Paracelsus (1943) - Ganzer Film - G.W. Pabst

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00:00:00GESCHWACK
00:00:14GESCHWACK
00:00:20GESCHWACK
00:00:28Untertitel der Amara.org-Community
00:00:58Untertitel der Amara.org-Community
00:01:21Ein Almos, ein kleines Almos!
00:01:25Christi Willen, hohe Herren!
00:01:27Habet Mitleid mit uns!
00:01:30Seht meine Gepressten!
00:01:32Hier ist keine Täuschung nicht!
00:01:35Ein kleines Almosen!
00:01:37Ein winzig kleines Stücklein Brot,
00:01:39hultreicher, großmächtiger Apfelverkocht!
00:01:43Lass dich, die Pest!
00:01:45Da soll doch der Büttel reinfahren!
00:01:47Oh Herr, mit dem Büttel heilet ihr uns nicht!
00:01:50Mit das Leiden und das Unrecht auch nicht!
00:01:54Eurer Sache war es, Herr Magister,
00:01:56uns vor solch peinlichem Anschlag zu bewahren!
00:01:58Euch untersteht das Gesundheitswesen der Stadt!
00:02:00Und solch Gesinde gehört ins Spital,
00:02:02nicht auf den Kirchplatz!
00:02:03Das Spital ist von unnützen Fressern voll genug!
00:02:05Kommt da kein Almosen zusammen?
00:02:07Wollt ihr damit vielleicht sagen,
00:02:08dass ich nicht genug für die Armen tue?
00:02:09Keins wisst, liebe Freunde!
00:02:10Seid gütig und vertraget euch mitsammen!
00:02:12Ja, ja, wer weiß, vielleicht ziehen wir morgen schon alle hin!
00:02:15Der schwarze Tod ist vor der Stadt!
00:02:17Ich hab eine Post von meinem Schwager in Sterzing.
00:02:20Die Pest!
00:02:21Wir alle stehen in Gottes Hand,
00:02:22aber dennoch lasst uns ein übriges Tun unterwägen,
00:02:24was wir zum Schutze der Bürger tun wollen!
00:02:25Verlaubt, Herr Bürgermeister,
00:02:26hier ist aber ein sehr zugigter Platz!
00:02:28So gehen wir aufs Rathaus!
00:02:29Jetzt gleich?
00:02:30Ich erwarte hohen Besuch aus Innsbruck,
00:02:31vom Kaiserlichen Hof!
00:02:32Und ich muss zu meinen Patienten!
00:02:34Proben hat nach mir schicken lassen!
00:02:35Der Buchdrucker?
00:02:36Ist denn der immer noch nicht gesund?
00:02:38Gut denn, aber heute Abend erwarte ich euch
00:02:39gleich nach dem AW-Leuten!
00:02:40Bis dahin wünsche ich den Herrn einen gesü...
00:02:44Gesundheit, Herr Bürgermeister!
00:02:45Langes Leben, Herr Bürgermeister!
00:02:52Johannes!
00:03:23Pamulus!
00:03:24Wollt ihr nicht meine Instrumente tragen?
00:03:27Ja doch, gewiss!
00:03:29Wohin denn?
00:03:30Wohin denn, wohin denn?
00:03:31Zu Froben natürlich!
00:03:33Wenn ich doch nur einmal schlafen könnte!
00:03:36So geht das nun Jahr und Tag, Herr Froben!
00:03:38Es wird euch noch ins Grab bringen,
00:03:39wenn ihr nicht endlich auf mich hört!
00:03:41Lass mich in Ruhe mit deinem Quacksal...
00:03:43Au!
00:03:44Ein Elixier soll er haben,
00:03:45das alle Krankheiten heilt!
00:03:47Ach was, Zauberei und Aberglaube!
00:03:48Kein Wort mehr von diesem Paracelsus!
00:03:51Kannst du mich nicht ein wenig sanfter anfassen?
00:03:54Sei doch nicht so zimperlich!
00:03:55Auf und ab wie die Sägewürze in meinem Bein!
00:03:58Und du sagst, ich bin zimperlich!
00:04:00So jaget ihn doch endlich fort,
00:04:02euren Herrn Magister!
00:04:03Wie kannst du so reden von einem hochgeladenen Herrn?
00:04:06Ein Hans Wurstgister samt seinem Latein!
00:04:13Nun, wie geht es deinem Herrn?
00:04:15Red selber!
00:04:16Ihr habt eine unhöfliche Macht, Herr Froben!
00:04:46Habt ihr den Verband auch drauf gelassen,
00:04:48wie ich angeordnet habe?
00:04:49Vier Tage! Es brennt darunter wie Ameisen!
00:04:51Wenn er nicht endlich gekommen wäre,
00:04:53ich hätte ihn abgerissen!
00:04:54Geduld, Geduld!
00:04:55Geduld!
00:04:56Ich tue alles, was ihr sagt!
00:04:57Lass mich burgieren!
00:04:58Wurnieren! Zu Ader lassen!
00:05:00Brennen! Quälen!
00:05:01Sieben lange Monate!
00:05:02Und ihr werft mir Ungeduld vor, Herr Magister!
00:05:05Ich halte es nicht mehr aus!
00:05:07Zweifelt ihr etwa an meiner Kunst?
00:05:09Ach, lieber Doktor, ich will euch ja glauben,
00:05:11aber helft mir doch!
00:05:17Gut, ich will euch helfen!
00:05:19Wirklich?
00:05:21Serratura!
00:05:22Ihr wollt mir mein Bein abschneiden? Nein!
00:05:24So benehmet euch doch nicht wie ein Unmündiges,
00:05:26mein lieber Froben!
00:05:27Seht doch ein, es ist ein maler Modiose,
00:05:29meine schleichende Fäule!
00:05:30Züngelt insgeheim nach eurem Herzen!
00:05:32So heißt es also, das Glied abhacken!
00:05:35Lügebetrug!
00:05:36Wenn ihr glaubt, ihr könnt mich ins Boxhorn jagen!
00:05:38Soweit bin ich noch nicht!
00:05:39Ich bin überhaupt gesund!
00:05:41Ich werde euch schützen!
00:05:43Soweit bin ich noch nicht!
00:05:44Ich bin überhaupt gesund!
00:05:46Ich werde euch beweisen!
00:05:50Das ist gesund!
00:05:52Ich bitte euch aber meiner Treue,
00:05:54lasst den Paracelsus rufen!
00:05:56Wen?
00:05:57Mir ist alles recht!
00:06:00Rufe ihn nur, du törichtes Weib!
00:06:02Bis Straßburg sind es zwei Tage, Ritter,
00:06:04und so lange werde ich nicht säumen!
00:06:06Er ist hier!
00:06:07Hier?
00:06:08Ja!
00:06:13Hier!
00:06:15Hier!
00:06:16Hier!
00:06:28Bocket euch derweil nieder, ihr Leute,
00:06:30es wird noch ein Weilchen dauern!
00:06:31Herr Theophrastus, Bombastus von Hohenheim,
00:06:33hat die ganze liebe lange Nacht geschrieben,
00:06:36das Licht hat gebrannt bis zum Hahnenschrei!
00:06:38Geschrieben, das glaubt!
00:06:40Was glaubst du denn, was er getan hat zur Nachtzeit?
00:06:43Ja, weißt du denn nicht? Vertrauten Umgang hat er mit allerhand Geistern.
00:06:47Die Braut in sein Tränk sein.
00:06:49Ich hab Angst, ich geh wieder.
00:06:50Bleib du nur, dumme Suße.
00:06:52Der Paracelsus ist so wild als mild.
00:06:55Gehen viele Geschichten um in deutschen Landen von seiner Hände segen.
00:07:00Aus dem Paracelsus wird nichts.
00:07:02Fahr mal los, lauf ein, hol sofort den Chirurgus und seinen Knecht.
00:07:06Auf was wartest du noch?
00:07:10Und bitte in die Küche, heißes Wasser, alle Töpfe voll.
00:07:13Tummel dich.
00:07:17Herr Scholarus, Herr Scholarus, hör zu.
00:07:20Hast du ein Herz?
00:07:22Glaubst schon.
00:07:23Dann bitte ich dich, geh nicht zu rasch.
00:07:25Verweil dich auf dem Weg nur ein wenig.
00:07:27Bitte, bitte.
00:07:28Ich werd mich beeilt wie ein Schneck.
00:07:29Dank.
00:07:40Du hast mich rufen lassen, Vater.
00:07:42Ja, ganz recht.
00:07:44Lass sie schnell zu den Brücken tragen, zum Fischer Egli.
00:07:46Suche den schönsten Salmas.
00:07:48Wir haben hohen Besuch bei Tafel.
00:07:50Den Gesandten des Kaisers, Reichsgraf von Hohenried.
00:07:56Johannes!
00:07:57Hessen!
00:07:58Schau, eine Anweisung!
00:07:59Sie haben eine Anweisung!
00:08:01Sie haben eine Anweisung!
00:08:02Sie haben eine Anweisung!
00:08:03Sie haben eine Anweisung!
00:08:04Sie haben eine Anweisung!
00:08:05Sie haben eine Anweisung!
00:08:06Sie haben eine Anweisung!
00:08:07Sie haben eine Anweisung!
00:08:08Schau einer an, unser Streber!
00:08:10Schwänzt du auf das Kollegium?
00:08:11Wo hast du deine Magister Sauertopf gelassen?
00:08:13Der will dem Froben sein Bein abschneiden.
00:08:15Ich liebe die Wissenschaft.
00:08:17Die Wissenschaft ist eine Wetzel.
00:08:18Sag mal, Johannes, was ist eigentlich in dich gefahren?
00:08:20Unser Johannes ist verliebt.
00:08:22Oh!
00:08:23Wie sieht sie denn aus?
00:08:24Sicher ist bucklig.
00:08:25Und hat eine Warze auf der Nase.
00:08:27Wie soll ich sie euch beschreiben?
00:08:30Jaja!
00:08:36Besser Mord, du Räuber!
00:08:39Lassen wir uns befinden.
00:08:41Streich im Sinn.
00:08:46Ich bitte euch meine Herren, Studiose, das sind schlechte Späße.
00:08:49Wenn ihr nicht anhaltet Augenblick, springe ich hinaus.
00:09:00Ich will eure Dienste nicht. Ihr zuchtlos übermütigen Burschen ihr.
00:09:06Bin ich denn ohne Ehr, dass man so mit mir umgeht?
00:09:09Holdetabe! Unsere Ehrfurcht ist so groß, dass wir es nicht konnten mit ansehen,
00:09:13wie euch solch rohe Gesellen durch die Gassen kufen.
00:09:15Oh, und die Herren vermeiden etwa keine rohen Gesellen zu sein.
00:09:18Wir sind Studenten der Universität hier. Das sind meine Freunde Guido, Lothar und Fridolin.
00:09:22Und nun verfügt ihr bei uns.
00:09:24Ihr tut also alles, was ich euch befehle?
00:09:26Nun gut, diese drei mögen helfen, mich nach meines Vaters Haus zu tragen.
00:09:30Und ich?
00:09:31Und ihr?
00:09:35Ihr tragt die Fische!
00:09:40Überhaupt, ich muss zum Chirurgen!
00:09:48Unbegreiflich!
00:09:53Der Bursche säumt.
00:09:56Und die Magd, wo bleibt die Magd?
00:10:02Wo ist der Paracelsus?
00:10:05Auf den warten wir alle.
00:10:07Ich kann nicht warten. Wenn ich warte, dann, dann ist er.
00:10:10Paracelsus! Paracelsus!
00:10:13Seht doch nicht seine Länge!
00:10:14Lass sie doch!
00:10:19Paracelsus!
00:10:21Was fällt dir ein, Alte? Wart bist du an der Reihe?
00:10:23Ist dein!
00:10:24Ist dein!
00:10:25Paracelsus, um Gottes Willen!
00:10:27Kotz, Potz und Rotz!
00:10:29Jakob!
00:10:30Habe ich dir nicht gesagt, du sollst niemanden einlassen?
00:10:32Prob der Ordinationen!
00:10:38Hm, nicht traurig sein.
00:10:42Die Natur wird dir helfen.
00:10:44Wir aber werden der Natur helfen.
00:10:46Ich schreibe dir ein Rezept. Zieh dich an!
00:10:57Bis ich an der Reihe bin, haben die Folterknechte meinem Herrn sein Bein abgehackt.
00:11:02Folterknechte? Was für Folterknechte?
00:11:04Sie sind die, die den Burschen verleihen.
00:11:06Sie sind die, die den Burschen verleihen.
00:11:08Sie sind die, die den Burschen verleihen.
00:11:10Was für Folterknechte?
00:11:11Die Herren Ärzte, der Magister, der Chirurgus.
00:11:14Der Himmel verzeihe mir, wenn ich die Herren so nenne.
00:11:16Gelagte Herren, also Doktores und Professores.
00:11:19Denen möchte ich nicht gerne ins Gehege kommen.
00:11:21Ich heile meine Kranken, sollen Sie die Ihren kurieren.
00:11:24Deine Kranken, Ihre Kranken. Gibt es denn zweierlei Sorten Kranke?
00:11:27Wer ist denn dein Herr?
00:11:29Froben.
00:11:30Froben? Der Buchdroger?
00:11:32Ja, der.
00:11:33Der Droger Froben, der die Schriften Ulrich von Huttens herausgebracht hat?
00:11:37Und die des Erasmus von Rotterdam?
00:11:39Paracelsus, du fragst so viel. Dabei ist hohe Not.
00:11:42Das rechte Fragen ist die halbe Medizin.
00:11:44Ich bitte dich sehr, wolle dich sputen, Herr.
00:11:46Sonst kommst du noch zu spät.
00:11:48Jakob, mein Schwert.
00:11:52Bring das zur Apotheken.
00:11:54Sag aber ausdrücklich von Paracelsus.
00:11:56Sonst mischen sie dir Hundsdreck.
00:11:58Mit gestampften Kröten, die Sudel pöchten.
00:12:02Na, hast noch was auf dem Herzen?
00:12:05Ach so.
00:12:07Gib ihr das. Soll aber wirklich Medizin kaufen.
00:12:10Und nicht Brandwein für ihr Egespott.
00:12:12Schnell doch, vielleicht sind sie schon bei ihm und treiben ihr Blut die Kantwerke.
00:12:15Jakob, komm mit.
00:12:22So, da seien wir.
00:12:23Ihr habt lange auf euch warten lassen, Herr Chirurg.
00:12:25Meine Unwille, Herr Magister, ich lasse Sie nie auf mich warten.
00:12:27Wenn ich höre, dass es für mich Arbeit gibt,
00:12:29bin ich schneller zu Wege, als das Sperlen hinterm Rossapfel.
00:12:33Nun den Meisterfroben.
00:12:35Kurer Radikal ist Grabe der Inkubant.
00:12:37Aber ein kurzer Schmerz ist besser als ein langes Elend.
00:12:40Unser Chirurgus ist ein Meister in seinem Fach und sehr behändet.
00:12:43Nein, nein, ich will nicht.
00:12:45Das sagen alle.
00:12:52Mein Schmerz, nicht mehr, lasst mich doch.
00:12:56Ist ja gar nicht so schlimm.
00:12:58Heißes Wasser.
00:13:00Johannes, sieh zu, dass alle Fenster geschlossen sind.
00:13:30Oh, den wollte ich hierher.
00:13:34Barmherzigkeit, Barmherzigkeit.
00:13:43Ich leid's nicht, ich leid's nicht, ich leid's nicht.
00:13:46Johannes, das nimmt mich Wunder.
00:13:48Ja, das nimmt euch Wunder.
00:13:50Ich weiß, aber es muss endlich einmal ein Wunder geschehen.
00:13:52Er ist verhext.
00:13:53Das Büblein kann kein Blutsind.
00:13:55Den Froben rührt er nicht an.
00:13:57Bis das Parazelsi im Mund gesprochen hat, kann er gerettet werden.
00:13:59Ja, wartet.
00:14:00Ah, daher der Aufruhr.
00:14:02Du bist am längsten mein Familus gewesen.
00:14:04Gott sei Dank.
00:14:05Ich lasse dich nur mit Familie relegieren.
00:14:07Ja, ja, ja, ja.
00:14:08Ich bin eurer Schulweisheit schon lange satt.
00:14:09Schon lange.
00:14:10Genug Zeit verloren, alles verloren.
00:14:11Stupf dem Burschen das Maul.
00:14:13Nein, nein, zur Hilfe, zur Hilfe.
00:14:16Das ist er.
00:14:17Lass' dich mal sehen, Meister Knochensäger.
00:14:26Ängste durchschnitt.
00:14:31Und tut's da weh?
00:14:37Ja.
00:14:38Und das?
00:14:39Ja.
00:14:40Das ist unglaublich.
00:14:41Das werde ich nicht dulden.
00:14:42Ihr seid nicht zum Konsilium geladen.
00:14:44Der Patient hat mich rufen lassen.
00:14:45Ist das wahr, Meister Froben?
00:14:46Ja.
00:14:47Wie ich mir's dachte.
00:14:48Unnütz, grausam und dumm.
00:14:50Ihr wagt es, meine Medizinkunst zu begötteln?
00:14:52Eure Medizinkunst ist Puscherei, Herr Magister.
00:14:54Die Krankheit kommt nicht aus dem Bein.
00:14:56Das sieht man.
00:14:57Woher sollte sie sonst wohl kommen?
00:14:59Woher?
00:15:00Die Wurzel der Krankheit ist ein Vierfach,
00:15:02den Elementen zugeordnet.
00:15:03Diese hier ist des Saturns,
00:15:05in dessen Zeichen die siderischen Feuer brennen,
00:15:07muss also mit sulfurischer Substanz behandelt werden.
00:15:11Ja, ist gut so, Jakob.
00:15:13So spricht der Scharlatan,
00:15:14der sein Wissen bei den Zigeunern aufgelesen hat.
00:15:16Ja, ja, ja, darauf bin ich stolz.
00:15:18Auf den Landstraßen hab ich studiert,
00:15:20auf Jahrmärkten und in Feldlager,
00:15:22auf den Schindanger und unterm Galgen.
00:15:24Die Natur ist eine bessere Lehrmeisterin
00:15:26als eure, eure Universitäten.
00:15:31Was sagt ihr dazu?
00:15:33Sagt doch etwas.
00:15:34Ich sage, wird nun geschnitten oder nicht?
00:15:36Also es wird nicht.
00:15:37Ich heile den Mann.
00:15:38Ihr habt überhaupt keine Erlaubnis, Kanke zu heilen.
00:15:40Ich werde euch anzeigen und aus dem Stator jagen lassen.
00:15:42Zeigt mich ruhig an.
00:15:43Aber ich bitte euch sehr, stört mich jetzt nicht länger.
00:15:46Ich muss mich um Froben bekümmern und wieder gut machen,
00:15:49was ihr versaubertelt habt, Herr Kollege.
00:15:51Kollege? Ich, euer Kollege?
00:15:54Kommt, ich brauche euch als Zeugen.
00:15:56Denn die Fakultät wird mich keinen Lügner halten,
00:15:57wenn ich ihr berichte, was mir hier widerfahren ist.
00:15:59Ich, der Kollege eines Paracelsus.
00:16:02Und wer, wer, wer zeigt mir mein Honorar?
00:16:09Ihr habt mich gerettet, Paracelsus.
00:16:12Vertraut ihr mir?
00:16:14Ach, wie soll ich euch danken?
00:16:16Ah, wer mir danken könnte, das weiß ich schon.
00:16:18Ihr seid ein Bücherdrucker
00:16:20und ich hab den ganzen Sack voller Manuskript.
00:16:23Ich werde sie gerne drucken, wenn er mich nur gesund macht.
00:16:34Rheinsalm, den vermisse ich immer sehr,
00:16:36wenn meines Kaisers Majestät Hofheld zu Innsbruck.
00:16:39Meine Tochter erinnerte sich daran,
00:16:40dass es euer Lieblingsgericht sei, Herr von Hohenried.
00:16:44Wirklich? Ja, ich lobte diesen Fisch,
00:16:47aber das ist fast fünf Jahre her
00:16:49und jetzt muss ich Fräulein zu euch sagen.
00:16:52Doch ist es eines Fräuleins sich würdig zu schweigen,
00:16:54wenn ein so hoher Herr sie mit seiner Anrede beehrt.
00:16:59Ich dank euch, Gar von Hohenried.
00:17:05Und es ist des Gastes nicht würdig,
00:17:07in Gegenwart einer Dame von Geschäften zu sprechen.
00:17:10Doch, doch, lasst uns getrost davon reden.
00:17:12Das Ding liegt mir am Herzen.
00:17:13Und Renate soll ruhig wissen,
00:17:14dass selbst der Kaiser ihrem Vater Geld schuldig ist.
00:17:17Denn ihr werdet ja nicht gekommen sein,
00:17:18um es zurückzuzahlen, Herr von Hohenried.
00:17:21Das Reich hat viele Feinde und Krieg führen kostet Geld.
00:17:25Mein Fräulein, ihr würdet es dem Kaiser gewiss geben,
00:17:27wenn er euch darum bete.
00:17:29Das muss man doch, nicht wahr?
00:17:31Von Renate scheint mir, könnt ihr alles haben, was ihr wollt.
00:17:34Pass besser auf, du Lümmel.
00:17:35Und von mir kann der Kaiser alles haben, das wisst ihr.
00:17:38Desto weniger verstehe ich,
00:17:39warum er, der Kaiser, meinen Wünschen so wenig gnädig gesehnt ist.
00:17:42Ich meine, der hohe Zins, den ihr bekommt,
00:17:44sei gewiss der Gnade genug.
00:17:46Ich will keine Zinsen,
00:17:47ich will endlich das Monopol auf Quecksilber haben.
00:17:49Die Majestät ist der Ansicht,
00:17:50ihr würdet die Preise für das Quecksilber so arg in die Höhe treiben,
00:17:53dass die armen Kranken, die seiner bedürfen,
00:17:55den Preis nicht mehr erlegen können.
00:17:57Aber der Kaiser macht euch einen anderen Vorschlag.
00:18:00Kennt ihr das Holz Guajac?
00:18:02Es kommt aus den neu entdeckten Ländern jenseits des Ozeans
00:18:05und soll Wunder wirken gegen alle Krankheiten,
00:18:07samt Pest und Morbus Gallicus.
00:18:10Darauf will euch der Kaiser das alleinige Handelsrecht geben.
00:18:13Wie heißt das Zeug?
00:18:14Guajac.
00:18:15Ulrich von Hutten ist dadurch geheiligt worden.
00:18:17So, so.
00:18:18Aber ihr erlaubt doch,
00:18:19dass ich ein Gutachten unserer Fakultätern hole.
00:18:21Fragt nur zu, aber zögert nicht zu lachen.
00:18:23Nein, nein, heute Abend bei der Ratsversammlung.
00:18:32Untertitelung des ZDF, 2021
00:19:03Er wird jetzt schlafen.
00:19:05Wenn er aufwacht, gebe ihm das Übrige.
00:19:07Und wenn ihn hungert, dann koche ich ihm ein Müslein
00:19:10aus roher Leber und Lauch.
00:19:12Auf die Nacht komme ich wieder.
00:19:18Mit Verlaub, Meister.
00:19:19Psst.
00:19:21Mit Verlaub, was ist die wahre Krankheit, Frobens?
00:19:23Und wie heißt die Medizin, mit der er sie heilt?
00:19:25Ich frage nicht, dass du mal neugierig...
00:19:27Ich weiß.
00:19:28Der Name der Krankheit ist Apoplexia.
00:19:31Der Name des Heilmittels, Sigelum Sulfuris.
00:19:34Na, bist du nun gescheiter?
00:19:36Aber mein Magister hat gesagt...
00:19:37Das Sulfur ist ein Giseltier.
00:19:39Das heißt, es ist ein Giseltier.
00:19:41Das heißt, es ist ein Giseltier.
00:19:43Das heißt, es ist ein Giseltier.
00:19:45Das heißt, es ist ein Giseltier.
00:19:47Das heißt, es ist ein Giseltier.
00:19:49Das Sulfur ist ein Gift.
00:19:51Ja.
00:19:52So berichte ihm, dass der Paracelsus ein Giftmischer ist.
00:19:55Ich gehe nicht mehr zu ihm zurück.
00:19:59Lasst mich euer Schüler sein, Paracelsus.
00:20:05Was sagst du dazu, Jakob?
00:20:07Er hat ein ehrlich Gesicht.
00:20:09Nehmt mich doch.
00:20:10Bitte.
00:20:12Ein wahrer Arzt will ich werden, wie ihr, Paracelsus.
00:20:15Weißt du auch, was du tust?
00:20:17Und was du wirst du haben bei Tag und bei Nacht?
00:20:19Ein Jammertal wird sich dir auftun an Wunden und Fäulnis,
00:20:23an Armut und Leid.
00:20:26Die Kälte des Todes wirst du spüren
00:20:28und die Verachtung deiner Freunde.
00:20:31Denn niemand wird dir danken, wenn du dich zu mir bekennst.
00:20:35Also überleg dir's gut.
00:20:37Prüfe die Eitelkeit deines Herzens,
00:20:40ob es entbehren mag des Glanzes und des Ruhms.
00:20:43Prüfe dich gut.
00:20:46Und wenn du dennoch zu mir kommst,
00:20:48so sollst du willkommen sein.
00:20:54Putzkuckuck, wenn euch das widerfahren wäre!
00:20:56Ich verlange ein Rigorosum!
00:20:57Aber Herr Magister, das ist doch nicht so wichtig.
00:20:59Nicht so wichtig, dass ich's nicht gehabt hab!
00:21:01Vernunft! Vernunft!
00:21:02Bleibt ihr doch bloß mit der Vernunft vom Leib!
00:21:04Ich verlange einen Beschluss, den Paracelsus auszuweisen!
00:21:06Da steht nicht zu reden!
00:21:08So setztet euch doch auf eure Plätze, ihr Herren!
00:21:12Dieser Landstreicher bringt den Geist des Aufwuchs
00:21:14und der Sittenlosigkeit in die Stadt.
00:21:15Und welches könnte anders die Ursache der Pest sein,
00:21:17als die schlechten Sitten?
00:21:18Was also sind eure Vorschläge?
00:21:20Zuvörderst Verbot von Würfelspiel und Tanz.
00:21:22Verdammt!
00:21:23Dass eure ganze Weisheit ist, der Stadtarzt,
00:21:25erlegt euch die Toast nach dem Friedhof zu euren Toten.
00:21:27Amen! Amen!
00:21:29Gott hat nicht eher kommen,
00:21:30hat die Geschäfte mit dem Gesandten des Kaisers.
00:21:32Also ihr wollt Spiel und Tanz verbieten?
00:21:33Dieser Vorschlag schien uns gut und nütze.
00:21:35Gut und nütze.
00:21:36Nächsten Monat ist Peter und Paul, da ist die große Messe.
00:21:39Eine Messe ohne Tanzen, ohne Gauklaus,
00:21:40wäre so gut wie ein Aschermittwoch.
00:21:42Wer wollte da wohl zum Kauf in die Stadt kommen?
00:21:44Was habt ihr aber nicht bedacht?
00:21:46Gegen den schwarzen Tod ist eben kein Kraut gewachsen.
00:21:48Und der Guajag? Wie verhält sich das mit dem Guajag?
00:21:50Dies neumodische Holz aus Amerika.
00:21:52Ulrich von Hutten nennt es ein wahres Wundermittel.
00:21:55Ach, der Hutten ist auch so ein Neuerer und Unruhstifter.
00:21:58Mir sind zwei Schiffsladungen da vom Wohlfall angeboten.
00:22:00Ich will wissen, ob ich sie dann kommen lassen.
00:22:02Über das Guajag steht nichts bei Galen und auch nichts bei Avicenna.
00:22:06Himmelmillionen Kreuzdonnerwetter,
00:22:08wo jedermann weiß, dass Galen und Avicenna
00:22:09schon über 1000 Jahre tot sind
00:22:11und Amerika erst vor 30 Jahren entdeckt.
00:22:13Wie sollten denn die was über das Guajag wissen?
00:22:15Der Mann, der euch ja in nichts keiner genannt hat,
00:22:17der hat ja recht.
00:22:19Was war das für ein Mann? Wie hieß er noch?
00:22:21Paracelsus.
00:22:23Weiß Gott, dann wollte ich, dieser Paracelsus wäre Stadtarzt.
00:22:26Der Paracelsus? Versucht es doch mit ihm.
00:22:28Fordert ihn doch zur Disputation heraus.
00:22:30Ich will Hans Wurst heißen,
00:22:31wenn er auch nur einen Satz Latein sprechen kann.
00:22:33Wollet ihr meine Meinung hören,
00:22:34obwohl ich in eurer Stadt nur zu Gast bin?
00:22:36So empfehle ich euch, dem Rat des Magisters zu folgen.
00:22:39Meinen Rat? Was für ein Rat?
00:22:41Wolltet ihr nicht den Paracelsus zur Disputation herausfordern?
00:22:45So haben wir nicht gewettet, Herr Erasmus.
00:22:47Ich verstehe nicht, was ihr euch so ziert.
00:22:49Ist der Paracelsus so ungelehrt, wie ihr glaubt,
00:22:51so habet ihr eure Schadenfreude.
00:22:53Habet ihr aber geirrt.
00:22:54So hat die Stadt einen guten Arzt gewonnen
00:22:56und in einer Zeit wie dieser
00:22:57kann es nicht genug gute Ärzte geben.
00:23:00Und du heißt Hans Wurst.
00:23:02Der Geist des Aufruhrs ist in der Stadt.
00:23:06Ich hab mir's überlegt. Wir wollen's doch lieber nicht.
00:23:08Hast du Angst?
00:23:09Ach was, ich hab heut was erlebt.
00:23:11Gewichere Dinge als verliebt sein und Ständchen bringen zu.
00:23:13Da bin ich aber neugierig.
00:23:14Ich gar nicht. Abgemacht ist abgemacht.
00:23:15Los! Lüft ihn!
00:23:24Schach.
00:23:31Schach.
00:23:36Schach.
00:23:39Und Mats.
00:23:42Ihr seid sehr überlegen.
00:23:44Ich hab einen Verdacht,
00:23:45dass ihr mich mit Absicht gewinnen lasst.
00:23:47Nein, nein.
00:23:48Nein?
00:23:49Nun, und wenn es so wäre?
00:23:51Dann wäre es ein Beweis, dass ihr mich nicht achtet.
00:23:55Oh, ich achte euch sehr.
00:23:57Dann wär ich nur ne Figur in eurem Spiel.
00:23:59Nein, Renata.
00:24:00Ihr müsst mich anhören.
00:24:02Ihr müsst mich anhören.
00:24:10Was ist das?
00:24:11Wie Walter von der Vogelweide
00:24:15hab ich ein Liedchen dir gemacht.
00:24:20Nun sing es voller Traurigkeit
00:24:24und auch voller Heiterkeit
00:24:28in deiner Träumelnacht.
00:24:33So wie der Vogel nach Tikal
00:24:38im Rosenbusch, im Mondenlicht
00:24:42bin Tromadur ich und Basal
00:24:46voll Traurigkeit, voll Heiterkeit
00:24:51doch ich ertrag dich nicht.
00:24:55Wollen wir nicht lieber hineingehen?
00:24:57Fremd ist der fische Element,
00:25:02mein Element ist Feuer,
00:25:06wieweil mein Herz vor Sehnsucht brennt
00:25:10in Traurigkeit, in Heiterkeit
00:25:15bin ich auf ewig Feuer.
00:25:22Ich weiß nicht.
00:25:24Ich nehme an, das Ständchen hat mir gegolten.
00:25:52Ich grüße euch, Ratsherrn.
00:25:54Durch der Entnaht und Fürspruch
00:25:56ich endlich darf verkünden,
00:25:58was ich erkannt und erfahren
00:26:00zum Nutzen aller Kranken im ganzen Land.
00:26:03Vor allem aber grüße ich euch,
00:26:05Studenten der Medizin,
00:26:07die ihr gekommen seid,
00:26:08die neue Lehre zu vernehmen.
00:26:10Ich grüße euch,
00:26:11ich grüße euch,
00:26:12ich grüße euch,
00:26:13ich grüße euch,
00:26:14ich grüße euch,
00:26:15ich grüße euch,
00:26:16ich grüße euch,
00:26:17ich grüße euch,
00:26:18ich grüße euch,
00:26:19ich grüße euch,
00:26:21Verachtet meine Lehren nicht darum,
00:26:23dass ich neu bin.
00:26:24Darum,
00:26:25dass ich deutsch bin.
00:26:26Darum, dass ich allein bin.
00:26:28Und endlich grüße ich euch,
00:26:30meine Feind und Widersacher,
00:26:32die ihr mir werdet weichen müssen,
00:26:33wie das Alte weicht dem Neuen
00:26:35und wie Dummheit, Feigheit
00:26:36und Arbeitlauben
00:26:37weichen müssen
00:26:38vor dem scharfen Schwert der Wahrheit.
00:26:40So sollt ihr mich anhören!
00:26:41Ja, aber auf Latein, nicht auf Deutsch.
00:26:43Warum nicht auf Deutsch? Wir sind doch hier in Deutschland, will mir scheinen, und nicht in Babel oder Rom.
00:26:48Wir befinden uns hier im Reich der Universität.
00:26:51Weißt du nicht, dass die Sprache der Gelehrten Lateinisch ist?
00:26:54Wollt ihr damit behaupten, dass ein Deutscher kein Gelehrter sein kann?
00:26:57Das Deutsch der Bauern Sprache ist.
00:26:59Mag der Bauer mit seinem Vieh auf Deutsch sprechen,
00:27:01kann der Bauer mit seinem Vieh auf Deutsch sprechen.
00:27:03Und was ist mit der Sprache der Gelehrten?
00:27:05Wollt ihr damit behaupten, dass ein Deutscher kein Gelehrter sein kann?
00:27:08Das Deutsch der Bauern Sprache ist.
00:27:10Mag der Bauer mit seinem Vieh auf Deutsch philosophieren.
00:27:13Denn das Vieh versteht kein Latein.
00:27:15Ist womöglich gar noch stolz darauf.
00:27:25Auf Deutsch habe ich doch vorher schon manchen Esel gekannt.
00:27:28Der Lateinisch nicht nur Verstand, sondern auch Sprache.
00:27:31Nicht schlechter als ihr, Herr Magister.
00:27:36Paul, halt mir Rostbuben.
00:27:38Das war gut Deutsch.
00:27:42Aber Latein kann er. Das ist erwiesen.
00:27:45Aber mitnichten ist erwiesen, dass er ein Arzt ist.
00:27:47Wie soll ich das beweisen?
00:27:48Durch die Disputation.
00:27:49Ich disputiere nicht mit euch.
00:27:51Da seht ihr es. Er hat Angst, mit mir zu disputieren.
00:27:54Meister.
00:28:00Da seht man einen Beweis.
00:28:06Ist möglich. Der Froben.
00:28:08Er kann wieder laufen.
00:28:13Gesiegt.
00:28:14Das ist ein Mann. Der soll uns lehren.
00:28:16Ist ihm keiner gleich.
00:28:17Doch, einer.
00:28:18Wer?
00:28:19Ritter Ulrich von Hutten kämpft gegen die dunklen Männer der Politik.
00:28:21Genauso wacker wie dein Parazellus ist in der Medizin.
00:28:26Verhaftet, ihr habt den Froben geheilt.
00:28:29Und ihr habt ihm rollend das Bein abschneiden.
00:28:31Na ja, gewiss.
00:28:32Aber bewiesen ist damit noch gar nichts.
00:28:34Der Parazellus hat unwissenschaftlich gehandelt.
00:28:36Unwissenschaftlich geheilt?
00:28:38Glück, Glück, blödes Glück.
00:28:40Damit habt ihr noch lange kein Recht, euch Doktor zu nennen.
00:28:42Ach, wenn euch ein Titel so viel liegt, lest.
00:28:49Das Doktordiplom.
00:28:50Ja, warum auch wir? Beide Disziplinen sogar.
00:28:52Ai Leoni, Genno, Ferrara.
00:28:55Warum habt ihr nicht gleich gesagt, dass ihr verbriefter Doktor seid?
00:28:58Alterios non sit quisuus esse potest.
00:29:00Wer sein eigener Herr ist, soll keinem anderen dienen.
00:29:03Aber uns möget ihr doch dienen, nicht wahr?
00:29:05Ich spreche im Namen des Rats und aller Wohlmeinenden,
00:29:07wenn ich euch das Amt des Stadtarztes antrage.
00:29:17Es lebe unser neuer Magister.
00:29:26Das gibt's nicht.
00:29:27Das ist ein Verbrauch, ohne uns zu fragen.
00:29:29Der Rat als Stiftsherr der Universität und als Patronen
00:29:31ist allerdings berechtigt, das Amt zu vergeben.
00:29:33Gegen den Willen der Fakultät? Das hat es nie gegeben.
00:29:36Nie und nimmer.
00:29:50Die Disputation ist noch nicht an ihrem Ende, Doktor.
00:29:52Noch habt ihr nicht gesagt, was eure Lehre sei, noch ich die meine.
00:29:56Ich sage mit Garleen.
00:29:57Die Krankheiten rühren von einer Verderbnis der vier Kardinalsäfte.
00:30:00Schleim, Blut, Gelbe und Schwarze Galle.
00:30:02Nein, wird bestritten.
00:30:03Der Mensch ist mehr als Schleim und Blut.
00:30:05Er ist ein Ganzes.
00:30:06So sind seine Krankheiten auch ein Ganzes.
00:30:08Können also nur aus dieser Erkenntnis geheilt werden.
00:30:11Es gibt nur ein Prinzip der Heilung.
00:30:13Welches?
00:30:14Katharsis.
00:30:15Reinigung der natürlichen Wege, Aderlass und Purgierung.
00:30:18Wird bestritten.
00:30:19So. Womit heilt denn ihr?
00:30:21Mit Einsicht.
00:30:22Einsicht.
00:30:23Kennt ihr eine Medizin, die Einsicht heißt?
00:30:26Einsicht.
00:30:29Einsicht kann man nicht sehen.
00:30:30Aus Einsicht kann man keine Pillen machen.
00:30:32Doch, man kann.
00:30:33Des Schöpfers Güte hat in unseren Landen Kräuter gedeihen lassen
00:30:37und Metalle in Bergesschacht, um den leidenden Menschen zu helfen.
00:30:41Diese zu finden, zu bereiten und zu gebrauchen, bedarfst der Einsicht.
00:30:47Dies, aber die Alchemie, ist nur eine von den vier Säulen
00:30:50des Tempels der Heilkunst.
00:30:52Die anderen aber sind.
00:30:53Die Philosophie will sagen, das rechte Denken von Grund auf.
00:30:56Die Astronomie will sagen, die Kunde von den großen Gesetzen,
00:30:59denen wir kleinen Menschen gehorchen sollen.
00:31:02Denn wo die Unstimmigkeit ist zwischen dem Menschen und seinem Gesetz,
00:31:05da entspringen die Krankheiten.
00:31:07Die vierte, die vierte, die vierte, die vierte, die vierte,
00:31:10die vierte, die vierte, die vierte, die vierte, die vierte,
00:31:13die vierte, die vierte, die vierte, die vierte,
00:31:15die vierte, die vierte Säule?
00:31:17Dann ist es vielleicht gar kein Tempel,
00:31:19sondern das dreibeinige Orakel der Pythia.
00:31:21Die vierte Säule der Heilkunst nenne ich die Tugend.
00:31:24Merkt auf, junge Menschen.
00:31:26Ich will es euch sagen, welches die Tugend des Arztes ist.
00:31:29Im Herzen wächst der Arzt. Aus Gott geht er.
00:31:33Des natürlichen Lichts ist er.
00:31:35Der höchste Grund der Arzenei ist die Liebe.
00:31:46Lernen dürfen. Junge Menschen, die an mich glauben.
00:31:50Es war immer mein Traum.
00:31:52Soll ich endlich eine Heimat finden in dieser Stadt?
00:31:59So lass doch mich unter den Gratulanten sein.
00:32:02Ihr habt den Magister abgestochen wie eine Heiligkrieg.
00:32:05Er hat die Tugend geschlossen.
00:32:07Er hat die Tugend geschlossen.
00:32:09Er hat die Tugend geschlossen.
00:32:11Er hat die Tugend geschlossen.
00:32:13Ihr habt den Magister abgestochen wie eine quiekende Sau.
00:32:16Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen.
00:32:19Doch nun sagt, Meister Paracelsus,
00:32:21was ihr gegen die Pest zu unternehmen gedenkt.
00:32:23Zunächst nur eins. Strengste Abschließung der Stadt.
00:32:26Was heißt das?
00:32:27Der Rat möge beschließen, die Tore der Stadt zu versperren,
00:32:30dass keine Kreatur hinein darf.
00:32:32Bei strenger Strafe an Leib und Gut.
00:32:34Das ist doch nicht euer Ernst.
00:32:36Die Tore schließen, das wäre der Ruin von Handel und Wandel.
00:32:38Der Tod lässt nicht mit sich handeln.
00:32:40Und meine Warenzüge,
00:32:41die unterwegs sind mit Flachs vom Brabant, mit Zim und Gewürz.
00:32:44Die müssen warten.
00:32:45Und der Gurjak?
00:32:46Ja, wie soll denn der Gurjak hereinkommen?
00:32:48Den brauchen wir doch.
00:32:49Oh, Hans Pfefferkorn,
00:32:50das wäre wohl ein Streich für die Schildbürger,
00:32:52die Krankheit einlassen, damit die Medizin nicht draußen bleibt.
00:32:55Ihr Irrt.
00:32:56Der größte Schildbürgerstreich war,
00:32:58dass ich euch zum Stadtarzt gemacht habe.
00:33:00Nur nicht ihr allein mit Verlaub.
00:33:02Einen feinen Skorpion habt ihr euch unter Swamps gesetzt.
00:33:06Jetzt ist er böse.
00:33:08Wollen wir nicht doch lieber...
00:33:10Das Leben der Bürger ist in meinen Schutz gegeben, auch euer Leben.
00:33:13Darum bestehe ich darauf, dass die Stadttore geschlossen werden.
00:33:41Wir haben Wort gehalten.
00:33:43Mit acht Waren.
00:33:44Nach der Ablösung um Mitternacht.
00:33:46Hä?
00:33:50Frische Brezel zu verkaufen.
00:33:53Was musst?
00:33:59Kein Durchlass.
00:34:00Weg da!
00:34:01Warum wollen die sich mit der Pfanne?
00:34:03Ihr Meisterbader und Scherer,
00:34:04du Rossharz und was ihr alle seid.
00:34:06Ihr seid mir nicht nur eine Liebe,
00:34:08sondern von euch erfährt man auch manch vergessene Ding.
00:34:11Ihr habt nicht hinterm Ofen gehockt.
00:34:13Und eure Weisheit kommt nicht aus dem Pergament,
00:34:15sondern aus dem Buch der Natur.
00:34:17Was nützen eure Sprüche, wenn darüber der Eierkuchen kalt wird?
00:34:21Recht hat sie.
00:34:22Bei ihr nutzt nicht Weisheit,
00:34:24nur die Liebe.
00:34:25Die Liebe ist der Schlüssel.
00:34:27Denn du bist geschaffen wie die Erde,
00:34:29um Früchte zu tragen.
00:34:30Mir scheint, sie trägt schon ihre zwei.
00:34:32Mal sehen, ob sie reif sind.
00:34:34Mir scheint, sie trägt schon ihre zwei.
00:34:36Mal sehen, ob sie reif sind.
00:34:38Lass das!
00:34:39Sie sei nicht für einen alten Gauch.
00:34:41Es muss schon einer kommen, der sie zum Pflücken versteht.
00:34:44Oh, oh, Henz, du bist ja ganz rot, wie der Krebsfisch.
00:34:48Hab anderes im Sinn.
00:34:50Eine andere, man spürt's.
00:34:56Was denkst du, esse ich da?
00:34:58Du denkst an Eierkuchen?
00:34:59Nein, ich esse Ensen.
00:35:02Ensen?
00:35:03Ja, Ense.
00:35:05Das ist das Mysterium Magnum.
00:35:08Denn sieh mal, Johannes, woraus ist diese Speise bereitet?
00:35:11Aus Eierspeck, Mehl, Milchsalz.
00:35:14Aber Mehl ist Korn.
00:35:16Und Korn wächst aus Erde, Regen, Licht.
00:35:21Also meine Nahrung aus den Elementen kommt.
00:35:25Das ist aber die Verwandlung, denn ich baue mein Leib damit.
00:35:28Mit dem Leib mein Geist.
00:35:32Könnte man es destillieren, so hätte man wohl das Elixier gefunden.
00:35:38Danach die Adepten forschen schier tausend Jahre.
00:35:42Das Elixier?
00:35:44Man sollte es finden.
00:35:46Ewige Gesundheit.
00:35:48Das wär ein Werk, das wär ein Sieg.
00:35:51In einer Gurgel packen, niederzwingen,
00:35:53dass er verlöre seine schauerliche Macht.
00:35:56Oh, ich hasse ihn.
00:35:57Jeder Arzt muss ihn hassen.
00:36:00Wen meint ihr?
00:36:02Hm?
00:36:04Na, wenn sonst, hast du ihn tot.
00:36:07Doktor, Doktor!
00:36:09Was hast du, guter Jakob?
00:36:10Ihr müsst schnell am Stadttor um Mitternacht.
00:36:12Was denn, was denn?
00:36:13Sie wollen das Tor heimlich öffnen.
00:36:15Waren einlassen.
00:36:16Die Pest einlassen.
00:36:17Siehst, Johannes, schon lüftet mir der Friedenhahn schon zu.
00:36:19Kommst mit, und du, und du,
00:36:21habst gespürt, dass es heute noch einen Kampf gibt.
00:36:23Aber wie gesagt, gucken.
00:36:24Es ist deine Lust, zu kämpfen.
00:36:30Halt! Halt!
00:36:59Verdammt, haben sie uns doch erwischt.
00:37:06Harte Arme!
00:37:19Gnade, ich ersticke er.
00:37:21Was ist los?
00:37:22Was musst du den Kerl wieder zusammenflicken?
00:37:24Aufstehen!
00:37:26Ich kann doch nichts dafür.
00:37:28Gnade, Erbarmen.
00:37:30Ins Helle mit ihm.
00:37:31Wo sind die anderen?
00:37:32Hier, die Fuhrleute.
00:37:33Und die Torwächter.
00:37:34Wir haben alle.
00:37:35In die Torstube.
00:37:55Was ist denn die Wagenkurs?
00:37:57Johannes, schau raus, Passowacht.
00:38:00Wessen die Wagen sind?
00:38:04Steh, du krätziges Ars.
00:38:06Sonst nehm ich dich wieder in den Schutzkasten.
00:38:08Jakob!
00:38:11Diese törichten Menschen wissen nicht, was sie getan haben.
00:38:14Aber der Anstifter, wer hat euch bezahlt?
00:38:17Wo kommt ihr her?
00:38:18Vom Fugger, aus Augsburg.
00:38:20Augsburg?
00:38:22Viele Pestkranke?
00:38:23Dank dem heiligen Rochus, ich bin davongekommen.
00:38:26Was für Ware fährst du?
00:38:27Kostbare Ware, sehr kostbar.
00:38:29Viele Ballen, Seile, Tuch, Spitzereien, Weihrauch.
00:38:32Immer und anderes Gewürz.
00:38:34Nessel ist deine Fracht, nicht Seide.
00:38:36Nessel und Disteln, Tollkirschen und Skorpione.
00:38:38Fuhrmann, Fuhrmann, der Zoll für deine Ware ist furchtbar hoch.
00:38:41Und niemand weiß, wen wir zahlen müssen.
00:38:44Wem gehört die Fracht?
00:38:45Ich weiß nicht.
00:38:46Du lügst wahrhaftig nicht.
00:38:47Man sagte uns, einer wartet am Tor.
00:38:51Was seht ihr mich denn alle so an?
00:38:53Ich bin's nicht, ich gewiss nicht.
00:38:55Na gut denn, wenn keiner Anspruch erhebt, wird die Ware verbrennt.
00:38:58Nein!
00:39:00Kennst du das Sprichwort von den kleinen Schelmen, die...
00:39:03Lauf voraus zu deinem Herrn.
00:39:05Sag ihm, dass ich ihn besuchen werde.
00:39:07Wird er wohl noch nicht zur Ruhe gegangen sein.
00:39:19Ich bin da, ich bin wieder da.
00:39:23Nein, der Regenbein ist wieder da.
00:39:33Komm her, ich weiß dir einen besseren Schmaus.
00:39:48Josett Fliegenbein, wie bist denn in die Stadten eingekommen?
00:39:52Sieben Jahre gelaufen, sieben Tage geritten, auf einem Schimmel geritten.
00:39:56Als der Schimmel abgehetzt war, auf einem Fuchs mit einem Horn.
00:40:00Als das Horn abgewetzt war, da kam der Vogel Roch.
00:40:03Der bickte mich auf, der fraß mich, der schießt mich aus.
00:40:06Grad über eurem Schornstein, da bin ich.
00:40:09Du hast mich verraten, du Judas.
00:40:12Nein, nein, ich verstehe ja selber nicht, wie das konnte aufkommen.
00:40:15War alles so fein gesponnen.
00:40:17Da habt ihr wieder seiner Streck.
00:40:20Brennen, ihr seid allein für 3.300 Kulden und das Übrige wohl 10.000 Kulden im Sommer.
00:40:26Da, da.
00:40:31Auf Sodom und Gomorra, meine Waren, meine schönen Waren.
00:40:34Mein Geld, mein Schweiß.
00:40:36Dieser Wahnwitziger, dieser Scharlatan.
00:40:38Und ich nach, hab ihm die Macht gegeben.
00:40:40Hätte ich ihn doch.
00:40:45Aber ein Würmlein mit dir zu regnen, hat's verkommen.
00:40:49Eine ungewöhnliche Stunde, ein ungewöhnlicher Anlass.
00:40:52Euer Schreiber hat euch berichtet, denke ich.
00:40:54Ja.
00:40:55Ist das eure Ware, die wir haben, verbrennt?
00:40:58Ihr irrt.
00:41:00Die Ware war nicht meine.
00:41:02Nein, nicht eure Ware.
00:41:04Seht, das hab ich mir doch gleich gedacht, die Tore öffnen.
00:41:06Nein, nein, dazu liegt euch das Wohl der Stadt und das Leben eurer Mitmenschen viel zu sehr am Herzen.
00:41:11Ihr wähnt also wirklich, ihr könntet die Pest fernhalten durch Schloss und Riegel?
00:41:15Ich hoffe es.
00:41:17Dann begreift's doch.
00:41:19Wir sind in einer belagerten Stadt.
00:41:21Der Feind heißt Tod.
00:41:23Wehe dem Verräter, der ihm eine Bresche aufgetan.
00:41:26Soll das eine Drohung sein?
00:41:28Was erregt ihr euch so?
00:41:30Ihr seid's doch nicht gewesen.
00:41:32Aber euren Schreiber da, den verlang ich.
00:41:34Wird ihn das peinliche Gericht befragen.
00:41:38Raus aus deinem Winkel, du Lump.
00:41:40Ihr wollt mich doch nicht ausliefern.
00:41:42Riss aus, was du dir eingebrockt hast.
00:41:44Ich habe damit nichts zu tun.
00:41:45Ich nicht.
00:41:46Wie ist denn das möglich?
00:41:48Ihr wisst doch, dass ich unschuldig bin.
00:41:51Der da war es, der da, er hat mich angestiftet.
00:41:54Glaubt ihm kein Wort.
00:41:55Genug des Possesspiels.
00:41:57Wollte ich doch sehen, wie weit ihr es treibt, Hans Pfefferkorn.
00:42:00Ist also immer wieder wahr, was über die Reichen geschrieben steht?
00:42:03Dass sie herzlos sind, verderbt und stets bereit, ihren Bruder zu verkaufen?
00:42:16Ich hörte Stimmen.
00:42:18Geh hinauf, Renata. Ich habe Geschäfte.
00:42:43Wer war das?
00:42:45Meine Tochter.
00:42:47Schönheit.
00:42:49Was bewegst du das Herz so?
00:42:52In deinem Anblick fühlen wir, wie der Mensch von Gott gemeint ist.
00:42:58Der vollkommene Leib eines vollkommenen Geistes.
00:43:01Denn die Höhe des Menschen ist der Mensch.
00:43:07Um Ihretwillen will ich es lassen, gar nicht, Pfefferkorn.
00:43:10Du bist gestraft genug an dem, was dir das Teuerste ist.
00:43:13An deinem Beutel.
00:43:43Untertitel der Amara.org-Community
00:44:13Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt
00:44:43Die Sendung wurde vom NDR live untertitelt
00:45:13Die Sendung wurde vom NDR live untertitelt
00:45:44Sind wohl ins Toll ausgeraten.
00:45:46Kommt. Eins, zwei, drei.
00:45:50Nein!
00:45:53Die Sendung wurde vom NDR live untertitelt
00:46:11Ist wohl der Falzdanz ausgebrochen.
00:46:14Der Schelm ist schuld, der Fliegenbein.
00:46:16Hat die Leute narrisch gemacht mit seinen Sprüngen.
00:46:19Das hieß, sie wollen gleich tun.
00:46:21Fliegenbein?
00:46:22Ja, der Gorgler.
00:46:24Fliegenbein! Wollt ihr mit uns streiken?
00:46:28Ich bin immer dabei.
00:46:30Wir kennen uns doch.
00:46:32Mag sein. Wir beiden seien von der gleichen Zunft.
00:46:35Landstreicher-Baggerbunden. Da begegnet man sich oft.
00:46:38Wenn ich nur wüsste, wo ich dich schon gesehen hab.
00:46:43Jetzt weiß ich's.
00:46:45In Sterzing.
00:46:47Wo das große Sterben war.
00:46:49Und dann Altdorf. Und dann Augsburg.
00:46:52Immer auf der Straße der Best.
00:47:09Oh Menschlein, Menschlein, was hast du getan?
00:47:12Ich bin nicht krank. Ich bin nicht krank.
00:47:14Aber du trägst es mit dir herum!
00:47:17Halt! Halt!
00:47:22Fröhliche Nacht!
00:47:24Er hat die Best.
00:47:33Fröhliche Nacht!
00:47:39Halt! Geh raus! Ich spür's schon.
00:47:41Weg! Weg!
00:47:46Weg! Weg!
00:47:52Weg!
00:48:16Weg!
00:48:38Hab ich dich wieder mal erwischt, Freund Hein.
00:48:46Ich kann nicht so, Herr Baden.
00:48:48Leg lieber mit Hand an.
00:48:50Trag den in meine Stube.
00:48:59Werdet ihr ihn halten?
00:49:01Und tun, was in unseren Kräften steht.
00:49:16Untertitel der Amara.org-Community
00:49:46Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt
00:50:16Was sind das für fürchterliche Menschen?
00:50:18Flagellanten.
00:50:20Glauben, die sündige Welt zu erlösen mit ihrem Geschrei und ihren Geißeln.
00:50:23Komm!
00:50:46Glauben, die sündige Welt zu erlösen mit ihrem Geschrei und ihren Geißeln.
00:51:03Horch, es ahnt der neue Tag.
00:51:06Johannes, wir sind der Bestherr geworden.
00:51:11Du bist ein großmächtiger Zauberer.
00:51:13Du hast ein Wunder getan.
00:51:15Unsinn.
00:51:16Soll mich keiner ein Wundermann nennen.
00:51:18Hat alles einen natürlichen Grund.
00:51:20Ich weiß, was ich weiß.
00:51:26Also Meister, darf ich wieder hinausgehen auf die Straße?
00:51:29Ja, ja, ja.
00:51:30Die Straßen sind frei.
00:51:32Die Tore sind wieder offen.
00:51:33Bring das zu Froben.
00:51:34Er soll nicht länger säumen mit dem Druck.
00:51:36Denn heilen mag ein Großding sein.
00:51:39Aber leeren ist ein Größeres.
00:51:41Soll der Buchstab meine Leer verbreiten.
00:51:43So sollen meine Gedanken in breiter Saat, dass es Grüne und allen Kranken zum Segen werde.
00:52:14Jesus, du steigst nach Glauben frei.
00:52:20Du machst uns von Sünden frei.
00:52:25Jesus, du steigst nach Glauben frei.
00:52:31Du erhinderst uns von den Schäden.
00:52:43Du erhinderst uns von den Schäden.
00:52:51Wird es eurer Tochter auch recht sein?
00:52:53Ich bitte euch, ein Reichsgraf, Gesandter des Kaisers, das sollte ja nicht recht sein.
00:52:57Euch Schwiegersohn zu nennen, ist die Erfüllung meines tiefsten Wunsches.
00:53:00Öl und Balsam auf gewisse Wunden, die ich in jüngster Zeit erlitt.
00:53:05Ich an eurer Stelle würde mich mit ihm vertragen.
00:53:07Das Volk hat eine feine Witterung.
00:53:09Wen es sich insgeheim zum Helden erküret, der ist bald mächtiger als Kaiser und Papst.
00:53:13Ach was, ein Quacksalver ist da. Überall ist er mir im Weg.
00:53:16Selbst das Gurjagd, auf das ihr mir habt das Monopol gegeben, erklärt ihr für eine schändliche Achtermedizin.
00:53:20Das tut mir leid.
00:53:21Dabei habe ich den Beweis, dass das Gurjagd wahre Wunder tut.
00:53:24Von Hutten?
00:53:25Ja, das schreibt mir der Herr von Hutten, aus Mainau.
00:53:28Es ist nicht weit von hier, könnt hinfahren und die Fragen.
00:53:30Und muss euch also bekennen, dass ich durch das Wunderholz Gurjagd von der bösen Morbus Gallicus
00:53:37vollkommen bin kuriert.
00:53:39Gegen die Böse gab es kein Mittel bisher.
00:53:41Wem glaubt ihr nun mehr?
00:53:42Einem deutschen Rittern Edelmann oder diesem hergelaufenen Adepten?
00:53:45Eure Tochter.
00:53:48Renata, Renata, da bist du ja.
00:53:51Komm einmal herauf.
00:53:52Ich habe dir etwas zu sagen, was dich sehr freuen wird.
00:53:54Ich freue mich ja schon so sehr.
00:53:56Also komm doch.
00:53:57Was hast du denn?
00:53:59Oder nein, bleib da, ich will es dir gleich sagen.
00:54:02Ein großes Glück, mein Kind.
00:54:04Ein ganz großes Glück für dich und unser Haus.
00:54:07Gräfin wirst du werden.
00:54:09Eine Reichsgräfin Hohenried.
00:54:17Ja, was hast du denn?
00:54:29Komm doch zu dir, Kind.
00:54:32Sag doch nur ein einziges Wort.
00:54:34Ihr braucht doch nicht so zu erschrecken, Fräulein.
00:54:37Bin ich denn so?
00:54:41Es wird doch nicht die Pest sein.
00:54:51Endlich.
00:54:52Wie geht es ihr?
00:54:54Ist es die Pest?
00:54:55Mit Wichten.
00:54:56Was denn?
00:54:57Was ist es denn?
00:54:58Eine Disharmonie der Säfte.
00:55:00Nein, das Leiden kommt aus der Garnemühle.
00:55:03Keines der Symptome ist etwa Avicenna beschrieben.
00:55:05Es muss eine ganz neuartige Krankheit sein.
00:55:08Ob sie zu sich gekommen ist, will ich wissen.
00:55:11Vergohelfritzen.
00:55:17So wach doch auf, Kind.
00:55:19Tu mir doch das nicht an.
00:55:21Du sollst doch alles haben, was du begehrst.
00:55:24Renata.
00:55:26Renata.
00:55:30Es ist ein äußerst komplizierter Fall von Spasmus Zynicus.
00:55:33Originaltum Poptaviolet.
00:55:34Zum Henker mit eurem Latein!
00:55:36Wenn ihr mir mein Kind nicht gesund machen könnt,
00:55:38aus der Stelle, dann tobt deine Pest.
00:55:39Die Arschwische!
00:55:40Herr, ihr schmiert nicht uns, ihr schmiert die Wissenschaft.
00:55:43Ihr Ölfunzel, ihr Schlotfeger, ihr gebächter Mann!
00:55:45Herr Pfefferkorn, mein lieber Herr Pfefferkorn.
00:55:47Bin nicht euer lieber Herr Pfefferkorn.
00:55:48Macht, dass ihr aus meinem Hause kommt,
00:55:50sonst prügel ich euch hinaus.
00:55:52Ich werde mich beim Rat beschweren.
00:55:57Rüpel, Schmarrn, Schwall!
00:55:59Was zu viel ist, ist zu viel.
00:56:02Feuert ihn nur.
00:56:04Aber ich weiß, wer daran schuld ist.
00:56:06Paracelsus, immer nur Paracelsus.
00:56:08Mir geht es nur um die da.
00:56:10Begrabt euren Hass gegen ihn.
00:56:12Nur er kann uns helfen.
00:56:14Macht euren Frieden mit ihm.
00:56:16Und Herr mit mir?
00:56:23Mein Werk aber sollst du Deutsch drucken,
00:56:25dass es alle verstehen und nicht nur die Eselsköpfe.
00:56:28In Deutsch? Das ist nicht der Brauch.
00:56:30So brichst du den Brauch.
00:56:32Räum auf, fegt die Wolle aus dem Hirn.
00:56:34Froben, wirst mich doch nicht im Stich lassen.
00:56:36Nein, nein, gewiss nicht.
00:56:38Ich weiß ja, ich schulde dir großen Dank.
00:56:40Aber was du verlangst, ist es nicht einfach.
00:56:42Ich hab die deutschen Lettern nicht,
00:56:44muss sie erst gießen lassen.
00:56:46Das dauert seine Zeit.
00:56:48Also lass sie gießen.
00:56:50Auf ein paar Wochen soll es mir nicht ankommen.
00:56:52Ich hab Zeit, hab noch die ganze Ewigkeit vor mir.
00:56:54Pfefferkorn?
00:56:58Ihr in meinem Haus?
00:57:00Doch gilt mein Besuch nicht euch.
00:57:02Ich suche diesen Paracelsus.
00:57:04Sein Knecht hat mich hierher gewiesen.
00:57:07Es ist da ein Fall.
00:57:09Ich möchte ihn um Rats fragen.
00:57:16Unumschweif.
00:57:18Eine Person meines Hauses ist erkrankt
00:57:20und ihr müsst sie heilen.
00:57:22Es gibt Ärzte genug.
00:57:24Lasst euch von denen helfen.
00:57:26Gut, gut, wenn ihr nicht wollt.
00:57:28Ich bitte euch, lieber Meister.
00:57:30Was geht das euch an, junger Mensch?
00:57:32Ich meine halt nur, man darf die Hilfe nicht verweigern,
00:57:34wenn Ernst in Not ist.
00:57:36Ja, Herr Fahmuller hat recht.
00:57:38Hundert Gulden, wenn ihr sie nur gesund macht.
00:57:40Sie?
00:57:45Warum habt ihr nicht gleich gesagt,
00:57:47dass es sich um eure Tochter handelt?
00:57:49Seit gestern Mittag liegt sie da starr und steif.
00:57:52Sagt, dass sie nicht sterben muss.
00:57:54Ich flehe euch an.
00:57:57Ihr sollt doch gern die Hundert Gulden haben
00:57:59und alles, was ihr wollt.
00:58:21Gut.
00:58:48Euer Kind muss einen tiefen Schreck erlebt haben.
00:58:50Wisst ihr etwas darüber?
00:58:52Nicht, dass ich wüsste.
00:58:54Aber ich, ich weiß.
00:58:56Was wisst ihr, junger Mensch?
00:58:58Die Flagge landen.
00:59:00Ich traf das Fräulein auf der Gasse.
00:59:02Zum Glück.
00:59:04Ich konnte dem Fräulein einen Dienst erweisen.
00:59:06Was für einen Dienst?
00:59:08Genug, genug.
00:59:10Habe doch die Güte, das Gemach für eine kleine Weile zu verlassen.
00:59:12Auch ihr, liebe Frau.
00:59:14Habt ihr Hoffnung.
00:59:16Der Meister kann leider nicht viel ausrichten.
00:59:19Ich...
00:59:24Na, Herr Kollege,
00:59:26wollt ihr euch her bemühen?
00:59:28Was ist eure Meinung?
00:59:30Meine Meinung?
00:59:32Ganz recht, Herr Kollege.
00:59:34Denn ich gestehe frank und frei,
00:59:36ich bin am Ende meiner Kunst.
00:59:38So lege ich den Fall
00:59:40vertrauensvoll in eure Hände.
00:59:42Ich halte es für eine gute Idee,
00:59:44aber ich bin der Meinung,
00:59:46ich halte es für super animell.
00:59:52Bravo.
00:59:54Gut so.
00:59:56Ich sehe schon, ihr seid auf dem richtigen Weg.
00:59:58Aber Meister, ihr werdet mich doch nicht mit ihr allein lassen.
01:00:02Ich habe ja nichts verloren.
01:00:04Zeigt eure Kunst, Herr Doktor.
01:00:06Aber behutsam.
01:00:08Fein behutsam.
01:00:17Psst.
01:00:28Ich will wissen, was da vorgeht.
01:00:30Stille doch.
01:00:32Ihr könnt die beiden da drin stören.
01:00:34Wisst ihr, was ihr seid? Ein schädlicher Kuppler.
01:00:36Einen Augenblick.
01:00:38Wollt ihr euer Kind nicht gesund sehen, gesund und glücklich?
01:00:40Wart ihr nicht bereit, jedes Opfer dafür zu bringen?
01:00:42Wenn ihr verweigert, dass ich dafür 100 Gulden zahle.
01:00:44Das ist aber nur Humor zu zahlen.
01:00:46Verweigern ist die Rede nicht.
01:00:48Stellt euer Geschrei gegen das Kummerjagd ein,
01:00:50so solltet ihr die 100 Gulden haben.
01:00:52Und wenn ich nicht auf diese Bedingung eingehe,
01:00:54haben Sie sechs Gulden auch genug.
01:00:56Zu früh, Hans Pfefferkorn.
01:00:58Seit wann kauft ihr die Katze im Sack?
01:01:00Wir wissen ja noch gar nicht, um...
01:01:02Psst.
01:01:08Die Erweckung scheint gelungen.
01:01:14Das ist...
01:01:18Vielleicht zahlt er die sechs Gulden meinem Famulus.
01:01:20Was wird hier wahr, im Patelsus?
01:01:22Was? Dass eure Tochter genesen ist.
01:01:24Oh.
01:01:26Das sind die Blach.
01:01:31Ich habe Dank für eure Gastfreundschaft.
01:01:33Wie? Ihr wollt jetzt schon abreisen, so plötzlich?
01:01:35Ich wüsste nicht, was mich zurückhalten würde.
01:01:37Ich weiß nicht, was mich zurückhalten würde.
01:01:39Ich weiß nicht, was mich zurückhalten würde.
01:01:41Ich weiß nicht, was mich zurückhalten würde.
01:01:43Unsere Abmachung. Renate ist gesund.
01:01:45Und den Kopf werde ich ihr schon zurechtsetzen.
01:01:47Wir können alles gleich zurichten.
01:01:49Mich liebt eure Tochter nicht.
01:02:13Ahh.
01:02:33Hey.
01:02:36Ihr wird nicht spioniert.
01:02:38Ich wehre dir den Kragen um, damit dir die Neugier vergehen.
01:02:40Ich wollte doch nur...
01:02:42Ich wollte doch nur, ich wollte doch nur, das kann ja jeder sagen.
01:02:45Das ist ja gar kein Bürgstein, das ist ja...
01:02:47Aber in die Kugel des Paracelsus darf nicht jeder kommen, wie er mag, meine Fräulein.
01:02:51Ihr seid sein Knecht?
01:02:53Wer sonst? Jakob Bilse, mein Name.
01:02:55Dann nehmt die 100 Gulden hier.
01:02:57Ja, aber...
01:02:58Mein Vater schuldet sie dem Paracelsus. Ich soll sie abgeben.
01:03:00Ja, ich weiß doch nicht... Halt, halt! Nicht so hastig!
01:03:03Was ist denn da für ein Geschrei?
01:03:07Das Fräulein bringt euch 100 Gulden.
01:03:10Die lässt euch der Herr Vater schicken.
01:03:26Tu ihn dahin, wo du ihn hergenommen hast, in deine Schatulle.
01:03:30Ich nehme es von den Reichen, nicht aber von den Armen und Unmündigen.
01:03:35Die Tracht steht dir gut. Schier wie ein kleiner Bacalarius.
01:03:39Sieh mal an. Willst du gar nicht Chemie erlernen in meiner Kugel?
01:03:43Wenn's der Brauch wäre, von euch tät ich gern lernen.
01:03:46Na komm, komm.
01:03:56Ist es wahr, dass ihr eine Lixier sucht, das gegen alle Krankheiten hilft und die ewige Gesundheit verleiht?
01:04:01Wer hat dir das gesagt?
01:04:03Der Johannes.
01:04:04Herr Unsinn, es gibt keine Wunder. Ist alles in der Natur.
01:04:09Was ich suche, Quinta Essentia.
01:04:12Ja, du weißt nicht, was das ist. Ich nenn's die Tugend der Dinge.
01:04:16Denn, äh, nicht das Nieswurz heilt, sondern irgendetwas in ihm.
01:04:21Oder nicht das Quecksilber heilt, sondern irgendetwas in ihm.
01:04:25So gilt's, die Essenzen auszudampfen und als Heilwesen, als das Reine zu gewinnen.
01:04:30Verstehst du mich?
01:04:31Glaub schon.
01:04:33Und weil es das Reine ist, nennt ihr's die Tugend der Dinge.
01:04:36Sehr gut. Du verstehst mich besser als mein Pharmalus.
01:04:39Denn der widdert überall Magie, steckt voll Aberglauben, wie ein Hund voller Flöten.
01:04:44Ich seh's schon. Die Gelehrten werden nächstens im Weiberrücken rumlaufen.
01:04:47Oh, musst nicht so naseweis über's Lixier daherreden, Hänschen.
01:04:51Ihr müsst zu meinen Kranken.
01:04:55Hättest nicht mit ihm über's Lixier reden sollen, Renata.
01:04:58Könntest du einen Gedanken verbergen vor ihm?
01:05:01Wahrhaftig. Er hat große Gewalt über die Dinge und die Menschen. Fast zu viel.
01:05:07Es ist nicht immer leicht, ihm nah zu sein.
01:05:10Aber dir, dir möchte ich immer nah sein.
01:05:12Hörst du?
01:05:20Nicht her. Bitte, Hansli.
01:05:24Komm, zeig mir die Kuchel.
01:05:27Ach, was geht das für stinkende Zeug an? Nichts als Pech und Schwefel.
01:05:30Aber Hansli, wie sprichst du denn auf einmal?
01:05:34Ich hab immer geglaubt, die Wissenschaft, die Alchemie, das ist deine Welt.
01:05:37Ach was, das ist die Alchemie, die ich begehre.
01:05:40Ich möchte aber, dass du auch einmal ein großer Arzt wirst. Wie er.
01:05:44Immer nur er. Liebst du eigentlich den Parazelsus oder liebst du mich?
01:05:47Ein Arzt, dessen Ruhm über die Zeiten geht.
01:05:50Glaubst du wirklich, dass ich das werden könnte, Renata? Glaubst du an mich?
01:05:54Ach du, du weißt ja gar nicht, was alles in dir ist.
01:05:57Doch, doch, ich spüre die Kraft in mir. Wenn ich es nur erst beweisen könnte.
01:06:01Du wirst es schon einmal beweisen. Du musst nicht immer so arg ungeduldig sein.
01:06:05Ich bin aber ungeduldig.
01:06:12Eine treffliche Stunde für meine Tochter heimzukehren.
01:06:15Wo hast du dich rumgetrieben?
01:06:17Verzeiht, Vater.
01:06:18Ich will wissen, wo du gewesen bist.
01:06:20Frag doch den Urias. Der ist mir heimlich nach.
01:06:22Umherstreunen wie eine Katze. Vergiss wohl, was wir sind und Ehre schuldig sind.
01:06:27Was wir schuldig sind? Ich hab es nicht vergessen.
01:06:30Wie meinst du das?
01:06:31Ich hab wollen dem Parazelsus die hundert Gulden bringen, die du ihm versprochen hast.
01:06:35Du? Bei Parazelsus?
01:06:36Ja, aber er hat das Geld nicht angenommen.
01:06:39Siehst du, was für einer wärmlichen Narre er ist. Gib das Geld her.
01:06:48Du, nimm dich in Acht. Das Geld, das du so gebracht hast, ist mächtig.
01:06:52Mächtiger als dein Parazelsus.
01:06:54Das glaub ich nicht.
01:07:09Jetzt singen wir dir das Lied vom Ulrich von Horten.
01:07:39Trummelt, trummelt, trummelt, trummelt, trummelt.
01:07:42Ihr Herren, eure Zeit ist um.
01:07:46Sie könnt nicht länger dauern.
01:07:50Vorbei der flüsternden Tyrannei.
01:07:54Die Pfeffersäck, der Bauernschrei.
01:07:58Der dunkelänner Fliegerschrei.
01:08:03Sie weichen jetzt dem Bauern.
01:08:07Die trummelt, trummelt, trummelt, trummelt, trummelt.
01:08:11Ihr Herren, eure Zeit ist um.
01:08:15Die trummelt, trummelt, trummelt, trummelt, trummelt.
01:08:19Ihr Herren, eure Zeit ist um.
01:08:27Ich trinke auf Ulrich von Horten.
01:08:31Und ich auf das Deutsche Reich.
01:08:37Auf alles, was fliegen kann.
01:08:39Sperber, Nachtigallen, Schmetterlinge, Fledermäuse.
01:08:43Höher, höher.
01:08:46Mögen nie deine Schwingen erlahmen,
01:08:49der du mit rauschendem Flügelschlag
01:08:52über uns Staubgeborenen schwebst.
01:08:57Darauf trinke ich.
01:09:17Was hat er nur gemeint?
01:09:20Trummelt, trummelt, trummelt, trummelt, trummelt.
01:09:24Trummelt, trummelt, trummelt, trummelt, trummelt.
01:09:28Ihr Herren, eure Zeit ist um.
01:09:50Wollen wir unser Tagwerk beginnen?
01:09:52Tagwerk?
01:09:53Ich vermeide, man sollte es eher Nachtwerk nennen, denn Tagwerk.
01:09:55Ja, ja, die Tage und Nächte seien viel zu kurz.
01:09:57Man sollte hundert Leben leben können.
01:09:59Oder eines von tausend Jahren.
01:10:01Also fang an, schreib.
01:10:02Ich kann nicht.
01:10:03Musst aber können, du musst.
01:10:04Ein rechter Arzt kennt keinen Schlaf.
01:10:06Ein Arzt? Bin ich denn ein Arzt?
01:10:07Ihr benutzt mir jetzt Hansner als Schreiber und Knecht.
01:10:09Tu dies, tu das. Komm her, geh weg.
01:10:11Ich weiß doch, dass ihr es sucht, das Elixier.
01:10:13Ihr habt es doch selber gesagt, das Arcanum gegen den Tod.
01:10:16Aber ihr sucht es heimlich und schließt euch ein.
01:10:18Warum habt ihr kein Vertrauen zu mir?
01:10:21Meister, lasst es mich doch wissen, ich dürfte danach.
01:10:25Hänschen, vor den Federn kannst du nicht fliegen.
01:10:28Also schreib.
01:10:30Die Natur hat die Arcana gewaltig zusammengesetzt.
01:10:33Schau, dass du lernst, wo ihre Apotheken sei.
01:10:37Sie gibt gut Arznei, gut Hilfe, gut Rat.
01:10:41Der Paracelsus lässt sich nicht länger zum Narren halten.
01:10:44Er will nicht länger warten.
01:10:45Warum denn immer so streitig?
01:10:47Ich habe keine Zeit jetzt.
01:10:48Ich muss nach Frankfurt zur Messe reiten.
01:10:50Reiten? Zur Messe? Aber Froben!
01:10:53Der Meister hat doch gesagt, es kann euer Tod sein,
01:10:55wenn ihr euch zu früh strapaziert.
01:10:57Mein lieber junger Freund,
01:11:00aber blass seid ihr, blass.
01:11:02Ein richtiger junger Gelehrter.
01:11:05Ich, ich hatte nicht erwartet, euch hier zu sehen.
01:11:09Da wundert ihr euch wohl.
01:11:11Ihr werdet euch noch über manches wundern.
01:11:14Dem Froben ist es letzt gar nicht wohler gegangen.
01:11:16Scheint fast so, als ob das alte Leid nur unter die Haut kuriert.
01:11:19Ist eben doch nicht mit der Wurzel gerodet worden, dazumal.
01:11:47Ich bin's, Jakob.
01:11:49Ein Fremder ist da, begehrt euch dringend zu sprechen.
01:11:52Jetzt ist Mittelstunde.
01:11:54Du weißt doch, ich muss geizen mit meiner Zeit.
01:11:56Die Zeit, die Zeit, sie ist unser Leid.
01:11:59Der Tod misst sie mit der Ellen.
01:12:01Hilf mir wieder dem Tod, Paracelsus.
01:12:17Wer bist du?
01:12:19Dich kenne ich doch.
01:12:21So wie ein Geist, den anderen kennt,
01:12:23brüderlich aus der Zeit entfußt.
01:12:26Ich bin ein deutscher Ritter und komme ohne Namen zu dir,
01:12:29mein Urteil zu empfangen.
01:12:31Ich bin kein Richter.
01:12:34Und doch hast du mein Los in deiner Hand.
01:12:37Das Weiße oder das Schwarze.
01:12:46Das Weiße oder das Schwarze.
01:13:17Du bist in Not.
01:13:21Ich wehnte mich geheilt durch eine Wundermedizin.
01:13:25Ich sang, ich jubelte, ich glaubte an das Geschenk eines neuen Lebens.
01:13:30Aber die Krankheit ist wie ein Feuer, das unter der Asche schwelt
01:13:34und nun brennt mein ganzer Leib.
01:13:37Brennt.
01:13:39Brennt.
01:13:47Morbus Gallicus.
01:13:50Kannst mich retten, Paracelsus?
01:13:55Warum sagst du nichts?
01:13:57Sprich ruhig.
01:13:59Ich fürchte mich nicht.
01:14:01Wann hat es begonnen?
01:14:03Vor zwei Jahren im Feldlager zu Burgund.
01:14:06Und dann riet man dir den Guajag?
01:14:08Ja.
01:14:09Und du glaubtest, dich geheilt.
01:14:11Aber der Guajag trieb die Seuche nur in dich hinein.
01:14:14Er spielte dir die Gefahr.
01:14:19Und jetzt ist es zu spät.
01:14:23Endgültig.
01:14:25Unwiderruflich.
01:14:28Wie lang noch?
01:14:30Vielleicht noch, bis die Früchte reifen.
01:14:34Gut.
01:14:36Dann kann ich mir's einrichten.
01:14:39Du musst wissen, ich hab noch manches Werk zu tun.
01:14:42Es sind Deutschen noch vieles zu sagen.
01:14:46Wird Schmerz meine Hand verkrümmen?
01:14:48Mein Geist lehnen?
01:14:50Gegen den Schmerz will ich dir ein Mittel geben.
01:14:53Man sagt Paracelsus, du hast ein Elixier.
01:15:14Wer sagt das?
01:15:16Die Leute. Nun ja, die Leute reden viel.
01:15:19Aber eine Hoffnung war's ja doch.
01:15:22Ja, das ist wahr. Ich hab's versucht.
01:15:25Wenn einer es findet, dann ich.
01:15:28Aber das Zeug taugt noch nicht, da schau.
01:15:30Vielleicht bin ich auf falschen Wegen, manchmal hab ich Zweifel.
01:15:33Aber wenn ich all das Leiden seh und den Schmerz der Kreatur,
01:15:36da kann ich nicht anders.
01:15:37Ich muss, ich muss den Weg der Adepten gehen.
01:15:40Das Suchen, das Forschen, es ist mir eingewurzt.
01:15:46Ist er da?
01:15:47Kannst jetzt nicht zu ihm.
01:15:53Wärst du doch höher gekommen, oh Ulrich von Hutten.
01:15:56Der bist du doch.
01:15:57Ja, der bin ich.
01:15:59Hättest du doch misstraut, den betrügerischen Guayac.
01:16:02Vielleicht hätte ich dir helfen können, mit Mercurio.
01:16:06Mit dem Quecksilber meinst du?
01:16:07Ja, das Quecksilber.
01:16:08Es ist ein Bösgift und gefährlich in unerfahrenen Händen.
01:16:12Man muss es fein sublimieren, bevor man es in die Adern gießt.
01:16:15Sonst ist es wie Feuer und wie Teufel mit Beelzebub austreiben.
01:16:20Es ist sublimiert.
01:16:22So ist es auch schwach, zu schwach, um dir zu helfen.
01:16:25Nein, nein, nein, nein.
01:16:26Ich darf es nicht wahren.
01:16:28Sie würden mich ein Mörder heißen.
01:16:32Ich danke dir, dass du mir die Wahrheit gesagt hast.
01:16:34Ich bin es, der dir Dank schuldet.
01:16:37Ich habe in dieser Stunde viel gelernt.
01:16:39Was könnte ein Soldat einem Philosophen lehren?
01:16:42Mut.
01:16:45Wovor verneigst du dich, Paracelsus?
01:16:48Vor deiner Unsterblichkeit.
01:16:52Es gibt nur eine Unsterblichkeit.
01:16:55Im Gedächtnis seines Volkes weiterzuleben.
01:16:58Lass mich dir das Geleit geben.
01:17:18Untertitel der Amara.org-Community
01:17:48Wir werden uns wieder begegnen.
01:17:51Drüben.
01:18:18Drüben.
01:18:39Meister?
01:18:42Du? Hier?
01:18:48Ich habe hier auf euch gewartet, weil...
01:18:50weil...
01:18:52der Phoben weigert sich zu drucken.
01:18:53Er sagt, es sei ihm verboten worden.
01:18:55Verboten? Von wem denn verboten?
01:18:57Vom Rat.
01:18:58Das wollen wir doch erst einmal sehen.
01:19:01Sie hassen euch alle.
01:19:03Ja, ja.
01:19:04Wahrheit trägt Hass ein.
01:19:06Damit müssen wir uns schon abfinden, Johannes.
01:19:18Habt ihr Sperlinge unter der Kappe?
01:19:49Ach, ich vergaß.
01:19:51Die medizinische Fakultät hat beschlossen,
01:19:54es soll den Scholaren nicht verwehrt sein,
01:19:56der Erbauung halber die Vorlesungen des Paracelsus anzuhören.
01:20:00Promovieren aber könnt ihr nicht bei ihm.
01:20:03Wer also bei ihm studiert hat,
01:20:05Doktorhut, Amt und Brot,
01:20:07führt er hin nicht zu erwarten.
01:20:10Sagt doch etwas, lacht doch.
01:20:13Ihr werdet euch doch nicht ins Boxhall jagen lassen,
01:20:15von diesem Magister.
01:20:17Du hast leicht reden, kein Amt, kein Brot.
01:20:19Feiges Gesindel seid ihr Memmen.
01:20:40Was fällt dir ein, Jakob? Du hast kein Recht.
01:20:42Was hab ich nicht?
01:20:44Wenn das der Meister wüsste.
01:20:46Das geht sich gar nichts an.
01:20:55Lass den Gängen hier rumstehen.
01:20:57Was heißt das?
01:20:59Das heißt, dass der Meister hier nicht zuhören darf.
01:21:02Das ist doch der Meister.
01:21:04Das ist doch der Meister.
01:21:06Das ist der Meister.
01:21:08Was heißt das?
01:21:10Wir wollen lernen.
01:21:38Wir wollen lernen.
01:22:08Meine Jungen haben mich verlassen.
01:22:38Ihr müsst uns verstehen, Meister.
01:22:53Sie haben Angst ums tägliche Brot.
01:22:56Ich bin zu euch gekommen, voll beladen wie ein Erntewagen.
01:23:00Mit den Früchten meiner Vaten und ihr.
01:23:03Ihr wollt sie nicht.
01:23:04Wir wollen schon.
01:23:05Man lässt uns ja nicht.
01:23:07Was sollen wir denn tun?
01:23:14An allem ist dieser verfluchte Magister schuld.
01:23:16Verbrennen sollte man ihn.
01:23:23Paracelsus.
01:23:24Paracelsus.
01:23:25Ist denn jemand hier?
01:23:27Was ist denn los da?
01:23:28Holt ihn, ruft ihn.
01:23:29Ist etwas mit Froben?
01:23:30Er liegt auf dem Tod.
01:23:31Wo ist der Paracelsus?
01:23:32Er ist nicht da.
01:23:33Wo ist er denn?
01:23:34Weg, er hat mir nicht gesagt, wohin.
01:23:35Steht doch nicht herum, tut doch etwas.
01:23:37Komm, wir werden ihn suchen gehen in der Stadt.
01:23:39Lass nur, ich komme.
01:23:40Du?
01:23:41Ja, ich.
01:23:42Ich werde Froben das Leben retten.
01:23:55Lass die Finger davon, Herr Pharmalus.
01:23:56Es ist nicht zum Guten.
01:23:57Lass nur, Jakob.
01:23:58Davon hast du keinen Verstand.
01:23:59Mehr Verstand, als du glaubst, Herr Pharmalus.
01:24:03Warum kommt denn niemand?
01:24:05Gleich, gleich.
01:24:06Ich habe ausgeschickt.
01:24:10Da ist er schon.
01:24:12Ach, ihr seid es.
01:24:14Die Kunde von dem Unfall trafen sie auf dem Rathaus.
01:24:16Deine Freunde ließen sich nicht abhalten.
01:24:18Sie sind besorgt.
01:24:23Steht es so?
01:24:24Es ist nicht der Sturz.
01:24:25Es war ein Anfall.
01:24:26Wie?
01:24:27Ich habe es ja immer gesagt.
01:24:28Also meine Schuld ist es nicht, meine nicht.
01:24:29Jetzt seht ihr ja, wer recht hatte.
01:24:30Ich oder der Paracelsus.
01:24:31Ich bitte euch, macht der Worte nicht zu viel.
01:24:33Es geht um Leben und Tod.
01:24:34So, ich sollte sie jetzt ausbaden, was der andere verschuldet hat.
01:24:37Wo ist denn der neunmalkluge Prinzeps Medikorum?
01:24:39Jetzt, wenn es hart auf hart geht, dann lässt er sich weilig nicht blicken.
01:24:42Ja, lauf doch nicht gleich weg.
01:24:46Du bist doch...
01:24:47Ja, ja, ich tue dir ja nichts.
01:24:48Ich bitte dich um alles in der Welt.
01:24:50Ruf das Fräulein.
01:24:51Ich muss sie dringend sprechen.
01:24:52Hier, das Elixier.
01:24:58Ich werde ihn gesund machen.
01:25:01Er hat wirklich...
01:25:03Weil Johannes glaubt, es dem Meister gleich tun zu können.
01:25:06Selbst ein großer Arzt zu sein.
01:25:08Ich friere euch an, Fräulein, hindert ihn daran.
01:25:09Hindert ihn, bevor es zu spät ist.
01:25:11Ich?
01:25:12Warum gerade ich?
01:25:13Weil nur ihr ihn hindern könnt, auf euch wieder hören.
01:25:16Er liebt euch doch.
01:25:17Und außerdem weiß ich nicht, wo der Meister steckt.
01:25:21Trotzdem.
01:25:22Wir müssen ihn finden.
01:25:30Das also ist das Elixier.
01:25:44Handelt ihr im Namen des Paracelsus oder in eurem eigenen?
01:25:54Das müssen wir wissen.
01:25:55Im Namen des Paracelsus.
01:25:58Nein!
01:25:59Nein!
01:26:00Das kann mir der Junge doch nicht antun.
01:26:02Es ist so, wie ich euch sage.
01:26:06Komm!
01:26:10Wenn es aber nun doch schädlich ist...
01:26:13Seid beruhigt, Herr Froben.
01:26:15Das Elixier wird euch Kraft und Gesundheit geben.
01:26:42Merkst du noch immer nichts?
01:27:01Das nenne ich Kunst.
01:27:29Das nenne ich einen Lebensdrang.
01:27:31Ich spür's durch meine Gliederinnen, wie ein Jungborn.
01:27:36Wahrlich, Johannes, du bist ein Arzt.
01:27:38Bin die Welt noch nicht gesehen.
01:27:40Kundiger schier als dein Meister.
01:27:42Hoch, wenn ihr wüsstet, wie mir zum Mut ist.
01:27:44Als hätte ich Mala gegessen.
01:27:46Noch nie habe ich solch köstlich Wohlgefühl verspürt.
01:27:50Es rieselt mir bis in die Zehenspitzen.
01:27:59Nein!
01:28:02Froben!
01:28:03Johannes!
01:28:04Wartet, wartet!
01:28:06Froben!
01:28:07Johannes, du hast...
01:28:08Du hast doch...
01:28:29Das war der Buchdrucker Froben.
01:28:34Was hast du ihm gegeben?
01:28:36Das Elixier.
01:28:38Ich habe es bereitet nach eurer Formel.
01:28:40Giftmesser.
01:28:41Das ist kein Gift.
01:28:42Froben ist nicht daran gestorben, sondern einer Apokalypsia.
01:28:45Ich bin schuld.
01:28:46Ich allein.
01:28:47Ausreden sind das!
01:28:48Schreibt nicht so im Haus eines Toten.
01:28:50Das habt ihr fein gemacht, Paracelsus.
01:28:52Ihr habt Froben ermordet.
01:28:53Jetzt ist es aus mit euch, Paracelsus.
01:28:55Ihr seid ein Mörder.
01:28:57Wisst ihr das?
01:28:58Oh, nein, nein, nein, nein.
01:29:00Ihr seid es, die man Mörder nennen sollte.
01:29:02Mörder jedes neuen Gedankens.
01:29:04Aber auch Quäler, Zerstörer, Leidbringer.
01:29:07Denn was kümmern euch die Kranken, wenn nur die Goldstück in euren Taschen klimpern?
01:29:11Wenn ihr nur eure Ämter behalten könnt und werdet ihr so unwissend wie das Hornvieh?
01:29:15Hornvieh!
01:29:16Aber dass eure Dummheit nicht als Tageslicht kommt,
01:29:18dafür müsste das Paracelsuswerk zerschlagen werden.
01:29:21Ihr Abhub!
01:29:22Und wahrhaftig, ihr habt es zerschlagen und besudelt mit eurem Geifer,
01:29:25aber ich weiche nicht!
01:29:27Oh, ich darf mich freuen, dass wir die Schelgfeind sind,
01:29:30denn die Wahrheit hat keinen Feind als die Lüge.
01:29:44Das habe ich nicht gewollt.
01:29:57Ihr könnt mich morden,
01:29:59aber nicht töten,
01:30:01denn ich bin ewig.
01:30:03Und mehr will ich richten nach meinem Tod über euch,
01:30:05denn vorher merkt es euch,
01:30:07der Theophrast wird mit euch kämpfen, ohne den Leib.
01:30:15Jetzt ist die Stunde da.
01:30:17Schickt die Brüttel aus, sie sollen ihn festnehmen
01:30:19und nach Herzenslust mit ihm erfahren.
01:30:27Renata.
01:30:31Ein Wort nur.
01:30:33Ein einziges Wort.
01:30:36Hör mich doch an.
01:30:38Ich habe eitel gehandelt, dumm und niederträchtig,
01:30:41aber ich bin doch kein schlechter Mensch, hörst du?
01:30:44Das war doch alles nur um deine Dünnen.
01:30:46Was ich getan habe, das war Liebe.
01:30:48Ich habe dich verliebt.
01:30:50Ich habe dich verliebt.
01:30:52Ich habe dich verliebt.
01:30:54Was ich getan habe, das war Liebe.
01:30:56Verzweiflung.
01:30:58Ein großer Arzt wollte ich werden,
01:31:00indem ich vor ihm heilte.
01:31:02Und nun?
01:31:06Ich will alles wieder gut machen.
01:31:11Gut machen?
01:31:13Wie willst du das gut machen?
01:31:19Johannes!
01:31:24Johannes!
01:31:40Ihr müsst fliehen, Meister.
01:31:42Fliehen?
01:31:44Gleich, schnell,
01:31:46ehe Sie die Stadttüren zugesperrt haben.
01:31:50Fort, Meister, Sie rücken schon an.
01:31:52Meine Manuskripte, meine Apotheken,
01:31:54das lasst meine Sorge sein.
01:31:56Ich bleibe hier, bringt euch nur Essenssicherheit.
01:31:58Verdammt!
01:32:00Sie kommen von allen Seiten.
01:32:02Gott zum Gruß, alle fröhlichen Leute.
01:32:04Fliegenbein, du bist hier.
01:32:06Just zur rechten Stunde.
01:32:08Wir wollen ein Possenstück spielen
01:32:10und das nennt sich
01:32:12des Gauklers Dankbarkeit.
01:32:14Passiert.
01:32:22Passiert.
01:32:34Was fühlt ihr, wie die Maulwürfe?
01:32:36Wenn ihr euer schmutzig Hemd sucht.
01:32:38Ich hab's nicht gestohlen
01:32:40und meine Zeit auch nicht gefattert.
01:32:42Halt's Maul, du Mistpatzen von Dingen,
01:32:44die du nicht verstehst.
01:32:46Was wohl in der Stadt steht auf dem Spiel?
01:32:48Wir suchen einen argen Sünder, wo entwischt ist.
01:32:50Ihr seid wohl den Paracelsus.
01:32:52Da könnt ihr mein Stroh lange umdrehen.
01:32:54Aber das sag ich euch,
01:32:56ein jeder von uns würde ihm helfen.
01:32:58Mit Freude und Dankbarkeit.
01:33:00Das ist er, er ist ein Rebell.
01:33:14Anhalten!
01:33:20Anhalten!
01:33:36Ja, ich bin wieder da.
01:33:40Hey, hau rein!
01:33:46Gebt doch ein Obacht, was ich jetzt tue.
01:33:48Etwas ganz Besonderes.
01:33:58Ich bin wieder da.
01:34:00Er fliegt weit.
01:34:02Er fliegt weit.
01:34:18Er fliegt weit.
01:34:26Er will Gold.
01:34:28Er will Gold.
01:34:30Er fliegt weit, scheiß Gulden.
01:34:42Ich bin wieder da.
01:34:44Rein ist's.
01:34:48Ich bin wieder da.
01:35:18Lass, lass, ich krieg keine Luft.
01:35:30Es ist eine Schande für unsere Stadt.
01:35:32Dann schnell das Geld her.
01:35:34Wache, setz die Gefangenen.
01:35:48Ich bin wieder da.
01:35:50Ich bin wieder da.
01:36:18Der Geldsack meiner Tochter?
01:36:22Ja.
01:36:24Ich hab ihm den Beutel gegeben.
01:36:26Du?
01:36:28Du hast mich die Macht des Geldes gelehrt.
01:36:30Die 100 Gulden waren gut verwendet.
01:36:32Verwendet wozu?
01:36:34Für Paracelsus.
01:36:48Wir aber wollen gehen und ihn suchen.
01:36:50Wo werden wir ihn finden?
01:36:52Überall, wo Leid und Not ist.
01:37:18Überall haben wir dich gesucht, Paracelsus.
01:37:20In Kolmar und Nürnberg.
01:37:22In Beratshausen und Sankt Gallen.
01:37:24Im Sundgau und in Schwaben.
01:37:26Und immer fanden wir nur deine Fährte.
01:37:28Die treue Liebe deiner Kranken.
01:37:30Und den Hass deiner Zunftgenossen.
01:37:32Soll aber nun deines Wanderns ein Ende sein.
01:37:34So ist es des Kaisers Wille.
01:37:36Denn er hat nicht zu suchen.
01:37:38Er hat nicht zu suchen.
01:37:40Er hat nicht zu suchen.
01:37:42Er hat nicht zu suchen.
01:37:44Er hat nicht zu suchen.
01:37:46So ist es des Kaisers Wille.
01:37:48Denn er hat nicht zuletzt aus meinem Mund
01:37:50von deinen wunderbaren Taten und Heilungen gehört.
01:37:52Seien keine Wunder.
01:37:54Der Kaiser will dir Macht, Ruhm und Ehre geben,
01:37:56wie dir es gebührt.
01:37:58Macht, Ruhm und Ehre.
01:38:02Wie habe ich sie ersehnt.
01:38:04Und darum wünscht und befiehlt
01:38:06seine kaiserliche Majestät,
01:38:08du sollst sofort aufbrechen
01:38:10und an seinen Hof nach Innsbruck reisen.
01:38:12Nach Innsbruck soll ich?
01:38:14An den Hof?
01:38:22Du lehnst es ab?
01:38:24Ich sehe es an deinen Minen.
01:38:42Ich brauche das Volk.
01:38:44Es schreit nach mir.
01:38:46Dem Kaiser nicht.
01:38:48Dem Volke muss ich dienen.
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