Am östlichen Rand Berlins gelegen, entstand der 29 Hektar große Volkspark Prenzlauer Berg entlang der heutigen Hohenschönhauser Straße und bildet mit seiner Weitläufigkeit einen imposanten Abschluss im Berliner Bezirk Pankow. Der Park ist vor allem von viel ursprünglicher Vegetation geprägt und verleiht ihm durch seine wilde Beschaffenheit einen besonderen Wert.
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00:00Am östlichen Rand Berlins gelegen, entstand der 29 Hektar große Volkspark Prenzlauer Berg,
00:22entlang der heutigen Hohenschönhauser Straße und bildet mit seiner Weitläufigkeit einen
00:29imposanten Abschluss im Berliner Bezirk Pankow. Der Park ist vor allem von viel ursprünglicher
00:36Vegetation geprägt und verleiht ihm durch seine wilde Beschaffenheit einen besonderen Wert.
00:42Seine Hügel bestehen überwiegend aus Trümmern und Schutt, die durch ein sanftes Planum in das
00:49Gelände elegant eingegliedert wurden. An ihrer höchsten Stelle, dem sogenannten Hohen Plateau,
00:57zählt er zu den höchsten Erhebungen im Stadtgebiet und ist seit seiner Gestaltung
01:03in den 1960er Jahren ein beliebter Aussichtspunkt für Nah und Fern.
01:09Ursprünglich war der Park im 19. Jahrhundert ein Teil des Berliner Grüngürtels und wurde eher
01:17landwirtschaftlich genutzt, bis die Stadt vor allem durch die Industrialisierung Anfang des
01:2320. Jahrhunderts immer mehr Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben in die Stadt zogen
01:30und als Folge dessen sich hier der Abfall der Berliner Zivilisation am Rande der Stadt entsorgt
01:38wurde. Als Berlin zu Groß-Berlin wurde und die umliegenden Städte und Dörfer eingemeindet wurden,
01:46stand man wieder vor einem Müllproblem. Denn jetzt befand sich der Park mitten in der Stadt
01:52und hatte als Müllkippe ausgedient. Er wurde begrünt und viele Gartenvereine entstanden auf
02:00dem ungenutzten Land. Er diente nun den Berlinern, die es sich leisten konnten, als Erholungsort,
02:08an dem man nicht nur Gärtnern, sondern auch verweilen konnte. Auf ein paar Quadratmeter
02:15Urlaub machen oder einfach mal die Bähne hochlegen, machte den Ort zu einem grünen
02:22Wohnzimmer und löste den grünen Balkon in seiner bisherigen Beliebtheit, der an jedem Haus mit
02:29verzierten Eisengeländern prangte, ab. Ein regelrechter Run auf jedes kleine grüne Ackerland
02:37begann und es gab bald kein grünes Land zu pachten, geschweige denn zu kaufen. Das legte
02:45sich erst wieder, als durch Krieg und Zerstörung die Stadt im Zweiten Weltkrieg dem Erdboden
02:51gleichgemacht wurde. Einige Gartenlauben dienten als Versteck für so manchen Verfolgten in der
02:57Stadt, doch durch die ständige Bombardierung der Stadt wuchs ein Gerippe aus Trümmern aus dem Boden,
03:04sodass man Berlin nicht wiedererkannte. Bis in die 1960er Jahre hinein fungierten die
03:13Gartenlauben als Obdach, wurden teils ausgebaut und winterfest gemacht. Am Ende des Jahrzehnts
03:20wurden hier aber im Rahmen der Umgestaltung der Stadt die meisten Lauben abgerissen und das
03:27Gelände neu geformt und mit verschiedensten Baumarten aus dem europäischen Raum begrünt.
03:33Vor allem Pioniergehölze wie Pappen, Ahrhörner oder Weiden wurden gepflanzt, da sie gut wachsen
03:41und den Park schnell begrünten. Im Einklang mit den wilden Wiesen und den Wegen der ehemaligen
03:49Fahrtrassen der Lastwagen für den Abraum der Trümmer und Schuttberge aus der Innenstadt prägen
03:55sie nach wie vor den Park. Mit dem Abschluss der Neugestaltung des Geländes erhielt der Park den
04:02Namen Volkspark Prenzlauer Berg, der in die Stadtpläne Berlins aufgenommen wurde. Zeugnisse
04:10dieser Gestaltung sind heute leider nicht mehr sichtbar oder nur schwer auszumachen. So ist die
04:17Treppe am Haupteingang zwischen Oderbuchstraße und Hohenschönhauser Straße kaum auszumachen.
04:23Das Relief, das einst jeden Besucher begrüßte und den Treppenaufstieg unterteilt in verschiedenste
04:30Podeste zum Verschnaufen einläutete, ist mit Graffiti übersprüht und macht auch sonst einen
04:37dreckigen Eindruck. Der Aufstieg hinauf zum Plateau wirkt als wäre man auf den Spuren einer
04:45untergegangenen Zivilisation. Moos und Flechten bedecken den größten Teil der Betonteile und
04:52verleihen dem Treppenbauwerk einen owaldlichen Charakter. Die Geländer, die einst stolz nach
04:59oben führten, sind teils verrostet und verwachsen oder enden oft im Nirgendwo. Kurz vor dem
05:07Erreichen des Plateaus kommt man an einer Bronzefigur von Erwin Dammerow vorbei, der diese
05:14Figurengruppe 1972 erschuf. Damals war sie noch sichtbar und integrierte sich fantastisch ins
05:22Treppenensemble. Doch heute prangt in dunkler Atmosphäre nur noch ein großes rot-weißes FCU
05:30für den Berliner Traditionsverein 1. FC Union aus Köpenick als Graffiti und verhöht die
05:38Komposition des Künstlers, der mit seiner Figurengruppe eine lebensechte Situation schaffte
05:45und somit diesem Park zu einer Lebendigkeit verhalf. Der Park dient, auch wenn es einige
05:52Umgestaltungen nach 1990 gab, in erster Linie als Erholungsort. Hier wird gejoggt, gewalkt und
06:01spazieren gegangen. Im Herbst lassen hier einige ihren Drachen in den Himmel steigen und im Winter,
06:07wenn mal ordentlich Schnee liegt, nutzen viele den Hügel als Rodelabfahrt. Auch wenn der Park
06:15auf den ersten Blick etwas ungepflegter herkommt, lohnt es sich allemal, hier für ein paar Stunden
06:22der Hektik Berlins zu entfliehen.
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