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Die Brandenburger sind am Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Die AfD könnte erstmals stärkste Kraft werden. Sollte die SPD nicht auf Platz eins landen, will sich Ministerpräsident Dietmar Woidke zurückziehen.

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Transkript
00:00Bei der Landtagswahl in Brandenburg könnte die AfD laut Umfragen stärkste Kraft werden,
00:06gefolgt von der SPD auf dem zweiten und der CDU auf dem dritten Platz. Erstmals seit 1990 würde
00:14die SPD damit ihre führende Position verlieren. Und das, obwohl der AfD-Spitzenkandidat Hans
00:20Christoph Berndt vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird,
00:24ebenso wie der Verein Zukunft Heimat, den er 2015 gegründet hatte, um die Aufnahme von
00:31Flüchtlingen zu verhindern. Die Leute, die haben immer dasselbe Thema Integration und dass sie
00:43nicht so damit einverstanden sind, was hier so passiert. Natürlich sollen den Leuten geholfen
00:51werden, aber zu viel können wir auch nicht aufnehmen hier. Ja, das denke ich schon, dass die
00:57Leute Grund haben, warum sie so fühlen oder warum sie so wählen. Weil die Probleme sind ja
01:02offensichtlich da und die Lösungsangebote sind halt nicht dementsprechend, dass die Leute das
01:05Vertrauen haben, dass das, was die bisherigen Regierungen gemacht haben, auch sich auf ihren
01:12Alltag auswirkt. Ich glaube ehrlich gesagt, dass es so ein bisschen Angst ist und vielleicht auch
01:16so ein bisschen Frust, dass es uns nicht mehr so gut geht, wie es uns mal ging. Aber ich glaube
01:20ehrlich gesagt, dass die Ursachen da einfach komplett in der falschen Richtung gesucht werden.
01:27Und ich finde es auch schwierig, dass nur weil man unzufrieden ist, dass man sich dann gleich von
01:32solchen Parteien beeinflussen lässt. Und ich habe das Gefühl, wenn man mit den meisten spricht,
01:36dass sie sich noch nicht mal richtig das Wahlprogramm durchgelesen haben. Und das finde
01:40ich wirklich traurig. Die Pläne der AfD, den Ministerpräsidenten zu stellen, sind dennoch so
01:45gut wie aussichtslos. Alle anderen Parteien schließen eine Koalition mit der Partei aus,
01:50deren Landesverband vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet
01:55wird. Somit würde auch bei einem AfD-Wahlsieg der Weg frei für die SPD. Allerdings knüpft
02:01der amtierende Ministerpräsident Dietmar Woidke seine politische Zukunft an einen Wahlsieg seiner
02:06Partei. Sollte die SPD bei der Wahl nicht auf Platz 1 landen, werde er sich aus der Politik
02:12zurückziehen, kündigte Woidke Anfang August an. Dem Bündnis Sarah Wagenknecht dürfte auf Anhieb
02:19zweistellig der Sprung in den Landtag gelingen. Grüne, Linke und Freie Wähler müssen wiederum um
02:24den Wiedereinzug in den Landtag bangen. Für die FDP sieht es erneut schlecht aus. Für eine
02:30Wiederauflage der derzeit regierenden Kenia-Koalition aus SPD, CDU und Grünen könnte es nur unter
02:37günstigen Umständen noch knapp reichen. Und ohnehin ist von einer Zusammenarbeit der drei
02:43Parteien im Wahlkampf nicht mehr viel zu spüren.

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