• vor 2 Monaten
Transkript
00:00:00Ein blaues Fahrrad und es wird ein Junge.
00:00:31Ein gelber Rock und es wird ein Mädchen.
00:00:37Komm schon, komm schon.
00:00:41Also, ein roter Strauß, auf dem nächsten Fahrrad und wir kriegen ein Kind.
00:01:06Wir betulpen und wir kriegen keins.
00:01:13Ach, zum Kuckuck.
00:01:23Telefon klingelt.
00:01:34Hallo?
00:01:37Drei Minuten später als sonst.
00:01:39Hallo, Süße. Ja, Papa, geht's heute gut.
00:01:42Und du, wie war dein Abend?
00:01:44Ha, du kennst doch mein wildes Leben. Das Lumumba war mal wieder rappelvoll, typisch Schwabing.
00:01:48Das Lumumba ist schon seit Jahren nicht mehr in Schwabing.
00:01:52Du, die Verbindung ist gerade ganz schlecht.
00:01:54Lilly, du warst doch nicht gestern wieder alleine zuhause.
00:01:58Du redest wie Papa. Ich hab Spaß, ich komm raus, mach dir keine Sorgen.
00:02:03Oh Gott, war das knapp.
00:02:06Boah, du bist im Adrenalinrausch. Was ist denn los?
00:02:08Äh, nichts. Ich warte auf ein Ergebnis.
00:02:12Bitte?
00:02:14Eine Überraschung. Vielleicht. Also, die Schönste, die es geben kann.
00:02:18Was? Sag bloß, nach all diesen Jahren, ihr kriegt ein Kind?
00:02:24Ja, also mal abwarten, was Ed sagt.
00:02:26Hä? Wieso ist er schwanger?
00:02:28Wieso ist er schwanger?
00:02:59Du bist ja früh dran. Schon Feierabend?
00:03:05Wieso? Du hast doch angerufen.
00:03:13Wenn du nicht sofort aufhörst, mich auf die Folter zu spannen,
00:03:17dann hau ich dir deine süßen Holzpantinen über den Schädel.
00:03:20Ich weiß nicht, was das ist.
00:03:22Ich weiß nicht, was das ist.
00:03:24Ich weiß nicht, was das ist.
00:03:25Ich hau dir deine süßen Holzpantinen über den Schädel.
00:03:28Ich liebe dich auch.
00:03:38Sie sind alle hochgekommen.
00:03:40Ja. Die Seele 34. Niemand hat an sie geglaubt, außer dir und mir.
00:03:47Das ist...
00:03:50Das ist die Überraschung?
00:03:51Ich dachte, du bist die eine verwandte Seele,
00:03:54die bei dem Anblick das Gleiche empfindet.
00:03:57Das ist unsere Zukunft, Anna.
00:03:59Die Bauern werden uns die Schwierigkeiten aus der Hand reißen.
00:04:02Toll. Wirklich toll.
00:04:06Aber... Aber?
00:04:08Ich dachte...
00:04:12Komm mal.
00:04:14Du hast immer gesagt, ich sollte damit warten,
00:04:17solange es nicht sicher ist.
00:04:19Heute früh wurde im Stadtklinikum ein Kind geboren.
00:04:24Die Mutter hat es zur Adoption freigegeben.
00:04:28Wir sind oben auf die Liste.
00:04:30Wie weit?
00:04:32Ganz oben. Die Ersten, die gefragt werden.
00:04:35Lillykind, was machst du denn noch hier?
00:04:38Mensch, du hast ja recht. Ich verpasse ja noch mein Date.
00:04:41Dein Date?
00:04:43Ja. Der Chef von dieser Anwaltskanzlei.
00:04:46Strauninger & Blum. Weißt schon.
00:04:48Der wollte mich zur Eröffnung des Theaterfestivals mitnehmen.
00:04:51Ganz große Sache. Bin schon ganz gespannt.
00:04:53Die Kritiken waren überschwänglich.
00:04:55Schön.
00:04:57Komm.
00:04:59Was stellst du denn mir mal so?
00:05:00Bald, Papa. Bald.
00:05:05Freust du dich auf das Kind?
00:05:10Woran denkst du?
00:05:13Dass es nicht von uns serviert?
00:05:15Nein, daran nicht.
00:05:17Wir haben alles versucht.
00:05:19Manchmal wollen zwei Blumen eben nicht miteinander.
00:05:22Mein Gott. Zwei Blumen?
00:05:25Ja.
00:05:26Wo warst du nur im Biologie-Unterricht?
00:05:29In Bayern.
00:05:33Werden wir gute Eltern sein?
00:05:35Na ja, natürlich. Wenn man uns lässt.
00:05:38Wann kommt denn die Frau vom Adoptionsamt?
00:05:41Heute Abend.
00:05:48Irgendwas beschäftigt dich. Ich kenne dich.
00:05:51Lilly war so komisch.
00:05:52So aufgekratzt. Sie ist so anders in letzter Zeit.
00:05:55Sonst nichts.
00:06:07Farbs?
00:06:09Kleid?
00:06:11Oder Hosenanzug?
00:06:13Was soll ich anziehen?
00:06:15Also, wenn du mich fragst, das Kleid.
00:06:16Warte nicht auf mich. Kann spät werden.
00:06:46Morgen früh aufstehen.
00:06:48Papa, was machst du denn schon um diese Uhrzeit?
00:06:51Ich gehe gleich rüber ins Büro.
00:06:53Ich will mich um die Buchhaltung kümmern.
00:06:56Gibt es Probleme?
00:06:58Nein, keine Probleme.
00:07:00Viel Glück.
00:07:02Eben.
00:07:05Gut, dann bis zum nächsten Mal.
00:07:08Tschüss.
00:07:10Tschüss.
00:07:12Tschüss.
00:07:13Nein, nein, keine Probleme.
00:07:16Sag mal, hatte ich in der Bestellung geschrieben, dass wir Tulpen brauchen?
00:07:20Vor allem orange und gelb.
00:07:22Bloß keine Monte Carlo.
00:07:24Hattest du.
00:07:25Und fürs Wochenende?
00:07:26Wenn die Sträuße für die Ehefrauen und die enttäuschten Geliebten dran sind,
00:07:29darf es wieder rot sein.
00:07:31Ja, das habe ich bemerkt.
00:07:32Na dann.
00:07:33Warte mal, wie geht's dir denn?
00:07:34Verträgst du deine neuen Tabletten?
00:07:36Alles prima.
00:07:39Und wenn du mich jetzt schnaufen hörst,
00:07:41dann ist die Kreppe und kein Herzinfarkt.
00:07:44Ich wollte nur nachsehen, ob Lilli gut zurückgekommen ist.
00:07:53Hallo.
00:07:54Morgen.
00:07:57Sag mal, du bist nicht etwa gerade erst nach Hause gekommen?
00:08:00Nein, Papa.
00:08:02Er hat mich brav um Mitternacht nach Hause gefahren.
00:08:06Na dann.
00:08:07Ich wünsche euch einen schönen Tag.
00:08:09Äh, dir auch.
00:08:16Guten Morgen, Anna.
00:08:17Du bist zu spät.
00:08:18Guten Morgen.
00:08:19Ich habe noch verschlafen.
00:08:25Tschüss.
00:08:27Guten Morgen.
00:08:39Guten Morgen.
00:08:40Guten Morgen.
00:08:41Guten Morgen.
00:08:42Guten Morgen.
00:08:43Guten Morgen.
00:08:44Guten Morgen.
00:08:45Guten Morgen.
00:08:46Guten Morgen.
00:08:47Guten Morgen.
00:08:48Guten Morgen.
00:08:49Guten Morgen.
00:08:50Guten Morgen.
00:08:51Guten Morgen.
00:08:52Guten Morgen.
00:08:53Guten Morgen.
00:08:54Guten Morgen.
00:08:55Guten Morgen.
00:08:56Guten Morgen.
00:08:57Guten Morgen.
00:08:58Guten Morgen.
00:08:59Guten Morgen.
00:09:00Guten Morgen.
00:09:01Guten Morgen.
00:09:02Guten Morgen.
00:09:03Guten Morgen.
00:09:04Guten Morgen.
00:09:05Guten Morgen.
00:09:06Guten Morgen.
00:09:07Guten Morgen.
00:09:09Anna Lechner, Blumenimport Süddeutschland.
00:09:12Guten Morgen.
00:09:13Kannst du mich bitte freischalten?
00:09:16Schon passiert.
00:09:23Wie wär's damit?
00:09:39Wenzel?
00:09:40Ja?
00:09:41Alles in Ordnung?
00:09:42Aber ja doch.
00:09:45Du solltest dich untersuchen lassen, Wenzel.
00:09:48Ich habe eine Allergie gegen Ärzte.
00:09:50Zwei Palperse genügen, danke.
00:10:09Papa!
00:10:11Ein Arzt, schnell!
00:10:16Papa!
00:10:17Papa!
00:10:18Wenzel!
00:10:19Wenzel!
00:10:20Papa!
00:10:21Wenzel!
00:10:22Papa!
00:10:23Hey!
00:10:28Anna!
00:10:30Guten Morgen, Klaas.
00:10:31Guten Morgen.
00:10:33Guten Morgen.
00:10:34Guten Morgen.
00:10:35Guten Morgen.
00:10:36Guten Morgen.
00:10:38Du bist meine beste Einkäuferin.
00:10:40Aber deine Verwandtschaft wird zum Problem.
00:10:43Wieso Problem?
00:10:45Blumenversand Lechner, seit drei Wochen ist das Firmenkonto in Minus.
00:10:49Das muss ein Irrtum sein, ein Computerfehler.
00:10:52Dein Vater behandelt unsere Rechnung über einen Lottoschein.
00:10:55Blind Zahlen typen und dann hoffen, dass ein paar Richtige dabei sind.
00:10:59Was ist los bei euch in München?
00:11:01Ich kümmere mich mal darum.
00:11:03Bitte.
00:11:08Lilli, gut, dass du anrufst.
00:11:10Ich muss unbedingt Papa sprechen.
00:11:14Was?
00:11:15Nein.
00:11:18Wie geht's ihm denn?
00:11:20Ich komme.
00:11:21Nein, natürlich komme ich.
00:11:23Ich kann doch nicht zu Hause rumsitzen und auf Nachrichten warten.
00:11:26Anna, du kannst nicht die ganze Nacht durchfahren nach München.
00:11:30Ich hätte erst morgen Nachmittag.
00:11:32Ich kann nicht nach München.
00:11:34Du kannst nicht die ganze Nacht durchfahren nach München.
00:11:37Ich hätte erst morgen Nachmittag den nächsten Flug bekommen.
00:11:40Ich fahre nicht.
00:11:41Du hast morgen die Präsentation vor den ersten Interessenten.
00:11:44Am Freitag kommt die Frau vom Adoptionsamt.
00:11:46Na ja, verschieben Sie.
00:11:47Das geht nicht.
00:11:48Dann nehmen Sie die nächsten von der Liste.
00:11:50Ich muss einfach rechtzeitig wieder hier sein.
00:11:55Und wenn nicht,
00:11:59du musst hier sein.
00:12:01Zeig ihr alles.
00:12:02Zeig ihr, dass wir der Kleinen ein Heim bieten können.
00:12:06Zeig ihr, dass wir auf das Mädchen gewartet haben,
00:12:08lange bevor seine Eltern sich kannten.
00:12:33Er hat gearbeitet, Witze gemacht.
00:12:35Alles war ganz normal.
00:12:37Papa ist stark.
00:12:38Er wird sich wieder aufrappeln.
00:12:40Er konnte nicht schlafen.
00:12:42Das Haus ist so leer ohne ihn.
00:12:44Die Lechner sind Kämpfer.
00:12:46Das weißt du doch am allerbesten.
00:12:52Geh schon mal vor,
00:12:53ich hole für Papa noch ein paar Zeiten.
00:12:55Okay.
00:12:56Ich gehe schon mal vor,
00:12:57ich hole für Papa noch ein paar Zeiten.
00:12:59Okay.
00:13:00Geh schon mal vor,
00:13:01ich hole für Papa noch ein paar Zeitungen.
00:13:03Ja?
00:13:04Ja.
00:13:23Papa.
00:13:27Was machst du denn hier für Sachen?
00:13:29Meine Schwester hat meine Schuhe versteckt.
00:13:33So kann ich unmöglich in die Firma.
00:13:35Das sollst du auch gar nicht.
00:13:37Du hast frei, solange du willst.
00:13:39Wenn du wüsstest, wie mein Schreibtisch aussieht.
00:13:42Das machen Lilli und ich.
00:14:00Ja.
00:14:01Die Kollegen von der Kinderstation haben mich überredet.
00:14:04Die wollen einem Krebskind zum Geburtstag eine Freude machen.
00:14:07Ich muss so Torte verteilen und jonglieren.
00:14:09Das Ding ist, ich kann gar nicht jonglieren.
00:14:11Aber es sei ihm gerade lustig, meinen die Kollegen.
00:14:19Großartig.
00:14:21Ich bin der einzige Clown,
00:14:22der sein Publikum in Rekordzeit zum Weinen bringt.
00:14:24Ich bin der einzige Clown,
00:14:25der sein Publikum in Rekordzeit zum Weinen bringt.
00:14:27Ich bin der einzige Clown,
00:14:28der sein Publikum in Rekordzeit zum Weinen bringt.
00:14:31Das liegt nicht an Ihnen.
00:14:32Das liegt an mir.
00:14:34Und an diesem Krankenhaus.
00:14:36Ich habe hier auch mal Geburtstag gefeiert.
00:14:39Und jetzt liegt mein Vater hier.
00:14:42Tut mir leid.
00:14:48Hier.
00:14:50Nehmen Sie es.
00:14:52Wenn ich meinen Kindern versage,
00:14:53habe ich wenigstens eine gute Tat auf meinem Konto.
00:14:58Oh.
00:15:00Entschuldigung.
00:15:01Geht's?
00:15:02Ja.
00:15:03Tut mir leid.
00:15:06Fünfte Zehnergeschoss.
00:15:08Und lassen Sie sich von schlechten Nachrichten
00:15:10nicht so beeindrucken.
00:15:12Geben Sie nie die Hoffnung auf.
00:15:15Tschüss.
00:15:16Tschüss.
00:15:23Ich denke oft daran,
00:15:25wenn eure Mutter an jenem Morgen
00:15:27nur nicht den Wagen genommen hätte.
00:15:29Papa, das ist jetzt 25 Jahre her.
00:15:34Sie könnte noch leben.
00:15:37Und Lilly?
00:15:38Ein Lkw hat ihr die Vorfahrt genommen.
00:15:41Es war ein Unfall.
00:15:44Anna.
00:15:46Wenn mir was passiert,
00:15:49du musst dich um Lilly kümmern.
00:15:51Du wirst noch Blumen bilden.
00:15:52Du wirst noch Blumen binden,
00:15:54wenn dir die Enkelkinder zwischen den Beinen herumlaufen.
00:15:58Träumen bringt nichts, Anna.
00:16:01Das werde ich nicht mehr erleben.
00:16:05Und was soll dann aus der Firma werden?
00:16:09Du schaffst Lilly nie.
00:16:11Machen wir uns nichts vor.
00:16:13Du bist aus dem Holz geschnitzt,
00:16:15aber unsere Kleine nicht.
00:16:17Ed und ich haben unser Leben in Amsterdam.
00:16:20Ich weiß.
00:16:22Wir haben unsere eigenen Pläne.
00:16:26Wir sind kurz davor...
00:16:28Anna, Ed und du, ihr habt einander.
00:16:31Aber Lilly...
00:16:33Ohne den Unfall damals hätte sie kein kaputtes Bein
00:16:36und könnte ein normales Leben führen.
00:16:38Du musst mir versprechen,
00:16:40dass du dich um Lilly kümmerst.
00:16:42Das ist das Einzige, worum ich dich bitte.
00:16:46Natürlich.
00:16:48Ich würde Lilly nie im Stich lassen.
00:16:53Na klatsch und ratsch am Kiosk.
00:16:56Hallo.
00:16:58Hallo.
00:17:07Habt ihr gerade über mich gesprochen?
00:17:11Ich habe gerade erzählt,
00:17:13wie schön die Tulpenfelder dieses Jahr sind.
00:17:15Ihr müsst uns endlich einladen.
00:17:17Ich habe gerade erzählt,
00:17:19wie schön die Tulpenfelder dieses Jahr sind.
00:17:20Ihr müsst uns endlich mal wieder besuchen.
00:17:51Die Blümelein, sie schlafen
00:17:56schon längst im Mondenschein.
00:18:02Sie nicken mit den Köpfen
00:18:08und jubeln in der Nacht.
00:18:13Die Blümelein, sie schlafen
00:18:17schon längst im Mondenschein.
00:18:20Sie nicken mit den Köpfen
00:18:23und jubeln in der Nacht.
00:18:26Sie nicken mit den Köpfen
00:18:29und jubeln in der Nacht.
00:18:32Es rüttelt sich der Blütenbaum,
00:18:35es säuselt wie im Traum.
00:18:38Schlafen, schlafen.
00:18:51Es ist alles so schnell gegangen.
00:18:55Ich konnte ihm nicht mal mehr sagen,
00:18:57dass wir vielleicht bald ein Kind...
00:19:01Er wäre so gern Großvater geworden.
00:19:04Weißt du, was meine Oma immer sagt?
00:19:07Sie sagt, dass wir bald ein Kind haben.
00:19:10Sie sagt, dass wir bald ein Kind haben.
00:19:13Sie sagt, dass wir bald ein Kind haben.
00:19:16Sie sagt, dass wir bald ein Kind haben.
00:19:18Sie sagt, dass wir bald ein Kind haben.
00:19:21Sie sagt, was meine Oma immer sagt,
00:19:24es gibt zwei Methoden, mit Trauern umzugehen.
00:19:27Keiner von beiden hilft.
00:19:30Nur die Zeit.
00:19:33Lilli ist jetzt in dem großen Haus und das ist viel zu groß.
00:19:37Wir haben mit so viel zu tun,
00:19:40die Beerdigung, die Firma.
00:19:43Lilli geht überhaupt nicht gut.
00:19:45Ich wünschte, du wärst jetzt hier bei mir.
00:19:48Ja, ich auch, Liebes.
00:19:51Anna, übermorgen kommt die Frau von der Adoptionsvermittlung.
00:19:55Ich weiß.
00:20:05Wo ist denn Anna?
00:20:07Die steht immer noch am Grab.
00:20:16Lilli, komm zu den anderen.
00:20:18Wenigstens ein bisschen.
00:20:22Deine Freunde, von denen du immer erzählst,
00:20:24mit denen du so viel unternimmst.
00:20:27Ja.
00:20:29Warum ist denn niemand da?
00:20:30Hast du denn niemandem Bescheid gesagt?
00:20:33Wem denn?
00:20:38Dem Anwalt von Staudinger und der Frau von der Adoptionsvermittlung.
00:20:43Dem Anwalt von Staudinger & Co.
00:20:46Dem Hotelerben, der dich immer auf die Vernissagen mitnimmt.
00:20:49Niki, Lulu und deine ganzen anderen Patentenfreundinnen.
00:20:53Aus dem Architektenbüro.
00:20:55Die Menschen, die dir wichtig sind.
00:20:57Die dir so viel bedeuten.
00:21:00Die gibt's nicht.
00:21:01Bitte?
00:21:05Die hab ich mir alle ausgedacht.
00:21:13Papa war immer so traurig.
00:21:16Ich hab nicht gemerkt, wie er mich immer anguckt.
00:21:19Seine einsame Tochter.
00:21:21Und dann hast du einen Infarkt vor drei Monaten.
00:21:24Da war Papa so schwach und hoffnungslos.
00:21:28Da hab ich gemerkt, dass ich wenigstens das für ihn tun kann.
00:21:31Und wir dachten, es ginge dir besser.
00:21:34Schön. Ziel erreicht.
00:21:36In Wirklichkeit warst du es.
00:21:39Schön. Ziel erreicht.
00:21:41In Wirklichkeit warst du niemals draußen. Die ganze Zeit nicht.
00:21:45Mir geht's besser hier zu Hause.
00:21:46Deine Freunde.
00:21:48Alles Theater.
00:21:49Ja.
00:21:50Die neue Lilly.
00:21:51Ja.
00:21:52Die jetzt ihr Leben in die Hand nimmt.
00:21:53Ja, hör auf.
00:21:56Ich wollte doch nur, dass ihr glücklich seid.
00:21:59Dass ihr euch endlich keine Sorgen mehr um mich machen müsst.
00:22:09Und in Wahrheit hätten wir uns viel mehr Sorgen machen müssen.
00:22:22Sie ist da. Ich hab ihr alles erklärt.
00:22:25Ich glaube, es läuft ganz gut für uns.
00:22:27Es sieht schlimmer aus, als ich dachte.
00:22:31Lilly wird es nicht allein schaffen.
00:22:33Weißt du, du musst lange bleiben? Oder bedeutet das mehr als das?
00:22:36Ich weiß es nicht.
00:22:37Ich weiß nur, dass wir jetzt nicht nur an uns denken können.
00:22:39Ich jedenfalls nicht.
00:22:41Vielleicht ist es dann besser, wenn du nicht jetzt mit ihr sprichst.
00:22:43Nein, ich glaube, wir müssen das.
00:22:48Okay.
00:22:49Frau Leschler?
00:22:50Guten Morgen.
00:22:52Ähm, es tut mir wirklich leid.
00:22:54Gekondoliert.
00:22:55Danke.
00:22:57Naja, wir können wirklich zu einem anderen Zeitpunkt reden, wenn sie möchte.
00:23:00Nein, ich weiß, dass die Kleine zwei Eltern braucht. Jetzt.
00:23:03Ich habe sie heute früh gesehen.
00:23:05Sie ist so zart.
00:23:06Kleine, es ist ein Wunder.
00:23:08Sie hat nach meinen Fingern gegriffen.
00:23:11Frau de Vries?
00:23:13Ja?
00:23:15Gibt es noch viele andere Bewerber? Gute Bewerber?
00:23:17Ja.
00:23:19Aber ich dachte, Sie kommen doch bald zurück, oder?
00:23:23Nein, nicht sofort.
00:23:24Oh.
00:23:26Ähm, naja, ich verstehe, dass Sie in einer sehr schwierigen Situation sind.
00:23:30Aber, ähm, Sie würden für ein Kind...
00:23:32Sie meinen, ob ich ihm all meine Zeit widmen würde?
00:23:35Also, ich meine, gibt es Dinge in Ihrem Leben, die Ihnen wichtiger sind als das Kind?
00:23:42Ich habe noch andere Verpflichtungen.
00:23:44Ja, ich verstehe, aber ich meine, würden Sie, ähm, sagen, dass das Kind an erster Stelle kommt?
00:23:50Ja.
00:23:54Nein, ich kann es nicht garantieren.
00:23:56Aber...
00:23:57Das ist eine Verpflichtung, die ein ganzes Leben lang anhält.
00:24:00Ja, das stimmt, Frau Leschner.
00:24:02Schatz.
00:24:06Lassen wir auf einen anderen Tag...
00:24:08Nein.
00:24:10Ich kann das nicht.
00:24:12Nicht jetzt, Anna. Nicht am Telefon.
00:24:15Es tut mir leid.
00:24:17Es ist unser Traum. Deine und meiner, Anna. Tu es doch nicht an.
00:24:21Es hat keinen Zweck.
00:24:24Frau Leschner?
00:24:27Sie wissen, was das für Ihre Beurteilung als Adoptionbewerber heißt?
00:24:33Ja.
00:24:37Sie ist sich selbst nicht.
00:24:39Morgen kann es anders sein.
00:25:03Was ist?
00:25:09Alles in Ordnung.
00:25:12Ich mache uns einen Kaffee.
00:25:14Mhm.
00:25:16Testament von Hieronymus XIII.
00:25:19Hieronymus XIII.
00:25:21Hieronymus XIII.
00:25:23Hieronymus XIII.
00:25:25Hieronymus XIII.
00:25:27Hieronymus XIII.
00:25:29Hieronymus XIII.
00:25:30Testament von Hieronymus Wenzelslaus Leschner.
00:25:33Was für ein Name.
00:25:35Meine Schwester hat mich immer mit dem Namen geärgert.
00:25:39Nicht leugnen, Käthe.
00:25:41Schon besser.
00:25:43So müsst ihr in die Zukunft schauen. Mit einem Lächeln.
00:25:47Lilly, Anna,
00:25:49mein gesamtes Vermögen wird zu gleichen Teilen an euch beide gehen.
00:25:53Aber es gibt auch schwerere Entscheidungen.
00:25:56Anna,
00:25:57falls du zu diesem Zeitpunkt verheiratet bist und Kinder haben solltest,
00:26:01wird eine andere Lösung zu finden sein.
00:26:03Ist das der Fall?
00:26:05Nein.
00:26:07Ich weiß, dass ich viel von dir verlange, Anna.
00:26:09Aber nur du kannst die Aufgabe übernehmen.
00:26:11In Amsterdam hast du die Erfahrung im Einkauf gesammelt.
00:26:14Als Leiterin des Blumenversandes wirst du das Wissen gebrauchen können.
00:26:18Ich bin sicher, du wirst Lilly, Margarete und all den anderen eine gute Chefin sein.
00:26:23Was ist mit Lilly?
00:26:53Lilly!
00:26:55Ich hatte keine Ahnung.
00:26:58Ich bin genauso überrascht wie du.
00:27:11Im Krankenhaus. Worüber hast du denn mit Papa gesprochen, als ich reingekommen bin?
00:27:15Warum bist du so misstrauisch?
00:27:17Ich will eine Antwort, Anna.
00:27:19Ich weiß es nicht mehr so genau über dies und das.
00:27:21Niemand ist kurz vor seinem Tod im Plauderlaune.
00:27:23Worauf willst du hinaus?
00:27:25Ich hab dir über die Nachfolge gesprochen.
00:27:27Lilly, was ist dein Problem?
00:27:29Willst du das wirklich wissen?
00:27:31Ja.
00:27:33Dass du mir das Einzige wegnimmst, das ich habe.
00:27:35Bitte?
00:27:37Was glaubst du, was ich die ganzen Nächte gemacht habe,
00:27:39die ich nicht mit schönen Männern durchgetanzt habe?
00:27:41Keine Ahnung. Wahrscheinlich auf deinem Zimmer gehockt und davon geträumt,
00:27:43mit schönen Männern die Nacht durchzutanzen.
00:27:45Ich hab mir den Po platt gesessen und gepaukt.
00:27:47BWL im Fernstudium.
00:27:52Kannst du das noch mal sagen?
00:27:54Glaubst du, ich habe keine Ziele?
00:27:56Nur weil ich eine Schiene am Bein habe,
00:27:58habe ich doch kein Brett vorm Kopf.
00:28:00Und jetzt ist Papa tot und ich kann ihm das nicht mehr zeigen.
00:28:03Was glaubst du, was das für ein Gefühl ist,
00:28:05wenn alles umsonst ist?
00:28:07Ich wollte was wert sein.
00:28:09Wenn ich schon nicht Papas Partymaus bin.
00:28:11Ich wollte ihm zeigen, dass ich was kann.
00:28:14Ich will doch nicht nur eine rumpelnde Frau sein,
00:28:16mit der alle mitleiden können.
00:28:18Ich will auch nicht nur eine rumpelnde Frau sein,
00:28:19mit der alle Mitleid haben.
00:28:21Und dann spielst du uns die sorglose Partybiene vor?
00:28:26Schlauer Einfall, Einstein.
00:28:30Ich wollte ihm erst das Diplom zeigen.
00:28:32Und dann wollte ich ihm helfen.
00:28:34Richtig helfen.
00:28:36Aber auch nach Papas Tod.
00:28:38Zack, Superwoman ist da.
00:28:40Und ich bin abgemeldet. Überflüssig.
00:28:45Du willst das also wirklich, ja?
00:28:46Du willst Papas Firma übernehmen?
00:28:48Ja.
00:28:50Du hast keine Ahnung,
00:28:52wie gerne du das hier alles haben kannst.
00:28:54Wie gerne du hier alles übernehmen und managen kannst.
00:28:57Aber vielleicht hätte ich das gerne einen Tag früher gewusst.
00:29:00Dann hätte ich nämlich nicht...
00:29:02Was?
00:29:04Dann hätte ich nicht...
00:29:06Was hättest du nicht?
00:29:09Nicht so wichtig.
00:29:17Wie bist du denn hier hergekommen?
00:29:19Mit dem Flieger.
00:29:21Bei deiner Flugangst?
00:29:32Es tut mir so leid.
00:29:34Es tut mir so leid.
00:29:36Es tut mir so leid.
00:29:38Es tut mir so leid.
00:29:40Es tut mir so leid.
00:29:42Es tut mir so leid.
00:29:44Es tut mir so leid.
00:29:46Es tut mir so leid.
00:29:50Warum nur Anna?
00:29:53Die Kleine?
00:29:56Das Baby war so wunderschön.
00:30:09Wie geht es dem alten Hinkevall?
00:30:16Klappert vor sich hin.
00:30:18Das tut mir leid, und deinen Vater, Lilly.
00:30:24Acht Jahre haben wir auf ein Kind gewartet.
00:30:27Jetzt hatten wir die Chance, und ich...
00:30:34Wie hieß sie denn?
00:30:36Lea.
00:30:38Hast du ein Foto?
00:30:42Weißt du, was ich nicht begreife?
00:30:45Vielleicht war das nicht der richtige Moment für eine Adoption.
00:30:49Vielleicht nicht dieser.
00:30:51Nicht jetzt.
00:30:53Aber du hast die Tür ganz zugeschlagen.
00:30:56Für immer.
00:30:58Warum so ungültig, Anna?
00:31:01Das wirst du mir nicht verzeihen, oder?
00:31:04Scherz. Ich nehm dich gern zurück.
00:31:07Die Hälfte des Hauses gehört sowieso mir.
00:31:10Auch ohne Kind.
00:31:12Wir können das Zimmer umdekorieren.
00:31:14Die Sternesplatte?
00:31:16Ein Hobby-Dachkeller?
00:31:20Weißt du, eigentlich...
00:31:24Ich brauch nur dich.
00:31:28Warum bist du nur so ein toller Kerl?
00:31:30Und warum bin ich nicht schon längst wieder bei dir?
00:31:33Weil du mit einem bedauerlichen Pflichtbewusstsein gestraft bist.
00:31:37Ich bewundere dich.
00:31:39Ich hab dich sehr vermisst.
00:31:41Dann komm zurück. Heute.
00:31:43Das geht nicht. Wenn Lilly...
00:31:45Schon wieder? Du hast deine Lektion wirklich perfekt gelernt, was?
00:31:49Sie will es, Anna.
00:31:52Aber...
00:31:53Lass sie es versuchen.
00:31:55Gib ihr die Chance. Und uns.
00:32:05Also gut. Auf in den Kampf.
00:32:14Er hat nie zugelassen, dass ich mich in seinen Arbeitsbereich einmische.
00:32:2519.
00:32:2719.
00:32:2919.
00:32:3119.
00:32:3319.
00:32:3519.
00:32:3719.
00:32:3919.
00:32:421998.
00:32:46Ich hab ihn so oft gefragt, ob er Hilfe braucht.
00:32:48Und er hat immer so getan, als wenn alles in Ordnung ist.
00:32:50Ah, hier seid ihr.
00:32:54Ed?
00:32:55Warum gehst du nicht mit deiner Süßen um den Block?
00:32:57Ihr habt doch bestimmt viel nachzuholen, oder?
00:32:59Bist du sicher?
00:33:01Ja.
00:33:12Aber wenn du doch Hilfe brauchst...
00:33:14Bist du immer noch hier?
00:33:25Okay.
00:33:42So, jetzt.
00:33:44Durchatmen.
00:33:46Gib deinen Schwestern Zeit.
00:33:54Danke.
00:33:58Schade, nicht getroffen.
00:34:01Paula, kannst du ein bisschen mehr zu mir werfen?
00:34:03Ja.
00:34:05Weißt du...
00:34:06So ungefähr.
00:34:09Entschuldigung.
00:34:11Ja, den Strauß für immer dein.
00:34:13In der größten Ausführung für 1949.
00:34:15Lieber Herr Siebler,
00:34:17seit vier Jahren schicken Sie Ihrer Frau zum Geburtstag denselben Strauß.
00:34:19Herr Siebler,
00:34:21mieten Sie ein Boot.
00:34:23Organisieren Sie ein romantisches Picknick.
00:34:25Überraschen Sie Ihre Frau.
00:34:27Verschenken Sie ihr bloß keine Blumen.
00:34:29Was interessiert mich Ihr Kunde?
00:34:31Schicken Sie ihm Blumen und kümmern sich um Ihre Frau.
00:34:33Und rufen Sie an, wie es gelaufen ist.
00:34:35Schönen Abend noch.
00:34:37Die Akten sind doch zu trocken.
00:34:58Okay.
00:35:00Nicht schlecht.
00:35:02Danke.
00:35:04Und was ist unser Masterplan?
00:35:06Ähm, Akquise verstärken,
00:35:08ran an die Großbetriebe.
00:35:10Ich habe schon mal eine Liste zusammengestellt.
00:35:12Gut, dann machen wir einen Termin.
00:35:14Wie?
00:35:16Du meinst ein Treffen?
00:35:18Ich dachte, ich verschicke erst mal eine E-Mail.
00:35:20Zuerst.
00:35:22Und dann?
00:35:24Noch eine E-Mail.
00:35:36Okay.
00:35:54Ich glaube, meine Schiene klemmt.
00:35:56Und? Hast du jetzt, was du wolltest?
00:35:58Ich wünsche mir nichts mehr, als dass du es schaffst.
00:36:02Und ich habe versagt.
00:36:04Ich kann das nicht.
00:36:06Mit meinen Beinen.
00:36:08Ich habe das Gefühl, dass ganz München mich anstarrt.
00:36:10Schatz, kleiner Realitätscheck.
00:36:12Die Münchner sind so mit sich selbst beschäftigt,
00:36:14die würden es nicht mal sehen, wenn du ein Vollbart hättest.
00:36:16Ja, das motiviert mich total.
00:36:18Ich werde sofort losziehen.
00:36:20Lilly, wenn du den Lachen ausdrückst,
00:36:22dann ist alles gut.
00:36:24Ich werde sofort losziehen.
00:36:26Lilly, wenn du den Laden leitest,
00:36:28wirst du Leute treffen müssen.
00:36:30Von Angesicht zu Angesicht.
00:36:32Und ich hasse das.
00:36:34Seit wann ist Diskretion keine Tugend mehr?
00:36:36Was willst du werden?
00:36:38Der Phantom aus der Blumenbranche?
00:36:40Die graue Eminenz der Sommersträuße?
00:36:42Unsichtbar?
00:36:44Was willst du von mir? Dass ich dich anbettele?
00:36:46Macht dir das Spaß?
00:36:48Also gut.
00:36:50Ich schaffe das hier nicht ohne dich.
00:36:52Hilf mir.
00:36:54Und dein Job in Allesmehr?
00:36:56Unser Leben?
00:37:00Ich lasse mich für kurze Zeit beurlauben.
00:37:02Lilly schafft das.
00:37:04Wir brauchen nur etwas Zeit.
00:37:06Und wo bleiben wir?
00:37:08In einer E-Mail?
00:37:10In einer Telefonleitung?
00:37:12Du und ich.
00:37:14Das ist das Wichtigste.
00:37:16Alles andere kann man reparieren.
00:37:22Du hast mich jetzt.
00:37:24Stimmt's?
00:37:26Nein.
00:37:28Aber ich möchte meine Anna zurück.
00:37:30Und du bist die Einzige,
00:37:32die sie mir zurückgeben kann.
00:37:38Also, zeig was du kannst, Lilly.
00:37:40Vermisst du ihn nicht?
00:37:42Doch.
00:37:44Und wie?
00:37:58Du bist die Einzige,
00:38:00die er mir zurückgeben kann.
00:38:02Und du bist er.
00:38:04Und du bist er.
00:38:06Und du bist er.
00:38:08Blumenversand Lechner. Herr Hobedinger.
00:38:14Ich hab schon was vor.
00:38:17Morgen. Morgen hab ich einen Tanzkurs.
00:38:23Nein, ich geh wirklich nicht mit Ihnen aus.
00:38:27Und ich setze auch kein Foto von mir auf die Website.
00:38:31Schönen Abend noch.
00:38:34War das der Hobedinger?
00:38:37Vom Autohaus, ja.
00:38:40Papa hatte ja nächste Woche einen Termin mit Ihnen.
00:38:44Na und? Ich? Oh nein.
00:38:47Oh doch.
00:38:50Und weißt du, was wir machen?
00:38:53Um uns für die Schufterei zu belohnen, wir gehen jetzt schwimmen.
00:38:58Ich hab schon ein Date mit Kollepizza an der Haustür.
00:39:01Lillylein, dein Leben findet jetzt statt.
00:39:05Und wer sagt, dass es nicht in einem bequemen Sessel stattfindet?
00:39:09Du willst doch etwas. Du willst Papas Firma leiten.
00:39:15Ich seh dich dann.
00:39:20Glaub ich nicht.
00:39:31Und? Was hörst du von Plan B?
00:39:34Äh, ja.
00:39:38Klingt interessant.
00:39:41Vielleicht.
00:39:44Du hast die E-Mail noch nicht mal gelesen.
00:39:47Doch, aber es ist einfach so viel Material.
00:39:50Adoptionsvermittlungen aus Kenia, aus Vietnam.
00:39:53Also es ist ja nicht so, dass wir nicht da sein müssen.
00:39:57Wir sind ja nicht da.
00:39:59Also es ist ja nicht so, dass wir nicht darüber nachdenken sollten.
00:40:03Aber es ist einfach, es ist zu früh.
00:40:06Ich kann Lilly noch nicht alleine lassen.
00:40:09Warte, das ist Teil 2 von Plan B.
00:40:12Ich hab mit Klaas gesprochen. Lilly kann in das Meer einsteigen.
00:40:15Was?
00:40:18Rihanna, der Bauernhof ist groß genug.
00:40:21Ich habe lange überlegt, aber zum Teufel.
00:40:24Deine Schwester könnte bei uns leben.
00:40:26Das heißt?
00:40:29Und was ist mit Lilly? Sie hat ihre eigenen Ziele.
00:40:32Sie hat ihr Leben hier. Ist uns das egal?
00:40:35Und wir, Anna, zählen wir dann gar nicht mehr?
00:40:42Aber Lilly ist doch keine Tulpenzwiebel,
00:40:45die du einfach umtropfen kannst nach Holland.
00:40:48Nur weil es für uns bequemer ist.
00:40:51Lilly kommt zu uns.
00:40:53Wir haben ein dickes, fröhliches Baby aus Kenia
00:40:56und leben unser heiter, buntes, holländisches Patchwork-Leben.
00:40:59Zum Donnerwetter ja, warum denn nicht?
00:41:02Weil ich, weil du...
00:41:05Warum fragst du die Tulpenzwiebel nicht selbst?
00:41:08Vielleicht will sie ja umgetupft werden.
00:41:11Es hat keinen Zweck. Lilly muss das hier schaffen.
00:41:24Entschuldigung. Geht's?
00:41:27Ja. Alles klar.
00:41:50Nicht, dass Sie mir helfen wollen.
00:41:53Aber ich schaff's auch allein.
00:41:56Schatz, dein Handschuh.
00:42:07Wer will schon so lange Beine?
00:42:10Der Pilier muss ja Stunden dauern.
00:42:13Das war mal wieder ein durchschlagender Erfolg.
00:42:16Ja, aber nur, weil die meisten Männer
00:42:19mit schlagfertigen Frauen nicht umgehen können.
00:42:22Anna, ich hab's versucht, mir mit Kunden zu verabreden.
00:42:25Am Telefon war alles gut, sobald sie mich sehen.
00:42:28Lilly, du bist nicht Godzilla, du hast nur eine Beinschiene.
00:42:39Oh, was treibst du denn hier?
00:42:42Das Logo von Huberdingers Autohaus ist lila-rot-grün.
00:42:45Ich mach Ihnen ein paar Mustersträuße.
00:42:48Bisher haben wir Ihnen nur den Ausstellungsraum geschmückt.
00:42:51Aber jetzt biete ich Ihnen ein Konzept an,
00:42:54von dem er und seine Kunden mehr haben und wir natürlich auch.
00:42:57Das heißt?
00:42:59Ich bin um drei mit ihm verabredet.
00:43:02Wenn ich nicht aufstehe vorm Tisch, kann mich keiner anstarren.
00:43:22Buongiorno, signora.
00:43:24Danke.
00:43:32Na also.
00:43:34Herr Huberdinger?
00:43:36Ihre Stimme passte einfach nicht zu meinem Bild von einer Telefonistin.
00:43:41Das hat mich natürlich neugierig gemacht.
00:43:44So, und wie war denn Ihr Bild?
00:43:46Eine Frau, die sich in einem Haus verliebt hat.
00:43:48So, und wie war denn Ihr Bild?
00:43:50Eine alte Jungfrau, die in der Firma ihr Leben verschläft.
00:43:54Ja, solche Telefonistin gibt's schon lang nicht mehr.
00:44:11Was ist denn los?
00:44:14Tut mir leid.
00:44:16Danke, Georg.
00:44:19Was ist das denn?
00:44:21Das sind die Musterstreuße für die Messe.
00:44:25Die sehen aus wie vom Friedhof geklaut.
00:44:28Holst du ein paar Zweige, wir machen's zusammen?
00:44:49Wollen Sie nicht reingehen, signora? Es regnet gleich.
00:44:55Frische Luft ist doch herrlich.
00:44:57Ich nehme einen Eisbecher.
00:44:59Tee, so heiß wie möglich.
00:45:19Ähm, so hatte ich mir das vorgestellt.
00:45:23Anna?
00:45:28Geh ruhig.
00:45:30Wir kriegen das jetzt alleine hin.
00:45:39Warum hast du doch nicht Bescheid gesagt?
00:45:41Ich hab so viele Termine, wir müssen die Messe vorbereiten.
00:45:44Lindy wartet darauf, dass ich sie abhole.
00:45:46Blumen machen glücklich, wusstest du das?
00:45:49Los, mach es nach.
00:45:53Komm schon.
00:45:55Lass dich überraschen.
00:45:57Und was soll ich jetzt bringen?
00:45:59Für diese Übungen braucht man die selben Muskeln wie beim Lachen.
00:46:03Damit funkt man an das Gehirn.
00:46:05Mir geht es gut.
00:46:07Das einfachste Mittel gegen Stress.
00:46:09Komm schon.
00:46:11Das wird's sofort.
00:46:12Schön, dass du da bist.
00:46:27Und um die Kundenbindung zu erhöhen,
00:46:29bei jeder Reklamation können Sie einen dieser Streusel bei uns abholen.
00:46:32Mit Mengengrabatt, versteht sich.
00:46:37Lassen Sie uns doch drin bleiben.
00:46:39Ich sitze den ganzen Tag drin.
00:46:41Ich bin froh, mal rauszukommen.
00:46:43Und ich denke nicht daran,
00:46:45durch das halbe Lokal zu gehen für einen Platz,
00:46:47an dem ich mich nicht wohlfühle.
00:46:49Ja, äh, also, ich, Entschuldigung, aber, äh ...
00:46:55Danke.
00:47:10Wo ist mein Mädchen geblieben?
00:47:12Mit den Lachfalten.
00:47:15Mit den strahlenden Augen.
00:47:18Die Münchner Luft scheint die nicht zu bekommen.
00:47:21Was soll ich denn machen?
00:47:23Einfach weglaufen?
00:47:25Lilly hier alleine lassen?
00:47:27Dein Schwestertier ist 33.
00:47:29Selbst in Holland gilt man da als erwachsen.
00:47:31Das nervt wirklich.
00:47:33Können wir über was anderes reden als ständig über Lilly?
00:47:35Anna, du redest die ganze Zeit von Lilly.
00:47:37Ich habe dir gesagt, dass sie bei uns ...
00:47:39Lilly in Alsmeer.
00:47:41Das funktioniert nicht.
00:47:43Da ist sie noch hilfloser als hier.
00:47:45Vielleicht.
00:47:47Dann sag du mir, wenn wir wieder zusammenkommen.
00:47:49Wenn Lilly ohne Schiene laufen kann, erst dann ...
00:47:54hast du deshalb deinen Job bei Klaas gekündigt.
00:47:57Du schmeißt alles hin in Amsterdam, ohne mit mir zu reden.
00:48:00Ich wollte es dir früher sagen.
00:48:02Oder ist Lilly nur ein Schmuck?
00:48:03Weißt du, was die Frau von der Adoptionsstelle gesagt hat?
00:48:06Haben sie mal daran gedacht,
00:48:08dass ihre Frau im Grunde gar kein Kind will?
00:48:11Oder vielleicht wirst du kein Kind mit mir.
00:48:14Ich habe nicht verstanden,
00:48:16warum du unsere Chance auf eine Adoption
00:48:18so endgültig begraben musstest.
00:48:20Aber vielleicht ist das die einfachste Antwort.
00:48:23Dass ich nicht der Richtige für dich bin.
00:48:25Wie kann ich dir das sagen?
00:48:27Das ist die einzige Antwort, die ich dir geben kann.
00:48:29Vielleicht ist das die einfachste Antwort.
00:48:31Dass ich nicht der Richtige für dich bin.
00:48:33Wie kannst du sowas sagen?
00:48:35Anna, ich mache einen Schritt auf dich zu,
00:48:37und du machst zwei zurück.
00:48:39Das stimmt doch überhaupt nicht.
00:48:41Dann zeig mir, wer es ist. Einmal.
00:48:43Was?
00:48:45Dass ich dir auch etwas wert bin.
00:48:47Das hast du in den ganzen acht Jahren nie bemerkt.
00:48:49Anna, ich brauche nicht viel.
00:48:51Nur ein Zeichen,
00:48:53dass ich nicht an allerletzter Stelle für dich komme.
00:48:55Was soll das?
00:48:57Komm mit mir.
00:48:59Ich will dich verstehen.
00:49:01Bitte zwing mich nicht zu wählen.
00:49:03Aber ich möchte es wissen.
00:49:05Nein, Anna, jetzt.
00:49:07Ich glaube, ich habe eine Antwort verdient.
00:49:09Willst du mit mir zusammen sein, dann komm mit mir.
00:49:16Ich hätte mich sofort drin hinsetzen müssen.
00:49:18Ich bin so doof.
00:49:20Aber der Huberdinger hat mich von Anfang an komisch angesehen.
00:49:22Als wäre er enttäuscht.
00:49:24Erst bringst du dich in eine unmögliche Situation
00:49:26und jetzt jammerst du mir die Ohren voll.
00:49:27Pass auf!
00:49:30Wenn du so schreist, erschreckst du mich zu Tode.
00:49:41Ich habe Angst vorm Autofahren.
00:49:43Kannst du ein bisschen Rücksicht nehmen?
00:49:45Rücksicht ist mein zweiter Vorname,
00:49:47falls du das noch nicht gemerkt haben solltest.
00:49:49Was ist los mit dir?
00:49:51Nichts, mir geht es blenden.
00:49:53Aber pass auf da vorne!
00:49:55Nenn mir einen Grund,
00:49:57warum du mir das nicht sagst.
00:50:11Ehrlich gesagt,
00:50:13hätte ich sie lieber auf andere Weise wieder getroffen.
00:50:15Kineclown.
00:50:18Den Job bin ich los.
00:50:20Nachdem mir die Jonglierbälle auf die Torte gefallen sind,
00:50:23sammeln sie für einen Profi.
00:50:27Dr. Lorenz Bergmann.
00:50:30Lilly Lechner.
00:50:33Ich bleibe auf keinen Fall hier.
00:50:35Ihre Kollegen haben genug an mir herumgedoktet.
00:50:37Jetzt erzählen Sie mir doch erst mal, was passiert ist.
00:50:42Also an Ihrer Stelle wäre ich auch sauer.
00:50:44Es war mir nicht fair,
00:50:46diese ganze Quälerei mit einem künstlichen Gelenk.
00:50:49Sie sind Arzt.
00:50:51Sie müssen jetzt sagen,
00:50:53dass man auch mit einem Schrottknie
00:50:55ein fantastisches Leben führen kann.
00:50:57Was Sie hier gemacht haben.
00:50:59Sie waren ja schon regelmäßig Patientin bei uns.
00:51:01Einlieferung nach Autounfall,
00:51:03komplizierte Mehrtaschenfraktur des Oberschenkels,
00:51:05Tibia und Beckens, eine offene Fraktur,
00:51:07das Knie zertrümmert.
00:51:09Immer Radfahren.
00:51:11Immer mit den anderen Kindern Fangspielen.
00:51:13Erstversorgung mit Schrauben,
00:51:15Re-OP nach Lösung der Schrauben
00:51:17und erneut eine Impression des Kondylus,
00:51:19zentrale Depression.
00:51:21Depression? Jupp, wir kennen uns auch irgendwoher.
00:51:23Arthrotomie, dann die prothetische Versorgung
00:51:25mit der Osteomyelitis, Prothese wieder raus,
00:51:27dann die Schrauben.
00:51:33Sagen Sie,
00:51:35ist denn eigentlich der Unfall passiert?
00:51:37Der andere Wagen, wir hatten Vorfahrt, aber...
00:51:40Mann, Mann, Mann, Mann.
00:51:42Also an Ihrer Stelle
00:51:44hätte ich dem Fahrer den Hals umgedreht.
00:51:46Er ist bei dem Unfall ums Leben gekommen.
00:51:49Wie meine Mutter.
00:51:51Ach so.
00:51:53Es tut mir leid.
00:51:55Ja, die wirklich wichtigen Dinge,
00:51:57die stehen nie in den Unterlagen.
00:52:01So, darf ich Sie jetzt untersuchen?
00:52:04Aber ich bleib nicht hier.
00:52:25Bitte ganz ruhig.
00:52:46So, schauen wir mal.
00:52:55Wenn Sie mir die nette Rollstuhltanzgruppe empfehlen,
00:52:57schreie ich.
00:52:59Seit Ihrer Kindheit
00:53:01hat sich in der Forschung eine Menge getan.
00:53:03Und den Sozialdienst vom Krankenhaus kenne ich auch.
00:53:05Ich wollte mal aufs Matterhorn
00:53:07und wissen Sie, was die Psychologin darauf gesagt hat?
00:53:09Das war gestern.
00:53:11Wir müssen nach vorne schauen.
00:53:13Lilly, stellen Sie sich vor, es geschieht ein Wunder
00:53:15und Sie stehen auf dem Matterhorn.
00:53:17Was wäre anders in Ihrem Leben?
00:53:19Dämliche Kuh, alles wäre anders, alles.
00:53:21So, Lilly,
00:53:22jetzt hören Sie mir einfach mal zu.
00:53:24Als der liebe Gott den Menschen erschuf,
00:53:26da hat er beim Knie total gepfuscht.
00:53:28Viel zu viele Details und viel zu kompliziert.
00:53:30Das kann man mit einem künstlichen Gelenk kaum nachahmen.
00:53:33Was wir aber versuchen können,
00:53:35ist Knorpel und Knochen zu transplantieren.
00:53:39Es gibt eine neue Methode?
00:53:41Ja.
00:53:43Die Stammzellentherapie hat schon einige Erfolge
00:53:45bei Knieproblemen erzielen können, aber ...
00:53:47Ich werde normal gehen?
00:53:49Einen Tag ohne Schmerzen sein?
00:53:50Also gegen die Schmerzen kann man sicher was tun.
00:53:52Aber die anderen Beschwerden, na ja,
00:53:54bei manchen Patienten gehen sie zurück.
00:53:56Ich sage bei manchen, das bedeutet ...
00:53:58Aber vielleicht kann ich ohne Schiene laufen.
00:54:06Und?
00:54:08Es ist nichts, es war nur der Schock.
00:54:11Es tut mir leid, ich hätte besser aufpassen müssen.
00:54:14Der Unfall war das Beste, was mir passieren konnte.
00:54:17Sonst hätte ich Dr. Bergmann nie wieder gesehen.
00:54:19Haben sie dir irgendwas gegeben? Medikamente?
00:54:22Anna, sie haben was Neues entdeckt.
00:54:25Es gibt eine Möglichkeit, mein Knie zu rekonstruieren.
00:54:28Irgendwas mit Stammzellen.
00:54:30Stammzellentherapie fürs Knie.
00:54:32Intenziell ist es,
00:54:34zur Prädnisantwort zu kommen.
00:54:35♪ Ruhige Musik ♪
00:55:05Bergmann ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Knobbeltransplantation.
00:55:09Er war in Amerika bei einem Team, die haben Unterkiefer rekonstruiert.
00:55:13Das klingt sehr abenteuerlich, hochexperimentell und riskant.
00:55:18Wie oft hatten wir da schon Ärzte mit besonderen Behandlungsmethoden?
00:55:22Die letzte Operation ist Jahre her.
00:55:24Seitdem sagt jeder Arzt, da wäre nichts mehr zu machen.
00:55:26Das ist wie Lottospielen.
00:55:27Das ist total unwahrscheinlich, dass man da gewinnt.
00:55:30Ja, und trotzdem gewinnt am Ende immer einer den Jackpot.
00:55:35Hey.
00:55:39Was ist denn los mit dir?
00:55:42Es ist prima. Wirklich.
00:55:45Es ist Ed.
00:55:48Er war hier.
00:55:51Es lief nicht so gut.
00:55:54Ich bin gut in romantischen Notfällen.
00:55:56Ich tue den ganzen Tag nichts anderes, als Beziehung zu retten.
00:55:59Da gibt's nichts zu retten.
00:56:06Da kam was mit der Post.
00:56:08Ein Brief aus Amsterdam.
00:56:10Blumenhandel Ed Verkerk.
00:56:16Das ist die Einladung zur jährlichen Trennshow.
00:56:18Ed hält da einen Vortrag.
00:56:20Und? Wärst du hin?
00:56:22Der Brief wurde losgeschickt, bevor Ed hier war.
00:56:25Das ist ein Serienbrief.
00:56:27Mh.
00:56:29Mh.
00:56:31Mh.
00:56:33Mh.
00:56:35Mh.
00:56:37Mh.
00:56:39Mh.
00:56:41Mh.
00:56:43Mh.
00:56:46Mh.
00:56:48Mh.
00:56:50Mh.
00:56:52Das ist wunderschön. Schade, dass Sie nur summen.
00:56:54Als die Kinder draußen gespielt haben, habe ich Platten gehört.
00:56:58Ich habe mir vorgestellt, ich klettere auf die Berge und singe.
00:57:02Ein Veilchen auf der Wiese stand
00:57:06Gebückt in sich und unbekannt
00:57:11Es war ein herziges Veilchen
00:57:15Albern, oder?
00:57:17Kannst du gar nicht.
00:57:25Glauben Sie, das wird wieder?
00:57:28Sie dürfen einfach nicht zu viel erwarten.
00:57:31Das sagt meine Schwester auch.
00:57:33Ihre Schwester ist eine kluge Frau.
00:57:35Erzählen Sie mir jetzt nicht, wie großartig meine Schwester ist.
00:57:39Wenn jemand eine so wunderschöne Stimme hat,
00:57:42dann hat er keinen Grund, jemanden zu beneiden, oder?
00:57:49So.
00:57:54Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
00:58:24.
00:58:35Telefon klingelt.
00:58:39Telefon klingelt.
00:58:41Telefon klingelt.
00:58:43Telefon klingelt.
00:58:45Frau Kerik?
00:58:47Ich bin's.
00:58:49Hallo.
00:58:52Ich weiß, dass du wütend auf mich bist,
00:58:54dass ich dir deine Sache nachschicken soll.
00:58:56Nein.
00:58:58Außerdem so leicht mache ich es dir sowieso nicht.
00:59:00Du mir? Hörst du dir eigentlich selbst zu, Anna?
00:59:04Vielleicht habe ich dir wirklich nie gesagt, was du mir bedeutest.
00:59:09Ich dachte, du wüsstest das.
00:59:13Aber vielleicht sind ja nicht nur Frauen manchmal unsicher.
00:59:20Ich möchte ein Kind haben.
00:59:22Sehr sogar von dir, du Gockel. Von wem denn sonst?
00:59:26Oder auf jeden Fall mit dir.
00:59:32Aber ich habe Angst davor.
00:59:34Kannst du dir nicht denken, warum?
00:59:41Du bist das Beste in meinem Leben.
00:59:44Ich lache mit keinem Menschen mehr als mit dir.
00:59:47Und ich leide an keinem Menschen mehr als an dir, du Sturkopf.
00:59:53Ich wäre verrückt, wenn ich dich gehen lassen würde.
00:59:57Aber kannst du nicht verstehen, was mir meine kleine Schwester bedeutet?
01:00:01Das ist unfair, mich vor die Wahl zu stellen.
01:00:06Natürlich möchte ich nicht alles verlieren, was wir beide miteinander haben.
01:00:12Können wir es nicht noch mal miteinander versuchen?
01:00:17Ich könnte rüberkommen am Wochenende.
01:00:22Wenn du nur einen Ton sagst, Ed.
01:00:29Ed?
01:00:34Ed?
01:00:45Anna!
01:00:53Dr. Lorenz Bergmann?
01:00:55Sind Sie die Dame vom Sponsorenball?
01:00:57Nein, Anna Lechner. Meine Schwester Lilly ist bei Ihnen in Behandlung.
01:01:00Ist irgendwas passiert?
01:01:02Nein, es geht um die Operation.
01:01:04Ich spreche nicht über meine Patienten.
01:01:06Ja, aber zuhören ist ja nicht verboten.
01:01:08Ich muss Ihnen etwas Dringendes über Lilly sagen.
01:01:10Hören Sie, ich bin 25 Minuten zu spät für meinen nächsten Patienten.
01:01:13Lassen Sie sich einen Termin geben.
01:01:15Das habe ich bereits versucht. Sie sind die nächsten fünf Wochen ausgebucht.
01:01:18Tut mir leid.
01:01:20Am Wochenende haben Sie frei.
01:01:22Ja, wegen dem Sponsorenball.
01:01:24Das ganze Wochenende geht für die Charity-Aktion drauf.
01:01:26Es ist wirklich wichtig für mich.
01:01:28Bitte.
01:01:43Sagen Sie, was machen Sie heute Nachmittag um 17 Uhr?
01:01:47Hast du noch Wachsaufträge?
01:01:49Nein.
01:01:53Ist er das, dein Arzt?
01:01:55Ja.
01:01:57Der ist nett. Das ist alles.
01:01:59Wahrscheinlich ist er zu Eisengpatientinnen nett.
01:02:02Du bist ja eine nette junge Frau. Warum sollte ihm das nicht auffallen?
01:02:07Auf jeden Fall muss ich nicht mein Bein verstecken.
01:02:09Das hilft.
01:02:12Was meinst du?
01:02:14Sollte ich mir einen Rock kaufen?
01:02:17Ich meine, mein linkes Bein ist doch ganz hübsch, oder?
01:02:20Das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder?
01:02:22Es tut mir leid, aber ich bin farbenblind.
01:02:24Was glauben Sie, warum ich Arzt geworden bin?
01:02:26Da muss ich mir nicht überlegen, was ich anziehen soll.
01:02:29Ich soll mit Ihnen einen Anzug kaufen.
01:02:31Ja.
01:02:33Ich habe 250 Euro für den Sponsorenball ausgegeben.
01:02:36Ich werde da nicht den Clown spielen.
01:02:38Außerdem, Sie wollten ja mich sprechen, nicht umgekehrt.
01:02:53So.
01:02:55Hier hätte ich einen Drei-Knopf-Nadelstreifen,
01:02:57modisch kurz geschnitten
01:02:59oder aus den USA royalblauen Sommerkaschmier.
01:03:01Was meinen Sie?
01:03:03Ich habe im Internet nachgelesen.
01:03:05Die Operation, die Sie Lilly vorschlagen, ist hochexperimentell.
01:03:08Das kann genauso gut daneben gehen.
01:03:10Wollen Sie mir nicht lieber was über sich erzählen?
01:03:12Was machen Sie denn so,
01:03:14wenn Sie sich nicht gerade in die Angelegenheiten
01:03:16von Ihrer Schwester einmischen?
01:03:18Sie sind nicht der Erste,
01:03:20der meiner Schwester eine abenteuerliche Therapie vorschlägt.
01:03:23Meine Schwester macht sich gern übersteigerte Hoffnungen.
01:03:26Fangen Sie sie auf, wenn es schiefgeht?
01:03:28Man darf hoffen.
01:03:30Und man muss hoffen.
01:03:32Man muss hoffen.
01:03:34Zum Beispiel, dass man einen richtigen Anzug findet.
01:03:36Danke.
01:03:40Lilly.
01:03:42Lilly sieht sich bereits auf dem Matterhorn.
01:03:47Weiß Ihre Schwester, dass Sie hier sind?
01:03:51Ich glaube, sie wäre nämlich stinksauer.
01:03:53Und das mit Recht.
01:03:55Oder Espresso braune Seide aus Mailand.
01:03:57Ich möchte nicht, dass Lilly sich falsche Hoffnungen macht.
01:04:00Ihre Schwester ist erwachsen.
01:04:03Haben Sie keine eigenen Probleme, um die sie sich kümmern kann?
01:04:10Moment mal.
01:04:15Hallo? Entschuldigung?
01:04:18Warten Sie doch.
01:04:20Jetzt warten Sie doch mal.
01:04:23Sie sind wie alle anderen Ärzte auch.
01:04:25Es geht Ihnen nur um den Fall,
01:04:27der Mensch dahinter ist Ihnen völlig egal.
01:04:29Ist das so?
01:04:34Wie alt waren Sie damals, als der Unfall passierte?
01:04:36Darum geht es doch jetzt hier überhaupt nicht.
01:04:38Sehen Sie, genau das ist Ihr Problem.
01:04:40Die Mutter tot.
01:04:42Die Schwester im Krankenhaus.
01:04:44Sechs Monate lang.
01:04:46Alles dreht sich nur um Lilly.
01:04:48Wenn der Vater nach Hause kommt, hat er keine Kraft mehr.
01:04:50Wie es in Ihnen aussieht, danach fragt niemand.
01:04:52Sie funktionieren.
01:04:54Und räumen der Schwester alle Probleme aus.
01:04:56Bis heute.
01:04:58Ist doch so, nicht wahr?
01:05:03Wann haben Sie das letzte Mal etwas ganz alleine gemacht?
01:05:05Nur für sich?
01:05:09Wissen Sie, was total absurd ist?
01:05:12Als Kind habe ich Lilly immer beneidet.
01:05:16Warum?
01:05:18Um die Liebe, die sie von meinem Vater bekommen hat.
01:05:21Ich verspreche, dass ich Lilly keine falschen Hoffnungen mache.
01:05:23Aber wenn es eine Möglichkeit gibt,
01:05:25etwas an ihrer gesundheitlichen Konstitution zu verbessern,
01:05:27dann sollten wir das versuchen.
01:06:24Du Arme!
01:06:26Schon wieder Überstunden?
01:06:28Ich hatte noch einen Termin.
01:06:30So spät?
01:06:32Ein Kunde hat mich zum Essen eingeladen.
01:06:34Wir sind essen gegangen.
01:06:40Ich wollte mir heute etwas Neues zum Anziehen kaufen.
01:06:44Ich war ewig nicht in der Stadt.
01:06:47Und?
01:06:51Habt ihr etwas für Dr. Bergmann gefunden?
01:06:55Lorenz?
01:06:57Oder wie nennst du ihn jetzt?
01:07:03Das war schon in der Schule so.
01:07:05Wenn mich jemand interessiert hat,
01:07:07konnte ich davon ausgehen, dass du schon ein Date mit ihm hast.
01:07:10Ein Date.
01:07:12Es ging um dich.
01:07:14Und dein Bein. Wie immer.
01:07:16Was geht dich das überhaupt an?
01:07:18Es ist mein Knie, meine Operation und mein Leben!
01:07:20Dein Leben!
01:07:22Dein Leben!
01:07:24Und was ist mit meinem Leben?
01:07:27Was geht dich das überhaupt an?
01:07:29Es ist mein Knie, meine Operation und mein Leben!
01:07:31Dein Leben! Dein Leben!
01:07:33Und was ist mit meinem Leben?
01:07:57Anna,
01:07:59ich wollte dir sagen,
01:08:01dass der Schlüssel ab jetzt bei den Nachbarn ist.
01:08:05Ich...
01:08:07Jeden Morgen das zu sehen,
01:08:09was wir beiden aufgebaut haben,
01:08:11das geht nicht.
01:08:13Du kannst das Haus haben.
01:08:15Ansonsten verkaufen wir es.
01:08:18Ich bin erstmal bei Klaas.
01:08:26Weißt du, warum du dich so an der OP aufhängst?
01:08:30Ich will nicht, dass du enttäuscht wirst.
01:08:32Nee.
01:08:34Die ganze Wahrheit ist, du willst nicht, dass ich gesund werde.
01:08:36Sonst würde dir nicht mal auffallen, wie toll du bist.
01:08:38Weißt du was?
01:08:40Ich gebe auf.
01:08:42Mach, was du willst.
01:08:44Mit oder ohne OP.
01:08:47Dir ist nichts zu helfen.
01:08:53Ich kenne ihr Knie inzwischen besser als mein eigenes.
01:08:56Jetzt wollen sie einfach den Arzt wechseln.
01:08:58Ja. Vielleicht ist es besser, wenn jemand anderes die Behandlung übernimmt.
01:09:00Ihre Schwester, oder?
01:09:02Sie hat mich angeschwätzt,
01:09:04weil ich ihr die Meinung gesagt habe.
01:09:06Wer gibt ihnen das Recht, mit meiner Schwester zu sprechen?
01:09:08Es gibt eine Schweigepflicht.
01:09:10Anna ist krank vor Sorge um sie.
01:09:12Die ist froh, wenn sie die große Schwester raushängen lassen kann.
01:09:14Anna, die Chefin. Anna, die immer alles besser weiß.
01:09:16Anna, die sich als Kind für sie geschlagen hat.
01:09:18Die sich mit Tante Käthe anlegt.
01:09:20Die ihre eigene Beziehung ruiniert,
01:09:22nur weil sie es nicht übers Herz bringt, sie allein in München zu wissen.
01:09:25Das hat sie Ihnen erzählt?
01:09:27Erzählt?
01:09:29Sagen wir, ich habe es aus ihr heraus operiert.
01:09:31Es ist sowieso ein Wunder,
01:09:33dass Anna damals überhaupt nach Amsterdam gegangen ist.
01:09:35Ja, was glauben Sie denn,
01:09:37wieso sie die Adoption aufgegeben hat?
01:09:45Mein Gott, die Adoption.
01:09:50Nein, aber das hat nichts mit mir zu tun.
01:09:55Bei Ihrer Schwester hat alles mit Ihnen zu tun.
01:09:57Die Frau erlaubt sich doch kein eigenes Leben.
01:09:59Seit acht Jahren lebt sie ganz gut in Holland.
01:10:01Ja.
01:10:03Und sobald sie hier bei Ihnen ist,
01:10:05dann trennt sie sich von Ihrem Partner.
01:10:07Sie hat sich wegen mir von Ed getrennt?
01:10:09Anna will Sie doch beschützen.
01:10:11Das ist wie ein Reflex bei ihr.
01:10:13Sie geht jeden an, der Ihnen wehtun könnte.
01:10:15Gestern war ich das.
01:10:19Wissen Sie eigentlich, was für eine tolle Schwester Sie haben?
01:10:25Wo wollen Sie jetzt hin?
01:10:27Ich habe was gut zu machen.
01:10:29Ja, und die Untersuchung?
01:10:31Ich laufe so lange mit dem Bein rum.
01:10:33Da kommt das auf ein paar Tage nicht mehr an.
01:10:36Margarete!
01:10:38Wo ist Anna?
01:10:40Die hat heute Morgen all ihre Sachen gepackt.
01:10:46Ich habe mich wie ein Idiot benommen.
01:10:48Was ist eigentlich los mit euch?
01:10:51Weißt du, wo sie hin ist?
01:10:53Amsterdam.
01:10:55Zu Ed?
01:10:57Erstmal in ein Hotel.
01:10:59Versuche, dir einen alten Job zurückzubekommen.
01:11:03Kannst du mir einen Flug buchen?
01:11:05Zum Matterhorn?
01:11:07Amsterdam.
01:11:09Alleine?
01:11:11Ich bin ein bisschen gehbehindert, aber das kriege ich doch hin.
01:11:13Mein Vater wäre stolz auf dich, wenn er dich hören würde.
01:11:15Papa wäre stinksauer, wenn er hören würde,
01:11:17was ich Anna in den Kopf geworfen habe.
01:11:19So schlimm?
01:11:21Amsterdam.
01:11:23Der erstmögliche Flug.
01:11:25Ich bin schon unterwegs.
01:11:27Danke.
01:11:51Guten Tag.
01:12:05Guten Tag.
01:12:07Wie geht es Ihnen?
01:12:09Alles gut.
01:12:11Danke.
01:12:21Vielen Dank.
01:12:43Das mit dem Matterhorn war eine dumme Idee.
01:12:45Was soll ich da eigentlich?
01:12:47Um mir das mitzuteilen,
01:12:49bist du extra aus München hierher gekommen.
01:12:55Ich habe nie begriffen,
01:12:57wie schwer das für dich sein muss.
01:12:59Eine Schwester, die ständig Hilfe braucht
01:13:01und sich dann auch noch beschwert,
01:13:03wenn man ihr hilft.
01:13:05Anna,
01:13:07ich weiß, was du aufgegeben hast
01:13:09und warum.
01:13:11Du bist total verrückt.
01:13:13Ein Kind
01:13:15ist die Liebe deines Lebens.
01:13:17Hol ihn zurück.
01:13:19Zu weit weg
01:13:21und zurückholbar.
01:13:25Ich bin furchtbar müde, Lilly.
01:13:33Schön, dass du gekommen bist.
01:13:41Das sind alle Untersuchungsergebnisse von Frau Lechner.
01:13:43Sie sollten endlich nach Hause gehen.
01:13:45Sie haben seit vier Stunden frei.
01:13:49Ist da etwas nicht in Ordnung?
01:13:51Durch die Fehlbelastung
01:13:53sind die Knochen von Frau Lechner stark angegriffen.
01:13:55Eine falsche Bewegung
01:13:57und der Knöchel ist gebrochen.
01:13:59Sie kommt also für die Behandlung nicht infrage?
01:14:01Nicht, wenn wir es zusätzlich mit einem Bruch zu tun haben.
01:14:03Rufen Sie bitte Frau Lechner an.
01:14:05Sie muss sofort ins Krankenhaus.
01:14:13Sie geht nicht ans Handy,
01:14:15aber unter ihrer Büronummer
01:14:17habe ich eine Kollegin erreicht und...
01:14:19Ja, was und?
01:14:21Frau Lechner ist in Amsterdam.
01:14:23Amsterdam.
01:14:39Ich möchte dir danken, dass du gekommen bist
01:14:41und ich wünsche dir einen tollen Tag.
01:15:11Wenn Anna dich nicht schickt, dann will sie es nicht.
01:15:13Dann habe ich keinen Bedarf.
01:15:15Und wenn sie dich doch schickt, warum kommt sie dann nicht selbst?
01:15:17Ihr seid wie voneinander geschaffen,
01:15:19so stuhl wie ihr beide seid.
01:15:21Bleib gefällig zu dir. Hey!
01:15:23Herr Verkerk, die Dame kann nicht so schnell.
01:15:25Oh, keine Sorgen. Nur eine Attrappe.
01:15:27Die Frau schlägt sie in Hürdenlauf.
01:15:29Schweinehofer.
01:15:33Ich weiß, dass Anna sich meine Wegen von dir getrennt hat.
01:15:35Mach's dir nicht zu schwer.
01:15:37Das lag nicht an dir.
01:15:39Sie?
01:15:41Nein. Ein Arzt.
01:15:43Jemand, der sie versteht.
01:15:45Egal.
01:15:47Ed, du musst zu Anna.
01:15:49Sie ist am Ende.
01:15:51Lilly, wir haben ein Heim aufgebaut, ein Leben.
01:15:53Wir haben aber beinahe ein Kind adoptiert
01:15:55und all das wollten sie am Ende nicht.
01:15:57Weißt du, warum sie das Kind nicht wollte?
01:15:59Warum will eine Frau kein Kind?
01:16:01Weil der Mann die falsche ist.
01:16:03Aber schön zu hören, dass es auch ein richtiges Kind gibt.
01:16:05Arzt, sagst du? Guter Typ?
01:16:07Glück den beiden. Der auch.
01:16:09Wenn du entschuldigst.
01:16:11Ich muss mich um die Gäste kümmern.
01:16:15Du hast echt nichts kapiert.
01:16:33Es tut mir leid, wenn ich jetzt hier nicht
01:16:35auf Holländisch spreche,
01:16:37aber es geht sowieso an den Herrn von den Tulpen.
01:16:39Dort. Ja, der.
01:16:41Hör zu, du Holzkopf.
01:16:43Seid ihr Männer eigentlich alle so egozentrisch?
01:16:45Bezieht ihr alles, was im Universum passiert, nur auf euch?
01:16:47Ed, es geht um mich.
01:16:49Es geht die ganze Zeit nur um mich.
01:16:51Meine Schwägerin.
01:16:53Ex-Schwägerin. Beinahe.
01:16:55Anna will mit niemandem lieber ein Kind als mit dir.
01:16:57Wir waren nicht verheiratet.
01:16:59Aber sie hat Angst davor.
01:17:01Zum Glück. Leider.
01:17:03Ich meine nicht wir beide.
01:17:05Es ist vollkommen egal, ob sie keins kriegen kann,
01:17:07ob es an dir liegt oder wie viel Hormontherapie
01:17:09ihr schon versucht habt.
01:17:11Time out.
01:17:13Danke.
01:17:17Nein.
01:17:19Sie hat die Adoption nicht wegen dir abgesagt.
01:17:21Ich habe ihr sogar angeboten,
01:17:23dass du zu uns kommst.
01:17:25Bei uns lebst.
01:17:27Und sie wurde das nicht.
01:17:29Meine liebe Schwester.
01:17:33Ed,
01:17:35glaubst du, dass für Anna ein Kind
01:17:37je so etwas Unbeschwertes sein könnte
01:17:39wie für andere?
01:17:49Sie hat sich um mich gekümmert,
01:17:51seit ich klein war.
01:17:53Ed, seit sie klein war.
01:17:55Da war keine Mutter mehr.
01:17:57Sie musste alles übernehmen.
01:17:59Das weiß ich, aber...
01:18:01Ich weiß, wie Anna ist.
01:18:03Dich hat sie es bestimmt nur
01:18:05im Bruchteil spüren lassen.
01:18:07Und wahrscheinlich wollte sie es selber
01:18:09gar nicht wahrhaben.
01:18:11Aber für Anna war ein Kind nie jemand,
01:18:13mit dem man Fußball spielt
01:18:15oder glücklich herumtollt.
01:18:17Sondern jemand, um den man Angst hat.
01:18:19Immer.
01:18:23Glaubst du, darauf lässt man sich
01:18:25ohne jedes Zögern ein?
01:18:27Blauäugig, unbeschwert?
01:18:29Solange deine eigene Schwester
01:18:31schon in Sorgen verlässt?
01:18:33Ed,
01:18:35Anna liebt dich.
01:18:37Du bist der Mann ihres Lebens.
01:18:41Hol sie zurück.
01:18:59Anna...
01:19:13Meine tolle Schwester.
01:19:29Jetzt geht's los.
01:19:43Jetzt geht's los.
01:19:45Dann wurde übernommen.
01:19:47Dort sind sie.
01:19:49Aber ich denke,
01:19:51dass sie es bei der Polizei
01:19:53noch einmal probieren.
01:19:59Margarete?
01:20:01Nicht gut.
01:20:05Lorenz Bergmann ist hier.
01:20:07Mit Anna.
01:20:09Ich will Anna wirklich glücklich sehen,
01:20:11aber das halte ich nicht aus.
01:20:13Das tut so weh.
01:20:19Margarete, ich rufe dich gleich zurück, ja?
01:20:25Sind Sie schon länger hier?
01:20:27Sie meinen, ob ich alles gehört habe?
01:20:29Ich will, dass Sie das vergessen.
01:20:31Es hat nichts zu bedeuten.
01:20:35Wenn es doch was zu bedeuten hat?
01:20:39Lilly,
01:20:41ich bin nicht wegen Anna gekommen.
01:20:47Nein, nein, bleiben Sie bitte stehen.
01:20:49Sie dürfen Ihr Bein nicht belasten. Lilly!
01:20:51Belasten Sie sich nicht mit meinem Bein.
01:20:53Viel Glück, Herr Doktor.
01:20:55Hören Sie, der Knöchel ist stark angegriffen.
01:20:57Die Sintigraphie hat...
01:20:59Verdammt, Lilly, eine falsche Bewegung und der Knöchel bricht.
01:21:01Na und?
01:21:03Das kapieren Sie denn nicht?
01:21:05Wenn das passiert, können Sie die OP vergessen.
01:21:07Dann werden Sie nie das Matterhorn von oben sehen.
01:21:09Ich sehe es mir über Webcam an.
01:21:11Das ist eh wärmer.
01:21:13Wenn Sie mich anfassen, dann schreie ich.
01:21:15Herr Schwester und ich haben Sie die ganze Nacht gesucht.
01:21:17Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht, verdammt noch mal.
01:21:21Reisen Sie allen Ihren Patientinnen hinterher?
01:21:23Lassen Sie den Unsinn.
01:21:25Sie haben nicht geantwortet.
01:21:27Nein.
01:21:29Es ist das erste Mal.
01:21:31Warum?
01:21:33Machen Sie sich sonst keine Sorgen?
01:21:35Doch, aber ich war noch nie in einer Patientin...
01:21:37Passen Sie auf!
01:21:39Was wollen Sie denn hören?
01:21:41Dass ich Beruf und Privatleben nicht trennen kann?
01:21:43Es tut mir leid, ich kann es nicht,
01:21:45weil ich mich in eine Patientin verliebt habe.
01:21:47Vorsicht!
01:21:53Nein!
01:22:05Ich liebe dich.
01:22:09Sag es mir.
01:22:19Gott sei Dank, wo warst du denn?
01:22:21Sie haben mich gesucht.
01:22:23Ja, das habe ich schon gehört.
01:22:25Alles in Ordnung?
01:22:27Alles was zählt.
01:22:29Na dann, viel Erfolg für die OP.
01:22:31Willst du mir München?
01:22:33Wir brauchen eine Ambulanz.
01:22:35Wirst du zurückkommen?
01:22:37Ja.
01:22:39Zu deiner Diplomfeier.
01:22:41Du wirst doch weitermachen, oder?
01:22:43Ja.
01:22:45Geh jetzt.
01:22:47Wohin?
01:22:49Wo bist du genau?
01:22:51Anna!
01:22:53Hallo, Klaas.
01:22:55Es gibt Neuigkeiten.
01:22:57Von Ed?
01:22:59Dann hat es auch noch Zeit.
01:23:03Kannst du mir einen Gefallen tun?
01:23:05Wie groß?
01:23:07Eine Tankfüllung?
01:23:09Na komm.
01:23:19Alles Gute.
01:23:31Jetzt habe ich meine Chance wohl verpatzt.
01:23:49Und was, wenn er nicht mehr will?
01:23:51Na danke.
01:23:53Du bist ja ein Freund.
01:23:55Nein, nur ein Arbeitgeber.
01:23:57Schon vergessen?
01:23:59Ich habe gerade gekündigt.
01:24:01Das hast du.
01:24:03Aber Anna,
01:24:05du bist nicht so leicht zu ersetzen.
01:24:07Und bevor du zur Konkurrenz gehst...
01:24:19Danke schön.
01:24:21Bitte sehr.
01:24:25Viel Glück.
01:24:49Ist das nicht ein bisschen früh
01:24:51für einen einsamen Schluck?
01:24:53Es war ein Irrenwetter-Anlass.
01:24:55Nicht wie du denkst.
01:24:57Die CB-34 ist auf dem Markt.
01:25:03Sie ist sehr schön.
01:25:05Danke.
01:25:07Ich wollte ihr gerade einen Namen geben.
01:25:09Und das musstest du aufschreiben?
01:25:11Eigentlich wurde ich Gäste einladen.
01:25:13Aber ich habe sie nicht gesehen.
01:25:15Lies einfach vor.
01:25:19Ich taufe diese Blume auf...
01:25:25Ich taufe diese Blume auf den Namen
01:25:27Anna Lechner.
01:25:29Auf dass sie blühe und gedeihe.
01:25:37Ich taufe diese Blume auf den Namen
01:25:39Anna Lechner.
01:25:41Auf dass sie blühe und gedeihe.
01:25:45Du musst den Champagner drüber schütten.
01:25:53Auf eine blühende Zukunft.
01:26:15Oh Gott.
01:26:33Der süßeste Fratz, den ich je gesehen habe.
01:26:39Toll, dass ihr es gewagt habt.
01:26:42Tja, wenn sich im Kopf erst mal was löst...
01:26:49Nee, oder?
01:26:51Ja.
01:26:57Hier, gib mal zu Mama.
01:27:06Na, schon Hunger?
01:27:11Ja.
01:27:17Bravo!
01:27:24Bravo!
01:27:41Untertitel von Stephanie Geiges