Watzmann ermittelt-König Watzmann (20)

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Gustl Herzog, der Souvenirkönig von Berchtesgaden, wird erstochen aufgefunden. Schnell gerät Herzogs größter Konkurrent Beppi Kofler in Verdacht. Doch erst, als den Kommissaren auffällt, wie sehr die Tat Analogien zu der alten Sage vom König Watzmann aufweist und Beissl wertvolle Hinweise durch seine Frau erhält, nimmt der Fall eine dramatische Wendung. (Text: ARD)
Transcript
00:00Spinni!
00:02Ach du Scheiße.
00:07Anata Gakokuni Iro Koto O Uri Shiku Omo Ima...
00:15Mein Gott, ist das kompliziert.
00:17Was heißt das?
00:19Herzlich Willkommen, wir freuen uns, dass du hier bist.
00:22Okay.
00:23Ja, wenn wir schon einen japanischen Gastschüler übernachten haben, dann müssen wir ihn schon ordentlich begrüßen, gell?
00:28Sag mal, was machst denn du da eigentlich?
00:31Weißwürste, frische Weißwürste von Mitzka.
00:33Der Bub wird dann einen gescheiten Hunger haben nach so einer langen Reise.
00:37Aber die essen doch dort eher Fischsuppen zum Frühstück.
00:40Ja, Fischsuppen.
00:41Die isst er in Japan, aber der will ja Bayern kennenlernen.
00:45Ja.
00:46Ja.
00:47So, das ist Akido aus Kyoto.
00:50Servus.
00:53Es ist mir eine Ehre, hier zu sein.
00:55Ein Geschenk von meinen Eltern.
00:57Aha.
00:58Das ist aber aufmerksam.
01:00Und du sprichst das so gut Deutsch?
01:02Na dann, herzlich Willkommen.
01:04Arigato Gozaimasu.
01:06Aha, der war...
01:08Ja, das war's.
01:10Ja.
01:12Ja.
01:14Ja.
01:15Aha, der war...
01:18Weißwürste sind fertig.
01:20Man hat sicher schon einen Mordshunger.
01:22Weißwürste um die Uhrzeit?
01:24Ja.
01:25Und dann, du weißt, Weißwürste...
01:28...dürfen die Mittagszeit nicht überlegen.
01:30Aha.
01:32Und dazu gibt's dann noch einen süßen Senf und eine Röschebreze.
01:36Ein original bayerisches Frühstück.
01:38Aber das ist doch so ein deppertes Klischee.
01:40Wieso?
01:41Du willst doch sehen, wie wir so leben.
01:43Ich suche den Sinn von so einer Gastreise.
01:45Ja, dann kannst du mir gleich am besten noch was vorjubeln.
01:48Der ist aber schön.
01:50Danke, Akido.
01:51So einen hab ich auch bekommen.
01:53Tja.
01:54Seid ihr Bademantel?
01:55Na Papa, das ist kein Bademantel.
01:57Das ist ein Kimono.
01:58Ein traditionell japanisches Kleidungsstück.
02:00Das trägt man zum besonderen Anwesen, gell?
02:02Bei Hochzeit oft.
02:03Oder bei Tesebomomi.
02:06Für was ist das?
02:07Hochzeit oder Tesebomomi.
02:10Sauber sag ich.
02:14Beißl.
02:16Ja.
02:18Was?
02:19Wo?
02:20Bin gleich da.
02:22Die Arbeit.
02:24Aber heute Abend,
02:27da machen wir einen schönen Krustenbraten.
02:29Mit Knödel, gell?
02:33Mit Knödel.
02:35Wer ist jetzt mir?
02:38Von hinten erstochen.
02:41König Watzmann.
02:43Sein Spitzname.
02:45Gustl Herzog ist es.
02:47Souvenirkönig von Berchtesgaden.
02:49Wärte mich auch gewundert, wenn Sie den nicht kennen.
02:51Der wollte ja sowas aufbauen.
02:53So eine Sagen- und Erlebniswelt.
02:55Meinen Sie das da?
02:57Ja.
02:58Stimmt.
02:59Das ist der König Watzmann.
03:01Er ist der König von Berchtesgaden.
03:03Er ist der König von Berchtesgaden.
03:05Ja.
03:06Da steht's ja.
03:08Damit noch mehr Touristen kommen.
03:10Sonja, ist das hier der Tatort?
03:12Höchstwahrscheinlich.
03:13Nach den Leichenflecken ist er nicht bewegt worden.
03:17Gibt schon irgendwas über den Todeszeitpunkt.
03:20Erst muss er ihn auf den Tisch haben, das wissen Sie doch.
03:22Ja.
03:23Das weiß ich doch.
03:25Zwischen 8 und 11 gestern Abend.
03:29Ist das sein Auto?
03:31Ja.
03:32Den Schlüssel hat er in seiner Tasche samt Geldbeutel und Handy.
03:35Also Raubmaut würde ich ziemlich sicher ausschließen.
03:39Irgendwelche Spuren von anderen Autos?
03:42Sieht schlecht aus.
03:43Hier war jede Menge los in letzter Zeit.
03:45Sollte bald gebaut werden.
03:46Aber das hier könnte interessant sein.
03:48Die hat er auch bei sich.
03:49Eine Münze.
03:50Talisman.
03:51Hat er am Anscheinend-Hipfolk genutzt?
03:53Nutzt am Ende nie was.
04:06Frau Herzog.
04:09Nein.
04:10Nein.
04:11Das ist nicht wahr.
04:12Frau Herzog.
04:14Wissen Sie, was ihr Mann gestern Abend auf dem Bauplatz wollte?
04:17Ich habe gar nicht gemerkt, dass er gestern nicht daheim war.
04:22Ich bin schon früh ins Bett.
04:24Wir schlafen getrennt.
04:26Und dann in der Früh?
04:28Ja, ich bin schon mit ihm nach Hause gekommen.
04:31Und dann hat er gesagt, dass er nicht zu Hause war.
04:33Und dann in der Früh?
04:34Ja, ich bin schon um sieben ins Geschäft.
04:37Ich habe gedacht, er schläft noch.
04:39Wir haben ja sogar noch das Frühstück hingestellt.
04:42Hat der Mann in letzter Zeit Streit mit jemandem?
04:45Ja, freilich.
04:46Gerade gestern erst wieder.
04:48Aber dass der so weit geht.
04:50Wer geht so weit?
04:51Ja, der Kufler-Peppi natürlich.
04:54Der vom Gemeinderat?
04:56Hat der nicht den Souvenirladen in der Bräuhausgasse?
04:59Genau der.
05:00Der taucht gestern einfach auf unserer Feier auf und zettelt einen Streit um.
05:06Und was ist denn gegangen?
05:07Das weiß ich nicht.
05:08Aber der hat bei jeder Gelegenheit Streit gesucht.
05:13Der war so neidisch.
05:14Der war so neidisch auf den Gustl, seinen Erfolg.
05:17Und was war das für eine Feier?
05:21Der Tourismusverband hat den Gustl für seine Verdienste um einen Fremdenverkehr auszeichnet.
05:26Alle waren da.
05:27Sogar der Herr Bürgermeister.
05:29Souvenirs, bloß Souvenirs verkaufen, das war dem Gustl nicht mehr genug.
05:32Er hat Visionen gehabt.
05:34Watzmann-Erlebniswelt.
05:36Fun Entertainment.
05:38Das ist das, was die Leute heutzutage wollen, hat der Gustl immer gesagt.
05:42Und jetzt?
05:43Jetzt wenn wir ja anfangen hätten können zu bauen.
05:50Gehört das ja auch zum Fun Entertainment?
05:54Das seh ich zum ersten Mal.
05:57Herr Kraber.
05:59Erstochener Mann vor dem Watzmann.
06:01Wie unser Opfer.
06:04Ist der Mann von irgendjemand bedroht worden?
06:06Ja, in den letzten Monaten hat es immer wieder Anrufe gegeben.
06:11Tagsüber und auch mitten in der Nacht.
06:14Dann hat sich keiner gemeldet.
06:16Frau Herzog, wenn Ihnen noch irgendwas einfällt...
06:22Der Kufler war's.
06:24Garantiert.
06:27Mittagspause.
06:29Drei Stunden.
06:31Also daran werde ich mich nie gewöhnen.
06:33Das ist der Klimawandel.
06:35Wir werden immer südländischer.
06:45Erstochener Mann unter dem Watzmann.
06:47Ist schon krasser.
06:50Zusammen mit den Anonymen anrufen,
06:52wird mir das schon Sorgen machen.
06:54Für die Frau von Herzog scheint der Täter ja festzustehen.
06:57Im ersten Schock sagt man viel.
07:00Aber der Kufler und der Herzog waren ja Konkurrenten.
07:03Der Kufler ist ja sogar im Gemeinderat.
07:05Frage. Kann ich einfach reagieren.
07:07Wir haben ja einen Auftritt.
07:09Oh, das Haus kenn ich.
07:11Da haben wir vor zwei Wochen einen Einsatz gehabt.
07:13Da war die Werkstatterin von so einem Holzschnitzer.
07:15Reuderer hat der geheißen, glaube ich.
07:17Und der hat sein Haus verkaufen müssen.
07:19Und dann hat er sich in die Wohnung gesetzt.
07:20Und der hat sein Haus verkaufen müssen.
07:22Und dann sollte er zwangsgeräumt werden.
07:24Weil der neue Besitzer das abreißen wollte.
07:26Und dann hat sich der Typ ernsthaft an seine Werkbank gekettet.
07:29Das war ein Riesentheater.
07:31Und 14 Tage später ist der neue Besitzer tot.
07:33Ja. Kann nicht früher gehen zum Auftritt, oder?
07:36Der Holzschnitzer. Wissen wir, wo der heute wohnt?
07:40Freilich.
07:42Ach so.
07:44Dann fahr ich da mal hin.
07:46Ja. Und ich geh zum Kufler.
07:47Der macht ja um 3 Uhr Nachmittag sein Laden auf.
07:50Südländisch.
07:53Danke, Max.
07:55Max!
07:57Die Schneekugel in die KTU.
07:59Und wegen der Feier gestern Nachmittag.
08:02Schauen Sie mal, ob es irgendwelche Videos oder Fotos herkriegen.
08:05Und dann können Sie zu ihm auftreten.
08:18Alles gut?
08:20Sieht schön aus. Steckt sicher eine Menge Arbeit drin.
08:23Ja, ist alles handgemacht.
08:25Gibt es nicht mehr viele, die das noch können?
08:27Also wenn Sie wollen, zeige ich Ihnen ein paar ganz besondere Stücke.
08:29Ein andermal gern.
08:31Im Moment bin ich beruflich hier.
08:33Paulsen, Kripoberchtesgaden.
08:36Brauche ich noch ein paar Informationen von Ihnen.
08:38Es geht um Gustl, Herzog.
08:40Wie ich mich jetzt endgültig fertig mache, der Lump.
08:42Ich glaube nicht. Er ist tot.
08:47Das ist tragisch, aber was habe ich damit zu tun?
08:50Sie hatten richtig Ärger mit ihm.
08:52Wegen Ihrem Haus und Ihrer Werkstatt.
08:54Der hat mich vom Grund um den Boden gejagt.
08:56Dann schauen Sie einmal um, in welchem Loch er sich arbeiten muss.
08:59Wieso mussten Sie Ihr Haus denn verkaufen?
09:02Das kauft da kaum jemand mehr, echte Handwerksarbeit.
09:05Nur dieses billige Touristenklump, das der Herzog verkauft.
09:09Und gestern waren Sie da auch auf seiner Ehrung.
09:12Jetzt passen Sie mit meinem Radler auf.
09:14Was für eine Ehrung.
09:16Der Gustl und ich waren geschiedene Leute.
09:18Ich habe den schon ewig nicht mehr gesehen.
09:22Jetzt entschuldigen Sie mich.
09:24Wenn Sie mal etwas kaufen wollen, wissen Sie, wo ich zum Finden bin.
09:37Ja, die Feier für den Herzog war gestern.
09:40Aber der war ja gar nicht da.
09:41Du Gitti, kommst du mal?
09:43Die Gitti hat die Ehrung vorgenommen und die Festrede gehalten.
09:46Servus.
09:49Grüß Gott.
09:51Du stell dir vor, der Herzog ist umgebracht worden.
09:54Was? Aber der war doch gestern noch.
09:57Das gibt's ja nicht.
09:59Tja, diese Ehrung gestern, die war doch für seine Verdienste,
10:04für den Fremdenverkehr.
10:06Hängt das zusammen mit dieser Watzmann-Erlebniswende?
10:08Ja, seine Erlebniswelt.
10:10Der hat ja ein Riesenspektakel geplant.
10:13Das ganze Berchtesgadener Land in Miniatur.
10:16Zum Durchlaufen für jedermann.
10:18Mit Königssee und Watzmann.
10:20Also ein Riesenspektakel.
10:22Ja.
10:24Und selbstverständlich auch mit einer riesigen Verkaufsfläche
10:26für die Souvenirs vom Herzog.
10:28Ja.
10:30Da liegt halt das traditionelle Berchtesgadensee am Herzen.
10:32Ja mei, wer weiß, wie lange es das noch gibt.
10:34Was ich da so alles mitkriege bei meinen Stunden.
10:36War der Kofler gestern Abend bei der Feier dabei?
10:39Ja, freilich.
10:41Der komplette Gemeinderat war da.
10:43Die haben die Ehrung ja beschlossen.
10:45Hat der Kofler mit dem Herzog gestritten?
10:48Mei, wenn die zwei beieinander waren,
10:50da hat es meistens geschebert.
10:52Tja, um was ist es denn gegangen?
10:54Ich denke mal wegen einem Watzmann-Projekt.
10:57Der Kofler hat schon so lange versucht,
10:59das im Gemeinderat zu verhindern.
11:01Das hätte ihm ja eine gescheite Konkurrenz gegeben.
11:03Ursprünglich war ja mal geplant,
11:05dass verschiedene Anbieter ihre Souvenirs da anbieten können.
11:08Aber das hat der Herzog ja erfolgreich verhindert.
11:11Der wollte das Geschäft für sich allein.
11:13Er ist ein knallharter Geschäftsmann.
11:15Ja, man soll ja über den Toten nichts Schlechtes sagen.
11:18Aber ja, wenn es um seinen Profit gegangen ist,
11:21da war der Eisenhardt.
11:23Also ich glaube nicht,
11:25dass es im Berchtesgaden viele Leute gegeben hat,
11:27die ihm Mögen hauen.
11:29Und trotzdem habt ihr ihn ausgezeichnet.
11:30Mei, wenn es der Gemeinderat so beschließt, gell?
11:45Ratloser Kommissar am Tatort.
11:48Gutes Foto.
11:50Hat sich gar nicht gehört bei dem Lärm.
11:52Gute Verkehrsanwendung ist doch der ideale Standort.
11:55Für die Anlage, oder?
11:57Und was machst du hier?
11:59Vielleicht mal darfst du raten.
12:01Habt ihr schon eine Spur?
12:03Ja, ne.
12:05Na ja, ein Versuch war es wert.
12:07Wusstest du, dass der Holzschnitzer,
12:09der hier gelebt und gearbeitet hat,
12:11wegen Schulden einen Herzog verkaufen musste?
12:13Ja, weiß ich.
12:15Aber das wusstest du nicht.
12:17Hab ich nämlich im Archiv gefunden.
12:18Ein Meisterfeld vom Himmel.
12:21Hübsches Foto.
12:23Lies mal, was drunter steht.
12:26Lehrmeister Alois Reuderer
12:28mit seinem Schützling Gustl Herzog
12:30nach erfolgreicher Meisterprüfung.
12:33Der Herzog war also ein Lehrling von Reuderer?
12:35Mhm.
12:37Und es hat ihn trotzdem nicht davon abgehalten,
12:39ihn nach dem Verkauf sofort von Haus und Hof zu jagen.
12:42Moderner Plastikrahmen stiegen altes Holz aus,
12:44um den Herzog zu verkaufen.
12:46Moderner Plastikrahmen stiegen altes Holzhandwerk.
12:49König Watzmann.
12:51Also diesen Spitznamen hat er sich echt verdient.
12:53Ein Geschäftsding war der skrupellos.
13:01Anna!
13:04Ich wollte nur sagen,
13:06dass mir das nur im Gustl leid tut.
13:08Ein herzliches Beileid.
13:10Du weißt jetzt bestimmt nicht,
13:12wie es weitergehen soll mit dem Geschäft, oder?
13:13Also meinst du,
13:15sollten wir zwei unsere Streitigkeiten nicht begraben
13:17und über eine Art Kooperation nachdenken?
13:20Kooperation?
13:22Kooperation?
13:24Du traust dir, mir sowas vorzuschlagen?
13:26Kaum, dass der Gustl tot ist.
13:28Und den Nachl reißen willst du alles, gib's doch zu.
13:30Ich will dir doch nur helfen.
13:32Helfen?
13:34Steht doch da
13:36und macht mir so ein windiges Angebot.
13:39Du, du Leichenflederer, du!
13:40Na, Frau Herzog, jetzt passt's dann wieder, gell?
13:42Er!
13:44Er hat den Gustl umgebracht,
13:46weil er sich unsere Geschäfte einverleiben will.
13:48Da, da haben sie einen Mordmotiv.
13:52Frau Herzog!
13:54Frau Herzog!
13:56Die spinnt doch.
13:58Ich mein,
14:00da bietet man sich Hilfe an und dann sowas.
14:02Ich bin im Gemeinderat.
14:04Da kümmert man sich doch um die Leute.
14:06Die Anna ist ja völlig durchgeknallt.
14:08Wieso hätte ich das nicht gemacht?
14:10Sie hätten sich an Gustl umbringen sollen.
14:12Konkurrenten waren's aber schon.
14:14Sie haben ja auch im Gemeinderat
14:16gegen die Erlebniswelt vom Herzog gestimmt.
14:18Ja, aber das ist doch überhaupt kein Grund.
14:20Mir geht's um mehr Nachhaltigkeit hier in Berchtesgaden.
14:22Wir brauchen ja nicht immer noch mehr Touristen hier.
14:26Meine Rede.
14:30Ja, Herr Kofler,
14:32Tourismus hin oder her,
14:34aber Sie leben ja auch vom Fremdenverkehr.
14:36Ja, schon.
14:38Aber mein Geschäft hat mit dem, was der Gustl vorgehabt hat,
14:40auch noch kein Spektakel hier.
14:42Keine falschen Schuhplattler oder Hundertermusik.
14:45Bei mir bekommen Sie zum Beispiel noch echte Handwerkskunst.
14:49Und worüber haben Sie denn mit ihm gestritten?
14:52Ja,
14:54ich hab ihn nochmal drauf angesprochen,
14:56auf seine Pläne.
14:58Ganz ruhig am Anfang.
15:00Weil wir haben ja ursprünglich ausgemacht,
15:02dass ich da auch verkaufen darf.
15:04Davor gekehrt.
15:06Ja, aber dann ist er mich gleich angegangen,
15:08total aggressiv,
15:10und in seiner Erlebniswelt ihm alleine gehört
15:12und dass er mich fertig macht.
15:14Finanziell und ...
15:16Da ist einer gar keinen Platz.
15:18Arsch, Mann. Wir haben halt gestritten.
15:20Aber an Ihrer Stelle würde ich mich dann nochmal um die Anna kümmern.
15:22Die hat nämlich gestern auch einen sauberen Streik gehabt mit dem Gustl.
15:25Worüber?
15:27Ich hab's nur aus der Ferne gesehen.
15:29Aber der hat ja auch rauernd auf die rumgekackt.
15:31Ein vernünftiger Ehemann war das sicher nicht.
15:33Nichts hat sie ihm recht machen können.
15:36Ja, Herr Kofler,
15:37wo waren Sie gestern zwischen 8 und 11 Uhr abends?
15:41Daheim.
15:43Daheim? Allein?
15:45Leider.
15:47Aha. Ich bin Single.
15:49Schade.
15:54Die KTU hat keine Spuren und eine Tatwaffe gefunden.
15:57Der Täter hat wohl Handschuhe getragen.
15:59Wär ja auch zu schön gewesen.
16:01Gibt's was Besonderes an dem Messer?
16:03Leider nicht.
16:05Das Teil kannst du überall kaufen.
16:07Dann schau mal lieber nach, ob's bei dir fehlt.
16:10Und dann gibt's noch mal schlechte Nachrichten.
16:12Von der Feier gestern hab ich auch keine Fotos auftreiben können.
16:15Halb so wild. Der Fotograf von Berchtesgaden hat welche gemacht.
16:18Johanna hat sie mir grad geschickt.
16:20Dass wenn der Beißl mitkriegt, dass er seine Tochter wieder mitermittelt?
16:23Muss er ja nicht mitkriegen.
16:25Ich hab auch schon was gefunden. Schau mal.
16:28Das Fahrrad da, das gehört diesem Holzschnitzer.
16:31Marolderer?
16:33Mhm. War also doch auf der Feier.
16:35Mirter erzählt, er hat den Herzog ewig nicht mehr gesehen.
16:39Dann hat er quasi gelogen.
16:46Hallo?
16:50Hallo?
16:54Hallo?
16:58Ach! Und? Haben Sie ihn jetzt verhaftet?
17:02Der Herzog.
17:03Ja, was muss denn noch passieren?
17:05Ich verhafte doch keinen, bloß weil ihn Sie verdächtigen.
17:08Kein Wunder, dass die Leute kein Vertrauen mehr haben.
17:10Aber wenn Sie nichts gegen den Kerl unternehmen ...
17:13Ja, was dann?
17:15Na klar, dass Sie den mit Sankt Hanschuh erfassen, den Herrn Gemeinderat.
17:19Ich verhafte Sie doch auch nicht, bloß weil Sie mit Ihrem Mann gestern gestritten haben.
17:23Wer sagt denn das? Der Kofler?
17:25Ah, also stimmt's.
17:28Er hat sich bloß aufgekriegt, weil er mit dem Buffet was nicht gepasst hat.
17:31Aber er hat sich schnell wieder beruhigt. So war er halt.
17:34Jetzt auch nicht?
17:36Nein. Er hat halt genau gewusst, was er wollte.
17:40Das war eben ein echter Mann.
17:43Ein echter Mann?
17:45Ja, einfach war er nicht immer. Das geb ich schon zu.
17:48Er hat auch manchmal ganz schön ungerecht sein können.
17:51Auch mir gegenüber.
17:53War Ihnen das nicht manchmal ein bisschen voll?
17:55Schon. Ab und zu.
17:58Aber ich habe ihn geliebt. So wie er war.
18:03Kein Mann ist perfekt, Herr Beißl.
18:09Ich hab mit dem Typen abgeschlossen, ein für alle Mal. So wie er doch gesagt.
18:14Interessant. Wieso stand Ihr Fahrrad dann bei seiner Feier?
18:25Sie haben mich angelogen, Herr Raderer. Sie haben Herrn Herzog gestern getroffen, nicht wahr?
18:30Ja, aber nicht auf der Feier. Vorher. So gegen Mittag.
18:33Was wollten Sie von ihm?
18:35Ich wollte ihm einfach noch mal sagen, was er für ein Schwein ist.
18:38Was aber völlig sinnlos war.
18:40Ich habe seine Wut gehabt.
18:43Der Hund hat mir meinen ganzen Besitz gebracht.
18:47Wie ich mal in finanziellen Schwierigkeiten war, hat er mir Geld gelegt.
18:51Alter Freundschaft, hat er gesagt.
18:54Ich hätte es nicht zurückzahlen können.
18:57Da hat er Ihnen Ihr Haus samt Werkstatt weggenommen.
19:00Ja, seinem alten Meister. Nur damit er seinen Watzmann scheißbauen kann.
19:06Aber der ist mit allen Menschen so umgeschlungen.
19:09Ganz egal, wie viel er einer zum Verdanken gehabt hat.
19:13Und die Angestellten sowieso, die hat er rausgeschmissen, wie es ihm gerade gepasst hat.
19:17Wie hat er dann auf Ihre Vorwürfe reagiert?
19:19Vor die Tür hat er mich gesetzt.
19:22Von uns Haaren fressen.
19:25Familienbesitz in der dritten Generation, diese blöde Sau.
19:29Aber getan habe ich ihm nichts.
19:32Was haben Sie denn getan? Danach meine ich.
19:36Bin ins Wildhaus gegangen, habe ein paar Bier getrunken.
19:40Deswegen habe ich auch das Rennen stehen lassen.
19:44Und am Abend, zwischen acht und elf,
19:46wo waren Sie da?
19:48Ich habe daheim meinen Rasch ausgeschlafen.
19:51Alone.
19:53Hallo.
20:15Warum haben Sie sich mit dem Röderer unterhalten?
20:18Er hatte jedenfalls mehr als nur einen Grund, um sich am Herzog zu rächen.
20:20Na ja, dann total zerstritten mit dem Kofler.
20:24Und in der Ehe von den Herzogs hat es auch nicht so gestimmt.
20:33Hey.
20:35Joanna, was machst du hier? Willst du mich abholen? Es ist noch ein bisschen früh.
20:38Schön wär's.
20:40Wieso, was ist denn?
20:42Papa, es gibt richtig Ärger. Die Frau Herzog hat meinen neuen Chef angerufen.
20:45Und die behauptet, dass ihr nicht anständig gegen den Kofler ermittelt, weil der im Gemeinderat sitzt.
20:49Die Frau Herzog.
20:58Wir können nicht jeden verhaften, nur weil sie es will.
21:01Ja, jetzt erzählst du mir meinen neuen Chef.
21:03Ja, gut, aber...
21:07Weißel.
21:09Frau Herzog?
21:11Ich glaube, ich werde verfolgt.
21:13Was?
21:15Am Schlosssteig, hinter der Kirche. Kommen Sie bitte schnell.
21:16Wir kommen.
21:18Da war einer hinter mir hier. Das war der Kofler.
21:23Haben Sie den gesehen?
21:25Nein, aber gehört. Das war der Kofler. Wer soll es denn sonst gewesen sein?
21:29Ja, das kann irgendein Passant gewesen sein. Sie sind jetzt durch den Wind, durch den Tod von Ihrem Mann.
21:34Ich wollte mir das doch nicht ein. Sollen wir den Kofler auch erst umbringen wie den Gustl?
21:38Bloß weil Sie Schiss haben, gegen ihn zu ermitteln.
21:40Ja, warum rufen Sie uns dann überhaupt an? Gehen Sie doch gleich wieder zur Zeitung.
21:44Sie glauben ja nicht.
21:46Alles klären. Und Sie kommen jetzt erst einmal runter.
21:48Ich gehe dann mal zum Kofler und...
21:50Ja, und ich bringe Sie heim.
21:58It's closed. Feierabend. No sale.
22:03It's closed.
22:06Kripo Berchtesgaden. Paulsen.
22:09Oha.
22:11Herr Kofler, eine Frage. Wo waren Sie denn in der letzten Stunde?
22:14Wieso?
22:16Ich bin an einer Spur nach.
22:18Na ja, ich war hier. Oder sind Sie an einem anderen Verkäufer?
22:21Kann das jemand bezeugen?
22:24Was soll das jetzt wieder? Hat das wieder was mit dem Mord zu tun?
22:28Ich habe Ihnen, meinen Kollegen, alles gesagt.
22:37Herr Weilerer, was machen Sie denn hier?
22:40Der Läusel ist geschäftlich da.
22:42Ich habe ihn gefragt, ob er nicht seine Schnitzereien bei mir ausstellen mag.
22:47Wir dürfen einfach nicht zulassen,
22:49dass wegen so Typen wie dem Herzog unsere alte Handwerkskunst verschwindet.
22:55Ja, genau.
22:57Pippi ist wirklich noch ein echter Freund.
23:01Und Sie beide waren die ganze letzte Stunde hier?
23:04Na freilich. War ein anstrengender Tag.
23:07Da wäre es dann mehr Stärkung gebraucht.
23:09Jetzt sagen Sie uns beide mal, was Sie eigentlich von mir wollen.
23:12Frau Herzog behauptet, Sie hätten sie verfolgt.
23:14Na klar. Sie glaubt auch, ich habe einen Wustel umgebracht.
23:18Spürt doch.
23:20Tatsache ist aber, dass Sie ihn nicht gemocht haben.
23:22Genauso wenig wie Sie. Oder wollen Sie das bestreiten?
23:25Wollen Sie auch, Rübi.
23:34Jetzt haben Sie wieder alle verrückt. Spät in der Arbeit.
23:39Danke.
23:41Wo ist denn der Akido?
23:42Der zieht sich gerade um.
23:44Der ist so schüchtern. Der hat heute den ganzen Tag nix gesagt,
23:47aber eingekauft wie ein Blöder.
23:49Wie sehe ich aus?
23:56Also, so wird jetzt bei uns keiner freiwillig rumlaufen, aber...
24:01Ja.
24:03Grüß dich.
24:05Was ist denn das?
24:07Aber was tragt ihr? Hab ich gesehen.
24:10Echte Lederhosen.
24:12Aber sowas?
24:14Für meinen Vater habe ich...
24:20Ach, nicht gut.
24:22Aber das verkauft ihr hier?
24:25Ja, leider.
24:28Sehr gut, Eva. Danke.
24:30Schau mal her.
24:32Das ist ein richtig schöner Bierkrug. Ein Glaskrug hier.
24:35Zinndeckel.
24:37Sagt mal, hier riecht es so neutral.
24:40Ich meinte, heute gibt es was Schönes. Krustenbraten mit Knödel.
24:43Wie jetzt?
24:45Warum schaust du mich da so an? Ich bin gerade erst heimgekommen.
24:48Und du? Hast du nix einkauft?
24:50Ich habe gearbeitet.
24:52Ja, und ihr nicht?
24:54Schon, aber...
24:56Ich verstehe schon.
24:58Wenn du sagst, wir machen einen Krustenbraten, dann meinst du,
25:01wir machen einen Krustenbraten. Richtig.
25:04Ja, und jetzt?
25:06Was machst du denn immer so ein Geschiss ums Essen?
25:09Dann bestellen wir halt eine Pizza oder so.
25:11Pizza, Pizza, Pizza.
25:13Ich möchte was Gescheites zum Essen.
25:15Da, Akido auch.
25:17Ich hoffe es beim Hirschen und ich bestelle einen Tisch.
25:19Und wer mitgeht, geht mit und wer nicht mitgeht, geht nicht mit.
25:22Gell, Akido?
25:24Danke. Vielen Dank.
25:26Aber ich glaube, ich habe gar keinen Hunger.
25:32Was hat er denn?
25:34Ich hoffe, wir haben ihn jetzt nicht beleidigt.
25:36Ihm nicht.
25:41Da will einer eine Watzmann-Erlebniswelt bauen und dann liegt er tot unterm Berg.
25:48Irgendjemand muss ihn an dem Abend nach der Feier hierher gelockt haben.
25:52König Watzmann.
25:55Wusstest du eigentlich, dass der echte König Watzmann, also der aus der Sage,
25:58dass der verwünscht wurde?
26:00Nee.
26:02König Watzmann lebte in uralten Zeiten.
26:04Und zwar so ein richtiger Tyrann.
26:06Und einmal, als er auf der Jagd im Wald unterwegs war,
26:09traf er auf eine Schäferfamilie.
26:11Und plötzlich haben sich seine Hunde losgerissen.
26:14Und auf die Frau und ihr Kind gestürzt und sie in Stücke gerissen.
26:17Und der König hat nur gelacht.
26:20Es war ein richtig grausamer Mann.
26:22Der Schäfer selbst aber hat überlebt.
26:24Und als er dann seine Frau und sein Kind tot gesehen hat,
26:27hat er ihn in Fluchen in den Himmel geschickt.
26:29Und daraufhin wurde der Watzmann und seine ganze Familie in Stein verwandelt.
26:34Und seitdem thront die ganze Familie da oben als Felsmassiv über Berchtesgaden.
26:41Wow.
26:43Was du alles weißt.
26:45Ja, mit Tyrannen kenne ich mich aus.
26:50Tyrann war der Herzog.
26:52Offenbar auch.
26:54Und wenn wir die Sage mal auf ihn übertragen.
26:56Wer ist dann der Schäfer?
26:57Der Räuderer?
26:59Oder der Kofler?
27:01Oder Herzogsfrau?
27:03Oder jemand ganz anderes.
27:20Akito!
27:22Wo willst denn du hin?
27:23Du willst uns doch nicht etwa schon wieder verlassen.
27:25Hast du noch nicht einmal gefrühstückt?
27:27Jetzt kommst du erst einmal mit herein in die Küche.
27:29Da können wir reden.
27:31Ist besser, wenn ich gehe.
27:33Ich springe anders durcheinander.
27:35Das tust du doch gar nicht.
27:37Doch.
27:39Ihr gebt euch so viel Mühe mit mir.
27:41Und ich habe Baysosan beleidigt.
27:43Ist doch Quatsch.
27:45Wir freuen uns wirklich sehr, dass du hier bist.
27:47Jetzt kommst herein.
27:49Wir freuen uns wirklich, dass du hier bist.
27:51Wegen mir hat Baysosan Streit.
27:53Er hat sich mit Eva gekriegt.
27:55Und mit Ihnen.
27:57Das ist doch völlig normal bei uns.
27:59Da gibt es öfter ein bisschen lautere Diskussionen.
28:01Das gehört dazu.
28:03Und jetzt setz dich hin.
28:05Bei uns ist das undenkbar.
28:07Der Vater ist immer eine Respektsperson.
28:09Ich weiß.
28:11Bei uns schon auch.
28:13Aber nicht zu viel.
28:15Schau einmal.
28:17Und wegen dem Geschenk für deinen Vater,
28:19den bringst du mit.
28:21Das ist ein echter Krug.
28:23Es passt schon.
28:25Und glaub mir, wir freuen uns wirklich sehr,
28:27dass du hier bist.
28:54Morgen.
28:56Morgen.
28:59Morgen.
29:01Jetzt raten Sie mal,
29:03wen ich gestern Abend beim Kuffler getroffen habe.
29:05Den Goldraten?
29:07Genau den.
29:09Scheinbar sind die beiden befreundet.
29:11Jedenfalls geben sie sich gegenseitig ein Alibi
29:13für die Zeit, als die Herzog verfolgt worden ist.
29:15Zwei sitzen beieinander,
29:17die beide was gegen einen Herzog haben.
29:19Das verbindet.
29:21Jedenfalls haben sie sich
29:23für die Zeit ein Alibi gemacht.
29:25Die beiden haben was zu verbergen,
29:27da bin ich sicher.
29:29Immer neue Verwicklungen.
29:31Dann soll ich mal schauen,
29:33ob ich noch was rausfinde über die beiden.
29:35Genau.
29:37Genau.
29:39Kennen Sie eigentlich die Geschichte vom König Watzmann?
29:41Naja, welche wollen Sie hören?
29:43Die von der Schäferin, vom Schäfer, vom Mönch.
29:45Da gibt es viele Versionen.
29:47Wer kommt denn da jetzt drauf?
29:54Johanna.
29:56Hey.
29:58Thierry, ich glaube,
30:00Mann Kofler wird gerade eingebrochen.
30:02Komm mal schnell hierher.
30:04Was? Eingebrochen? Mann Kofler?
30:06Was machst du denn dort?
30:08Na, ich recherchiere.
30:10Aber ich glaube, der Kerl ist noch drinnen.
30:12Johanna, du gehst auf keinen Fall rein, hörst du?
30:14Johanna.
30:16Ja.
30:18Ja.
30:20Ja.
30:21Herr Paulsen.
30:52Frau Herzog.
30:54Was machen Sie denn da?
30:56Ach.
30:58Das ist, ne, das.
31:00Wonach es ausschaut.
31:02Wir suchen uns was Bestimmtes.
31:05Frau Herzog.
31:07Kleppst du ihn?
31:12Frau Herzogs,
31:14wir haben ein Problem.
31:16Was?
31:18Wir haben ein Problem.
31:20Frau Herzog, stopp.
31:23Sie ist eingebrochen.
31:25Gut, dann können Sie gleich den Augenbrimmel zeigen,
31:27was Sie da drin gemacht haben.
31:30Johanna, was machst du da?
31:32Ich wollte bloß mit dem Kofler reden.
31:34Mit dem Kofler reden?
31:36Ist ja nichts passiert.
31:38Außerdem sei froh, dass ich da war.
31:40An mein Herz denkst du überhaupt nicht.
31:42Ich mache mir doch Sorgen.
31:44Was haben Sie sich nur dabei gedacht?
31:46Soll ich vielleicht zuschauen,
31:47was Sie da laufen lassen?
31:49Ich habe nur gemacht, was Sie nicht machen.
31:51Beweise gesucht.
31:53Und, haben Sie was gefunden?
31:55Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte.
31:57Machen Sie nicht so einen Schmarrn.
31:59Sie Einbrecherin.
32:01Jetzt müssen wir es mitnehmen.
32:03Schauen Sie mal.
32:06Ist das so eine, wie ich meine?
32:08Ganz genau.
32:10Die war dahinten in der Schublade.
32:12Das gibt es doch gar nicht.
32:14Was macht denn ihr hier?
32:15Sie ist doch hier einbrochen.
32:17Ganz ruhig.
32:19Es ist nichts weggekommen, es ist alles noch da.
32:21Ja, das wäre ja noch schöner.
32:23Wieso sind die hier einbrochen?
32:25Das ist doch total verdächtig.
32:27Herr Kofler, wo holen Sie denn diese Münzen her?
32:29Keine Ahnung, von irgendeinem Kunden.
32:31Was heißt da von irgendeinem Kunden?
32:33Wann? Wie hat er ausgeschaut?
32:35Was wollte die eigentlich von mir?
32:37Sie ist doch hier einbrochen, oder nicht?
32:39Die Münze aus dem Laden und die aus der Hosentasche
32:41vom Herzog sind identisch.
32:43Das ist doch kein Zufall.
32:45Ja, ich weiß es nicht.
32:47Aber ich kenne da jemanden, der sich damit auskennt.
32:50Der könnte uns weiterhelfen.
32:52Ja?
32:54So, also zwischen dem Kofler und dem Reuterer
32:56habe ich beim besten Willen keine Verbindung herausgefunden.
32:58Dafür aber zwischen dem Herzog und dem Reuterer.
33:01Der Herzog war nämlich beim Reuterer in der Lehre.
33:03Das wissen wir zwar schon, aber danke trotzdem, Carol.
33:06Gut.
33:08Das wissen Sie aber noch nicht.
33:10Die Schneekugel ist aus der KTU zurück.
33:11Ist angeblich eine Sonderanfertigung
33:13extra für den Herzog gemacht.
33:15Aber das Männchen mit dem Messer
33:17hat natürlich jemand im Nachhinein reingebastelt.
33:19Spuren gibt es aber leider keine.
33:21Danke, Carol.
33:23Dann gehe ich jetzt mal zur Frau Herzog.
33:26Wegen den Münzen.
33:28Im Tourismusbüro gibt es eine Gitti Lottl.
33:31Die kennt sich damit aus.
33:42Entschuldigung.
33:44Hallo.
33:46Sind Sie Gitti Lottl?
33:48Paulsen, hallo.
33:50Ich habe gehört, Sie kennen sich ganz gut
33:52in der Berchtesgadener Geschichte aus.
33:54Haben Sie die vielleicht schon mal gesehen?
33:59Das sind Berchtesgadener Kreuze aus dem Mittelalter.
34:02Sehr gut erhalten.
34:04Also von hier.
34:06Sogenannte Kippermünzen.
34:08Kleiner Betrug von den Fürstbischöfen.
34:09Anstatt Säbe haben sie ganz viel Zimt reingemischt.
34:12Wollen Sie auch eins?
34:14Danke.
34:16Sind das dann die häufiger?
34:18Nein, nicht so oft.
34:20Die sind dann nur hier in Berchtesgaden geprägt worden.
34:22Warum sind die her?
34:24Ich würde es Ihnen gern verraten,
34:26aber laufende Ermittlungen.
34:29Na, passt schon.
34:31Aber ist es schon merkwürdig,
34:33dass Sie sich jetzt auch dafür interessieren?
34:35Wieso?
34:37Na ja, vor ein paar Tagen
34:39haben wir die Münzen gekauft.
34:41Und wissen Sie vielleicht noch, wer?
34:43Der vom Gemeinderat, der Kofler.
34:45Mit dem Holzschnitzer.
34:47Reuterer?
34:49Was wollten die denn wissen?
34:51Na ja, das Gleiche wie Sie,
34:53ob ich die Münzen kenne.
34:55Und dann haben sie noch gefragt,
34:57ob es noch Pläne gibt für damals.
34:59Und? Gibt es die?
35:07Die müssen wir mal bestellt haben.
35:09Fürs Stadtfest.
35:11Denken Sie mal ganz genau nach.
35:13Wer hat die gekauft?
35:15Das ist schon zu lange her.
35:17Vielleicht der Kofler?
35:19Jetzt sagen Sie bloß, Sie glauben doch,
35:21dass der hinter mir hier ist.
35:23Meine Frau Herzogin,
35:25wissen Sie der Glaube,
35:27ich brauche Beweise.
35:31Also die Schneekugel bringt uns nicht weiter.
35:34Was haben Sie da?
35:36Berchtesgadene Mittelalter.
35:39Schauen Sie mal.
35:41Hier der Stadtplatz,
35:43da die Kirche
35:45und da, wo Ihr Haus heute steht,
35:47war früher der Geigen.
35:49Ich weiß schon.
35:51Laut Gitti Lotte haben sich der Reuterer
35:53und der Kofler für diesen alten Plan interessiert.
35:55Vor allem für diese Stelle da.
35:57Da liegt das Grundstück von Reuterer,
35:59das sich der Herzog gekreilt hat.
36:01Und jetzt raten Sie mal,
36:03was da im Mittelalter stand.
36:05Ich mag es nicht raten.
36:07Schade.
36:09Sie meinen,
36:11der Reuterer hat auf seinem ehemaligen Grundstück
36:13die Münze gefunden?
36:15Das meine ich.
36:17Und wo sowas liegt, ist noch mehr da.
36:19Mittelalterliche Überlässe.
36:21Da müssen wir mal die Leute vom Denkmalschutz Bescheid sagen.
36:23Wenn die erst mal anfangen zu graben,
36:25dann hätte der Herzog seine Erlebniswelt vergessen können.
36:27Genau.
36:29Die Schneekugel
36:31habt ihr dem Herzog geschickt.
36:33Dann habt ihr ihn angerufen,
36:35wochenlang, anonym,
36:37wollte Druck aufbauen,
36:39reingeschüchtert hat man den nicht können.
36:44Diese Münze, die wir bei Herzog gefunden haben,
36:47hat er von Ihnen.
36:49Das ist doch ein Schmarrn.
36:51Wieso haben Sie sich dann erst vor ein paar Tagen
36:53nach genau solchen Münzen erkundigt?
36:55Die habt ihr ja gefunden
36:57an der Baustelle von der Erlebniswelt.
36:59Scheiße, ja.
37:01Wir haben den Gustl den Kreuzer.
37:03Nicht sein Staat.
37:05Ich bin jetzt da, ich will was hören.
37:07Ich will es wissen.
37:09Erpresst habt ihr ihn.
37:11Der Sauhund hat mir meinen ganzen Besitz gebracht.
37:13Das Erbe meiner Familie.
37:16Ich meine, da hat der Peppi die Idee gehabt.
37:18Ja, sag mal.
37:20Das stimmt doch, oder?
37:22Wie wir das dem Denkmal angesteckt hätten,
37:24damit der Gustl seine Erlebniswelt vergessen können.
37:27Haben wir zumindest gedacht.
37:30Deshalb waren Sie am Mittag vor der Feier bei ihm.
37:34Der Gustl hat eh bloß gelacht.
37:36So eine Baustelle war ihm völlig wurscht,
37:37hat er gesagt.
37:39Ganz im Gegenteil.
37:41Das alte Klump wäre eine super PR für seine Erlebniswelt.
37:43Und weil Sie nicht hingekaut haben,
37:45habt ihr das nach der Verleihung noch mal probiert.
37:47Aber umgebracht haben wir ihn nicht.
37:49Wir haben den doch danach gar nicht mehr gesehen.
37:51Aber der Frau hat gesagt,
37:53Sie sind gestern Abend hinterhergelaufen.
37:55Nein.
37:57Und mit dem Gramm haben wir auch nichts zu tun.
37:59Wir waren es wirklich nicht.
38:01Ich habe dem Gustl die Pest am Hals gewünscht,
38:03aber umbringen?
38:05So eng wie wir mal waren.
38:08Naja.
38:12Naja.
38:14Vielleicht stimmt es ja, was die beiden sagen.
38:17Erpressung passt da irgendwie nicht zu dem Mord.
38:20Wir gehen schon gar nicht zum Tatort.
38:22Außerdem glaube ich nicht,
38:24dass der Herzog sich von den beiden auf die Wiese hätte locken lassen.
38:27Der hat die doch gar nicht ernst genommen.
38:29Wir behalten die beiden auf jeden Fall mal da.
38:32Die Erpressung haben sie ja zugegeben.
38:34Aber wenn es die zwei wirklich nicht waren,
38:35dann frage ich mich,
38:37wer ist gestern Abend der Frau Herzog hinterhergelaufen,
38:39wenn sie sich das nicht einbildet.
38:42Vielleicht hat dieser Verfolger ihr Spuren hinterlassen.
38:46Vielleicht.
38:52Den Gustl Herzog hat man König Watzmann genannt.
38:55Aber in der Geschichte hat dieser grausame König
38:58vor seinem Tod jemanden umgebracht.
39:00Ja, ja. Die alte Sage vom bösen Watzmann.
39:03Jetzt müssen wir nur noch eine zweite Leiche finden.
39:06Es wäre dem Herzog doch zuzutrauen,
39:08so wie er mit einem umgegangen ist.
39:11Ja, Mord als Racheakt.
39:33Sieht so aus, als ob hier jemand gewartet hat.
39:38Ich glaube, ich weiß auch wer.
39:40Ich auch.
39:52Das ist aber nett, dass Sie gleich vorbeikommen sind.
39:58Mei, Sie haben aber auch so lieb gefragt,
40:00obwohl ich die Rede auf Ihren Mann noch habe.
40:03Ich wollte es einfach gerne noch mal lesen.
40:05Bitte schön.
40:07Sie war so schön.
40:10Es freut mich,
40:12wenn Sie das ein bisschen über Ihren Verlust hinwegtröstet, gell?
40:16Das glaube ich nicht.
40:18Ich arbeite mit der Gitti seit drei Jahren zusammen.
40:21Ich kenne die gut.
40:23Elli, du weißt doch, man kann einer Menschen nicht reinschauen.
40:25Ja, aber diese Papierteln, die kann doch jeder dahin geworfen haben.
40:29Die Gitti, das ist ein ganzer Lirbel.
40:32Gibt es zwischen ihr und dem Herzog irgendeine Verbindung?
40:35Egal, was dir einfällt, es könnte wichtig sein.
40:39Naja, höchstens das mit ihrer Tante.
40:43Tante?
40:45Ja, die ist vor ein paar Monaten gestorben.
40:48Und die hat die Gitti aufgezogen, die hat wahnsinnig an der gehängt.
40:53Und die hat für den Herzog gearbeitet, in der Buchhaltung.
40:57Leider.
40:59Naja, und im Frühjahr hat es dann von heute auf morgen vor die Tür gesetzt.
41:03Und dann hat sie einen Herzinfarkt gehabt.
41:06Da haben wir ja das zweite Opfer.
41:09König Watzmann.
41:11Wo ist denn die Gitti jetzt?
41:13Ja, bei der Anna Herzog. Die hat vorher angerufen.
41:20Die Nachbarn haben heute in der Früh einen Kuchen vorbeigebracht.
41:23Aber ich habe momentan einfach keinen Appetit.
41:26Ich hätte jetzt eine Tasse Kaffee gemacht, oder hätten Sie lieber einen Tee?
41:30Wegen mir keine Umstände. Ich sehe ja, wie schlecht es Ihnen geht.
41:37Ich vermisse den Gustl so. Ich weiß gar nicht, wie das sein soll ohne ihn.
41:44Ich verstehe das. Wenn man einen Menschen verliert, den man gern hat, das ist hart.
41:50Haben Sie sowas auch schon mal erlebt? Wir haben nur so viel vorgehabt.
41:56Mei, das Leben ist halt nicht gerecht, gell?
42:00Mei, wir haben auch Probleme gehabt, wie jeder andere auch. Aber wir haben zusammengehalten.
42:06Sie haben auf mich immer so unzertrennlich gewirkt. Im Guten wie im Schlechten.
42:11Wir waren halt Geschäftsleute. Da muss man manchmal harte Entscheidungen treffen.
42:22Sie? Sie haben mir eine von der Schneekugel gekauft.
42:27Es war die letzte. Jetzt war sie es wieder.
42:31Was für eine Schneekugel? Ich glaube, ich gehe jetzt besser.
42:37Du! Du! Du hast deinen Gustl auf die Miesen gelegt.
42:42Ich habe euch doch gesehen, wie ihr es nach der Feier noch miteinander geredet habt.
42:46Was? Nein.
42:48Wieso? Wieso? Wieso? Er hat ja doch nichts da.
42:53Oh, ich mache es immer neidisch auf den Gustl. Aber Neid ist ein Totsünder.
42:58Ja, aber habt ihr auch. Dein Mann war so ein schlechter Mensch, durch und durch.
43:05Meine Tante hat für euch geschuftet, jahrelang. Und ihr habt sie bloß ausgenutzt.
43:10Und dann schmeißt ihr sie einfach raus. Nach 18 Jahren ohne einen Grund.
43:15Sie hat Geld unterschlagen.
43:17Das stimmt nicht. Das hätte sie niemals gemacht.
43:20Das hat sie bloß gesagt, weil sie die Schweinereien von euch nicht mehr mitmachen wollte.
43:24Es hat alles seine Richtigkeit gehabt.
43:27Nicht einmal jetzt kannst du sagen, dass ich recht habe.
43:30Und dass es dir leid tut.
43:34Tu das Messer weg.
43:37Jetzt hast du Angst, gell?
43:40Es wäre gescheiter gewesen, ihr hättet ein bisschen früher auf die Gefühle von anderen Leute geschaut.
43:45Alles habt ihr mit Füßen getreten.
43:47Alles habt ihr mit Füßen getreten.
43:50An jeden habt ihr aus dem Weg gerammt.
43:53Bloß damit ihr immer grösser und reicher werdet.
43:56Messer weg!
43:58Messer weg, hab ich gesagt.
44:03Alles okay?
44:07Hollo ist versankt.
44:10Zieh was.
44:17Meine Tante, die, die hat alles für mich gemacht.
44:21Sie hat mir die Mutter ersetzt.
44:24Und als sie gestorben ist,
44:26ich wollte sehen, wie der Herzog leidet.
44:29Wie er Angst kriegt, so wie meine Tante.
44:32Das hat die Drohung mit der Schneekugel und die anonymen Anrufe.
44:38Aber er hat keine Angst gekriegt.
44:40Es hat ihm sogar noch Spaß gemacht, wenn die Leute ihn gehasst haben.
44:44Und den Spaß wollten Sie ihm verdanken?
44:48Ich hab gedacht, vielleicht bereut er, was er gemacht hat.
44:53Es darf doch nicht sein, dass die niederträchtigsten Menschen
44:56immer das größte Glück haben im Leben.
44:58Und dafür auch nur eine Ehrung kriegen
45:00und auf dem Gurtenberg nur rumtrampeln.
45:05Als der Reuterer und der Kofler mir die Münzen gezeigt haben,
45:08da hab ich gewusst, jetzt,
45:10jetzt gibt's kurz Ruck mehr.
45:14Ich hab dem Herzog bloß erzählen müssen,
45:15dass wir noch mal über die archäologische Bedeutung
45:18von seinem Bauplatz reden müssen.
45:22Sind Sie mit ihm auf die Wiesn und haben ihn umgebracht?
45:26Ich find, der Ort hat sich ihm gepasst.
45:29Als König Watzmann.
45:31Er war doch auch ein Tiran, oder?
45:39Höher!
45:41Ja, wir wollen dem Akido zeigen, wie gut uns sein Gastgeschenk gefällt.
45:44Steht mir doch, oder?
45:46Bissl wie ein Gehschau.
45:48Kannst mir eigentlich gleich die Schuhe ausziehen.
45:50Ja, das hättest du jetzt gerne.
45:52In Japan dient die Frau dem Mann.
45:54Ja, und das haben wir hier erfolgreich abgeschafft.
45:57So, und jetzt komm, wir warten schon auf dich.
45:59Was gibt's denn?
46:01Überraschung!
46:03Du Biene, du musst zum Akido freundlicher sein.
46:05Das ist ein ganz sensibler.
46:07Nicht jeder versteht den bayerischen Grant.
46:09Ich weiß schon.
46:11Schau, deswegen hab ich mal was mitgebracht.
46:13Wo ist er denn?
46:15Du, der ist noch oben.
46:17Und dann komm.
46:19Gleich.
46:21So, jetzt werd ich schauen.
46:23Wo seid ihr denn?
46:25Ah, da.
46:27Komm mit.
46:29Hey, schaust super aus.
46:31Steht dir richtig gut.
46:33Ja, jetzt schaust du fast so aus wie einer von uns.
46:36Und jetzt ich mache Fotos für meine Familie im Kyoto.
46:40Mit dem Geschenk für meinen Vater.
46:44Ja, nein, das ist doch meiner.
46:47Ja, ich kaufe dir einen neuen.
46:50Und jetzt wir machen ein Bild von ganzer Familie.
46:54Nicht so ein Selfie, da bin ich nicht dabei.
46:56Aber das geht nicht.
46:58Vater muss mit auf Foto.
47:00Ist im Japan immer die wichtigste Person.
47:02Ach so, die Japaner haben schon recht.
47:05Weißt du, Akido, das wurde bei uns leider erfolgreich abgeschafft.
47:11Genau.
47:13Jetzt machen wir mal Foto.
47:43Copyright WDR 2021

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