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Inspiriert von beliebten Suspense-Kurzgeschichten und Anthologie-Serien wie "The Twilight Zone" konfrontiert uns "Die ne | dHNfRWgwMUtIUS13OWc

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00:00 Sebastian, du spielst eine der Hauptrollen in der neuen ARD-Serie "Die nettesten Menschen
00:09 der Welt".
00:10 Wie nett bist du denn selber?
00:12 Oh, das weiß ich nicht.
00:13 Ich glaube, das darf man selber nicht beurteilen.
00:16 Das liegt an anderen, das zu beurteilen.
00:18 Und in der Serie?
00:19 Da spiele ich jemanden, der sehr nett ist eigentlich.
00:23 Vielleicht sogar ein bisschen zu nett.
00:25 Genau, du bist ja Nachtportier.
00:26 Genau.
00:27 Da gehört das ja praktisch zum Berufsbild dazu.
00:29 Ja, aber ich glaube, er ist sehr viel netter, als der Job das erfordert.
00:35 Das ist eine Anthology-Serie.
00:38 Die erste Anthology-Serie der ARD steht im Pressetext.
00:42 Was ist denn jetzt eine Anthology-Serie?
00:44 Bezieht sich darauf, dass es keine fortlaufenden Folgen sind, die sozusagen direkt ineinander
00:50 greifen, eine Geschichte weiterentwickeln, linear, sondern dass es wie so verschiedene
00:55 Episoden, jede Episode ist in sich eigentlich geschlossen, beziehungsweise so Zweierblöcke
00:58 der Episoden und stehen für sich und haben leichte Überschneidungen, Berührpunkte, das
01:04 ist wie so ein Staffelstab, der abgegeben wird.
01:06 Ja, weil ich konnte mit dem Begriff auch erst nicht anfangen.
01:09 Jetzt hatte ich überlegt, meinen die damit, dass es Mystery und Fantasie und Horror und
01:15 Krimi und Komödie gemischt ist?
01:18 Nein, es geht tatsächlich eher darum, dass es sozusagen einzelne Geschichten, die aber
01:23 zusammengehören, also weitestgehend kontextuell zusammengehören.
01:27 Und dann zusammen eine Anthologie sein.
01:29 Genau.
01:30 Okay.
01:31 Ist das ein Genre, was dir Spaß gemacht hat?
01:35 Fantasy?
01:36 Ja.
01:37 Ja, oder eben jetzt diese Anthology, kann man das überhaupt sagen?
01:40 Ne, das ist ja, Anthologie ist ja für mich nicht weiter entscheidend, weil ich mich ja
01:43 nur in meiner Episode, meiner Welt da bewege.
01:47 Aber ich fand die Welt sehr spannend und mochte das, also so Mystery, Fantasy habe ich jetzt
01:54 bisher noch nicht so oft gehabt.
01:55 Gibt es auch nicht so oft in Deutschland bisher, ne?
01:58 Ne, gibt es in Deutschland nicht so häufig und in dem Sinn hat mir das totalen Spaß gemacht.
02:04 Und was, was du gerne öfter machen würdest?
02:06 Ja, auch.
02:07 Also ich, ja, definitiv auch.
02:09 Also wenn die ARD wieder rufen würde, wärst du sofort dabei?
02:12 Wenn das weitergeführt werden sollte, dann würde ich mich freuen, ja.
02:19 Also es geht ja wie gesagt auch schon ein bisschen um Horror, um Gruseln.
02:24 Wovor gruselst du dich privat eigentlich?
02:28 Das sind dann sehr reale Sachen.
02:30 Also ich finde, gruselig finde ich Entwicklungen in unserer Gesellschaft, gruselig finde ich
02:35 die Klimakrise, gruselig, das sind dann sehr reale Ängste, die ich tatsächlich sehr gruselig
02:40 finde.
02:41 Und gab es schon mal ein Erlebnis, wo dir so das Schauer über den Rücken gelaufen
02:46 ist?
02:47 Ach klar, ja.
02:48 Es gibt auf jeden Fall Erlebnisse, die so diese Schreckse, also ich habe einige Momente
02:53 gehabt, wo es sehr in den Magen rüberzieht, weil man irgendwie merkt, so jetzt gerade
02:58 ist was sehr brenzlig geworden.
03:00 Manchmal ist es ja auch erst im Nachhinein, dass man versteht, was die Situation gerade
03:03 hatte, Gefahrenpotenzial.
03:06 Ja, und für deine Figur, Mika, was steht für ihn im Vordergrund?
03:10 Eher das Gruseln oder nur das Abenteuer erleben?
03:13 Oder die Angst vor anderen Personen?
03:15 Weil er ist ja so ein sehr Schüchter, ne?
03:17 Er ist ein sehr Schüchter, ne?
03:18 Er ist ein sehr, also er hat definitiv, er hat Angst vor einem größeren Verbrechen,
03:23 was er sich herbeifantasiert.
03:24 Und das ist schon eine sehr treibende Kraft für ihn.
03:30 Was hat dich eigentlich an der Rolle so gereizt?
03:34 War es dieses bisschen Gruselige in der Geschichte oder war es deine Figur mehr?
03:38 Ne, ich fand die Figuren vor allen Dingen, das ist ja wie, es sind ja zwei Figuren.
03:42 Es gibt ja seinen Held, in den er sich hineinträumt und es gibt ihn selbst.
03:47 Und so diese Dualität, das war für mich sehr spannend.
03:50 Und wie weit begibt man sich dann auch im Helden?
03:52 Wie weit bewegt man sich da dann weg von dem ursprünglichen Mika?
03:56 Oder aber wie viel behält man auch in dem Helden von dem?
04:00 Das waren so Sachen, die mich sehr gereizt haben.
04:03 Und wie viel steckt von dir drin in der Figur?
04:05 Das würde ich, wenn, dann nicht verraten.
04:10 Okay.
04:11 Für Mika spielen hast du ja auch schon angedeutet, seine Geschichten, in die er sich hineinträumt.
04:17 Oder rein fantasiert eine Rolle.
04:20 Also Computerspiele sind es in dem Fall ja auch.
04:24 Ist das auch was, was dich so selber antreibt?
04:27 Oder inspiriert?
04:28 Ich bin kein Spieler.
04:29 Ich bin kein, also Computerspiele waren minimal reingeschnuppert, aber es ist nicht meine
04:36 Welt und meine Passion.
04:37 Aber ich kann es verstehen, warum man darin abtaucht, weil es ja auch, also ob man jetzt
04:44 liest, Filme guckt oder spielt, ich glaube, da sind ähnliche, so diese Sehnsucht, dass
04:49 man sich irgendwo verliert und einer Geschichte folgt und beim Spielen ja dann auch selber
04:54 Akteur wird.
04:55 Das kann ich total nachvollziehen.
04:57 Aber mich hat Computerwelt, ich mag allein das Design schon nicht.
05:00 Ich mag den Monitor nicht.
05:03 Ich mag, also in dem Alter, wo mich das hätte kriegen können, hat mich die Grafik allein
05:08 schon nicht gereizt.
05:09 Und ich fand das eher, hatte so für mich große Ungemütlichkeit.
05:12 Ich hätte dann lieber was in der realen Welt erlebt.
05:16 Und wenn wir nochmal auf das Grundthema Anthologie-Serie hinkommen, hast du eine Erklärung, warum es
05:24 das jetzt erst gibt, so in dem Sinne wie in eurer Serie?
05:27 Weiß ich nicht.
05:28 Manche Dinge sind ja auch zufällig.
05:31 Vielleicht gab es früher Projekte, die in die Richtung gingen, die nicht weiterverfolgt
05:35 wurden oder vielleicht merkt man jetzt, dass sich auch was öffnet, weil international Serien
05:40 einfach da sind seit Jahren und dass man Dinge anders sich traut, auch hier zu erzählen.
05:46 Ich weiß es nicht.
05:47 Das, glaube ich, wäre eine Frage an die Redaktion.
05:48 Ja, habe ich auch überlegt.
05:49 Also ich glaube, da können nur Autoren und Redakteur*innen das beantworten, warum das
05:56 erst jetzt stattfindet.
05:57 Aber ich freue mich, dass es das tut.
05:58 Ich freue mich, dass es das jetzt gibt.
06:00 Für wen ist die Serie was und wer sollte sie sich auf gar keinen Fall angucken?
06:05 Ich glaube, eigentlich können die fast alle aussehen.
06:07 Man hat einen sehr, sehr schwachen Magen.
06:10 Ich glaube, es könnten da viele Leute oder die meisten daran Freude finden, weil es ist
06:15 eigentlich so, es ist ja auch kein Horror-Horror.
06:18 Da gibt es Elemente, das spielt damit, es ist sehr humorvoll, es hat eine sehr feine
06:23 Ironie.
06:24 Das ist kein Slasher-Horrorfilm, vor dem man sich fürchten müsste, sondern es gibt einen
06:32 guten Grusel, der aber auch Spaß machen kann.
06:37 Ihr habt natürlich letztes Jahr schon gedreht, die Serie.
06:42 Ein Jahr ist vergangen, bis sie jetzt ausgestrahlt wird.
06:46 Bei dir ist wahrscheinlich auch eine ganze Menge passiert in dem Jahr?
06:49 Ja, ist.
06:50 Ich habe eine Sache in Griechenland, ein Projekt gedreht im Januar, Februar, an dem ich sehr
06:58 hänge.
06:59 Das heißt "Sabbatical" von Judith Angerbauer.
07:00 Das ist ihr Debüt.
07:01 Sie ist ein ganz toller Autor und hat jetzt ihren ersten Film unter ihrer eigenen Regie
07:07 gemacht mit Tristan Pütter und Zeynep Saleh.
07:13 Da freue ich mich sehr drauf.
07:15 Der ist gerade in der Postproduktion.
07:17 Wann der dann rauskommt, das weiß ich nicht, aber das hat großen Spaß gemacht.
07:24 Da freue ich mich sehr drauf.
07:27 Gibt es auch die Möglichkeit, dich live zu sehen?
07:31 Auf einer Theaterbühne vielleicht?
07:33 Jetzt erst mal gerade nicht.
07:36 Ich habe zweimal auf einer größeren Bühne gestanden, aber ich war nie fest an einem
07:46 Haus.
07:47 Gerade im Moment ist es nicht etwas, was anstehen würde.
07:51 Aber meine Schwester ist gerade aktuell live zu sehen.
07:53 Die ist gerade in Worms bei den Nibelungen-Festspielen.
07:55 Da habe ich sie auch gerade besucht und bewundern dürfen.
07:59 Und hat sie tolle gemeistert wahrscheinlich?
08:02 Ja, klar.
08:03 Das war es schon von mir.
08:08 Ich bedanke mich für das sehr spontane Treffen hier auf der Museumsinsel und wünsche natürlich
08:13 erst mal viel Spaß und Erfolg mit dieser Serie in der ARD und dass es vielleicht ja
08:20 auch weitergeht.
08:21 Vielen Dank.
08:22 Vielen Dank auch.
08:23 Vielen Dank.
08:24 Vielen Dank.
08:25 Vielen Dank.
08:25 [Musik]

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