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Heinrich der Löwe - eine legendäre Gestalt. Findig und vorausschauend schafft Heinrich im 12. Jahrhundert den Aufstieg vom enterbten Herzog zum mächtigsten Fürsten des Reiches. Er wird Herzog von Sachsen und Bayern zugleich und heiratet in zweiter Ehe Mathilde von England, die Tochter des englischen Königs. Sein Einfluss, sein Reichtum, der Prunk seiner Residenz in Braunschweig und nicht zuletzt auch die Künstler an seinem Hof erwecken bald den Neid des Kaisers und der Könige Europas. Er weiß sich geschickt in Szene zu setzen und schon zu Lebzeiten genießt er großen Ruhm.

"Er wäre der Medienkanzler der Nation gewesen, wenn es so etwas damals schon gegeben hätte", sagt Gerd Biegel, der Direktor des Braunschweigischen Landesmuseums.

Doch auf dem Höhepunkt seiner Macht bringt Heinrich der Löwe seinen Cousin, den Kaiser Friedrich Barbarossa, gegen sich auf. Dieser rächt sich mit aller Härte. Heinrich der Löwe verliert fast alles, was er gewonnen hatte. Er muss jahrelang ins Exil nach England und behält am Ende nur seine Eigengüter in Norddeutschland - Keimzelle des heutigen Landes Niedersachsen.

Mit Otto, dem dritten Sohn von Heinrich dem Löwen, geht der Kampf um die Macht im Reich in eine neue Runde. Nach einer intrigenreichen Vorgeschichte wird er als Otto IV. von Braunschweig Kaiser. Jahrelang muss er sich seiner Gegner erwehren. In der Schlacht von Bouvines 1214, in der sich Franzosen und Engländer gegenüber stehen, ist er mit den unterlegenen Engländern verbündet. Eine tragische Figur, von den Historikern lange unterschätzt. Er wird vom französischen König Philipp II. August besiegt und stirbt wenige Jahre später auf der Harzburg, verarmt und vereinsamt wie vor ihm sein Vater. Erst seinem Neffen gelingt es mit dem Erbe, eine neue Hausmacht aufzubauen. Als Otto das Kind, der als erster Herzog von Braunschweig und Lüneburg in die Geschichte einging, wird der zum Stammvater der heutigen Welfen.

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