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Mit Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde hat EA Los Angeles vor 20 Jahren einen Strategiespiel-Hit abgeliefert, der auch heute noch begeistern kann. Wir haben uns das Spiel von 2004 jetzt nochmal angeschaut und blicken im Video auf die Besonderheiten der Lizenzumsetzung zurück.
Transkript
00:00Im Dezember ist es jetzt exakt 20 Jahre her, dass ein herausragendes und absolut ikonisches
00:11Echtzeit-Strategie-Spiel erschienen ist.
00:13Und zwar der Herr der Ringe Die Schlacht um Mittelerde, das sich auch in Sachen Titellänge
00:19nur hinter dem Addon des eigenen Nachfolgers verstecken muss.
00:23Das kam zwei Jahre später raus unter dem eingängigen Namen Der Herr der Ringe Die
00:28Schlacht um Mittelerde 2, der Aufstieg des Hexenkönigs.
00:31Aber heute widmen wir diese Rückschau erstmal nur Teil 1, denn wer sich nostalgisch zurückerinnert,
00:38der denkt wahrscheinlich wie wir erstmal an das Original von 2004.
00:43Dass die Serie schon so lange brach liegt, ist übrigens nicht mehr die Schuld von Electronic
01:00Arts.
01:01Die haben die Rechte an der Franchise schon 2011 abgegeben und von da an auch den Verkauf
01:07der beiden Teile eingestellt.
01:09Daher findet ihr das Spiel auch nicht im Repertoire eines Online-Shops wie Steam oder
01:13GOG.com.
01:14Die Rechte liegen bei Warner Brothers Games.
01:18Aber was wäre die Gaming-Welt ohne die Modding-Community?
01:22Selbstverständlich gibt es Lösungen, wie ihr die Klassiker auch heute noch spielen
01:26könnt.
01:27Neben mehreren guten bis famosen Mods, vor allem zu Teil 2, findet ihr mittlerweile den
01:33ausgezeichneten All-in-One-Launcher des Modding-Teams rund um Beyond Standards, den wir auch unter
01:40dem Video verlinkt haben.
01:41Über den ziemlich professionellen Launcher könnt ihr die Klassiker außerdem online
01:46mit Freunden spielen und eure Mods verwalten.
01:49Bei Teil 2 wäre das insbesondere die bekannte Edain Mod, an der auch unser allseits geliebter
01:55Maurice Weber mitgebastelt hat.
01:58Und für Schlacht um Mittelerde 1 ist das vor allem der Patch 2.22, der im Vergleich
02:04zur Vanilla-Version Balancing und Grafik überarbeitet, sodass das Spiel auch noch HD-Auflösungen
02:10unterstützt.
02:11Damit aber genug von den technischen Details.
02:14Schlacht um Mittelerde hat auch heute noch einen so guten Läumund, weil es mal ausnahmsweise
02:19eine richtig gute Lizenz-Umsetzung geworden ist, die das Herr-der-Ringe-Flair fantastisch
02:24rüberbringt.
02:26Schon die erste Mission der Kampagne auf der guten Seite mit Gandalf und den Gefährten
02:31in Moria ist einfach grandios.
02:34Spielmechanisch ist das Schlauchlevel zwar vernachlässigbar, die Atmosphäre ist aber
02:38so dicht wie Gimlis Bart.
02:40Und dazu tragen besonders die Film- und Audioeinspiele aus den Filmen bei.
02:56Spielmechanisch ist das Schlauchlevel so dicht wie Gimlis Bart.
03:02Und dazu tragen besonders die Film- und Audioeinspiele aus den Filmen bei.
03:08Spielmechanisch ist das Schlauchlevel so dicht wie Gimlis Bart.
03:13Und dazu tragen besonders die Film- und Audioeinspiele aus den Filmen bei.
03:19Spielmechanisch ist das Schlauchlevel so dicht wie Gimlis Bart.
03:25Gerade in Sachen Kampagne punktet das Spiel außerdem mit coolen Progressionsmechaniken.
03:31Dass Helden aufleveln und neue, mächtige Fähigkeiten bekommen, ist nicht weiter besonders.
03:38Dass ihr aber Einheiten mit in die nächste Mission nehmen könnt, das durchaus.
03:43Viele Spiele trauen sich das aus Balancing-Gründen nicht und auch in Schlacht um Mittelerde
03:49ist das ein Problem.
03:50Aber die Vorteile überwiegen einfach, wenn ihr mit Eomers immer weiter wachsenden Eoret,
03:55also seiner Reiterschar, über die Ebenen Rohharns prescht
03:59und dabei vom fantastischen Original-Soundtrack begleitet werdet.
04:04In der Kampagne entsteht da doch im Vergleich zu anderen Spielen der Eindruck,
04:08als würdet ihr tatsächlich eine Entwicklung nachspielen und nicht nur Missionsziele abarbeiten.
04:14Das erhöht die Immersion und ganz enorm auch die Bindung zu den Truppen.
04:18Die steigen nämlich in der Kampagne auf.
04:21Und das ist auch ein Vorteil.
04:23Die Kampagne ist nicht nur für die Kampagne, sondern auch für die Kampagne.
04:28Das erhöht die Immersion und ganz enorm auch die Bindung zu den Truppen.
04:32Die steigen nämlich zusätzlich noch im Rang auf und können mit Upgrades dauerhaft verbessert werden.
04:38Gerade mit den Rohharn-Armeen entsteht das wirkmächtige Gefühl,
04:42wirklich durch die Riddermark zu reiten, eine riesige Armee um euch zu versammeln
04:47und mit euren Veteranen Saruman über den Isen zurückzutreiben.
04:58Da tut es dann sogar weh, wenn ihr mal einen eurer ältesten Trupps verliert,
05:02dem ihr vielleicht sogar einen eigenen Namen gegeben habt.
05:05Denn ja, auch so banale kleine Features wie die Namensumbenennung
05:09und missionsübergreifende Statistiken machen echt was aus.
05:13Allein, dass es möglich ist, Boromir beim Überfall der Uruk-Hai auf dem Amon-Hen zu retten
05:19und dann einfach weiter mit in die nächsten Missionen zu nehmen,
05:22hat uns damals ebenso überrascht wie begeistert.
05:27Auch im weiteren Verlauf der guten Kampagne, die zwischen Einsätzen in Rohharn, Gondor
05:37oder Heldenmissionen um Frodo und Sam wechselt, habt ihr eine gewisse Entscheidungsfreiheit,
05:42indem ihr bestimmt, welche Regionen des Westens ihr zuerst vom Würgegriff der Weißen Hand
05:48oder des Roten Auges befreien wollt.
05:51Je nach Provinz ändert sich die Herausforderung und die abschließende Belohnung,
05:56die entweder mal das Bevölkerungslimit erhöht, eure Ressourcenproduktion steigert
06:00oder Spezialpunkte freischaltet, mit denen ihr mächtige Fähigkeiten bekommt.
06:05Die erlauben euch zum Beispiel einen Trupp Rohirrim oder Elben in die Schlacht zu werfen
06:10oder auch einfach nur ein paar Einheiten zu heilen.
06:13Dieses Prinzip ist in der bösen Kampagne dasselbe,
06:16nur dass ihr hier die Länder von Harad bis nach Eriador verwüstet, statt sie zu retten.
06:27In den Missionen selbst und in den Echtzeitstrategie-Gefechten im Single- oder Multiplayer
06:34ist einiges anders als bei einem Durchschnitts-RTS.
06:37Vor allem baut ihr nicht frei in der Gegend, sondern müsst solche Siedlungszentren auf der Karte erobern.
06:44Die kleinsten erlauben euch nur das Errichten eines Gehöfts oder Holzfällers,
06:48während bei den größten ganze Zitadellen aus dem Boden gestampft werden,
06:52die dann mehrere Bauslots etwa für Kasernen, Stallungen und Schmieden mit Upgrades bereitstellen.
06:58Da es außerdem nur eine Ressource gibt, ist das Aufbau-Gameplay insgesamt recht überschaubar.
07:04Da aber gleichzeitig eben nur auf wenigen Positionen gebaut werden kann,
07:08entbrennt auf den Karten ein ständiger Kampf um diese Expansionsplätze.
07:13Sich also wie in anderen Spielen einfach nur hinter Mauern und Türmen zu verstecken,
07:17funktioniert in Schlacht um Mittelerde 1 so nicht, zumindest nicht auf den höheren Schwierigkeitsgraden.
07:24Wie gut dieses System zum restlichen Spieldesign passt und wie viel Dynamik dadurch ins Gameplay kommt,
07:30zeigt sich auch bei der angesprochenen, besonders beliebten Edain-Mod Zuteil 2.
07:36Denn Schlacht um Mittelerde 2 hatte genau dieses Siedlungssystem abgeschafft und mit freiem Bauen ersetzt.
07:44Die Modder jedoch haben dann genau das wieder rückgängig gemacht
07:47und das alte System in ihre Mod für den Aufstieg des Hexenkönigs übernommen.
07:53Größtes Manko des Spiels war dagegen schon immer die Einheiten-KI, die jetzt 20 Jahre später umso schlechter wirkt.
08:01Denn die Wegfindung und Angriffslogik der Einheitentrupps ist einfach echt schlecht, selbst für die Zeit.
08:08Besonders die langsamen, aber großen Orkhäre von Mordor sind eine Zumutung.
08:14Das führt auch heute noch dazu, dass Bogenschützen viel zu effektiv sind.
08:18Dementsprechend funktionieren bei Gondor reine Waldläufer-Armeen bestens.
08:23Deren einziger Nemesis sind Katapulte, aber dafür gibt's dann meistens auch eine Lösung.
08:29Richtig befriedigend ist es dagegen, mit einer Reiterarmee in bester Filmanier die üblen Herrscharen einfach über den Haufen zu reiten.
08:37Erst wenn dann Speerträger auftauchen, müsst ihr die großen Wendekreise der Reiter beachten.
08:42Toschiert nämlich auch nur ein Pferd einen solchen Speer, ist es um die ganze Einheit geschehen.
08:48Dennoch hatten wir wieder wirklich viel Spaß mit unserem neuerlichen Spieldurchlauf.
08:53Nur bei der bösen Kampagne kam dann doch hin und wieder Frust auf,
08:57etwa wenn ein paar Bogenheinis kurzen Prozess mit unseren im Süden rekrutierten Olifanten-Armeen machten.
09:04Die Schlacht um Mittelerde lebt heute also schon stark von der grandiosen Atmosphäre
09:09und nicht mehr ganz so sehr von den spielmechanischen Qualitäten.
09:13Umso mehr würden wir uns daher über einen Remake oder sogar einen neuen Teil der Reihe freuen.
09:18Denn eines ist klar, wenn die Basis halbwegs stimmt, ist Herr der Ringe einfach eine wahnsinnig starke Marke,
09:26die mehr gute und moderne Spiele verdient hätte.
09:29Oder was meint ihr?
09:31Schreibt es uns in die Kommentare und damit vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.

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