• vor 3 Monaten
Deutschland steckt aus Sicht der Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, in einer "Diskriminierungskrise". Die erreichten Fortschritte
in Sachen Gleichbehandlung und Akzeptanz von Vielfalt würden in Frage gestellt, sagte sie in Berlin bei der Vorstellung des Bérichts "Diskriminierung in Deutschland".

Category

🗞
News
Transkript
00:00Erstens. Immer mehr Menschen berichten uns von Diskriminierung. Und auch Hasskriminalität
00:07ist im Berichtszeitraum gestiegen. Zweitens. Die erreichten Fortschritte in Sachen Gleichbehandlung
00:14und Akzeptanz von Vielfalt werden wieder in Frage gestellt. An vielen Stellen lässt
00:20sich eine Verrohung der gesellschaftlichen Debatten feststellen. Und drittens. Das allgemeine
00:26Gleichbehandlungsgesetz, also das Gesetz, das Menschen vor Diskriminierung schützen
00:30soll, ist schwach und lückenhaft. Es muss dringend reformiert werden. Dass die Zahlen
00:38von Jahr zu Jahr steigen, ist nicht unbedingt überraschend. Rechtsextreme, aber auch islamistische
00:45Hetze, vergiften das Klima. Hassrede und Desinformation können ungehindert im Internet verbreitet
00:52werden. Und die Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen vom Wochenende vorletzten sind
00:59ein neuer Tiefpunkt. Zum ersten Mal nach 1945 gewinnen Rechtsextremisten eine Wahl
01:07in Deutschland. Das tun sie mit einer Partei, die Eingewanderte und ihre Nachkommen vertreiben
01:13will, die aber auch queere Menschen ablehnt, Menschen mit Behinderungen verächtlich macht
01:21und Frauen zurück an den Herd wünscht. Je erfolgreicher die Rechtsextremisten in Wahlen
01:27sind, desto mehr halten Leute ihre Einstellung offenbar für legitim. Dieser Rechtsruck geht
01:35nicht spurlos an den Menschen vorbei. Oder anders gesagt, unser Land steckt in einer
01:41Diskriminierungskrise. Viele Menschen fragen sich gerade, bin ich hier noch sicher? Und
01:49was tut Deutschland, um mich und meine Familie zu schützen? Das sind berechtigte Fragen,
01:54auf die es jetzt politische Antworten braucht.

Empfohlen