Es waren rechtschaffene unauffällige Eidgenossen, die ein bescheidenes, ruhiges Dasein führten. Doch unter grösster Geheimhaltung lernten sie, Verfolger abzuschütteln, besassen geheime Funkanlagen und Goldvorräte. Und einige waren sogar in der Kunst der Sabotage ausgebildet. Es handelt sich um Mitglieder der Schweizer Geheimarmee P-26, die für den Widerstand im Falle einer sowjetischen Invasion verantwortlich war. Eine geheime Armee, bestehend aus 400 Mitgliedern, ausgerüstet mit Sprengstoff, Waffen, Funkanlagen und einem Goldvorrat, verteilt in etwa 80 regionalen Zellen, versehen mit dem Code P-26: Als die geheime Organisation im Februar 1990 einer verblüfften Öffentlichkeit enthüllt wurde, glaubte man sich in einem Spionagefilm. Doch der Bundesrat bestätigte die Existenz umgehend. War es ein geheimes Netzwerk, hinter dem Putschabsichten stecken, ja sogar die extreme Rechte? Die Enthüllung kommt just zur selben Zeit, als NATO-Länder ähnliche Organisationen bekanntgeben, von denen einige, besonders in Italien, wahrscheinlich Kontakte gepflegt haben mit den Neofaschisten. Jetzt stürzen sich die Schweizer Medien auf alle Arten von Hypothesen. Der Skandal ist beträchtlich und verursacht eine politische Krise. Die Mitglieder der Geheimarmee P-26 jedoch können sich nicht erklären – sie stehen unter Schweigepflicht. Heute, fast 30 Jahre später, hat sich die Situation geändert. Endlich können die Akteure dieser Organisation erzählen, was sie damals motivierte. In einer Reportage gedreht vom welschen Fernsehen RTS schildern sie ihre Sicht. Zu Wort kommt auch jener Untersuchungsrichter, der damals im Bundesrats-Auftrag die Organisation durchleuchtete. Und thematisiert wird auch, weshalb es so wichtig wäre, wenn seine mittlerweile verschwundenen Handakten wieder auftauchen würden.
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