Felix ist ein erfolgloser Schriftsteller. Zur Recherche für seinen neuen Roman beobachtet er im Nachbarhaus mit seinem Fernglas fasziniert das Treiben einer jungen Frau, die dort sehr häufig Herrenbesuche empfängt und sich bei eindeutigen Handlungen filmt. Unüberlegt berichtete er dem Hausverwalter von seinen Beobachtungen. Daraufhin bricht die Hölle über Felix herein: Doris, das Mädchen von gegenüber taucht bei Felix auf. Sie ist aus ihrer Wohnung geworfen worden und Felix ist schuld daran.
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KreativitätTranskript
00:00Die Eule und das Kätzchen, eine Komödie von Wilton Menhoff nach der berühmten Verfilmung mit Barbara Streisend und Josh Siegal,
00:19stand bzw. steht noch bis 24. Mai im Theater Center Forum auf dem Programm.
00:25Natascha Thies und Thomas Koziol brillieren in ihren Rollen und bringen eine ungewöhnliche, witzige Love Story von zwei Menschen,
00:32die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten, man kann sagen, eine romantische, witzige und hitzige Love Story im Wiener Gemeindebau.
00:40Felix ist ein erfolgloser Schriftsteller.
00:42Zur Recherche für seinen neuen Roman beobachtet er im Nachbarhaus mit seinem Fernglas fasziniert das Treiben einer jungen Frau,
00:50die dort sehr häufig Herrenbesuche empfängt und sich bei eindeutigen Handlungen filmt.
00:55Unüberlegt berichtete er dem Hausverwalter von seinen Beobachtungen.
00:58Daraufhin bricht die Hölle über Felix herein.
01:01Doris, das Mädchen von gegenüber, taucht bei Felix auf.
01:05Sie ist aus ihrer Wohnung geworfen worden und Felix ist Schuld daran.
01:08Es beginnt eine Schlacht zwischen dem lockeren Webcam-Girl und dem wortgewandten, jedoch weltfremden Felix.
01:15Welten prallen aufeinander.
01:16Und doch, im Streit erfahren sie von ihren Ängsten, Freuden und Wünschen.
01:20Sie zwingen sich dazu, ihre Scheinwelten zu verlassen und lernen sich selbst dabei neu kennen.
01:25Na, hä, so war mir Gott Hilfe.
01:28Na, schön.
01:32Ausnahmsweise.
01:34Was, nein, ja, was?
01:35So, hier haben wir jetzt ein Schäfer.
01:37Ja, so, du Spanner.
01:40Jetzt hab ich dich.
01:41Was?
01:41Nein, du.
01:42Sie haben geschworen, Sie sind ein junges Mädchen.
01:46Im Gegensatz zu dir bin ich ein Schuh im All und all das.
01:49Nein, nein, nein, nein, nein.
01:52Sie haben sich gestoppt, der Gehirn.
01:54Na, so schaust du aus, du Geilspäsch.
01:56Was, nein, lass auf.
01:57Das muss doch eine Verwechslung sein.
01:59Du hast so nett durchs Fenster gespächtelt und die Hausverwaltung angerufen.
02:04Was, ich weiß nicht, wovon Sie reden.
02:05Ja, das glaub ich dir auch.
02:07Gratulation, ein sehr interessantes, tolles Stück.
02:12Der Ausgang war sehr interessant.
02:15Das hat mir doch angefallen.
02:16Lauch noch einmal so.
02:19Ehrlich.
02:21Was kann man zu der Person sagen?
02:24Ja, also die nimmt es halt, wie es kommt, gell.
02:29Ja, das Leben bietet ja viele Herausforderungen.
02:32Man kann sich nicht wirklich vorbereiten und die erlebt halt durch ihre Berufswahl.
02:37Falls das jemals eine Wahl war, halt auch sehr viel.
02:40Und kommt immer in komische Situationen oder die sie eben fordern.
02:44Und genau.
02:46Und ich glaube, was sie halt ausmacht, ist, dass sie ihre Freude und ihren Lebensmut nicht verliert,
02:51sondern einfach damit umgehen lernt, wie es halt gerade ist.
02:53Ist der Dialekt ein bisschen anstrengend?
02:56War lustig.
02:57Ich habe ja den Auftrag gekriegt, der Mundl, mir ein paar Folgen anzuschauen, habe ich brav gemacht.
03:04Und genau.
03:05Ich würde sagen, das Ergebnis passt.
03:07Wenn man direkt so normal spricht, geht es ja nicht.
03:09Aber wenn man dann bewusst sprechen muss, das ist nicht immer ganz einfach, würde ich mal sagen.
03:13Ja, man wächst rein.
03:14Ja, ja, schon.
03:16Und bei einem Proben hausen wir es ja jeden Tag und dann irgendwann geht es im Schlaf.
03:19Super.
03:20Gut, so, ich habe meinen Teil der Vereinbarung eingehalten, jetzt sind Sie dran.
03:23Also, gute Nacht und Klappe halten.
03:25Ja, wenn der Birch jetzt gut gewesen war, dann hätte ich jetzt einschlafen können beim Vorlesen.
03:31Aber ich bin ja noch unter, was vorher ist, so was soll ich.
03:34Hören Sie mich nicht?
03:35Ich kann nicht mehr.
03:36Machen Sie, was Sie wollen.
03:37Auf jeden Fall sind Sie still, ich muss jetzt ins Bett.
03:39Gute Nacht.
03:40Ja, stört's dich?
03:42Wollen wir mal behoffieren, schon.
03:44Ich trage mich mehr, auch gut leid.
03:46Natürlich stört's mich.
03:47Aber vor allem stört's meine Nachbarn.
03:49Können wir morgen in der Früh schon den Rollator nach mir werfen.
03:52Also, du auf der Rack halst du ja so viel fix, ne.
03:56Wie so denn nicht?
03:58Ja, wegen meiner Bandscheibe.
04:00Ja, die Rassen sind immer stehen, Blut.
04:01Was?
04:03Du hast eine ganz besondere Rolle, gell.
04:06Ein bisschen ein Biedermann, der glaubt, er hat sein Leben im Griff.
04:09Dem hieß aber nicht so, ne?
04:11Nein, überhaupt nicht.
04:11Also, er lebt auch seine Lebenslüge.
04:14Und das geht's eigentlich in dem Stück, dass beide sich ihre Scheinidentitäten aufbauen und in ihrer Welt sich selbst fangen und sich selbst in die Tasche lügen.
04:25Und durch den Kontakt, den sie dann zueinander haben, löst sich das alles auf.
04:29Aber in Wahrheit ist es das, was auch viele Menschen draußen machen.
04:32Also, man lebt eigentlich in einer Blase und hat gar nicht die Möglichkeit, da rauszukommen und rennt irgendwelchen Dingen hinterher, die völlig unrealistisch sind.
04:47Wollen Sie jetzt, weil Sie Hausarbeit machen, sich dabei diskriminiert fühlen?
04:50Also, ich hab nicht gewarnt, ja?
04:56Erstens.
04:56Und zweitens, ja, kannst du deinen Scheißer allein machen?
04:59Ich wollte nur helfen.
05:01Also, ich schweige, ja.
05:02Du gehst mir einfach nur einen Arsch, ja?
05:04Du musst mich trauen.
05:05Hoffentlich sind Sie krankenversichert, dass Sie kein Häufel in Ihrem Gewerbe.
05:08Ja, geh sterben.
05:09Darum hab ich schon nachgedacht, ja.
05:11Ich glaub, das kommt sehr häufig vor.
05:13Ich glaub auch, ja.
05:14Jetzt ist das ein Stück, das ja sehr bekannte Persönlichkeiten gespielt haben.
05:20Es ist immer ein bisschen eine Gefahr, aber es hat sich wirklich auf eure Weise drüber gebraucht.
05:24Und das ist gut, es hat sich nicht kopiert.
05:26Und ich glaub, es besteht immer die Gefahr, dass man ein bisschen kopiert hat.
05:29Naja, wir haben uns natürlich den ursprünglichen Film angeschaut.
05:33Barbara Streisand ist natürlich Vorlage.
05:37Ich hab auch verschiedene Fassungen mir von dem Stück angesehen.
05:40Denn es war dann, weil letztlich haben wir dann die zwei grundlegende Entscheidungen getroffen.
05:45Und das eine ist, erstens einmal das nach Wien zu legen.
05:48Das zweite Entscheidung, es in die Jetztzeit zu legen.
05:53Das heißt, es zu modernisieren, weil sich das Frauenbild, das im Original gezeigt wird,
05:57das kann es so nimmer mehr bringen.
05:59Ein naives Mädel, die nicht gescheit reden kann und dauernd belehrt wird
06:04und bis zum Schluss des Stückes eigentlich naiv durchs Leben trappelt.
06:08So sind Frauen mit Sicherheit heute so nicht mehr.
06:12Und deswegen haben wir auch gesagt, wir machen immer eine moderne Person daraus,
06:15ein It-Girl, die auch durchaus zu ihrer Sexualität steht
06:18und zu dem auch steht, was sie tut und mit Geld verdient.
06:21Und das ist ja in der heutigen Zeit, ist das ja auch nichts mehr Außergewöhnliches,
06:25sage ich einmal.
06:26Gibt es ja genug.
06:27Und das Außergewöhnliche ist nur, dass es eben in Wiener im Gemeindebau macht
06:31und wir haben das eben in einem Milieusatire auch ein bisschen daraus gemacht.
06:39Das ist das Erfrischende dabei.
06:42Das hat mir wirklich sehr gut gefallen.
06:43Wobei ich glaube ja, dass Sie eigentlich diese Darstellung, also die Person, die du spielst,
06:49eigentlich gar nicht dumm ist.
06:50Die hat so eine gewisse Schleue.
06:51Nur man hat sich ja wahrscheinlich immer wieder erklärt, da bist du dumm.
06:55Nein, ich glaube so, ihre Schleue kommt halt einfach aus dieser Praktikerin.
07:00Die lernt halt so mit den Dingen, die ihr entgegenkommen
07:03und hat dann auch so einfach eine Alltagsweisheit, mehr oder weniger.
07:05Man trifft ja viele Menschen und nimmt natürlich was mit,
07:09auch wenn sie vielleicht nicht so bewusst ist.
07:11Wunderbar, tolles Stück, war wirklich sehr gut.
07:39Am Anfang war es ein bisschen klamaukig und zum Schluss ist es dann schon sehr stark in die Tiefe gegangen
07:43und das finde ich schön bei einem Stück.
07:45Also das ist, dass das nicht nur so ein Schenkelklopfer ist, sondern wirklich dann in die Tiefe geht.
07:49Ja, also gerade das Klamaukige mussten wir finden.
07:53Das gibt das Original tatsächlich nicht her, aber wir haben gesagt, das ist letztlich eine Komödie.
07:57Die Leute brauchen ein bisschen was zum Lachen.
07:59Gerade die Anfangssituation ist das Einzige, wo man sagt,
08:01da kann man das ein bisschen karikieren, die ganze Geschichte,
08:05dieses erste Aufeinandertreffen.
08:07Das ist auch bewusst so gemacht, weil sonst ist das einfach zu,
08:14ich sag mal zu wenig unterhaltsam für einen Theaterabend.
08:20Und wir hatten ja ursprünglich, als wir angefangen haben, an dem zu arbeiten,
08:24durchaus auch den Anspruch, es eigentlich komplett realistisch zu lassen,
08:29auch im Dialog realistisch zu lassen und einfach eine sehr kommunikative Alltagssprache
08:34zu haben, die sehr echt und authentisch wirkt.
08:38Aber wir sind dann zum Glück rasch drauf gekommen,
08:41dass wir damit gar nicht über die Rampe kommen,
08:44dass dann viele Dinge sich verlaufen und es nicht griffig ist.
08:49Und dann kam eigentlich nachträglich die Entscheidung dazu,
08:51den Dialekt von der Natascha zu machen.
08:54Damit haben wir dann auch nochmal einen stärkeren Kontrast zur anderen Figur
09:00und die Milieus klaffen noch mehr auseinander.
09:02Und auch diese Grundlebenshaltungen sind auch nochmal deutlicher auseinander.
09:07Abgesehen davon Mundart und gerade die Wiener Mundart gibt ja wunderbar für her
09:11in eine blumige, direkte Sprache, wie es ja kaum woanders der Fall ist.
09:16Also das gibt ja viel Möglichkeit, um für Pointen und auch zu lachen und zu schmunzeln.
09:22Schön, dann pack da den Koffer und hau ab.
09:25Ich habe alles versucht, ich kann dir nicht helfen.
09:28Ich brauche keine Hilfe von niemandem und von dir, also gar nicht.
09:34Danke, ich habe es kapiert. Einmal noch, immer noch.
09:37Und du Räuschloch!
09:39Ich glaube auch, dass Komödie an und für sich ein guter Weg ist, etwas zu transportieren.
09:45Weil man hat Unterhaltung und nimmt doch auch das eine oder andere Wahl.
09:48Gute Komödie muss das haben.
09:50Gute Komödie, also wenn es nur der Schenkelklopfer ist, es fahrt,
09:54nur der Zeigefinger, du sollst und du darfst, ist auch nichts.
09:57Aber wenn man was transportiert und den Leuten ein bisschen den Spiegel vorhält
10:01und sagt, schatz, man nimmt was mit, das ist der richtige Weg, denke ich.
10:04Und das ist euch wirklich gut gelungen, muss ich sagen.
10:06Jetzt will ich natürlich zum Abschluss noch wissen, weil das ist ja bald vorbei.
10:10Wie geht es weiter?
10:11Wie geht es weiter?
10:13Ja, na gut, als nächstes bin ich nicht auf der Bühne,
10:17sondern eher hinter der Bühne in Berndorf für die Sommerspieler.
10:21Aber schauen wir mal.
10:22Ich drücke mir einfach mal die Daumen, dass die Christina Dreharbeiten hat.
10:25Dann darf ich einspringen.
10:27Wer weiß, wer weiß.
10:29Bei dir?
10:29Ja, also wir proben gerade für Sitzenberg, Sommerverspieler in Sitzenberg.
10:33Ich habe am 5. Juni Premiere Shakespeare, was ihr wollt.
10:36Und ich darf den Graf Orsino geben, der auf einer Insel gestrandet ist
10:42und auch der ewigen Liebe hinterherläuft, die gar nichts von ihm wissen will.
10:47Und dann sein eigener Bote, der sich dann aber zum Schluss doch als Frau entpuppt.
10:52In den verliebt er sich.
10:53Man weiß aber nicht, ob schon vorher oder dann doch erst nachher.
10:55Aber am besten schaut es euch das an.
10:59Es war wirklich ein wunderbarer Abend.
11:01Und danke, dass wir dabei sein durften.
11:03Und bis zum nächsten Mal.
11:04Alles klar.
11:05Danke.
11:05Schönen Abend.
11:06Tschüss.
11:07Tschüss.
11:08Tschüss.
11:09Tschüss.
11:10Tschüss.
11:11Tschüss.
11:12Tschüss.
11:13Tschüss.
11:14Tschüss.
11:15Tschüss.
11:16Tschüss.
11:17Tschüss.
11:18Tschüss.
11:19Tschüss.
11:20Tschüss.
11:21Tschüss.
11:22Tschüss.
11:23Tschüss.
11:24Tschüss.
11:25Tschüss.
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