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Island: Eine Insel, die sowohl auf der Nordamerikanischen als auch auf der Eurasischen Kontinentalplatte liegt und in deren Untergrund es ständig Bewegung gibt. Nirgendwo sonst in Europa gibt es so viele Vulkane wie auf dieser Insel zwischen Grönland und Skandinavien.

Der vielfach ausgezeichnete deutsche Naturfilmer Jan Haft geht in seiner „Universum“-Dokumentation „Magisches Island“, mit der er 2019 den Grand Prix beim renommierten Mountainfilm-Festival Graz gewann, der unerwarteten Artenvielfalt dieses Naturparadieses auf den Grund.

Von grünen Moosteppichen bis hin zu schwarzem Sandstrand – das Farbenspektrum Islands ist bunt und vielfältig. Rund 5.000 Kilometer Küste bieten Seevögeln nahezu unbegrenzten Platz zum Brüten. In den Sommermonaten kommen sie zu Tausenden an die felsigen Küsten, um ihre Jungen großzuziehen. Mit ihrer quirligen Art und ihrem frechen Aussehen sind Papageitaucher eine nationale Berühmtheit. Das isländische Hochland ist trocken und starken Winden ausgesetzt. Hier findet man die unterschiedlichsten Landschaftsformen. Stein- und Sandwüsten, Moränenlandschaften, Lavafelder, Vulkane und Gletscher. In Regionen, in denen es nicht zu trocken ist, wachsen Stängelloses Leimkraut und Strand-Grasnelken. In der weitgehend pflanzenlosen Umgebung sind sie die wichtigste Nahrungsquelle für die hier lebenden Schneehühner. Island liegt auf der Kontaktzone zweier Kontinentalplatten, der Nordamerikanischen und der Eurasischen Kontinentalplatte. Diese entfernen sich fast zwei Zentimeter pro Jahr voneinander. Ständiger Nachschub an geschmolzenem Gestein aus dem Inneren der Erde sorgt dafür, dass die Insel nicht auseinanderbricht.

In Island herrscht ein Wechselspiel der Elemente. Vulkanismus prägt die Flora und Fauna an Land und im Wasser. Die angrenzende Meeresregion ist die Heimat von Kieselalgen, Panzergeißler und anderen Einzellern. Sie bilden die Grundlage der Nahrungskette für verschiedenste Meeresbewohner. Dank der „Aschedüngung“ als Folge der regelmäßigen Vulkanausbrüche gedeiht Plankton hier besonders gut. Im Spätfrühling verleiht es dem Wasser eine grünliche Färbung und lockt Buckelwale bis in Küstennähe. Das Plankton ist auch Nahrungsquelle für einen unscheinbaren Bewohner im sandigen Meeresboden: die Islandmuschel. Mit ihrer harten Schale ist sie perfekt an ihren Lebensraum angepasst. Nur der gefräßige Seewolf schafft es, sie zu knacken. Andere Fressfeinde kennt diese Muschel kaum, wodurch sie ein biblisches Lebensalter erreichen kann. Der Methusalem unter diesen Muscheln soll 507 Jahre alt sein – und somit wohl das älteste Tier der Welt. Ob über oder unter Wasser, Island erzählt viele Geschichten an geheimnisvollen und bezaubernden Orten. Tektonische Spalten füllen sich mit farbigem oder auch besonders klarem Wasser. In der Silfra-Spalte kann man unter Wasser über 100 Meter weit sehen. Allerorts bahnen sich gewaltige Wasserfälle und zahllose Flüsse ihren Weg durch das Vulkangestein.

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