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Transkript
00:00Die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Moskau beschäftigen schon jetzt Athleten, Funktionäre und, wie sich in Frankfurt zeigte, auch Soldaten.
00:30Musikalische Grüße nach Moskau. Zugunsten der deutschen Sporthilfe hat die Big Band der Bundeswehr zusammen mit Spitzensportlern eine Langspielplatte aufgenommen.
00:50Ob durch Verkauf der LP mit den Olympischen Stimmbandsportlern die Medaillenchancen steigen, wird sich zeigen.
01:00Wie hübsch, die Bundeswehr schickt musikalische Grüße nach Moskau. Guten Abend, meine Damen und Herren.
01:06Sagen Sie bitte nicht, ich sei zynisch. Diese famose Nachricht wurde vom BRD-Fernsehen verbreitet.
01:11Am 4. November. Da war Leonid Brezhnevs Berliner Friedensangebot schon 29 Tage alt.
01:18Und eigentlich erwartet man in Moskau, und nicht nur in Moskau, aus NATO-Kreisen anderes als Big Band-Töne einer Bundeswehrkapelle.
01:28Ich bin gestern aus Leipzig zurückgekommen von der 22. Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche.
01:37Eröffnet hatten wir sie mit dem von der internationalen Jury am Freitag preisgekrönten sowjetischen Dokumentarfilm Melanies Hochzeit.
01:451938 war nahe Kiew eine ukrainische Hochzeit gefilmt worden. Fröhliche, glückliche, unbeschwerte Menschen.
01:56Wir sahen die Braut nun Witwe. Es gibt nicht mehr viele Überlebende in jenem Dorf.
02:02Was mögen Sie, Ihre Enkel und Kinder, empfinden und denken, wenn Sie hören, dort, wo die Mörder Ihrer Lieben herkamen, sollen nukleare Raketen stationiert werden.
02:15Gerichtet auf die Ukraine. Aber auch auf Bielorussland, Lettland, Estland und Litauen, auf Polen und die Tschech-Slowakei.
02:22Übrigens auch auf die Deutsche Demokratische Republik.
02:26Meine Damen und Herren, es war Leonid Brezhnev, der einmal sagte, bis zum letzten Tag des Krieges haben wir treue Kameraden begraben.
02:36Auf dem ganzen Weg haben wir die Spuren der faschistischen Gräueltaten gesehen, sind weinenden Müttern, untröstlichen Witwen und hungernden Waisen begegnet.
02:44Und wenn man mich heute fragen würde, welche wichtigste Schlussfolgerung ich, der ich den Krieg vom ersten bis zum letzten Tag mitgemacht habe, ziehen würde,
02:54so würde ich antworten, dass es ihn nicht mehr geben darf. Krieg darf es niemals mehr geben.
03:02Heute aber, meine Damen und Herren, hängt die Entscheidung über Krieg und Frieden, über Leben und Tod von der Antwort ab.
03:09Wie hältst du es mit Abrüstung, Entspannung, Verständigung, mit friedlicher Koexistenz?
03:16Die amerikanische Mittelstreckenrakete Pershing 2, Reichweite bis 1800 Kilometer und der amerikanische Marschflugkörper Cruise Missile, Reichweite bis 2600 Kilometer.
03:34Beide Waffensysteme können von Westeuropa aus Atomsprengkörper auch in die Sowjetunion tragen.
03:39Darum, meine Damen und Herren, um diese neuen Mittelstreckenwaffen, ihre Produktion und ihre Stationierung auf westeuropäischem Boden geht es gegenwärtig im Ostwestdialog.
03:52Apel erklärte, Sicherheit müsse durch Verteidigungsfähigkeit und Entspannungsbereitschaft gefestigt werden.
03:59Einseitige Vorleistungen dürfe es nicht geben.
04:01Was nun nimmermüde als Berliner Friedensinitiative propagiert wird, hatte Leonie Brezhnev am Vorabend des 30. Jahrestages der DDR am 6. Oktober ins Rollen gebracht.
04:13Er sei bereit, innerhalb der nächsten zwölf Monate bis zu 20.000 sowjetische Militärangehörige, 1.000 Panzer sowie eine bestimmte Anzahl anderer Militärtechnik vom Territorium der DDR abzuziehen, ohne Gegenleistungen des Westens.
04:26Darüber hinaus sollten die vertrauensbildenden Maßnahmen der KSZE-Schlussakte über Manöver und Manöverankündigungen erweitert werden.
04:34Der CDU-Vorsitzende Kohl äußerte sich zur Abrüstungsfrage auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Hannover.
04:41Wir sagen ein klares Ja auf die Anfrage der Amerikaner, ob diese Entscheidung in den Vereinigten Staaten im Blick auf den Bau für Mittelstreckenraketen getroffen werden soll.
04:53Wir sagen ein klares Ja zur Bereitschaft der Stationierung dieser Geräte nach einer Bauzeit von drei, vier Jahren auf dem Gebiet und im Territorium der Bundesrepublik Deutschland.
05:05Und wir sagen ein ebenso klares Ja dazu, dass unmittelbar nach dem Beschluss, also bevor die Produktion überhaupt beginnen kann, die notwendigen Verhandlungen mit der Sowjetunion aufgenommen werden.
05:18Wir sind bereit, die Anzahl von Kernwaffenträgern mittlerer Reichweite, die in den westlichen Gebieten der Sowjetunion stationiert sind, im Vergleich zum heutigen Stand zu reduzieren.
05:34Selbstverständlich nur unter der Voraussetzung, dass in Westeuropa keine zusätzlichen Kernwaffenträger mittlerer Reichweite stationiert werden.
05:45Die sowjetische Parteizeitung Pravda hat heute die Diskussion über Abrüstung fortgesetzt.
05:51Die Zeitung meinte, die NATO sei auf einem falschen Kurs, wenn sie erst neue Atomraketen in Westeuropa stationieren und dann mit Moskau über Abrüstung verhandeln wolle.
06:02Bundeskanzler Schmidt, der vermutlich im Frühjahr nach Moskau fliegt, hat sich in Hamburg dagegen ausgesprochen, den im Dezember bevorstehenden NATO-Beschluss zur Modernisierung der Raketen zu verschieben.
06:13Schmidt äußerte die Erwartung, dass man trotzdem mit Moskau werde verhandeln können.
06:18Auch der sicherheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Möllemann, meinte, im Falle eines NATO-Beschlusses werde es keinen Bruch des Entspannungsprozesses geben.
06:29Dagegen sagte der SPD-Vorsitzende von Baden-Württemberg, Eppler, die mögliche Stationierung neuer Raketen in Westeuropa sei eine Provokation der Sowjetunion.
06:39Diese Äußerung Epplers bezeichnete der CDU-Bundestagsabgeordnete Weißkirch als unverantwortlich.
06:45Bundeskanzler Schmidt macht dem Bayerischen Rundfunk noch einmal klar, dass zwischen dem erwarteten NATO-Beschluss und der tatsächlichen Stationierung solcher Waffen genügend Zeit bleibe, mit dem Osten über die Abrüstung zu verhandeln.
06:58Ähnlich äußerte sich der SPD-Vorsitzende Brandt. In Wirklichkeit, so Brandt vor der rheinland-pfälzischen SPD, lägen die Standpunkte zwischen Bonn und Moskau in der Abrüstungsdiskussion nicht weit auseinander.
07:10Oh, das ist eine überraschende Äußerung. Mit dem Kompass stimmt was nicht, sagte der Polarforscher, als er zwei Neger-Häuptlinge traf.
07:22Ob man tatsächlich durch Aufrüsten und Wettrüsten zu Verhandlungen über die Abrüstung kommt, zu Sicherheit für die 80er Jahre?
07:31Ich habe Brezhnevs Angebot anders verstanden. Außer der einseitigen Reduzierung sowjetischer Truppen, Panzer und gewisser anderer Militärtechnik aus der Deutschen Demokratischen Republik als Beweis des guten Willens
07:43und außerdem erwähnten Angebot, Mittelstreckenraketen im Westen der Sowjetunion zu reduzieren, wenn es in Westeuropa keine neuen nuklearen Mittelstreckenraketen gibt.
07:53Außerdem war da nämlich noch einiges andere angeboten worden in Berlin im Palast der Deutschen Demokratischen Republik.
08:02Weitere Verhandlungen nämlich über Mittelstreckenraketen überhaupt.
08:06Über weitergehende, vertrauensbildende Maßnahmen, zum Beispiel die langfristige Ankündigung militärischer Manöver schon von weniger Truppen, als es die Schlussakte von Helsinki vorsieht.
08:16Oder das Angebot, Truppenübungen von über 40.000 bis 50.000 Mann ganz zu unterlassen, zur Verringerung des Verdachts von Überraschungsangriffen.
08:25Und über all das, abgesehen davon, dass es nichts gibt, worüber nicht verhandelt werden könnte, über all das soll unverzüglich, soll sofort verhandelt werden, also ohne Solt 3 abzuwarten.
08:39Einzige Bedingung, Wahrung des Prinzips der Gleichheit und das heißt angesichts des vorhandenen Gleichgewichts, Verzicht auf die zusätzliche Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen in Westeuropa.
08:51Die NATO indes will erst einmal aufrüsten.
08:56Ihre Ausrede?
08:57Zwischen dem Beschluss der Produktion und der Stationierung sei ja drei, vier Jahre Zeit für Verhandlungen.
09:04Nämlich die BRD-Regierung will derartige Verhandlungen über die Reduzierung von Mittelstreckenraketen, vor allem über solche, die erst noch produziert und stationiert werden sollen, an die Solt 3-Verhandlungen zwischen der UdSSR und den USA geknüpft wissen.
09:21Außenminister Gromiko nannte das in Bonn unrealistisch.
09:27Ich bin kein Diplomat, für mich ist das ganz schlicht eine Mischung von Milchmädchenrechnung und arglistiger Täuschung der Öffentlichkeit.
09:35Denn, meine Damen und Herren, Solt 2 hat etwa acht Jahre gedauert, bis es zum Abschluss kam.
09:44Ein Abkommen über den nun aktuellen Gegenstand nukleare Mittelstreckenraketen würde kaum weniger Zeit in Anspruch nehmen.
09:52Also bliebe nur Wettrüsten, das heißt Nachrüsten der Sowjetunion, wenn die NATO-Pläne verwirklicht würden.
10:01Nun sind seitens der Sowjetunion einseitige Vorleistungen angekündigt worden.
10:06Vorleistungen, zu denen Minister Dr. Apel noch am 30. April nicht bereit war seinerseits.
10:13Hängt heute nicht alles von der BRD ab?
10:16Ist sie nicht die NATO-Macht, deren Wort in Westeuropa am schwersten wiegt?
10:22Könnten die USA in Westeuropa etwas tun oder lassen, wenn die BRD Nein sagt?
10:29Will die BRD bei der Nuklearisierung Europas tatsächlich die negative Schlüsselrolle spielen,
10:37mit ihren Versuchen, das Kräfteverhältnis zu verfälschen, um es zu verändern zu ihren Gunsten,
10:42die Solt-Verträge zu umgehen und Verhandlungsangebote mit Raketenausstattung zu beantworten?
10:49Hat man in Bonn so wenig aus der Geschichte gelernt, dass man ernsthaft glaubt,
10:56die Sowjetunion würde nicht mithalten können, wenn es denn sein müsste?
11:00Warum nicht T-34, die MiGs und Katyushas und Kalaschnikows, den Tigern und Panzern und Junkers und Heinkels und Messerschmidts,
11:10den MG 42, sehr schnell überlegen?
11:13Verteidigungsminister Ustinov kündigte für den Fall, dass die neuen Lenkwaffen von der NATO eingeführt würden,
11:21eine deutliche Antwort des Ostblocks an.
11:24Im Parteiorgan Pravda forderte er zugleich die NATO-Länder auf,
11:27konkret auf die jüngsten Abrüstungsvorschläge von Staats- und Parteichef Brezhnev zu antworten.
11:32Den USA, der Bundesrepublik und Großbritannien war vervor, diese Vorschläge bewusst herunterzuspielen.
11:39Die Bundesregierung hat inzwischen den Vorwurf Ustinovs Bonnwolle ebenso wie Washington und London
11:44um eine konkrete Antwort auf die Brezhnev-Vorschläge herumkommen, zurückgewiesen.
11:49Staatssekretär Bölling betonte, die Regierung werde sowohl den Brief Brezhnevs am Bundeskanzler Schmidt
11:54in dieser Angelegenheit beantworten, als auch an der Meinungsbildung innerhalb der NATO mitwirken.
11:59Gegen die Nachrüstungspläne der NATO protestierten heute in Utrecht etwa 20.000 Menschen.
12:06In den Niederlanden sollen nach den Vorstellungen des Bündnisses 48 Cruise Missile-Raketen stationiert werden.
12:13Statt rüsten, verhandeln. Mit diesem Motto distanzierten sich über 20.000 Niederländer von der Haltung ihrer Regierung.
12:19Die christlich-liberale Koalition in Den Haag nämlich ist zwar noch unentschlossen,
12:23ob sie die neuen Atomraketen will, möchte sie aber dennoch auf jeden Fall bauen lassen.
12:27Den Kohl hat ja in Holland schon mal, Verzeihung, das hat ja der CDU-Vorsitzende Kohl in Holland schon mal empfohlen.
12:35Wie schön, dass Herr Bölling Briefe ankündigt und an der Meinungsbildung innerhalb der NATO mitwirken will.
12:43Nur bitte schön, in welchem Sinne?
12:45Die Holländer wollen keine Pershing-Raketen.
12:48Die sollen sie auch gar nicht kriegen, denn die Pershing-Raketen wollen die Amerikaner ausnahmslos in der BRD stationieren.
12:53So will es die NATO-Ratstagung am 13. und 14. Dezember in Brüssel beschließen.
12:59Übrigens liegt dafür aus Bonn nur eine interfraktionelle Vereinbarung vor.
13:05Eine parlamentarische Debatte über diese trefflichen Magneten für Gegenschläge gibt es nicht.
13:11Und die Holländer mögen auch die Tomahawk-Flügelraketen-Cruise-Missiles nicht.
13:18Übrigens eine Weiterentwicklung der V1-Rakete des technischen Direktors des Konzentrationslagers Dora Wernherr von Braun.
13:27Sie kann die Vernichtungskraft von zehn Hiroshima-Bomben transportieren.
13:31Und zwar vermittelt es Kreiselkompass, Radar, Höhenmesser, Uhr, Geschwindigkeitsmesser, Geländevergleichungssystem und dem Computer einprogrammierter Bahn in 30 bis 150 Metern Höhe um Berge, Bäume und Maste herum bis zu 3200 Kilometern weit.
13:50464 davon wollen die USA in Westeuropa stationieren, davon 96 in der BRD.
13:57Dort sind einige Leute ganz wild danach und 48 in den Niederlanden.
14:02Und das haben die Holländer unverständlicherweise überhaupt nichts gern.
14:06Organisiert war der Protest von Sozialdemokraten, Linksparteien und von kirchlichen Bewegungen.
14:14Auch heute in Utrecht bekannten sich holländische Christen öffentlich zu der Überzeugung, dass Kernwaffen eine Bedrohung für die Schöpfung seien.
14:22Das Kirchenkomitee für den Frieden ermittelte, dass 70 Prozent aller Niederländer gegen die neuen Atomraketen sind.
14:28Was auch die niederländische Regierung über die neuen Kernwaffen endgültig entscheiden wird, mit dem Protest aller Sozialisten und vieler Christen im eigenen Lande, wird sie zu rechnen haben.
14:39Der ehemalige sozialdemokratische Regierungschef Job den Eil appellierte an die Sowjetunion und an den Westen, der, so sagte er, eine besondere Verantwortung für den Frieden trage.
14:51Ein Gleichgewicht in jedem einzelnen Waffenbereich, so sagte den Eil, sei unnötig.
14:55Gerade das jetzt vorhandene allgemeine Machtgleichgewicht müsste den westlichen Verzicht auf neue Kernwaffen ermöglichen.
15:02Der Westen müsste dazu die Verhandlungsbereitschaft der Sowjetunion nutzen.
15:06Der Warschauer Pakt zu John Connolly-Dreuen ist der NATO klar überlegen, wenn wir das Steuer nicht endlich herumreißen.
15:13Wir brauchen den B1-Bomber, die Neutronenbomber und die MX-Rakete.
15:18Und die daraus erwachsenen Profite.
15:19Meine Damen und Herren, an dieser Stelle möchte ich meinen Freund und Genossen Juri Zhukov zitieren.
15:24Er ist politischer Kommentator der Pravda und schrieb unter der Überschrift
15:29Westeuropa steht vor der Wahl und unter Bezug auf die Lüge von der sowjetischen Bedrohung schon am 30. Oktober.
15:39Hinter dem Nebelschleier dieser Kampagne hackten das Pentagon und die NATO einen weitgehenden Plan aus.
15:46Entsprechend den von Leonid Brezhnev und James Carter in Wien unterzeichneten Sol-II-Vertrag,
15:52die interkontinental in strategischen Kernwaffen ins Gleichgewicht gebracht werden,
15:57sollte man versuchen, neue kontinental-strategische Kernwaffen mit sogenannter mittlerer Reichweite zu entwickeln,
16:05die von Westeuropa aus weite Gebiete der UdSSR erreichen können.
16:09Dieser heimtückische Plan wurde unter Berücksichtigung der Tatsache geschmiedet,
16:15dass die gleichen sowjetischen Mittelstreckenraketen das Gebiet der USA nicht erreichen können.
16:22Was aber das Schicksal der westeuropäischen Länder betrifft,
16:26die der Stationierung amerikanischer kontinentalstrategischer Raketen auf ihrem Territorium zustimmen
16:31und sich dadurch dem tödlichen Risiko eines Gegenschlages aussetzen würden,
16:37so lässt es die Führer des Pentagon völlig kalt.
16:42Anscheinend lässt es auch unbegreiflicherweise einige politische Führer in Westeuropa kalt,
16:48dass die USA versuchen, Westeuropa als Startrampe für amerikanische Raketen aufzurüsten,
16:54in der Absicht, das eigene Risiko eines Gegenschlags gewissermaßen von sich abzuwenden
17:00und vorzuverlegen auf die Verbündeten abzuschieben.
17:05In Dänemark, Norwegen, Italien, den Niederlanden, überall wachsen Selbsterhaltungstrieb und Widerstand.
17:13In der ganzen Welt nimmt der Anti-Amerikanismus zu.
17:16Nur in der BRD ist die Manipulierung so weit fortgeschritten,
17:21dass bei der Mehrheit Antikommunismus und Liebe zu NATO-Raketen
17:26stärker sind, als die Liebe zur Entspannung, zum Frieden, zum Leben, zur Selbsterhaltung.
17:33Dabei sollte man doch gerade dort wissen,
17:36welche Verantwortung auf den beiden deutschen Staaten lastet,
17:39zwischen denen die Grenze zwischen Sozialismus und Kapitalismus,
17:44zwischen Warschauer Pakt und NATO verläuft.
17:47Die jüngsten Abrüstungsvorschläge des sowjetischen Staats- und Parteichefs Brezhnev
17:54waren Gegenstand einer Kampagne in der DDR, die jetzt abgeschlossen wurde.
17:59Dabei unterstützten rund 96 Prozent der DDR-Bürger über 14 Jahre die sowjetischen Forderungen.
18:05Eine solche Massenkampagne gab es in der DDR lange nicht.
18:08Schon die 14-Jährigen sollen unterschreiben.
18:11Kinder wie hier Mitglieder des weltberühmten Tomana-Kors als politische Aktivisten.
18:15Die SED ist stolz auf diese Mobilisierung.
18:18Stolz ist der falsche Ausdruck.
18:21Vertrauen in die erfolgreiche Erziehung zu bewusster und aktiver Friedensliebe.
18:26Das trifft es eher.
18:29Und wenn in diesem BRD-Fernsehen schon 14-Jährige oder politische Aktivisten abwertend gemeint ist,
18:36so entspringt diese Arroganz einer Mischung von traurigem Unwissen und bösartigem Unwillen.
18:43Auf jeden Fall aus einem gestörten Verhältnis zu Wahrheit und Realität.
18:49Meine Damen und Herren, Brezhnevs Vorschlag ist nicht irgendein Appell unter vielen in vielen Jahren.
18:56Er ist eine ausgestreckte Hand.
18:58In einem Augenblick dargeboten, in dem die Gefahr durch eine Fehlentscheidung eine neue Qualität erreichen,
19:07einen unübersehbaren Rückschlag bedeuten würde.
19:11Und in dem der Widerstand eine neue Qualität annehmen muss, wenn einem das Leben lieb ist.
19:17Und außerdem sind Worte, Töne und Taten unserer Thomaner von anderer Qualität und Bedeutung
19:24als die musikalischen Grüße der Bundeswehr nach Moskau,
19:27als diese Misstöne aus NATO-Ländern, als Echo auf eine lebenswichtige Chance.
19:47Untertitelung des ZDF für funk, 2017

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