• vor 2 Monaten
Tunnelblick (373) - In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte

Dr. Marc Lindner, Florian Osterwald und Oliver Probst nehmen eine Astrophysikerin auf. Lucija Varga ist mit akuten Polypen ins Johannes-Thal-Klinikum gekommen. Vor drei Jahren wurde ihr nach einem Aneurysma das Leben gerettet. Seitdem ist die Astrophysikerin beruflich sehr gefordert. Privat hat sie sich hingegen von ihren Liebsten, allen voran ihrer Ziehtochter Mirina, abgeschottet. Die Angst, dass sie jeden Moment sterben könnte, will sie ihr ersparen. Nach der OP verschlechtert sich Lucijas Zustand unerwartet. Marc und Florian suchen nach der Ursache, wobei Florian zunehmend von einem Verdacht geplagt wird: Hat Marc einen Fehler gemacht? Während Lucija langsam die Zeit davonläuft, kochen bei den Ärzten die Emotionen über.
Viktoria Stadler und Dr. Leyla Sherbaz sind mit dem unauffälligen ITler Karlo Jäger beschäftigt, der mit einer ausgekugelten Schulter eingeliefert wird. Seine besorgte Freundin Sue Perez weicht nicht von seiner Seite. Obwohl die beiden seit sieben Jahren ein Paar sind, wirken sie wie frisch verliebt: Durch eine Beziehungspause nach einer fatalen Brasilienreise kamen sie sich wieder näher.
Diese Maßnahme stößt bei Viktoria und Sofia eine Diskussion an: Sind Beziehungspausen Trennungen auf Umwegen? Viktoria negiert das vehement, doch schon bald muss sie feststellen, dass Karlo und Sue etwas voreinander verheimlichen. Die Situation zwischen Dr. Ben Ahlbeck und Leyla ist nach wie vor angespannt, was sich auch nicht vor ihrer Tochter Raya verheimlichen lässt. Ben bemüht sich bei einem Ausflug um eine schöne Zeit mit seiner Familie. Dabei wird ihm klar, dass er reinen Tisch machen muss, und er trifft eine Entscheidung …

Tunnelblick (373) - In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte
Tunnelblick (373) - In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte
Tunnelblick (373) - In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte
Tunnelblick (373) - In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte Tunnelblick
Transkript
00:00Die Verteidigung meiner Liste ist übermorgen.
00:02Keine Ahnung, wie das passieren konnte, Viktoria.
00:04Ich hab nichts vorbereitet.
00:06Kein Vortrag, keine Handouts.
00:08Ich hab nicht mal einen gescheiten Anzug.
00:10Mann, ich bin ruhig!
00:12Arztbrief, wir sind eins unserer wichtigsten Tools.
00:14Weil wir damit untereinander kommunizieren können?
00:16Ja, genau.
00:18Deswegen gibt's dafür präzise Regeln.
00:20Wenn wir uns bei der Übergabe des Patienten nämlich falsch ausdrücken,
00:22können unverzeihliche Fehler passieren.
00:24Aber zum Glück wird's soweit nicht kommen,
00:26denn Dr. Rantala hat eine gute Idee.
00:28Ich?
00:30Ich hab den ganzen Tag OPs.
00:32Okay, ich hab aber über...
00:34Meine Daumenluxation hier, da hätte ich die gerne dabei.
00:36Geht's jetzt los, oder...?
00:38Ähm...
00:40Geben Sie Herrn Probst und Frau Gallura Bescheid?
00:42Machen wir.
00:44Danke.
00:46Wie soll ich das alles nur schaffen?
00:50Entschuldigen Sie?
00:52Können Sie mir sagen,
00:54in welchem OP Frau Wager operiert wird?
00:56Das kann Ihnen sicherlich der OP-Plan sagen.
00:58Ja, dachte ich auch.
01:00Aber in OP 2 steht...
01:02Äh, OPs können auch öfter mal kurzfristig noch verlegt werden.
01:04Sind Sie einer von den Neuen?
01:06Ja, Olli.
01:08Oliver Probst.
01:10Student im praktischen Jahr.
01:12Führer und Osterwald-Assistenzarzt.
01:14Hallo. Äh, noch was.
01:16Hier steht, dass Sie heute bei Dr. Lindner
01:18bei der Darmspiegelung assistieren.
01:20Ich laufe heute mit.
01:22Na dann, einlesen ist die beste Vorbereitung.
01:24Die Patientin ist 42 Jahre alt.
01:26Sie hat Blut im Stuhl
01:28und wurde zur Darmspiegelung eingewiesen.
01:30Außerdem wurde ihr vor drei Jahren
01:32eine Y-Orten-Prothese eingesetzt
01:34wegen eines Baucherortenaneurysmas.
01:38Schön.
01:40Und jetzt drin bitte kein Pieps, ja?
01:44Frau Wager, hier steht,
01:46Sie sind Astrophysikerin.
01:48Mein Team und ich erforschen im Weltall
01:50auftretende Strahlung.
01:52Einfach ausgedrückt.
01:54Klingt spannend.
01:56Sie haben hier keinen Notfallkontakt angegeben?
01:58Habe ich noch nicht drüber nachgedacht.
02:00Okay.
02:02Hallo, Frau Wager. Hallo.
02:04Alles gut bei Ihnen?
02:06Ja, den Umständen entsprechend gut.
02:08Schön.
02:10Sie sind der Neue?
02:12Oliver Probst, Student.
02:14Frau Wager, hat er sich Ihnen vorgestellt?
02:16Äh, leider noch nicht.
02:18Das tut mir leid.
02:20Herr Osterwald, meinte ich.
02:22Mhm. Gut.
02:24Was brauchen wir denn noch, bevor wir mit der OP anfangen können?
02:26Wir haben ein Labor
02:28vom überweisenden Hausarzt.
02:30Das Team ist bereit.
02:32Und eine Sedierung wurde auf Wunsch von Frau Wager vorbereitet.
02:38Und Frau Wager braucht noch einen Zuhörer.
02:40Richtig.
02:42So, bitte, dann mal los.
02:46Vorausgesetzt, Sie sind damit einverstanden, Frau Wager.
02:48Ja, jetzt bin ich hier.
02:54Dr. Lindner, ich, äh...
02:56Ich dachte, ich bin...
02:58Ich bin nur zum Zusehen da.
03:00Wenn ich aktiv mitmach,
03:02dann hat bei mir im OP nichts zu suchen.
03:04Florian, zeigen Sie ihm nachher noch mal, wie es geht, ja?
03:06Dann klappt es vielleicht beim nächsten Mal mit der OP.
03:08Ab hier ist jetzt Schluss für Sie.
03:12Herr Jäger?
03:14Ja.
03:16Ich bin seine Freundin.
03:18Dr. Scherbers, das ist Dr. Stadler.
03:20Sie haben sich die Schulter ausgerenkt, ja?
03:22Okay, ich schau mal kurz.
03:24Wie ist das passiert?
03:26Beim Kistenheben.
03:28Schwere Kisten?
03:30Keine Ahnung, so...
03:3260 Kilo?
03:34Sag mal, geht's noch? Ich wiege 53.
03:36Dr. Scherbers, bitte trinken Sie nicht zwei.
03:38Ich komme.
03:40Dr. Stadler wird sich um Sie kümmern, ja?
03:42Sie holen sich bitte Frau Gallura dazu.
03:44Sie sind die Chefin.
03:46Aber wenn Sie irgendwelche Fragen haben, ich bin da, okay?
03:48Wir machen ein Röntgen,
03:50und dann renken wir die Schulter einfach wieder ein.
03:52Okay?
03:54So.
03:56Ich bringe Sie zum Röntgen,
03:58und Sie können so lange im Wartebereich Platz nehmen.
04:00Okay.
04:02Sie können gehen?
04:04Ja.
04:08Ungünstiger Moment.
04:10Mir kam es eigentlich ganz gelegen.
04:12Machen Sie ja auch Tests auf Geschlechtskrankheiten.
04:16Und dann hat der netteste Arzt
04:18das JTK mich aus dem OP geworfen.
04:20Ja, weil du immer noch Schwierigkeiten hast mit Nadelüben.
04:22Hab ich nicht. Ich hab geübt, geübt, geübt.
04:24So, Herr Rantaner, hier sind wir.
04:26Hm?
04:28Die Arztbriefübung?
04:30Genau, ähm...
04:32Sie schreiben Arztbriefe.
04:34Krass, wann ist Ihre Verteidigung?
04:36Übermorgen.
04:38Was ist das denn zwischen uns und einem richtigen Arzt?
04:40Sie müssen übermorgen Ihre Doktorarbeit verteidigen
04:42und nehmen sich trotzdem die Zeit,
04:44uns bei einer Übung zu unterstützen.
04:46Ist das mein Job?
04:48Das ist Multitasking.
04:50Multitasking gibt's nicht. Das ist banales Zeitmanagement.
04:52Die größte Herausforderung von allen.
04:54Also einen Arztbrief.
04:56Ja, worauf sollen wir achten? Welchen Fall nehmen wir?
04:58Bis wann sollen wir den abgeben?
05:00Ähm, Sie nehmen sich einen Fall aus irgendeiner Akte
05:02bis morgen, okay?
05:08Ich muss zu Frau Stadler.
05:10Tschüss.
05:12Uh-oh.
05:14Ganz schön hart, den neuen rauszuwerfen,
05:16weil er keinen Zugang legen kann.
05:18Grundlagen gehen vor.
05:20Ja, ich weiß, nur Sie sind da ja
05:22normalerweise geduldiger.
05:24Wurrung auf der Schleimhaut?
05:26Breitbalsiger Polyp,
05:28zum Glück noch klein.
05:30Schlinge?
05:32Hm.
05:34Um schonend einzugreifen?
05:36Florian, Sie sind im vierten Jahr.
05:38Ich nehme an, die Frage war rhetorisch.
05:40Ja.
05:44Wie war eigentlich Ihre Auszeit?
05:46Gut.
05:50Gut im Sinne von
05:52Klapperhaltungstarbeit, oder?
05:54Florian, wollen Sie hier eine Probstgesellschaft leisten?
05:56Nein.
05:58Gut.
06:00Stopp.
06:02Da bin ich.
06:04Das ist die Bildgebung von Herrn Jäger.
06:06Keine Fraktur,
06:08keine Begleitverletzung.
06:10Wie gehen wir weiter vor, Frau Gallora?
06:12Erstluxation?
06:14Haben Sie sich zum ersten Mal
06:16die Schulter ausgerenkt?
06:18Ja.
06:20Und, was machen wir?
06:22Reposition nach der Zweihelfer-Methode.
06:24Halt!
06:28Sie halten entgegen.
06:30Und außerdem...
06:32Achtung!
06:34Immer die Betäubung checken.
06:36Das ist nicht unwichtig.
06:38So.
06:40Und es geht los.
06:42Bereit?
06:44Und wegen Ihres anderen Anliegens...
06:46Es ist nicht, was Sie denken. Ich bin nicht fremdgegangen.
06:48Es ist völlig normal für frisch verliebte Paare,
06:50sich auf Geschlechtskrankheiten testen zu lassen.
06:52Sehr gut.
06:56Su und ich sind seit sieben Jahren ein Paar.
06:58Sie sind doch fremdgegangen.
07:00Nein, wir haben uns auf unserer Brasilien-Reise
07:02zerstritten und eine Beziehungspause eingelegt.
07:04Kleiner Tipp,
07:06Regenwald ist nicht ideal für einen romantischen Pärchentrip.
07:08Ja, das hätte ich intuitiv
07:10jetzt auch gedacht.
07:12Hitze, Feuchtigkeit,
07:14Millionen Insekten.
07:16Aber Sie sind wieder zusammen?
07:18Theoretisch waren wir nie auseinander.
07:20Aber praktisch brauchen Sie trotzdem einen Test.
07:22Es war einmal, okay?
07:24Ich war neugierig.
07:26Es drückt irgendwie so.
07:28Und ich hab Schwierigkeiten beim Pinkeln.
07:30Und wenn was rauskommt, dann sieht's komisch aus.
07:32Rötlich?
07:34Darf ich?
07:40Na, die Blase ist tastbar gefüllt.
07:42Verdacht auf Harnstau.
07:44Aufnahme auf Station, Urinenblut und Abstrich der Harnröhre.
07:46Das mach ich.
07:48Sie kann einen Rollstuhl holen.
07:50Wieso nicht?
07:52Ich muss arbeiten.
07:54Das sind 10 Minuten.
07:56Leyla, du bist Unfallchirurgin.
07:58Du weißt, was 10 Minuten ausmachen können.
08:00Deine Schicht ging um 8 los.
08:02Hast du gecheckt?
08:04Ben, willst du mir grad ernsthaft sagen,
08:06dass du keine 10 Minuten Zeit hast,
08:08um mit Raya und mir zu frühstücken?
08:10Ich mach Intervallfasten.
08:12Was?
08:14Ich frühstücke gerade nicht.
08:16Ich weiß, was Intervallfasten ist.
08:18Da kommt nicht gleich die Frühstückspolizei.
08:20Ich dachte, du willst das so.
08:22Nichts an dieser Situation will ich.
08:24Na gut, dann brauch ich auch nicht mit euch frühstücken.
08:26Boah, ey, wirklich, manchmal, da bist du...
08:28Was?
08:30Leyla, pass mal auf, es ist doch so,
08:32wir beide sind nicht mehr zusammen.
08:34Ja, aber wir sind immer noch eine Familie.
08:36Und wenn du das nicht verstehst,
08:38dann bist du gefühlloser als ich dachte.
08:40Viel Spaß beim Intervallfasten.
08:48Dr. Linder, ich hatte gehofft,
08:50Sie heute Morgen in meinem Büro zu sehen.
08:52Hatten wir einen Termin?
08:54Nein, ich dachte nur, wir trinken an Ihrem ersten Tag
08:56nach Ihrem Urlaub vielleicht einen Kaffee zusammen.
08:58Wie geht es Ihnen?
09:00Was soll ich sagen?
09:02Ich bin froh, wieder hier zu sein.
09:04Na ja, vor Ihrem Urlaub wirkten Sie etwas...
09:06Daneben.
09:08Unausgeglichen.
09:10Ja.
09:12Ich hatte vollstes Verständnis für Ihren Wunsch nach einer Auszeit.
09:14Es war sicherlich nicht einfach,
09:16jemanden auf dem Tisch zu haben,
09:18der einen jahrelang drangsaliert hat.
09:22Haben Sie Ihre Therapeutin noch?
09:26Ach, das ist nichts, was ich nicht selber in den Griff kriege.
09:30Gut.
09:32Wir sehen uns später?
09:34Okay. Tschüss.
09:36Wie fühlen Sie sich?
09:40In Ihrem OP-Trakt sieht es so ähnlich aus
09:42wie im Forschungslabor
09:44neben der Sternplatte.
09:46Was machen Sie da eigentlich genau?
09:48Wir beschäftigen uns mit Infrarotbeobachtung
09:50von weit entfernten Galaxien,
09:52um herauszufinden,
09:54wie Sterne entstehen und vergehen.
09:56Das klingt echt cool.
09:58Fertig?
10:00Ja.
10:02Wenn man ganz tief ins Weltall blickt,
10:04da kann man in die Vergangenheit
10:06und in die Zukunft sehen.
10:08Das ist toll,
10:10vor allem wenn man weiß,
10:12dass einem selber nicht mehr so viel Zeit bleibt.
10:14Frau Wager,
10:16mit einer Aortenprothese
10:18kann man noch ziemlich lange leben.
10:20Ich habe eine genetische Disposition.
10:22Meine Eltern sind beide früh verstorben.
10:24Als mein Aneurysma geplatzt ist,
10:26war es so knapp.
10:28Aber Sie leben doch noch.
10:30Das ist doch großartig.
10:32Herr Probst, bitte einmal messen.
10:34Es ist gut, dass Sie direkt zu uns gekommen sind.
10:36Polypen können auch wirklich böse enden.
10:38Also, Glück gehabt.
10:4039,3.
10:42Was?
10:46Ich messe nochmal.
10:48Liegt es an der Darmspiegelung?
10:50Ist da vielleicht was schiefgelaufen?
10:52Das kann nicht sein.
10:54Dr. Lindner ist ein sehr erfahrener Arzt.
10:56Darf ich mal bitte?
10:58Kein Druckschmerz?
11:00Nein.
11:02Keine Abwehrspannung?
11:04Danke.
11:08Was machen wir jetzt?
11:10Ich rufe Dr. Lindner an.
11:12Vielleicht hat er eine Idee.
11:14Ich bin gleich wieder da.
11:16Sie warten bitte hier.
11:22Die scheinen es jetzt
11:24ziemlich bunt getrieben zu haben.
11:26Haben Sie noch nie eine Beziehungspause?
11:28Ich habe schon oft Schuss gemacht.
11:30Das ist nicht das Gleiche.
11:32Doch, dauert nur länger.
11:34Wer seiner Beziehung pausiert
11:36und dann zum Partner zurück geht,
11:38hat keinen Rückgrat.
11:40Herein.
11:42Das hier ist der Ärztebereich.
11:44Entschuldigung, ich habe eine diskrete Frage.
11:46Carlo und ich,
11:48wir waren zusammen in Brasilien
11:50und da haben wir uns furchtbar gestritten.
11:52Und dann dachten wir beide,
11:54dass es vielleicht besser wäre,
11:56dass wir...
11:58Schluss machen.
12:00...eine Beziehungspause einlegen.
12:02Ich liebe Carlo, aber in den drei Wochen
12:04ist das ein oder andere passiert.
12:06Welche Symptome haben Sie?
12:08Keine.
12:10Ich will einfach nur auf Nummer sicher gehen.
12:12Dann sollten Sie sich testen lassen.
12:14Könnten Sie das vielleicht machen?
12:16Ja klar, ich mache sofort einen Abstrich.
12:18Stopp.
12:20Sie sind Studentin.
12:22Er ist Hausarzt.
12:24Der ist mein Onkel.
12:26Er ist bestimmt nicht der einzige Hausarzt in Erfurt.
12:28Bitte.
12:34Label nun eintragen
12:36und Sie kommen mit mir mit.
12:46Es gibt keine Auffälligkeiten.
12:48Nichts, was das Fieber erklärt?
12:50Nein.
12:52CRP und Leukus sind erhöht.
12:58Wir gehen mit Paracetamol als Kurzinfusion
13:00für ein Fiebersenkendes Mittel.
13:02Das wird Ihnen auch helfen, sich ein bisschen auszuruhen.
13:04Wir behalten das Ganze im Auge, ja?
13:06Ja.
13:08Gibt es jemanden, dem wir Bescheid sagen sollen,
13:10dass Sie länger hierbleiben?
13:12Oder brauchen Sie irgendwas von zu Hause?
13:14Da ist ja keiner.
13:16Wer ist das?
13:18Das ist Mirina.
13:20Meine Tochter.
13:22Also die Tochter von meinem Ex.
13:24Sie macht gerade Abitur.
13:26Ex?
13:28Wir haben uns vor drei Jahren getrennt.
13:30Nach dem Aneurysma?
13:32Die Geschichte hat die Familie sehr belastet.
13:34Mirina hat mich damals gefunden,
13:36schreiend vor Schmerz.
13:38Das macht was mit einem.
13:40Es reicht, wenn ich nur Angst habe.
13:42Sie hat gerade geteilt,
13:44dass sie ein Auslandsstipendium für Physik bekommt.
13:46Wow!
13:48Gratulation.
13:50Ich würde dir so gerne selber gratulieren,
13:52aber ich folge Miezi unter einem Pseudonym.
13:54Sie weiß nicht, dass ich das bin.
13:56Miezi?
13:58Das habe ich sie immer genannt.
14:02Sie haben gar keinen Kontakt mehr?
14:04Nein.
14:06Glauben Sie mir, so ist es besser.
14:08Gute Nacht, Frau Wager.
14:10Gute Nacht.
14:12Glauben Sie mir.
14:18Es ist extrem,
14:20dass Frau Wager ihr Privatleben aufgegeben hat, oder?
14:22Das Privatleben der Patientin
14:24ist nicht mein Problem, Florian.
14:26Okay.
14:28Aber das Fieber?
14:30Das Fieber?
14:32Das Fieber?
14:34Okay, aber das Fieber?
14:36Sie haben den Laborbericht gelesen?
14:38So noch mal unauffällig?
14:40Ja, aber vielleicht ...
14:42Dr. Lindner, hätten Sie jetzt Zeit?
14:44Wofür?
14:46Unser Kaffee.
14:48Bist ein bisschen spät für Kaffee, oder?
14:50Ich hätte auch Kräutertee.
14:52Vielen Dank.
14:54Schönen Feierabend.
15:04Ben?
15:14Bist du noch wach?
15:34Ein Auslandsstipendium für Physik.
15:36Ein Auslandsstipendium für Physik.
15:38Super cool.
15:40Super cool.
15:42Hört sich das an,
15:44als wäre ich eine 18-jährige Abiturientin?
15:46Wieso?
15:48Weil ich in Miezi's Kommentaren
15:50schlechter als ich selbst antworten kann.
15:52Also gebe ich mich als ein junges Mädchen
15:54für ein Abiturienten-Konzept an.
15:56Also gebe ich mich als ein junges Mädchen
15:58für ein Abiturienten-Konzept an.
16:00Ich habe das Gefühl,
16:02dass ich mich nicht mehr als ein Mädchen kenne.
16:04Also gebe ich mich als ein junges Mädchen
16:06namens Katharina Müller aus.
16:08Und finden Sie es nicht ein bisschen merkwürdig,
16:10Sie unter einem Pseudonym zu stalken?
16:12Ich erwarte nicht, dass Sie es verstehen,
16:14Dr. Osterwald,
16:16aber ich war mal Teil Ihres Lebens.
16:18Und ich will wissen, was Sie so macht.
16:20Und jetzt, wo Sie das Auslandsstipendium hat,
16:22ich bin so stolz.
16:24Glauben Sie nicht,
16:26dass Sie sich ein bisschen mehr freuen würde,
16:28von Lucia Varga zu hören?
16:30Ja, bestimmt.
16:34Hey, voll krass.
16:38Respekt.
16:42Ist mein Fieber runtergegangen?
16:44Nein.
16:52Susu.
16:54Mi amor.
17:00Gut geschlafen?
17:02Geh zu.
17:04War ganz schön kalt ohne mein kleines Löffelchen.
17:06Oh, das habe ich vermissen.
17:08Das waren die längsten drei Wochen meines Lebens.
17:14Sag mal,
17:18was hast du eigentlich gemacht in den drei Wochen?
17:22Ich dachte, wir hatten uns geschworen,
17:24nicht darüber zu reden.
17:26Sorry.
17:28Ich bin trotzdem neugierig.
17:32Ach.
17:34Nicht wirklich viel.
17:38Semesterferien, hab gekellnert.
17:40Eigentlich war es ganz langweilig.
17:44Bei mir auch.
17:48War nur am Rechner und hab die Website von Kulturs programmiert.
17:50Ansonsten ist gar nichts passiert.
17:52Nicht der Rede wert.
17:54Genau.
17:58Wir haben so viel gemeinsam.
18:06Zeit für ihren Ultraschall.
18:08Ultraschall?
18:10Von der Schulter, zur Sicherheit.
18:12Oder, Dr. Stadler?
18:14Wärst du so lieb
18:16und würdest mir meine Lieblings-Cola holen?
18:18Klar.
18:20Okay.
18:22Notlüge.
18:24Keine besonders gute Voraussetzung für einen Neuanfang, oder?
18:26Wir hatten nur eine Pause.
18:30Ah.
18:32Vortrag fertig, Handout fertig.
18:34Jetzt bleibt nur noch die letzte große Frage
18:36vor der Prüfungskommission.
18:38Krawatte oder Fliege?
18:40Wie wär's mit wieder noch?
18:42Haben Sie unsere Arztbriefe gelesen?
18:44Ja.
18:46Ich bin dran.
18:48Alles klar.
18:50Danke.
18:52Wie läuft's?
18:54Ganz schön stressig.
18:56Ich hab auf der letzten Rille
18:58die Verteidigung meiner Diss vorbereitet.
19:00Ja, dein großer Tag.
19:02Aber die Arztbrief-Übung.
19:04Aber hast du nichts gesagt?
19:06Ich dachte, ich krieg's hin.
19:08Aber ich krieg's nicht hin.
19:10Und ich will nicht, dass die P.J.-Leute das wissen,
19:12weil die schwärmen davon,
19:14dass ich alles im Griff hab und so.
19:16Ja, die kennen dich noch nicht.
19:18Ich hol den Anzug ab.
19:20Und in der Tram lese ich die Arztbriefe
19:22und schick sie korrigiert zurück.
19:24Da muss ich mich gar nicht mit denen hinsetzen.
19:26Du hast ihnen aber schon gezeigt,
19:28wie man einen Arztbrief schreibt.
19:30Eine Seite Fleecetext wird ja nicht so schwer sein, oder?
19:32Ich krieg's hin.
19:34Wie kommt mein Vater bitte unbeaufsichtigt
19:36in die Fußgängerzone?
19:38Ja, natürlich weiß ich, was das bedeutet.
19:40Ich bin Arzt.
19:42Herr Osterwald?
19:44Ich weiß, dass das jederzeit passieren kann.
19:46Ja, trotzdem danke für den Anruf.
19:48Tschüss.
19:52Ja?
19:54Ich hab mir überlegt, wo das Fieber von Frau Wager herkommen könnte.
19:56Mhm.
19:58Was ist das?
20:00Meine Recherche.
20:02Okay, Option 1.
20:04Wir haben einen Effekt.
20:06Dann legen wir mit einer Breitbandantibiose los.
20:08Die wurde gestern Abend schon eingemettet, ja.
20:10Okay, äh, dann Option 2.
20:12Anhand eines Labors auszuschließen.
20:14Leukämie und Rheuma.
20:16Das hätte Dr. Linder schon längst bemerkt.
20:18Als Onkologe schon vergessen.
20:20Ich will doch nur helfen.
20:22Ich versteh das.
20:28Es gibt theoretisch noch eine dritte Option.
20:30Welche?
20:32Wir könnten beim Operieren
20:34den Darm perforiert haben.
20:40Kommen Sie mit.
20:44Dr. Linder?
20:46Äh, Gram-positive Krocken?
20:48Wir haben doch gar keine Kontrollen angelegt.
20:50Doch, ich hab das.
20:52Und wieso steht das dann nicht in der Patientenakte?
20:54Wir müssen den Keim beseitigen.
20:56Antibiose umstellen auf Lugloxacillin
20:58und wir verlegen sie auf DITS.
21:00Wir sollten zusätzlich noch
21:02einen Abdomen-CT machen,
21:04um die Ursache der Krockeninfektion herauszufinden.
21:06Habe ich keinen Grund für.
21:08Es gäbe aber einen.
21:10Vielleicht sind die Gram-positiven Krocken
21:12bei der OP in den Körper gelangt.
21:14Wie?
21:16Durch eine Perforation des Darms
21:18seitens des Operateurs.
21:20Aha.
21:24Dr. Linder, ich möchte Ihnen
21:26wirklich nicht zu nahe treten,
21:28aber seit Ihrer Rückkehr sind Sie ein bisschen anders.
21:30Bin ich anders, Oliver?
21:32Wir verlegen die Patientin auf DITS,
21:34und zwar sofort.
21:40Intervallfasten.
21:46Ben, ich weiß,
21:48das Ganze ist eine Scheißsituation.
21:50Aber es geht grad nicht um dich oder mich,
21:52es geht um Raya.
21:54Für sie ist das auch schlimm.
21:58Hast du vielleicht
22:00eine längere Mittagspause heute oder so?
22:02Ich dachte, wir könnten zu dritt picknicken,
22:04da draußen auf der Wiese.
22:06Sie liebt sowas.
22:08Das muss auch nichts für dich und mich bedeuten.
22:10Wir machen das einfach für sie.
22:18Okay.
22:20Okay.
22:22Bis gleich.
22:24Bis gleich.
22:26Mit Raya.
22:28Ich freu mich.
22:34Prof. Patzelt,
22:36hast du noch einen Patzelt?
22:38Ähm, ja.
22:40Was gibt's?
22:42Wir haben gestern bei einer Patientin
22:44Polypen aus dem Darm entfernt.
22:46Frau Wager, ja. Und?
22:48Seitdem fiebert sie, und wir kriegen nicht raus, warum.
22:50Sono, Thorax, Röntgen?
22:52Beides ohne Befund.
22:54Fiebersenk und Antibiose schlagen nicht an.
22:56Was sagt Dr. Linder?
22:58Sie können offen zu mir sein.
23:00Ich glaube, Dr. Linder könnte
23:02bei der OP den Darm perforiert haben.
23:04Herr Osterwald, hören Sie sich zu.
23:06Ich möchte einfach nur ein Abdomen-CT machen, um es abzuklären.
23:08Aber Dr. Linder lässt es nicht zu.
23:10Was lässt Dr. Linder nicht zu?
23:12So, das CT ist ohne Befund.
23:14Darmperforation ausgeschlossen.
23:16Herr Osterwald, geben Sie uns einen Moment.
23:24Er ist wirklich damit zu Ihnen gekommen, ja?
23:26Das ist unfassbar.
23:28Herr Osterwald hat recht.
23:30Sie sind wortkarg und unzugänglich.
23:32Und Sie lassen Ihren Assistenzarzt außen vor.
23:34Entschuldigung, ich muss Ihnen nicht
23:36die medizinischen Leitfragen erklären.
23:38Dr. Linder?
23:40Frau Wager braucht ein trans-ösophageales Echo.
23:42Wir müssen ausschließen,
23:44dass die Infektion vom Herzen kommt.
23:46Was heißt das?
23:48Irgendwas verlegt den Abfluss.
23:50Dass etwas den Abfluss des Harnleiters
23:52in die Harnblase verstopft.
23:54Was könnte das sein?
23:56Das werden wir herausfinden.
23:58Was sage ich jetzt zu?
24:00Sie denkt doch, hier geht es nur um meine Schulter.
24:02Vielleicht die Wahrheit?
24:04Wir haben versprochen,
24:06das wird die drei Wochen einfach vergessen.
24:08Sie kann doch nicht einfach ausblenden,
24:10was Sie getan haben.
24:12Ich weiß.
24:14Und es macht mich absolut wahnsinnig,
24:16nicht zu wissen, was so in den...
24:18In der Cafeteria hatten Sie die nicht.
24:20Also habe ich die halbe Stadt abgebucht.
24:22Frau Perdes, sehr gute Nachrichten.
24:24Syphilis, beide negativ.
24:26Tripa, beide negativ.
24:28Chlamydien, beide negativ.
24:30Und HIV, beide negativ.
24:36Du hast mit jemand anderem...
24:38Du auch.
24:40Okay. Cool.
24:42Ich meine, wir waren ja nicht zusammen.
24:44Weil wir Pause hatten.
24:46Genau.
24:48Mitkommen.
24:52Was sollte das?
24:54Das sind intime Tests.
24:56Ja, eben.
24:58Bevor Sie wieder intim miteinander werden,
25:00sollten wir...
25:02Hey, wie läuft es mit unserem Pärchen?
25:04Ja, Frau Gallura, wie läuft es denn mit unserem Pärchen?
25:06Super.
25:08Die beiden haben keine Krankheiten.
25:10Prima.
25:12Der Harnstau macht uns nur noch Sorgen.
25:14Okay. Und gibt es sonst noch ein Problem?
25:16Wir hatten gerade nur eine
25:18diagnostische Meinungsverschiedenheit.
25:20Wir überlegen, was Herr Jäger in seiner Blase haben könnte.
25:22Ich sage Tumor,
25:24Frau Gallura sagt Fremdkörper.
25:26Ein Fremdkörper in seiner Blase?
25:28Ziemlich unwahrscheinlich.
25:30Frau Gallura,
25:32haben Sie schon mal was von Orgams Klinge gehört?
25:34Von zwei gleichguten Lösungen
25:36ist die einfachere wahrscheinlich ja.
25:38Darf ich die Blasenspiegelung
25:40für heute ansetzen?
25:42Ja.
25:44Ich sehe Sie dann nachher im OP.
25:46Das war gemein.
25:48Wie wäre es mit Danke, Frau Stadler?
25:50Dass Sie mich bei Dr. Scherbers
25:52nicht verpfiffen haben?
25:56Meine kleine Miezi
25:58wird Physikerin.
26:00Sie fliegt schon im September los.
26:02Stanford, San Francisco. Wow.
26:04Und sie will mit dem Bus
26:06quer durch die USA fahren.
26:08Toll, oder?
26:10Schön.
26:12So, Ihr Herz ist ohne Befund,
26:14können Sie sich bitte einmal vorbeugen?
26:16Ich möchte Sie gerne abhören.
26:18Bomben, die Miezi.
26:24Jetzt bitte nicht reden, ja?
26:26Atmen Sie einmal tief ein und aus.
26:34Ist auch in Ordnung.
26:36Irgendwann muss doch
26:38diese Infektion kommen.
26:40Also, das Echo zeigt keine Herzentzündung.
26:42Alle anderen Untersuchungen
26:44sind auch ergebnislos geblieben.
26:46Stand jetzt wissen wir nicht, woher die Fieber kommt.
26:48Und jetzt?
26:50Eine Möglichkeit haben wir noch,
26:52das ist das sogenannte PET-CT.
26:54Wir injizieren Ihnen eine Zuckerlösung,
26:56die geringfügig radioaktiv ist.
26:58Das heißt, damit machen wir Entzündungen sichtbar,
27:00die im CT verborgen geblieben sind.
27:02Entschuldigung.
27:06Oh nein.
27:08Mist.
27:10Sie weiß jetzt, wer ich bin.
27:12Was mache ich denn jetzt?
27:14Ich komme jetzt mit mir zum PET-CT.
27:20Das war super.
27:22Willst du mal?
27:24Guck mal, ich gebe dir ein bisschen Anschwung und dann zack.
27:26Wer will denn
27:28einen Schokomuffin?
27:30Ich.
27:32Komm her.
27:36Rate mal,
27:38wo ist denn der Schokomuffin? Links oder rechts?
27:40Da?
27:42Ja.
27:44Okay, noch mal.
27:46Welcher Rand ist der?
27:48Simsalabim.
27:50Für dich.
28:00Oh, Lesezeit?
28:02Komm mal her, Grimmel.
28:04Komm auf meinen Schoß.
28:08Badetag für Familie Bär.
28:12Es ist ein wunderbarer
28:14Sommertag.
28:16Am tiefen Bärenbach ruft Papa Bär
28:18Halt euch Bärenzeit bereit,
28:20denn heute ist es Badezeit.
28:24Und plumps
28:26springt er ins Wasser.
28:32Mama Bär ruft fröhlich.
28:34Nicht zu heiß, nicht zu kalt.
28:36So mögen es Bären aus dem Wald.
28:38Dann nimmt kleiner Bär
28:40ganz doll Anlauf
28:42und hoppla,
28:44es platscht.
28:46Und Mama Bär
28:48und Papa Bär werden
28:50big jippers.
28:54Meine Literaturanalyse beweist,
28:56dass die Transfermöglichkeiten
28:58in der Kinderchirurgie durchaus gegeben sind.
29:00Sprich...
29:02Herr Rathaler?
29:04Die korrigierten Arztbriefe sind in Ihrem E-Mail-Fach.
29:06Ich weiß, habe ich gelesen.
29:08Ich hatte noch ein, zwei Fragen dazu.
29:10Ja, ich...
29:12Hier steht, die Anamnese sei nicht aussagekräftig.
29:14Wie soll ich das verstehen?
29:16Herr Rathaler, ich schreibe eine ganze Seite
29:18und Ihr einziger Kommentar ist unpräzise.
29:20Weil Ihr Brief zu komplex formuliert ist.
29:22Was heißt zu komplex?
29:24Wir haben sechs Jahre studiert.
29:26Was meinen Sie mit Zeit?
29:28Muss ich Zeitangaben machen oder...
29:30Du musst den Brief im Pressen schreiben
29:32Sie haben recht.
29:34Multitasking ist Quatsch.
29:36Mein Time-Management ist so räudig,
29:38dass ich meine eigene Verteidigung vergessen habe.
29:40Und ich hasse es, vor Gruppen zu reden.
29:42Und ich weiß immer noch nicht, ob ich eine Krawatte
29:44oder dieses Ding, dieses...
29:46Liege.
29:48Danke, tragen soll.
29:50Aber ich verspreche Ihnen eins.
29:52Morgen bin ich rund um die Uhr für Sie da.
29:54Aber bis dahin brauche ich meine Ruhe.
29:58Ja, Osterweis.
30:00Wie geht's Frau Wager?
30:0240.3, wir haben noch mal Fiebersenker gegeben.
30:04Ich dachte, vielleicht sollte Dr. Linde
30:06noch mal einen PET-Scan machen.
30:08Schon gemacht, Ergebnis steht noch aus.
30:10Lassen Sie es.
30:14Ich weiß, ich bin langsamer als Sie.
30:16Aber ich will schneller werden, deswegen bleibe ich ja dran.
30:18Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für Ihre Selbstverwirklichung.
30:20Dr. Linde?
30:22Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen.
30:24Es tut mir leid,
30:26ich wollte Ihnen nicht in den Rücken fallen.
30:28Als es mir nicht gut ging,
30:30wollte ich das auch alleine durchstehen.
30:32Und wissen Sie, wer mich nicht gelassen hat?
30:34Sie.
30:36Die Ursache für Frau Wagers Fieber.
30:40Eine Infektion der Y-Prothese?
30:42Ja.
30:44Ich brauche Sie nicht.
30:50Sie wollen mein...
30:52mich da unten operieren?
30:54Wir schneiden nichts auf.
30:56Wir schieben nur eine Kamera durch Ihre Harnröhre.
30:58Danke.
31:00So genau wollte ich es gar nicht wissen.
31:06Frau Pettis, Herr Jäger,
31:08ich habe vorhin theoretisch
31:10das Patientengeheimnis verletzt.
31:14Das tut mir leid.
31:16Kein Problem.
31:18Alles easy.
31:26Oh, dein armes Karlchen.
31:28Mach dir keine Sorgen.
31:30Der ist robust.
31:32Und wie.
31:36Wer war es?
31:38Wer war was?
31:40Mit dem du geschlafen hast.
31:42Das geht dich nichts an.
31:44Das war während unserer...
31:46Pause, Pause, Pause!
31:48Ich muss es wissen.
31:50Und du?
31:52Es war Anne-Marie, oder?
31:54Du hast mal gesagt, dass du ihren Hintern sexy findest.
31:56Und ich weiß genau, wie du tickst.
31:58Was?
32:00Ja, gib's zu.
32:02Du hast mit Anne-Marie geschlafen.
32:04Ich meinte, dass ich ihren Hintern knackig finde,
32:06nicht, dass ich mit ihr geschlafen habe.
32:08Außerdem hast du das gleich mal über Jonathan und Melvin gesagt.
32:10Ja, hab ich.
32:12Oh Gott, mit beiden?
32:14Wir hatten eine Abmachung.
32:16Ich hasse unsere Abmachung.
32:18Ja, ich auch.
32:20Ja.
32:22Der Keim heißt Staphylococcus aureus.
32:24Er heftet sich vorzugsweise
32:26an künstliche Materialien im Körper.
32:28Und mit dem ist leider nichts zu spaßen.
32:30Bei ihnen haben wir jetzt eine Infektion entdeckt.
32:32Und zwar am Übergang ihrer Aorta zur Prothese.
32:34Steht mein Leben auf dem Spiel?
32:36Bisher ist es leider so,
32:38dass kein Antibiotikum angeschlagen hat.
32:40Wir müssen es aber in den Griff kriegen.
32:42Ansonsten müssen wir die Prothese herausnehmen.
32:44Steht mein Leben auf dem Spiel?
32:46Ja.
32:48Ich wusste,
32:50dass ich mir Zeit gekauft habe.
32:52Aber so wenig?
32:56Wir haben uns auch einen anderen Verlauf gewünscht.
33:00Das war so dumm von mir.
33:04Jetzt macht sie sich Hoffnung,
33:06dass wir uns wiedersehen.
33:08Kannst du nur einen Moment bei mir bleiben?
33:14Entschuldigung, das ist gerade schlecht.
33:38Dr. Lindner?
33:40Lassen Sie mich einen Moment kurz alleine.
33:42Danke schön.
33:44Ich glaube, ich kann Ihnen helfen.
33:46Ich weiß, ich bin erst ganz am Anfang,
33:48aber ich habe eine Idee,
33:50wo Frau Vargas' Fieber herkommen könnte.
33:52Vielleicht bringt es Ihnen ja was.
33:54Herr Probst,
33:56lassen Sie mich in Ruhe.
33:58Ich habe eine Idee,
34:00wo Frau Vargas' Fieber herkommen könnte.
34:02Vielleicht bringt es Ihnen ja was.
34:04Herr Probst,
34:06lassen Sie mich in Ruhe.
34:08Und hören Sie auf zu denken.
34:10Dr. Lindner?
34:12Verpissen Sie sich beide!
34:36Dr. Lindner?
34:38Rebecca.
34:40Und? Wie laufen die Prüfungsvorbereitungen?
34:42Geht es Ihnen gut, Dr. Lindner?
34:44Nein.
34:48Wie?
34:50Wie geht es Ihnen?
34:52Wie geht es Ihnen?
34:54Wie geht es Ihnen?
34:56Wie geht es Ihnen?
34:58Wie geht es Ihnen?
35:00Wie geht es Ihnen?
35:02Wie geht es Ihnen?
35:04Wie?
35:06Ich...
35:08Ich habe hier einen Fall.
35:10Ich habe...
35:12eine entzündete Y-Prothese.
35:14Wie schlimm?
35:16Ich rufe Sie an. Reicht das?
35:18Ein paar mehr Infos brauche ich schon.
35:22Wir müssen die Prothese austauschen,
35:24aber wir haben multiresistente Keime.
35:26Oh, keine gute Prognose.
35:28Kommen Sie, denken Sie out of the box.
35:30Das ist eher Ihr Ding.
35:32Nein, Rebecca, gerade nicht.
35:34Okay, ich habe eine Idee.
35:36Schicken Sie mir das Labor.
35:38Ich mache ein paar Anrufe und melde mich so schnell ich kann, okay?
35:40Danke.
35:48Ist es zu spät, um doch noch auf Vollnarkose umzusteigen?
35:50Ja.
35:52Ich fülle jetzt die Kamera ein.
35:54Oh Gott.
35:56Darf ich rüberkommen?
35:58Nein, bleiben Sie bitte beim Patienten.
36:00Das ist doch eine Zahnkastore.
36:02Ciabarra Diamantina.
36:04Baden im Amazonas.
36:06Ist das nicht gefährlich?
36:08Nur für die Liebe.
36:10Doktor Stadler, sehen Sie das?
36:12Das kann doch nicht wahr sein.
36:14Was ist es denn?
36:16Das sieht aus, als hätten Sie einen...
36:18Fisch in der Blase.
36:20Wie bitte?
36:22Keine Sorge, das lässt sich anstandslos entfernen.
36:24Aber wie kommt der da hinein?
36:26Der muss die Haarnröhre hochgeschwommen sein.
36:28Hut ab, das mit dem Fremdkörper war Ihre Idee, oder?
36:46Hey.
36:50Setz dich mal, bitte.
36:54Ich bleib lieber stehen.
36:58Ich hab eine Entscheidung getroffen.
37:00Keine halben Sachen mehr.
37:03Was heißt das?
37:06Julia ist in den Staaten, Rebecca in Berlin, ich, ähm ...
37:11Ich kann ihre Wohnung haben, bis ich was Eigenes gefunden hab.
37:14Das kannst du Raya nicht antun.
37:16Glaubst du, das ist einfach für mich?
37:18Ben, ich hab keine Ahnung mehr, was leicht ist für dich.
37:22Dieses Picknick.
37:24Ja, das Picknick war scheiße.
37:25Ja, das Picknick war scheiße.
37:27Nein, das war Horror.
37:28Da ist mir überhaupt erst bewusst geworden,
37:31wie skurril das alles ist.
37:37Du kannst vielleicht weiter so tun, als ob ...
37:41Ich nicht.
37:42Ich tu nicht so, als ob.
37:45Ich will einfach, dass es wieder so ist.
37:47Verstehst du das nicht?
37:50Das zerbricht mir das Herz.
37:52Jeder Moment, jede Minute mit Raya und dir
37:55erinnert mich daran, wie kaputt wir sind.
38:01Dich etwa nicht?
38:04Doch.
38:05Aber ...
38:08Aber wir sind eine Familie.
38:11Nicht mehr.
38:12Okay.
38:13Okay.
38:14Okay.
38:15Okay.
38:17Okay.
38:18Okay.
38:19Okay.
38:20Okay.
38:21Okay.
38:25Ich erklär's morgen, Raya.
38:28Gute Nacht.
38:39Dr. Linntner.
38:42Sie wollten nicht sprechen.
38:44Richtig.
38:46Wir machen eine Fagentherapie bei Frau Parker.
38:49Fagen? Sind das nicht Viren?
38:52Korrekt. Also ja, es sind spezielle Viren, die multiresistente Wirtszellen gezielt abtöten.
38:57Es ist ein Verfahren, das wurde zuerst in Georgien entdeckt und wird da mittlerweile auch sehr erfolgreich angewendet.
39:02Okay.
39:03Fragezeichen?
39:05Ist so eine Fagentherapie bei uns überhaupt legal?
39:08Nächste Frage?
39:10Wir müssen die erst züchten?
39:12Jein, wir haben sie bereits. Wir haben nämlich einen ganz guten Draht nach Berlin.
39:16Das heißt, jetzt müssen wir sie eigentlich nur noch vor Wagerlokal verabreichen?
39:21Dr. Lindner, ich bin ja nur Student.
39:26Wollen Sie das vielleicht nicht lieber mit Herrn Osterwald machen?
39:30Sehen Sie den hier irgendwo?
39:38Hallo, Frau Wager.
39:41Heute ist ein guter Tag.
39:46Danke.
39:55Nico!
39:57Ich weiß einfach nicht, was ich nehmen soll.
40:00Weder noch.
40:05Ich hab noch was von dem P-Hotline für dich.
40:07Ernsthaft? Dafür hab ich keinen Kopf.
40:16Patient Dr. Miko Rantala. Diagnose akutes Stresssyndrom. Therapie Doktortitel. Genesungsaussichten 100%.
40:25Herr Rantala, bitte?
40:26Ja.
40:28Du schaffst das.
40:39Hey. Danke fürs Kommen.
40:46Carlo, ich weiß nicht, ob das alles nur eine gute Idee war.
40:50Vielleicht sollten wir auch eher...
40:54Was ist das?
40:56Kandichru.
40:57Du hast ihm einen Namen gegeben?
40:59Nein, so heißt die Fischart.
41:01Der Kandichru lebt im Amazonas und dort ist er in Karlchen hineingeschwommen.
41:07Boah.
41:09Der Fisch ist ein Andenken, Susu.
41:11Dieser Abend im Fluss. Du und ich. Ganz nah.
41:16Über uns der Mond.
41:20Das war schön, oder?
41:23Ja.
41:29Er hieß Hannes.
41:31Er war sehr betrunken und nicht wirklich leistungsfähig.
41:35Danach hat er sich eine Kippe angezündet und auf mein Kissen geascht.
41:39Petra.
41:42Hab sie im Club kennengelernt.
41:44Geraucht hat sie nicht, aber gebissen.
41:46Sie hat dich gebissen?
41:47Ja, und nicht nur ein bisschen.
41:49Und als ich sie darauf angesprochen hab, dass das komisch ist, hat sie das gar nicht kapiert.
41:52Du, das ist total komisch.
41:53Oder?
41:54Ja.
41:57Susu.
41:58Miamo.
42:01Es kann sein, dass da unten nach dem Eingriff ein bisschen brennt.
42:07Hallo, Frau Waage.
42:09Hallo, Dr. Osterwald.
42:11Ihr Fieber geht runter.
42:13Hat Dr. Lindner Ihnen das gesagt?
42:15Nein.
42:17Er ist gestern Nacht noch hier reingekommen und hatte eine Lösung.
42:20Was für eine Lösung?
42:22Fagentherapie.
42:24Sie wurden mir gestern Nacht noch verabreicht.
42:26Ich habe es noch nicht restlos verstanden, aber es scheint zu funktionieren.
42:29Dann können Sie bald zurück in Ihre Sternwarte.
42:33Da bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich das noch so will.
42:37Wie es aussieht, habe ich jetzt noch ein paar Jahre.
42:40Und die würde ich gerne mit meiner Familie verbringen.
42:46Glauben Sie, dass meine Tochter böse ist auf mich?
42:50Ich denke, da gibt es nur einen Weg, das herauszufinden.
42:53Ich denke, da gibt es nur einen Weg, das herauszufinden.
43:09Lucia?
43:12Miezi?
43:14Wo bist du? Wie geht es dir?
43:19Jetzt geht es mir besser.
43:22Wie geht es dir? Was machst du?
43:26Herr Probst?
43:28Hallo.
43:30Ich habe gehört, Sie und Dr. Lindner haben heute Nacht ein kleines Wunder verbracht.
43:33Eigentlich war ich nur zufällig dabei.
43:35Na ja, jedenfalls so fühlt es sich an, wenn man jemandem das Leben rettet.
43:39Danke.
43:41Herr Osterwald, danke, dass Sie mich informiert haben.
43:44Ich habe mir einfach Sorgen gemacht von Dr. Lindner.
43:46Ich kümmere mich um ihn.
43:48Dr. Lindner, auf ein Wort?
43:50Es geht schlecht. Ich muss ins Labor.
43:52Das kann Herr Osterwald erledigen.
43:54Und wir beide trinken jetzt endlich unseren Kaffee zusammen?
43:56Bei allem Respekt, Frau Professorin.
43:58Aber ich habe gerade wirklich nicht das Böses nach einem Kaffeekränzchen.
44:14Herr Dr. Medrantala?
44:17Dr. Medrantala.
44:19Überraschung.
44:21Cool.
44:23Glückwunsch.
44:25Danke.
44:27Er hat die ganze Zeit eingebastelt.
44:29Ein richtiger Doktor, oder?
44:33Nein, aber danke.
44:35Ihr Arztbrief hat mich echt gekriegt.
44:37Also, wollen wir dann mal loslegen?
44:39Womit?
44:41Ihr Brief war rührend, aber fachlich gesehen ist da noch Luft nach oben.
44:43Hopp, hopp.
44:45Keine Würdigkeit vortäuschen.
44:47Herr Dr. Medrantala?
44:49Mini-Doktor-Taufe.

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