• vor 4 Monaten
Im Aufbauspiel Kaiserpunk erobern wir in einer alternativen Zeitlinie im 20. Jahrhundert nicht nur Europa, sondern bauen auch unsere Heimatstadt nach und nach immer weiter aus. Wir haben den ungewöhnlichen Mix aus Aufbau- und Global-Strategie ausprobiert und stellen euch die Details von Kaiserpunk im Vorschau-Video vor.
Transkript
00:00Mit Kaiserpunk geht es heute mal wieder um ein interessantes kommendes Indie-Spiel,
00:09das die meisten von euch wahrscheinlich noch nicht auf dem Radar haben. Da sollte es aber
00:15nach diesem Video definitiv auftauchen, wenn ihr Fans von Aufbauspielen, Globalstrategie und coolen
00:21Settings seid. Denn wie es der Name schon mit so viel gekonntem Marketing-Punch andeutet,
00:27spielt Kaiserpunk in einer alternativen Zeitlinie nach dem Ersten Weltkrieg. Wir
00:33haben den Genre-Mix schon einige Stunden angespielt und sind recht angetan. Daher
00:40wollen wir euch den Indie-Titel jetzt mal genauer vorstellen.
00:43Kaiserpunk soll im dritten Quartal dieses Jahres in den Early Access starten und kommt von einem
00:53kroatischen Studio, das zuvor den City-Builder Patron herausgebracht hat. Mit Kaiserpunk haben
01:00die Entwickler jetzt allerdings ein deutlich ambitionierteres Projekt in Angriff genommen.
01:05Denn hier baut ihr nicht nur schnuckelige Rasterstädte, sondern erobert mit einem
01:11kleinen Häuflein zurückgekehrter Soldaten Stück für Stück eine vom Krieg völlig verheerte Welt.
01:17Das beginnt im Kleinen mit der Befreiung des eigenen Sektors und geht dann in einen
01:23globalen Machtkampf auf der Weltkarte über. Die Welt ist dazu in viele Sektoren unterteilt,
01:29die teilweise von anderen aktiven KI-Fraktionen beherrscht werden. Vom Grundprinzip ist das so
01:36ein bisschen wie beim Brettspiel Risiko. Diese Regionen bringen euch zusätzliche
01:42Ressourcen ein und können mit Upgrades spezialisiert werden. So spült etwa ein
01:47zusätzlicher Steuereintreiber mehr Geld in eure Kassen, während Infrastruktur die
01:52Bewegungsgeschwindigkeit durchziehender Truppen und den Warentransport erhöht.
01:56Manche Gebäude erhöhen oder senken außerdem die Loyalität der Provinz,
02:02was wiederum zu Unruhen und Aufständen führen kann. Der eigentliche Siedlungsbau findet aber
02:09erstmal nur in eurem Heimatsektor statt. Ob ihr später auch noch in anderen Weltregionen
02:14bauen könnt, wissen wir noch nicht. Als Heimatsektor dient Mitteleuropa,
02:20also vor allem das Gebiet Deutschlands, was man bei Kaiserpunk ja auch fast erwarten dürfte.
02:26Allerdings hat der Sektor selbst dann nichts mit der Wirklichkeit zu tun, ihr baut also nicht
02:32Berlin oder München wieder auf, sondern einfach eine kleine Siedlung im Nirgendwo. Hier bricht
02:38die Immersion ein bisschen, weil die Simulation einer aufstrebenden Kleinstadt mit einer örtlichen
02:44Miliz nicht richtig zum globalen Aspekt der Weltkarte passt. Da räuchert ihr im einen
02:51Moment noch kleine Banditennester aus und baut eine Baumwollplantage und erobert dann im nächsten
02:57Moment den halben Balkan. Und davon mal abgesehen, warum eigentlich ausgerechnet Baumwolle,
03:02die wächst in Deutschland überhaupt nicht. Aber naja, abgesehen von diesen Logikproblemen
03:08sind die spielmechanischen Ansätze durchaus interessant. Wie in Anno zieht ihr rechtwinklige
03:14Straßen und baut Häuser, die euch Geld einbringen. Je mehr Bedürfnisse ihr erfüllt,
03:20desto höher ist das Einkommen. Außerdem können die Häuser aufsteigen und Platz für höher
03:25qualifizierte Arbeitskräfte bieten, mit denen ihr dann wiederum hochwertigere Waren und Rüstungsgüter
03:31herstellt. Begleitet wird der Fortschritt von einer Rahmenhandlung, die nebenbei auch als
03:37Tutorial dient. Kleine Zwischensequenzen versüßen euch den Aufbaualltag und verströmen
03:43ein wenig Weltkriegsflair. Nach und nach breitet ihr euch so über diese interne Karte aus und
03:50nehmt neue Sektionen ein, indem ihr die dortigen Milizen vertreibt. Wie gut euch das gelingt,
03:56hängt auch von solchen Entscheidungen wie hier ab.
04:08Mit der Ausbereitung im eigenen Sektor kontrolliert ihr dann auch immer mehr
04:12Ressourcenspots, etwa Kohle- und Eisenminen, Ölfelder und Lehm oder auch die fischreiche
04:19Küste. So erzeugt ihr Bedürfnisgüter und Luxuswaren, die die Steuern und die Moral erhöhen.
04:26Außerdem stellt ihr Handfeuerwaffen, Panzerfahrzeuge und Rationen her und hebt immer besser ausgerüstete
04:34Truppen aus, mit denen ihr auf der Weltkarte weitere Sektoren erobert. Später sollen sogar
04:39Kriegsschiffe, Zeppeline und Bomber Teil eures Kriegsarsenals sein.
04:44Wie viel ihr dann am Ende mit den anderen KI-Fraktionen interagieren könnt, bleibt abzuwarten.
04:51Bislang gestaltet sich das Gameplay auf der Weltkarte noch sehr rudimentär. Ihr zieht
04:56einfach mit euren Armeen herum und versucht die örtliche Verteidigung zu überwinden.
05:01Angedacht ist, dass bei den globalen Kriegszügen vor allem die Logistik eine wichtige Rolle spielt.
05:07Zudem soll der Handel zwischen den Fraktionen entscheidend sein und die Welt auf eure
05:12Handlungen reagieren. Aber wie gesagt, das ist noch Zukunftsmusik.
05:18Denn insgesamt ist Kaiserpunk alles andere als fertig. Zum Beispiel unterstützt das Spiel ein
05:26dynamisches Technologiesystem, bei dem ihr Boni und neue Gebäude freischaltet,
05:30wenn ihr in bestimmten Richtungen Fortschritte erzielt. Um also beispielsweise neue landwirtschaftliche
05:37Betriebe freizuschalten, müsst ihr Bauernhöfe, Felder und Viehfarmen errichten. Alles was ihr
05:44baut, generiert also Fortschrittspunkte für bestimmte Technologie-Kategorien.
05:48In der Theorie klingt das cool, in der Praxis erzielt ihr die Fortschritte aber eigentlich
05:55eher einfach so nebenbei. Wegweisende Entscheidungen sind damit bislang nicht verbunden.
06:01Und die Dutzenden Boni für eine zusätzliche Spezialisierung der Siedlung konnten wir
06:07bislang gar nicht so richtig verwenden. Das ist natürlich alles soweit kein Problem,
06:13schließlich ist das hier eine Pre-Early-Access-Demo. Aber die vielen fehlenden oder rudimentär
06:20umgesetzten Elemente erschweren natürlich eine vernünftige Einschätzung des Spiels.
06:25Ob am Ende die Aufbau- und Globalstrategie-Aspekte richtig ineinander greifen und der Mix aus Anno
06:32und Risiko auch Spaß machen wird, muss sich dadurch erst noch zeigen.
06:36Auch bei der Technik bleibt noch viel Arbeit. Zwar hat das Spiel schon viele hübsche Grafikdetails
06:44zu bieten, selbst ein High-End-PC rödelt aber ganz schön, wenn Kaiserpunk läuft.
06:50Und während der Soundtrack wirklich richtig spitze ist, fehlt es bei den Umgebungsgeräuschen
06:56noch fast an allen. Trotzdem hat uns Kaiserpunk in seinen Ansätzen schon gut gefallen. Allein
07:03schon das Setting ist mal erfrischend anders. Und so ein bisschen klassischer Siedlungsbau
07:09mit Service-Gebäuden und Deko-Objekten macht ja auch immer wieder Spaß.
07:14Wenn dann Kaiserpunk mal in den Early Access geht oder allerspätestens zum vollen Release,
07:20werden wir uns das Ganze nochmal anschauen und euch eine Wasserstands-Meldung geben.
07:25Auf unserer Wishlist ist es bis dahin aber auf jeden Fall.
07:29Und so hoffen wir, dass euch diese Indie-Vorstellung wieder gefallen hat und wir
07:34euch vielleicht auf etwas stoßen konnten, das ihr so noch nicht auf dem Schirm hattet.
07:39Und damit vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal!

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