Film Resurection - Aufersteuhung with Myriam Bru & Horst Buchholz

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Transcription
00:00:00 * Musik *
00:00:03 * Musik *
00:00:06 * Musik *
00:00:10 * Musik *
00:00:13 * Musik *
00:00:16 * Musik *
00:00:25 * Musik *
00:00:36 * Musik *
00:00:39 * Musik *
00:00:53 * Musik *
00:00:56 * Musik *
00:01:20 * Musik *
00:01:23 * Musik *
00:01:37 Ludwigka!
00:01:48 * Stimmengewirr *
00:01:51 Ludwigka!
00:01:53 Meine Schwester ist gut verheiratet.
00:01:57 Die hat's nicht nötig, ein solches Leben zu führen.
00:02:00 Stell dich nicht so an. Im Grund fühlen wir uns ganz wohl dabei.
00:02:04 Ludwigka! Hörst du den nicht?
00:02:07 Es geht los, Kinder, beid euch.
00:02:09 Sven Koff ist unten.
00:02:11 Er konnte einen Besuch machen.
00:02:13 Natürlich, wie immer, wenn Markttag ist.
00:02:15 Schau mal, da ist der Ludwigka.
00:02:17 Mein Täubchen, mein Schaf.
00:02:19 Aber ich will nicht, dass mein Koff ist mir zu weh.
00:02:22 Komm, Schätzchen. Ich hab dir doch gesagt, dass mir Koff wohl ist.
00:02:26 Also, geh.
00:02:28 * Stimmengewirr *
00:02:31 * Wasserplätschern *
00:02:33 * Lachen *
00:02:51 Guten Abend. - Guten Abend.
00:02:55 Komm, trink. - Nein, ich mag keins.
00:02:57 Ich hab dir auch Champagner für dich bestellt.
00:03:00 Wo bleibt er denn? - Ich geh ihn holen.
00:03:02 Leid, die sollen ihn bringen.
00:03:04 Den Champagner für Sven Koff? - Ja, ja.
00:03:10 Erlaubst du? - Ja.
00:03:12 Ich mach ja nie Geschichten, aber das Sven Koff ist mir zu weh.
00:03:15 Du, Sven Koff schreit nach dir. - Auf, an die Arbeit.
00:03:18 Was machst du denn hier?
00:03:20 Los, geh rein. Alliopp.
00:03:24 Wo bleibt denn der junge Dame?
00:03:26 Hast du verstanden? Im Hotel gegenüber, du kennst es ja.
00:03:36 Im Koffer findest du eine Pelzmütze.
00:03:38 Und in der Mütze ist das Geld in 40 Ruben.
00:03:42 Nur 40, ja?
00:03:44 Du weißt, ich schicke dich hin, weil ich Vertrauen zu dir hab.
00:03:47 Du bist ein braves Mädchen.
00:03:49 Na?
00:03:52 Nur 40.
00:03:54 Hast du verstanden?
00:03:56 Dann können wir weiter trinken.
00:03:58 Nachher, mit den Mädchen.
00:04:00 Fünf geb ich dir. - Für dich.
00:04:02 Weil du mir so gut gefällst.
00:04:04 Ich geh schnell mal rüber ins Hotel.
00:04:09 Ich nehm deinen Mantel, ne?
00:04:11 Immer meine Sachen.
00:04:13 Flinekuh.
00:04:16 Ja, wir spielen alle Flinekuh.
00:04:20 Flinekuh.
00:04:22 Hier lang. Kommt.
00:04:24 Kommt.
00:04:26 Wir spielen alle Flinekuh.
00:04:28 Rumdrehen.
00:04:30 Rumdrehen.
00:04:32 Auf die Weise erkenne ich euch am besten.
00:04:34 Flinekuh.
00:04:38 Flinekuh.
00:04:48 Wir kaufen auf Nummer 5.
00:04:50 Ist das eilig?
00:04:52 Ja, sie warten auf mich.
00:04:54 Wirklich so eilig?
00:04:56 Wer ist denn da unten bei dir?
00:04:58 Ach, das ist nur die Lobitzka vom Haus drüben.
00:05:00 Der Kaufmann Smelkov wohnt doch auf Nummer 5, nicht wahr?
00:05:02 Was fragst du denn so dumm?
00:05:04 Du hast doch schon den Schlüssel.
00:05:06 Smelkov hat schon sein Geld versorgen
00:05:12 und will dem Mädchen noch was zu trinken spendieren.
00:05:14 Aber du kennst ja die Madame drüben.
00:05:16 Die hat ja nur einen Mann. Alles andere.
00:05:18 Sieht man, wie viel Geld das Schwein hat.
00:05:20 Pass gut auf. Das sind 40 Rubel.
00:05:32 Vier Scheine, zehn.
00:05:34 Es wird endlos dauern, bis das alles versoffen ist.
00:05:38 (Gelächter)
00:05:40 Lobitzka, siehst du, ich hab dich gleich erkannt.
00:05:46 Ich bin doch gar nicht betroffen.
00:05:48 Lobitzka, Lobitzka.
00:05:50 Ach, Lobitzka.
00:05:52 Da bist du ja wieder.
00:05:54 Hier sind ihre Schlüssel und hier die 40 Rubel.
00:05:56 Eins, zwei...
00:05:58 Hey, kommt alle her. Jetzt ist sie dran.
00:06:00 (Gelächter)
00:06:02 Komm, mein Schatzchen.
00:06:06 Komm.
00:06:08 Sie sieht ja noch. Sie sieht ja noch unten durch.
00:06:10 Das werden wir gleich haben.
00:06:12 So sieht sie nichts mehr aus.
00:06:14 (Gelächter)
00:06:16 Das ist doch wirklich...
00:06:22 Was machst du denn, du Idiotin? Wir spielen doch bloß.
00:06:24 Du bist ein schlechtes Mädchen.
00:06:26 Aber ich liebe dich trotzdem.
00:06:28 Weil ich dich liebe.
00:06:30 Trotzdem du schlecht bist.
00:06:32 Na, drück!
00:06:34 (Gelächter)
00:06:36 Hey, aufmachen!
00:06:58 (Klopfen)
00:07:00 Aufmachen!
00:07:02 Hast geschlafen, du Schwein?
00:07:04 Lass mich draußen stehen.
00:07:06 Nichts mehr gopft.
00:07:08 In der Kälte.
00:07:10 Entschuldigen Sie, euer Gnade.
00:07:12 Was schaust du?
00:07:14 Komm, mein Täubchen.
00:07:16 Ausgefroren, mein Täubchen.
00:07:18 Komm, komm.
00:07:20 Siehst du, Jürgenska? Immer lustig.
00:07:22 Immer lustig.
00:07:24 Ich will nach Hause gehen. Ich bin so müde.
00:07:26 Wein!
00:07:28 Bring uns Wein!
00:07:30 Und große Flaschen!
00:07:32 Dann brüllt uns ja das ganze Haus wach.
00:07:34 Guten Wein, hörst du?
00:07:36 Und ich steh dich ja nicht, mir ein billiges Gesaft zu bringen.
00:07:38 Jawohl, euer Gnade.
00:07:40 So ein Werklehr.
00:07:42 Und wer brüllt? Die Gäste werden hier wach und beschweren sich morgen früh.
00:07:44 Was kann man da tun?
00:07:46 Oh, ich wüsste schon, was man da tun könnte.
00:07:48 Man gibt ihm ein Schlafpülferchen.
00:07:50 Es ist eins von meinen.
00:07:52 Darauf schläft er bestimmt ein.
00:07:54 Dann haben wir unsere Ruhe und du kannst nach Hause gehen.
00:07:56 Was meinst du?
00:07:58 Der Wein, der ist so besoffen und schläft sofort.
00:08:00 Und uns allen ist geholfen.
00:08:02 Jürgenska!
00:08:04 Jürgenska!
00:08:06 Jürgenska!
00:08:08 Jürgenska!
00:08:10 *Gelächter*
00:08:12 Gut.
00:08:14 Meine Gäste verdursten eher, wenn du so langsam einschenkst.
00:08:16 Wozu denn erst einschenken?
00:08:18 *Gelächter*
00:08:20 Wittli, der Teufel hat dir geraten, die Uniform auszuziehen.
00:08:22 Wetten, dass du dich heimlich zurücksitzt?
00:08:24 Die Wette verlierst du.
00:08:26 Ohne Dienst ist zwar auch alles sinnlos,
00:08:28 aber es hat doch wenigstens System.
00:08:30 System?
00:08:32 Der Dienst hat System.
00:08:34 Der Dienst teilt den Tag in geregelte Stunden.
00:08:36 Eben.
00:08:38 Ein Leben, dessen Sinn man nicht einsieht,
00:08:40 auch noch in geregelte Stunden einteilt.
00:08:42 Ach, nein, mein lieber.
00:08:44 Mein System besteht in einer systematischen Aufhebung.
00:08:46 *Gelächter*
00:08:48 Total besoffen.
00:08:50 Meine Lieben,
00:08:52 ich bin der Herr von der Kiste.
00:08:54 Besoffen.
00:08:56 Meine Lieben,
00:08:58 verfügt über die Wohnung,
00:09:00 bedient euch,
00:09:02 amüsiert euch, wenn ihr könnt.
00:09:04 Nur, mich entschuldigt, ich zieh mich unauffällig zurück.
00:09:06 Was fällt Ihnen denn ein?
00:09:08 Die ganze Haushalt zu drücken?
00:09:10 Ich bin der Ranghälteste, ich befehle.
00:09:12 Ach, ich brauch ein paar Stunden Schlaf.
00:09:14 Ich muss früh aufstehen.
00:09:16 Schon vor dem Dunkeln werden?
00:09:18 Noch vor hell werden.
00:09:20 Ich muss zu Gericht.
00:09:22 Ich bin der, der die Beschworenen bestellt hat.
00:09:24 Doch, ich.
00:09:26 Beschworener.
00:09:28 Wo gehst du tatsächlich hin?
00:09:30 Da lässt man sich doch vertreten.
00:09:32 Ich hab's völlig vergessen, jetzt ist es zu spät.
00:09:34 Du Röhrmst.
00:09:36 Na schön, schau dich ins Bett, magre Schwarzbürger.
00:09:38 Amüsier dich gut bei Gericht.
00:09:40 Gestatten, euer Exzels.
00:09:42 Hier.
00:09:44 Hier ist alles so feierlich, nicht?
00:09:46 Entschuldigen Sie.
00:09:48 Ich muss jetzt noch ein paar Sachen machen.
00:09:50 Ich muss noch ein paar Sachen machen.
00:09:52 Ich muss noch ein paar Sachen machen.
00:09:54 Ich muss noch ein paar Sachen machen.
00:09:56 Ich muss noch ein paar Sachen machen.
00:09:58 Ich muss noch ein paar Sachen machen.
00:10:00 Ich muss noch ein paar Sachen machen.
00:10:02 Ich muss noch ein paar Sachen machen.
00:10:04 Ich muss noch ein paar Sachen machen.
00:10:06 Ich muss noch ein paar Sachen machen.
00:10:08 Hier ist alles so feierlich, nicht?
00:10:10 Entschuldigen Sie.
00:10:12 Ich bin nämlich zum ersten Mal Geschworener.
00:10:14 Ich bin sonst bei der Post.
00:10:16 Das hohe Gericht!
00:10:18 Ich bin zum ersten Mal Geschworener.
00:10:20 Ich bin zum ersten Mal Geschworener.
00:10:22 Ich bin zum ersten Mal Geschworener.
00:10:24 Ich bin zum ersten Mal Geschworener.
00:10:26 Ich bin zum ersten Mal Geschworener.
00:10:54 Bitte beginnen, Herr Anträger.
00:10:56 Ist das das Mädchen, das...
00:10:58 Ich denke, ja.
00:11:00 Am 17. Januar 1879
00:11:02 verstarb der Kaufmann Tirapont Melkow
00:11:04 plötzlich im Hotel Mauritania
00:11:06 an einer Vergiftung,
00:11:08 wie das Ergebnis der
00:11:10 gerichtsmedizinischen Untersuchung gezeigt hat.
00:11:12 Aufgrund der stattgehaften
00:11:14 Voruntersuchung sind angeklagt
00:11:16 Simon Katingin, Hausthiner,
00:11:18 sowie Yefimija Bochkova,
00:11:20 Zimmerfrau, sowie
00:11:22 Katharina Maslova, Prostituierte.
00:11:24 Um ihn zu berauben,
00:11:26 beschlossen die Angeklagten seine Ermordung,
00:11:28 in der Hoffnung, dass man als Todesursache
00:11:30 bei dem betrunkenen Herzschlag
00:11:32 vermuten würde.
00:11:34 Die Maslova gab ihm ersehen,
00:11:36 dass in einem alkoholischen Getränk
00:11:38 aufgelöst war. Das Geld aus dem Koffer
00:11:40 wurde geraubt.
00:11:42 Die drei Angeklagten werden gemäß Artikel 1455
00:11:44 des Strafgesetzbuches
00:11:46 dem Schwurgericht vorgeführt.
00:11:48 Simon Katingin.
00:11:52 Hausthiner.
00:11:54 Alter?
00:11:56 34 Jahre.
00:11:58 Weil ich nämlich am 14. August 1800...
00:12:00 Beruf?
00:12:02 Ich war Hausthiner im Hotel Mauretania.
00:12:04 Sind Sie schon einmal vorbestraft?
00:12:06 Vorbestraft? Ich?
00:12:08 Und eine Exzellenz Gott bewahre.
00:12:10 Sie sind angeklagt,
00:12:12 den Kaufmannsmehlkopf beraubt
00:12:14 und an seiner Vergiftung teilgenommen zu haben.
00:12:16 Bekennen Sie sich schuldig.
00:12:18 Aber ich? Wieso?
00:12:20 Ich bin nur ein Hausthiner.
00:12:22 Und ich habe sogar...
00:12:24 Ich bin schuldig. Ich kann es ja gar nicht getan haben, wenn ich doch...
00:12:26 Das können Sie alles später sagen.
00:12:28 Setzen Sie sich.
00:12:30 Yefimija Bochkova.
00:12:32 Bochkova Ivanova.
00:12:34 43 Jahre.
00:12:36 Bürgerin aus dem Distrikt Koloman.
00:12:38 Nicht vorbestraft?
00:12:40 Nein. Niemals.
00:12:42 Sie sind angeklagt, die Maslova überredet zu haben,
00:12:44 dem Kaufmannsmehlkopf
00:12:46 Gift in den Wein zu geben und an seiner
00:12:48 Beraubung teilgenommen zu haben.
00:12:50 Aber ich habe das Zimmer ja gar nicht betreten.
00:12:52 Sie ist an allem schuld.
00:12:54 Bekennen Sie sich schuldig.
00:12:56 Nein, Exzellenz.
00:12:58 Yekaterina Maslova.
00:13:00 Maslova.
00:13:02 Nein, Exzellenz. Glauben Sie mir, ich habe ihn nicht umgebracht.
00:13:04 Ruhe.
00:13:06 Aber ich habe ihn nicht umgebracht. Die da haben mir das Pulver gegeben,
00:13:08 damit er einschlafen sollte.
00:13:10 Das ist nicht wahr, Exzellenz. Warum sind die Bochkova...
00:13:12 Ruhe.
00:13:14 Ich habe gesagt, Ruhe.
00:13:16 Wie heißen Sie?
00:13:18 Ljubitschka.
00:13:20 Woher sind Sie anders registriert?
00:13:22 Yekaterina.
00:13:24 Früher nannte man mich Katjuscha.
00:13:26 Vatername?
00:13:28 Ich bin ein uneheliches Kind.
00:13:30 Dann heißen Sie Maslova nach Ihrer Mutter.
00:13:32 Mhm.
00:13:34 Stand?
00:13:36 Meine Mutter war Bäuerin.
00:13:38 Mich haben die Herrinnen ins Haus genommen.
00:13:42 Und was machten Sie da?
00:13:44 Ich war Hausmädchen.
00:13:46 Sie sind angeklagt, im Hotel Mauretania,
00:13:48 dem Kaufmann Smirkov, Gift in den Wein getan...
00:13:50 Nein.
00:13:52 ...und ihn bestohlen zu haben. Bekennen Sie sich schuldig...
00:13:54 Nein, ich habe nichts gestohlen.
00:13:56 Ich habe die 40 Rubel geholt, die er haben wollte, weiter nichts.
00:13:58 Bekennen Sie sich schuldig, dem Kaufmann ein Pulver in den Wein getan zu haben?
00:14:00 Die haben doch gesagt, dass es ein Schlafpulver war.
00:14:02 Sie geben also zu, dem Kaufmann dieses Pulver gegeben zu haben.
00:14:04 Ich habe gesagt, ja.
00:14:06 Aber ich habe gedacht, dass es nur ein Schlafmittel war.
00:14:08 Ich habe es ihm gegeben, damit er mich in Ruhe ließ.
00:14:12 Er hat mich den ganzen Abend über gequält.
00:14:16 Wie hat er Sie gequält?
00:14:18 Er hat mich gequält.
00:14:22 Ja, aber wie? Was hat er denn von Ihnen verlangt?
00:14:24 Wann haben Sie den Plan gefasst, mit ihm ins Hotel zurückzukehren?
00:14:30 Ich wollte überhaupt nicht mit.
00:14:34 Er wollte, dass ich mitgehe.
00:14:36 Es waren genug andere Mädchen in unserem Haus,
00:14:38 aber er wollte nur mich.
00:14:40 Er lachte und sagte zu mir, nein, nein, dich will ich,
00:14:42 gerade dich, weil du mich nicht leiden kannst.
00:14:44 Und schnell brüllte er nach Wein.
00:14:46 Die Zimmerfrau und der Hausdiener haben mir das Pulver gegeben
00:14:48 und gesagt, darauf schläft er bestimmt ein,
00:14:50 dann haben wir unsere Ruhe und du kannst nach Hause gehen.
00:14:52 Woher sollte ich denn wissen, dass es ein Gift war?
00:14:54 Ich habe ihn nicht umgebracht.
00:15:06 Ich bin's nicht gewesen.
00:15:08 Das Mädchen ist unschuldig, Mann.
00:15:12 Ließt es Sie aus dem Gesicht finden, Sie nicht,
00:15:14 gestatten Sie, dass ich Ihnen helfe.
00:15:16 Sind Sie auch zum ersten Mal geschworener?
00:15:18 Ich finde, das ist schon etwas Außerordentliches, nicht wahr?
00:15:22 Wie viele Tage wird denn dieser Prozess dauern?
00:15:26 Ich muss ja Bescheid sagen.
00:15:28 Ich bin bei der Post.
00:15:30 Ach, diese Art Weiber sind alle gleich.
00:15:32 Das ist schnell gesagt.
00:15:34 Diese Art Weiber sind alle gleich.
00:15:36 Aber geboren sind Sie auch nicht in diesem Beruf.
00:15:38 Sie haben auch einmal eine Mutter gehabt,
00:15:40 wie man so sagt.
00:15:42 Auch der Essig war einmal Wein, nicht wahr?
00:15:44 Nach Hause, Exzellent.
00:15:48 Ja.
00:16:08 Früher nannte man mich Gadiuscha.
00:16:10 Gadiuscha!
00:16:12 Gadiuscha!
00:16:14 Gadiuscha!
00:16:16 Sag dem Kutscher, er wäre so k...
00:16:18 Aber nein, es ist ja zu spät.
00:16:20 Sicher hat sich Dimitri am Bahnhof irgendeinen Bauernwagen genommen
00:16:22 und ist gleich hier satt.
00:16:24 Gleich hier? Mein Gott.
00:16:26 Er hätte doch wirklich seinen alten Tanten etwas früher telegrafieren können.
00:16:28 Man muss das Zimmer richten für den gnädigen Herrn.
00:16:30 Ja, sein Zimmer, in dem er immer gewohnt hat.
00:16:32 Gadiuscha, hol Blumen aus dem Glashaus.
00:16:34 Weiß zwar nicht, ob so ein junger Offizier
00:16:36 so was aus Blumen macht.
00:16:38 Sicher, früher hat er doch Blumen so gern gehabt.
00:16:40 Überzüge von den Möbeln und frische Gardinen.
00:16:42 Aber das Zimmer ist ja gerichtet.
00:16:44 Das sind ja Blumen.
00:16:46 Und sogar die Uhr ist aufgezogen.
00:16:48 Desto besser. Tischa, man muss in der Küche melden,
00:16:50 dass unser Neffe kommt.
00:16:52 Sie sollen Hähnchen braten.
00:16:54 Ja, und den Schokolade-Pudding sollen sie machen,
00:16:56 den er immer so gerne hat.
00:16:58 Dafür ist er doch jetzt zu alt.
00:17:00 Hast du das Zimmer gerichtet?
00:17:02 Ja, ich hab's immer in Ordnung gehalten, die ganze Zeit über.
00:17:04 Wir brauchen, dass er wiederkommt.
00:17:06 Dass er einmal wiederkommt.
00:17:08 [Gasp]
00:17:10 Gott segne dich, Magdlischa.
00:17:14 Ja, Gott segne.
00:17:16 So, da bin ich dann, Sonja.
00:17:20 [Gespräch]
00:17:22 Frau Bavaria.
00:17:24 Wie geht's euch denn?
00:17:26 Komm, komm.
00:17:28 Komm, komm.
00:17:30 Wie schön, du bist in der Uniform.
00:17:32 Wie schön.
00:17:34 Du bist ja ganz nass.
00:17:36 Oh, es hat gerade geregnet.
00:17:38 Du wirst dich ja kälten. Ich steh dich gleich um.
00:17:40 Ja, ja.
00:17:42 Gott segne dich, Magdlischa.
00:17:44 Wer konnte denn ahnen, dass du kommst,
00:17:46 in dieser Jahreszeit?
00:17:48 Gott segne euch.
00:17:50 Mein Regiment geht nach Odessa.
00:17:52 Und da hab ich um Erlaubnis gebeten, euch besuchen zu dürfen.
00:17:54 Deine beiden alten Taten.
00:17:56 Hinauf mit den Koffern.
00:17:58 Los, los, ihr Dabberstädter.
00:18:00 [Gespräch]
00:18:02 Na, Tijon.
00:18:08 Wie geht's dir so?
00:18:10 Es geht, Exzellenz.
00:18:12 Ja? Und was macht mein Pferd,
00:18:14 der Polkan?
00:18:16 Der ist groß und dick geworden, Exzellenz.
00:18:18 Keiner ist da, der ihn reitet.
00:18:20 Also,
00:18:22 alles ist so geblieben, wie es war, ja?
00:18:24 Ja.
00:18:26 Niemand ist fortgegangen?
00:18:28 Mhm.
00:18:30 Und die...
00:18:32 der Gärtner?
00:18:34 Na, dieser alte Mann mit dem langen Bart.
00:18:36 Wie hieß er doch?
00:18:38 Der, Exzellenz?
00:18:40 Dieser alte Gärtner.
00:18:42 Ich bring Ihnen die Seife, die Sie immer so gern gehabt haben.
00:18:50 Die Tanten schicken Sie Ihnen.
00:18:52 Grisha, Exzellenz.
00:18:54 Was?
00:18:56 Dieser alte Gärtner, nach dem Sie gefragt haben.
00:18:58 Der hieß Grisha, Exzellenz.
00:19:00 Aber er ist tot.
00:19:02 Ach.
00:19:04 Das ist tatsächlich meine alte Seife.
00:19:06 Und Sie?
00:19:10 Du, wie geht's dir?
00:19:12 Ich bin zufrieden, Dimitri Ivanovich.
00:19:14 Ich auch. Ich bin auch zufrieden.
00:19:16 Letzten Winter
00:19:18 ist er gestorben.
00:19:20 Wer?
00:19:22 Grisha, Exzellenz.
00:19:24 Er ging aus dem Haus,
00:19:26 als ein fürchterlicher Sturm war.
00:19:28 Da hat er sich eine Lungenentzündung geholt
00:19:30 und ist gestorben.
00:19:32 Aber was wollen Sie, Exzellenz?
00:19:36 Das ist unser aller
00:19:38 Schicksal.
00:19:40 Sein Manöver ist ein Heidenspaß.
00:19:44 Mein Freund Schenbeck.
00:19:52 Ihr werdet ihn kennenlernen, wenn er mich abholt.
00:19:54 Das ist der lustigste von allen.
00:19:56 Und die Weiber.
00:19:58 Ich meine die Frauen.
00:20:00 Die Damen.
00:20:02 Dein Dienst macht dir also Spaß, mein Junge.
00:20:04 Früher warst du doch mehr
00:20:06 für das Besinnliche.
00:20:08 Ach ja, ja, schon.
00:20:10 Mitri, mein Junge, das ist Kalientpfeffer.
00:20:12 Du wirst dich verbrennen.
00:20:14 Ach, beim Regiment ist mir alles stark gepfeffert.
00:20:16 Das ist großartig.
00:20:18 Gerade reicht.
00:20:20 Du bleibst doch ein paar Tage hier, mein Junge.
00:20:22 Offengestanden,
00:20:26 Tante Sonja,
00:20:28 ich wollte eigentlich nur bis morgen bleiben.
00:20:30 Ach, Mitri, morgen schon.
00:20:32 Aber, wisst ihr,
00:20:34 bei euch fühle ich mich immer
00:20:36 mehr zu Hause als daheim in Moskau.
00:20:38 Also, ich denke, wir könnten am Ostertag
00:20:40 zusammen essen.
00:20:42 Ja, das ist ja gut.
00:20:44 Also, ich denke, wir könnten am Ostertag
00:20:46 zusammen Piraschki essen.
00:20:48 Katjuscha, kannst du Piraschki machen?
00:20:50 Ach, ja.
00:20:52 Also, wenn es euch reicht,
00:20:54 dann bleibe ich bis Sonntag.
00:20:56 Das ist gut.
00:20:58 Ostern ist ein so schönes Feierabend.
00:21:00 * Musik *
00:21:04 * Musik *
00:21:08 * Musik *
00:21:12 * Musik *
00:21:15 * Musik *
00:21:26 * Musik *
00:21:55 Christus wos kräsi!
00:21:58 * Glockenläuten *
00:22:03 * Gesang *
00:22:07 * Gesang *
00:22:10 Christus ist auferstanden, Katjuscha.
00:22:30 Malika ist auferstanden.
00:22:34 Dank, Selim.
00:22:36 Danke.
00:22:38 Den Tanten war der Weg zu schlecht bei dem Tauwetter.
00:22:40 Sie sind zu Hause geblieben, der halb macht.
00:22:42 Dieses Ungeheuer hier,
00:22:44 er wollte nicht laufen,
00:22:46 er wollte nur immer zurück in den Stall.
00:22:48 Christus ist auferstanden.
00:22:50 Malika ist auferstanden.
00:22:53 Christus ist auferstanden, Dimitri Ivanovich.
00:23:00 * Gesang *
00:23:03 Malika ist auferstanden.
00:23:07 Dank.
00:23:12 Der Weg ist zu schmutzig, so könnt ihr nicht nach Hause gehen.
00:23:17 Ich bring euch heim, ja?
00:23:19 Wie, mein Junge?
00:23:21 Auf den dicken Polkan.
00:23:23 Dich und Katjuscha.
00:23:25 Hier ist Platz genug.
00:23:28 Steigt auf, du vorne, Katjuscha hinten.
00:23:30 Nie im Leben. Nein, nein, nein.
00:23:56 Vielen Dank, Dimitri Ivanovich.
00:23:58 Gute Nacht.
00:24:00 Gute Nacht.
00:24:02 Grüne Natalia, lacht ihr uns ja ordentlich.
00:24:04 Nein, nein, nicht so lang, Katjuscha.
00:24:25 Es war so schön heute Nacht in der Kirche.
00:24:27 Und sie waren so gut.
00:24:29 Katjuscha.
00:24:32 * Musik *
00:24:36 * Musik *
00:24:40 * Musik *
00:24:44 * Musik *
00:24:48 * Musik *
00:24:52 * Musik *
00:24:56 * Musik *
00:25:00 * Musik *
00:25:04 * Musik *
00:25:08 * Musik *
00:25:11 * Musik *
00:25:22 * Musik *
00:25:26 * Musik *
00:25:29 * Musik *
00:25:58 Was ist los?
00:26:00 Mitrich, in meinem Zimmer ist das kaltes Feuer ausgegangen.
00:26:03 Was?
00:26:05 Was sagst du?
00:26:07 Warum sprichst du mich ein? Hast du Angst vor mir?
00:26:09 Mach doch auf.
00:26:11 Nein.
00:26:13 Nein.
00:26:15 Dimitri Ivanovich,
00:26:17 lassen Sie mich bitte, ich flehe Sie an.
00:26:19 Nein, bitte gehen Sie.
00:26:24 Hast du nicht gehört? In meinem Zimmer ist es kalt.
00:26:27 Lass Feuer machen.
00:26:29 Das ist nicht gut.
00:26:31 Nein, das ist nicht gut.
00:26:34 * Musik *
00:26:38 * Musik *
00:26:42 * Musik *
00:26:46 * Musik *
00:26:50 * Musik *
00:26:54 * Musik *
00:26:58 * Musik *
00:27:02 * Musik *
00:27:30 * Musik *
00:27:33 Judolf, du schläfst noch, was machst du denn?
00:27:39 Was?
00:27:41 Ich warte mit dem Wagen unten, wir müssen doch heute Morgen abfahren.
00:27:43 Schönberg.
00:27:45 Eine Woche zu bleiben statt einem Tag.
00:27:47 Ich habe meinen Tanten versprochen, das Osterfest in Wien zu feiern.
00:27:50 Deinen Tanten?
00:27:52 Was gefällt dir denn so an dieser langweiligen Gegend?
00:27:54 Ich komme gerade an und hier im Hause schläft noch alles.
00:27:56 Es ist gestern Abend ein bisschen spät geworden.
00:27:58 In der Kirche?
00:28:00 In der Kirche? Osterei, wenn Sie das wüssten beim Regiment.
00:28:04 Ja?
00:28:07 Entschuldigen Sie, Dimitri, wir waren wirklich...
00:28:11 Ich dachte, Sie wären schon auf.
00:28:16 Guten Morgen.
00:28:19 Morgen.
00:28:20 Da sind die Pireschki.
00:28:26 Da sind die Pireschki. Ich habe nichts mehr zu sagen.
00:28:28 Es ist reizend hier.
00:28:31 Die Gegend ist herrlich, diese Birken, die sich in den Pfützen spiegeln,
00:28:34 die fernen Hügel, die lieben Tanten und die Pireschki.
00:28:39 Aber hör mal, du redest Unsinn.
00:28:42 Was denkst du dir eigentlich?
00:28:44 Oh, nichts, gar nichts. Ich denke mir nie was.
00:28:46 Und sie bringt dir das Frühstück ans Bett mit den Pireschki?
00:28:49 Ich sage dir, es ist nichts zwischen mir und Katjuscha.
00:28:52 Ah, Katjuscha heißt sie.
00:28:56 Hör mal zu, Dimitri.
00:28:57 Ich bin dein Freund und ich verstehe, dass das Osterfest für dich reizend gewesen ist.
00:29:01 Aber jetzt steh nicht mehr so verträumt herum, sondern sei froh, dass ich dich wegholen komme.
00:29:05 Warum soll ich froh sein?
00:29:08 Weil jetzt kannst du doch nicht hierbleiben.
00:29:10 Und später? Was soll denn später draus werden?
00:29:13 Ich kann sie doch nicht so einfach zurücklassen.
00:29:17 Ach, natürlich nicht.
00:29:18 Du wirst ihr ein nettes, nobles Geschenkchen machen, wie es jeder anständige Mann in so einem Falle tut.
00:29:25 Und jetzt zieh dich an. Ich gehe inzwischen die lieben Tanten begrüßen.
00:29:28 Großartig, diese Pireschki.
00:29:29 Pireschki?
00:29:31 * Musik *
00:29:34 * Musik *
00:29:37 * Musik *
00:29:39 Exzellenz!
00:30:05 Endlich, Exzellenz. Es ist die höchste Zeit. Die ersten Gäste müssen gleich kommen.
00:30:09 Gäste?
00:30:11 Ja, Exzellenz. Ich habe schon alles zum Umkleiden bereitgelegt.
00:30:13 Bitte.
00:30:14 Geht ja rein, entschuldigt.
00:30:21 Ah, da ist sie ja wieder.
00:30:32 Na, wie viele Jahre haben Sie denn aufgebohnt, meine Hübsche?
00:30:36 Wie ist es gegangen?
00:30:41 Ist der Prozess schon zu Ende?
00:30:43 Was denn zu Ende? Das gibt mindestens drei Sitzungen.
00:30:46 Mindestens fünf.
00:30:47 Möchtest du Tee?
00:30:49 Ja, ja. Aber seit heute Morgen freue ich mich schon auf was zu rauchen.
00:30:53 Hast du Geld?
00:30:54 Ja.
00:31:00 Unsere Wirtin, die Kitajeva, hat es mir geschickt. Sie ist als Zeugin vernommen worden.
00:31:04 Sie hat gesagt, dass ich ein braves Mädchen bin, die beste vom ganzen Haus gebildet.
00:31:07 Na, und wie wäre es mit einem Schnäpschen?
00:31:26 Hast du gar keinen Wodka mehr?
00:31:29 Hey, mein Brot war in Ruhe, verstanden? Schau raus!
00:31:33 Ah, da. Da. Da.
00:31:48 Schau, schau, schau. Da ist es. Da.
00:31:55 Hier ist der Tee.
00:32:07 So auf nüchternen Magen, du wirst dir betrunken.
00:32:11 Das möchte ich ja gerade.
00:32:13 Gibt es was zu trinken?
00:32:14 Hau bloß ab!
00:32:15 Ruh dich vielleicht mit dir, du zahlst doch nicht.
00:32:17 Gibt es was zu trinken?
00:32:19 Hör ab, du Ferkel! Wenn man nicht bloß sieht, wie er seinem Übel mit einem Läuse der Karte...
00:32:23 Du hast Not, weil ich...
00:32:25 Halt es da raus! Halt es da raus!
00:32:27 Gib mir das!
00:32:30 Du dickes Vieh! Verraten sollst du daran! Und die andere Schloppe auch!
00:32:39 So, jetzt fühle ich mich schon viel besser.
00:32:41 Gib die Flasche!
00:32:43 Ich habe schon nicht mehr mit der Karte zu reden.
00:33:00 Wie geht es dir denn?
00:33:03 Wie geht es Ihnen, Missy? Waren Sie in der Ausstellung?
00:33:06 Ich möchte nicht ohne Sie hingehen.
00:33:08 Sie erklären mir die Bilder und zeigen mir, was gut ist.
00:33:13 Was habe ich denn? Ich?
00:33:15 Warum?
00:33:16 Sie sehen mich so starr an.
00:33:19 Entschuldigen Sie.
00:33:20 Hat Sie das sehr angestrengt, dieser Prozess?
00:33:23 Oh!
00:33:24 Sie sind ganz anders als sonst.
00:33:26 Ist etwas geschehen?
00:33:31 Guten Abend, mein Junge.
00:33:33 Guten Abend, Mitte Ivanovic.
00:33:35 Schön, dich zu sehen. Wie geht es dir?
00:33:38 Ach, Dimitri, Sie erzählen mir doch sonst alles.
00:33:42 Irgendetwas macht Sie bedrückt und traurig.
00:33:45 Man sieht zu viel Elend.
00:33:47 Also doch, der Prozess.
00:33:49 Nein, Dimitri, glauben Sie mir, Sie sind zu sensibel für solche hässlichen Dinge.
00:33:54 Müssen Sie denn dahin gehen? Gibt es da keine Möglichkeit?
00:33:57 Doch, doch, man könnte sich vertreten lassen.
00:34:00 Ich hätte sogar einen plausiblen Grund.
00:34:03 Ich bin seit Jahren nicht mehr auf dem Gut gewesen, das ich von meinen beiden Tanten geerbt habe.
00:34:06 Ich glaube, ich habe Ihnen davon erzählt.
00:34:07 Ja, Dimitri. Und was ist damit?
00:34:10 Mein Verwalter meint, ich müsste unbedingt für ein paar Tage hinkommen.
00:34:13 Ja, tun Sie das, Dimitri.
00:34:15 Nein, das wäre wie Flucht.
00:34:16 Aber Dimitri.
00:34:19 Vergeben Sie uns unsere Schuld. Ja. Vergeben Sie uns unsere Schuld. Ja.
00:34:23 Es kann doch noch alles gut werden. Es ist doch noch nichts entschieden.
00:34:31 Ach, daran habe ich gar nicht gedacht.
00:34:33 Aber diese Richter, die wühlen.
00:34:35 Ja, aber die müssen doch auch noch ein bisschen mehr Zeit haben.
00:34:38 Ja, aber die müssen doch auch noch ein bisschen mehr Zeit haben.
00:34:40 Ja, aber die müssen doch auch noch ein bisschen mehr Zeit haben.
00:34:42 Ja, aber die müssen doch auch noch ein bisschen mehr Zeit haben.
00:34:44 Ja, aber die müssen doch auch noch ein bisschen mehr Zeit haben.
00:34:45 Ja, aber die müssen doch auch noch ein bisschen mehr Zeit haben.
00:34:46 Aber diese Richter, die wühlen alles wieder auf, diese Schweine.
00:34:50 Sie fragen und fragen, wo man her ist, wo man gelebt hat als Kind, warum man weg ist von zu Hause.
00:34:55 Aber gerade daran will ich nicht mehr denken.
00:34:58 Das liegt alles so weit hinter mir.
00:35:01 Das gehört zu einem anderen Leben.
00:35:03 Komm, Schätzchen. Du weinst und regst dich auf.
00:35:07 Ach, gib mir einen Schnaps.
00:35:09 Ich habe gar keine Erinnerung mehr daran gehabt.
00:35:12 Alles war abgetan.
00:35:14 Vergiss es.
00:35:16 Ich will nicht mehr daran denken. Ich will nicht mehr.
00:35:20 Komm, trink einen Schnäpsle.
00:35:22 Jetzt schlaf.
00:35:29 Jetzt schlaf.
00:35:31 Ich will nicht mehr.
00:35:49 Auf Wiedersehen.
00:35:51 Auf Wiedersehen.
00:35:53 Auf Wiedersehen.
00:36:21 Nein, nein, mein Kindchen, leider.
00:36:23 Du hast dich nicht geirrt.
00:36:25 Was machst du denn da?
00:36:37 Hast du beim Essen nicht genug gekriegt?
00:36:40 Ist es wahr, dass Dimitri Ivanovic hier durchfährt?
00:36:42 Was geht dich denn da um?
00:36:44 Ich habe doch gesagt, dass ich nicht mehr da sein werde.
00:36:46 Ich habe doch gesagt, dass ich nicht mehr da sein werde.
00:36:48 Ist es wahr, dass Dimitri Ivanovic hier durchfährt?
00:36:50 Was geht dich das an?
00:36:51 Ich will es wissen.
00:36:52 So, du willst es wissen.
00:36:55 Und ich weiß auch warum.
00:36:56 Ich sehe doch, was mit dir los ist.
00:36:58 Ein Monat mehr und die Tanten sehen es auch.
00:37:00 Das ist mir gleich.
00:37:01 Das ist dir gleich.
00:37:02 Die guten Damen, die dich wie eine Tochter aufgezogen haben
00:37:05 und jetzt bringst du ihnen die Schande ins Auge und das Ding.
00:37:08 Heil nicht.
00:37:14 Schau lieber zu, dass du es wegkriegst.
00:37:16 Jetzt geht es noch.
00:37:18 Aber das kann ich doch nicht.
00:37:19 Es gehört doch mir und ihm.
00:37:21 Glaubst du denn, dass er sich darüber freut?
00:37:23 Ich habe gefragt, ist es wahr, dass er hier durchfährt?
00:37:26 Ja, mit dem Regiment.
00:37:30 Sie kommen zurück nach Moskau.
00:37:32 Und er kann deshalb nicht hier aussteigen.
00:37:34 Geh, nimm dich zusammen.
00:37:36 Lass dir nichts anmerken.
00:37:38 Ja, Katjuscha, komm nur herein.
00:37:44 Ja, bitte.
00:37:45 Setz dich.
00:37:46 Du sollst einen Brief schreiben.
00:37:48 Ich kann meine Brille wieder nicht finden und...
00:37:50 Du machst das ja immer sehr schön.
00:37:53 Setz dich.
00:37:55 Schreib Mitri.
00:37:57 Es kränkt mich, dass er hier durchfährt und seine Tanten nicht besucht.
00:38:02 Wir sind doch schon alt und nicht sehr gesund und
00:38:05 vielleicht sieht er uns nie mehr wieder.
00:38:07 Also schreibe.
00:38:09 Mitri, mein lieber Junge.
00:38:14 Haste das?
00:38:15 Mitri, mein lieber Junge.
00:38:19 Weißt du, was in dieses Mädchen gefahren ist?
00:38:23 Sie ist ganz anders als früher.
00:38:25 Sogar meiner Schwester ist es aufgefallen.
00:38:28 Ich habe es schon lange bemerkt.
00:38:30 Sie ist manches Mal direkt ungezogen.
00:38:32 Ich weiß davon nicht.
00:38:34 So, jetzt schreib die Adresse und kleb ihn zu.
00:38:37 Okay.
00:38:39 *Rascheln*
00:38:42 *Rascheln*
00:38:44 *Rascheln*
00:38:50 *Rascheln*
00:39:10 *Rascheln*
00:39:12 Was hast du denn da geschrieben?
00:39:23 Ich weiß, du bist dagegen, aber ich habe Mitri doch geschrieben.
00:39:27 Eigen sie nicht wie ein kleines Kind.
00:39:29 Mitri würde ja von selbst kommen, wenn er Zeit und Lust hätte, so kindisch zu sein.
00:39:33 In deinem Alter.
00:39:34 Aber Mama...
00:39:35 Drei Mal haben wir darüber gesprochen.
00:39:36 Drei Mal habe ich dir gesagt, man ist alt, man bettelt nicht um den Besuch eines jungen Menschen.
00:39:40 Bist du jetzt böse?
00:39:42 Warum sollte ich denn böse sein?
00:39:44 Hast du es ja gut gemeint, aber...
00:39:47 Mein schöner Bruder.
00:39:49 *Rascheln*
00:39:58 *Rascheln*
00:40:00 Heilige Mutter Gottes, lass mich entfinden.
00:40:18 Hilf mir doch.
00:40:19 *Rascheln*
00:40:21 *Lachen*
00:40:23 Na, ist es ruhig?
00:40:24 Ja, ist es ruhig.
00:40:25 *Rascheln*
00:40:27 *Rascheln*
00:40:30 *Rascheln*
00:40:32 *Rascheln*
00:40:49 *Rascheln*
00:40:51 *Lachen*
00:41:02 Versuch doch endlich zu schlafen.
00:41:11 Du brauchst doch deine Kraft wieder.
00:41:15 Morgen im Gericht.
00:41:18 *Stimmengewirr*
00:41:20 Ach bitte, welches ist das Zimmer...
00:41:22 Ach bitte, welches ist das Zimmer, in dem Gesuche abgegeben werden?
00:41:25 Was für ein Gesuch?
00:41:26 Ein Gesuch um die Vertretung eines Geschworenen.
00:41:29 Fürst Nechel Judow musste dringend verreisen.
00:41:31 Dringend.
00:41:32 Wollen Euer Exzellenz heute noch weiterarbeiten?
00:41:35 Ich bin ein bisschen müde.
00:41:38 Was für ein herumreitender Kälte.
00:41:40 Kommen Sie morgen wieder.
00:41:43 Gute Nacht, Exzellenz.
00:41:44 Ich bin froh, dass Sie gekommen sind.
00:41:46 Eure Exzellenz tun doch immer das Rechte.
00:41:48 Das Rechte?
00:41:50 Ich weiß nicht.
00:41:52 Er hat mich so freundlich begrüßt, so herzlich,
00:41:59 dass ich mich geschämt habe mit dem Kopftuch und der Schürze.
00:42:02 Du solltest doch nicht das ganze Haus aufschließen
00:42:10 und das unterste zuoberst, gern, Magdalena.
00:42:12 Ich bleib doch noch ein paar Tage.
00:42:14 Oh, man kommt, lass das jetzt.
00:42:16 Ich hätte viel lieber mit dir gesprochen.
00:42:20 Habt ihr nicht gehört, ihr da? Los, los, los.
00:42:22 Magdalena.
00:42:34 Ja bitte, Exzellenz.
00:42:36 Was ist denn, mein Junge?
00:42:43 Setz dich doch.
00:42:45 Erinnerst du dich an Katjuscha?
00:42:51 Katjuscha?
00:42:53 Aber natürlich erinnere ich mich an sie.
00:42:55 Weißt du, wo sie jetzt ist?
00:42:58 Nein.
00:42:59 Ich hab sie gesehen vor Gericht, in Moskau.
00:43:06 Sie soll jemand vergiftet haben.
00:43:08 Ich war einer der Geschworenen.
00:43:10 Ich, verstehst du?
00:43:12 Ich verstehe.
00:43:14 Ich hab mich vertreten lassen vor Gericht.
00:43:17 Und bin hierher gekommen.
00:43:19 Mach dir keine Gewissensbisse, mein Junge.
00:43:23 Sag mal, wie war das eigentlich?
00:43:29 Als die Tanten starben, war sie doch schon nicht mehr im Haus.
00:43:33 Nein, schon lange nicht mehr.
00:43:35 Sie ist ja gar nicht mehr zurückgekommen an dem Abend.
00:43:37 An welchem Abend?
00:43:38 An welchem Abend?
00:43:40 Als sie zu dir auf dem Bahnhof gelaufen war.
00:43:42 Davon weiß ich ja gar nicht.
00:43:46 Was wollte sie denn von mir?
00:43:49 Ja und?
00:43:51 Wo ist sie dann hingegangen?
00:43:53 Ich weiß nicht.
00:43:56 Zuletzt soll sie bei der Agrafena gewesen sein.
00:43:59 Wen suchen Sie?
00:44:04 Was wollen Sie?
00:44:07 Ich bin's, der Herr.
00:44:09 Ich möchte mit dir reden.
00:44:12 Der Herr!
00:44:14 Und ich hab dich nicht erkannt.
00:44:17 Ich hab geglaubt, wer zum Teufel ist denn das schon wieder?
00:44:20 Ich hab gedacht, du bist ein Gendarm.
00:44:22 Aber ja, das ist er, der Herr. Das ist er.
00:44:25 Mein schöner Falke.
00:44:28 Setz dich, Exzellenz.
00:44:35 Du kanntest doch Katjuscha.
00:44:37 Die bei meinen Tanten lebte.
00:44:39 Ja, ja, die Fräulein.
00:44:41 Die Sie lieben wohl, Täterin.
00:44:43 Wir haben einen unglücklichen Würmerleben noch und die zwei Engel sind tot.
00:44:48 Warum ist Katjuscha von Ihnen fortgegangen?
00:44:51 Das ging doch nicht anders, mein Söhnchen.
00:44:54 Bei den Fräulein konnte sie das Kind doch nicht kriegen.
00:44:57 Hat sie ein Kind bekommen?
00:45:00 Freilich hat sie es bekommen.
00:45:03 Hier.
00:45:05 Ich hab an alles gedacht, weißt du?
00:45:07 Genau wie bei einer richtigen Dame.
00:45:10 Und das Kind?
00:45:11 Katjuscha war schwer krank.
00:45:13 Wir dachten, die müsste sterben.
00:45:15 Ich hab das Kind dann noch selbst getauft.
00:45:18 Ich hab's sogar selbst ins Spital gebracht und da ist es dann gestorben, weißt du?
00:45:22 Schade drum, denn vorher war es ein wunderschönes Kind.
00:45:26 Ein schönes Kind.
00:45:27 Wie du, mein Söhnchen.
00:45:29 Wie du.
00:45:31 Warum ist es denn krank geworden?
00:45:33 Als ich es ins Spital brachte, da hat's noch gelebt.
00:45:36 Aber ich hab mir den Todenschein ausstellen lassen und alles andere.
00:45:39 Alles in Ordnung.
00:45:41 Katjuscha.
00:45:45 Ah, sprich mir doch nicht von der.
00:45:48 Monatelang hat die hier krank gelegen.
00:45:51 Und als es an Zahlen ging, hat sie kein Geld.
00:45:55 Aber ich hab ihr dann trotzdem noch eine Stelle verschafft.
00:45:59 Ich bin nun mal so, beim Forstinspektor.
00:46:02 Der war noch gar nicht so alt.
00:46:04 Aber da ist sie dann weggelaufen.
00:46:06 Und dann ist sie in der Tiefe gesungen, bis sie in der Stadt gelandet ist.
00:46:11 Aber dieser Anwalt war doch ein Trottel.
00:46:17 Na, was wollen Sie, ein armer Anwalt?
00:46:19 Ja, aber wichtig ist doch, dass die Maslowa sich gar nichts aus Geld machte.
00:46:23 Dirne bleibt Dirne.
00:46:25 Naja, das ist nun mal Ihr Beruf.
00:46:28 Aber bitte, meine Herren, nehmen Sie doch Platz.
00:46:31 Der Oberst, Sie haben sich bisher noch gar nicht geäußert.
00:46:35 Ich war ja am ersten Verhandlungstag nicht anwesend,
00:46:37 weil ich erst danach aufgefordert wurde, einen Geschworenen zu vertreten.
00:46:40 Den Fürsten, nicht, Luder?
00:46:41 Aber ich habe mir inzwischen schon meine Meinung gebildet.
00:46:43 Ach, und ich werde, meine Herren, wenn Sie sich inzwischen bedienen würden.
00:46:47 Na?
00:46:48 Da.
00:47:14 Wenn ich zu Dir komme, kriege ich Ernäßigung.
00:47:17 Verzeihen Sie, verzeihen Sie, aber das Geld wurde doch nicht bei der Maslowa,
00:47:25 sondern bei der Zimmerfrau gefunden.
00:47:27 Bravo! Im Munde der einfachen Leute wohnt die Wahrheit.
00:47:30 Was sagen Sie?
00:47:31 Mein lieber Kollege, der Herr Brüchseggeler,
00:47:34 Sie vergessen den Hass der Maslowa gegen den ermordeten.
00:47:38 Meine Herren, in diesem Hin und Her von Meinungen werden wir nie zu einem Ende kommen.
00:47:43 Eben, halten wir uns doch an das, was erwiesen ist.
00:47:45 Jawohl, an Tatsachen.
00:47:46 Meine Herren, der Kaufmann wurde ermordet und beraubt.
00:47:51 Den Raub beging der unter dem Einfluss der Zimmerfrau stehende Hausdiener.
00:47:55 Eben.
00:47:56 Das Gift wurde dem Ermordeten von der postituierten Maslowa in den Wein geschütten.
00:48:01 Jawohl.
00:48:02 Diese Tatsachen werden von den Angeklagten nicht bestritten.
00:48:05 Nein, nicht bestritten.
00:48:07 Nun aber, nach dem Aufkommen des Mordes, behauptet die Maslowa plötzlich,
00:48:11 sie hätte das Gift für einen Schlafpulver gehalten.
00:48:13 Meine Herren, wenn diese Behauptung aus dem Munde einer Klosterschülerin käme,
00:48:18 dann könnte man sich ja vielleicht noch in Erwägung ziehen.
00:48:21 Aber aus dem Munde einer Frau, die in dem anrückigsten Milieu zu Hause ist,
00:48:25 erscheint mir diese Behauptung doch mehr als naiv.
00:48:28 Durchaus, Ihre Meinung, durchaus.
00:48:30 Aber warum denn, Herr Brüchseggeler?
00:48:32 Ich meine auch, wenn Sie verzeihen.
00:48:33 Also, glauben Sie mir, meine Herren, wir machen uns ja nur lächerlich.
00:48:35 Jawohl, jawohl.
00:48:36 Glauben wir endlich zum Schluss.
00:48:38 Meine Herren, stimmen wir ab.
00:48:40 Nein, nein, nein.
00:48:42 Das Gericht hat gemäß dem Schuldspruch der Herren Geschworenen folgendes Urteil gefällt.
00:48:51 Die Bürgerin Yefimija Bochkova, der Bauer Simon Kartinkin,
00:48:57 die Bürgerin Jekaterina Maslowa werden zu je zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt
00:49:04 unter Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte gemäß Artikel 25 des Strafgesetzbuchs.
00:49:09 Die Verhandlung ist geschlossen.
00:49:11 Zwangsarbeit. Zwölf Jahre Zwangsarbeit.
00:49:18 Aber ich habe doch nichts getan.
00:49:20 Ich wollte doch nur, dass er einschläft.
00:49:22 Ich bin unschuldig.
00:49:24 Hört mich doch an, ihr begehrt eine Sünde.
00:49:27 Ich bin unschuldig.
00:49:30 Ich bin unschuldig.
00:49:32 Na komm.
00:49:50 Es ist vorbei.
00:49:53 Sie waren da.
00:49:55 Entschuldigen Sie, das ist eine Ungerechtigkeit.
00:49:58 Eine wahre Ungerechtigkeit.
00:50:00 Dieser Oberst, warum mussten Sie sich auch vertreten lassen?
00:50:04 Wenn Sie an seiner Stelle gewesen wären, wäre das Urteil anders ausgefallen.
00:50:08 Ja, ich muss es wirklich sagen, das ist eine Ungerechtigkeit.
00:50:12 Was ist das?
00:50:17 Eine Ungerechtigkeit ist das.
00:50:44 Namen?
00:50:46 Dmitri Ivanovic.
00:50:48 Familienname, Stand?
00:50:50 Fürstlich, Judov.
00:50:52 Hier einen Schein, bitte.
00:50:55 Danke.
00:51:04 Hey, du!
00:51:06 Begleite den Fürsten in die Frauenabteilung.
00:51:08 Jawohl.
00:51:10 Auf der Linken.
00:51:12 Zur rechten.
00:51:38 Wen?
00:51:40 Marschlober.
00:51:42 Hey, du da!
00:51:46 Hey!
00:51:48 Marschlober, wieder!
00:51:51 Marschlober!
00:51:53 Marschlober!
00:51:55 Platz machen da! Weg da! Weg!
00:51:58 Marschlober!
00:52:06 Marschlober!
00:52:08 Ich!
00:52:13 Ich bin gekommen.
00:52:15 Und die Kinder sind bei Maja.
00:52:17 Kinder?
00:52:18 Ja, bei Maja.
00:52:20 Nehmt sie alle weg!
00:52:22 Ich kann nicht verstehen, was Sie sagen.
00:52:24 Ich bin's!
00:52:26 Katjuscha, ich bin's!
00:52:28 Ich bin's.
00:52:33 Was wollen Sie denn hier?
00:52:35 Ich bin gekommen, um Verzeihung zu bitten.
00:52:37 Haben Sie die Gefangenen nicht gefunden?
00:52:46 Man kann ja so nicht reden durch diese Gitter.
00:52:48 Aufstehen!
00:52:50 Bringen Sie die Gefangenen Marschlober hier herüber.
00:52:54 Marschlober, komm!
00:52:59 Marschlober, komm!
00:53:01 Marschlober, komm!
00:53:03 Marschlober, komm!
00:53:05 Marschlober, komm!
00:53:07 Marschlober, komm!
00:53:09 Marschlober, komm!
00:53:11 Marschlober, komm!
00:53:13 Marschlober, komm!
00:53:15 Marschlober, komm!
00:53:17 Marschlober, komm!
00:53:19 Marschlober, komm!
00:53:21 Ich werde tun, alles was in meiner Macht steht, damit du...
00:53:27 damit sie hier herauskommt.
00:53:29 Wie haben Sie denn erfahren, dass ich hier bin?
00:53:32 Ich hab Sie bei der Verhandlung wissen.
00:53:36 Man hat mich verurteilt, wissen Sie das?
00:53:38 Zur Zwangsarbeit. Zwölf Jahre.
00:53:40 Ja, auch deshalb bin ich hergekommen.
00:53:42 Ich hab mit einem Anwalt gesprochen.
00:53:46 Wir werden um Revision ansuchen und...
00:53:49 Wir werden alles tun, damit das Verfahren in der zweiten Instanz wieder aufgenommen wird.
00:53:55 Ein Anwalt, wenn er etwas taugt, ist teuer.
00:53:57 Das spielt keine Rolle.
00:53:58 Für Sie nicht, das glaube ich.
00:54:00 Geld haben Sie ja, hm?
00:54:02 Hören Sie, wenn Ihnen das nichts ausmacht,
00:54:08 könnten Sie mir nicht etwas geben?
00:54:10 Nicht viel.
00:54:11 Nur ein paar Rubel, wissen Sie, mit ein bisschen Geld kann man sich hier nämlich Zigaretten kaufen.
00:54:15 Und sogar Wodka.
00:54:17 Man muss sich doch ein bisschen aufmöbeln, hm?
00:54:24 Warten Sie mal, erst wenn die Aufseherin sich umdreht.
00:54:26 So, jetzt, schnell, schnell.
00:54:29 Und vergessen Sie den Anwalt nicht.
00:54:38 Da, da, da.
00:54:40 Lindmull.
00:54:59 Auf bald!
00:55:00 Auf bald.
00:55:01 Weißt du, ich heirate Sie.
00:55:04 Sobald ich die Erlaubnis habe, in zwei Wochen, da heirate ich Sie.
00:55:07 Dann gehen wir nämlich zusammen weg.
00:55:09 Sie hat zu mir gesagt, Taras, Taras, das bin ich,
00:55:12 Taras, bedenke, was du tust.
00:55:14 Du verlässt Vater und Mutter, um einer wie mir in die Zwangsarbeit zu folgen.
00:55:18 Und ich habe zu ihr gesagt, du bist eine dumme Gans.
00:55:21 Genau so habe ich gesagt, eine dumme Gans.
00:55:24 Ich weiß schon, was ich tue.
00:55:26 Das Schlimmste ist, dass diese Frau gar nicht mehr sie selbst ist.
00:55:33 Ein völlig zerstörter Mensch.
00:55:35 Als ob ihr Körper nur lebendig geblieben wäre.
00:55:39 Tja, ich muss Ihnen auch sagen, das sieht wenig erfolgversprechend aus.
00:55:43 Wäre es nicht das Beste, die Sache auf sich beruhen zu lassen?
00:55:47 Nein, Herr Rechtsanwalt, das wäre nicht das Beste.
00:55:53 Bitte lassen Sie uns alles tun, was überhaupt noch möglich ist.
00:55:56 Bitte?
00:55:57 Dein Fürst könnte doch "Avisium" beantragen.
00:56:02 "Revision", du dummes Luder.
00:56:04 Du hast den Wodka gerochen und schon bist du da, was?
00:56:06 Bitte, denkt daran, ihm von uns zu erzählen, ja?
00:56:08 Ja, und von mir auch, dass ich mit den Schmuglern nichts zu tun hatte.
00:56:12 Bedroff ist an allem schuld.
00:56:14 Und vergiss vor allem ihren Sohn nicht.
00:56:16 Ja, denk an meinen Sohn.
00:56:19 Denk an ihn.
00:56:21 Er ist in der dritten Zelle bei den Männern. "Menschoff" heißt er.
00:56:24 Trink noch einen Schluck Tee.
00:56:28 Denk daran, Bedroff, Bedroff ist schuld.
00:56:31 Hey, hey, hey!
00:56:33 Guten Tag.
00:56:47 Wie geht es Ihnen?
00:56:51 Guten Tag.
00:56:52 Ich habe den Revisionsantrag mitgebracht zum Unterschreiben.
00:56:57 Ah, den Antrag zum Unterschreiben, bravo.
00:57:00 Aber zuerst müssen Sie noch etwas für mich tun, ja?
00:57:03 Wissen Sie, bei mir in der Zelle, da ist ein armer kleiner Alte.
00:57:06 Die betet den ganzen Tag.
00:57:08 Sie haben sie ins Gefängnis gesteckt mit ihrem Sohn, der heißt Bedroff.
00:57:13 Ah, nein, nein.
00:57:15 Bedroff ist jemand anders.
00:57:17 Der Sohn von der Alten, der heißt Menschoff.
00:57:20 Aber sie sind beide unschuldig.
00:57:22 Ich habe der kleinen Alten versprochen.
00:57:26 Sie würden dafür sorgen, dass er rauskommt.
00:57:29 Sie würden das doch tun, nicht wahr?
00:57:32 Um mir zu lieben, hm?
00:57:35 Darüber sprechen wir ein anderes Mal.
00:57:39 Heute sind sie nicht...
00:57:41 Ich meine, die Anträge haben Sie ja jetzt unterschrieben.
00:57:45 Was bin ich nicht?
00:57:46 Warum ein anderes Mal?
00:57:48 Ich habe es der kleinen Alten doch versprochen.
00:57:50 Ich habe ihr gesagt, du wirst sehen, für mich tut es.
00:57:52 Und sie wollen nicht.
00:57:55 Sie glauben, ich bin betrunken, was?
00:57:57 Aber nein, ich wollte sagen...
00:57:58 Sie wollten sagen, ich bin betrunken.
00:58:00 Dass Sie möglichst rasch von hier weg wollen, weil Sie mich widerlich finden.
00:58:02 Aber nein...
00:58:03 Doch, werfen Sie Ihr blödes Geschreibsel weg.
00:58:05 Und behalten Sie Ihr Geld.
00:58:07 Ich brauche keinen Anwalt.
00:58:09 Sagen Sie, was Sie wollen.
00:58:24 Ich werde das tun, was ich für meine Pflicht habe.
00:58:26 Ihre Pflicht? Hört Euch das an! Er spricht von seiner Pflicht.
00:58:30 Erst hat er mit mir getan, was ihm Spaß macht,
00:58:32 und hinterher war es ihm gleich, ob ich im Dreck verkomme.
00:58:34 Aber jetzt seine Pflicht!
00:58:36 Vorwärts, vorwärts in die Zelle!
00:58:38 Bitte lassen Sie sie.
00:58:39 Ja, ich bin wirklich betrunken.
00:58:42 Riechen Sie es?
00:58:44 Das ist Wodka.
00:58:47 Bezahlt mit Ihren Rubelnexzellenz.
00:58:49 Bezahlen, immer bezahlen.
00:58:52 So wie damals die 100 Rubel.
00:58:54 Wissen Sie, was ich damit getan habe?
00:58:57 40, um das Kind ins Krankenhaus zu schicken.
00:59:00 20, um den Arzt zu bezahlen.
00:59:02 Und den Rest für Agrafena, für die Monate, die ich bei ihr war.
00:59:05 Ich bin ja fast gestorben.
00:59:07 Ja, auch besser gewesen, ich wäre gestorben.
00:59:09 Denn die Jahre, die dann kamen, und jetzt...
00:59:12 Meine Pflicht!
00:59:13 Oh, schere dich zum Teufel, du widerst mich an!
00:59:21 Ja, bringen Sie mich zurück ins Gefängnis, es ist mir lieber.
00:59:24 Dmitri Ivanovic!
00:59:35 Wir haben Einkäufe gemacht.
00:59:38 Wie geht es Ihnen?
00:59:40 Sie lassen sich ja gar nicht mehr blicken.
00:59:42 Waren Sie verreist?
00:59:43 Ja, ich war tatsächlich...
00:59:45 Ich freue mich so, Sie wiederzusehen.
00:59:47 Sind Sie nicht ein wenig blass?
00:59:49 Waren Sie krank?
00:59:51 Kommen Sie, steigen Sie zu uns ein.
00:59:53 Könnte ich Sie einen Augenblick allein sprechen, Missy?
00:59:56 Aber gewiss.
00:59:58 Kommen Sie bitte mit dem Wagen nach.
01:00:00 Fahren Sie bitte, aber langsam.
01:00:05 Stellen Sie sich vor, Missy, ich hätte einen Menschen überfahren,
01:00:12 mit dem Wagen oder dem Schlitten,
01:00:14 und hätte ihn im Straßenschlamm liegen lassen,
01:00:17 aus Gedankenlosigkeit, aus Gleichgültigkeit.
01:00:20 Und jetzt, nach Jahren, treffe ich diesen Menschen wieder
01:00:23 und sehe, dass ich ihn damals zum Krüppel gefahren habe.
01:00:26 Glauben Sie nicht, dass ich alles andere sein lasse
01:00:30 und versuchen muss, es wieder gut zu machen?
01:00:32 Es handelt sich um ein Mädchen, ja?
01:00:36 Ja.
01:00:37 Und ich glaube, es ist besser, wenn wir uns nicht sehen,
01:00:40 bis ich die Sache in Ordnung gebracht habe.
01:00:42 Können Sie mich verstehen, Missy?
01:00:45 Ich glaube, ich kann Sie immer verstehen, Dmitri Jovanovic.
01:00:47 Also, ich werde warten. Auf Wiedersehen.
01:00:52 Ist denn jetzt Gottesdienst?
01:01:14 Nein, eine Gefangene heiratet.
01:01:16 Dieser Taras ist ein braver Borsche.
01:01:36 Er heiratet Sie, um mit ihr nach Sibirien zu gehen.
01:01:41 Er wird Sie retten, wenn Sie sie retten.
01:01:43 Er wird Sie retten, wenn Sie sie retten.
01:01:47 Na also, jetzt haben wir es geschafft.
01:02:01 So, nun komm.
01:02:02 Dankeschön.
01:02:03 Nimm du ihn.
01:02:06 Ich gratuliere auch recht schön.
01:02:09 Danke.
01:02:10 Wein doch nicht, Mama.
01:02:25 Schau, ich kann doch nicht.
01:02:28 Nein, wir müssen zusammenhalten, gerade jetzt.
01:02:30 Wer sind denn die da?
01:02:37 Das sind alles Politische.
01:02:39 Aus politischen Gründen verurteilt.
01:02:41 Na, guck mal, sicher.
01:02:42 Auf wem warten Sie denn hier?
01:02:50 Und du? Was machst du denn hier?
01:02:52 Ich bin hier mit Mama, seine sehr gefährliche politische Gefangene.
01:02:56 Die Gefangene Maslova weigert sich zu kommen. Sie sagt, sie hat genug.
01:03:02 Was soll denn das heißen? Ich werde sie sofort holen lassen.
01:03:05 Nein, bitte nicht. Ich möchte das nicht.
01:03:07 Ach, bitte. Sie sind Fürst Nechludow.
01:03:11 Ja.
01:03:13 Sie haben mit Menschow gesprochen, dem Sohn der kleinen Alten.
01:03:18 Woher wissen Sie das?
01:03:19 Gefängnis spricht sich alles schnell herum.
01:03:21 Man weiß, dass Sie sich um die Maslova kümmern und jetzt um Menschow und die anderen.
01:03:26 Wenn Sie Maslova weiterhin helfen wollen, so rät man Ihnen, sie in die Krankenabteilung versetzen zu lassen.
01:03:31 Dort muss sie arbeiten, aber sie wird besser behandelt.
01:03:34 Und die Verpflegung ist besser.
01:03:36 Ja, danke. Das ist sehr freundlich von Ihnen.
01:03:39 Ich hätte eine große Bitte an Sie.
01:03:41 Aber ich habe gar keine Macht.
01:03:44 Sie nicht, aber Sie kennen die Leute, die an der Macht sind.
01:03:47 Könnten Sie nicht mit dem Gouverneur sprechen?
01:03:50 Nechludow! Was zum Teufel versteckst du dich denn hier?
01:03:53 Komm mal rüber.
01:03:55 Meine Frau wird sich freuen, dich zu sehen.
01:03:57 Wir haben unsere Freunde hier wie jeden Donnerstag.
01:04:01 Es tut mir leid, aber ich habe nicht daran gedacht.
01:04:03 Sag mal, macht es dir was aus, wenn wir uns hier einen Moment unterhalten?
01:04:06 Bitte.
01:04:07 Danke.
01:04:08 Es handelt sich wohl wieder um diese Frau.
01:04:12 Ja.
01:04:14 Brauchst du?
01:04:15 Danke.
01:04:16 Und?
01:04:18 Ich möchte gern, dass sie in die Krankenabteilung versetzt wird, wenn es möglich ist.
01:04:22 Ja, das ist möglich.
01:04:23 Wie hieß sie doch gleich?
01:04:26 Yekaterina Maslova.
01:04:29 Sonst noch etwas?
01:04:31 Lässt es sich machen, dass ich oder wenigstens mein Anwalt Einblick in die Akten Menschoff bekomme?
01:04:37 Sag mal, wo steckst du deine Nase überall hinein?
01:04:39 Ich werde dir den Erlaubnisschein wieder abnehmen müssen, mein Lieber.
01:04:43 Dann hätte ich noch eine Bitte.
01:04:45 Ich möchte gerne Bücher für politische Gefangene besorgen.
01:04:49 Politische Gefangene?
01:04:52 Seit wann kümmerst du dich um politische?
01:04:55 Glaubst du, dass ich Ihnen diese Bücher schicken könnte?
01:04:58 Einen freundschaftlichen Rat, mein Junge.
01:05:02 Wenn du Wert darauf legst, dass wir diesen Mädchen gegenüber weiterhin nachsichtig sind,
01:05:06 dann misch dich bitte nicht in allzu viele Dinge.
01:05:09 Hast du sonst noch gute Lehren für unsere Strafanstalten?
01:05:14 Nein, für heute nicht, danke.
01:05:16 Entschuldige mich bitte bei den Damen.
01:05:20 Natürlich.
01:05:21 Natürlich.
01:05:24 War das nicht Nicluder?
01:05:25 Nicluder?
01:05:26 Er ist ein bisschen seltsam geworden in letzter Zeit, nicht wahr?
01:05:30 Etwins, wir waren ja bereit, die Maslowa in die Krankenabteilung zu versetzen,
01:05:36 aber sie hat sich geweigert.
01:05:38 Sie hat gesagt, entschuldigen Sie, aber sie hat gesagt,
01:05:42 dass sie keine Lust hat, die Nachttöpfe der Kranken auszuleeren.
01:05:45 Es tut mir leid, Fürst, aber was wollen Sie?
01:05:49 Die sind ja schon in der Krankenabteilung.
01:05:51 Es tut mir leid, Fürst, aber was wollen Sie?
01:05:54 Die sind nun mal so...
01:05:56 Kann ich Sie sprechen?
01:05:57 Ja, aber Sie müssen entschuldigen, nur im allgemeinen Sprechzimmer.
01:06:02 Es tut mir leid, aber die Freiheiten, die Sie hier hatten, sind etwas eingeschränkt worden.
01:06:07 Von wem?
01:06:08 Von seiner Excellenz dem Herrn Gouverneur persönlich.
01:06:11 Verstehe.
01:06:14 Aber es genügt mir, wenn ich Sie sprechen kann.
01:06:17 Ich habe Sie bereits rufen lassen.
01:06:18 Na, komm schon.
01:06:19 Hast du nicht gehört? Ich will nicht.
01:06:21 Nein.
01:06:24 Was soll ich denn sagen?
01:06:28 Hedosea, sag du ihr, dass sie hingehen soll.
01:06:34 Was wird denn aus mir und meinem Sohn?
01:06:38 Wenn er nicht daran denkt, wer soll denn sonst an meinen Sohn denken?
01:06:44 Na also, schön.
01:06:54 Guten Tag, Katja.
01:07:11 Guten Tag.
01:07:14 Ich war neulich unten und habe mit Menschhoff gesprochen.
01:07:18 Er hat mir sehr leid getan.
01:07:20 Ich habe seinen Fall auch dem Anwalt übergeben.
01:07:23 Danke.
01:07:24 Es wird nicht schwer sein, für ihn Revisionen zu beantragen, denn der eine Beamte war wirklich bestroffen.
01:07:30 Ja.
01:07:32 Die Revision wird leichter durchgehen als Ihre.
01:07:35 Aber Ihr Revisionsantrag liegt inzwischen zur Überprüfung in St. Petersburg.
01:07:41 Danke.
01:07:42 Ach, ich würde so gern noch mehr tun, wenn ich nur könnte.
01:07:45 Man wird so froh dabei. Es ist...
01:07:48 Ja, es ist als wenn man morgens aufwacht und merkt, dass schönes Wetter ist.
01:07:56 Bitte seien Sie nicht böse, dass ich gelacht habe.
01:08:01 Ich weiß, Sie haben Schweres durchgemacht.
01:08:03 Aber auch ich, mein Leben war leer, ohne Inhalt und Grenzen aus Dorn.
01:08:07 Und jetzt sehen Sie, ist es doch möglich, dass das der Anfang eines neuen, anderen Lebens ist.
01:08:13 Auch für Sie.
01:08:17 Wenn Sie es wünschen, gehe ich in die Krankenabteilung.
01:08:21 Dann komme ich wenigstens nicht mehr dazu, zu trinken.
01:08:26 Wir werden uns einige Zeit jetzt nicht sehen.
01:08:29 Ich fahre mit dem Anwalt nach St. Petersburg, um Ihre Sache zu betreiben.
01:08:33 Aber ich schreibe Ihnen gleich, wenn...
01:08:34 Sie fahren nach St. Petersburg?
01:08:36 Ja.
01:08:38 Sie sollten sich meinetwegen nicht so viel aufladen.
01:08:43 Ich habe hier eine Fotografie, die ich neulich in Panovo gefunden habe.
01:08:49 Ich wollte sie Ihnen schon immer geben, aber ich hatte nicht den Mut dazu.
01:09:12 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:14 Ja.
01:09:16 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:18 Ja.
01:09:20 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:22 Ja.
01:09:24 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:26 Ja.
01:09:28 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:30 Ja.
01:09:32 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:34 Ja.
01:09:36 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:38 Ja.
01:09:40 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:42 Ja.
01:09:44 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:46 Ja.
01:09:48 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:50 Ja.
01:09:52 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:54 Ja.
01:09:56 Sie sind in St. Petersburg?
01:09:58 Ja.
01:10:00 Sie sind in St. Petersburg?
01:10:02 Ja.
01:10:04 Sie sind in St. Petersburg?
01:10:06 Ja.
01:10:08 Ich kann mich kaum erinnern, dass ich hier mal so glücklich war.
01:10:11 Aus St. Petersburg?
01:10:13 Wegen Ihrer Revision?
01:10:16 Ja, so lesen Sie ihn doch schon.
01:10:33 Nicht in Ordnung, ich sehe es Ihnen doch an.
01:10:35 Die Revision ist abgelehnt.
01:10:37 Um Gottes willen, Sie ärmsten.
01:10:41 Aber ich glaube, Sie sind sich gar nicht klar, was das für Sie bedeutet.
01:10:44 Doch.
01:10:46 Oh, doch.
01:10:48 Aber Gott wird schon helfen.
01:10:53 Nichts zu tun, was?
01:10:55 Machen Sie die Beordnung da drin.
01:10:57 Na, Ihnen geht's anscheinend wieder ganz gut, was?
01:11:00 Sie sind doch Politischer.
01:11:02 Ja.
01:11:03 Ich denke, wir können Sie bald wieder zurückschicken.
01:11:05 Zu Ihren Glaubensbrüdern.
01:11:12 Na, du bist ja so vergnügt heute.
01:11:16 Der Simonson da, der gefällt dir wohl, was?
01:11:20 Und dein Fürst, willst du ihm was aufsetzen?
01:11:25 Herr Simonson ist höflich und gut erzogen.
01:11:27 Ah, und ich nicht, meinst du wohl.
01:11:29 Lassen Sie mich ihn ruhen.
01:11:30 Lassen Sie ihn.
01:11:33 Ich werde es ihm nicht sagen.
01:11:40 Entschuldigen Sie bitte.
01:11:41 Es ist doch wirklich eine Schande.
01:11:43 Entschuldigung, entschuldigen Sie.
01:11:44 Schicken Sie das Frauenzimmer sofort in die Gefangenenabteilung zurück.
01:11:46 Sehr wohl.
01:11:47 So was will ich hier nicht haben.
01:11:48 Natürlich.
01:11:56 Sagen wir mal, du kommst aus Petersburg.
01:11:59 Ja.
01:12:00 Und man erzählt sich von dir ja tolle Geschichten, mein Kleiner.
01:12:03 Du besuchst die Gefangenen, wählst unseren Gouverneur,
01:12:07 schenkst Land an deine Bauern.
01:12:09 Na schön.
01:12:10 Die Verrückten haben mir immer gefallen.
01:12:12 Und ob die mir gefallen haben.
01:12:17 Aber du übertreibst.
01:12:18 Du hast da einen Schützling aufgelesen, einer aus...
01:12:21 Entschuldigen Sie, meine Herrschaft.
01:12:23 Tu dein Ohr her, mein Kleiner.
01:12:25 Na ganz nah.
01:12:29 Ja.
01:12:30 Verstehen Sie mich, Tante Xenia?
01:12:32 Ist doch unmöglich.
01:12:35 Aber bring mir dein Gnadengesuch nur her.
01:12:37 Nun gerade will ich es an den Zaren leiten, nun gerade.
01:12:40 Will doch sehen, was daraus wird.
01:12:42 Will meinen Spaß haben.
01:12:45 Aber der Zar ist noch auf der Krim.
01:12:48 Das wird noch ein paar Wochen dauern.
01:12:50 So lange wirst du dich noch bezähmen müssen.
01:12:58 Verzeihen Sie kaiserliche Hunde.
01:12:59 Aber ja, mein Kind, ja.
01:13:01 Kommen Sie, ich habe Ihnen etwas zu sagen.
01:13:03 Tante Xenia?
01:13:07 Ich habe Ihnen gar nichts zu sagen.
01:13:10 Ich wollte Sie nur loseilen.
01:13:17 Haben Sie mir etwas zu sagen?
01:13:20 Ja, dass ich Ihnen sehr dankbar bin.
01:13:32 Die Maslova, die Maslova ist nicht mehr hier.
01:13:34 Wieso?
01:13:35 Sie ist rausgeschmissen worden.
01:13:37 Sie verstehen, sie hatte sich hier mit jemand eingelassen.
01:13:40 Der Chefarzt hat sie fortgejagt.
01:13:44 Die Maslova?
01:13:46 Vor drei Tagen.
01:13:50 Wo ist sie jetzt? Ist sie wieder im Gefängnis?
01:13:52 Ja, wo denn sonst?
01:13:55 Danke.
01:13:57 Das hat er nicht gern gehört.
01:13:59 Aber gewundert hat es ihn nicht.
01:14:01 Ich habe die Maslova hier ins Büro bringen lassen, weil sie die Unterschriften leisten muss.
01:14:05 Danke.
01:14:06 Leider kann ich Sie nicht allein lassen. Sie wissen ja.
01:14:17 Sie können sprechen.
01:14:21 Die Revision ist abgelehnt.
01:14:24 Ich habe es Ihnen geschrieben.
01:14:27 Das ist das Gnadengesuch an den Zahnen. Bitte unterschreiben Sie.
01:14:38 Waren Sie in der Krankenabteilung?
01:14:40 Ja.
01:14:41 Hat man Ihnen gesagt?
01:14:43 Ja, man hat mir gesagt.
01:14:44 Und?
01:14:45 Das sind Ihre Angelegenheiten, das geht mich nicht an.
01:14:52 Haben Sie deswegen keine Angst?
01:14:54 Ich habe versprochen Ihnen zu helfen und das tue ich auch, soweit es in meinen Kräften steht.
01:15:04 Ist das Gnadengesuch unterschrieben?
01:15:08 Ja.
01:15:09 Haben Sie noch etwas zu sagen?
01:15:12 Nein.
01:15:26 Es geht los.
01:15:44 Warten! Warten! Warten!
01:16:10 Fedosia!
01:16:12 Deister!
01:16:13 Fedosia!
01:16:14 Aras!
01:16:15 Er ist auch da, aber er kann nicht durch mit dem Wagen.
01:16:19 Hast du gehört? Er ist auch da.
01:16:22 Fedosia!
01:16:25 Fedosia!
01:16:39 Was hast du denn?
01:16:59 Meine Frau.
01:17:01 Maria! Maria! Was hast du? Ist das meine Frau?
01:17:05 Na ja, dann komm her.
01:17:08 Danke.
01:17:10 Vorwärts! Vorwärts!
01:17:12 Was ist los hier?
01:17:13 Das ist meine Frau!
01:17:14 Zurück zu den anderen! Ich habe die Anstelle losgemacht.
01:17:18 Zurück!
01:17:19 Los!
01:17:20 Das ist mein Wagen, ich nehme Sie mit.
01:17:28 Ist hier in der Nähe ein Krankenhaus?
01:17:29 Krankenhaus?
01:17:30 Das nächste Polizeirevier.
01:17:49 Warum transportiert ihr sie auch bei dieser Hitze ab?
01:17:51 Bin ich dafür zuständig? Im Winter ist die Kälte, im Sommer ist die Hitze. Was kann man da machen?
01:17:55 Ach ja, ja. Ich hole jetzt einen Arzt.
01:17:57 Doch, das hat keinen Zweck mehr.
01:18:06 Kann uns denn niemand Wasser bringen?
01:18:08 Was sind wir für Durstler?
01:18:10 Schick uns doch Wasser!
01:18:11 Hier, hol so viel Flaschen wie du auftreiben kannst. Los! Ja, Herr!
01:18:14 Wasser! Wasser! Wasser! Wasser!
01:18:21 Ach, Eure Exzellenz! Ich hätte nicht mehr erwartet, Sie wiederzusehen nach unserer letzten Unterredung.
01:18:27 Ich weiß jetzt, wie unrecht ich Ihnen getan habe, Katjuscha.
01:18:30 Ich habe inzwischen erfahren, wie es damals wirklich war.
01:18:34 Ach, und jetzt sind Sie gekommen, um mich fortfahren zu sehen.
01:18:37 Ich bin gekommen, um mit Ihnen zu fahren.
01:18:39 Was, mit mir?
01:18:40 Bis Sie begnadigt sind.
01:18:43 Sie wollen mit mir fahren?
01:18:45 Ja, ich fahre zusammen mit Taras im nächsten Zug.
01:18:47 Aber warum?
01:18:49 Ich habe lange darüber nachgedacht.
01:18:53 Am liebsten möchte ich sein wie Taras, so einfach wie er.
01:18:57 Und darum, ja, ich möchte dich heiraten.
01:19:04 Mich? Mich heiraten?
01:19:08 Was reden Sie denn da?
01:19:09 Katjuscha!
01:19:10 Was ist denn das für ein Unfug?
01:19:11 Sind Sie wahnsinnig geworden?
01:19:14 Sie wissen doch, wer ich bin.
01:19:15 Dmitri! Dmitri!
01:19:17 Missy!
01:19:19 Eben habe ich Ihren Brief bekommen.
01:19:21 Ich bin von zu Hause weggelaufen.
01:19:23 Ist das denn wahr?
01:19:24 Wollen Sie wirklich fort?
01:19:26 Ja, ich fahre in einer Stunde.
01:19:31 *Hupe*
01:19:33 Medusia, da!
01:19:52 Sagen Sie ihm, dass er nicht mitfahren soll, dass ich's nicht will!
01:19:57 *Schreie*
01:20:07 *Schrei*
01:20:09 *Schrei*
01:20:14 Herr! Herr! In mein Haus!
01:20:16 Wo ist sie? Wo ist sie?
01:20:19 Herr! Meine Frau!
01:20:22 Nein!
01:20:28 Sie ist tot.
01:20:30 Ein Hitzschlag bei dem Marsch in der Sonne.
01:20:32 Wie entsetzlich, Dmitri. Wie entsetzlich!
01:20:42 Aber Dmitri, Sie sehen doch, was das für Menschen sind.
01:20:45 Was können Sie sich von jemandem erhoffen, der so tut?
01:20:47 Ich erhoffe mir gar nichts, Missy.
01:20:49 Müssen es denn gerade diese Gefangenen sein, denen Sie helfen wollen?
01:20:52 Dass es Gefangene sind, ist vielleicht ein Zufall und nicht wichtig.
01:20:57 Wichtig ist das Helfen wollen.
01:21:00 Das hat vielleicht jeder in sich, aber es ist nicht so leicht, es zu tun.
01:21:05 Wir sollten es aber tun, glaube ich.
01:21:08 Denn Güte, sehen Sie, ist wohl das Einzige auf dieser Welt, was noch niemals Schaden angerichtet hat.
01:21:15 Und alles, was war, bedeutet Ihnen gar nichts mehr, Dmitri.
01:21:20 Die Abende in der Oper und wie wir getanzt haben.
01:21:24 Und Sie haben mir von früher erzählt von Ihrer Mutter.
01:21:27 Und wie Sie als kleiner Junge Eisenbahn gespielt haben.
01:21:29 Alle Stühle hintereinander.
01:21:31 Wissen Sie denn das noch alles?
01:21:32 Jedes Wort.
01:21:40 Tschüss.
01:21:51 (Stimmengewirr)
01:22:09 (Stimmengewirr)
01:22:28 Ach, das ist die Maitresse von dem Fürsten.
01:22:30 Was will denn die bei uns?
01:22:31 Lasst sie, sie ist ordentlich.
01:22:34 Mein Gott, bis hierher sind Sie mitgekommen, Dmitri Ivanovich.
01:22:37 Aber warum denn? Warum haben Sie sich das bloß angetan?
01:22:41 Tja, viel war es nicht, was ich für Sie aber tun können in diesen Wochen.
01:22:45 Doch, Dmitri, doch.
01:22:47 Aber wenigstens ist es mir geglückt, dass Sie jetzt bei den Politischen sind.
01:22:50 Warum haben Sie das gemacht?
01:22:52 Da werden Sie besser behandelt und sind unter anständigen Menschen.
01:22:55 Ich fürchte, die wollen mich nicht.
01:22:57 Aber ich danke Ihnen.
01:22:59 Sie sind sehr gut zu mir.
01:23:01 Ist Haras auch mitgekommen?
01:23:03 Aber ja.
01:23:04 Da ist er.
01:23:06 Ich meinte nur, weil Fido sie...
01:23:08 Sie ist doch jetzt ganz allein unter diesen Menschen und ich hab Angst...
01:23:11 Lass nur was, Lola.
01:23:13 Ich werd schon was machen.
01:23:15 Irgendwas.
01:23:17 Los, weiter, weiter, weiter, weiter.
01:23:19 Leben Sie wohl, Dmitri Ivanovich.
01:23:21 Und ich danke Ihnen.
01:23:23 Wir brauchen uns nicht so feierlich zu verabschieden, Katjuscha.
01:23:26 Ich komm ja mit.
01:23:28 Das dürfen Sie nicht.
01:23:29 Auf was kommt es in meinem Leben noch an?
01:23:32 Aber Sie...
01:23:33 Ich werde dort sein, wo Sie sind.
01:23:35 Das hab ich Ihnen doch schon gesagt.
01:23:39 Dann auf Wiedersehen, Dmitri Ivanovich.
01:23:45 Guten Tag.
01:23:46 Was machst du denn hier?
01:23:47 Sind Sie das, der hier kommandiert?
01:23:49 Zum Teufel, was willst du denn?
01:23:51 Das möchtest du wissen, was?
01:23:55 Bist du verrückt geworden, Holz?
01:23:56 Sehr verrückt?
01:23:57 Ich kann dein Gesicht nicht leiden.
01:23:59 Dein Schädel ist drauf, dein dünnes Gesicht.
01:24:02 Ein Schellen, ein Schellen.
01:24:05 Ich geholt, ein Schellen.
01:24:07 Danke.
01:24:08 Ich hab's geschafft, ich hab's geschafft.
01:24:11 Bedrosia.
01:24:12 Dara, hier, hier bin ich.
01:24:14 Ich hab's geschafft, Bedrosia.
01:24:16 Ich hab's geschafft.
01:24:20 Hey du, was machst du ohne Schellen?
01:24:22 Ich hab nur das Kind, meine Frau ist gestorben, ich bin die ganze Zeit zugegangen.
01:24:26 Dann legen Sie ihm die Schellen an.
01:24:27 Aber ich, wie soll ich denn das machen mit dem Kind?
01:24:29 Gebt das Kind den Frauen.
01:24:31 Das ist kein Plan, weil es hat uns gerade noch gefehlt.
01:24:34 Wollt ihr mit dem Kind?
01:24:35 Wollt ihr meistern?
01:24:37 Ich werde es euch zeigen.
01:24:41 Wenn Sie gestatten, Herr Hauptmann, werde ich das Mädchen nehmen.
01:24:44 Wer bist du?
01:24:45 Ich bin eine politische Verurteilung.
01:24:48 Ich nehme das Mädchen.
01:24:49 Geben Sie ihr das Kind, Herr Hauptmann.
01:24:52 Sie haben Unrecht getan und Sie wissen das sehr wohl.
01:24:54 Müssen Sie sich denn in alles mischen?
01:24:56 Nur wenn's nötig ist.
01:24:58 Also gebt ihr das Kind.
01:25:00 Weiter, weiter, weiter, weiter!
01:25:04 Verlauben Sie.
01:25:06 Danke.
01:25:10 * Musik *
01:25:38 Gut.
01:25:58 Geht's noch?
01:25:59 Ja, ja.
01:26:06 Nimmst du Maslow?
01:26:08 Ja, dann nimm das.
01:26:10 Maslow.
01:26:12 Wir nehmen es für dich.
01:26:16 Komm, ich halte es.
01:26:19 * Musik *
01:26:47 Da sind wieder Wolldecken.
01:26:54 So, hier ist die Post für alle.
01:27:02 Ich hab sie aus Dimsk mitgebracht, so habt ihr sie schon acht Tage früher.
01:27:06 Da ist es, er hat die Genehmigung, weißt ja.
01:27:16 Edu, begleite seine Exzellenz.
01:27:20 Warum liegen die Leute hier im Hof?
01:27:22 Die Kaserne ist zu klein, die Soldaten sind auch drin.
01:27:25 Da ist er ja wieder, unser Lasse-Pürsten.
01:27:28 * Gelächter *
01:27:37 Hey, du, Exzellenz!
01:27:41 Und hier?
01:27:43 Noch eine, noch eine Zigarette.
01:27:46 Ach, die paar Zigaretten, hier so viele arme Hunde.
01:27:50 Hey, hier, gib doch!
01:27:53 Meine Lumpengesindel!
01:27:56 * Gelächter *
01:28:02 Guten Abend, guten Abend!
01:28:04 Wir sind hier, Fedosia und ich sind hier, im Schlafraum für Familien.
01:28:08 Ich geh gerade Teewasser holen.
01:28:10 Was hast du mit deinem Auge gemacht?
01:28:12 Das war so ein Kerl, der wusste nicht, dass Fedosia meine Frau ist.
01:28:16 Der reist jetzt im Krankenwagen weiter.
01:28:19 Die Politischen sind dort.
01:28:22 Tagetausend.
01:28:24 Bis gut.
01:28:27 Entschuldigen Sie.
01:28:30 Macht nichts.
01:28:32 So mit dem Besen und dem Eimer sehen Sie wieder aus wie damals.
01:28:36 * Stimmengewirr *
01:28:49 Guten Abend.
01:28:51 Da ist ja unser Fürst.
01:28:53 Guten Abend.
01:28:55 Wie gut, dass Sie wieder da sind.
01:28:58 Na, wie geht's euch?
01:29:00 Wir haben es wenigstens warm hier drin.
01:29:03 So, komm.
01:29:05 Du musst uns mitschen.
01:29:07 So.
01:29:09 * Gelächter *
01:29:14 Kannst du es machen? - Ja.
01:29:23 Reißen wir rein? - Ja.
01:29:28 Na, komm.
01:29:30 Dann nehmen Sie, ich mach das Badewasser.
01:29:32 * Stimmengewirr *
01:29:51 Könnte ich Sie sprechen?
01:29:53 Ja, bitte.
01:29:58 Jetzt wird gewadet.
01:30:06 Ich möchte, da ich ja weiß, wie Sie zu Ihrer Katharina Maslower stehen,
01:30:10 ich wollte Ihnen sagen, ja, ich möchte Sie heiraten.
01:30:16 Katjusche?
01:30:19 Morgen will ich mit dir sprechen.
01:30:23 Warum?
01:30:26 Warum haben Sie es zuerst mir gesagt?
01:30:28 Weil, weil die Katharina sich niemals entschließen wird,
01:30:32 ohne mit Ihnen gesprochen zu haben.
01:30:36 Sie ist frei und kann tun, was sie will.
01:30:39 Sie hat mir gesagt, dass Sie selber einmal davon gesprochen haben,
01:30:44 Sie zu heiraten.
01:30:46 Aber Katjusche sagt, dass sie ein solches Opfer nie annehmen wird.
01:30:50 Das ist kein Opfer.
01:30:52 Mitrivanovic, ich möchte ihr helfen.
01:30:54 Sie hat nicht viel Glück im Leben gehabt,
01:30:56 aber sie ist ein guter Mensch.
01:30:58 Ich weiß, dass sie ein guter Mensch ist.
01:31:01 Das weiß ich auch.
01:31:03 Ja.
01:31:06 Kommen Sie, Maria Pavlovna.
01:31:09 Sie wissen, worum es sich handelt.
01:31:13 Eines möchte ich Sie noch fragen.
01:31:16 Wenn die Katharina nicht Ihre Frau wird,
01:31:19 glauben Sie dann, dass es gut für Sie ist,
01:31:22 mich zu heiraten?
01:31:25 Ja, gewiss.
01:31:28 Was sagen Sie, Maria Pavlovna?
01:31:47 Sie sind doch ein kluges Mädchen.
01:31:50 Haben Philosophie studiert.
01:31:54 Wenn Sie Katjusche wirklich lieben,
01:32:01 dann heiraten Sie sie.
01:32:03 Wenn Sie es aber aus einem Gefühl von Pflicht oder Reue heraus tun wollen,
01:32:08 dann denken Sie daran, dass Katjusche eine Frau ist.
01:32:12 Und dass sie so etwas fühlt,
01:32:16 dann lassen Sie sie in Frieden.
01:32:20 Sie müssen gehen.
01:32:27 Denken Sie darüber nach, ja?
01:32:29 Und dann entscheiden Sie sich.
01:32:32 Ich brauche darüber nicht nachzudenken.
01:32:35 Sie sind noch sehr jung, Dmitri Ivanovich.
01:32:39 Gute Nacht, Maria Pavlovna.
01:32:45 Gute Nacht.
01:32:49 Hey, du da!
01:33:03 Wo ist das Dorf, wo die Gefangenen einquartiert sind?
01:33:05 Überm Flotsch.
01:33:06 Aber du kannst nicht mehr rüber, es taucht.
01:33:08 Das Eis geht auf.
01:33:09 Ja!
01:33:11 * Musik *
01:33:15 * Musik *
01:33:19 * Musik *
01:33:47 Herr Adler, das ist aus St. Petersburg gekommen.
01:33:49 Eben ist er gekommen.
01:33:51 Was ist los?
01:34:01 Was ist geschehen?
01:34:03 Die Begnadigung für Sie.
01:34:05 Die Begnadigung?
01:34:08 Seien Sie keine Grüßt.
01:34:11 Sagen Sie ihr, dass Sie sich freuen.
01:34:16 Nun, das ist wirklich das schönste Ostergeschenk,
01:34:19 das man sich wünschen kann.
01:34:21 Ist das wahr? Die Begnadigung?
01:34:23 Für Katjuscha.
01:34:25 Wo ist sie?
01:34:26 Da sitzt sie und weint.
01:34:28 Herrgott, wird das ein schönes Osterfest!
01:34:32 * Musik *
01:34:36 * Musik *
01:34:40 * Musik *
01:34:43 * Musik *
01:35:04 * Musik *
01:35:07 * Musik *
01:35:20 * Musik *
01:35:23 Christus ist auferstanden.
01:35:43 Wahrlich, er ist auferstanden.
01:35:46 Katjuscha.
01:35:49 Christus ist auferstanden.
01:35:51 Wahrlich, er ist auferstanden.
01:35:53 Katjuscha.
01:35:56 Christus ist auferstanden.
01:35:58 Wahrlich, er ist auferstanden.
01:36:01 * Musik *
01:36:04 * Musik *
01:36:07 Der Gnadenallass bedingt für dich ein Jahr Verbannung in Sibirien.
01:36:29 So, wir könnten nach Tomsk gehen.
01:36:32 Das wäre schön.
01:36:33 Tomsk ist eine sehr lustige Stadt.
01:36:35 Es gibt dort einen großen Markt.
01:36:37 Und alle Bauern der Umgebung kommen zu diesem Markt.
01:36:40 Und hübsche kleine Häuser gibt es dort.
01:36:43 Und Gärten.
01:36:44 Ach, das wäre zu schön.
01:36:46 Warum zu schön?
01:36:49 Man kann die Zeit nicht zurückdrehen, Dmitri Warnkosch.
01:36:52 Aber man kann neu anfangen.
01:36:53 Heute in der Kirche habe ich gedacht, wir müssen neu anfangen.
01:36:56 Als ob diese Jahre nie gewesen sind, Katjuscha.
01:36:58 Aber sie sind gewesen.
01:37:00 Es ist spät, da sind schon die anderen.
01:37:03 Komm, Katjuscha.
01:37:05 Es sind nur noch ein paar Stunden bis zum Aufbruch.
01:37:08 * Musik *
01:37:11 Aber warum nicht?
01:37:24 Warum willst du es nicht?
01:37:27 Ich komme gleich nach.
01:37:30 Dass Sie mit mir gehen wollten.
01:37:33 Dass Sie es wollten?
01:37:35 Etwas Schöneres hätten Sie mir nie schenken können.
01:37:38 Aber wenn ich es annehmen würde, ich hätte Angst.
01:37:42 Angst?
01:37:44 Sie müssten doch alles aufgeben für mich.
01:37:46 Ihre Freunde, Ihre Familie.
01:37:48 Und niemand würde verstehen, dass Sie hier leben, in Sibirien.
01:37:51 Freiwillig in der Verbannung, verheiratet mit einer...
01:37:54 Ach, Dimitri.
01:37:57 Sie würden lächerlich sein in den Augen dieser Menschen.
01:38:00 Aber ich möchte, dass du bei mir bleibst.
01:38:04 Es könnte ein Tag kommen, wo du es bereust.
01:38:07 Wo du daran denkst, wer ich gewesen bin.
01:38:10 Das wäre für mich das Ende.
01:38:14 Doch wenn du frei bist, dort in deiner Welt, dann...
01:38:18 Aber ich...
01:38:20 Ich liebe dich.
01:38:22 Dimitri.
01:38:24 Du liebst alle, die im Elend sind.
01:38:27 Und die leiden.
01:38:29 Alle.
01:38:34 Und darum wird nichts, was wir gelitten haben, umsonst gewesen sein.
01:38:41 Es ist Zeit für mich.
01:38:44 Ich habe immer nur Sie geliebt, Dimitri Ivanovic.
01:38:47 Immer. Immer nur Sie.
01:38:51 Sag ihm wohl, Sonja.
01:38:55 Ich habe immer nur Sie geliebt, Dimitri Ivanovic.
01:38:58 Immer. Immer nur Sie.
01:39:01 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:19 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:22 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:25 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:28 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:31 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:34 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:37 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:40 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:43 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:46 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:49 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:52 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:55 Sag ihm wohl, Sonja.
01:39:58 Sag ihm wohl, Sonja.
01:40:01 Sag ihm wohl, Sonja.
01:40:04 Sag ihm wohl, Sonja.
01:40:07 Und darum wird nichts, was wir gelitten haben, umsonst gewesen sein.
01:40:29 Und darum wird nichts, was wir gelitten haben, umsonst gewesen sein.
01:40:34 Und darum wird nichts, was wir gelitten haben, umsonst gewesen sein.
01:40:39 Und darum wird nichts, was wir gelitten haben, umsonst gewesen sein.
01:40:44 Und darum wird nichts, was wir gelitten haben, umsonst gewesen sein.
01:40:49 [Musik]

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