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Transkript
00:00Einen wunderschönen guten Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren, herzlich willkommen
00:09zu Rendezvous mit René Rumpold, vielen Dank, dass Sie immer einschalten, wenn es auch heißt
00:14Rendezvous mit René Rumpold, ich bedanke mich, wir befinden uns heute wiederum bei
00:20Christian und Eva Jeschko, der Eva Jeschko, Christian Jeschko, Besitzer dieser Lokalität
00:27des Schokodels, da befinden wir uns heute im 15. Wiener Gemeindebezirk in der Wurmsergasse
00:3442 und vielen herzlichen Dank, dass Christian Jeschko und Peter Schönehofer wieder hinter
00:40der Kamera sitzen.
00:41Ich freue mich auch darüber, dass ich diese Sendung machen darf, weil mir Emele und Robert
00:47Ebert diese Sendung zur Verfügung gestellt haben und ich freue mich ganz besonders einen
00:52lieben Gast, der weder Schauspieler, noch Sänger, noch sonst irgendetwas ist, sondern
00:58Autor ist.
00:59Lieber Cornelius Selimov, schön, dass du Zeit gefunden hast, zu mir zu kommen.
01:03Vielen herzlichen Dank für die Einladung, ich freue mich sehr, hier zu sein und vielen
01:07Dank auch, dass Sie gekommen sind.
01:09Ich habe gleich eine Frage, als der kleine Cornelius sich entschieden hatte, das zu tun,
01:19was er tat oder was er bis heute tut, was haben dir deine Eltern dazu gesagt?
01:24Das ist eine sehr spannende, weil sehr philosophische Frage, weil es impliziert eigentlich unser
01:37gesamtes Weltbild oder vielmehr, wie wir den Menschen in der Welt sehen und welche Position
01:45wir einnehmen, denn mit dieser Frage haben wir auch das Thema angekratzt, woher kommen
01:55wir.
01:56Ich habe den Zugang, unser Geist, unsere Seele, nenn es wie du möchtest, kommt von einer
02:04höheren Ebene, mit einem ganz klaren Plan, mit einem Auftrag, mit einem Bewusstseinserweiterungsprogramm,
02:14um das modern zu sagen, also mit einem Konzept.
02:19Unser Problem ist, dass wir physiologisch unreif sind.
02:25Manchmal auch unsere Eltern, um das zu begreifen.
02:29Ja, und dass wir auf die Hilfe von den Eltern angewiesen sind und so einen Vorlauf von knapp
02:3720 Jahren eigentlich brauchen, bis wir wirklich in der Lage sind, auch wirklich jetzt überleben
02:48zu können.
02:4920 Jahre sind vielleicht sehr lange gegriffen, sehr hoch gegriffen.
02:52Und weil wir physiologisch unreif sind, wird gleichzeitig angenommen, dass wir auch geistig
03:02nicht wissen, worum es geht.
03:06Somit werden wir als tabula rasa gesehen.
03:08Und das führt dazu, dass man schon in jungen Jahren gefragt wird, na, was möchtest du
03:18einmal werden?
03:19Und wenn man dann irgendeinen sehr sozial, bekonär, wie auch immer intellektuell wertvollen,
03:30was auch immer das sein mag, Beruf nennt, dann freuen sich alle Verwandten.
03:35Frisch, wenn man jetzt Arzt wird.
03:37Wenn man so etwas… Das klingt immer gut.
03:40Das klingt immer gut.
03:41Das klingt immer gut.
03:42Was wir nicht gefragt werden, ist, hast du schon in dich hineingehört, hast du auf deine
03:49innere Stimme gehört, wie das bei Plato, Sokrates nachzulesen ist, denn deine innere
03:57Stimme sagt dir, du weißt, dass du komplett bist, dass du wertvoll bist, dass du liebenswert
04:06bist und du weißt, wohin es geht.
04:10Das ist etwas, was uns wirklich in unserem Weltbild fehlt.
04:16Und es ist auch sehr spannend, wenn man bei Ehrungen von Schauspielern zuhört.
04:25Der erste Satz ist immer, vielen Dank, Herr Minister, Frau Minister.
04:30Und der zweite Satz ist, Sie kommen eigentlich zu spät, denn vor 40, 50 Jahren hätte ich
04:39Sie gebraucht, damit Sie meinen Eltern sagen, dass ich das kann und darf und sogar gut bin.
04:45Das heißt, damit hast du jetzt meine Frage beantwortet, dass deine Eltern nicht unbedingt
04:50dafür waren, dass du das tatest, was du bislang immer getoren hast und tun, weiter
04:57tun willst.
04:58Nein, das habe ich nicht, das muss ich dementieren, weil ich bin immer so weitergegangen.
05:05Mich hat nach der Matura einfach das Leben interessiert und es war für mich gleich spannend,
05:15mich mit Geschichte zu beschäftigen, wie mit Literatur, wie mit Musik, Primäropa,
05:22wie mit Physik und ich kam dann auf die Idee, Medizin zu studieren und habe das auch recht
05:31weit gemacht, bis zum dritten Abschnitt, und habe dann auf eine Intensivstation gearbeitet
05:37für Stoffwechselerkrankungen und das war für mich ungeheuer lehrreich, sehr sehr wichtig
05:48zu sehen, wie es in einem Raum ist, wo es wirklich ums Leben geht.
05:54Auf der einen Seite die Schulmedizin, die mich ungeheuer fasziniert hat, die Technik
06:02natürlich als Bub, was man da mit Infusionsgeräten, was man da so alles tun kann, was man untersuchen
06:10kann, was man bewerkstelligen kann und parallel neben all dem medizinischen Wissen, wie Beatmungsgeräte,
06:19Dialysegeräte einfach funktionieren und wie man da wirklich Menschen helfen kann, Chapeau
06:25jedem, der das tut. Aber parallel dazu hat mir die Metaphysik gefällt, denn die westliche
06:35Schulmedizin ist ja sehr materialistisch reduziert. Wir werden als oxidativer Verbrennungsprozessor
06:45gesehen. Wir werden wie ein Auto getankt, nur nicht mit Benzin, sondern mit Kohlenhydraten,
07:02fetten Eiweißen, Spurenelementen und solange wir ein Potenzial produzieren, solange dieses Potenzial
07:11über ein EKG, EEG ableitbar ist, leben wir. Und wenn dann diese Waagerechte, diese isoelektrische
07:19Linie kommt, diese Nulllinie, im EKG, im EEG, dann sind wir tot. Mehr werden wir im Buch der
07:29Naturwissenschaft nicht finden. Das ist für viele ausreichend, das ist vollkommen in Ordnung, aber
07:39ich persönlich war mit diesem Zugang alleine noch nicht zufrieden und habe mich parallel dazu mit
07:51Energetik beschäftigt, mit fernöstlichen Philosophien, mit traditioneller chinesischer
08:00Medizin, mit Feng Shui, mit all dem, was uns Hintergrundinformationen gibt, additiv. Und ich
08:11habe dann sehr bald gesehen, das sind keine Konkurrenten, sondern im Optimalfall, wie die
08:17linke und die rechte Hand, zusammenarbeitende Kräfte. Mehr und mehr wurde mir bewusst,
08:27dass ich in der Schulmedizin keinen Platz finden werde. Und es hat mich auch mehr und mehr in den
08:37Bereich der Medizin vor der Medizin gezogen. Und auch auf deine Frage wieder zurückkommend,
08:46bei mir war vieles völlig ungeplant. Das ist doch schön, wunderbar, dass es keine Planung im Leben gibt,
08:55dass sich Dinge einfach ergeben haben. Absolut. Es kam dann zum Beispiel ein Anruf von einem
09:04Direktor von einem Bildungsinstitut, ob ich einen Vortrag halten möchte über Energetik. Ich habe das
09:11zuerst für einen Witz gehalten von einem Studienkollegen. Aber der hat dann doch irgendwie sehr seriös gewirkt.
09:19Und dann habe ich mir gedacht, naja, eigentlich, was kann man verlieren? Und das ging dann immer so weiter.
09:27Dann kamen auf einmal vom Wifi Anfragen für eine Berufsausbildung, die ich da begleitet habe. Es kamen dann
09:36Vorträge, zuerst kleine, auf einmal stand ich dann vor 100, auf einmal vor 400, 500, 600 Leuten. Auf einmal kam
09:46jemand, ob ich eine Radiosendung machen möchte. Ich war dann in Deutschland sehr viel, in Dresden.
09:53Da kam jemand, der dich im Fernsehen interviewen wollte.
09:56Ja, also ich habe mich nirgends beworben. Es ging eigentlich so. Irgendwann kam dann auch ein Anruf, ob ich nicht
10:07da in Washington D.C. Vorträge und Coachings machen möchte. Ich wäre nie auf die Idee gekommen.
10:17Gehen wir jetzt ein bisschen weiter in deiner Entwicklung. Zuletzt hatte ich dich ja gesehen im Talier, im Buch,
10:27Talier, in der Landstraße, Hauptstraße. Jetzt machen wir einen Riesensprung natürlich dorthin. Wie kam es denn dazu?
10:37Das ist gar nicht so ein großer Sprung. Parallel zu dem Coachingsystem, das ich eben aufgebaut habe und wo ich
10:43sehr viele Coachings gemacht habe, habe ich immer Theaterstücke geschrieben. Wenn du so möchtest, eine
10:51Verarbeitung, Bearbeitung, eine Reflexion, eine Eigentherapie, wenn du so möchtest. Und du weißt, wie das ist
11:02mit Uraufführungen, solange man noch keinen Namen hat. Aber immerhin, es hat ein gewisser Klaus-Maria Brandauer
11:11mich angerufen, ob ich ihnen ein Stück über Beethoven schreiben kann. Das habe ich getan. Dann kam Corona.
11:19Und wir suchen jetzt immer noch nach einem geeigneten Ort. Und es wurde mir dann ein bisschen zu dumm, zu warten.
11:31Ich habe mir gedacht, warum abhängig sein? Warum warten, bis ein Intendant meint und ein Verleger meint?
11:42Und habe mir gedacht, ich veröffentliche mal Texte, die ich geschrieben habe, selber, auf eigene Kosten, auf einem
11:51eigenen Label. Und habe einmal sehr hoch gepokert. Da habe ich mir gedacht, ich fange ja mal bei der Tourienne des
12:00Burgstheaters an. Und habe der Frau Ort zwei Texte geschickt. Da habe ich mir gedacht, naja.
12:09Ich muss hier ganz leider kurz unterbrechen. Wir machen gleich weiter.
12:15Es hat dann der Günther Kreuzböck das Urlied aufgenommen. Das habe ich auch arrangieren lassen, für sieben Musiker.
12:23Ja, es hat dann auch die Andrea Jonasson einen Text gelesen, die Maria Happel, Jakob Seeböck.
12:33Und was auch ganz besonders toll war, Nicole Heesters. Denn das war eine Planung von zwei Jahren ungefähr.
12:45Corona-bedingt und natürlich auch Termin-bedingt. Aber auch eine ganz große Persönlichkeit.
12:55Man dürfte ja die Heesters, die Nicole auch als Mutter in jedem Land 2023 erleben. Großartig.
13:04Großartig.
13:06Gibt es irgendwelche Aufgaben, die du dir selbst gestellt hast, die du in Zukunft noch verrichten möchtest?
13:15Jetzt bin ich einmal dabei, diese Hörbuchserie zu publizieren. Ich möchte das wirklich auch sehr ganzheitlich machen.
13:27Ich habe einen akademischen Maler, der malt Bilder im Stil Renaissance-Bilder. Ich habe jetzt einmal dieses Projekt.
13:39Dann schreibe ich derzeit an einem Roman, der schon so gut wie fast, beinahe fertig ist.
13:46Fast, beinahe fertig bedeutet was?
13:49Na ja, ich bin Perfektionist.
13:52Ah ja, gut, gut. Also ist er nie fertig.
13:54Nein, nein, nein. Wir können da einen Vertrag abschließen. In ein paar Monaten ist er fertig.
14:05Wunderbar.
14:07Das sind dann mal so die Projekte. Parallel dazu natürlich mein Coaching, meine Arbeit.
14:16Und ich habe eben dieses, weil du gefragt hast eingangs, im Asiatischen gibt es das Wort wu-wei.
14:27Aber jetzt nicht im Sinne von Nichtstun und Abwarten, wie das bei uns im Westlichen verstanden wird,
14:38sondern im Sinne wie ein Einbaumfahrer in der Mitte seines Flusses, seines Lebensflussbettes
14:50und immer darauf achtend, wo meandriert der Fluss, wo ist die nächste Biegung
14:58und darauf vertrauen, dass das die richtige Richtung ist.
15:04Es ist nicht immer leicht, es ist schwer, es ist nicht immer leicht.
15:08Oh mein Gott, nicht. Aber das Leben an sich ist nicht sehr einfach.
15:14Es gibt Menschen, die es schaffen, sich das Leben sehr einfach zu stricken,
15:21aber es gibt Menschen, die sich immer wieder große Herausforderungen stellen wollen,
15:27so wie du zum Beispiel. Deshalb fasziniert es mich auch das, was du machst.
15:32Ich habe nicht nur Schauspieler, nicht nur Sänger, nicht nur Dirigenten bei mir,
15:37sondern ich habe eben auch Maler bei mir oder eben einen Autor,
15:42der eigentlich mit dem Beruf an sich nur peripher zu tun hat,
15:48indem er mit Leuten eben zusammenarbeitet, wie zum Beispiel mit der Elisabeth Ort
15:54oder mit ihrem Sohn Cornelius Obonio etc. oder mit der Nicole Hestes.
16:00Aber gibt es Leute, mit denen du unbedingt noch arbeiten möchtest in Zukunft?
16:10Ja, aber ich hatte bis jetzt das Glück, dass ich immer meine Traumbesetzung,
16:23klingt zu arrogant, bekommen habe. Ich habe mir gedacht, gerade für den Text Goethe und Beethoven,
16:33da brauche ich eine Nicole Hestes. Und ich hatte wirklich immer das Glück,
16:40dass sie Gefallen am Text gefunden haben, sich Zeit genommen haben.
16:47Aber jetzt Personen möchte ich jetzt nicht nennen, die ich noch...
16:52Nein, ich nehme auch dein Wort schon als Abschlusswort für diese Sendung, meine sehr verehrten Damen und Herren.
16:58Ja, Sie wissen, jedes Stück hat ein Ende. Die Wurst hat zwei Enden.
17:04Unser Stück Rendezvous mit René Rumpold hat ein Ende.
17:07Ich freue mich ganz besonders, heute einen ganz sehr interessanten,
17:11ich hoffe, dass Sie auch der Meinung sind, Gast zu Besuch bei mir zu haben,
17:15nämlich Cornelius Selimow. Vielen Dank, dass du Zeit gefunden hast, zu mir zu kommen.
17:19Vielen herzlichen Dank. Und auch Ihnen vielen herzlichen Dank.
17:22Und du wirst es sicherlich weit schaffen, dessen bin ich mir sicher.
17:27Du bist auf dem richtigen Wege, mein Sohn. Es klingt so furchtbar katholisch.
17:33Und ich bin es überhaupt nicht. Ganz lange Rede, kurze Szene, meine sehr verehrten Damen und Herren.
17:39Ich freue mich immer, wenn es heißt Rendezvous mit René Rumpold
17:44und wenn ich sehe, dass Sie einschalten, dass Sie Ihre Treue beweisen,
17:47indem Sie immer wieder dabei sind, wenn es heißt Rendezvous mit René Rumpold.
17:51Und ich verabschiede mich jetzt von ganzem Herzen von Ihnen
17:55und nochmals herzlichen Dank an dich, lieber Cornelius, und sage Bussi und bis bald, Baba.

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