• vor 11 Jahren
In diesem Video zeige ich die römische Villa in Bierbach, bzw. das, was nach rund 1800 Jahren davon übrig geblieben ist. Die Villa, von der erste Spuren schon 1804 beim Pflügen gefunden wurden, ist bei der Errichtung des Dinglerwerks (jetzt Terrex Demag) in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wieder entdeckt und archäologisch gründlich untersucht worden Die wertvollen Teile wurden vor allem ins Museum Speyer verbracht, aber auch im Museum für Vor- und Frühgeschichte, Saarbrücken, und im benachbarten Römermuseum in Schwarzenacker sind Exponate aus dieser Villa zu sehen.
Wikipedia schreibt zu dieser Villa
"Die Rekonstruktion ergab, dass die zweistöckige Villa über eine repräsentative Säulenreihe und einen großen Portikus verfügte. Der rechteckige Bau hatte eine Länge von rund 68 Meter und eine Tiefe von etwa max. 10 Meter. Die Überreste sind wegen der Überbauung durch einen Industriebetrieb in den 1920er Jahren nicht mehr sichtbar,..."
Stimmt das wirklich? Wenn man den nach Ingweiler führenden Weg zwischen der Bahnlinie und dem Firmengelände entlang geht,kommt man, nach dem Parkplatz der Fa. Terrex Demag zu einem Auwäldchen. Der Boden des Waldes liegt tiefer als die Straße. Er macht keinen sehr einladenden Eindruck.Wenn man sich aber trotzdem in ihn hinein kämpft, sieht man sofort etliche Bodenvertiefungen. Sie deuten auf Grabungen vor etlichen Jahrzehnten hin. Und dann fallen mit Moos überwachsene Sandsteine auf, an verschiedenen Stellen erkennt man,dass hier vor Zeiten Mauern gestanden haben. Auch einige Mauerecken können zumindest erahnt werden. Ein umgestürzter Baum hat mit seinen Wurzeln etliche Mauersteine an die Oberfläche befördert.
Um welchen Teil der Villa es sich dabei handelt, kannn ich nicht sagen. Vielleicht waren es Nebengebäude oder das Grabmal, von dem auch die Rede ist.
Auf jeden Fall handelt es sich um eine für Bierbach bedeutende historische Stätte. Keine Hinweistafel weist darauf hin.
Man sollte die Gebäudereste als Kulturdenkmal ausweisen und in den Karten eintragen. Für eine Freilegung der Mauerreste plädiere ich ausdrücklich nicht. Die Natur hat sich das Terrain zurück erobert, und wir sollen es auch ihr überlassen. Aber jeder Bierbacher sollte wissen, dass hier, so nahe am jetzigen Ort, schon vor fast 2000 Jahren Menschen lebten, liebten, arbeiteten und gestorben sind, und dass es sich nicht schickt, seine Abfälle dort hinzuwerfen.

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