• vor 2 Jahren
Niemand weiß, was nach dem Tod geschieht. Doch die Frage danach ist so alt wie die Menschheit selbst. Sie bildet ein zentrales Motiv jeder Kultur. Wie nehmen Menschen Abschied von ihren Verstorbenen? Wie erinnert man sich an sie? Welche Vorstellungen stehen hinter unserem Umgang mit dem Tod? Welche Rituale begleiten den Übergang in das Jenseits?
Religiöse Jenseitsvorstellungen sind in vielen Kulturen ein ständiger Begleiter des Lebens. Sie mahnen, gut zu leben. In der westlichen Welt ändert sich das mit der Aufklärung Ende des 17. Jahrhunderts. Die Moderne löst neue Fragen und Verunsicherungen aus: Wann sind wir tot? Fallen wir vielleicht doch nur in einen Winterschlaf, aus dem wir wieder erwachen?
Die Angst, lebendig begraben zu werden, erzeugt Mythen wie den des Vampirs. Und sie inspiriert den Aberglauben wie auch die Literatur. Heute stellen wir uns wegen des medizinischen Fortschritts neue Fragen, wie "Wann ist unser Leben noch lebenswert?".
Zu den Grabsteinen gesellen sich zudem neue Formen des Erinnerns. Seit dem 19. Jahrhundert kennen wir Totenfotografien. Heute kann man durch Virtual Reality mit seinen verstorbenen Liebsten in Kontakt treten. Und auch Bestattungsformen sind so vielfältig wie nie. So können wir etwa durch Kompostierung zu fruchtbarer Erde werden.
Expertinnen und Experten geben Einblick in die Geschichte des Todes. Sie berichten von zeitlosen Fragen und Ängsten. Vom Glauben, von individuellen Vorstellungen und gesellschaftlichen Ritualen. Die Geschichte des Todes ist damit immer auch eine Geschichte des Lebens.

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