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Als Doku-Drama beleuchtet Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann den berühmten Schriftsteller aus der Perspektive seines selbsterschaffenen Romancharakters Felix Krull – also auf der Grundlage des unvollendeten, autobiografisch angehauchten Roman-Fragment, an dem er sein Leben lang bis zu seinem Tod 1954 arbeitete: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Wer war der Mann hinter dem Bild des deutschen Repräsentanten? Mit alten Dokumenten und bewahrten Interviews der Familie Mann will Filmemacher André Schäfer darauf eine Antwort finden.

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Transkript
00:00Mir ist so bange um den Rest meines Lebens. Ich fürchte von dem Krüll-Bande, dessen Ausgang
00:07zudem flau und flüchtig ist, eine entwürdigende Wirkung. Ich leide sehr, weiß auch, dass ich falsch lebe.
00:13Die Erzählung spielt gegen Ende des 19. Jahrhunderts und ihr Held, dieser Felix Krüll,
00:24ist ein Träumer, Phantast und bürgerlicher Nichtsnutz, der von Anfang an darauf aus ist,
00:33sich selbst zur Illusion, zu einem Lebensreiz zu machen.
00:39Übrigens bin ich entschlossen, bei meinen Aufzeichnungen mit dem vollendetsten Freimut
00:46vorzugehen und weder den Vorwurf der Eitelkeit noch den der Schamlosigkeit dabei zu scheuen.
00:53Betrachtungen über gleichgeschlechtliche Liebe vielleicht als zu direkt weglassen.
01:05Ich schreibe bloß zum Zeitvertreib ein bisschen an den Memoiren des Hochstaplers weiter,
01:10weil es mir Spaß macht, über all das inzwischen Getane hinweg an ein 40 Jahre
01:15Liegengebliebenes anzuknüpfen. Es ist aber eben wohl inzwischen zu viel geschehen.
01:239.03.1951. Das Erlöschen der Potenz, voreilige Bemerkung.
01:34Erika bereitet den Text vor. Ihre Bemerkungen über den homosexuellen
01:39Untergrund des Romans nun freilich wohl.
01:45Nachher Umarmung mit K. Meine Dankbarkeit für die Güte in ihrem Verhalten zu meiner sexuellen
01:51Problematik ist tief und warm.

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