• vor 2 Monaten
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat Menschen und Gemeinden, die von dem schweren Unwetter in Österreich betroffen sind, "alle nötigen Mittel" zugesagt. Notfalls werde der Bund selbst eingreifen. Sein Dank gelte den vielen Einsatzkräften und Freiwilligen, die seit Tagen im Einsatz sind.

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Transkript
00:00Meine sehr geehrten Damen und Herren, zunächst einmal gilt es Ihnen gerade jetzt in den Stunden das Beileid den Angehörigen auszudrücken.
00:09Ein Feuerwehrmann ist gestern im Einsatz gestorben.
00:11Wir fühlen mit der Familie, mit den Angehörigen und vor allem auch mit den Feuerwehrkameraden, die zutiefst betroffen sind.
00:18Es ist gleichzeitig auch eben, wie man sieht, zutiefst beeindruckend, wie stark das freiwillige Feuerwehrwesen hier im Katastrophenschutz dient
00:27und die Menschen bereit sind mit vollem Einsatz und eben auch, wie gefährlich es sein kann, wenn man in die Einsätze geht.
00:33Heute bei der Koordinierung wieder hier den Informationen, wie jetzt tatsächlich die Katastrophenlage sich darstellt,
00:40sieht man, dass nach wie vor die Lage sich in Niederösterreich weiter zuspitzt.
00:44Es gibt hier große Druckpunkte, wo gegen die Wassermassen auf der einen Seite gekämpft wird
00:49und auf der anderen Seite auch gegen die Sturmschäden und den Sturm an sich.
00:52Es ist sehr beeindruckend, wie das Zusammenwirken aller Bundesländer derzeit agiert wird und auch funktioniert.
00:58Das heißt, es werden zusätzliche Hilfskräfte aus den Bundesländern nach Niederösterreich zugeführt von der Freiwilligen Feuerwehr her.
01:05Es gibt eine enge Abstimmung mit dem Roten Kreuz, mit allen Blaulichtorganisationen, Arbeiter-Samariter-Bundes.
01:10Es sind so viele, die helfen und bereit sind, dazustehen und auch vor allem aus ihren eigenen Ressourcen weiter Hilfe zu geben, weil sie nicht so betroffen sind.
01:19Die Lageentwicklung bleibt weiter angespannt.
01:21Die Meteorologen sagen, dass erst Mitte der Woche eine Entspannung tatsächlich auch meteorologisch,
01:26also durch die Regenfälle, die dann abklingen, sich darstellen wird.
01:29Bis dahin gilt es vollen Einsatz zu leisten.
01:31Das österreichische Bundesheer, die österreichische Polizei stehen den Rettungskräften in vielen Bereichen zur Verfügung.
01:37Heute war es sogar schon so dramatisch, dass das Bundesheer mit einer Seilbergung mit dem Black Hawk auch Polizistinnen und Einsatzkräfte gerettet hat.
01:44Also man sieht, wie gefährlich der Einsatz tatsächlich ist, aber wie wichtig das Zusammenwirken der Einsatzorganisationen ist.
01:50Ich werde jetzt im Anschluss auch den Einsatzstab in Tulln besuchen, da Niederösterreich am stärksten betroffen ist,
01:56mit meinem nationalen Sicherheitsberater und auf dem Weg dorthin über die Lageentwicklung an sich auch den Herrn Bundespräsidenten informieren.
02:03Was ist jetzt der Appell an die Bevölkerung? Es geht noch weiter bis Dienstag. Wie soll man sich hier am besten verhalten?
02:09Den Anweisungen der Behörden Folge leisten, die Warnungen ernst nehmen.
02:14Es wurde auch Vorsorge getroffen, dass die Kinder zum Beispiel entschuldigt sind, wenn sie jetzt nicht in die Schulen gehen können, genauso Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
02:20Denn die Freiwillige Feuerwehr lebt ja auch von dem Einsatz vieler Mitarbeiter, die sonst woanders gebraucht werden.
02:26Hier ist auch im Schuldienst, im öffentlichen Dienst wird Vorsorge getroffen, dass diese Mitarbeiter entschuldigt sind, wenn sie nicht da sein können,
02:32eben weil sie im Einsatz sind oder weil der Weg an den Dienst dort oder in die Schule zu gefährlich ist.
02:37Können Sie ein bisschen eine Größenordnung nennen? Wie viele Einsätze aus der Luft hat es mittlerweile gegeben?
02:41Inwieweit spielt der Sturm oder der Winter dann auch noch eine Rolle? Wie gefährlich sind diese Einsätze? Was ist da derzeit?
02:46Nein, derzeit sind insgesamt 2.400 Soldatinnen und Soldaten einsatzbereit vom österreichischen Bundesheer,
02:52um diese Assistenz zu den wirklich hunderten Feuerwehrleuten zu leisten.
02:56Feuerwehrfrau und Mann sind sozusagen jetzt Stunden schon im Einsatz, sie brauchen auch Ablösen und Verstärkung.
03:022.400 Soldatinnen und Soldaten stehen dafür bereit.
03:05Jetzt kommt dann der nächste Schritt, in Niederösterreich werden ca. 1.000 eingesetzt.
03:09Und dann geht es darum, wo die jeweiligen Landeskatastrophenstellen in anderen Bundesländern ebenfalls die Einsätze in Anspruch nehmen.
03:15Das heißt, es ist Vorsorge getroffen worden und es gibt diese Unterstützung eben nicht nur zu Lande.
03:19Zum Beispiel wird das Rote Kreuz auch unterstützt mit geländegängigen Fahrzeugen von Seiten des Bundesheeres, sondern eben auch aus der Luft aus.
03:25Wie ist die Stromversorgung derzeit? Wir sehen da ein bisschen Übersicht, stromlos, regional eingeschränkt.
03:30Wie erschwert es die Zusammenarbeit und wie viele Gebiete sind da mittlerweile betroffen?
03:33Nein, es ist eine umfassende Katastrophe. Das heißt also tatsächlich, dass es Stromausfälle gibt,
03:38dann gibt es auch Erreichbarkeitsausfälle unter Umständen der Infrastruktur.
03:42Derzeit ist es so, dass aber auch bei den Polizeieinspektionen nach wie vor gewährleistet ist, dass diese erreicht werden können.
03:47Es wird jetzt länger brauchen, die Schäden an sich zu beheben, aber auch hier gibt es ein starkes Zusammenwirken aller Kräfte,
03:53auch von Seiten der Telekommunikation, weil das ist wichtig, dass Verbindung gehalten werden kann.
03:57Und es gibt leider in der Steiermark, natürlich in NÖ und anderen Bundesländern nach wie vor Haushalte, die ohne Strom sind.
04:03Hier kämpfen die Energieversorger darum, dass sie rasch auch zu den Störbetroffenen Sendemasten
04:09beziehungsweise Elektroleitungen vordringen können, um hier Verbesserung herbeizuführen.
04:14Der Sturm erschwert das noch. Wenn der Sturm abklingt, gehen auch diese Reparaturarbeiten dann leichter und schneller.
04:19Es wurde ja eigentlich schon seit Montag gewarnt, dass dieser Sturm so heftig ausfallen könnte.
04:24Würden Sie sagen, dass man da richtig vorbereitet war, beziehungsweise wenn man sich darauf überhaupt richtig vorbereiten kann?
04:30Also das Ausmaß, was tatsächlich getan werden konnte, um sich vorzubereiten, ist geleistet worden.
04:35Die freiwilligen Feuerwehren waren vorzeitig alarmiert, haben sich auf diesen Einsatz gut vorbereitet.
04:40Die Rettungsorganisationen, das österreichische Bundesheer hat schon Vorlage geleistet und auch Soldatinnen und Soldaten eben darauf vorbereitet,
04:47dass es jetzt zu Einsätzen kommen kann. Eine Katastrophe ist tatsächlich immer in der Wirkung heftig.
04:52Jetzt geht es darum, die Schäden rasch sozusagen tatsächlich zu beheben.
04:56Menschenleben zu retten steht jetzt im absoluten Vordergrund.
04:59Nach dem Menschenleben retten, Schäden beheben, das ist jetzt die Katastrophenbewältigung, die ansteht.
05:04Aber wirklich nochmals ein großes Danke an alle freiwilligen Einsatzkräfte, an alle, die jetzt in dieser Katastrophe arbeiten,
05:10sei es vom Bundesheer, von der Polizei, von der Feuerwehr, vom Roten Kreuz, vom Arbeiter-Samariter-Bund, die Gemeinden, die Bauhöfe,
05:16die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die hier jetzt die Katastrophenmanager vor Ort sind bei den betroffenen Gemeinden.
05:22Die Menschen müssen wissen, wir lassen sie nicht alleine.
05:25Auch von Bundesseite her, die Bundesmittel werden zur Verfügung gestellt, die notwendig sind, um diese Katastrophe zu bekämpfen.
05:31Werden die Mittel ausreichen?
05:37Es gibt ganz klar von uns die Garantie, sollten die Mittel nicht ausreichen, werden sie erhöht.

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