Der Tod kommt nach Venedig

  • vor 2 Monaten
Transcript
00:00:30Oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh
00:01:00Oh
00:01:30Oh
00:02:00Oh
00:02:30Oh
00:03:00Oh
00:03:25Ich konnte mich plötzlich nicht mehr bewegen
00:03:28Vielleicht ist das alles nur im Kopf. Nee, das sitzt nicht im Kopf, das sitzt im Wirbel.
00:03:35So, das war's. Setzen Sie sich bitte auf.
00:03:42Wahnsinn. Ja, die Frau Albrecht hat goldene Hände. Die jetzt dringend nach Hause müssen.
00:03:47Sie können sich anziehen, Herr Reischel. Wir machen vorne dann die weiteren Termine aus.
00:03:51Ich bin schon wieder zu spät.
00:03:53Ausatmen und tief einatmen. Ich trau mich ja gar nicht fragen.
00:03:58Wegen Montag?
00:03:59Du weißt, wie wichtig das Treffen mit der Bank für mich ist.
00:04:01Ja, ich versuch's. Paula hat gerade eine schwierige Phase.
00:04:03Wenn dir mal die monatlichen Zahlungen nicht um einiges...
00:04:05Aber ich muss jetzt wirklich los. Ich muss noch einkaufen und der wird mir gleich jede Sekunde vorrechnen.
00:04:10Grüß mir das Monster.
00:04:11Mach ich.
00:04:12Hi.
00:04:14Zweiundzwanzigminutenundvierzehnsekunden.
00:04:16Tut mir leid.
00:04:18Ja, ist egal.
00:04:19Ich werde gleich wiederkommen.
00:04:21Okay.
00:04:24Mit dem Zug zurück.
00:04:25Okay.
00:04:37Hi.
00:04:3822 Minuten und 14 Sekunden.
00:04:41Tut mir leid.
00:04:42Ich versteh nicht, warum du nie pünktlich bist.
00:04:44Ich weiß. Komm.
00:04:46Pünktlich sein ist wichtig.
00:04:48Er wollte unbedingt draußen warten.
00:04:50Ich bin heute so gar nicht an ihn rangekommen.
00:04:53Sag Servus zu Frau Nowak.
00:04:55Nein, das ist keine angemessene Verhaltensweise.
00:04:58Servus.
00:04:59Schau die Frau Nowak dabei an.
00:05:04Bis morgen, Paul.
00:05:06Ja, bis morgen.
00:05:07In meinem Alter brauch ich Verlässlichkeit.
00:05:09Red nicht so geschwollen, du bist elf.
00:05:12Ja.
00:05:13Du, ich hab Würste gekauft.
00:05:14Das ist gut.
00:05:15Ja? Ist das gut?
00:05:17Ja.
00:05:19So, geh mal.
00:05:26Schuhe.
00:05:35Alles gut?
00:05:50War das der Papa?
00:05:51Er ruft so früh nicht an.
00:05:55Albrecht?
00:05:58Ja?
00:06:0030, 29, 28 ...
00:06:03Ja, das bin ich. Womit geht's?
00:06:05Ja, das... das ist mein Mann.
00:06:1022, 21, 20, 16, 15, 14...
00:06:22Was?
00:06:303, 2, 1...
00:06:35Das Essen ist fertig.
00:06:44Können wir jetzt essen?
00:07:06Tut mir leid, ich hab's nicht früher geschafft.
00:07:09Alles gut.
00:07:12Das ist furchtbar.
00:07:19Hallo, Paul.
00:07:21Hallo, Onkel Raphael.
00:07:24Wir haben uns aber ganz schön lange nicht mehr gesehen.
00:07:26Ein Jahr, sechs Monate, acht Tage.
00:07:29Wahnsinn. Alles klar?
00:07:31Papa ist gestorben.
00:07:33Ja, ich weiß.
00:07:35Es ist traurig.
00:07:37Ja, das ist es.
00:07:41Na komm, lass uns gehen.
00:07:44Wunderschön.
00:07:49Du, ich muss jetzt zu dieser Adresse, weil ich der Polizei gesagt hab,
00:07:53dass ich gleich nach der Ankunft da hinkomme.
00:07:55Meinst du, du kannst ihn vielleicht...
00:07:57Ja, sicher, klar. Ich pass auf ihn auf.
00:07:59Ich konnte mich zwei Tage losreißen von der Galerie.
00:08:04Spera, Lucas, Albrecht.
00:08:07Ah, la Signora Angela.
00:08:10Gracias.
00:08:12Spera.
00:08:25Das ist eine gute Sache.
00:08:28Ist ja so.
00:08:30Ich hab jetzt keine Bernhardin mehr,
00:08:32Herr Albrecht, wir haben telefoniert.
00:08:34Matias Santo.
00:08:35Hallo.
00:08:36Bitte kommen Sie.
00:08:37Bitte.
00:08:40Er hat eine Kopfverletzung.
00:08:41Wahrscheinlich von einer Schiffschraube.
00:08:43Vielleicht hat er das Bewusstsein verloren
00:08:45und ist dann in den Kanal der Marane gefallen.
00:08:47Ein Wassertaxi hat ihn überfahren.
00:09:03Ist das Ihr Mann, Frau Albrecht?
00:09:11Was ist das?
00:09:13Verbrennung im zweiten Grad.
00:09:14Öl oder Wasser.
00:09:16Wir haben noch keinen rechtsmedizinischen Befund.
00:09:19Im letzten Jahr sind 17 Menschen in Venedig ertrunken.
00:09:22Fast alles Touristen.
00:09:23Drogen, Party, Alkohol.
00:09:25Mein Mann war kein Tourist.
00:09:27Und er hat auch keine Drogen genommen.
00:09:30Auch das werden unsere Untersuchungen noch ergeben,
00:09:32sobald eine Obduktion erfolgt ist.
00:09:35Bitte hier unterschreiben.
00:09:45Foto?
00:09:47Haben Sie ein aktuelles Foto des Mannes?
00:09:49Für den Bericht.
00:09:51Bermessung.
00:09:55Ah.
00:09:58Die Leute können nicht mehr richtig schwimmen.
00:10:01Früher hat man das mit seinen Freunden am Strand gelernt.
00:10:04Ich weiss nicht, was die Kinder heute so alles machen.
00:10:07Aber richtig schwimmen, das können sie nicht mehr.
00:10:10Ecco. Prego.
00:10:13Mein Mann konnte schwimmen.
00:10:15Er war ein guter Schwimmer.
00:10:17Er war ein guter Schwimmer.
00:10:18Mein Mann konnte schwimmen.
00:10:20Ich melde mich bei Ihnen, sobald die Leiche freigegeben ist.
00:10:24Dann können Sie die Überführung veranlassen.
00:10:26Ein, zwei Tage.
00:10:29Die Sachen Ihres Mannes.
00:10:31Signora.
00:10:49Anna.
00:10:52Danke.
00:10:55Sag mal, weisst du, was eine Überführung nach Wien ungefähr kostet?
00:10:59Ein Vermögen. So wie alles in Venedig ein Vermögen kostet.
00:11:02Der Tod sowie das Leben.
00:11:05Ich würde mich gern beteiligen, wenn du das erlaubst.
00:11:08Nee, nee, nee. Auf gar keinen Fall.
00:11:14Die Polizei geht von einem Unfall aus.
00:11:16Unter Alkohol vielleicht.
00:11:20Das war, das war schrecklich, ihn so zu sehen.
00:11:25Diese Wunde am Kopf und er hatte eine Verbrennung an der Hand.
00:11:30Weisst du, ob er sich in den letzten Tagen irgendwie verletzt hat?
00:11:34Ich hab Lukas in letzter Zeit kaum noch zu Gesicht bekommen.
00:11:37Er hat nur noch gearbeitet.
00:11:39Hat er nicht mit dir telefoniert?
00:11:41Ja, kaum noch. Eher mit Paul.
00:11:43Kann ich den Reis?
00:11:45Ja.
00:11:47Was willst du denn damit?
00:11:49Mama und Papa haben viel um Geld gestritten.
00:11:52Mama war stinksauer. Sie hat Papa weggeschickt.
00:11:55Das stimmt doch so nicht.
00:11:57Papa sollte endlich Geld verdienen.
00:11:59Ja, ganz so, wenn's ja nicht gewesen sei, ne?
00:12:01Doch, so war es.
00:12:03Wenn Mama ihn nicht angeschrien hätte,
00:12:05wäre er nicht weggegangen und noch im Leben.
00:12:08Ich stelle das Handy in den Kühlschrank.
00:12:11Das wird weitere Feuchtigkeit entziehen.
00:12:16Das ist seine Art, damit umzugehen.
00:12:18Ja, gut. Das war ein bisschen komplizierter.
00:12:21Ich weiss, ich weiss.
00:12:23Ich helfe dir mit dem ganzen Papierkram.
00:12:26Nee, das möchte ich nicht. Du hast wirklich genug zu tun.
00:12:29Hey, ich mach das gern. Lass mich das für Lukas tun, bitte.
00:12:32Ja.
00:12:33Danke.
00:12:35Ich kümmere mich um die Überführung,
00:12:37sobald die Polizei den Leichnam freigegeben hat.
00:12:40Und die Wohnung, die Wohnung muss gekündigt werden.
00:12:43Ja, aber ich dachte, wir können da vielleicht noch schlafen.
00:12:46Weisst du?
00:12:48Ich glaube, ihr seid hier besser aufgehoben.
00:12:50Du kennst dein Chaos.
00:12:52Ja, das war unser Leben.
00:12:53Ja, das war unser Leben.
00:13:23Ja, das war unser Leben.
00:13:53Hallo?
00:14:23Hallo?
00:14:53Hallo?
00:15:24Entschuldigung.
00:15:27Mein Mann ist Lukas Albrecht.
00:15:31Ich möchte das Wohnungen kanzelieren.
00:15:34Gib es mir. Ich mache es.
00:15:37Warte. Einen Minuten.
00:15:42So, schau.
00:15:44Einfach knudeln.
00:15:46Schleifen, schleifen.
00:15:49Pasta.
00:15:50Hast du keine eigenen Kinder, die du erziehen kannst?
00:15:53Ich habe sogar drei Kinder. Die können alle Schule binden.
00:15:56Aber sie wohnen nicht bei dir.
00:15:58Nein, sie wohnen in Wien und Florenz. Bei den Mamas.
00:16:01Wann hast du sie verlassen?
00:16:03Onkel Raphael hat immer gerade jemanden verlassen.
00:16:06Er nennt es morgens früh nach Hause gehen.
00:16:08Ja.
00:16:10Sag mal, wo warst du denn?
00:16:12Ich war in der Wohnung. Ich konnte nicht mehr schlafen.
00:16:14Aber, schau mal.
00:16:16Ich habe ein Haus.
00:16:17Aber, schau mal.
00:16:24Spiegelei.
00:16:27Na?
00:16:29Du hast ja nicht gesagt, dass ich ein fantastisches Frühstück heute machen würde.
00:16:32Es ist nichts zum Frühstück da.
00:16:34Frühstück ist wichtig.
00:16:36Ich habe noch was.
00:16:40Die Wohnung war durchwühlt.
00:16:42Ja, Lukas war nicht der Rundigste.
00:16:44Nee, das war es nicht.
00:16:45Da war jemand vor mir dort und hat sie durchsucht.
00:16:48Ich frage mich, was man in der Wohnung klauen will.
00:16:51Irgendwie...
00:16:53Ich weiß nicht. Ich glaube, da stimmt was nicht.
00:16:55Wir müssen die Polizei rufen.
00:16:57Was willst du denn sagen?
00:16:59Ich sehe es mir an, okay?
00:17:01Du, ich habe mit der Vermieterin gesprochen.
00:17:03Ich wollte die Wohnung kündigen.
00:17:05Aber das hatte Lukas schon getan.
00:17:07Also...
00:17:09Bist du sicher?
00:17:11Ja.
00:17:12Vielleicht ist irgendwas falsch verstanden.
00:17:13Ich...
00:17:14Lies.
00:17:15Das ist die Kündigung.
00:17:17Soweit reicht mir Italienisch.
00:17:19Er ist schon gekündigt.
00:17:21Tag vor seinem Tod.
00:17:22Ja, scheint weiter weg.
00:17:24Das ist komisch.
00:17:27Funktioniert wieder.
00:17:29Ja?
00:17:30Ich habe es getrocknet und geladen.
00:17:32Super.
00:17:33Es ist aber gesperrt.
00:17:34Mein Geburtstag.
00:17:36Früher hatte er deinen.
00:17:38Er hat mich damit spielen lassen.
00:17:40Sehr schön, dass ich das auch erfahre.
00:17:41Das sollte ich dir nicht sagen.
00:17:43Museum, Museum, Museum.
00:17:46Hm?
00:17:48Ja, den Arbeitgeber muss ich informieren.
00:17:50Das ist wichtig.
00:17:58Lukas, rufen Sie mich umgehend zurück, wenn Sie das hören.
00:18:05Ih, weiß.
00:18:07Das Eigelb ist ja fast weiß.
00:18:09Ess ich nicht.
00:18:11Schmeckst du überhaupt keinen Unterschied?
00:18:13Aber man sieht ihn.
00:18:18Pass auf, dass das nicht anbrennt, ja?
00:18:24Lukas, ich bin's nochmal, von Reuten.
00:18:29Lukas, Amore Mio.
00:18:32Wo bist du? Ich brauche dich.
00:18:37Lukas, Amore Mio.
00:18:38Wo bist du? Ich brauche dich.
00:18:43Alles in Ordnung?
00:18:45Alles gut?
00:18:47Ja.
00:18:49Das Museum.
00:18:51Ich, ähm, ich denke, ich fahr da gleich mal hin,
00:18:54seine Sachen holen, weißt du?
00:18:56Das heißt, ich nehme Paul mit in die Galerie?
00:18:58Ja, das wäre super.
00:19:00Danke.
00:19:09Frau Albrecht, von Reuten.
00:19:12Danke, dass Sie Zeit für mich haben.
00:19:14Ich, ähm, ich wollte die Sachen meines Mannes abholen.
00:19:17Was mit Ihrem Mann passiert ist, das tut mir sehr leid.
00:19:20Die Polizei rief an.
00:19:22Kommen Sie.
00:19:24Ja, ich bin's.
00:19:26Ich bin's.
00:19:28Ich bin's.
00:19:30Ich bin's.
00:19:32Ich bin's.
00:19:34Ich bin's.
00:19:36Ich bin's.
00:19:38Ich bin's.
00:19:48Sein Tod erklärt, warum er so glatzig verschwunden war.
00:19:52Hat Ihr Mann mit Ihnen über seine Arbeit gesprochen?
00:19:55Selten.
00:19:57Eigentlich nicht.
00:19:59Die Gemälde, die mein Mann restauriert hat,
00:20:01die waren für ihn was ganz Besonderes.
00:20:03Eine eigene Welt, in der er dann gelebt hat.
00:20:06Ja.
00:20:08Verkannnisse.
00:20:19Hier, das war der Arbeitsplatz Ihres Mannes.
00:20:24Und woran hat mein Mann gearbeitet?
00:20:27Sie wissen es doch.
00:20:34Udicelli.
00:20:36Retratto di una signora.
00:20:39Das Bildnis einer Dame.
00:20:42Eines der ergreifendsten Werke seiner späten Phase.
00:20:45Simonetta Vespucci.
00:20:47Er hat fast nur sie gemalt.
00:20:49Sie ist wunderschön.
00:20:51Ja.
00:20:55Aber das ist eine Fälschung.
00:20:58Wie kommen Sie darauf?
00:21:00Die Signatur.
00:21:03Hat das mein Mann gemalt?
00:21:05Er war selbst ein Maler und Kopist.
00:21:07Ein Fälscher?
00:21:09Ein Betrüger?
00:21:11Wieso Betrüger?
00:21:13Er hat es doch signiert mit seinem Namen.
00:21:15Tun Sie nicht so naiv.
00:21:17Ihr Mann hat das Original über mehrere Monate hinweg restauriert.
00:21:20Bis ins kleinste Detail studiert und nachts heimlich kopiert.
00:21:24Also solange man die Signatur nicht fälscht,
00:21:26ist das nicht illegal, soviel ich weiß.
00:21:28Mein Mann hat schon zu Studienzeiten alte Meister kopiert.
00:21:31Aber die Originale sind danach sicherlich nicht spurlos verschwunden.
00:21:35Der Fall?
00:21:37Ihr Mann hat die Sammlung am Premium
00:21:39eines ihrer wertvollsten Exponate betrogen,
00:21:41indem er den Botticelli gegen diese Kopie ausgetauscht hat.
00:21:44Das kann ich mir nicht vorstellen.
00:21:46Ich kenne meinen Mann.
00:21:48Ach wirklich? Tun Sie das?
00:21:50Ich glaube Ihnen kein Wort.
00:21:52Ich hätte jetzt gerne seine persönlichen Sachen.
00:22:06Ich kann nicht glauben, dass das alles ist,
00:22:09was Ihr Mann Ihnen hinterlassen hat.
00:22:12Denken Sie scharf nach.
00:22:30Die Frau eines Fälschers.
00:22:32Sie weiß mehr.
00:22:34Viel mehr.
00:22:36Das glaube ich auch.
00:22:39Was denken Sie, was dieser Skandal für ein Ausmass haben wird?
00:22:42Ein unschätzbares Kunstwerk,
00:22:44das ganze Stolz des Museums verschwindet
00:22:46und die Direktorin selbst hat den Fälscher eingestellt?
00:22:49Ich wusste nicht, worauf ich mich da einlasse.
00:22:52Das könnte das Ende Ihrer Karriere sein.
00:22:54Das weiß ich selber.
00:22:57Was wollen Sie noch von mir?
00:22:59Ihre absolute Unterstützung.
00:23:04Und spielen Sie keine Spielchen mit mir.
00:23:12Ich werde mich um diese Frau kümmern.
00:23:14Ich werde mich um diese Frau kümmern.
00:23:22Ich werde mich um diese Frau kümmern.
00:23:43Ich werde mich um diese Frau kümmern.
00:24:09Nicht bewegen.
00:24:13Nicht bewegen.
00:24:14Papa, du musst die Frau des Gemeinschafts betreuen. Die Fosse verliert.
00:24:18Sie funktioniert schon seit Jahrzehnten. Was ist, wenn sie nicht geht?
00:24:21Ja, das weiß ich, aber...
00:24:24Papa?
00:24:26Papa?
00:24:27Papa?
00:24:28Papa?
00:24:29Papa?
00:24:30Papa?
00:24:31Papa?
00:24:32Papa?
00:24:33Papa?
00:24:34Papa?
00:24:35Papa?
00:24:36Papa?
00:24:37Papa?
00:24:38Papa?
00:24:39Papa?
00:24:40Papa?
00:24:41Papa?
00:24:42Papa?
00:24:43Papa, ich muss gehen. Ich ruf dich morgen an, okay?
00:24:46Ja, ja, ja, okay. Tschüss, tschüss, tschüss.
00:24:48Bis bald!
00:25:14Völlig absurd, die Vorwürfe.
00:25:16Lukas hat schon immer Kopien angefertigt, aber ein Dieb.
00:25:19Das habe ich ihr auch gesagt.
00:25:21Er hat hart gearbeitet, um für seine Familie aufzukommen.
00:25:24Er wollte einfach ein guter Vater sein.
00:25:28Hatte Lukas eine Freundin?
00:25:31Muss man nicht schon.
00:25:33Lukas hat in seiner eigenen Welt gelebt. Du weißt ja, wie er war.
00:25:37Da bin ich mir gerade nicht mehr so ganz sicher.
00:25:41Sag mal, ich habe hier eine Telefonnummer.
00:25:45Und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht weißt,
00:25:47wie man die dazugehörige Adresse in Italien ermitteln kann.
00:25:51Nein.
00:25:52Nein?
00:25:53Nein.
00:25:54Dann hätte er es eigentlich.
00:25:55Anna, schau mal.
00:25:57Wie gefällt dir das?
00:26:01Ist ganz schön dunkel, oder?
00:26:06Was?
00:26:07Zeig mal, was ist da gemeint?
00:26:09Ist noch nicht fertig.
00:26:11Komm, unter Kollegen.
00:26:13Das Talent hat er vom Papa.
00:26:15Weißt du, was ich denke?
00:26:18Er kann überhaupt gar nicht mal.
00:26:23Muss man lustig sein.
00:26:25Ein bisschen unrealistisch, oder?
00:26:27Ehrlich gesagt, können Sie ihn gleich unter Vertrag nehmen.
00:26:30Ja, müsste man ein bisschen ähnlicher sehen.
00:26:32Ja.
00:26:33Nein, es war Spaß.
00:26:35Richtig gut.
00:26:36Es wird dir mal was.
00:26:39Essen?
00:26:40Wollen wir später essen gehen?
00:26:42Nee, lass mal.
00:26:43Ach, komm.
00:26:44Man ist nicht in Venedig, um zu sparen.
00:26:46Außerdem bringe ich euch wohin, wo keine Touristen sind, ja?
00:27:09Grazie.
00:27:13Buongiorno.
00:27:14Sie sind spät.
00:27:35Leider noch keine Neuigkeiten.
00:27:37Wir haben alles auf den Kopf gestellt.
00:27:40Aber seine Frau ist in der Stadt.
00:27:41Wir sind uns sicher, sie weiß, wo das Bild ist.
00:27:59Wir brauchen mehr Zeit.
00:28:02Setzen Sie sich doch.
00:28:07Ja.
00:28:33Ich könnte Ihnen ein anderes Bild besorgen.
00:28:35Einen Mondrian zum Beispiel aus der Sammlung Veldi.
00:28:39Der Preis, den der Mondrian auf dem Kunstmarkt erzielen würde, wäre ähnlich hoch.
00:28:49Sie kennen von allen Dingen den Preis, Frau Pater.
00:28:52Aber von nichts den Wert.
00:28:55Nehmen Sie.
00:28:56In Botticelli's Gemälden werden die Regeln sichtbar.
00:29:01Regeln sind sehr wichtig.
00:29:04Vielleicht sogar das Wichtigste überhaupt.
00:29:08Sie haben die Regeln gebrochen.
00:29:20Signore Albrecht, ich habe Sie nicht verstanden.
00:29:24Signore Albrecht, ich habe soeben die Ergebnisse der Obduktion erhalten.
00:29:29Sie hatten recht.
00:29:31Es war weder Alkohol noch Drogen in seinem Blut zu finden.
00:29:34Dafür jede Menge Wasser in der Lunge. Er ist ertrunken.
00:29:38Aber was ist denn mit den Kopfverletzungen?
00:29:41Die stammen tatsächlich von der Schiffschraube.
00:29:44Die Staatsanwaltschaft sieht in Betracht gegen den Fahrer des Wassertaxis wegen fahrlässiger Tötung und Unfallflucht vermitteln.
00:29:50Er hatte gegen die Vorschrift Kopfhörer getragen.
00:29:53Wir werden den Fahrer natürlich dafür belangen.
00:29:56Aber das bringt Ihren Mann leider auch nicht mehr zurück.
00:29:59Meine Ermittlungen sind hiermit abgeschlossen.
00:30:01Aber warum ist er denn ins Wasser gestürzt?
00:30:04Sie haben doch gerade selber gesagt, dass er nicht betrunken war.
00:30:07Und was ist mit den Brandwunden an seinen Händen?
00:30:10Die kann ich nicht erklären.
00:30:12Ja, eben. Deswegen können Sie ja jetzt auch nicht sagen, dass die Ermittlungen abgeschlossen sind.
00:30:16Das große Bild stimmt für mich.
00:30:18Nein, es geht um Details. Es geht immer um Details.
00:30:23Fahren Sie nach Hause, Signora Albrecht. Weitere Nachforschungen machen Ihren Mann auch nicht mehr lebendig.
00:30:29Buona serata.
00:30:31Was?
00:30:33Wir haben die Ermittlungsakte geschlossen.
00:30:35Was? Warum?
00:30:37Weil es die einen Scheiß interessiert, ob jemand im Kanal ersäuft.
00:30:40Dein Vater ist tot. Das ist sehr traurig. Verstehst du das?
00:30:44Anna, bitte.
00:30:46Entschuldigung.
00:30:48Was?
00:30:50Wir haben die Ermittlungsakte geschlossen.
00:30:52Was? Warum?
00:30:54Weil es die einen Scheiß interessiert, ob jemand im Kanal ersäuft.
00:30:57Dein Vater ist tot. Das ist sehr traurig. Verstehst du das?
00:31:01Wenn jemand geht, den man geliebt hat, dann hinterlässt das eine Wunde.
00:31:07Ich bin nicht schuld an dem, was deinem Vater passiert ist.
00:31:10Er schützt sich doch nur selbst. Vielleicht ist es ja ganz gut.
00:31:13Nein, nur die Wahrheit ist gut.
00:31:15Hör zu.
00:31:20Ich werde herausfinden, was passiert ist, damit du das verstehen kannst.
00:31:25Damit du das hiermit verstehen kannst.
00:31:31Sag mal, wäre das okay für dich, wenn wir noch ein paar Tage bleiben?
00:31:36Wir werden ja auch nicht zu last fahren und müssen uns gar nicht bemerken.
00:31:39Hey, Paul. Magst du noch bleiben?
00:31:42Ja, gut.
00:31:44Ja, wer kann solchen Begeisterungsstürmen widerstehen?
00:31:48Also, wollen wir jetzt was essen?
00:31:52Ja.
00:31:55Magst du das?
00:31:57Ja.
00:31:59Magst du Würstchen haben?
00:32:01Das ist gut.
00:32:03Ja, ist gut.
00:32:06Wie, noch mehr Zeit? Ich stehe hier vollkommen alleine.
00:32:09Ja, das tut mir ja auch leid, aber ich kann hier noch nicht weg.
00:32:13Na ja, klar.
00:32:15Ich habe hier noch wahnsinnig viele Sachen zu klären. Verstehst du?
00:32:17Lukas ist tot.
00:32:19Und er schafft es selbst noch, dein Leben zu ruinieren.
00:32:21Sorry.
00:32:23Ich mache es wieder gut.
00:32:24Nein, diesmal nicht. Ich muss da hin. An dem Banktermin hängt der ganze Laden.
00:32:28Das ist doch völlig übertrieben, Laura. Was soll denn da passieren?
00:32:31Ich werde dich entlassen. Das wird passieren.
00:32:34Gut, dann ist das so.
00:32:36Anna, denk an Pauls Therapie. Du kannst den Job nicht hinwerfen. Du brauchst das Geld.
00:32:41Paul braucht gerade was anderes.
00:32:47Weißt du, was dein Problem ist?
00:32:49Dass du immer den falschen Dingen hinterher rennst, den falschen Typen, den falschen Ideen.
00:32:52Hör einmal auf zu rennen. Bleib einfach stehen und komm zurück.
00:32:56Sorry, Laura.
00:32:58Lege jetzt nicht auf und verstehe ...
00:33:04Ich werde dir was sagen. Bis bald. Tschau.
00:33:09Hast du Ärger?
00:33:12Entschuldige, ich habe dich überhaupt noch nicht gefragt, wie es dir geht in der Galerie und so.
00:33:17Gut. Richtig gut.
00:33:20Top Künstler.
00:33:22Der Typ macht mich wahnsinnig.
00:33:25Weißt du, was dein Problem ist?
00:33:27Was?
00:33:29Du bist einfach zu nett. Machst es schon immer.
00:33:32Ja, vielleicht auch ein schlechter Geschäftsmann.
00:33:35Weißt du, früher haben wir einfach unser Ding gemacht. Das war was anderes.
00:33:41Sag mal, hat Lukas dir nie was erzählt? Dass er irgendwas vorhatte mit dem Bild oder so?
00:33:46Mir?
00:33:48Also wenn der irgendein krummes Ding gedreht hätte, dann wäre ich der Letzte, dem er es erzählt.
00:33:53Ich habe ihm einen Job verschafft.
00:33:57Ich habe letzte Nacht kein Auge zugetan, aber stattdessen habe ich ein bisschen recherchiert im Netz.
00:34:07Ach, Anna.
00:34:10Wir haben um 10 Uhr einen Termin beim Bestatter.
00:34:12Okay, das ist gut. Dann komme ich einfach dahin, ja?
00:34:16Kannst du Paul nehmen, wäre das okay?
00:34:19Ja.
00:34:21Ja?
00:34:23Danke.
00:34:43Guten Morgen.
00:34:45Guten Morgen.
00:34:46Guten Tag.
00:34:47Guten Tag.
00:35:17Guten Tag.
00:35:34Was wollen Sie von mir?
00:35:37Unendlich teuer, dieser Laden hier.
00:35:39Sie haben etwas, was Ihnen nicht gehört.
00:35:43Sie müssen mich verwechseln.
00:35:45Nein, Signora Albrecht.
00:35:53Entschuldigung!
00:35:55Ja?
00:35:56Kann ich?
00:35:58Bitte.
00:36:05Das ist ein Fehler.
00:36:06Das ist es immer.
00:36:14Hast du eine Ahnung?
00:36:31Er wird sich nicht noch länger vertrösten lassen.
00:36:36Was meinst du, damit sie es versuchen wird?
00:36:41Somalia.
00:36:42Ja, ja.
00:36:43Somalia steht vor meinem Haus.
00:36:48Was mache ich jetzt?
00:36:51Okay, ja, ja.
00:36:52Okay.
00:36:56Nein, das ist nicht wahr.
00:36:57Nein, das ist nicht wahr.
00:36:58Hör auf.
00:37:00Ich komme in zwei Tagen zurück in die Stadt.
00:37:02Bis dahin haben wir die Frau nicht gefunden.
00:37:04Einen Kaffee, bitte.
00:37:06Diese Menschen machen keine Witze.
00:37:07Oder willst du, dass es das nächste Mal nicht nur die Hand wird?
00:37:10Und jetzt...
00:37:11Nein, nein, nein.
00:37:12Hör auf.
00:37:13Lucas.
00:37:15Amore mio.
00:37:17Wo bist du? Ich brauche dich.
00:37:20Die Stimme würde ich unter Tausenden wiedererkennen.
00:37:32Ich bin Lucas' Frau.
00:37:35Sie wissen, was meinem Mann zugestoßen ist?
00:37:38Ich will wissen, wie es dazu kam.
00:37:39Und ich will wissen, wie er in den letzten Monaten gelebt hat.
00:37:42Und mit wem.
00:37:46Ihr Mann hat mich betrogen.
00:37:50Ja, wohl er mich.
00:37:53Er hat etwas versprochen, was er nicht geliefert hat.
00:37:56Das bringt mich in eine sehr schwierige Situation.
00:37:59Was ist mit ihrer Hand passiert?
00:38:02Sie wissen nicht, mit wem sie sich hier einlassen.
00:38:05Mein Mann hatte auch nichts.
00:38:07Ohne Wunde an der Hand.
00:38:08Ihr Mann?
00:38:09War er das noch?
00:38:11Er hatte doch schon längst eine andere.
00:38:15Wo ist die?
00:38:16Wo ist die Signora?
00:38:17Der Botticelli.
00:38:18Ihr Mann schuldet mir etwas.
00:38:19Was wollen Sie von mir?
00:38:21Wollen Sie Geld?
00:38:22Wie viel?
00:38:23Ich zahle es Ihnen zurück.
00:38:24Okay.
00:38:25Sie sind gekommen, um seine Angelegenheiten zu klären.
00:38:27Haben wir eine.
00:38:29500.000 Euro im Bar, wenn Sie mir die Signora bringen.
00:38:31Ich habe das Bild nicht.
00:38:33Sie haben ja keine Chance.
00:38:37Sie haben keine Chance.
00:38:46Weisst du, was hier los ist?
00:38:47Ich stehe unter Druck.
00:38:48Ich stehe unter einem wahnsinnigen Druck.
00:38:50Niemand macht dich verantwortlich.
00:38:51Du hast ja keine Ahnung.
00:38:53Ich habe diesen Betrüger eingestellt.
00:38:55Auf deine Empfehlungen.
00:38:57Und, war er nicht gut?
00:38:58Er war der beste Restaurator,
00:39:00dem ich je bei seiner Arbeit zusehen durfte.
00:39:02Und der letzte.
00:39:03Ich habe eine eklatante Fehlentscheidung getroffen.
00:39:05Wenn das publik wird,
00:39:07haben wir es mit dem grössten Skandal in der Kunstwelt zu tun.
00:39:09Seit Jahrzehnten.
00:39:12Ich würde mich zum Gespött der internationalen Szene machen.
00:39:16Und es würde den Ruin des Museums bedeuten.
00:39:18Unsinn.
00:39:19Du kannst nichts dafür.
00:39:20Keiner wird dir die Schuld dafür geben.
00:39:22Du wirst überall wieder ein Museum bekommen.
00:39:24Du bist eine umwerfende Frau und eine fantastische Courette.
00:39:28Und du bist ein guter Liebhaber, Raphael.
00:39:31Aber ein lausiger Liebner.
00:39:35Ja.
00:39:37Ja.
00:39:38Ja.
00:39:39Ja.
00:39:49Hey, Senora!
00:39:51Ich bringe die gewöhnlichen Sachen, wie immer.
00:39:54Bitte.
00:40:05Soll ich dir was zeigen?
00:40:06Nein.
00:40:07Komm, gib mir deine Kette.
00:40:08Gib mir deine Kette.
00:40:09Komm, ich zeig dir was.
00:40:11Soll ich dir was zeigen?
00:40:12Nein.
00:40:13Komm, gib mir deine Kette.
00:40:14Gib mir deine Kette.
00:40:15Komm, ich zeig dir was.
00:40:41Ja?
00:40:42Sag mal, wo bist du bitte?
00:40:46Wir haben jetzt eine halbe Stunde beim Bestatter auf dich gewartet.
00:40:49Scheiße, das hab ich total vergessen.
00:40:51Kannst du da vielleicht fragen, ob wir einen neuen Termin bekommen können?
00:40:55Hab ich bereits.
00:40:56Leicht war's aber nicht, ja?
00:40:57Danke dir.
00:40:58Entschuldige bitte.
00:40:59Ich hab...
00:41:00Weißt du, wo ich gerade sitze?
00:41:01In dem kleinen Café auf der Piazza, weißt du?
00:41:04Schön für dich.
00:41:05Hier hat Lukas mich gefragt.
00:41:08Er hat mein altes Kommunionskärtchen verschwinden lassen
00:41:11und gegen die Korallenkette ausgetauscht, weißt du?
00:41:14Und ich...
00:41:16Ich hab gerade gedacht,
00:41:19wie hat er das Bild verschwinden lassen?
00:41:29Signora, la borsa per cortesia.
00:41:32Bitte?
00:41:33La borsa per cortesia.
00:41:35Bitte?
00:41:36Die Tasche, bitte.
00:42:06Lukas, bitte.
00:42:30Frau Albrecht!
00:42:32Schön, Sie wiederzusehen.
00:42:34Ja.
00:42:35Wollen Sie mir was sagen?
00:42:38Ich glaube nicht, dass mein Mann die Kopie zu Hause angefertigt hat.
00:42:42Er muss sie hier gemacht haben.
00:42:44Ach, wirklich?
00:42:45So hat er es immer gemacht, das Original direkt neben sich.
00:42:48Und ich habe mich gefragt, wie mein Mann es geschafft haben soll,
00:42:51das Gemälde aus Ihrem Museum zu schmuggeln.
00:42:53Ich gebe zu, diese Frage hat mich auch schon beschäftigt.
00:42:56Bitte.
00:43:02Ich habe die Arbeitszeiten Ihres Mannes rekonstruiert.
00:43:05Tagsüber hat er den Botticelli restauriert
00:43:08und jede Nacht an der Kopie gearbeitet.
00:43:10Alle Farben hergestellt nach alten Techniken.
00:43:14Ja.
00:43:16Er scheint dabei auch Spaß gerade zu haben.
00:43:18Niemand außer den Restauratoren kommt hier je rein.
00:43:22Die Kondome braucht er zum Einsumpfen des giftigen Bleiweiß.
00:43:26Nicht sehr stilecht, aber sicher.
00:43:28Früher hat man Schweineblasen dafür verwendet.
00:43:32Alle Farben wurden hergestellt auf der Basis von Eidtemperer.
00:43:36Indem man Hühnern nur karotinfreies Futter gibt,
00:43:39erhält man fast weißen Dotter, der die Farben wenig tönt.
00:43:44Mein Mann hat die Hühner selbst gehalten.
00:43:47Ein Besessener.
00:43:50Selbst das ist eine gute Sache.
00:43:52Ein Besessener.
00:43:55Selbst das Pappelholz ist alt.
00:43:58Vielleicht eine ehemalige Altart dafür.
00:44:01Ich bin sicher, es würde jeder zu 14 Datierung standhalten.
00:44:07Woher wissen Sie das?
00:44:08Ich hätte gerne das Original zurück.
00:44:11Wo ist es?
00:44:12Warum glauben alle, ich wüsste, wo es sei?
00:44:16Vielleicht deshalb?
00:44:23Sein Skizzenbuch.
00:44:27Auch darin waren sich Ihr Mann und Botticelli ähnlich.
00:44:31Beide haben fast ausschließlich die Liebe ihres Lebens gemeint.
00:44:36Also hören Sie auf, die Unschuldige zu spielen.
00:44:39Sagen Sie mir, wo er das Bild versteckt hat.
00:44:53Danke.
00:45:19Regal.
00:45:21Signora, einen Moment.
00:45:25Bitte folgen Sie mir.
00:45:31Was sollte das?
00:45:33Ich habe die Sicherheitsvorkehrungen überprüft,
00:45:36um herauszufinden, ob man etwas in der Größe des Bildes rausschaffen kann.
00:45:40Und, kann man?
00:45:42Nein.
00:45:43Dann hätten Sie auch gleich sagen können.
00:45:46Schläft Paulchen?
00:45:48Ja.
00:45:50Sicherheitsvorkehrungen.
00:45:53In den italienischen Museen.
00:45:55Sind so verschwerft worden, da bringt keiner irgendwas raus.
00:45:58Warum nicht Lukas?
00:45:59Danke.
00:46:01Der Direktorin hat mir seinen Arbeitsplatz gezeigt.
00:46:04Da hatten nur er und seine Kollegen Zutritte in die Werkstatt.
00:46:08Da war alles da.
00:46:09Das Kolophonium.
00:46:11Das Craquelier.
00:46:12Der Reißlack.
00:46:13Sah fast so ein bisschen aus wie in eurer Studentenbude damals.
00:46:17Wilde Zeiten.
00:46:18Ja.
00:46:20Lukas hatte die Renaissance echt drauf.
00:46:22Bei mir hat es ja gerade mal bis zum sozialistischen Realismus gereicht.
00:46:27Lukas hat den Botticelli gefälscht.
00:46:30Kopiert?
00:46:31Über Monate, Nacht für Nacht.
00:46:34So einen Aufwand betreibt man nicht, um eine Kopie von Touristen anzufertigen.
00:46:38Das Bild sollte vom Original nicht unterscheidbar sein.
00:46:40Hätte es ausgetauscht, niemand hätte es bemerkt.
00:46:42Warum hat er es dann signiert?
00:46:44Er liebte Botticelli.
00:46:45Ich wurde heute Morgen verfolgt.
00:46:48Bist du sicher?
00:46:49Ja.
00:46:50Von einem Mann.
00:46:51Der hat mich angesprochen.
00:46:52Wollte das Bild.
00:46:55Und außerdem...
00:46:58habe ich Lukas Freundin getroffen.
00:47:00Anna.
00:47:01Nee, ist schon gut.
00:47:03Sie hat mir Geld angeboten.
00:47:06Viel Geld.
00:47:11Raphael,
00:47:13Raphael, was ist, wenn...
00:47:15wenn Lukas wegen dieses Bildes gestorben ist?
00:47:17Hast du nichts in der Wohnung gefunden?
00:47:19Irgendwas, das nur du sehen konntest.
00:47:23Irgendwas muss doch gehen, jetzt denk mal nach.
00:47:28Tut mir leid.
00:47:31Entschuldigung.
00:47:36Das Ganze geht auch an mir nicht spurlos vorüber.
00:47:39Ich weiß, Raphael.
00:47:40Ich weiß das.
00:47:43Du, ich bin wirklich dankbar für alles, was du für mich tust.
00:47:46Ja?
00:47:49Lukas war mein bester Freund.
00:47:52Wir haben alles gezeigt.
00:47:54Naja, warst du alles.
00:47:57Weißt du noch,
00:47:59wie ich für dich geschwärmt hab,
00:48:00als du damals von Deutschland nach Wien gezogen bist?
00:48:04Ich hätte eine Frau wie diesen niemals allein gelassen.
00:48:06Raphael.
00:48:07Nein, wirklich.
00:48:08Ich geh morgen in die Wohnung, ja?
00:48:10Ich kann das gern für dich machen.
00:48:12Nee, lass mal, ich muss ja eh seine Sachen holen.
00:48:15Okay?
00:48:27Sie haben geklopft.
00:48:28Sie haben geklopft.
00:48:33Sie haben geklopft.
00:48:39Entschuldigung.
00:48:41Wer hat gesagt, dass wir...
00:48:46Wir sind denn hier dran?
00:48:48Ich habe gerade Lukas' Telefon gecheckt.
00:48:51Seine Frau hat kurz vor seinem Tod länger mit ihm telefoniert.
00:48:54Sie wird uns zu dem Bild führen.
00:48:56Wir brauchen einfach nur mehr Zeit.
00:48:59Familie ist wichtig.
00:49:01Papa.
00:49:05Sehr wichtig sogar.
00:49:1424 Stunden.
00:49:28Okay.
00:50:58Cops!
00:51:19Senora, cosa sucede?
00:51:22Possiamo aiutarla?
00:51:23Die Wohnung meines Mannes wurde eingebrochen und ich habe, seitdem ich in Venedig bin, das
00:51:41Gefühl, dass ich verfolgt werde und ich wurde bedroht.
00:51:44Von wem?
00:51:45Von einem Mann.
00:51:46Wie sah er aus?
00:51:47Können Sie ihn beschreiben?
00:51:48Ja.
00:51:49Dunkelhaarig, etwa 1,70m groß, Ende 40, Bart hat er.
00:51:56Mhm.
00:51:57Wohin gehen Sie jetzt?
00:52:08Buongiorno.
00:52:09Kaffee.
00:52:10Essen Sie?
00:52:11Capitano Carlo Gabbato.
00:52:12Buongiorno.
00:52:13Buongiorno.
00:52:14Buongiorno.
00:52:15Buongiorno.
00:52:17Können Sie sich ausweisen?
00:52:42Abteilungsschutz von Kunst- und Kulturgütern.
00:52:49Ihr Mann hat ein Gemälde von Sandro Botticelli aus der Sammlung Ambrini gestohlen.
00:52:55Haben Sie Beweise?
00:52:57Das Bild ist nicht mehr da.
00:52:59Genau wie 6.255 weitere Kunstgegenstände,
00:53:03die allein im letzten Jahr in Italien aus Kirchen, Museen,
00:53:06Privathaushalten gestohlen worden sind.
00:53:08Meistens landen sie in irgendwelchen Tresoren, Russland, Asien, Dubai.
00:53:15Für immer vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen.
00:53:18Als Zahlungsmittel, riesensichere Währung.
00:53:22Mein Land wird ausverkauft.
00:53:24Gut, aber deswegen hat mein Mann noch lange nichts damit zu tun.
00:53:27Sie zahlen einen Kredit zurück?
00:53:36Die Kollegen in Österreich waren sehr behilflich.
00:53:40Ihr Gehalt wird seit zwei Jahren gepfändet.
00:53:42Wir haben Schulden.
00:53:43Schulden Ihres Mannes wegen der Insolvenz eines Ladens damals.
00:53:46Schulden, für die Sie jetzt gerade stehen müssen.
00:53:48Ja, mein Mann hatte kein Talent für Geld.
00:53:50Stattdessen hat er ein ganz anderes Talent.
00:53:52Wir haben Ihr Telefon ausgewertet.
00:53:58Am Tag vor seinem Verschwinden haben Sie fast eine Stunde lang mit ihm telefoniert.
00:54:03Worum ging es?
00:54:04Familienangelegenheiten.
00:54:06Ihr Mann ist drauf und dran, eines der berühmtesten Gemälde der Welt zu stehen
00:54:09und will was wissen?
00:54:10Wie der Kindergeburtstag war.
00:54:12Unser Sohn hat eine Spektrumstörung.
00:54:15Und mein Mann und ich, wir hatten unterschiedliche Auffassungen,
00:54:17was seine Förderung angeht.
00:54:19Es kostet alles Geld.
00:54:20Das mit Ihrem Sohn tut mir leid.
00:54:22Sie haben vor zwei Tagen Ihre Stelle gekündigt.
00:54:27Weil ich die Wahrheit daraus finden will.
00:54:33Oder lag es daran, dass Ihr Konto plötzlich ausgeglichen war?
00:54:3728.000 Euro Cash-einbezahlt vor vier Tagen von Ihrem Mann.
00:54:42Wofür war das Geld?
00:54:43Eine erste Anzahlung?
00:54:46Davon weiß ich nichts.
00:54:48Wem hat Ihr denn Botticelli verkauft?
00:54:50Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.
00:54:55Na schön.
00:54:57Sie können gehen.
00:55:04La Signora Bondari.
00:55:07Mein Kollege will Sie über die Auflagen informieren.
00:55:18Ach, Ihr Sohn.
00:55:21Was ist mit meinem Sohn?
00:55:22Bringen Sie ihn nach Hause.
00:55:25Er ist hier nicht sicher.
00:55:28Bitte kommen Sie.
00:55:36Stehen Sie uns bitte weiterhin für Fragen zur Verfügung.
00:55:39Verlassen Sie die Stadt nicht.
00:55:43Tut mir leid, dass Sie keine bessere Erinnerung an Venedig mitnehmen.
00:55:47Keine Sorge, die habe ich bereits.
00:55:50Das sind die schönsten Erinnerungen meines Lebens.
00:55:54Auf Wiedersehen.
00:55:55Signora.
00:56:07Wieso lassen Sie sie gehen?
00:56:10Mein Vater kam aus dem Süden.
00:56:13Er liebte lange Mittagspausen.
00:56:14Pflegte zu sagen, in denen lösen sich die Probleme meistens von selbst.
00:56:25Sehen Sie?
00:56:28Schauen Sie sich das an.
00:56:30Ziemlich genau zwei Monate ist es hier.
00:56:33Dreimal innerhalb einer Woche stand sie vor dem Bild.
00:56:40Federica Batta.
00:56:42Eine ehemalige Kunststudentin aus Ligurien.
00:56:45Hat sich bei uns mal für ein Praktikum beworben.
00:56:55Sieh mal an.
00:56:57Und das ist Frank Lee.
00:56:59Erfolgreicher Geschäftsmann.
00:57:01Milliardär koreanischer Wurzeln.
00:57:03Keiner weiß genau, womit er sein Vermögen gemacht hat.
00:57:06Er besteht im Ruf, alles zu bekommen, was er will.
00:57:08Was haben Sie jetzt vor?
00:57:10Ich werde mal ein paar Fragen stellen.
00:57:1828.000 Euro?
00:57:22Ich schwöre es dir, ich wusste das nicht.
00:57:24Lukas hat ein Museum verdient, das hätte nie gereicht.
00:57:26Die Frau.
00:57:28Welche Frau?
00:57:30Die Frau hat gesagt, dass Lukas ihr was schuldet.
00:57:34Warum hast du mir davon nichts erzählt?
00:57:37Tut mir leid, ich...
00:57:40Raphael?
00:57:42Ja?
00:57:44Kannst du Paul nach Wien bringen?
00:57:46Wieso?
00:57:48Nein, geht nicht.
00:57:50Völlig ausgeschlossen, die Galerie...
00:57:52Ich bin hier in eine Geschichte reingeraten, die ich nicht verstehe.
00:57:55Anna, ich helfe dir, wo ich kann.
00:57:57Aber ich kann jetzt nicht meine ganzen Geschäfte auf Eis legen.
00:58:00Vielleicht interpretierst du einfach viel zu viel um die Sache mit Lukas.
00:58:03Vielleicht ist es einfach nur...
00:58:05Raphael, ich flehe dich an, bitte.
00:58:07Ich habe wahnsinnige Angst um Paul, aber ich kann die Stadt nicht verlassen.
00:58:14Okay.
00:58:16Was wirft dir die Polizei überhaupt vor?
00:58:20Ich habe mit Lukas gesprochen.
00:58:22Du hast was?
00:58:24Vor ein paar Tagen, in der Nacht.
00:58:26Dann hat er mich angerufen.
00:58:28Was kommt jetzt als nächstes? Du hast ihn umgebracht, oder?
00:58:32Tut mir leid.
00:58:35Aber wenn ich dir helfen soll, dann muss ich schon alles wissen.
00:58:41Das war das schlimmste Gespräch meines Lebens.
00:58:45Lukas war völlig durch den Wind.
00:58:48Vielleicht hat er nur Angst, dass alles auffliegt und dass er dann ins Gefängnis war.
00:58:52Dann hätte er Pauli nicht aufwachsen können.
00:58:55Was auch immer er getan hat, er hat es für Paul getan.
00:58:59Aber er hätte niemals zugelassen, dass das Original des Bildes für immer verschwindet.
00:59:06Er hat gesagt, er wird unter Druck gesetzt.
00:59:10Und dieser Anruf, alles das, was er gesagt hat, das war so...
00:59:14Das war so diffus.
00:59:16Und ich habe gedacht, er spinnt und er reitet uns wieder irgendwo rein.
00:59:22Und ich bin so wütend geworden.
00:59:25Und ich habe ihm Vorwürfe gemacht und ihn angeschrien,
00:59:28dass er aufhören soll, immer und immer wieder unser Leben zu zerstören.
00:59:33Ich habe ihn nicht ernst genommen.
00:59:40Ich bin tot.
00:59:44Dienstag 10 Uhr. Es ist Dienstag 10 Uhr.
00:59:49Papa ruft nicht an.
00:59:51Papa kann nicht anrufen.
00:59:53Warum? Es war so abgemacht.
00:59:55Papa ist gestorben, Pauli.
00:59:57Nein, er sollte anrufen.
00:59:59Pauli.
01:00:00Nein, er sollte anrufen.
01:00:01Er kann nicht mehr anrufen.
01:00:02Nein, nein.
01:00:03Pauli, er kann nicht mehr anrufen.
01:00:04Er kann nicht mehr. Es tut mir leid.
01:00:11Laura, ich bin es du.
01:00:12Ich weiß, das ist jetzt nicht der beste Zeitpunkt,
01:00:14aber ich müsste dich um Gefallen bitten.
01:00:16Könntest du Paul für zwei, drei Tage nehmen?
01:00:18Raphael würde ihn nach Wien bringen.
01:00:20Du traust dich, weißt du.
01:00:21Ich habe sonst niemanden.
01:00:23Die Polizei war hier, hat sich nach dir kundigt.
01:00:25Ich weiß.
01:00:26Was hast du denen gesagt?
01:00:28Dass du das Allerletzte bist.
01:00:29Eine durchgeknallte Kuh, die jedem Furz in ihrem Hirn sofort nachgeht.
01:00:33Unzuverlässig, egoistisch.
01:00:35Eine schlechte Lügnerin und eine miserable Freundin.
01:00:39Ab übermorgen kann ich mich um ihn kümmern.
01:00:41Bring deinen Freund das Monster.
01:00:44Du bist die Beste.
01:00:46Du, die nehmen den nächsten Flieger
01:00:47und Raphael würde dich anrufen, wenn sie in Wien sind.
01:00:49Ist das okay für dich?
01:00:50Na schön.
01:00:52Laura.
01:00:53Ja.
01:00:55Danke.
01:00:57Ciao.
01:01:02Hey.
01:01:04Ich will aber hierbleiben.
01:01:07Das geht nicht, Pauli.
01:01:09Ich hätte dich gar nicht mitnehmen dürfen.
01:01:11Aber ich dachte vielleicht...
01:01:13Ich habe keine Angst.
01:01:15Ja.
01:01:17Ich habe ein großes Problem.
01:01:47Komm.
01:02:16Los, komm, ich zeige dir was.
01:02:17Was denn?
01:02:20Siehst du?
01:02:22Die Maler der Renaissance haben sich nicht nur als Künstler gesehen.
01:02:24Sie waren Wissenschaftler, Baumeister, Konstrukteure.
01:02:27Sie haben Pläne von ganzen Städten erstellt und den Stein verewigt.
01:02:30Sehr toll.
01:02:33Es ist da.
01:02:34Es ist alles da.
01:02:35Wir können es berühren.
01:02:39Nichts konnte ihnen etwas anhaben.
01:02:41Wir können es heute noch sehen.
01:03:12Ich dachte, ein Grundriss vielleicht.
01:03:14Zahlen.
01:03:15Vielleicht Raummaße.
01:03:17Vom Museum?
01:03:19Wenn Lukas den Boudicelli nicht rausbekommen konnte,
01:03:21dann ist er vielleicht noch da drin.
01:03:22Irgendwo versteckt, verstehst du?
01:03:24Aber ich habe die Maße der Seele alle überprüft
01:03:26und da passt nichts zu diesen Zahlen.
01:03:28Weder die einzelnen Ausstellungsräume noch das Museum als Ganzes.
01:03:31Ich hätte seine Brotkrümel ruhig deutlicher verteilen können.
01:03:34Ja.
01:03:35Wir sind in der Sarkasse, glaube ich.
01:03:37Leg dich ein bisschen hin, du bist bestimmt müde.
01:03:40Wenn ihr hungrig seid, da ist noch was im Kühlschrank zu essen.
01:03:43Das können wir jetzt gut gebrauchen.
01:03:45Tastatur.
01:04:04Guten Abend!
01:04:05Danke, dass Sie mich bekommen haben.
01:04:07Ich hätte ein paar Fragen stellen möchten.
01:04:11Sie können sich gerne auf Deutsch mit Handy unterhalten.
01:04:13Sie hatten doch eine deutsche Mutter, oder sind wir da falsch informiert?
01:04:19Er spricht kein Italienisch.
01:04:22Schade, dabei liegt Ihnen die italienische Kultur doch so sehr am Herzen.
01:04:28Sie sind einmal mehr auf Einkaufstour?
01:04:33Auf Ihrem Einkaufszettel steht das 15. Jahrhundert, richtig?
01:04:39Er versteht Sie.
01:04:41Dann versteht er bestimmt, dass ich zutiefst besorgt bin über das Verschwinden eines Gemäldes aus dem Museum Gambelini.
01:04:55Was wollen Sie?
01:04:58Ich bin auf der Suche nach einem Gemälde, das Sie zusammen mit dieser Frau ausführlich angeschaut haben.
01:05:06Ich denke, es ist kein Zufall, dass Sie vor dem Bild stehen, das hinterher verschwunden ist.
01:05:12Ich werde gegen Sie ermitteln.
01:05:15Ich kenne die Dame nicht.
01:05:20Die Leiterin des Museums wird aussagen, dass sie Sie zusammen mit dieser Frau bei einem längeren Gespräch im Foyer des Museums gesehen hat.
01:05:29Es tut mir leid, Europäer sehen für mich alle gleich aus.
01:05:36Wunderbar, wo doch auch in ihren Adern europäisches Blut fließt.
01:05:529 Uhr.
01:05:56Guten Morgen, bin ich pünktlich?
01:05:58Auf die Minute.
01:06:00Was isst du?
01:06:01Müsli mit Trockenfrüchten, haltbar bis 7.23 Uhr.
01:06:06Papa hat eine Karte aus Venedig geschickt, war im Briefkasten.
01:06:10Die Karte ist diesmal an dich adressiert, kann ich sie trotzdem haben?
01:06:14Was hat er denn geschrieben?
01:06:16Nichts, nur ein Herz drauf gemalt.
01:06:20Max Ernst, USA 1948, Festmahl der Götter, 153 x 107 cm, Museum Gambelini.
01:06:31Nochmal.
01:06:33Max Ernst, USA 1948.
01:06:36Nee, die Maße bitte nochmal.
01:06:38153 x 107.
01:06:43Pauli, ich muss nochmal los, ich ruf dich später zurück, ja? Ciao.
01:06:48Ciao.
01:06:50Guten Morgen.
01:06:52Ach so, ist das Museum noch geschlossen?
01:06:55Ja, wir öffnen um 10.
01:06:57Ich wollte mir eigentlich ein Bild anschauen, und zwar von Max Ernst, das Festmahl der Götter.
01:07:03Ja, das ist nicht mehr da.
01:07:05Aber Sie verkaufen doch noch Ansichtskarten davon.
01:07:08Ja, das Bild war nur geliehen.
01:07:10Aha, und woher?
01:07:12Ich weiß es nicht.
01:07:13Sagen Sie, könnte ich vielleicht mit Frau von Reutten sprechen, wäre das möglich?
01:07:18Okay. Ja? Ja, kommen Sie.
01:07:21Ich bin hier. Ja, so.
01:07:24Mein Name ist Pauli.
01:07:26In dem Fall ist das Museum Gambelini.
01:07:29Und das Festmahl der Götter.
01:07:31Das ist das Festmahl der Götter , Ja.
01:07:33Und das ist die Korte.
01:07:35Na ja, das ist aber ein bisschen ungewohnt, was Sie hier wirklich machen.
01:07:38Ja, das ist schon mal eine Tochter, die sich in der Zeit auf der Welt wieder entlädt.
01:07:43Und doch, die Familie war doch da.
01:07:46Sie sind wohl eher eine große Familie.
01:07:49Ja, eigentlich eine große Familie, ja.
01:07:51Aluska! Aluska!
01:07:53Aluska, wo bist du denn?
01:07:55Wo bist du denn?
01:08:21Geh ran, Raphael.
01:08:33Raphaels Voicemail Message is off to the toll.
01:08:35Raphael, Frau von Reuten wurde umgebracht.
01:08:38Ich war gerade im Museum und hab sie da gefunden.
01:08:40Halt! Halt!
01:08:42Hör zu, Lukas trott wahr keinen Umfang.
01:08:44Es sind die Kisten.
01:08:46Lukas muss den Botticelli in einer Versandkiste versteckt haben.
01:08:48Ich nehme jetzt den nächsten Flieger und bin heute Nachmittag bei euch in Piena.
01:08:52Papa, sie müssen von dort weg. Warum hörst du nicht auf?
01:08:55Was sagst du? Ich kann die Tiere alleine lassen.
01:08:58Ja, ich verstehe. Aber jetzt...
01:09:02Papa, ich habe Kunden. Ich rufe dich gleich wieder, okay?
01:09:23Und John noch?
01:09:25Ich bin hier, um die Schulden einzutreiben.
01:09:28Wir haben sie noch nicht, aber wir werden sie bekommen.
01:09:31Wir sind uns sicher, die Frau des Kopisten weiß, wo der Botticelli ist.
01:09:34Was macht sie denn so sicher, dass sie ihnen das Bild geben wird?
01:09:38Wir haben ihren Sohn.
01:09:43Lukas muss den Botticelli in einer Versandkiste versteckt haben.
01:09:46Ich nehme jetzt den nächsten Flieger und bin heute Nachmittag bei euch in Piena.
01:09:59Papa!
01:10:04Raphael, ich bin es nochmal. Du, wo seid ihr denn?
01:10:07Ich kann euch gerade überhaupt nicht erreichen.
01:10:09Weißt du, wohin das Bild verschickt wurde?
01:10:11Nach Wien, zu Ansgar.
01:10:13Der wirbt damit das ganze Netz ist voll davon,
01:10:16dass der Max Ernst jetzt endlich wieder in seiner Sammlung fängt.
01:10:19Und ich bin mir jetzt hundertprozentig sicher,
01:10:21dass der Botticelli in der Versandkiste von dem Max Ernst gemäht ist.
01:10:24Ich gehe da jetzt sofort hin.
01:10:26Und jetzt kann ich auch endlich beweisen, dass Lukas das Bild gerettet hat.
01:10:29Ruf mich sofort an, wenn du das hörst, ja?
01:10:42Warte, ich zeige es dir nochmal.
01:10:44Also.
01:10:49Knoten einfach.
01:10:52Knoten einfach.
01:10:55Schleife, Schleife.
01:10:58Einmal runter und von unten wieder rauf.
01:11:01Verstanden?
01:11:03Wo gehen wir hin?
01:11:06Mal einen Spaziergang.
01:11:08Hast du Angst?
01:11:14Ich schon.
01:11:21Max Ernst.
01:11:23Einer der großen Surrealisten.
01:11:26Wie viele seiner künstlerisch tätigen Zeitgenossen
01:11:28befasst er sich mit den Widersprüchen der menschlichen Seele.
01:11:31In dieses Werk, Festmahl der Götter, flossen Eindrücke indianischer Kunst,
01:11:34die er in seinem Exil in den USA sammelte.
01:11:38Was meinst du?
01:11:40Ist beeindruckend, ja.
01:11:45Das mit dem Lukas, tut mir sehr leid.
01:11:48Ja, ich komme gerade aus Venedig.
01:11:51Dann hattest du das Bild schon gesehen?
01:11:53Ja, ja.
01:11:55Wir haben es gestern zurückgehalten, sofort ausgepackt, geprüft
01:11:57und wieder an seinen alten Platz gehängt.
01:11:59Und sonst?
01:12:01Sonst war da nichts in der Verpackung?
01:12:03Also irgendwas, was da nicht hingehört?
01:12:05Irgendwas Ungewöhnliches?
01:12:07Wie kommst du drauf?
01:12:09Nein.
01:12:11Oder Max Ernst?
01:12:13Damit sind wir ausgesprochen glücklich.
01:12:16Hallo?
01:12:20Seid ihr da?
01:12:27Paul?
01:12:29Raphael?
01:12:39Was machen Sie hier?
01:12:41Ich versuche Ihnen zu helfen.
01:12:45Wo ist mein Sohn?
01:12:57Wo ist Raphael?
01:13:01Bitte setzen Sie sich.
01:13:12Ich befürchte, er ist ein großer Teil dieser traurigen Geschichte.
01:13:16Was für eine Geschichte?
01:13:18Hier, Raphael und seine Freundin Fidelica.
01:13:20Seine Galerie stand kurz vor dem Ruin,
01:13:22als seine lukrativer Vater von einem gewissen Handlikern
01:13:24ein kostbares Bild stehlen, ohne Aufsehen zu verregen.
01:13:29Raphael wusste von der anstehenden Restaurierung eines Botticelli.
01:13:32Sie wollten ihn austauschen gegen eine Kopie,
01:13:34eine absolut perfekte Kopie.
01:13:37Er kannte nur einen, der in der Lage war,
01:13:39den Maestro zu kopieren, sein alter Studienfreund Lukas Albrecht.
01:13:43Und ihm hat er glücklicherweise monatszuvor
01:13:45den Job bei von Reutten verschafft.
01:13:49Von Reutten ist tot?
01:13:52Ja, ich weiß, das war ein großer Fehler von mir.
01:13:55Ich wollte Sie sofort unter Polizeischutz stellen,
01:13:57aber diese Leute waren einfach schneller.
01:14:00Hören Sie zu.
01:14:02Diese Leute sind gefährlich.
01:14:05Geben Sie ihnen, was Sie wollen.
01:14:07Ich weiß nicht, wo das Bild ist.
01:14:09Ich will einfach nur meinen Jungen wiederhaben.
01:14:12Bitte.
01:14:14Beruhigen Sie sich, beruhigen Sie sich.
01:14:17Bitte, Sie haben jetzt nur eine Möglichkeit.
01:14:19Sie müssen jetzt mit mir zusammenarbeiten.
01:14:21Ja?
01:14:23Bitte.
01:14:25Alles, was Sie interessiert, ist das Bild.
01:14:27Nur das Bild.
01:14:35Und was ist mit diesem Bild?
01:14:37Wohin hat Sie sich in Venedig erkundigt haben?
01:14:40Es passte alles so gut zusammen.
01:14:46Die Maße des Bildes, die Schrauben, die Sägespäne.
01:14:50Ich dachte, das wäre seine Nachricht gewesen.
01:14:52Ich schicke dir das Bild, kümmere du dich darum.
01:14:55Das Fest meiner Götter ist hier angekommen.
01:14:58Ich dachte, vielleicht hat Lukas den Botticelli
01:15:04in der Box mit nach Wien geschickt.
01:15:08Aber das Museum hat gesagt, dass da nichts war.
01:15:15Ich...
01:15:19Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.
01:15:26Schrauben, sagen Sie.
01:15:29Wozu braucht er Schrauben?
01:15:32Guten Tag, ich arbeite für einen Sonderdezernat der polnischen Polizei.
01:15:35Es geht um einen Transport aus Venedig.
01:15:37Tut mir leid, wir haben bereits geschlossen.
01:15:39Und von der Direktion ist auch niemand mehr da.
01:15:41Wir können nicht bis morgen früh warten.
01:15:43Es geht um meine Klimabox aus der Sammlung Gambrini.
01:15:47Wenn sie noch da ist, dann ist sie im Depot.
01:15:49Dort lagert man die Kisten.
01:15:53Okay, kommen Sie mit, ich frage noch mal nach.
01:15:55Und Sie warten hier.
01:16:01Danke.
01:16:15Häuser hier, Security.
01:16:17Ich habe da eine Frage.
01:16:19Ja, das tut mir auch sehr leid,
01:16:21aber hier ist ein Herr von der italienischen Polizei.
01:16:23Er hat Fragen zu einem Transport aus Italien.
01:16:25Ja, das habe ich dem Herrn auch schon gesagt,
01:16:27aber er lässt sich partout nicht auf morgen vertrösten.
01:16:32Okay, gut, wir warten.
01:16:42Ganz ruhig, der Alarm ist beschwingt.
01:16:44Meine Polizei ist schon eingegangen.
01:16:46Sie ist im Depot, die Frau, mit der Sie gekommen sind.
01:16:48Kommen Sie mit.
01:16:50Nein, der Streifenwagen ist doch schon unterwegs.
01:16:52Wir warten.
01:16:54Lassen Sie, dass sie Kollegen macht.
01:16:56Sie sind doch Polizist.
01:17:02Der Alarm sitzt schon im Untergeschoss.
01:17:04Sie machen das sehr gut.
01:17:06Wo finden Sie ihn?
01:17:10Tut mir leid, mein Freund.
01:18:32Und jetzt?
01:18:34Ich mache das. Sie sagen gar nichts.
01:18:36Ich bringe uns hier raus.
01:18:38Wenn Sie mit mir zusammenarbeiten.
01:18:40Das tue ich doch.
01:18:42Ich bin mir nicht ganz sicher.
01:18:44Kriminalinspektor Krennig, wer sind Sie?
01:18:46Capitano Carlo Gabbato, italienische Polizei.
01:18:52Kommissario.
01:18:55Was machen Sie hier?
01:18:57Der Alarm wurde im Depot ausgelöst.
01:18:59Sie müssen hier die Treppe runter.
01:19:01Ich wollte die Mitarbeiterin in Sicherheit bringen.
01:19:03Danke.
01:19:05Danke für den schnellen Einsatz.
01:19:07Ich habe Ihnen geholfen.
01:19:09Jetzt sind Sie an der Reihe.
01:19:11Schau mal, Pauli.
01:19:13Der neue Spüruntergeladener.
01:19:15Das ist gut.
01:19:17Lassen Sie ihn mal rein.
01:19:23Friederike.
01:19:25Das ist Mist.
01:19:27Wir können ihn doch nicht den Jungen ausliefern.
01:19:29Ihm wird nichts passieren.
01:19:31Aber uns werden wir nicht mitspielen.
01:19:33Der Junge kann nichts dafür,
01:19:35dass Junkers nicht seine Verabredung eingehalten hat.
01:19:37Was, wenn einer die Polizei anschaut?
01:19:39Nein, das wird nicht passieren.
01:19:41Dazu hat sie viel zu viel Angst um ihren Sohn.
01:19:43Und was ist, wenn sie genau deshalb...
01:19:45Pass auf, es ist ganz einfach.
01:19:47Er oder wir.
01:19:49Und nicht nur wir beide.
01:19:51Hast du schon mal an meinen Vater gedacht?
01:19:53Die haben mir das Haus meiner Eltern gezeigt.
01:19:55Die schrecken von nichts zurück.
01:19:57Ja, eben.
01:20:11Und?
01:20:13Spielt super?
01:20:19Es wird nichts schieflaufen.
01:20:25Jetzt bleiben Sie mal stehen.
01:20:29Wir haben einen Deal.
01:20:37Jetzt warten Sie doch mal.
01:20:43Geben Sie mir das Bild.
01:20:45Fassen Sie mich nicht.
01:20:47Das Bild.
01:20:49Das Bild.
01:20:53Zwingen Sie mich nicht dazu.
01:21:05Woher soll ich wissen, dass ich Ihnen vertrauen kann?
01:21:09Vielleicht sind Sie ja auch korrupt.
01:21:11Korrupt wie alle Italiener, ja.
01:21:13Wenn Sie Ihr Kind wiederhaben wollen,
01:21:15dann müssen Sie mir jetzt verdammt noch mal vertrauen.
01:21:19Vertrauen Sie mir.
01:21:49Verstehen Sie mich?
01:22:19Hallo?
01:22:49Hast du das Bild?
01:22:51Wo ist Paul?
01:22:55Er soll aussteigen, ich will ihn sehen.
01:23:01Festhalten darf man nicht.
01:23:03Es tut mir weh.
01:23:11Permessa.
01:23:19Was bist du für ein erbärmlicher Mensch?
01:23:21Das war ein guter Plan.
01:23:23Lukas hat sich darauf eingelassen.
01:23:25Das glaube ich nicht.
01:23:27Doch.
01:23:29Niemand hätte den Austausch jemals gemerkt.
01:23:33Aber er hat es sich anders überlegt.
01:23:37Er wollte der Welt das Original nicht vorenthalten.
01:23:41Scheiß Berufsethos.
01:23:49Wann greifen Sie zu?
01:23:51Immer langsam.
01:23:53Das ist keine Jagd auf die Mafia.
01:23:55Mafia?
01:23:57Diese Leute sind noch schlimmer.
01:23:59Ich habe meinen Leuten eingeschärft,
01:24:01nicht nur den Jungen und die Mutter zu retten
01:24:03und zu schützen,
01:24:05sondern dass auch das Bild nicht beschädigt wird.
01:24:07Bravo.
01:24:09Das ist sehr, sehr umsichtig von Ihnen.
01:24:11Glauben Sie wirklich,
01:24:13ich habe Sie mit dem Original gehen lassen?
01:24:15Alles auf Position?
01:24:19Er war dein Freund.
01:24:21Du hast ihn verraten.
01:24:23Nein, so war das nicht.
01:24:25Weil er nicht liefern wollte,
01:24:27haben sie ihn sich geschnappt.
01:24:29Er konnte entkommen.
01:24:31Ich habe noch versucht, ihn aufzuhalten,
01:24:33aber dann fiel Lukas vor das Boot.
01:24:37Alles wegen diesem Bild.
01:24:39Ich habe ihn verraten.
01:24:41Ich habe ihn verraten.
01:24:43Alles wegen diesem verdammten Original.
01:24:47Aber leider ist das keins.
01:24:51Sie wird es erst merken,
01:24:53wenn sie die Signatur sieht.
01:24:55Aber hör zu,
01:24:57wir haben nicht viel Zeit.
01:24:59Du schnappst dir den Jungen
01:25:01und ich dir sage, ja?
01:25:13Was ist los?
01:25:17Stimmt was nicht?
01:25:27Das ist eine Kopie.
01:25:43Nein!
01:25:47Nein!
01:26:07Polizei!
01:26:09Polizei!
01:26:13Polizei! Stehenbleiben!
01:26:19Polizei! Stehenbleiben!
01:26:27Sicher?
01:26:33Sicher?
01:26:35Sicher!
01:26:43Sicher!
01:27:13Der Papa wollte,
01:27:15dass alle diesen Botticelli sehen können.
01:27:19Aber warum nicht seine Kopie?
01:27:21Weil er selber Künstler war.
01:27:23Und er wusste ganz genau,
01:27:25was ein Original von einer
01:27:27noch so guten Kopie unterscheidet.
01:27:29Das ist nicht...
01:27:31nicht das Bild allein.
01:27:33Das ist das Original.
01:27:35Das ist das Original.
01:27:37Das ist das Original.
01:27:39Das ist das Original.
01:27:41Nicht das Bild allein.
01:27:43Und auch nicht die Augen
01:27:45all dieser Menschen.
01:27:47Aber wenn beides zusammenkommt,
01:27:49dann entsteht was,
01:27:51was einzigartig ist.
01:27:53Eine Verbindung
01:27:55durch Zeit und Raum.
01:27:57Magie.
01:27:59Ja! Ja!
01:28:01Magie! Ja!
01:28:05Das war keine angemessene
01:28:07Reaktion, nicht wahr?
01:28:09Doch, mein Schatz.
01:28:11Das war's.
01:28:13Das war's.
01:28:15Komm, Mama.
01:28:39Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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