"Genau wie die Israelis": Abbas beschuldigt Hamas bei Arafat-Gedenkfeier

  • vor 10 Jahren
Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat bei den Feierlichkeiten zum zehnten Todestag von Palästinenserführer Jassir Arafat zu einer deutlichen Kritik an der Hamas ausgeholt. Die radikalislamische Organisation sei für Anschläge auf Mitglieder seiner gemäßigten Fatah-Bewegung in Gaza verantwortlich, so Abbas in seiner Rede in Ramallah. Sie sabotiere die palästinensische Aussöhnung und verzögere den Wiederaufbau des Gazastreifens. “Diese Handlungen erschweren, dass 100.000 Menschen noch vor dem Winter in ihre Häuser zurückkehren können”, sagte Abbas. Weiter sagte er, die Hamas äußere sich “jeden Tag” gegen die Fatah, “genau wie die Israelis. Sie sagen dieselben Worte. Sie benutzen dieselbe Rhetorik”.

Die Antwort auf die Anschuldigungen folgte prompt. Abbas’ Worte seien nichts als “Lügen”, “Beleidigungen” und gezielte “Desinformation”, so die Hamas. “Mit der Rede wollte er Spannungen erzeugen”, sagte Sprecher Fawzi Barhoum. “Es ist eine strategische Rede für seine Anhänger. Sie ist jämmerlich und zeigt keinerlei gute Absichten, weder gegenüber der Hamas noch den Menschen in Gaza.”

Während in Ramallah Tausende an den Gedenkmärschen für Arafat teilnahmen, wurden die Veranstaltungen im Gazastreifen abgesagt. Die Hamas strich die Feierlichkeiten nach den Anschlägen auf die Fatah-Mitglieder am Freitag “aus Sicherheitsgründen”.

Empfohlen