• vor 8 Jahren
Richtiges Fahrverhalten mit dem Motorrad muss gelernt sein. Gerade in den warmen Monaten kommt es immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen mit Bikern. Häufige Ursachen sind überhöhte Geschwindigkeiten und falsche Selbsteinschätzung. Fahrlehrer Jörg Kobbe weiß, im Straßenverkehr muss man zweifach denken: „Einmal für sich und einmal für den anderen Verkehrsteilnehmer. Ich sage immer, der Motorradfahrer muss dahin gehend einfach ein bisschen sensibler wirken“. Dennoch ist ein Fahrsicherheitstraining jedem zu empfehlen. Junge Fahrer können hier Praxis erlernen und Erfahrene ihr Know-How erweitern. Zu den wichtigsten Trainingszielen gehören das Ausweichen von Hindernissen, die Gefahrenbremsung, die richtige Kurvenlage, aber auch die generelle Sensibilisierung mit seinem Motorrad. In einer Kreisbahn wird das Überfahren eines kleinen Hindernisses geübt. Der Fahrer dreht einige Runden, ehe er über ein Holzbrett fährt. Die Räder machen hierbei einen Versatz von mehreren Zentimeter zur Seite; der Biker soll ein Gefühl dafür bekommen, falls er wirklich einmal ein Hindernis überfahren muss.


Aber auch an größeren Objekten wird trainiert. „ AufAutobahn haben wir eine Richtgeschwindigkeit zirka 130. Sollten wir da mit dem Motorrad fahren und es liegt urplötzlich ein etwas auf der Fahrbahn, gebe mir eigentlich den Tipp Drüberfahren. Nicht langsamer werden, nicht bremsen, am Gas bleiben, drüber fahren“, erklärt Kobbe. Auch hier gibt es Übungen, zum Beispiel das Reifenüberfahren: Der Motorradfahrer beschleunigt auf rund 70 Stundenkilometer und überfährt einen Reifen ungebremst. Auf dem Übungsgelände kann man dies gut trainieren, damit man im Erstfall weiß worauf es ankommt. Zu beachten gibt es, dies ist nicht mit jedem Motorrad möglich.


Ausweichmanöver zu beherrschen, ist mindestens genauso wichtig, wie das Überfahren von Hindernissen. Einfaches Beispiel: parkende Fahrzeuge, einer macht die Tür auf. Auch hier, bremsen kann ich nicht mehr, also muss ich versuchen an dieser Tür auszuweichen.


Auf gerader wird die Gefahrenbremsung, sprich eine Vollbremsung, geübt. Die Maschine beschleunigt auf 50 Kilometer pro Stunde. In einiger Entfernung stehen zwei Pylonen im Abstand von 12,5 Meter. Beim ersten Pylon muss der Biker beide Bremsen gleichzeitig betätigen, sodass er mit dem Vorderrad auf Höhe des zweiten Pylon zum Stehen kommt. Dann war die Gefahrenbremsung erfolgreich. Wir sind erneut auf der Kreisbahn. Hier kann auch die richtige Kurvenlage erprobt werden. Der Fahrlehrer empfiehlt für den normalen Motorradfahrer eine Schräglage von 35 bis 40 Grad. Gerade in Kurven kommt es oft zu Unfällen, so Fahrlehrer Jörg Kobbe: „Das ist der häufigste Fehler von einem Motorradfahrer, das er die Kurve unterschätzen tut. Auch hier gibt es den einfachsten Tipp: Lieber mal zu langsam in eine Kurve, bevor zu schnell in eine Kurve. Auch das richtige Anfahren einer Kurve ist natürlich entscheidend; das eine Rechtskurve links angefahren wird und eine Linkskurve wird rechts angefahren“.

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