Geh Nicht Ins Wasser Vor 100 Millionen Jahren

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Transcript
00:00 Auch nur einen Fuß ins Wasser zu setzen, wäre vor Millionen Jahren eine furchtbare Idee,
00:05 denn dort lauert erst der wahre Horror.
00:08 Wie gigantische Piranhas der Art Mega-Piranha Paranensis.
00:12 Die waren viermal so lang und 20 mal so schwer wie moderne Piranhas.
00:16 Sie waren also wirklich groß genug, um Stücke aus einem Menschen herauszureißen.
00:21 Heutige Piranhas können höchstens deinen kleinen Finger anknabbern,
00:24 und das, obwohl sie proportional für ihren Körper eine extrem starke Beißkraft haben.
00:29 Ein 1 Kilogramm schwerer Piranha kann mit einer Kraft von 320 Newton zu beißen,
00:34 aber beißen tun sie eigentlich nur, wenn man ihnen seinen Finger direkt in den Mund steckt, wie Coyote Peterson.
00:41 Ein Mega-Piranha hatte allerdings eine Beißkraft von bis zu 4750 Newton.
00:46 Proportional zum Körpergewicht hatten sie die höchste Beißkraft von allen Fischen.
00:51 Und dazu noch ein furchterregendes Gebiss.
00:53 Trotzdem sind sie aber fast die schwächsten Tiere in diesem Video.
00:57 Selbst wenn dich ein paar ausgehungerte Mega-Piranhas angreifen,
01:01 könntest du dich in der Nähe von Land bestimmt noch ans Ufer retten.
01:04 Vielleicht mit ein paar verlorenen Fingern, aber vielleicht sogar komplett unverletzt.
01:09 Denn es besteht die Möglichkeit, dass die gigantischen Urzeit-Piranhas Vegetarier waren,
01:14 so wie viele heutige Piranha-Arten es auch sind.
01:18 Solange du sie nicht störst, würden sie dich in dem Fall auch nicht angreifen.
01:22 Beim Darkosaurus stehen die Chancen aber deutlich schlechter.
01:25 Das war ein extrem ungewöhnliches Krokodil mit einzigartigen Eigenschaften.
01:29 Auf den ersten Blick ähnelt es vielmehr einem Meeresreptil wie Tylosaurus als einem Krokodil.
01:35 Und auf den zweiten Blick könnte man es wegen seinen Zähnen für einen fleischfressenden Dinosaurier halten.
01:39 Anfangs dachte man tatsächlich noch, seine Zähne gehören zu einem Megalosaurus.
01:43 Aber Darkosaurus war ein Krokodil, wenn eben auch ein sehr ungewöhnliches,
01:47 das eher so lebte wie ein großer Hai.
01:49 Es hatte aus seinen Füßen paddelartige Flossen entwickelt
01:52 und einen fischähnlichen Schwanz, der für den Antrieb sorgte.
01:55 Im Gegensatz zu heutigen Krokodilen hat Darkosaurus keine Fische gejagt,
01:59 sondern Meeresreptilien wie Ichthyosaurier.
02:01 In seinem ein Meter langen Schädel hatte es 10 cm lange Zähne,
02:05 mit denen es diese Tiere auseinandernehmen konnte.
02:08 Oder eben auch dich.
02:09 Denn Darkosaurier hatten wie bei Krokodilen üblich eine Muskulatur,
02:12 mit der sie ihren Kiefer extrem stark schließen konnten.
02:15 Dank ihres dreieckig geformten Schädels, den tiefer ankerten Zähnen
02:18 mit wie bei einer Säge gezahnten Kanten
02:20 und ihrer Pliosaurier-ähnlichen Symphyse im Unterkiefer
02:24 konnten sie durch eine Drehung hervorragend Stücke aus ihrer Beute herausreißen.
02:27 Im Wasser ist man als Mensch relativ wehrlos
02:30 und entkommen könnte man diesen Raubtieren auch nicht.
02:32 Schon gar nicht dieser Schönheit hier.
02:34 Das ist Xiphactinus, ein bis zu 6 Meter langer Raubfisch,
02:37 der so hässlich war, dass alle gestorben sind.
02:39 Aber er hatte auch noch eine zweite Spezialeigenschaft,
02:42 und zwar seine Geschwindigkeit.
02:44 Denn dank seiner starken Schwanzflosse konnte er laut Berechnungen
02:46 mehr als 60 km/h erreichen,
02:48 und das bei einem stolzen Gewicht von 450 kg.
02:51 Würde er beim Schwimmen aus Versehen in dich reincrashen,
02:54 wäre das wie ein Autounfall, mit einem ziemlich kleinen Auto.
02:57 Aber trotzdem.
02:58 Dazu hat Xiphactinus natürlich noch ein furchterregendes Gebiss
03:02 mit einem 30 cm langen Unterkiefer.
03:04 Und diese Fische hatten einen gesunden Appetit.
03:07 Ein Exemplar wurde sogar mit der Flosse eines Mosasauriers im Kiefer entdeckt.
03:11 Und dieses 4 Meter lange Exemplar hatte einen ganzen 1,90 Meter langen Gelikusfisch im Bauch,
03:16 an dem dieser Xiphactinus dann auch gestorben ist,
03:19 weil der noch lebende, zappelnde Fisch in seinem Inneren seine Organe verletzt hat.
03:22 Verschluckt er dich ganz, könntest du ihn immerhin direkt mit ins Verderben reißen.
03:26 Vielleicht wisst ihr ja schon, dass Seleopaden ganz schön furchterregende Räuber sind,
03:30 die Pinguine häuten und Babyrauben fressen.
03:32 Vor 250 Millionen Jahren gab es aber bereits ein Tier, das einen ähnlichen Lifestyle hatte,
03:38 und das war der Notosaurus.
03:40 Ein bis zu 7 Meter langer Vertreter der Sauropterygier,
03:43 dessen Überreste man fast überall auf der Welt gefunden hat.
03:46 Wie Seleopaden entwickelte er sich auch aus ursprünglich landbewohnenden Raubtieren
03:51 und hatte einige Anpassungen an das Leben unter Wasser.
03:54 In seinem Lebensraum war der Notosaurus ein Spitzenpredator,
03:57 der andere Meeresreptilien gefressen hat.
03:59 Er jagte aber auch Fische und die urzeitlichen Kopffüße.
04:03 Ähnlich wie der Darkosaurus und heutige Krokodile erledigte er seine Beute,
04:07 indem er den Kopf ruckartig zur Seite bewegte, während er sie festhielt,
04:11 was man an der Anordnung der langen Nadelspitzenzähne und der Muskulatur des Kiefers schließen kann.
04:16 Es gilt als wahrscheinlich, dass der Notosaurus, obwohl er ein Reptil war,
04:19 seinen Nachwuchsleben zur Welt brachte, was bei seinen Verwandten, den Plesiosauriern, sogar erwiesen ist.
04:25 Auch das war eine Anpassung an das Leben unter Wasser.
04:28 Ihr kennt alle den Mosasaurus, der vor 80 Millionen Jahren garantiert dafür gesorgt hätte,
04:33 dass ihr keinen Fuß in den Ozean setzt.
04:35 Aber vielleicht habt ihr noch nicht von seinem kleineren Vetter gehört,
04:38 der dafür sorgt, dass ihr auch in den Flüssen der Urzeit niemals sicher seid.
04:42 Der erste Süßwassermosasaurier.
04:44 Pannoniasaurus ist der Name dieser Kreatur und sie wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt.
04:49 Mit 6 Metern Länge und 550 Kilogramm Gewicht erreichte dieser Mosasaurier
04:53 nicht annähernd so beeindruckende Werte wie sein viel berühmterer Verwandter.
04:57 Allerdings wäre er für einen Menschen, der sich plötzlich in der Zeit verirrt hat, dennoch sehr gefährlich.
05:02 Ihre Lebensweise ähnelt den heutigen Flussdelfinen,
05:05 aber während diese pinken Piranha-Killer zu den schlauesten Tieren der Erde zählen,
05:09 war der Pannoniasaurus wahrscheinlich eher auf Krokodillevel.
05:12 Ebenfalls wie Krokodile hatten sie einen abgeflachten Schädel.
05:16 Perfekt, um getarnt im seichten Wasser Tieren am Flussufer aufzulauern.
05:20 Ob Pannoniasaurus auf Süßwasserumgebungen beschränkt war
05:23 oder er möglicherweise je nach Saison seinen Lebensraum wechselte, bleibt offen.
05:28 Allerdings kann man davon ausgehen, dass Süßwassermosasaurier
05:31 im Europa der Kreidezeit recht weit verbreitet waren.
05:34 Noch gefährlicher war aber der nächste Flussbewohner, Rhizodus.
05:38 Der größte bekannte Vertreter der Fleischflosse.
05:40 Und der größte Süßwasserfisch aller Zeiten.
05:43 Rhizodus war ein gewaltiges Monster, das Eigenschaften von Krokodilen,
05:47 Schlangenkopffischen und Lungenfischen kombiniert.
05:49 Und es war mit 7 Metern und 2 Tonnen Gewicht größer als ein weißer Hai.
05:53 Dieser Raubfisch wäre gerade für einen Menschen,
05:55 der plötzlich 340 Millionen Jahre in die Vergangenheit gereist ist, unglaublich gefährlich.
06:00 Denn er hat es auf Landtiere abgesehen und konnte diese sogar an Land verfolgen.
06:05 Seine extrem flexible Wirbelsäule erlaubte ihm, sich nicht nur seitlich wie ein Fisch hin und her zu bewegen,
06:10 sondern auch vertikal.
06:12 Zusammen mit seinen kräftigen Flossen und diesen robbenden Bewegungen
06:15 konnte Rhizodus seinen Körper tatsächlich an Land ziehen.
06:18 Und dank seiner Lungen konnte er dort auch atmen.
06:21 Es wurden sogar Schleifspuren entdeckt, die vermutlich auf Rhizodus zurückzuführen sind.
06:25 Rhizodus gehört zu den Tetrapodomorphen, einer Gruppe, zu der auch die Tetrapoden
06:30 und damit unter anderem Reptilien und auch Säugetiere gehören.
06:33 Was bedeutet, dass Rhizodus näher mit uns Menschen verwandt ist,
06:37 als mit den allgemein bekannten Fischen?
06:39 Rhizodus war weltweit in langsam fließenden Gewässern vorzufinden, die in der Regel ziemlich trüb waren.
06:45 Daraus kann man schließen, dass dieser Fleischflosser seinen Opfern zwischen der Vegetation im Wasser,
06:49 versunkenen Bäumen und ähnlichen Deckungsmöglichkeiten auflauerte,
06:52 um sie aus dem Hinterhalt zu überraschen.
06:55 Denn Rhizodus hatte einen zylindrisch geformten Körper und außergewöhnlich bewegliche Flossen,
06:59 mit denen er im Wasser ruckartig beschleunigen konnte, was sich für solche Angriffe hervorragend eignet.
07:05 Die Zähne von Rhizodus waren beachtlich und denen eines Tyrannosauriers gar nicht mal so unähnlich.
07:10 Mit bis zu 20 Zentimetern erreichten sie etwa die gleiche Länge und waren ebenfalls sehr massiv und robust.
07:16 Dank der inneren Struktur, mit der die Kraft verteilt wurde, konnten die Zähne auch der großen Belastung standhalten,
07:21 der sie beim Biss in ein großes, sich wehrendes Beutetier ausgesetzt waren.
07:25 Rhizodus konnte aber auch einiges wegstecken, denn er war umhüllt von einer Schicht aus panzerplattenartigen Schuppen.
07:31 Diese biegsame Rüstung bot Schutz, während sie gleichzeitig auch die Beweglichkeit bewahrte.
07:36 Im Vergleich zum gigantischen Fleischflosser ist diese Kreatur kaum eine Gefahr,
07:40 selbst die größten ihrer Art könnten dich nicht ernsthaft verletzen.
07:44 Allerdings sind sie ganz schön unheimlich, was allein schon ausreicht.
07:47 Anomalocaris waren die ersten Spitzenpredatoren, die es auf der Erde gab.
07:52 Vor 500 Millionen Jahren haben sie den Planeten beherrscht.
07:55 Mit ihren hochbeweglichen Greifern haben sie ihre Beutetiere gepackt und zu ihrer Kreisvermögen Mundöffnung befördert,
08:01 mit der sie ihre Nahrung eingesaugt haben.
08:04 Da sie keine Zähne besaßen, konnten sie vermutlich auch nur weiche Organismen verspeisen,
08:08 wie zum Beispiel Nektocaris, tintenfischartige Wesen ohne harte Schale.
08:13 Zu ihrer Lebenszeit waren Anomalocaris mit 38 cm die größten Bewohner unserer Erde.
08:18 Sie waren weit verbreitet, fraßen die größten Beutetiere und prägten dadurch das Jägerbeuteverhältnis für zukünftige Generationen.
08:25 Ihre Schwimmtechnik, die aus wellenartigen Bewegungen ihrer seitlichen Lappen besteht,
08:30 erinnert an die einer Garnele, einer ungewöhnlichen Garnele, und genau das bedeutet auch ihr Name.
08:36 Und jetzt wieder zu einem Tier, das dir tatsächlich gefährlich werden kann,
08:39 denn der Sachikasaurus könnte einen Menschen problemlos in einem Stück verschlingen.
08:43 Mit einer Länge von fast 11 Metern und einem Gewicht von 13,5 Tonnen
08:47 gehörte diese Art zu den größten Pliosauriern zusammen mit dem Chronosaurus, der etwa die gleichen Maße erreicht hat.
08:53 Der echte Fund war etwas kleiner, stammte aber von einem Exemplar, das noch nicht ganz ausgewachsen war.
08:59 Die Art, wie sich Sachikasaurus im Wasser fortbewegt hat,
09:02 also wie er mithilfe seiner Gliedmaßen quasi durchs Wasser geflogen ist,
09:06 unterscheidet sich ziemlich stark von anderen Urzeittieren, wie Mosasauriern und Ichthyosauriern,
09:12 die mit ihrem Schwanz für den Antrieb gesorgt haben.
09:14 Man sieht diese Technik zwar auch bei vielen anderen Tieren, wie zum Beispiel Pinguinen,
09:19 aber mit einem bedeutenden Unterschied. Plesosaurier benutzten alle vier Gliedmaßen für den Antrieb,
09:25 Pinguine haben dagegen nur zwei, mit denen sie Schub erzeugen können,
09:28 und andere Tiere, wie Schildkröten, benutzen nur zwei für den Antrieb und zwei zum Steuern.
09:33 Plesosaurier haben aber mit allen vier gleichzeitig gesteuert und Schub erzeugt.
09:38 Dadurch konnten sie verschiedene Schwimmtechniken anwenden
09:41 und entweder extrem schnell beschleunigen oder längere Strecken effizienter bewältigen,
09:47 je nachdem, welche Technik sie angewendet haben.
09:50 Als Mensch könnte man einer solchen Bestie auf keinen Fall entkommen.
09:53 Der Sachikasaurus war selbst für einen Plesosaurier besonders schnell und effektiv,
09:58 durch seine stromlinienartige Körperform und die besonders großen, paddelförmigen Flossen.
10:03 Diesem Raubtier will man wirklich nicht begegnen. Diesem hier auch nicht, denn es ist sogar noch deutlich größer.
10:10 Vielleicht aber zumindest für einen Menschen trotzdem ungefährlicher.
10:14 Das hier ist der Chonisaurus popularis, einer der größten Ichthyosaurier aller Zeiten,
10:19 mit einer Länge von 15 Metern und einem Gewicht von 30 Tonnen.
10:23 Damit ist dieses Tier so lang wie ein Stadtbus und doppelt so schwer.
10:27 Im Prinzip sieht der Chonisaurus aus wie ein gigantischer Delfin, nur mit einem zusätzlichen paar Flossen an der Seite.
10:34 Genau wie Delfine mussten auch Chonisaurier an die Oberfläche, um zu atmen.
10:38 Und sie gebaren ihre Nachkommen lebend, obwohl sie keine Säugetiere, sondern Meeresreptile waren.
10:44 Das wissen wir von einem spektakulären Fossil, das aussieht, als wäre die Ichthyosaurus-Mutter mitten bei der Geburt gestorben.
10:51 Wahrscheinlicher ist aber, dass sie im schwangeren Zustand starb und das Kind durch entstehende Gase herausgedrückt wurde.
10:57 Ein so genannter "Coffin Birth".
10:59 Gefressen haben Chonisaurier aber nicht mikroskopisch kleine Tiere, wie man einst dachte.
11:04 Sie waren also nicht wie sandschmütige, urzeitliche Bartenwale, stattdessen jagten sie vermutlich das gleiche wie Pottwale, nämlich gigantische Tintenfische.
11:13 Aber auch Fisch.
11:15 Man fand sogar die Überreste eines Quastenflossers im Verdauungstrakt eines Chonisaurus.
11:19 Beides sind Beutetiere, die in großer Tiefe zu finden sind.
11:23 Für die Jagd auf diese Tiere hatten Chonisaurier winzige Zähne, die fest in ihrem Kiefer verankert waren.
11:30 Und große Augen, mit denen sie ihre Opfer aufspüren konnten.
11:33 Wobei der sichtbare Teil ihres Auges nur ein kleines Fragment dieser enormen Augenhöhle ausgemacht hat.
11:39 Hoffen wir mal, dass er dich übersieht, wenn du jemals das Unglück hast, in der Zeit zurückzureisen und einem Chonisaurus zu begegnen.
11:46 Genauso wenig willst du dem Prionosuchus begegnen, der zweitgrößten Amphibie aller Zeiten.
11:52 Trotz seines Namens, der "Segelkrokodil" bedeutet, war der Prionosuchus kein Krokodil, sondern ein Themnospondyli.
12:00 Der Prionosuchus ähnelte einem Garial ziemlich stark, aber er war mit mehr als 6 Metern deutlich länger als die meisten davon,
12:07 auf einem Level mit dem größten Garial aller Zeiten, den man 1920 im Gagara-Fluss in Fayserbad erlegt hat.
12:14 Anders als Krokodile hatte der Prionosuchus aber keine schuppenartige Panzerung,
12:19 sondern eine nackte Haut wie Salamander, Molche und andere Amphibien.
12:23 Als reiner, quatisches Tier waren seine Beine ziemlich stark unterentwickelt,
12:28 denn er benötigte sie eigentlich nur, um unter Wasser zu manövrieren, während er schwamm.
12:32 Richtig an Land laufen konnte er gar nicht.
12:35 Mit seiner langen Schnauze hat er bestimmt Fische gefangen, auch so wie ein Garial.
12:39 Aber aufgrund seiner Größe wäre er potenziell für einen Menschen, welcher sein Gewässer betritt, nicht ganz ungefährlich.
12:45 Ebenso wie der Mastodonsaurus, die größte und schwerste Amphibie aller Zeiten.
12:51 Dieses Tier konnte mit 6-7 Metern und 1,8-2 Tonnen sogar größer werden als heute lebende Salzwasserkrokodile.
12:59 Wobei die meisten Funde aber nur halb so lang wurden und deshalb auch nur einen Bruchteil des Gewichts erreicht haben.
13:05 Temnospondylies wie der Mastodonsaurus gehören zu den erfolgreichsten Jägern, die jemals auf der Erde existiert haben,
13:11 auch wenn sie ziemlich goofy aussehen und den meisten Menschen gar nicht bekannt sind.
13:15 Mastodonsaurus giganteus sah aus wie ein semi-aquatisches Krokodil, nur ohne die Schuppen auf der Haut,
13:21 sondern mit vielen kleinen Knochenplatten unter der Haut.
13:25 Ähnlich wie der Prionosaurus, allerdings viel breiter gebaut, mit einem Schädel, der nicht an einen Garial,
13:31 sondern ein richtig massives Krokodil erinnert. Nur noch schwerer.
13:35 Bei der gleichen Länge wog der Mastodonsaurus etwa doppelt so viel wie ein Salzwasserkrokodil.
13:41 In seinen Tiefern befanden sich bis zu 14 cm lange, konische Zähne, perfekt um seine Beute zu packen.
13:48 Das waren vor allem Fische. In Anbetracht der Masse dieser Kreatur wahrscheinlich ziemlich große Fische.
13:53 Aber als Opportunist erbeutete er bestimmt auch Landtiere, die zum Trinken ans Wasser kamen und welche, die es überqueren wollten.
14:01 Aufgrund seines enormen Gewichts und seinen kleinen Gliedmaßen hat der Mastodonsaurus hauptsächlich unter Wasser gejagt
14:07 und wäre an Land für uns fast gar keine Bitterung. Dort wurde er sogar selbst gejagt, zum Beispiel vom Batrachotomus.
14:14 Im Wasser sollte man sich mit dem 2-Tonnen-Monster aber nicht anlegen.
14:18 Ein wirklich außergewöhnliches Merkmal, das ich so noch nie irgendwo gesehen habe,
14:22 waren die zwei Stoßzähne ganz vorne im Unterkiefer, die neben den Nasenlöchern durch den Oberkiefer hindurch ragten.
14:29 Fast so, als hätte diese Kreatur ein Nasenpiercing.
14:33 Sieht man nur den Oberkiefer, sieht es aus, als hätte sie vier Nasenlöcher. Wirklich außergewöhnlich.
14:39 1962 beschrieb Samuel Paul Wells den Callawayosaurus, ein 7-8 Meter langer Plesosaurier mit einer Körpermasse von 1,3 Tonnen.
14:49 Der 35 Zentimeter lange Schädel sieht wirklich furchterregend aus, aber würde und könnte dieses Tier einen Menschen überhaupt fressen?
14:56 Nicht unbedingt, denn diese langhalsigen Plesosaurier haben hauptsächlich Fische gefangen.
15:01 Ihre Augen waren nicht seitlich angebracht, sondern auf ihrem Kopf. Dadurch konnten sie direkt nach oben sehen.
15:07 Getarnt im dunkleren, tieferen Wasser, konnten sie mit ihrem stereokopischen Sehsinn sogar kleine Fische als Silhouette im Licht über ihnen erkennen.
15:16 Für ein Mitglied aus der Familie der Elasmosauride war der Callawayosaurus aber nur mittelgroß.
15:21 Der Albertotonectes war dagegen unter den längsten Exemplaren mit 11,6 Metern, von denen allein 7 Meter nur aus seinem Hals bestehen.
15:31 Warum diese Tiere einen derart enorm langen Hals besaßen, wissen wir nicht.
15:35 Es gibt aber unglaublich viele Theorien darüber, welche Funktionen möglich gewesen wären.
15:40 Noch gefährlicher als alle tödlichen Wasserkreaturen wären aber wahrscheinlich urzeitliche Parasiten und Krankheitserreger im Wasser.
15:48 Auf die wäre das menschliche Immunsystem nicht vorbereitet und könnte sie nicht entsprechend bekämpfen.
15:54 Durch stechende Insekten wäre man vor 100 Millionen Jahren zwar auch an Land nicht wirklich sicher vor Krankheiten,
15:59 aber im Wasser könnte wirklich jeder kleine Schnitt schon das Ende bedeuten.
16:03 Raubtiere sowohl an Land als auch im Wasser würden uns dagegen wahrscheinlich weniger stark bedrohen, als man denkt.
16:10 Denn Jäger greifen eigentlich nur selten Beutetiere an, die sie gar nicht kennen.
16:14 Und vor hunderten Millionen von Jahren wären wir für alle Kreaturen absolut unbekannt.
16:19 Verlassen würde ich mich darauf zwar nicht, aber es wäre immerhin eine Sache, die das Überleben bei einer Zeitreise ein kleines bisschen leichter machen würde.

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