Burkini-Debatte in Frankreich durchdringt Wahlkampf

  • vor 8 Jahren
Nach dem französischen Gerichtsurteil gegen das Burkini-Verbot an Badestränden haben Konservative und rechte Politiker jetzt ein neues Gesetz gegen das umstrittene Badekleid verlangt. Sie nutzen die angeheizte Diskussion zum Schaulaufen vor dem Präsidentschaftswahlkampf. Ex-Staatschef Nicholas Sarkozy bezog sich auf ein bereits geltendes Burkaverbot in Frankreich und sagte: “Mit dem Burkini ist es genau dasselbe: Plötzlich sieht man an allen möglichen Stränden junge Frauen in Burkinis. Wenn die Republik hart bleibt, wird das aufhören. Es braucht ein Gesetz dass das Tragen solcher Burkinis an französischen Stränden verbietet.”
Ex-Premier und konservativer Präsidentschaftskandidat Alain Juppé wählte gemäßigtere Töne und rief dazu auf, in der Burkini-Debatte zu deeskalieren: “Wir sollten einen, statt zu spalten, integrieren statt auszuschließen und zu stigmatisieren, oder übertriebene Wahlversprechen zu geben.” Der Staatsrat, das oberste Verwaltungsgericht des Landes, hatte am Freitag das Burkini-Verbot von Villeneuve-Loubet aufgehoben und damit dem Präsidentschaftswahlkampf eine Steilvorlage geliefert.

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