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Die Zahl der Firmenpleiten steigt heuer gegenüber 2023 laut KSV-Hochrechnung um 22 Prozent auf 6.550. Die Passiva explodieren zum schon immens hohen Vorjahreswert erneut - um 31 Prozent auf den neuen und historischen Rekordwert von 18,3 Mrd. Euro. Grund sind viele Großinsolvenzen wie aus dem gefallenen Signa-Konglomerat von Rene Benko, KTM oder Fisker. Fürs kommende Jahr sieht der KSV eine stabile bis leicht steigende Tendenz mit 6.500 bis 7.000 Pleiten.

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Transkript
00:00Die Zahl der Firmenpleiten in Österreich hat heuer mit rund 6.550 fast einen Rekordwert erreicht.
00:07Nur in den Jahren 2005 und 2009 hat es laut der Hochrechnung des Kreditschutzverbands von 1870 mehr gegeben,
00:14wie der KSV am Mittwoch bei der Pressekonferenz zur diesjährigen Insolvenzentwicklung informiert hat.
00:20Wir sind bei rund 6.550 Insolvenzen, die wir erwarten bis zum Ende des Jahres.
00:27Das ist eine Steigerung zum letzten Jahr von rund 22 Prozent und verglichen zu 2019,
00:36das wir immer gerne als Vergleichsjahr nehmen, das war vor Corona noch ein Normaljahr,
00:41auch wenn es kein großes Insolvenzjahr war, aber verglichen zu 2019 sind wir bei plus 30 Prozent.
00:48Erneut explodiert sind zum schon immens hohen Vorjahreswert die Passiva.
00:53Wir werden auf rund 18,3 Milliarden kommen, das ist ein Plus von 30,8 Prozent.
00:59Und was wir auch sehen ist, betroffene Gläubiger haben wir mehr, also wir sind bei rund 51.000
01:06und aber auch bei den betroffenen Mitarbeitern, dass wir ein dementsprechendes Plus haben von rund 30 Prozent bei 30.000.
01:15Also was wir sehen hier ist sehr stark, wir haben größere Insolvenzen,
01:20wir haben Firmen, die auch dementsprechend mehr Mitarbeiter haben und auch dementsprechende Passiva.
01:27Grund sind viele Großinsolvenzen, wie aus dem gefallenen Signer-Konglomerat von René Benko, KTM oder Fiskar.
01:34Ein Ausnahmejahr natürlich auch konjunkturell, aber auch ein Ausnahmejahr, wo Unternehmen in Insolvenz schlittern,
01:42wo es nicht nur konjunkturell schwierig ist, sondern wo auch Managementfehler passiert sind.
01:48Derzeit ziehe sich in den Unternehmen ein Pessimismus durch, bedauert der KSV-Chef.
01:53Was wir dringend brauchen in Österreich ist Momentum. Was wir auch dringend brauchen ist einen Zukunftsoptimismus.
02:00Derzeit ist es so, dass die österreichische Wirtschaft und wir sehen das auch bei den UnternehmerInnen,
02:05dass einfach sich ein großer Pessimismus durchzieht, ein Zukunftspessimismus und wir müssen wieder aus dieser Situation rauskommen.
02:13Die UnternehmerInnen haben uns auch ganz klar gesagt, was sie sich erwarten würden.
02:17Und was sie sich erwarten würden und was auch möglich wäre zu lösen, ich glaube weniger, dass es große Steuerreduktionen geben wird,
02:26aber woran ich glaube ist, dass man regulatorische Eingriffe erleichtern könnte.
02:31Fürs kommende Jahr sieht der KSV eine stabile bis leicht steigende Tendenz mit 6.500 bis 7.000 Pleiten.

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