Streetphilosophy - Pessimismus - Wird doch eh nix! - ARTE

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Wenn man die Nachrichten sieht, scheint schon wieder alles den Bach runterzugehen: Klimawandel, Trump, Tod und Verderben. Ist Pessimismus die einzig vernünftige Haltung in einer schlechten Welt? Diese Fragen stellt sich Ronja in dieser Folge von "Streetphilosophy".

Was macht jemand, der immer mit dem maximal Schlimmsten rechnet? Und wie soll man mit all den Katastrophenszenarien umgehen? Vielleicht weiß der Versicherungsberater Alexander Schwarz ja einen Rat. „Sei vernünftig und sorge vor“, empfiehlt er Ronja. „Kümmere dich um deine Altersvorsorge wie um den dreckigen Abwasch, der noch zu erledigen ist!“
Eine ganze Menge Schlimmes kann geschehen – Daran erinnert der Musiker Daniel Kahn in seinen jiddischen und englischen Liedern. Sie handeln von der Ungerechtigkeit und vom Leid in der Welt. Die jüdische Geschichte ist so voll davon, dass man eigentlich verzweifeln muss. Hilft da nur schwarzer Humor? Darüber spricht Ronja mit Daniel bei einem Tee im Wohnzimmer des Musikers.
Ein wirksames Mittel gegen negative Gedanken ist aber nicht nur Humor, sondern auch Kreativität. Davon erzählt der in Berlin lebende Fotokünstler Mehran Djojan bei einem Spaziergang durch Fürstenwalde in Brandenburg. Hier ist er aufgewachsen – inmitten grauer Plattenbau-Tristesse. Doch was wie Perspektivlosigkeit pur scheint, hat ihn inspiriert. Mit den Mitteln seiner Fantasie hat er ganz eigene Bildwelten erschaffen, für die ihn seine Follower auf Instagram lieben.
Nach dem großen Pessimisten Schopenhauer leben die Menschen zwar in der schlechtesten aller Welten als leidende Wesen, aber davon darf man sich nicht aufhalten lassen: „Wir müssen versuchen, das Leid zu minimieren“, sagt Philosoph Johannes Winter, mit dem Ronja im Chinesischen Garten in Marzahn-Hellersdorf verabredet ist.

Magazin (D 2019, 27 Min)

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