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Stromberg – Der Film ist das große Kinofinale der beliebten Fernsehserie mit Christoph Maria Herbst. Darin macht das Büro einen gemeinsamen Betriebsausflug, der natürlich im Chaos endet.

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Kurzfilme
Transkript
00:00Sag mal, was hängst du dir eigentlich dabei? Wie gehst du denn mit mir um?
00:03Ich rede jetzt. Für dich bin ich immer noch Herr Herbst, ja? Oder schlicht Gott.
00:10Und wie kommst du darauf, mich zu duzen? Kennen wir uns?
00:15So jemanden wie dich würde ich ja nicht mehr mit Glaceh-Handschuhen anfassen, okay?
00:20Also ein bisschen mehr Respe...
00:22Hallo?
00:24Also ein bisschen mehr Respekt, ja?
00:30Andreas, alter Gurken-Pudding, wie ist es? Wir zwei beiden demnächst auf der großen
00:44Leinwand? Super, oder? Doch, der ist super! Dann lernst du den Chef endlich mal von der
00:49ganz anderen Seite kennen.
00:50Er hat sich eingeschissen.
00:53So, geht jetzt nämlich nicht um die Filme hier, sondern um den hier. Und frage mal,
01:06warum muss ich mir das jetzt im Kino angucken? Weil ich meine, man kann jetzt sagen, Stromberg
01:13im Kino ist wie Ben Hur auf dem iPad.
01:17Ja, das stimmt. Ja, verstehe ich eigentlich auch nicht. Man kann eigentlich auch fünf
01:22Jahre warten, weil dann wird der Scheiß eher auf ProSieben ausgestrahlt. Aber fünf Jahre
01:27ist eine lange Zeit. Und um am Puls der Zeit zu sein und so ein Gefühl für Aktualität
01:35zu kriegen, sollte man schon ab 20. Februar 2014 reingehen. Was man auch nicht unterschätzen
01:40sollte, ist natürlich dieses kollektive Gefühl von, ich gucke zusammen mit 700, 800 Leuten
01:46einen Film. Das ist nochmal was anderes, als wenn man mit Mutterseelen alleine in der Unterhose
01:50mit Etnisschen in der Sitzgruppe hockt und sich so einen Film irgendwie zu Hause anguckt.
01:55Und es ist ja auch Sex drin. Das stimmt nicht. Was? Oder? Ihr habt doch Ärsche und so. Ja,
02:03oder Hupen. Ja, jede Menge Hupen. Und überhaupt, es ist ein Frauenfilm. Ja, und ihr habt ja
02:11so, das hat ja irgendwie Geld gesammelt, seid mit dem Hut rumgegangen, oder wie habt ihr
02:16das gemacht, damit ihr den Film drehen konntet? Das stimmt. Wir sind mit einem ganz großen
02:19Kollektivbeutel rumgegangen und es wird fälschlicherweise immer als Crowdfunding
02:24bezeichnet, aber es ist tatsächlich ein Crowdinvesting. Also der Fan, der Geld gegeben hat, hat eine
02:30reale Chance, nicht nur seine Einlage zurückzukriegen, sondern auch noch eine Rendite. Und das kann
02:36man von den Banken heutzutage nicht zwingen zu behaupten. Wie viel werden die denn sein?
02:39Ich meine, so Internetfans ist ja um 50 oder wie viel? Die Mindesteinlage war 50 Euro.
02:45Und wie viel ist da rumgekommen? Wir haben eine Million gekriegt. Ja, eine Million. Nimmst
02:52du eigentlich Medikamente, Bewusstseinsverengende? Nö, wir haben nur fünf Staffeln Stromberg
02:56jetzt am Stück gebucht. Das tut mir leid. In Vorbereitung. Dann guck dir den Film an,
03:01dann wirst du da normal. Da ist richtig was gebacken mit Weibern, ne? Doch, mit so richtigen
03:08Prachtbratzen. Ja, tut es dir leid jetzt so Schlussstrich-mäßig, das Ganze, die Figur?
03:20Uns allen tut es schon leid, ja. Ich meine, das ist eine Entscheidung, die wir gemeinsam
03:23getroffen haben. Insofern stehen wir da auch zu. Aber der letzte Drehtag war schon von
03:29enormen Sentimentalitäten geprägt, das kann ich nicht anders sagen. Weil das ist ja,
03:33ich meine, zehn Jahre, die kippst du nicht einfach mal eben so weg. Das ist wie eine
03:36Beziehung, da geht man nie so ganz. Und was mochtest du jetzt so im Nachhinein lieber,
03:44die witzigen Momente oder die depressiven Momente? Ich muss sagen, ich habe damals schon
03:50versucht, dir im Interview das Wort Depredi irgendwie anzudrehen. Ich mochte immer wirklich
03:56diese, auch, also ich glaube deswegen, warum ich so lange dran geblieben bin, war halt
03:59die depressiven Momente. Immer dieses, was einen so richtig runterzieht. Wenn er so sagt,
04:03boah, ich könnte in zehn Minuten alles zusammenpacken, dann wäre es, wäre ich nie hier gewesen.
04:06Ging mir genauso. Deshalb habe ich es auch irgendwann mal nicht Comedy genannt, sondern
04:10Tragedy. Ein weiterer Ausdruck, der sich nicht durchgesetzt hat. Ging mir genauso. Also,
04:17es ist dieser Wechsel, dass man auf einmal schallend lachen kann oder zwischendurch
04:21schmunzelt und sich dann wieder wegdreht. Dieses berühmte Fremdschämen, ein Ausdruck,
04:27den es, glaube ich, auch erst seit Stromberg gibt. Diese Mischung macht es. Und die haben
04:33wir, glaube ich, in einem Kinofilm auch wieder ganz gut hingekriegt. Nur, dass wir da nochmal
04:38höher und nochmal tiefer in den Amplituden irgendwie gehen, weil es eben Kino ist, wo
04:43man ja immer alles ein bisschen größer und größere Bilder und so weiter machen kann.
04:48Wir können auch mal einfach reingucken, musst du jetzt gar nicht alles erzählen.
04:50Gerne. Was will ich hier? Gucken wir mal kurz rein.
04:56Untertitel von Stephanie Geiges

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