• vorgestern
Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust, die eine will sich von der anderen trennen. Im Gegenteil zum Publikum, welches sich wahrlich nicht von den tollen SchauspielerInnen trennen wollte, denn es war ein fantastischer Theaterabend im Lessingtheater.
Engagierte und talentierte junge KünstlerInnen trotzen krankheitsbedingter Ausfälle, kurzfristiger Umbesetzungen und zauberten einen Kunstgenuss auf die Bretter des Lessing Theaters. Eine tolle Neuinterpretation durch Regisseur Simon Malleczek, und ein großes Lob, den DarstellerInnen, Technik und allen, die an diesem Erfolg beteiligt waren.
Besonders emotionaler Moment als Simon die wegen Erkrankung ausgefallene Darstellerin auf die Bühne holte,
so geht Theater und Empathie.
Alter Faust: Simon Malleczek Junger Faust: Marlene Langer Mephisto: Anita Haas Gretchen: Emma Brenner Mahrte Schwerdtlein: Alena Cirak Wagner & Ließchen: Emily Enzi Gott & Hexe: Isadora Kowarc In weiteren Rollen: Nina Ploc Regie & Fassung: Simon Malleczek Produktionsassistenz: Patrik Meidlinger Chorleitung: Isadora Kowac Bühnenbau: Tina Haas, Günther Malleczek Lichttechnik: Matthias Rader, Amelie Schulz Tontechnik: Vanessa Dugandzija Musik: Simon Malleczek Kostümbildnerin: Maria-Theresia Bartl Kostümassistenz: Ildiko Gröll, Madita Schmelz Öffentlichkeitsarbeit Grafik: Karl Heinz Schneider Öffentlichkeitsarbeit: Daniela Slavik-Malleczek

Kategorie

🗞
News
Transkript
00:00Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust, die eine will sich von der anderen trennen.
00:17Im Gegenteil zum Publikum, welches sich wahrlich nicht von den tollen SchauspielerInnen trennen wollte, denn es war ein fantastischer Theaterabend in Lessing Theater.
00:27Engagierte und talentierte junge KünstlerInnen trotzen krankheitsbedingter Ausfälle, kurzfristiger Umbesetzungen und zauberten einen Kunstgenuss auf die Bretter des Lessing Theaters.
00:37Eine tolle Neuinterpretation durch Regisseur Simon Maleczek und ein großes Lob, den DarstellerInnen, Technik und allen, die an diesem Erfolg beteiligt waren.
00:47Besonders emotionaler Moment, als Simon die wegen Erkrankung ausgefallene DarstellerIn auf die Bühne holte. So geht Theater und Empathie.
00:57Und ihre vorgeschriebene Reise vollendet sie mit Donnergang. Der Anblick gibt den Engeln Stärke, da keiner sie ergründen mag. Und die unbegräblich hohen Werke sind herrlich von ihrem ersten Teil.
01:24Und schnell und unbegreiflich schneller dreht sich um Herr der Erde Pracht. Es wechselt Paradieseshelle mit tiefer, schauvoller Nacht. In breiten Flüssen schäumt das Meer am tiefen Grund der Felsen auf und Fels und Meer wird fortgerissen im ewig schnellen Sphärenlauf.
01:46Und Stürme braust um die Wette, vom Meer aufs Land, vom Land aufs Meer, umweldenbügend eine Kette, der tiefsten Wirkung riecht zum Meer, der flammt ein blitzendes Verheeren dem Pfade vor des Donnerschlags. Doch deine Boten, Herr, verehren das sanfte Wandeln deines Tages.
02:04Der Anblick gibt den Engeln Stärke, da keiner dich ergründen mag. Und alle deine hohen Werke sind herrlich, wie am ersten Tag.
02:34Ah, jetzt, ich fang gleich bei Mephisto an. Das ist eine faszinierende Rolle. Das Böse hat immer Faszination, oder?
02:40Ja, es ist die Übermacht von allem und es will immer und begehrt alles.
02:45Denn wenn ich zu meinem Zweck gelange, erlaubt die mir Triumph aus voller Brust. Staub soll er fressen und mit Lust, wie meine Mose, die berühmte Schlange.
02:58Du darfst auch dauernd freier scheinen. Ich habe denn das gleiche nie gehasst, von allen Geistern die Verneinen mit der Schelm am wenigsten zu lassen.
03:09Seid ihr das dritte Mal? Viertel Mal, ja. Viertel Mal. Noch einmal morgen.
03:14Und dann kommt dieses, die Wehmut? Schauen wir mal. Wissen wir noch nicht.
03:21Okay, wirklich fantastisch. Und schwere Rolle, viel Text, oder?
03:26Ja, es geht. Also man merkt sich mit der Zeit irgendwann und es kommt langsam immer.
03:33Du schwebst um mich, erflehter Geist. Enthülle dich. Ich fühle ganz mein Herz dir hingegeben.
03:45Du musst, du musst und kostet es dein Leben.
03:53Schreckliches Gesicht.
03:56Du hast mich mächtig angezogen, an meiner Sphäre lang gesogen.
04:01Ich ertrag dich nicht.
04:04Du flehst eratmend, mich zu schauen, meine Stimme zu hören, meinen Anschluss zu sehen.
04:10Mich neigt dein mächtig Seelenflehen. Glaube nicht.
04:16Ich erbärm dich, grauenfass lieber Menschen dich. Wo ist der Seelenruf?
04:21Okay, bis zum bitteren Ende.
04:26Ja, Faust, heute Faust mal zwei.
04:29Ja, genau. Also diese Umbesetzung, die wir hatten, hat uns jetzt schon ein bisschen kurz aus dem Konzept gebracht.
04:36Aber wir haben uns alle zusammengerafft und haben das, glaube ich, doch relativ gut gemacht.
04:40Das war auch unser Gretchenkrank noch davor. Die ersten drei haben wir ohne sie gespielt.
04:44Aber jetzt ist sie wieder da und morgen spielt auch der junge Faust. Also, endlich.
04:51Traum trägt der Weinstock, Hörner der Ziegenbock.
05:09Der Wein ist saftig, Holz die Reben, der Bücher auch. Kann Wein auch geben.
05:17Ein tiefer Blick in die Natur. Es ist ein Wunder. Glaube nur.
05:23Jetzt, wenn es praktisch der zweite Part, der junge Faust, den du ja normalerweise nicht spielst, ist es für dich auch schwieriger dann?
05:31Ja, total, weil beide Figuren anders spielen, sich anders benehmen und vor allem die Personen anders spielen.
05:37Simon hat eine ganz andere Ausstrahlung als Mel und man muss halt switchen können zwischen den Personen.
05:43Aber es macht schon Spaß, das zu lernen, wie die Personen sind und wie sie spielen.
05:48Ich wage meine Armut geleid dir anzutragen.
05:51Bin weder Fräulein, weder schön. Kann ohne geleid nach Hause gehen.
06:01Das ist ein wahrlich schönes Kind.
06:06Die Haare sind mir angezogen. Sie sind so sitt- und tugendreich und etwas schnippisch doch zugleich.
06:16Der Lippe rot, der Wange Licht. Die Tage der Welt, vergess ich's nicht.
06:24Also, von uns aus betrachtet, es war wunderbar. Ganz ein tolles Stück.
06:28Ich hoffe, wir sehen es noch einmal oder die Zuschauer sehen es noch einmal, weil das gehört natürlich wesentlich öfters gespielt.
06:33Eigentlich schon. Vielleicht folgt ja eine Wiederaufnahme, wer weiß.
06:37Also, wir arbeiten daran. Jetzt erst einmal ist es vorbei.
06:41Die Schule geht weiter. Der Ernst des Lebens geht leider weiter.
06:45Ja, wir hoffen auch, dass wir das jetzt nicht nach fünf Vorstellungen in die Akten verfrachten müssen,
06:50sondern dass wir irgendwann weiterspielen dürfen, weil ich glaube, es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht
06:56und wir können alle sehr stolz auf uns sein, auf das, was wir hier geleistet haben.
07:00Tätin weiß Gott recht herzlich lieben.
07:05Vielleicht ist er gar tot. Oh, Pein! Hätte ich nur einen Totenschein.
07:12Frau Marthe! Hängelchen, was soll's?
07:15Was zwingen mir die Knie wieder? Da finde ich so ein Kästchen wieder.
07:19In meinem Schrein, aus Ebenholz. Und Sachen. Herrlich ganz und gar.
07:23Weit reicher als das erste war.
07:25Das soll sie nicht der Mutter sagen. Die jetzt wieder gleich zur Beichte tragen.
07:29Ach, seh sie nur! Ach, schau sie nur!
07:33Oh, du glückselige Kreatur!
07:36Ich darf mich leider nicht auf den Gassen oder in der Kirche mitsehen lassen.
07:44Komm du nur auch zu mir rüber und leg den Schmuck hier heimlich an.
07:48Spazier ein Stündchen lang den Spiegelglas hinüber.
07:51Wir haben unsere Freude dran.
07:54Dann gibt's ein Anlass, gibt's ein Fest, wo man so nach und nach den Leuten sehen lässt.
08:04Ein Kettchen erst.
08:08Die Perle dann ins Ohr.
08:13Die Mutter sieht's wohl nicht. Man macht ihr auch was vor.
08:18Ach Gott, muss das meine Mutter sein?
08:21Das ist dann schon der Herr. Herein!
08:25Bin so frei, gerade hereinzutreten.
08:32Muss bei den Frauen Verzeihner beten. Wollt nach Frau Mates Schwertlein fragen.
08:37Der Applaus des Publikums ist praktisch das Brot des Künstlers.
08:43Da wird's aber heute ordentlich satt.
08:47So ist es, ja.
08:49Und auch an die Kollegen, Kolleginnen, wirklich volles Kompliment.
08:54Die waren wirklich alle durch die Bank super. Tolle Inszenierung, tolles Stück.
08:58Hat Spaß gemacht.
09:00Vielen Dank.
09:02Man merkt, dass er an nichts einen Anteil nimmt.
09:05Es steht ihm an der Stirne geschrieben, dass er nicht mag eine Seele lieben.
09:11Mir ist so wohl in deinem Arm.
09:14So frei, so hingegeben warm.
09:17Aber seine Gegenwart schnürt mir das Innere zu.
09:20Du ahnungsvoller Engel, du!
09:22Das übermannt mich zu sehr.
09:25Das Wohl mag zu uns treten, meinte ich sogar.
09:29Ich liebte dich nicht.
09:41Wie anders.
09:43Gretchen.
09:45War dir's.
09:47Hast du noch was Wunschen?
09:49Jetzt du mal Tat hast.
09:51Aber nicht beim Tanzen!
09:53Oh, wär ich nie geboren.
09:55Auf, oder ihr seid verloren.
09:57Ohne es zu sagen.
09:58Zaudern und plaudern.
09:59Der Morgen, der man meine Pferde schaut an.
10:02Steigt aus diesem Baum hier rauf, der, der.
10:04Was will er denn machen?
10:06Du sollst leben!
10:08Gericht Gottes, dir hab ich mich übergeben.
10:10Komm, komm, ich lass dich mit ihr im Stich.
10:12Dein bin ich, Vater.
10:14Rette mich, Engel, ihr heiligen Scharen.
10:16Lange habe ich immerherum dich zu bewahren.
10:18Heinrich.
10:20Weg mir aus von hier.
10:22Sie ist gerichtet.
10:24Komm, komm, helf mir.