• vor 5 Monaten
Das Internetfieber grassiert: Resi hat unter Bennos Namen auf eine Annonce geantwortet, Prälat Hinter will Seelsorge per E-Mail betreiben, Flo per Internet seine Mutter Martina verkuppeln – und alle haben Conny Rauscher, den Inhaber einer Computerfirma, mit der Gestaltung ihres Internet-Auftritts beauftragt, auch die neue Sparkassenleiterin Doris Janker. Dann wird Rauscher allerdings tot im Internetcafé seiner Frau Trixi aufgefunden. Bei dem von Resi arrangierten Blind Date trifft sich Benno im Café mit Martina – es funkt heftig. Benno kommt schnell hinter Martinas großes Problem: Sie hat Spielschulden in Höhe von 300.000 Mark. Der Sparkassenvorstand Dr. Schmiedle gibt unter Druck zu, dass Dr. Schillinger, der Vorgänger von Frau Janker, die gleiche Summe veruntreut hat, was aus Sorge um das Image der Bank verheimlicht wurde. Gibt es einen Zusammenhang? (Text: Sat.1)

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Transkript
00:00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:00:31Ja?
00:00:32Hi, ich bin's.
00:00:33Wann kommst du nach Hause?
00:00:34Wann kommst du, wann kommst du?
00:00:36Ihr habt doch doch gesagt,
00:00:37du sollst den neuen Netzwerk-Checker installieren.
00:00:39Jetzt kann ich mir wieder
00:00:40eine ganze Nacht um die Ohren schlagen.
00:00:42Ich wollte bloß wissen,
00:00:43ob du noch was zu essen haben möchtest.
00:00:45Weißt du was?
00:00:46Lass mir einfach meine Ruhe, ja?
00:00:48Zieh doch gleich in die Firma, du Blödmann.
00:00:52Vergiss es.
00:00:56Der spinnt ja wohl total.
00:00:58Ich kann dir gar nicht sagen, wie mich das alles nervt.
00:01:01Wenigstens haben wir jetzt noch ein bisschen Zeit.
00:01:13Was ist denn?
00:01:14Ich weiß nicht.
00:01:15Die ganze Streiterei mit meinem Mann und ...
00:01:18Ich versteh's schon.
00:01:21Was hältst du davon, wenn du ein anderes Mal wiederkommst?
00:01:24Am Ende kommt doch nur noch der neue Netzwerk-Checker.
00:01:27Am Ende kommst du früher nach Hause
00:01:29und dann geht die ganze Katastrophe erst richtig los.
00:01:33Schon klar.
00:01:34Kein Problem.
00:01:44Jetzt geh ruhig.
00:01:48Was ist los?
00:01:51Das kann so nicht weitergehen, Trixi.
00:02:28Frühstück verdient.
00:02:38Mama, was ist los? Hast du kein Bett?
00:02:49Wer kann mal was sagen?
00:02:51Ich hab's nicht verstanden.
00:02:53Ich hab's nicht verstanden.
00:02:56Wer kann mal?
00:02:57Morgen, Benno.
00:02:58Du bist es. Mit der Leiterei wächst mir Mama auf.
00:03:01Arbeit ruft.
00:03:02Im Internet-Café at home wurde der Inhabertod aufgefunden.
00:03:05Ist es das Computer? Wird's aus oberhalb der Marktstraße?
00:03:08Genau der.
00:03:09Sag mal, was bist du eigentlich so muffig?
00:03:11Ja, muffig, muffig.
00:03:12Seit Mama ein Computer hat,
00:03:13schläft sie mehr vom Computer als vom Fernseher.
00:03:15Ah.
00:03:16Also, fuck it, steht kein Frühstück auf dem Tisch, hm?
00:03:19Genauso ist es.
00:03:20Bis gleich.
00:03:23Weh, weh, weh, Pension.
00:03:25Ja, weh, weh, weh. Ich hab Bauchweh und keinen Kaffee.
00:03:46Sag mal, was macht ihr da?
00:03:48Sie können doch hier nicht einfach so drauf losknipsen.
00:03:50Ich wollte das doch gar nicht. Hören Sie auf, Mensch!
00:03:53Geben Sie mir sofort die Zähne!
00:03:54Nein, nein, nein, nein!
00:03:55Reicht noch! Reicht noch!
00:03:56Ruhe!
00:03:58Ja, endlich.
00:04:00Was ist denn da los? Wie schaust denn du aus?
00:04:02Ich? Ich war beim Friseur.
00:04:04Das ist übrigens Frau Janka. Sie hat den Toten gefunden.
00:04:07Das ist eine absolute Unverschämtheit.
00:04:09Der hat mich nicht mal gefragt, ob er knipsen darf.
00:04:11Kollege Berghammer.
00:04:12Guten Tag.
00:04:13Also, ich hab mit der Sache sowieso erst mal überhaupt nichts zu tun.
00:04:16Ich hatte nämlich bloß einen Termin beim Herrn Rauscher.
00:04:18Und die Firma nebendran, die war abgeschlossen.
00:04:20Und da hab ich gedacht, vielleicht hat er ja im Atom zu tun.
00:04:22Und da bin ich reingegangen und da lag der am Boden.
00:04:24Tot.
00:04:25Und das war so ein netter Kerl.
00:04:27Aha.
00:04:29Dann könnten Sie das meiner Kollegin noch mal erklären,
00:04:31weil ich glaube, ihr habt jetzt dialektisch was nicht verstanden.
00:04:34Der Kollege möchte wissen, was Sie für einen Termin hatten.
00:04:37Genau.
00:04:38Es ging um die Alpenländische Kreditbank, um die neue Homepage.
00:04:41Um was ging's?
00:04:43Homepage.
00:04:45Homepage.
00:04:47Wir wollten meine Änderungsvorschläge durchgehen.
00:04:50Für die Hausseite, Herr Berghammer.
00:04:53Treffend übersetzt, Pfeiffer gut.
00:04:55Homepage, aha.
00:04:57Äh, Frau Janker, ist Ihnen in der letzten Zeit irgendwas aufgefallen an Herrn Rauscher?
00:05:02Bis heute eigentlich nicht.
00:05:04Aber das eine muss ich Ihnen noch mal sagen.
00:05:06Ja, vielen Dank, Frau Janker, vielen Dank.
00:05:07Aber bitte nicht zu weit weg, ja?
00:05:09Danke.
00:05:13Servus.
00:05:14Servus, Benno.
00:05:15Also, sprich.
00:05:16Also, pass auf, es gibt Anzeigen für Fremdeinwirkung.
00:05:19Ja, sonst wären wir ja vollkommen umsonst.
00:05:20Hier, Pfeiffer, schauen Sie, Fotografen raus, hören Sie mal was.
00:05:23Also, haben wir Pappen.
00:05:24Todeszeitpunkt 2 Uhr nachts, 4 Uhr nachts ungefähr.
00:05:27Schau her.
00:05:28Die Platzwunde hier am Kopf ist wahrscheinlich die Todesursache.
00:05:31Und hier hat er einen Haufen Blutergüsse.
00:05:33Der muss gestoßen worden sein.
00:05:35Wir haben Blutspuren an der Tischkante gefunden.
00:05:38Wahrscheinlich kam der Täter von dort und hat Herrn Rauscher von sich weggestoßen.
00:05:41Der hat dann das Gleichgewicht verloren und ist nach hinten gefallen.
00:05:45Er muss dann mit dem Hinterkopf hier an die Ecke gefallen sein.
00:05:48Und dann zu Boden.
00:05:50Irgendwelche Fingerabdrücke?
00:05:51Die Türklinke wurde abgewischt.
00:05:53Nur eine Art Abdrücke dran.
00:05:55Wahrscheinlich die von Frau Janka.
00:05:57Belastet sie aber nicht.
00:05:59Ja, vielleicht war sie so clever und hat die Tür extra abgewischt,
00:06:01um als Kundin bewusst neue Fingerabdrücke zu hinterlassen.
00:06:04Also, der Rauscher ist eindeutig von einem Mann gestoßen worden.
00:06:07Von dem Mann, Pfeiffer?
00:06:08Da haben Sie aber schön mitgedacht.
00:06:10Ich werde das bei Gelegenheit bei Frau Dr. Zirner vorbringen.
00:06:12Also, das wäre sehr schön, Sabrina.
00:06:14Benno!
00:06:15Hey, was soll denn das?
00:06:17Also, es hätte auch eine Frau sein können.
00:06:19Was war jetzt das?
00:06:20Ein Menschenversuch, Pfeiffer.
00:06:22Verstehe ich nicht.
00:06:23Ein Test.
00:06:24Sehr witzig.
00:06:25Fingernagel abgebrochen.
00:06:32Anscheinend kann man schön was verdienen mit dem Computergraf.
00:06:35Festplatte hat Gold im Boden.
00:06:37Was?
00:06:39Was ist denn um die Zeit?
00:06:41Frau Rauscher?
00:06:43Ja.
00:06:44Mein Name ist Lorenz Kripotölz.
00:06:47Berghammer.
00:06:49Frau Rauscher, Ihr Mann...
00:06:50Der ist noch in der Firma arbeiten.
00:06:53Dürften wir schnell reinkommen?
00:06:55Ähm...
00:06:56Ja.
00:06:57Danke.
00:07:05Wie ist denn das passiert?
00:07:07Wahrscheinlich hat jemand gestoßen und ist mit dem Hinterkopf an die Tischkante gefallen.
00:07:10Wer macht so was?
00:07:12Ich darf mehr gewissen, deswegen sind wir unterwegs.
00:07:15Frau Rauscher, hat Ihr Mann öfter so spät nachts gearbeitet?
00:07:19Ja, hat er.
00:07:22Das Internetcafé ist zwar eigentlich meins, aber wenn was kaputt ist, kennt er sich besser aus.
00:07:28Der Laden lief so gut, da hat er tagsüber keine Zeit gehabt.
00:07:34Für wen hat er zuletzt gearbeitet?
00:07:38Die Alpenländische Kreditbank hauptsächlich.
00:07:41Die wollten alles neu haben, komplett neue Computer und so.
00:07:45Und...
00:07:47Er hatte eine Brille auf dem Hinterkopf.
00:07:50Und die Wartungsaufträge und die Ladenkundschaft natürlich noch.
00:07:56Und dann war da noch eine Frau Berghammer.
00:08:01Meine Mama.
00:08:03Sie haben Post.
00:08:08Übertragung beendet.
00:08:15Liebe Martina, wenn du einen starken Mann für ein neues Leben suchst
00:08:20und Wert auf Charme, Witz und Solvenz legst, dann bin ich genau der Richtige.
00:08:25Einfühlsame Schwiegermutter vorhanden.
00:08:27Dein Benno aus Bad Tölz.
00:08:31Nur wenn das nix wird.
00:08:37Master Seven, Scherer, hallo?
00:08:40Der Conny ist tot.
00:08:43Das gibt's ja nicht.
00:08:46Wie ist denn das passiert?
00:08:49Er ist tot.
00:08:51Das gibt's ja nicht.
00:08:54Wie ist denn das passiert?
00:08:55Im Internetcafé.
00:08:57Platzhund am Kopf.
00:09:00Das kann ein Unfall gewesen sein, aber wahrscheinlich nicht.
00:09:06Sag mal, wo bist du eigentlich hingefahren, als du gestern von mir weg bist?
00:09:09Sag mal, verdächtigst du mich jetzt?
00:09:11Das war nur eine Frage.
00:09:13Lass uns lieber überlegen, was wir jetzt machen.
00:09:15Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns erstmal nicht sehen.
00:09:19Die Bullen waren schon da.
00:09:22Heute ist aber nicht auswendig.
00:09:24Jetzt halt vernünftig.
00:09:26Ich überleg mir was.
00:09:35Tut Mama kommt.
00:09:37Ich meld mich.
00:09:49Mein Gott, wo warst du denn wieder?
00:09:51Nirgends.
00:09:53Du hast mein Geld aus dem Zimmer genommen.
00:09:55Ach, das stimmt doch gar nicht.
00:09:57Die ganze Nacht hab ich dich gesucht.
00:09:59Halt das nicht aus ohne deine Mami.
00:10:01Ja, sehr witzig.
00:10:03Ich lass mir meine gute Laune von dir nicht verderben.
00:10:07Was, was?
00:10:09Jetzt kannst dich bald so viel amüsieren, wie du magst.
00:10:11So.
00:10:13Und zwar mit einem solventen Herrn aus Tölz.
00:10:15Herrgott, jetzt gib halt die Kuppelei auf.
00:10:17Du weißt doch ganz genau, dass wir einen brauchen, der deine Schulden zurückzahlt.
00:10:21Den such ich mir schon selber.
00:10:25Bei meiner Attraktivität hab ich das überhaupt nicht.
00:10:27Aber schon gleich gar nicht nötig, dass ich mich von meinem eigenen Sohn verkuppeln lasse, gell?
00:10:31Überhaupt nicht.
00:10:37Dusche und WC ausgestattet.
00:10:4058 Kapp.
00:10:42Dusche ausgestattet.
00:10:4458 Kapp.
00:10:46Die sind ja billiger.
00:10:50Ich hab ein Mehl.
00:10:54Also.
00:10:58Und jetzt.
00:11:00So ein netter Mensch.
00:11:06Lieber Herr Ben aus Tölz, vielen Dank für Ihre netten Zeilen.
00:11:10Ich würde mich sehr gerne mal mit Ihnen treffen.
00:11:13Wie wär's mit morgen um 17 Uhr im Café Edelweiß?
00:11:17Alles liebe Martina.
00:11:20Also, Antwort, Antwort, Antwort.
00:11:26Und liebe Martina.
00:11:32Das passt.
00:11:34Hallo.
00:11:36Mama, wieder nix zum Essen. Das Computerzeug hat der Teufel gesehen.
00:11:39Der Teufel konnte es nicht einmal einschalten.
00:11:41Ah, neue Frisur.
00:11:43Ich hab's erkannt.
00:11:45Wann kommt's denn so spät? Ich warte schon die ganze Zeit.
00:11:47Wir haben noch einen Fall.
00:11:49Den Rauscher da von dem Computercafé da oben von der Marktstraße, der ist he.
00:11:54Was he?
00:11:55Tot.
00:11:57Angebracht.
00:11:58Naja, wissen wir noch nicht.
00:12:00Ja, um Himmels Willen.
00:12:02Das war ja ein ganz netter Mensch und so freundlich und so geduldig und außerordentlich höflich.
00:12:07Woher hast du den gekannt?
00:12:09Der hat mir doch das alles beigebracht, das ganze Geschiss mit der Maus und so.
00:12:13Und ich lern ja sowas erst beim dritten, beim zehnten Mal.
00:12:17Weißt was?
00:12:19Wenn du eine Tochter gewesen wärst, den hätten wir sofort genommen.
00:12:22Mama, der ist verheiratet.
00:12:24Ja, die Besten trifft's halt nicht zuerst.
00:12:27Frau Berghammer, wenn Sie den Herrn Rauscher so gut gekannt haben,
00:12:31ist Ihnen irgendwas an ihm in letzter Zeit aufgefallen?
00:12:35Ja, furchtbar gestresst war er halt.
00:12:37Ich hab ihm eh gesagt, er soll in den Urlaub fahren.
00:12:39Normalerweise sagst du ihm, das können sich bloß Beamte leisten.
00:12:42Ja, deswegen ist er ja nicht gefahren.
00:12:47Grüß Gott.
00:12:48Was machen Sie da?
00:12:49Frau Berghammer hat gesagt, es soll ein Fahrer aufkommen.
00:12:51Was soll das?
00:12:5315 Pizza.
00:12:5415 Pizzen?
00:12:56Mhm.
00:12:57Die hab ich aus dem Internet.
00:12:5915 waren am billigsten.
00:13:06Ja, sowas, der Herr Rauscher.
00:13:08Ist immer wieder schrecklich, wenn so ein junger Mensch
00:13:10mitten aus seinem Leben gerissen wird.
00:13:12Wer richtet mir denn jetzt meine Homepage ein?
00:13:15Weiß man denn schon Näheres? Bitte.
00:13:17Befund haben wir noch keinen, aber wir müssen schon von Mord ausgehen.
00:13:21Ist Ihnen an dem Herrn Rauscher in der letzten Zeit irgendwas aufgefallen?
00:13:26Oh nein, er war gut gelaunt wie immer.
00:13:28Ich hatte durchaus den Eindruck, dass es ihm eine große Freude bereitet,
00:13:32diese unsere Homepage einzurichten.
00:13:34Wir bieten jetzt unsere Seelsorge auch per E-Mail an.
00:13:40Aber Sie werden doch um Gottes Willen
00:13:41nicht ganz auf einen virtuellen Prelaten umstellen.
00:13:44Das wäre wirklich schade.
00:13:45Na ja, wenn virtuell tugendhaft heißt, wäre so groß der Schaden nicht.
00:13:49Herr Berghammer, Sie später.
00:13:51Übrigens, Ihre neue Frisur steht Ihnen ausgezeichnet.
00:13:54Ich habe es wohl bemerkt.
00:13:57Danke.
00:14:02Ich brauche jetzt dringend einen Schnaps.
00:14:04Was musst du? Drei Pizzas in dich hineinspachteln?
00:14:07Du wolltest ja keine.
00:14:08Du hast ja schon so kreislich ausgeschaut.
00:14:09Also was ich nicht begreife, der Herr Rauscher war ja so ein netter Mensch.
00:14:12Es gibt nicht das geringste Anzeichen dafür,
00:14:14dass irgendjemand was gegen ihn gehabt hätte.
00:14:16Vielleicht spült sich die Sauerei hinter der Fassade ab.
00:14:18Die Netten fressen sehr gerne in sich hinein.
00:14:20Du hältst dich für nett?
00:14:21Ja, ich schon, aber das gilt nicht für Pizzareienfresser.
00:14:24Ha.
00:14:25Hey, wie soll jetzt ich da einsteigen?
00:14:28Ja, du isst doch nichts mehr. Irgendwann klappt es schon.
00:14:31So lange haben wir aber nicht Zeit.
00:14:33Dann denkst du an nichts Schlechtes, machst die Zeitung auf und dann sowas hier.
00:14:38Moment mal.
00:14:40Nun gucken Sie sich das mal an hier.
00:14:42Ich und der Tote.
00:14:43Das ist ja gerade so dargestellt, als wäre ich der Hauptverdächtige.
00:14:46Jetzt beruhigen Sie sich. Wir wollen ja gar nicht zu Ihnen.
00:14:48Beruhigen? Nun Sie Scherzkeks, Sie Bayerischer.
00:14:50Was glauben Sie denn, wie der Dr. Schmiedle mich jetzt fertig gemacht hat?
00:14:53Wer ist bitte Dr. Schmiedle?
00:14:54Der Bankdirektor.
00:14:55Das ist mein Chef.
00:14:56Da sagt er doch zu mir, ich bin schuld.
00:14:58Ich hätte verhindern müssen, dass ich mit dem Toten in Verbindung gebracht werde, öffentlich.
00:15:02Na, wie hätte ich denn das machen sollen?
00:15:04Ja, da haben Sie recht, aber jetzt sonst wo der Schillinger ist, der Kollege, den brauchen wir.
00:15:07Kollege?
00:15:08Also, wenn mir das nochmal passiert, dann bin ich gefeuert.
00:15:10Da kannst du mir meine Karriere auf die Beine schmieren.
00:15:12Ich meine, was soll ich denn machen? Wir sind doch hier auf dem Dorf.
00:15:14Stadt.
00:15:15Hä?
00:15:16Stadt, Bad Tölz.
00:15:17Nee, nee, nee.
00:15:18Na, was mach ich denn jetzt?
00:15:19Eine Gegendarstellung geht ja wohl nicht.
00:15:21Es stimmt ja, was hier steht.
00:15:22Aber das darf nicht nochmal passieren.
00:15:24Wo schreien Sie es mir auf? Ich kann doch auch nichts dafür, Frau Janke.
00:15:27Da müssen Sie sich bitte direkt an die Redaktion wenden.
00:15:29Mir tut es auch leid.
00:15:31Ich hätte mir meinen Einstieg ja auch ein bisschen anders vorgestellt.
00:15:34Wir müssen jetzt trotzdem den Herrn Schillinger sprechen.
00:15:36Dann müssen Sie leider mit mir Vorreden nehmen.
00:15:38Der Herr Schillinger wurde auf eigenen Wunsch vor zwei Wochen aus der Filialleitung entlassen.
00:15:42Auf eigenen Wunsch?
00:15:43Ja.
00:15:44Jeder, aber nicht der Schillinger.
00:15:46Warum denn nicht?
00:15:47Das war doch sein überzeugter Banker. Für den war die Albenkreditbank seine Privatbank.
00:15:50Sie hat zum Leidwesen von der Eva.
00:15:52Eva?
00:15:53Ja, seine Frau. Mit ihrem Bruder habe ich Eishockey gespielt.
00:15:55Bitte, das weiß ich ja noch gar nicht. Du hast was?
00:15:58Ich bin ein Mann voller Geheimnisse.
00:16:00Sie sagen es einmal, Frau Janke.
00:16:02Der Schillinger, sagen Sie, ist auf eigenen Wunsch entlassen worden.
00:16:05So wurde es mir ja gesagt.
00:16:08Das glaube ich gerne, dass man Ihnen das so gesagt hat.
00:16:10Mehr weiß ich leider auch nicht. Ich bin doch auch erst vor zwei Wochen aus Chemnitz hergekommen.
00:16:14Das hört man.
00:16:15Frau Janke, da müssen wir jetzt leider Ihren Chef bemühen, ja?
00:16:17Oh, nun wollte ich uns gerade die Schälchenhäschen einschenken.
00:16:20Schälchen? Was ist das schon wieder? Sowas wie Homepage?
00:16:23Nee, Kaffee. Oder wollten Sie lieber Möckelfuck?
00:16:27Äh, nein, danke. Wiederschauen.
00:16:33Herr Gottsache, mit! Wenn ich wusste hätte, dass diese Janke sowas von unfähig ist!
00:16:37Es kann doch niemand was dafür, wenn er einen Toten findet.
00:16:40Aber man kann was dafür, wenn man sich damit fotografieren lässt!
00:16:43Herr Dr. Schmidl, da kann es auch nichts dafür.
00:16:45Ich habe den Paparazzi erst rausgeschmissen, nachdem er auch mich abgeschossen hat.
00:16:48Sagen Sie mal, Herr Berghammer, gehört es die Frau Janke auch schon zum Kreis ihrer Verdächtigen?
00:16:51Genau wie Sie.
00:16:53Wie meinen Sie das?
00:16:55So wie ich es gesagt habe.
00:16:59Herr Berghammer, Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich ...
00:17:02Herr Dr. Schmidl, in so einer Kleinstadt wie Tölz könnte so ein Fall für uns jeder zu die Verdächtigen.
00:17:08Sagen Sie mal, warum ist denn der Schilling nicht mehr bei Ihnen in der Filiale?
00:17:12Ja, der ...
00:17:15Der ist ganz überraschend zu mir gekommen und hat um die Auflösung seines Arbeitsvertrags gebeten.
00:17:20Und warum?
00:17:22Über seine Motive weiß ich nichts.
00:17:24Haben Sie mit ihm nicht drüber geredet?
00:17:26Ja, selbstverständlich, aber er wollte mir nichts sagen.
00:17:29Der eignet sich.
00:17:30Ja, das habe ich auch gefunden.
00:17:34Sagen Sie mal, Herr Berghammer, ist er mit Ihnen im gleichen Golfclub?
00:17:39Ja, selbstverständlich, vielleicht bockt man mal einen vielleicht hintereinander.
00:17:42Ja, wunderbar.
00:17:43Darf ich mit?
00:17:45Ja, gern.
00:17:46Ja, einen Moment, bitte.
00:17:51Ich frage Frau Rauscher.
00:17:53Hallo.
00:17:54Wie geht's Ihnen denn?
00:17:55Den Umständen entsprechend.
00:17:58Haben Sie mal im Internetcafé nachgesehen, ob Ihnen irgendwas entwendet wurde?
00:18:01Nee, ist alles noch da, aber warum?
00:18:03Also kein Raubüberfall.
00:18:05Was haben der Dr. Schmidl und der Herr Schilling eigentlich mit Ihrem Mann zu tun gehabt?
00:18:09Das waren seine besten Kunden.
00:18:11Und mehr weiß ich nicht.
00:18:13Schauen Sie sich ruhig um, vielleicht finden Sie Hinweise.
00:18:15Danke.
00:18:16Da bin ich wieder.
00:18:17Einen Moment.
00:18:21Siehst du das rote A dort?
00:18:23Da musst du rein.
00:18:25Frag's nach der Frau Eberdinger, ja?
00:18:27Ich hab die umgemäht.
00:18:30Das hat doch keinen Sinn.
00:18:33Ich krieg da sowieso keine Arbeit.
00:18:35Und wer soll mir dann das ganze Geld zurückzahlen, wenn du nix verdienst?
00:18:40Jetzt probier's halt wenigstens.
00:18:42Ja.
00:18:43Ja.
00:18:44Ja.
00:18:45Ja.
00:18:46Ja.
00:18:47Ja.
00:18:48Jetzt probier's halt wenigstens.
00:18:52Aber wenn ich nix krieg, ich zahl dir das schon irgendwie zurück.
00:18:58Weißt du, was du für mich machen kannst?
00:19:00Dann gehst du morgen um 5 ins Café Edelweiß, so wie ich's dir gesagt hab.
00:19:05Du willst mich wirklich loswerden, hm?
00:19:07Na, das täte dir doch gut, wenn du mal wieder jemanden hättest.
00:19:11Wer will denn schon so eine wie mich?
00:19:14Das willst du bloß ein.
00:19:16Wenn du jetzt gehst, kriegst du was.
00:19:20Ja.
00:19:21Ja.
00:19:34Entschuldigung, darf ich mal bitte?
00:19:35Bitte sehr.
00:19:37Danke.
00:19:42Ja, da bin ich wieder.
00:19:44Nee, ist noch nichts angegangen.
00:19:46Geht schon, komm.
00:19:48Entschuldigung, es klingelt auf der anderen Leitung.
00:19:50Komm mal wieder.
00:19:55Gut, dass du kommst. Sag mal, kannst du dich um unsere Internetaufträge kümmern?
00:19:58Erst mal probeweise.
00:19:59Ich wollte eigentlich bloß meinen Beileid aussprechen, aber klar, kann ich schon machen.
00:20:03Ich such dir alle Unterlagen raus und du stellst dich bei den Kunden.
00:20:07Entschuldigung, kann ich zurückrufen bitte?
00:20:09Danke.
00:20:11Und, schon was Verdächtiges gefunden?
00:20:14Nein, leider nicht.
00:20:15Ich sag doch, dass er keine Probleme hatte.
00:20:18Das ist übrigens der Herr Hauptkammer, Herr Berghammer.
00:20:20Und wer sind Sie?
00:20:21Florian Scherer.
00:20:23Ich bin der Stammkunde, mach alles, was mit dem Internet zu tun hat.
00:20:26Grüß Sie.
00:20:27Sie sagen, in letzter Zeit ist Ihnen da am Herrn Rausch schon was Ungewöhnliches aufgefallen?
00:20:32Nein, der war so gut drauf wie immer.
00:20:35Aha.
00:20:38Noch was?
00:20:39Nein, danke, das gelang mir schon.
00:20:40Ich schau noch ein bisschen weiter.
00:20:43Hier.
00:20:44Schauen wir es gleich durch.
00:20:45Und über Kohle reden wir dann, ja?
00:20:47Ja, kein Problem.
00:20:48Also, ciao.
00:20:50Und immer schön nett sein zur Kundschaft.
00:20:51Ja, ja.
00:20:54Da hast du doch keine Augen im Kopf.
00:20:55Entschuldigung.
00:20:59Wie komm ich dazu?
00:21:00Der vom Bestattungsinstitut Pax und der von Pieters.
00:21:04Auch übrigens, mein Beileid.
00:21:12Boah, sie sammeln sich die Geier.
00:21:18Ich glaub, ich spinn.
00:21:19Einfach alles aufgeben?
00:21:20Die ganze Arbeit umsonst?
00:21:23Ich will aber überhaupt nicht nach Berlin.
00:21:25Ja, das weiß ich schon langsam.
00:21:26Ja, aber es interessiert dich nicht.
00:21:28Interessiert mich schon, aber es geht nicht anders.
00:21:30Ich häng aber am Teufel.
00:21:31Ich häng selber am Teufel.
00:21:35Jetzt komm, du fickst mir um meinen Nebel.
00:21:37Nein.
00:21:41Man, endlich kommt mal ein Käufer.
00:21:43So, jetzt ist eine Ruhe da draußen.
00:21:46Kümmer dich vielleicht um die Kinder.
00:21:47Die vergrauen jeden Interessenten.
00:21:49Du bist mir noch eine Erklärung schuldig, gell?
00:21:52Ja.
00:21:55Grüß dich, Gerhard.
00:21:56Tag.
00:21:57Servus.
00:21:58Wir haben ein paar Fragen.
00:21:59Im Fall Conny Rauscher.
00:22:00Dürfen wir reinkommen?
00:22:01Ja, ja, klar.
00:22:02Danke.
00:22:07Frau Weichl, was zieht sich aus?
00:22:09Ja.
00:22:10Herr Schillinger, Sie waren doch einer der wichtigsten Kunden von Herrn Rauscher.
00:22:14Ist Ihnen in letzter Zeit irgendwas Ungewöhnliches an ihm aufgefallen?
00:22:17Nein.
00:22:18Der war wie immer.
00:22:20Wir sind ja gut miteinander ausgekommen.
00:22:22Haben einiges ausgetüftelt miteinander.
00:22:24Computermäßig.
00:22:25Bitte.
00:22:26Danke.
00:22:27Hat er Feinde?
00:22:29Nein.
00:22:30Nicht, dass ich wüsste.
00:22:31Was soll man gegen den haben?
00:22:33Sag mal, wann zieht sich aus?
00:22:34Habt ihr was Neues gekauft?
00:22:36Wir gehen mal nach Berlin.
00:22:38Ah, schön.
00:22:39Nach Berlin?
00:22:40Was machst du denn in Berlin?
00:22:42Ich hab ein super Angebot für eine Privatbank.
00:22:45Ah, jetzt verstehe ich.
00:22:46Ich hab mich geschreckt.
00:22:47Was soll denn dem pissen, dass er von der Albenkreditbank weggeht?
00:22:49Du kommst ja nicht weiter in Tölz, oder?
00:22:51Na gut, da hast jetzt du wieder recht.
00:22:53Okay, wenn dir auch nix aufgefallen ist, können wir die Akte Rauscher zumachen.
00:22:56Gib's dir aber schnell auf.
00:22:57So kenn ich dich gar nicht.
00:22:58Ich kenn dich auch nicht so.
00:22:59Wie meinst du jetzt das?
00:23:00Normalerweise bist du im Lokjahr 18.
00:23:02Jetzt bist du tot in Betrieb.
00:23:03Was ist jetzt los mit dir?
00:23:04Kein Wunder, meine Frau will nicht weg von Tölz.
00:23:07Dann bleib halt da.
00:23:08Jetzt hab ich schon gekündigt.
00:23:09Na gut, okay, eher schlecht.
00:23:11Also, dann lasst mich wieder in Ruhe.
00:23:13Servus.
00:23:14Ähm, Tipp von mir.
00:23:15Schenken Sie mir ein paar schöne Blumen.
00:23:16Und sagen Sie ihr, in Berlin ist die Auswahl sehr viel größer.
00:23:19In allem.
00:23:20Das machen wir nicht ganz fertig.
00:23:22Ich bin eure Frau.
00:23:35Ah, es wird Frühling.
00:23:38Ja, das stimmt aber.
00:23:39Wie kommst du grad drauf?
00:23:41Naja, die Malbäume fliegen wieder tief.
00:23:43Ach so.
00:23:45Du, der Schillinger, das war früher so ein lustiger Burschen.
00:23:48Der ist irgendwie so bedrückt.
00:23:49Der gefällt mir überhaupt nicht.
00:23:50Irgendwas stimmt mit dem nicht.
00:23:51Vielleicht hängt's mit der Frau zusammen.
00:23:53Aber ich begreif die nicht, Mensch.
00:23:55Die darf nach Berlin.
00:23:56Ja, obwohl, wenn ich nach Berlin müsste, vielleicht am Ende noch mit dir.
00:24:00Das ist allerdings eine grauenhafte Vorstellung.
00:24:02Genau.
00:24:03Nicht nur für dich.
00:24:12Also laut meiner Rechnung müssten noch zwölf Pizzen übrig sein.
00:24:15Ich wünsch dir viel Spaß.
00:24:17Hättest sogar ein paar mehr essen können.
00:24:20Du weißt was?
00:24:21Ich wette, dass an dem Schillinger sein Berlin-Umzug was faul ist.
00:24:24Und ich wette auf den Floh.
00:24:25Durch den Tod vom Rauscher hat er eine Menge Aufträge.
00:24:28Und der Witwe scheint da auch nah zu sein.
00:24:30Da geht halt jeder am besten seiner Nase nach.
00:24:34Du.
00:24:35Weißt du was?
00:24:37Ich glaub, Mama kocht wieder.
00:24:39Na schön, mein Süßer. Dann lass es dir mal schmecken.
00:24:41Also, bis morgen.
00:24:42Tschüss.
00:24:47Benno!
00:24:48Ja?
00:24:49Kommst du morgen um fünf ins Café Edelweiß?
00:24:52Wieso?
00:24:54Ach ja, du müsstest mir helfen.
00:24:55Ich muss einkaufen, weißt?
00:24:57Da muss man was tragen.
00:24:58Ach so, ja, okay.
00:24:59Um fünf im Café Edelweiß.
00:25:01Ah, dankeschön.
00:25:03Trotzdem.
00:25:06Der Zustand ist eine Katastrophe.
00:25:09Mama, was ist an dem Zustand katastrophal,
00:25:11wenn du einmal wieder kochst?
00:25:13Na, aber mindestens 20, 40, 50, ach, das langt nicht.
00:25:21100 Gäste sind mir in letzter Zeit durch die Lappen gegangen.
00:25:24Ach, das ist doch ein Schwan, Mama.
00:25:26Na, alles wegen der Homepage.
00:25:29Die Leute buchen immer über Internet,
00:25:32und ich bin nicht drin.
00:25:34Ich bin auch nicht drin.
00:25:36Ja, du nicht, aber die Leute ...
00:25:38Ah, mei, dieser Rauscher.
00:25:41Nie hat er Zeit gehabt für mich, und dann stirbt er mal weg.
00:25:44Und ich sitze da in dieser leeren Pension
00:25:47und gehe systematisch pleite.
00:25:49Mama, ich kann dich beruhigen.
00:25:50Die Frau Rauscher hat schon längst wieder einen eingestellt,
00:25:52der dafür zuständig ist.
00:25:53Der kümmert sich auch um deine Homepage.
00:25:55Echt?
00:25:56Sicher.
00:25:58Ach, dann passt's ja.
00:25:59Ja, siehst du's?
00:26:00Und du kommst morgen Abend um 5 ins Edelweiß?
00:26:02Ja, klar, alles ausgemacht.
00:26:03Wenn du's verbrauchst, um 5 im Café Edelweiß.
00:26:05Dann könnten wir ja hinterher miteinander gehen
00:26:07und das Telefon abmelden.
00:26:11Wieso das?
00:26:12Okay, es ruft doch keine alte Sau mehr an.
00:26:14Es geht ja alles über Internet.
00:26:18Und wie kommst du ins Internet rein?
00:26:21Über das Telefondapp.
00:26:23Und dann stellen wir einen virtuellen Gottesdienst
00:26:25und eine Wallfahrt nach Altötting ins Internet.
00:26:27Dann braucht halt keiner mehr aus meinem Haus gehen.
00:26:29Ja, ja.
00:26:30Ja, denken Sie doch an die Behinderten.
00:26:32Ein Gott, in welcher Welt leben würde.
00:26:35Schauen Sie doch mal her.
00:26:37Internet und Religion, das sind doch beides virtuelle Welten.
00:26:41Da besteht doch geradezu die gottgewollte Verpflichtung,
00:26:45die beiden Welten miteinander zu verbinden.
00:26:48Also, ich sehe da unbegrenzte Möglichkeiten.
00:26:50Mein lieber junger Freund,
00:26:51Gott will vor allem,
00:26:52dass die Religion Hilfen für eine sehr irdische Welt anbietet, ja?
00:26:56Ich denke, man muss unserem Glauben wieder mehr Raum einräumen.
00:27:00Raum, Raum, was ist schon Raum?
00:27:02Es ist jetzt nicht die Zeit
00:27:03für eine metaphysische Grundsatzüberlegung, ja?
00:27:05Bitte, die Homepage wurde ganz nach meinen Vorstellungen eingerichtet.
00:27:08Sie sollten lediglich die Gottesdienstzeiten ändern, bitte.
00:27:12Das könnten Sie doch selber machen.
00:27:13Da brauchen Sie doch keinen Kreativen holen.
00:27:16Könnte ich, könnte ich.
00:27:18Wenn ich es denn könnte.
00:27:19Das ist nicht jedem alles gegeben.
00:27:21Aber vielleicht gibt es ja doch noch eine Möglichkeit,
00:27:24wie wir Ihrer Kreativität Raum geben können, ja?
00:27:29Ja, ich denke da an so eine Art Spendenticker.
00:27:32Eine Webseite, wo man seine Kreditkartennummer eingibt
00:27:35und wo man den Spendenbetrag anklicken kann,
00:27:38der dann vom Konto abgebucht wird.
00:27:40Und gleichzeitig sieht man eine Grafik,
00:27:42auf der man genau erkennen kann, wer wie viel gespendet hat.
00:27:46Ach so.
00:27:47Ja, ja, das befeuert die Spendenbereitschaft
00:27:49ungemein.
00:27:50Heutzutage will ja sowieso jeder den anderen übertrumpfen.
00:27:53Eitel, wie unsere Gesellschaft nun einmal ist.
00:27:56Man kennt doch diese Art der Spendenwerbung aus dem Fernseher.
00:28:00Licht ins Dunkel.
00:28:03Was halten Sie davon?
00:28:07Genial.
00:28:13Also, also umwerfen, Frau Berghammer.
00:28:16Gigantisch.
00:28:17Frau Berghammer, gigantisch.
00:28:1915 Jahre jünger schauen Sie aus, gell?
00:28:21Schauen Sie mal, was ich da noch hab.
00:28:23Ha?
00:28:24Nein, nein, nein, das gefällt mir nicht.
00:28:27Nein, also, das müsste alles moderner sein.
00:28:32Ah, haben Sie einen jüngeren Mann kennengelernt, gell?
00:28:35Das geht doch Ihnen nicht so.
00:28:37Ach Sie, ja, ja, ja.
00:28:39Nein, wissen Sie, das hat doch mit dem Geschäft zu tun.
00:28:42Das soll zu meiner Pension passen.
00:28:45Also, die Quadratur des Kreises hab ich leider nicht im Sortiment.
00:28:49Ja, was soll denn das jetzt wieder heißen?
00:28:52Ach, das ist...
00:28:53Um Himmels Willen.
00:28:54Ich hab ja die Zeit vergessen.
00:28:55Warum, was haben Sie denn vor, Frau Berghammer?
00:28:57Ich hab ja für meinen Sohn im Internet einen Blind Dad eingefadelt.
00:29:01Ja?
00:29:02Wo haben Sie denn die Wörter auf einmal her, ha?
00:29:04Ja, aus dem Internet.
00:29:05Ah, ja, dann brauchen wir schon was Modernes.
00:29:07Aber Sie, wie ich den Charakter von einer Pension in Ihr neues Outfit integrieren soll,
00:29:13ist mir nach wie vor ein Rätsel.
00:29:15Haben Sie auch ein Internet?
00:29:17Ich? Warum?
00:29:18Weil Sie so geschwollen daherreden.
00:29:27So, dann können Sie das nochmal durchlesen, ja?
00:29:44Benno?
00:29:46Ja?
00:29:47Martina?
00:29:49Ja?
00:29:50Ich darf doch du sagen, oder?
00:29:52Ja, ja, selbstverständlich.
00:29:54Wir kennen uns, weil ich bin eigentlich mit der Mama verabredet.
00:30:00Also, du bist ja wirklich so witzig, wie du's geschrieben hast.
00:30:03Stimmt.
00:30:04Du hast doch eine Partner-Anteige im Internet?
00:30:07Ja.
00:30:08Um 17 Uhr wolltest du dich da mit mir treffen?
00:30:11Ja.
00:30:12Ja.
00:30:13Benno aus Tölz, stark, witzig, charmant.
00:30:18Jetzt weiß ich, wer das geschrieben hat.
00:30:20Deine Mama.
00:30:22Genau.
00:30:24Also, du gefällst mir.
00:30:27Ja, setzen wir uns jetzt, oder musst du erst deine Mama fragen?
00:30:30Nein, nein, nein.
00:30:31Ja?
00:30:32Ja.
00:30:33Ja.
00:30:34Ja.
00:30:35Ja.
00:30:36Ja.
00:30:37Ja.
00:30:39Du hast aber auch einen guten Spruch drauf.
00:30:42Dann hätten wir ja schon was gemeinsam.
00:30:45Jetzt setz dich halt hin.
00:30:50Wer sagt eigentlich, dass ich auf Partnersuche bin?
00:30:54Deine Mama?
00:30:55Genau.
00:31:08Schön.
00:31:12Und, was machst du so, wenn der Tag lang ist?
00:31:15Nicht viel.
00:31:16Vor zwei Jahren ist mein Mann gestorben.
00:31:19Das tut mir leid.
00:31:20Autounfall.
00:31:22Einen Hof hab ich aufgeben müssen.
00:31:24Aber mit der Landwirtschaft hab ich nix zu tun gehabt.
00:31:27Ich hab ja mehr so aus romantischen Gründen geheiratet.
00:31:31Der Sohn, der hat das Abitur, der mag nicht weitermachen.
00:31:34Ja, das kann man auch wieder verstehen. Aber von was lebt man dann?
00:31:37Von der Substanz.
00:31:38Und von der Bauernrente.
00:31:40Auch nicht gerade berauschend, oder?
00:31:43Aber wegen dem Geld such ich keinen Mann, gell?
00:31:46Das ist mir völlig wurscht.
00:31:47Ich schaff das schon allein.
00:31:50Mit dem Geld ist es eh immer so eine Sache.
00:31:52Meistens liegt's irgendwo rum und wenn man's dann braucht, ist gar nix da, oder?
00:31:56Du bist echt witzig.
00:31:58Wenn du mich kurz entschuldigst.
00:32:00Du kommst da wieder?
00:32:02Soll ich?
00:32:03Ja, schon. Dann zahl ich dir die Mama.
00:32:06Hast du die Briefmarkensammlung auch?
00:32:12Wie hat sich das gewohnt?
00:32:18So ein Zufall. Sie, mädelweise.
00:32:20Da spare ich mir den Weg in Ihr Büro. Darf ich kurz?
00:32:22Bitte, was kann ich für Sie tun, Herr Holzenham? Was geht's?
00:32:27Also, Herr Rauscher hat bei mir eine Lebensversicherung über eine Million Mark abgeschlossen.
00:32:32Begünstigte ist seine Frau Trixi.
00:32:34Weiß sie schon von ihrem Glück?
00:32:36Keine Ahnung.
00:32:38Unter uns ist Frau Rauscher irgendwie verdächtig.
00:32:41Mir ist an sich nix bekannt, was zwischen uns beiden Amtshilfeabkommen bestünde.
00:32:44Ja, fragt ja bloß.
00:32:46Nichts für ungut.
00:32:49Aber wenn Sie mal eine Versicherung brauchen, kommt's zu mir, gell?
00:32:52Danke.
00:32:55Sabrina, Benno hier.
00:32:57Die Trixi Rauscher hat ein Motiv.
00:33:03Action.
00:33:05Von all meinen Zimmern hat man eine Bombenaussicht.
00:33:09Sogar vom Betthaus sieht man zum Beispiel den Blomberg, den Heichelkopf, den Rechelkopf, den Lukkenkopf und den Sulzkopf.
00:33:20Perfekt.
00:33:22Aber ist das nicht ein Schwindel?
00:33:25Na, im Sommer haben Sie doch den Ausblick. Nur so lange können wir nicht warten mit der Homepage.
00:33:30Ist auch wieder wahr.
00:33:31Also.
00:33:34Das Essen müssen wir fotografieren.
00:33:38Nach dem Filmen wird gespachtelt.
00:33:47Also wie heißt das jetzt?
00:33:49Ja, bei Action geht's los.
00:33:50Action.
00:33:51Also, Action.
00:33:53Action.
00:33:54Ja, los!
00:33:59Das ist meine Spezialität.
00:34:01Eine junge, zarte, knusprige Gans.
00:34:05Und Blaukraut.
00:34:07Cut.
00:34:08Wieso denn jetzt schon Cut?
00:34:09Ich wollte doch nur was über die Gnädel sagen.
00:34:11Nein, das gefällt mir noch nicht.
00:34:13Gefällt mir nicht, gefällt mir nicht.
00:34:15Aber das ist doch das, was die Leute wollen.
00:34:17Geborgenheit, Gemütlichkeit, gutes Essen, alles wie daheim.
00:34:22Nein, das hat doch auch jede Pension.
00:34:24Das reicht nicht fürs Internet.
00:34:25Nicht?
00:34:27Wir brauchen was, das raussticht.
00:34:29Das haben wir aber nicht.
00:34:31Doch.
00:34:33Sie!
00:34:34Geh.
00:34:35Schau, das ist gut.
00:34:38Mama, was machst denn du hier?
00:34:40Das ist der Benno.
00:34:42Du hast mich doch mit ihm verkuppelt.
00:34:44Was?
00:34:45Das ist der Solvente Herr.
00:34:47Wie, Solvente Herr?
00:34:50Dann sind Sie Resi Ertölt.de.
00:34:54Und Sie sind die Mama von dem da?
00:34:57Und Sie dürfen dann eventuell mein Enkel werden.
00:35:02Spielen die aus oder haben die alle einen Schlag?
00:35:05Sind sie schon weitergekommen, den Fall Rauscher?
00:35:07Außer, dass er umgebracht worden ist, wissen wir nix.
00:35:24Oh.
00:35:44Mir leid, dass ich hier so reinplatze.
00:35:50Mach nichts.
00:35:51Ist alles ein bisschen viel, ne?
00:35:53Der Tod Ihres Mannes, die Firma, das Café, das Haus.
00:35:58Ich werde überfordert.
00:36:01Das bin ich auch.
00:36:04Was haben Sie jetzt vor?
00:36:07Ich weiß es nicht.
00:36:09Ich lass erst mal alles weiterlaufen,
00:36:11dann komm ich wenigstens nicht zum Nachdenken.
00:36:14Wie war eigentlich Ihre Beziehung?
00:36:16Viel Arbeit halt.
00:36:18Aber sonst in Ordnung. Warum?
00:36:20Es könnte ja sein, dass jemand eine Geliebte hatte,
00:36:22die ausgerastet ist, weil er sich nicht von Ihnen trennen wollte.
00:36:25Dafür hatte er doch gar keine Zeit.
00:36:28Und Sie?
00:36:29Ich hatte doch noch weniger Zeit.
00:36:31Internetcafé und Haushalt.
00:36:33Verstehe.
00:36:38Ihre Verdächtigen müssen Sie sich schon im beruflichen Umfeld suchen.
00:36:42Wie läuft es eigentlich bei Ihnen?
00:36:45Wie läuft es eigentlich bei Ihnen finanziell?
00:36:47Ich meine die Firma, das Haus.
00:36:49Mussten Sie da keinen Darlehen aufnehmen?
00:36:51Conny hat mal sowas erwähnt.
00:36:53Aber um die finanziellen Dinge hat er sich gekümmert.
00:36:58Und abgesehen davon, wenn jemand was von mir will,
00:37:00bitte sich ja mal melden.
00:37:02Allerdings.
00:37:14Vielleicht habe ich mich heute sogar ein bisschen verliebt.
00:37:21Zu viel Wein hast du getrunken.
00:37:23Nein, bist du unromantisch.
00:37:27Betrunkene Frauen sind das Allerschlimmste.
00:37:31Aber nur für Männer.
00:37:33So ein Kommissar, das wäre schon was.
00:37:37Das wäre schon was Sicheres.
00:37:42Da brauchst du doch nie mehr irgendeine Angst haben.
00:37:46Sicher ist nichts, da kannst du zusammen sein mit dem, was du magst.
00:37:50Ja.
00:37:52Ich bin doch nicht so ein Dreckiger.
00:37:55Du bist doch kein Dreckiger.
00:37:57Ich bin doch kein Dreckiger.
00:37:59Du bist doch kein Dreckiger.
00:38:01Ja.
00:38:03Aber sicher kannst du sein, dass er seriös ist.
00:38:07Du musst er absolut enttäuschen, wenn du so bei der Kripo bist.
00:38:11So ein Krimineller ist doch auch nichts Besseres als ein Krimineller.
00:38:14Bloß auf der anderen Seite halt.
00:38:16Schmarm.
00:38:18Hey, du machst mir die ganze Romantik kaputt.
00:38:22Zuerst verkoppelst man, und jetzt machst man schlecht.
00:38:25Welchen normalen Menschen macht es ein bisschen Spaß,
00:38:27sich mit Mord zu beschäftigen?
00:38:28Und zwar täglich.
00:38:30Mir jedenfalls nicht.
00:38:31Ja, aber dass ein Mord aufgeklärt wird, das magst du schon.
00:38:35Das ist mir ja wurscht.
00:38:39Weißt du, bist du bloß neidisch,
00:38:41weil ich vielleicht vor dir einen Partner haben könnte.
00:38:45Ich mag doch gar keine.
00:38:47Ja, ja.
00:38:49Ich find den Benno super.
00:38:51Super, super, super, super.
00:38:53Du schlank jetzt.
00:38:55Hey!
00:38:56Ich muss jetzt arbeiten.
00:38:57Geld für dein Hobby verdienen.
00:38:59Selber bist du nicht fähig dazu.
00:39:01Jetzt warte halt.
00:39:03Ich hab wenigstens einen Job aufgerissen,
00:39:04wo wieder gescheit Geld reinkommt.
00:39:06Jetzt.
00:39:15Jetzt verdiener Geld.
00:39:17Ich bin von Kopf bis Fuß
00:39:21auf Benno eingestellt.
00:39:25Denn das ist meine Welt.
00:39:30Und sonst nix.
00:39:34Also ich find das ganz toll, was Sie da vorgeschlagen haben.
00:39:36Das geb ich jetzt gleich mal ein.
00:39:38Sie sollten den Kreativbereich machen.
00:39:40Ja, ja.
00:39:41Ich find das ganz toll, was Sie da vorgeschlagen haben.
00:39:43Das geb ich jetzt gleich mal ein.
00:39:45Sie sollten den Kreativbereich wechseln.
00:39:47Pass mal auf, mein Kleiner.
00:39:49Verarschen könnte ich mich auch alleine.
00:39:51Wie wär's denn, wenn du mal ein bisschen dein Gehirn einschaltest
00:39:53und vielleicht auch mal einen eigenen Vorschlag bringst, hä?
00:39:55Kann ich schon machen.
00:39:57Aber ich sag's Ihnen gleich,
00:39:58ich mithalten werde nicht Kinder mit Ihrem Vorschlag.
00:40:01Also wenn du mir so Lob hudelst,
00:40:02da ist doch irgendwas im Busch.
00:40:04Was hast du denn auf dem Herzen, hä?
00:40:06Ich hätte eine Bitte.
00:40:08Gehe ich richtig in der Annahme,
00:40:09der Kandidat wünscht einen Kredit?
00:40:11Ja, ja, ja.
00:40:12Ich würde gerne einen Auftrag irgendwie vorfinanzieren.
00:40:14Na, ich guck gleich mal nach.
00:40:1650.000, wenn's geht.
00:40:21Du, ich seh hier gerade,
00:40:22dass dir bislang alle Kreditanträge abgelehnt worden sind.
00:40:25Das war beim Schillinger,
00:40:26da hab ich den neuen Auftrag noch nicht gehabt.
00:40:28Na klar.
00:40:29Und ich zieh mir auch die Hosen mit der Kneifzange an.
00:40:31Bitte.
00:40:34Also gut.
00:40:35Ich arbeite mich noch ein bisschen ein
00:40:36und dann werd ich mit dem Vorstand drüber reden.
00:40:38Okay, mein Kleiner?
00:40:39Na gut.
00:40:40Reden Sie mit dem Vorstand.
00:40:43Warum ist denn der Schillinger eigentlich gegangen?
00:40:45Das weiß ich doch nicht.
00:40:49Was mich wundert,
00:40:50dass der Flo so eigenartig geschaut hat,
00:40:51als ich mit seiner Mutter aufgetaucht bin.
00:40:53Ja, also, wenn die eigene Mutter mit einem fremden Mann ...
00:40:54Das ist immer unangenehm fürs Kind.
00:40:56Aber er hat uns doch quasi verkuppelt.
00:40:58Dann muss er aber ab und zu einen Joint rauchen.
00:40:59Das ist ein Junkie.
00:41:00Junkie?
00:41:01Ich hab gelesen,
00:41:02dass man vom Internet süchtig werden kann.
00:41:03Deswegen bin ich ja so vorsichtig mit dem Medium.
00:41:06Gibt's da zum Lachen?
00:41:10Entschuldigen Sie, Frau Janka.
00:41:11Dürfen wir kurz stören?
00:41:12Na klar.
00:41:14Ach, Herr Scherer.
00:41:15Wir treffen uns aber oft in letzter Zeit.
00:41:17Das kann passieren.
00:41:18So ein Plänenkauf.
00:41:19Letzte 22 Jahre ist es aber nicht passiert.
00:41:21Dann wird's eh Zeit.
00:41:23Also ich muss jetzt packen.
00:41:24Jede Menge Aufträge, oder?
00:41:25Genau.
00:41:26Überarbeiten Sie sich nicht.
00:41:27Keine Angst.
00:41:29Ich ruf Sie dann an.
00:41:30Danke.
00:41:31Wiedersehen.
00:41:32Wiederschauen.
00:41:34So.
00:41:35Was kann ich für Sie tun?
00:41:36Haben Sie schon mit Trixie Rauscher gesprochen?
00:41:39Warum das?
00:41:40Ja, ob Sie das Darlehen von Herrn Rauscher
00:41:41auf seine Frau überschreiben.
00:41:44Also ich ...
00:41:46Also nee, da versteh ich Sie nicht.
00:41:49So kurz nach dem Tod Ihres Mannes
00:41:50da hat die arme Frau doch andere Sorgen.
00:41:52Und überhaupt,
00:41:53wegen der Lebensversicherung
00:41:54gibt's doch kein Problem in der Angelegenheit.
00:41:56Frau Janka,
00:41:57ich hätte mal eine Frage an Sie.
00:41:59Wie sind Sie eigentlich an diese Stelle hier gekommen?
00:42:01Warum wollen Sie das jetzt wissen?
00:42:03Na ja, das gehört bei uns zum Berufsbild,
00:42:04dass wir alles wissen wollen
00:42:05und zu verbergen,
00:42:06wenn Sie ja nichts haben, oder?
00:42:07Also ...
00:42:09Na ja, ich war Filialleiterin in Chemnitz
00:42:11und da war ich mal auf dem Kongress in Frankfurt,
00:42:13da hab ich den Dr. Schmidle kennengelernt.
00:42:15Wir hatten einen netten Abend miteinander.
00:42:17Na warum denn auch nicht?
00:42:19Und, weiter?
00:42:20Na ja, und als er hier die Kreditbank
00:42:21in andere Hände geben wollte,
00:42:23da hat er mich angerufen.
00:42:24Und nun bin ich da.
00:42:25Selowi.
00:42:27Selowi ist gut.
00:42:29Dankbarkeit.
00:42:31Äh, Frau Janka,
00:42:32eine Frage hätte ich noch.
00:42:34Wann hat sich denn der Dr. Schmidle angerufen?
00:42:36Na ja, ich glaube,
00:42:37das war so ungefähr vor drei Monaten.
00:42:40Aha.
00:42:41Wollen Sie heute erscherchen?
00:42:43Äh, hieß es.
00:42:45Sie machen ja Fortschritte.
00:42:47Aber ich möchte trotzdem keinen Kaffee
00:42:48wegen dem Blutdruck, verstehen Sie?
00:42:50Da wirst du ein gutes Mittel.
00:42:51Ja?
00:42:52Ein bisschen Sport treiben.
00:42:54Danke für den Tipp.
00:42:55Raus jetzt.
00:42:56Wiederschauen, Frau Janka.
00:42:57Tschüss.
00:42:58Wiedersehen.
00:43:01Wieso muss man denn dabei so wackeln?
00:43:03Ist sehr ruhig.
00:43:04Wenn der Ball angesprochen wird,
00:43:05ist es eine hohe Konzentrationsleistung für das Spiel.
00:43:07Geh bitte, können Sie ruhig sein.
00:43:08Ich muss mich wahnsinnig konzentrieren.
00:43:10Oder haben Sie noch nie von Etikette auf dem Golfplatz gehört?
00:43:13Das ist ganz anstrengend.
00:43:14Wenn man den Ball anspricht,
00:43:15dann muss man sich ganz stark konzentrieren.
00:43:17Das ist doch nur ein Spiel.
00:43:18Herr Berghammer, bitte.
00:43:19Ich bin schon drei Schläge hint.
00:43:21Entschuldigung, Herr Direktor Schmidle.
00:43:32Das ist nicht mein Tag heute.
00:43:33Aber auf dem Grün liegen Sie jetzt auch, Herr Doktor.
00:43:35Aber hier ist doch alles grün.
00:43:37Also mit Ihnen kann man nicht Golf spielen.
00:43:39Aber ich spiele doch gar nicht. Ich bin doch nur sein Caddy.
00:43:41Jetzt gehen wir.
00:43:42Komm.
00:43:45Was mich interessiert, Herr Direktor Schmidle,
00:43:47wie sind Sie an die Frau Janka gekommen?
00:43:49Herr Berghammer, das wissen Sie doch eh schon.
00:43:51Ja, aber nicht wann und unter welchen Umständen.
00:43:53Unter privaten Umständen.
00:43:54Wie wäre es angedeutet?
00:43:56Was ich speziell wissen möchte,
00:43:57ist, wie der Wechsel von Schillinger zu Janka vonstattengegangen ist.
00:44:00Also gut.
00:44:01Der Schillinger wollte vor einem Monat
00:44:03überraschend die Bank verlassen.
00:44:04Also hab ich an die Janka gedacht und hab sie gleich angerufen.
00:44:06Also vor einem Monat.
00:44:07Da hat sie sich sicherlich gefreut.
00:44:08Ja?
00:44:09Ja.
00:44:10Und 14 Tage später hat sie bei mir anfangen können.
00:44:12Aha.
00:44:16Frau Lorenz.
00:44:17Sie stehen schon wieder mit Ihrer Wanderstiefel auf dem Grün.
00:44:20Ja, aber Sie haben ja sogar Nägel unter den Schuhen.
00:44:22Ja, damit wird aber auch der Rasen belüftet, gell?
00:44:24Ach.
00:44:25Setzen Sie mal ruhig.
00:44:26Ich muss mich konzentrieren,
00:44:27ob Sie nicht noch was von Etikette gehört haben.
00:44:28Und du geh mit der Fahne raus.
00:44:30Also man soll ruhig sein, ja?
00:44:32Und Bennu mit Ballgefühl.
00:44:34Also ich glaub eigentlich ganz fest, ja?
00:44:35Ist Ruhe.
00:44:42Der Ball! Der Ball!
00:44:45Na siehste, es geht doch. Du hast ja Ballgefühl.
00:44:48Also was meinst du? Einen Monat oder drei Monate?
00:44:50Ich hab dir schon mal gesagt, ich wett nicht mit dir.
00:44:53Ja, weil ich immer gewinn.
00:44:54Jetzt hören wir uns den Schillinger seine Version an. Komm.
00:44:57Habe die Ehre, Gerhard.
00:44:58Hallo.
00:44:59Ja, was gibt's? Habt ihr einen Täter schon?
00:45:02Nein, leider noch nicht.
00:45:03Aber vielleicht können Sie uns weiterhelfen.
00:45:05Ja, kommt rein.
00:45:06Nein, nein, wir haben nur eine kleine Frage.
00:45:08Wir würden gern wissen, wann du das erste Mal dem Schmidli gesagt hast,
00:45:10dass du bei ihm aufhören möchtest.
00:45:12Das war vor einem Monat.
00:45:13Möchtest du den Tag genau wissen?
00:45:15Nein, nein, es ist mir interessant.
00:45:17Die Frau Janka hat gesagt, dass der Schmidli Sie schon vor drei Monaten angerufen hat.
00:45:21Ja, das kann schon sein,
00:45:22dass ich in letzter Zeit nicht mehr so einen motivierten Eindruck gemacht hab.
00:45:25Vielleicht deshalb.
00:45:26Ah, verstehe.
00:45:27Gut, dann sehen Sie mich schon wieder. Pfüat di, Gerhard.
00:45:29Tschüss.
00:45:30Pfüat euch.
00:45:37Kannst du mir schnell was helfen?
00:45:39Ja, gleich.
00:45:40Ich muss nur denen noch was sagen.
00:45:42Du hast gehört, einen Monat, ihr habt gewonnen.
00:45:45Entschuldige mal bitte, was denn?
00:45:46Du hast ja überhaupt nicht gewettet.
00:45:47Das geht's doch nicht.
00:45:48Beim Wetten schon.
00:45:55Ja, ich bin's.
00:45:57Sie, was soll denn das?
00:45:58Wir haben doch gesagt, dass die Janker vor einem Monat angerufen haben.
00:46:01Das hat bestimmt die Janka verbreitet.
00:46:03Ihnen hat man schon dran gehalten.
00:46:05Ich kann die Sache auch aufklären lassen.
00:46:06Das ist mir jetzt auch schon wurscht.
00:46:07Aber dann bleibt kein Auge trocken, das sag ich Ihnen.
00:46:09Ja, ja, nur nicht die Nerven verlieren.
00:46:11Ich red mit der Janka.
00:46:12Ja, das möchte ich hoffen.
00:46:17Sie haben Post.
00:46:18Sie haben Post.
00:46:24Übertragung beendet.
00:46:31Lieber Herr Prelat,
00:46:33mich werden Fragen, die nur Sie beantworten können.
00:46:35Wie schuldig ist man von dem Gesetz an Gott,
00:46:37wenn man etwas Gutes tun wollte
00:46:39und dabei letztlich ein Mensch ums Leben kam?
00:46:42Kann man so etwas wiedergutmachen und von der Schuld erlöst werden?
00:46:48Mein Gott.
00:46:53Wiedergutmachen im Sinne von es ist nicht geschehen, sicher nicht,
00:46:56aber wenn Sie mit mir unter dem Schutz der Beichte persönlich reden wollen,
00:47:01werden wir sicher einen Weg finden.
00:47:03Werden wir sicher einen Weg finden.
00:47:18Aber auch ein Klick auf den Spendenticker
00:47:20könnte ein erster Schritt in die erwünschte Richtung sein.
00:47:25Das hätte man nicht gedacht,
00:47:26dass die Fassade von meiner Pension so gut rauskommt.
00:47:30Jetzt gucken Sie mal aufs Schlafzimmer.
00:47:34Ah!
00:47:42Manchmal lege ich mich sogar selber in mein Pensionsbett,
00:47:46weil es die allerschönste Aussicht hat.
00:47:51Wenn man einen Stau hat, muss er auch ins Bett.
00:47:53Du bist ein Genie.
00:47:54Die Leute werden mir die Bude direkt einrennen.
00:47:57Hallo.
00:47:58Mein persönlicher Schatten ist eine schon richtig kleine Familie, oder?
00:48:01Ist ja klar, dass wir uns da und über den Weg laufen.
00:48:03Ich habe ja den Auftrag von Conny übernommen, lieber Stiefpapa.
00:48:05Mit der Prognose wäre ich ein bisschen vorsichtig.
00:48:07Wenn das ans Netz geht, da läuft unser Telefon heiß.
00:48:11Ich meine, das brauchen wir dann nicht mehr.
00:48:14Was mich interessiert,
00:48:15hat die Frau Janke irgendwas verlauten lassen in Sachen Schillinger?
00:48:18Wann er gegangen ist, worum er gegangen ist oder was Ähnliches?
00:48:21Nein, nichts.
00:48:22Falls Ihnen irgendwas an den übernommenen Aufträgen auffallen sollte,
00:48:25dann melden Sie sich bei uns, ja?
00:48:27Alles klar.
00:48:29Frau Berghammer, nicht ...
00:48:31Berghammer?
00:48:33Herr Prelat?
00:48:34Was?
00:48:35Ja, ich komme sofort.
00:48:39Frau und Herr Prelat, was ist los? Brauchen wir ein Zimmer, oder was?
00:48:42Herr Berghammer, ich suche Ihre Hilfe.
00:48:44Und Sie waren mir doch immer so ein ernsthafter Gesprächspartner.
00:48:48Um was geht's?
00:48:49Herr Berghammer, wie sehen Sie das aus Ihrer profanen Kommissarschaft?
00:48:54Aus Ihrer profanen Kommissarperspektive.
00:48:57Wie schuldig ist man vor dem Gesetz, wenn man etwas Gutes tun wollte,
00:49:01aber letztendlich dabei ein Mensch sein Leben lassen musste?
00:49:05Herr Prelat, da müssen wir jetzt den konkreten Sachverhalt kennen.
00:49:08Nein, äh, generell.
00:49:10Ich meine, äh, erlöst die gesetzliche Strafe
00:49:13den Täter von seiner wirklichen Schuld im moralischen Sinne?
00:49:17Herr Prelat, Sie stellen mir hier Fragen philosophischer Natur,
00:49:20die eigentlich ich Ihnen stellen müsste.
00:49:22Wissen Sie irgendetwas, was Sie mir sagen müssten?
00:49:25Ja, ich, äh, ich bekomme da E-Mails in diesem Sinne.
00:49:30Was für E-Mails?
00:49:32Herr Berghammer, ich muss Sie doch da schon von Amts wegen im Umklaren lassen.
00:49:37Hallo, Herr Prelat. Je später der Abend, desto schöner die Gäste.
00:49:41Was treibt Sie denn hierher?
00:49:43Warte, Herr Prelat, kriegst du seltsame E-Mails?
00:49:46Von Mördern?
00:49:47Nein, mehr so philosophischer Natur, oder?
00:49:49Ich sehe schon, Herr Berghammer, Sie können mir auch nicht weiterhelfen.
00:49:53Muss ich Kraft im stillen Gebet suchen.
00:49:56Also, Benno, ich pack's dann. Soll ich Sie mitnehmen?
00:49:59Oh ja, das können wir wirklich sehr gelegen.
00:50:03Wenn Sie mich dann vielleicht beim Pfarrhof absetzen können.
00:50:07Also, tschüss.
00:50:08Servus, bis morgen.
00:50:12Was wollt ihr jetzt hier?
00:50:14Super. Super!
00:50:18Wissen Sie, was ich mich frage?
00:50:20Warum die Kripo Tölz im virtuellen Zeitalter noch keine Homepage hat.
00:50:23Wir brauchen keine Homepage.
00:50:25Aber man könnte doch eine eigene Seite einrichten,
00:50:27zum Beispiel für ungelöste Mordfälle.
00:50:30Was weiß ich, unter www.mord.de.
00:50:32Wozu soll das gut sein?
00:50:34Das wäre doch gar nicht so schlecht.
00:50:36Ja, da kann jeder seine anonymen Hinweise per E-Mail einschicken
00:50:39und braucht keine Angst haben, dass ein Verräter dasteht.
00:50:41Über die Zeit sind wir hoffentlich hinweg. Das ist eine Denunziation.
00:50:44Nun, das beweist doch geradezu,
00:50:46dass das Virtuelle sehr reale Konsequenzen haben kann.
00:50:49Wie bei meiner Pension, wenn Sie mich jetzt an die Bude erinnern.
00:50:53Und wenn man sich vorstellt, dass bis vor kurzem
00:50:55die Leute von der virtuellen Welt total überfordert waren.
00:50:58Und jetzt ist es schon genau andersrum,
00:51:00dass sich die Leute in die virtuelle Welt flüchten,
00:51:02weil sie mit der Realität nicht mehr zurechtkommen.
00:51:05Weißt du was? Für mich bist du direkt ein Philosoph.
00:51:14Und, ist gestern noch was gelaufen im Prelat?
00:51:16So viel wie bei dir normalerweise.
00:51:18Ja, da war's wenigstens keine Sünde.
00:51:20Schon was gefunden?
00:51:21Nein, wir suchen noch.
00:51:23Ich hab Kaffee gemacht.
00:51:24Ah, ein Schälchen Hesen.
00:51:26Wie bitte?
00:51:27Das ist Sächsisch. Lern grad Sächsisch, heißt Kaffee.
00:51:29Möchtest du Zucker? Da kann man...
00:51:31Um Gottes Willen, nein.
00:51:32Ich bin für dich geworden.
00:51:36Lebensversicherung.
00:51:40Auf Sie ausgestellt. Eine Million.
00:51:45Aber, davon hab ich nichts gewusst.
00:51:52Eine Million auf mich.
00:51:55Ich bin humiert.
00:51:57Wie bitte?
00:51:58Sind die Ersten, die ich kenne, die weinen, weil sie eine Million kriegt.
00:52:01Ich kann mir genau vorstellen, wie die Leute jetzt daherreden.
00:52:03Sie hat ihn umgebracht wegen der Kohle und so.
00:52:05Ich...
00:52:08Und was denken Sie jetzt?
00:52:10Sie können es mir ruhig ins Gesicht sagen.
00:52:12Ich weiß nur, was die Versicherung denkt.
00:52:14Die haben sich bei mir erkundigt, ob Todesumstände vorliegen,
00:52:16die sie von der Zahlungspflicht befreien könnten.
00:52:18Das ist typisch.
00:52:20Geld. Das bringt meinen Mann auch nicht zurück.
00:52:27Was meinst du? Was ist?
00:52:29Gefühlsmäßig nicht.
00:52:42Eine Million.
00:52:44Tricksie.
00:52:46Das ist der absolute Wahnsinn.
00:52:48Wahnsinn. Das ist genau der richtige Ausdruck.
00:52:50Dann haben wir überhaupt keine Probleme mehr.
00:52:53Finanziell meine ich.
00:52:56Flo?
00:52:58Würdest du für eine Million jemanden umbringen?
00:53:07Ich würde überhaupt nie jemanden umbringen.
00:53:11Egal wofür und warum.
00:53:22Und du?
00:53:23Ich?
00:53:24Ja.
00:53:25Du hast mich doch auch gerade gefragt.
00:53:27Man hat leicht schon weniger umgebraucht.
00:53:30Vielleicht sollten wir jetzt besser mal das Thema wechseln.
00:53:33Ich habe nicht damit angefangen.
00:53:36Jetzt streiten wir uns nicht wegen den Geschmacken.
00:53:39Ich habe jetzt keinen Bock.
00:53:41Warum denn nicht?
00:53:42Ich habe jetzt Weißgott andere Sorgen.
00:53:44Eine Million. Verdammt.
00:53:47Ich gehe mich jetzt ums Geld kümmern.
00:53:51Da ist eine Herde. Die zwei haben was miteinander.
00:53:53Das wäre ein Motiv.
00:53:55Vielleicht wollte der Flo die Tricksie von ihrem Garten erlösen.
00:53:58Das würde aber auch die E-Mails an Hinter erklären.
00:54:00Schuld und Sühne. Genau.
00:54:06Ich bin doch nicht so blöd.
00:54:08Das ist doch interessant.
00:54:10Stecker, eine Stecker.
00:54:12Nein, Herr Holzner, ich meine nicht Sie.
00:54:14Meine Kollegin stellt sich gerade ein bisschen blöd an.
00:54:16Herr Holzner, das gelang mir fürs Erste.
00:54:18Sie haben mir gut weitergeholfen. Vielen Dank.
00:54:20Wiederhören. Ja, machen Sie es gut.
00:54:22Der Stecker steckt.
00:54:24Das gibt's doch nicht. Lass mal einen Fachmann hin.
00:54:26Was ist denn da los?
00:54:27Und was sagt er?
00:54:28Herr Holzner sagt, dass die Sana das Lebensversicherung
00:54:30an die Tricksie aus dem Konto 200.000 Mark
00:54:32als Vorschuss überwiesen hat.
00:54:34Und?
00:54:36Jetzt tu dir mal die Aktendeckel raus und schau mal dahinter.
00:54:38Ich könnte mir doch vorstellen, dass die Tricksie
00:54:40selber ihren Mann umgebracht hat.
00:54:41Ehe Krachen, lass ihn weg, schieb's dir an den Tisch hin.
00:54:43Was soll denn das? War das jetzt schon wieder ein Menschenversuch?
00:54:45Nein, das war ein Tierversuch, Pfeife.
00:54:47Weil hinter mir stehen wir wie ein Gewandlaus.
00:54:49Hier sind die Ergebnisse von der Anwohnerbefragung,
00:54:51von der Abduktion.
00:54:52Ach, Sabrina, was ich Sie schon immer mal fragen wollte.
00:54:54Waren Sie beim Friseur?
00:54:55Ja, ihr zwei schaut sich langsam immer ähnlicher.
00:54:57Steht Ihnen gut.
00:54:58Ja, und von der Spurensicherung.
00:55:00Ja, und? Was soll ich jetzt lesen? Was steht da drin?
00:55:02Zu der Zeit haben alle geschlafen.
00:55:04Selbst im größeren Umkreis hat niemand eine Person
00:55:06oder ein Fahrzeug gesehen oder gehört.
00:55:08Also, dann wird's Zeit,
00:55:10dass du mal deinen zukünftigen Stiefsohn auf den Zahn fühlst.
00:55:13Stiefsohn? Blöder Herr, den kann ich selber kümmern,
00:55:15lieber mal einen Stecker.
00:55:17Mei, ihr braucht doch bloß dem Kabel nachgehen.
00:55:26Grüß Gott, Beinand.
00:55:28Ah, der Herr Stiefpapa schaut nach dem Rechten.
00:55:31Ihr zwei versteht sich ja schon ziemlich gut.
00:55:34Ich bin zumindest froh,
00:55:35dass ich einen fleißigen, kompetenten Mitarbeiter gefunden hab.
00:55:39Der Conny hat das Netzwerkproblem ja nicht mehr lösen können.
00:55:43Wo waren wir denn in der Nacht,
00:55:44in der der Conny umgebracht worden ist, so gegen zwei Uhr?
00:55:47Ich?
00:55:48Genau.
00:55:49Nein, wo war ich da?
00:55:51Ach, daheim.
00:55:52Ja, ich hab gearbeitet und dann gefernseht,
00:55:55und dann bin ich ins Bett gegangen.
00:55:57Und was war im Fernsehen?
00:56:00Wiederholung.
00:56:05Ich müsste Ihnen noch eine Routinefrage stellen.
00:56:07Bitte, wenn Sie meinen.
00:56:08Ich nehme mal an, rein prophylaktisch,
00:56:10Sie waren in der Mordnacht zu Hause, so gegen zwei Uhr nachts.
00:56:13Na klar.
00:56:14Ich tätig ihn sonst in meinem Alter und die Zeit.
00:56:18War Ihr Sohn auch zu Hause?
00:56:20Ich glaub schon.
00:56:22Sieht ja aus wie erwachsen.
00:56:24Ich steh ja nicht in der Nacht um zwei auf
00:56:26und schau, ob mein Sohn im Bett liegt.
00:56:29An dem Abend haben wir Fernsehen geschaut
00:56:31und dann ist er ins Bett.
00:56:35Danke.
00:56:36Bitte.
00:56:39Aber was fragen Sie denn da?
00:56:41Was haben denn wir mit diesem Rauscher zu tun?
00:56:43Reine Routine, Frau Scherer.
00:56:45Immerhin war Ihr Sohn Stammkunde bei Herrn Rauscher.
00:56:48Mein Sohn?
00:56:50Ein Mörder.
00:56:54Nie im Leben.
00:56:56Wir fragen alle Kunden, das ist alles.
00:56:59Auf Wiedersehen.
00:57:03Eine Million?
00:57:04Ja, eine Million.
00:57:05Also wundern Sie sich nicht,
00:57:06wenn plötzlich 200.000 Mark auf dem Konto von der Trixie Rauscher einrauschen.
00:57:09Würden Sie uns bitte Bescheid sagen,
00:57:10wenn Frau Rauscher das Geld bei der Kreditbank abhebt?
00:57:13Das kann ich machen, ja.
00:57:15Das wäre ganz besonders nett von Ihnen.
00:57:17Sagen Sie mal, Frau Janker, wie lange sind Sie jetzt schon in Tüls?
00:57:20Das hab ich Ihnen doch schon mal gesagt, seit zwei Wochen.
00:57:22Ja, das ist jetzt kein Verhör,
00:57:24das interessiert mich nur persönlich.
00:57:26Also wenn ich mir vorstelle, dass ich aus Tüls weg müsste,
00:57:28das geht gar nicht, allein schon wegen meiner Mutter nicht.
00:57:30Aber wenn man so wie Sie von der Heimat weg so eine Entwurzelung,
00:57:33wie ist das, ist das ein Verlust, ist das sowas ein Gewinn?
00:57:35Wie fühlt man sich da?
00:57:38Ich bin auch gar nicht dazu gekommen, mir darüber Gedanken zu machen.
00:57:41Für mich war das einfach nur attraktiv, beruflich weiterzukommen.
00:57:43Wenn ich das mal sagen darf, Sie sind nicht nur beruflich attraktiv,
00:57:46sondern so ganz fest beieinander.
00:57:50Fesches Kleidl, Respekt.
00:57:52Sie schauen aus wie eine von unseren Mädeln.
00:57:54Danke.
00:57:58Herr Berghammer,
00:58:03eigentlich hab ich ganz andere Sorgen.
00:58:05Ja, können Sie irgendwie helfen?
00:58:08Ich will's auch nicht.
00:58:10Ja, denk's doch einfach.
00:58:12So, der Dr. Schmidle, der hat mich zurechtgewiesen.
00:58:14Aber wie?
00:58:16Der hat zu mir gesagt, ich soll behaupten,
00:58:18er hätte mich erst vor einem Monat angerufen,
00:58:20aber in Wirklichkeit war das vor drei Monaten, das weiß ich genau.
00:58:23Das ist ja seltsam.
00:58:25Ich hatte fast das Gefühl, der droht mir.
00:58:27Ich hab richtige Angst vor dem gekriegt.
00:58:29Ah, Herr Dr. Schmidle, übrigens, das Golf hat echt Spaß gemacht letztes Mal.
00:58:32Ja.
00:58:34Ah, da sind alle wunderbar beieinander.
00:58:36Na, Herr Berghammer, wie wär's mit der Revanche?
00:58:39Na, um Gott zu will, nein, ich hab momentan einen Kopf zu voll dafür.
00:58:41Da wär ein Runde Golf gut.
00:58:43Nein, nein, dann hau ich bloß daneben und dann nerv ich sie recht lieber nicht.
00:58:45Ach, geil, geil.
00:58:47Ach, ähm, was mir da grad einfällt,
00:58:50ich mein, wenn wir schon zusammen Golf spielen,
00:58:52sollte man vielleicht ein bisschen ehrlich miteinander umgehen, gell?
00:58:55Ich bitte allerdings um Diskretion.
00:58:58Ja, Herr Dr. Schmidle, Sie wissen ja, Diskretion ist Ehrensache.
00:59:01Also, was geht?
00:59:03Also, was ich Ihnen am Sonntag erzählt habe, das war die offizielle Version.
00:59:06Aha, die offizielle Version, also die kenn ich jetzt schon nicht,
00:59:08aber wie lautet die inoffizielle?
00:59:10Also, offiziell hab ich die Frau Janka vor einem Monat angerufen,
00:59:13dass der Schillinger sein Gesicht wahren kann.
00:59:16Das versteh ich jetzt nicht ganz.
00:59:19Der Schillinger ist vor längerer Zeit zu mir gekommen
00:59:21mit einer überzogenen Gehaltsförderung.
00:59:23Es hat ausgehört, als ob er hochpokern wollte.
00:59:25Also hab ich vor drei Monaten schon die Frau Janka angerufen
00:59:28und sie hat zugesagt, dass sie kommt, wenn der Schillinger kündigen würde.
00:59:31Aha, man sichert sie da ab, oder wie?
00:59:34Ja, jedes ersetzbar.
00:59:36Ich mein, ich bin mit der Frau Janka absolut zufrieden.
00:59:41Herr Dr. Schmidle, ein besseres Zeugnis kann man gar nicht ausstellen
00:59:44als in der Gegenwart von Amtspersonen, oder, Frau Janka?
00:59:47Ja.
00:59:50Ja, eine philosophische Ader kann man dem Schmidle und der Janka eigentlich nicht unterstellen.
00:59:54Seh ich auch so.
00:59:55Das Einzige, was mich beruhigt, ist, dass sich wenigstens in den Banken
00:59:57der Frühkapitalismus gehalten hat.
00:59:59Aber was nützt uns das?
01:00:00Zunächst einmal gar nichts, aber jetzt fangen wir zu dem Schillinger selbst
01:00:02auf die Gefahr, dass wir uns nochmal im Kreise drehen.
01:00:05Das bin ich ja von dir gewohnt.
01:00:06Ich mein, ich renn ja ständig um dich rum.
01:00:18Hey, ich seh dich auch mal wieder.
01:00:20Hat ja dein Mann versteckt die ganze Zeit.
01:00:22Geh mal erst dahinter.
01:00:23Benno, ich wollt dich schon anrufen.
01:00:25Was geht's?
01:00:26Der Gerhard, der hat überhaupt keinen Job in Berlin.
01:00:28Vielleicht haben sie ihm abgesagt, was passiert da.
01:00:30Ja, das wär ja nicht so tragisch, aber ich hab ein Fax gesehen.
01:00:33Von einem Berliner Makler.
01:00:35Bloß Mietangebote aus Marzahn und Neukölln.
01:00:37Habt ihr Geld zu holen?
01:00:38Ja, nicht, dass ich wüsste, verkauft er schließlich ein Haus.
01:00:41Vielleicht hat er sich verspekuliert an der Börse.
01:00:43Mein Gott, wenn ich irgendwas wüsste.
01:00:44Der Mensch ist wie ausgewechselt in letzter Zeit.
01:00:48Also gut, dann überlegen Sie's.
01:00:50Auf Wiederschauen. Ich meld mich bei Ihnen.
01:00:52Ja, schon recht.
01:00:54Da ist er schon. Sagt bitte nix, sonst traut er mich durch.
01:00:56Ja, ist schon klar.
01:01:01Servus, Gerhard.
01:01:03Ah, die Kripo.
01:01:05Gerhard, was mich wundert, ist, dass so ein Typ wie du nach Berlin geht.
01:01:10Mei, jetzt ist schon mal so, wie's ist.
01:01:12Aber da passt doch gar nix hin, hast du dir das mal überlegt?
01:01:15Nein, für das hab ich jetzt keine Zeit.
01:01:17Jetzt muss ich mal schauen, dass ich die Hippen verkaufe.
01:01:19Und zwar so teuer wie möglich.
01:01:21Jetzt haben wir eine Pleite, oder was?
01:01:23Nein, wieso?
01:01:25Das muss ich schon der Eferzleb tun, was die da Arbeit reingesteckt hat.
01:01:28Allerdings.
01:01:29Herr Schillinger, weshalb wir überhaupt da sind?
01:01:31Haben Sie hier im Haus Internetanschluss?
01:01:33Im Haus direkt nicht, nein.
01:01:36Na gut, ich muss halt jetzt wieder.
01:01:38In fünf Minuten kommt der nächste Potenziel, ich weiß schon.
01:01:41Mei, wir haben's eigentlich eh schon, alles Gute.
01:01:43Servus.
01:01:44Servus.
01:01:45Wiederschauen.
01:01:54Sag, hat er dir irgendwelche Fragen gestellt?
01:01:57Nein, nein, ich hab's fürs Aufhalten, damit sie dich nicht unterbrechen.
01:02:00Na, aber gut.
01:02:02Du machst das schon gut, hm?
01:02:04Wirst sehen, wie wir mal in Berlin sind, dann wird alles besser.
01:02:07Ja, ich hoff's.
01:02:12Ich hab Ihnen das alles vorbereitet.
01:02:14Sehen Sie, virtuell gibt's immer eine Lösung.
01:02:17Sagen Sie, nein, lieber Florian.
01:02:19Was ist jetzt eigentlich virtuell?
01:02:22Schauen Sie mal her.
01:02:24Sie klicken einfach den Spendenbetrag an.
01:02:27Und dann geben Sie Ihren Namen ein.
01:02:33Und dann erscheinen Sie in der Rangliste.
01:02:35Wir brauchen's dann nur noch in der Kirche verlesen und das Geld einsammeln.
01:02:38Das ist ja genial.
01:02:39Dann braucht keiner seine Kreditkartennummer ins Internet eingeben.
01:02:42Das ist wahrscheinlich den meisten zu riskant.
01:02:44Jetzt sagen Sie, Stichwort Datenschutz,
01:02:46vielleicht ist es doch nicht so gut,
01:02:48wenn man die Spender auf der Rangliste so unmittelbar nebeneinander stellt.
01:02:52Das war doch Ihre Idee.
01:02:53Ja.
01:02:54Wir können's auch ohne Rangliste machen.
01:02:56Nein, nein, nein, bitte lassen wir's so, wie es ist.
01:02:58So ist es gut so.
01:02:59Grüß Gott, Herr Prelat.
01:03:01Ah, grüß Gott, Frau ...
01:03:03Scherer.
01:03:05Florian, ich müsste kurz mit dir sprechen, bitte.
01:03:08Gleich.
01:03:09Florian.
01:03:10Gleich sag ich.
01:03:11Nein, nein, bitte gehen Sie ruhig.
01:03:13Ich äh, ich kenn mich schon aus.
01:03:19So, nehmen wir mal 5 Mark.
01:03:22Und bitte tragen Sie Ihren Namen ein.
01:03:24Gut, also ...
01:03:27Hinter ...
01:03:30Vergelt's nicht.
01:03:34Ha, ha, ha!
01:03:35Das ist ...
01:03:37Sehr schön.
01:03:38Herzlichen Glückwunsch, momentan nehmen Sie Platz 99.
01:03:42Na ja.
01:03:43Was ist denn?
01:03:44Den ganzen Tag hat man Zeit und ausgerechnet jetzt.
01:03:46Weil's mir jetzt schlecht geht.
01:03:48Ich kann doch nix machen.
01:03:52Hätt's nicht ein bissl was für mich?
01:03:55Was?
01:03:56Was?
01:03:57Geld.
01:03:58Nein.
01:04:00Ich hab kein Geld.
01:04:01Und wenn's so weitergeht, muss ich meine ganzen Computer verkaufen.
01:04:05Ja, aber die sind doch alle so zufrieden mit dir.
01:04:08Hast du nicht ein bissl einen Vorschuss gekriegt?
01:04:10Wenn du jetzt nicht gleich aufhörst, dann zünd ich das Haus an,
01:04:13und zaubel mir drin, damit das Elend endlich mal vorbei ist.
01:04:16Geh, ich brauch doch nicht viel.
01:04:18Könntest dich auch einmal erkenntlich zeigen,
01:04:20für das, dass ich gesagt hab, dass du daheim warst.
01:04:23Du kannst gern die Wahrheit sagen.
01:04:25Wenn du willst, dass alle wissen, was mit dir los ist.
01:04:28Das ist fies.
01:04:29Jetzt hör auf mit dem Scheiß und ruf deinen Therapeuten an.
01:04:32Der hat doch selber einen Vogel.
01:04:37Wenn jetzt, ähm, ähm, gehen wir auf, ähm,
01:04:41gehen wir mal auf aktualisieren.
01:04:48Ich bin drunterwetter.
01:04:59Hat Ihre Frau Mutter ein Problem?
01:05:02Psychisch.
01:05:04Wir haben alle unser Kreuz zu tragen.
01:05:07Das kann ich jetzt laut sagen.
01:05:09Aber wenn Sie sich weiter so für das Wohl unserer Mutterkirche einsetzen,
01:05:13dann wird Gottessinn ein tausendfach vergelten.
01:05:18Der ist ja abgestürzt.
01:05:19Ja.
01:05:20Haben Sie da was gemacht?
01:05:22Nur unwesentlich.
01:05:24Mama, das nervt. Was soll der Schmarrn?
01:05:26Das ist doch kein Schmarrn.
01:05:28Wenn ich die Einstellung genau weiß,
01:05:30dann tut sich der Flo viel leichter beim Shooting.
01:05:33Bei was?
01:05:34Shooting.
01:05:36So heißt mir das, wenn er die filmt.
01:05:38Mama, was soll denn ich im Internet, bitteschön?
01:05:41Du stehst für die Sicherheit von meiner Pension.
01:05:43Als Nachtwächter, oder was?
01:05:44Nein, da würde es der Martina nicht gefallen.
01:05:47Aber ...
01:05:48Sag mal, habt ihr euch wieder mal drüber nachgedacht?
01:05:51Sag mal, habt ihr euch wieder mal getroffen?
01:05:53Nein.
01:05:55Gefällt's dir nicht?
01:05:56Ach, die ist so nett.
01:05:58Weißt was, ich lass sie zum Mittagessen rein.
01:06:00Das ist ja gleich gemacht.
01:06:01Mama, das geht doch nicht.
01:06:02Ihr Sohn ist in den Mordfall involviert.
01:06:03Ich kann doch mit der Frau nicht anbandeln.
01:06:05Wie stellst du dir das vor?
01:06:06Das ist doch ganz wurscht.
01:06:07Als Mutter kann ich doch jederzeit die Aussage verweigern.
01:06:10Da hast du doch keine Schwierigkeiten.
01:06:12Entschuldigung.
01:06:13Seid ihr zwar die Rezeption von der Pension Berghammer?
01:06:17Martina.
01:06:18Also es tut mir leid, dass ich da jetzt einfach so daherkomme,
01:06:21aber ich würde dich gerne zum Essen einladen.
01:06:24Also wenn ich dich nicht von der Arbeit abhalte.
01:06:27Nein, freilich.
01:06:32Zum Essen einladen, das passiert mir an sich selten.
01:06:36Mei, warum nicht einmal so rum?
01:06:38Ich könnte hier auch was machen.
01:06:40Nein, danke schön.
01:06:41Aber ich würde dich wirklich gerne einladen.
01:06:44Ja, mit Vergnügen.
01:06:47Aber dann musst du die andere Krawatt nutzen.
01:06:50Die schöne, von deinem Papa.
01:06:52Ich hab's gleich.
01:06:55Die Frühlingskrawatt.
01:06:59Du, das wäre echt super.
01:07:04Danke.
01:07:14Sag mal.
01:07:15Ja?
01:07:16Was hältst du davon, wenn wir woanders hingehen?
01:07:18Ganz weit weg.
01:07:20Und dann?
01:07:21Einen Internetladen können wir überall aufmachen.
01:07:25Das geht leider nicht.
01:07:27Wieso?
01:07:28Wegen meiner Mutter.
01:07:30Das ist eine lange Geschichte.
01:07:33Davon haben wir immer geträumt.
01:07:35Ja, geträumt.
01:07:38Was sowieso nur ein Traum war.
01:07:40Ich meine, du warst mit dem Conny unglücklich.
01:07:43Und ich träume schon lange, dass ich aus der ganzen Scheiße rauskomme.
01:07:47Aber es ist ja bloß ein Traum.
01:07:49Für mich eben nicht mehr.
01:07:55Du könntest dir nicht vorstellen, dass du vielleicht da bleibst.
01:08:00Hier erinnert mich alles an Conny.
01:08:03Dann hängst du doch noch an ihm.
01:08:05Ja, schon.
01:08:07Das ist jetzt aber auch egal.
01:08:10Mir nicht.
01:08:16Da waren keine Gefühle mehr zwischen uns.
01:08:18Die Arbeit hat uns aufgefressen.
01:08:21Wir haben die Fassade nur noch fürs Geschäft aufrechterhalten.
01:08:26Aber als der Conny tot war...
01:08:30Na ja, da habe ich eben gemerkt, dass er mir doch einiges bedeutet hat.
01:08:34Ah, danke, Herr Ober, das stimmt schon so.
01:08:36Ganz hervorragend war's.
01:08:37Danke.
01:08:38Bitteschön.
01:08:40Martina, nach so einem fantastischen Abendessen,
01:08:43da sollte man drauf achten, dass man den Rest des Abends nicht versaut.
01:08:47Also, ich glaube, ich habe keine Lust.
01:08:55Wir könnten doch einen Test machen.
01:08:57Einen Test?
01:08:58Es heißt ja, dass wir einen Test machen.
01:09:01Test?
01:09:02Es heißt doch, Pech im Spiel, Glück in der Liebe.
01:09:08Bei mir wieder noch.
01:09:09Du weißt nicht Spiel, Spinner. Du musst halt mal spielen.
01:09:12Ich mag kein Spielcasino. Meine Mutter ist schon so ein Spielratz.
01:09:15Und es reicht, wenn einer in der Familie armfällig ist.
01:09:17Ich habe da überhaupt keinelei Ambitionen.
01:09:19Trotzdem, wer Pech im Spiel hat, hat Glück in der Liebe.
01:09:24Also, wenn ich Glück in der Liebe hätte...
01:09:29Ja?
01:09:30...bräuchte ich gar kein Spiel, weil ich dann garantiert verliere.
01:09:34Das verstehe ich nicht. Das ist mir zu logisch.
01:09:37Da bist du besser.
01:09:39Aber schau, vielleicht haben wir ja beide Pech im Spiel.
01:09:46Was?
01:09:48Nicht auszudenken, weil dann könnten wir gleich nach Hause gehen.
01:09:52Wie meinst du denn jetzt das?
01:09:55Nix. Was hast du gesagt, was würdest du am liebsten spielen?
01:10:00Blackjack.
01:10:02Ich will aber nicht ins Spielcasino.
01:10:04Okay, Benno, was möchtest du denn sonst machen?
01:10:06Ich hab mir gedacht, wir trinken wieder noch einen Grappa und dann brechen wir langsam auf.
01:10:10Herr Ober?
01:10:12Nein, nix. Das ist doch langweilig.
01:10:16Jetzt wollen wir schon mal unterwegs sein.
01:10:18Wieso willst du denn da hin?
01:10:21Weil das spannend ist.
01:10:23Und weil du so eine schöne Krawatte anhast.
01:10:28Ich mag aber nicht ins Casino.
01:10:31Spielverderber.
01:10:37Okay, Martina, wenn es dir so wichtig ist, dann gehen wir halt noch hin.
01:10:44Aber wenn es mir nicht gefällt, dann musst du mir versprechen, dass wir sofort wieder gehen.
01:10:48Abgemacht.
01:10:49Hätte ich bloß die Krawatte nicht gezogen.
01:10:55Willst du wirklich schon gehen?
01:10:57Es ist doch besser.
01:11:00Schlaf doch.
01:11:02Wenn uns jemand sieht, denk an dein Geschäft.
01:11:06Wie lange wollen wir dieses Spiel noch spielen, hm?
01:11:08Auf jeden Fall so lange, wie eine normale Witwe braucht, um den Tod von ihrem Ehemann zu verbinden.
01:11:12Und wenn ich bei dir schlafe?
01:11:14Das geht erst recht nicht. Der Kommissar hat doch ein Verhältnis mit meiner Mutter.
01:11:17Hast du ihn doch umgebracht.
01:11:48Lieber Flo, mach dir keine Sorgen, bin von Mitternacht wieder da.
01:11:53Scheiße.
01:11:55Scheiße.
01:12:2120?
01:12:22Ich nehm nur eine.
01:12:24Spinnst du?
01:12:25Wirklich, Karte?
01:12:26Ja, ich kauf noch eine.
01:12:2821.
01:12:29Das ist jetzt quasi ein Blackjack, oder?
01:12:31Wahnsinn, und da setzt der 20 Mark.
01:12:34Was hab ich jetzt gewonnen?
01:12:3520 Mark.
01:12:36Der Herr damit.
01:12:37Grüß Gott, mein Hund.
01:12:38Hallo.
01:12:39Was machst denn du da?
01:12:40Das wollte ich gerade dich fragen.
01:12:42Martina, ich muss mal ganz schnell weg.
01:12:44Aber da kommst du wieder, Ben, okay?
01:12:45Ja, ja, klar komm ich wieder.
01:12:47Hast du meinen Zettel nicht gelesen?
01:12:49Feierabend ist, da ist Spielverbot.
01:12:53Für die englischen Händler.
01:12:56Mach bitte keinen Aufstand bei Herrn.
01:12:58Ich mag mich nicht blamieren von wem, aber ich glaub, der mag mich ganz gern.
01:13:01Der Kommissar ist immer im Dienst.
01:13:03Ja und?
01:13:04Ja und, wenn der rausfindet, dass wir pleite sind.
01:13:05Meinst du, das ist gut fürs Geschäft?
01:13:06Eben, dann mach keinen Aufstand, spiel ganz entspannt mit.
01:13:10Der Abend geht auch vorbei.
01:13:16So, weiter geht's.
01:13:18Wie wird denn die Frau Schiller in letzter Zeit hier verspielt?
01:13:20Wir schauen ja nicht mit, aber vor einem halben Jahr hat sie innerhalb weniger Wochen rund 300.000 Mark verspielt.
01:13:25Wenn man ein bisschen aus dem Blick fällt.
01:13:27300.000 Mark?
01:13:29Ganz schöner Haufen, hm?
01:13:31Allerdings.
01:13:32Wann warst du denn das letzte Mal hier?
01:13:34Kann ich nicht sagen, aber die kommt öfters.
01:13:36Dankeschön.
01:13:39Oh, du tust mir...
01:13:40Willi, gehst du ja nicht, das zahl ich dir ein.
01:13:43Womit denn?
01:13:45Gehst du schon?
01:13:46Tut mir leid.
01:13:47Mein Sohn, der hat's nicht so mit der Spielerei.
01:13:49Verstehe, mir geht's genauso.
01:13:51Aber es hat mir schon gefallen mit dir.
01:13:53Mir auch.
01:13:55Das nächste Mal machen wir halt dann das, was du magst.
01:13:59Ja, dann rufen wir uns halt zusammen, oder?
01:14:02Gute Nacht.
01:14:03Gute Nacht.
01:14:07Kein Wunder, 20 Mark hab ich gewonnen.
01:14:09Glück im Spiel.
01:14:13Jetzt lass mich aus!
01:14:15Ich geh schon mit.
01:14:17So gut.
01:14:20Lass mir doch von meinem Sohn nix vorstellen.
01:14:23Ich kann machen, was ich will.
01:14:25Nicht mit meinem Geld.
01:14:31Du hörst jetzt auf!
01:14:33Sonst weiß ich nicht mehr, was ich mach.
01:14:36Du sollst zum Therapeuten gehen und nicht ins Casino.
01:14:38Aber im Casino geht's mir gut und nicht bei dem Idioten.
01:14:41Und wenn du Schluss machen willst, dann mach.
01:14:43Ich mag schon lange nicht mehr.
01:14:44Martina!
01:14:46Martina!
01:14:47Was machen Sie denn schon wieder hier?
01:14:49Ich hab gerade erfahren, dass du in der Tatnacht, wo der Rausch ermordet worden ist,
01:14:52in dem Casino warst und hast gespielt.
01:14:53Ja und?
01:14:54Meiner Kollegin hast du erzählt, du warst daheim.
01:14:56Da kann's nix dafür, das hat sie wegen mir gesagt.
01:14:58Ich hab sie nämlich die ganze Nacht gesucht.
01:15:00Hättest du mir auch sagen können, Martina, oder?
01:15:01Ja, dann hätten Sie wieder viele Fragen gestellt.
01:15:03Das muss ja nicht sein, dass Sie gleich ein schlechtes Bild haben von meiner Mutter.
01:15:08Das ist, seit der Vater gestorben ist.
01:15:10Beim Spielen vergisst du's halt ein bisserl.
01:15:11Wie schaut's bei uns aus in der Tatnacht?
01:15:13Zwei Jahre früh haben wir da Alibi.
01:15:14Dann war ich mit dem Auto unterwegs.
01:15:16Zwischen Grashofen und Tölz.
01:15:18Eine Porsche mit der Tölzer Nummer hat mich fast zusammengefahren.
01:15:21Aha, okay.
01:15:22Dann schau's dir gut an, Kind.
01:15:24Danke, gute Nacht.
01:15:25Gute Nacht.
01:15:27Laufst du mich an?
01:15:35Und Sie glauben wirklich, dass der Benno da nicht rein soll?
01:15:38Ich würde das Thema sicher überhaupt nicht anschneiden.
01:15:40Sonst glaubt alle Welt, in Tölz lebt sich's gefährlich.
01:15:43Benno, bist das du?
01:15:44Ja.
01:15:45Ja, wie war's mit der Krawatte?
01:15:47Ist schon gegangen.
01:15:49Und? Wie war's?
01:15:51Stell dir vor, die Martina ist spielsüchtig und pleite.
01:15:54Also der Flur braucht Geld.
01:15:56Das kannst du laut sagen.
01:15:57Seine Alibi lass ich grad überprüfen.
01:15:59Dann haben also alle, die mit meiner Homepage was zuhören, Schwierigkeiten.
01:16:03Also das Computer-Zeug, das kommt mir langsam unheimlich vor.
01:16:12Und?
01:16:28Sie haben Post.
01:16:31Übertragung beendet.
01:16:40Oh Gott, ist weh.
01:16:43So.
01:16:46Ja und? Soll das jetzt durcharbeiten? Was steht drin?
01:16:49Der Scherer, ihr Alibi stimmt und den Porsche-Fahrer haben wir auch gefunden.
01:16:52Er bezeugt, dass ihm ein grüner Bundeswehr-Kübelwagen gegen zwei Uhr entgegengekommen ist.
01:16:56Hurra! Also der Flur hat ein Alibi.
01:16:59Ja, Sabrina, das hab ich rausgefunden.
01:17:02Schön, Pfeiffer.
01:17:04Also mit dem Werkzeug geht das nicht.
01:17:06Pfeiffer, helfen Sie mir.
01:17:07Ja, gerne.
01:17:08Tut mir leid, dass ich meinen Vorschlag mit dem Kabel nicht hinkriege.
01:17:11Ah, hallo Herr Hinz.
01:17:12Hallo Herr Hinz, alles gut?
01:17:14Ich mach schon zu.
01:17:15Gott zum Gruß, Herr Prelat, was führt Sie zu mir?
01:17:17Einen gesegneten Tag, mein lieber Herr Berghammer.
01:17:20Sie sehen mich in großer Sorge.
01:17:22Was ist los? Läufst Sie mit Ihrem Spenden-Digger?
01:17:25Bitte, mir ist jetzt nicht nach Humor.
01:17:27Ich zitiere aus einer anonymen E-Mail.
01:17:30Lieber Herr Prelat,
01:17:32ich bin verzweifelt, weil ich glaube, dass ich vor mir das Schicksal habe,
01:17:35ich bin verzweifelt, weil ich glaube, dass ich vor mir selber für immer schuldig bleibe,
01:17:40auch wenn ich vor Gott und der Gesellschaft gebüßt habe.
01:17:43Und jetzt die entscheidende Frage.
01:17:45Bin ich nach meinem Tod von der Schuld befreit?
01:17:50Dürfen wir mal sehen?
01:17:51Bitte.
01:17:55Das hat ja fast schon eine philosophische Dimension.
01:17:57Was antwortet man auf sowas?
01:17:59Hand an sich legen ist nicht im Sinne unseres Herrn.
01:18:02Wie kommen Sie da drauf, Herr Prelat?
01:18:03Herr Berghammer, wir sind doch alle Glieder am Leibe Christi.
01:18:08Ja, da haben Sie recht, Herr Prelat.
01:18:09Uns Christi ist es nicht gestattet, in die Vorsehung des Herrn einzugreifen,
01:18:12außer genau das wäre die Vorsehung.
01:18:14Aber vielleicht meinte er auch seinen natürlichen Tod,
01:18:17und dann wäre es wieder wurscht.
01:18:19Naja, wie auch immer, ich habe dem Absender geraten zu beten
01:18:23und vielleicht ein Gespräch zu suchen im Rahmen der Heiligen Beichte.
01:18:26Ja, Herr Prelat, ich weiß auch nicht, was man da machen kann.
01:18:28Ich habe vom Computer keine Ahnung,
01:18:30aber vielleicht, wenn Sie sich an die Frau Rausch oder an den Herrn Scherer,
01:18:31die haben auch eine philosophische Ader.
01:18:33Die Frau Rausch und der Herr Scherer?
01:18:37Herr Berghammer, danke, Sie haben mir sehr geholfen.
01:18:41Jetzt weiß ich, was ich zu tun habe.
01:18:43Gelobt sei Jesus Christus.
01:18:45In Ewigkeit, Amen.
01:18:47Oh, auch Ihnen einen guten Tag, Frau Lorenz.
01:18:49Danke.
01:18:50Also Pfeiffer ist ein Pfeiffer, jetzt ist du ganz im Arsch.
01:18:52Ich bringe Sie zur Reparatur.
01:18:54Ich habe mir überlegt, ich muss noch einmal auf die Bank.
01:18:56Treffen wir uns dort?
01:18:58Ah, zu deinem entwurzelten Sachsengift, hm?
01:18:59Wieso, hier gibt es ja kein Schälchenhesis.
01:19:01Naja, nun nicht mehr.
01:19:07Hallo?
01:19:09Jetzt weiß ich, was mir die ganze Zeit gefehlt hat.
01:19:11Und, haben Sie mein Wort befolgt?
01:19:13Sind wir wenigstens mal ein bisschen um die Blum gerannt?
01:19:15Ich bin des Eile und habe Ihnen ein kleines Präsent organisiert.
01:19:20Ui, bayerisch für Anfänger.
01:19:23Womit habe ich denn das verdient?
01:19:26Wenn ich ganz ehrlich bin,
01:19:27ist das der Versuch einer Bankangestellten-Bestechung.
01:19:30Ach so, ich habe gedacht, Sie meinen das ernst.
01:19:34Ich meine es doch ernst.
01:19:36Und das soll ich tun?
01:19:38Frau Janke, das ist ja so eine Art Amtshilfe.
01:19:41Schauen Sie, ich müsste dienstlich wissen,
01:19:43wie es auf den Konten ausschaut vom Scherer und vom Schillinger.
01:19:47Herr Berghammer, Sie wissen, dass das eigentlich nicht darf.
01:19:50Naja, aber Sie verraten mich ja nicht.
01:19:53Ehrenwort.
01:19:54In diesen Zeiten wären wir es lieber, wenn Sie es mir versprechen.
01:19:57Okay, versprochen, Scherer.
01:20:04Oh, das sieht nicht gut aus.
01:20:06Wenn das so weitergeht, müssen die den Hof räumen zur Zwangsversteigerung.
01:20:10Und Schillinger?
01:20:12Moment.
01:20:18Sieht auch nicht russisch aus.
01:20:20Der hat sein Haus dabei,
01:20:21obwohl das vollständig abbezahlt war.
01:20:23Kurz bevor ich eingestellt wurde.
01:20:25Hier ist was los.
01:20:27Das geht schon ein bisschen weit.
01:20:29Da wird es von hinten her wie von vorne, Herr Berghammer.
01:20:34Sie, Herr Berghammer, jetzt wird es von hinten her wie von vorne.
01:20:37Was finden Sie daran so merkwürdig?
01:20:39Wenn Schillinger sein Haus der Bank überschrieben hat,
01:20:41dann muss er doch Geld haben.
01:20:43Ja, sofern es abbezahlt ist schon.
01:20:45Was, nicht?
01:20:47Nein.
01:20:48Herr Dr. Schmidle, ich warne Sie.
01:20:50Wenn Sie nicht langsam mit der Wahrheit rausdrücken,
01:20:52lasse ich Ihnen die Bank auf den Kopf stellen.
01:20:54Ich habe das recherchiert und wenn Sie in Ihrem Computer nachschauen,
01:20:56werden Sie sehen, dass das Haus von Schillinger voll und ganz abbezahlt war.
01:20:59Außerdem kann ich mir vorstellen, dass das Tölzer Tagblatt
01:21:01durchaus ein Interesse hat, einen Bankenskandal aufzudecken
01:21:03in Verbindung mit einem Mordfall, wenn Sie verstehen, was ich meine.
01:21:06Also packen Sie aus, ich höre.
01:21:08Alles gut.
01:21:10Keine Presse?
01:21:12Na los, jetzt erzählen Sie schon!
01:21:15Also.
01:21:16Der Schillinger hat vor einem halben Jahr
01:21:18300.000 Mark von den Kundenkunden abgezogen.
01:21:21Was lange keiner gemerkt hat.
01:21:23Sehen Sie, geht doch.
01:21:25Warum ausgeredet der Schillinger?
01:21:27Weil er als einziger Zugang zu allen Kundenkunden hatte.
01:21:30Das Geld hat er auf ein Nummernkonto in der Schweiz überwiesen.
01:21:33Wir hätten ihm das alles nur mit Indizien nachweisen können.
01:21:36Also haben wir ihm einen Vorschlag gemacht.
01:21:39Schwamm drüber, dafür verlässt er die Bank
01:21:42und das Geld zahlt er zurück in Frankreich.
01:21:43Das erklärt einiges.
01:21:45Herr Berghammer, Diskretion war angesagt, gell?
01:21:49Diskretion ist Ehrensache, Herr Dr. Schmidle.
01:21:52Und der Golfern.
01:22:05Da schau, weiß-blau, jetzt ist er fertig.
01:22:08Ich werde es nie begreifen, Herr Berghammer.
01:22:10Ich verstehe, warum der Schillinger weg will.
01:22:12Dabei bin ich noch nicht mehr hier geboren.
01:22:14Wie meinst du jetzt das?
01:22:16Gott sei Dank ist nicht jeder so boniert bodenstämmig wie du.
01:22:19Aber im Bank gewesen sind Tölzer überall auf der ganzen Welt.
01:22:22Wie meinst du das denn?
01:22:24Bevor die einen Skandal ans Licht kommen lassen,
01:22:26vertuschen sie ihn lieber und klären das intern ab.
01:22:28Apropos, diese ominösen 300.000, die hatten wir doch schon mal.
01:22:32Genau, das ist hochinteressant.
01:22:34Der Schillinger hat genauso viel hinterzogen,
01:22:36wie die Martina verspielt hat.
01:22:38Deine Martina.
01:22:40Vielleicht hat sie ein Verhältnis mit ihm gehabt
01:22:42und wollte ihn ranhängen.
01:22:44Dass es mir untreu ist, obwohl da war ja noch gar nix.
01:22:47Das ist wieder mal typisch für dich.
01:22:49Was ist typisch für mich?
01:22:51Die Weiber sind dir schon untreu,
01:22:53bevor du überhaupt was mit ihnen gehabt hast.
01:22:55Also ich verstehe nicht.
01:22:57Wenn du mit einem was habt, bist du sauber,
01:22:59nicht scheißt mir einen zusammen.
01:23:02Das muss ein Zufall sein.
01:23:04Ich habe mit der Scherer nichts zu tun
01:23:06und schon gleich gar nicht mit der Spielbank.
01:23:08Den betragen Sie aber zufälligerweise der gleiche Gerhard.
01:23:10Es reicht!
01:23:12Es gibt keine Verbindung zwischen mir und der Scherer,
01:23:14wie oft soll ich das mal sagen?
01:23:17Eva, was ...
01:23:19Ich habe kein Vertrauen mehr zu dir.
01:23:21Ich gehe zu meinen Eltern.
01:23:23Und dass du ein Verhältnis mit der Scherer hast,
01:23:25das setzt im Ganzen die Krone auf.
01:23:27Papi, kommst du?
01:23:29Ja, bald, Schatzi.
01:23:31Der Papa muss noch was erledigen.
01:23:33Kommt, wir gehen.
01:23:38Servus.
01:23:41Ihr habt wirklich nichts mit der Scherer.
01:23:45Was ist denn?
01:23:47Schauen wir mal, was er vorhat.
01:24:11Was für 300.000 Mark.
01:24:13Jetzt werden Sie nicht so unschuldig.
01:24:15Es ist ja wohl amtlich, dass Sie das Geld verspielt haben, oder?
01:24:17Und ich meine, es ist doch nicht der Fall,
01:24:19dass Sie das Geld verspielt haben.
01:24:21Das ist doch eine Unverschämtheit.
01:24:23Ich habe das Geld verspielt.
01:24:25Was?
01:24:27Ich habe es verspielt.
01:24:29Das ist doch eine Unverschämtheit.
01:24:31Das ist eine Unverschämtheit.
01:24:33Und ich habe es verspielt.
01:24:35Das ist eine Unverschämtheit.
01:24:37Das ist eine Unverschämtheit.
01:24:38Das ist eine Unverschämtheit.
01:24:40Aber Sie haben das Geld verspielt, oder?
01:24:42Und ich meine, irgendwoher müssen Sie es gehabt haben.
01:24:44Habe ich nicht.
01:24:46Und jetzt gehen Sie.
01:24:49Was bilden Sie sich eigentlich ein?
01:24:51Sie können doch nicht einfach da her kommen und Fragen stellen.
01:24:53Wenn ich einen Schnaps kriege, sage ich Ihnen wieso und warum.
01:24:55Pst.
01:24:57Aber Sie wissen doch,
01:24:59dass unser Glaube uns eine Selbsttötung verbietet.
01:25:01Ich will mich doch nicht umbringen.
01:25:03Ich muss aber den Absender ermitteln.
01:25:05Und ich war nun schon bei 20 Leuten,
01:25:06bei 20 Leuten, die ich für gefährdet halte.
01:25:08Und warum halten Sie mich für gefährdet?
01:25:09Weil ...
01:25:10Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, aber wir hatten doch Kontakt miteinander
01:25:16und wegen Ihres philosophischen Interesses.
01:25:19Ich bitte Sie inständig, wenn Sie etwas in dieser Richtung vorhaben,
01:25:23bitte legen Sie nicht Hand an sich.
01:25:26Suchen Sie das persönliche Gespräch.
01:25:28Machen Sie Ihnen keine Sorgen.
01:25:31Ich hoffe, es ist nicht nötig, anonyme E-Mails zu versenden.
01:25:35Anonyme E-Mails?
01:25:38Ja, grüß Gott dann noch.
01:25:41Grüß Gott.
01:25:52Verdammt nochmal, schon wieder!
01:25:54Ja, wer da?
01:25:56Hinterher.
01:25:57Hier, Berghammer, was geht's denn, Herr Brillard?
01:25:59Herr Berghammer, Herr Berghammer,
01:26:01der Florian ist der Absender der philosophischen Fragen.
01:26:06Können wir Sie direkt unterhalten?
01:26:08Ah ja, haben Sie recht, kostet ja auch alles Geld.
01:26:11Wie kommen Sie denn da drauf?
01:26:13Ich zitiere den Florian.
01:26:15Er habe es nicht nötig, anonyme E-Mails zu versenden.
01:26:18Als Wein habe ich in unserem Gespräch das Wort E-Mail gar nicht erwähnt.
01:26:22Herr Brillard, Sie sind direkt in kriminalpolizeilicher Mission unterwegs.
01:26:25Als Seelsorger, Herr Berghammer, als Seelsorger.
01:26:28Und wenn man damit womöglich einen Selbstmord verhindern kann.
01:26:30Aber der Flo hat ein Alibi.
01:26:32Aber er hat auch Schuldgefühle.
01:26:34Aha.
01:26:35Auf der einen Seite Alibi, auf der anderen Seite Schuldgefühle.
01:26:38Vielleicht hat er Indirekte mitzutun.
01:26:40Gott bewahre.
01:26:42Also, für meine neue Bank in Berlin, da sind ja 100.000 Peanuts.
01:26:47Da sehe ich kein Problem.
01:26:49100.000.
01:26:51Das würde uns rausheißen.
01:26:54Den Kredit könnte ich schon besorgen.
01:26:56Aber dann müsste ich schon wissen, woher Sie die 300.000 gehabt haben.
01:27:04Also gut.
01:27:06Ich habe es vom Flo.
01:27:08Und woher hat es der Flo?
01:27:10Das hat er mir nicht gesagt.
01:27:12Das ist mir auch wurscht.
01:27:14Mein Sohn macht das schon richtig.
01:27:18Heit, wo wollen Sie denn jetzt schon wieder hin?
01:27:22So, Birscherl.
01:27:24Jetzt mal raus mit der Sprache.
01:27:26Oder soll ich dir gleich sagen, was du sagst?
01:27:28Lassen Sie sofort mein Studium, sonst rufe ich die Polizei an.
01:27:31Das tut ja an deiner Stelle mit mir aber nicht.
01:27:33Jetzt will ich dir mal was sagen.
01:27:35Du hast dich bei der Kreditbank reingehackt.
01:27:37Und hast bei den Kundenkonten 300.000 Mark abgezogen.
01:27:40Und dann hast du es mir in die Schuhe geschoben,
01:27:42weil du sauer warst, dass ich dir keinen Kredit gegeben habe.
01:27:44Du hast bestimmt gedacht, der Conny hat das Geld abgezogen.
01:27:46Ja klar, er war ja der Einzige, der Ahnung gehabt hat von den Computern in der Bank.
01:27:50So hast du mir halt nix nachweisen können.
01:27:52Was? So ein Schwachsinn.
01:27:54Du musst dir einen Mordshut auf den Kopf haben.
01:27:56Aber die Erde, um was geht's jetzt da?
01:27:58Da, der was.
01:28:00Der hat das Geld von der Bank abgezogen.
01:28:02Wie kann man so viel Geld von der Bank abziehen und niemand merkt's?
01:28:05Mei, wir haben pro Woche 250.000 Kundenbewegungen.
01:28:08Da kannst locker 300.000 Mark abzwacken.
01:28:10Das, was manipuliert wird, das merkst du erst,
01:28:12wenn sich viele Leute in kurzer Zeit aufregen.
01:28:14So Flo, ich werde jetzt sagen, wie ich glaube,
01:28:16dass die ganze Sache abgelaufen ist.
01:28:18Du wolltest deiner Mutter helfen, dass du von ihren Spielschulden runterkommst,
01:28:21bevor sie sich was antut, oder?
01:28:24Stimmt das?
01:28:27Und deine E-Mails kann man entnehmen, dass du der Ansicht warst,
01:28:29dass der Schillinger den Conny ermordet hat.
01:28:31Und du hast dir was hineinmanövriert,
01:28:33was du schuldgefühlsmäßig niemand erpackt hast.
01:28:35So war's doch, oder?
01:28:37Verräter. Florian.
01:28:39Um Christi willen.
01:28:41Wir wollen jetzt nicht ungerecht sein.
01:28:43Ich habe um ihr Leben gebankt.
01:28:44Ruiniert hat er mich.
01:28:46Das ist lebenslänglich.
01:28:48Florian, um eine saftige Strafe wirst du nicht herumkommen.
01:28:51Das ist gescheiter, du packst aus.
01:28:53Was soll's?
01:28:55Hat ja eh keinen Sinn.
01:28:57Ja, das stimmt, was er gesagt hat.
01:29:00Ich hab keinen anderen Ausweg mehr gewusst.
01:29:03Das ist immerhin meine Mutter.
01:29:11Das tut mir so leid.
01:29:13Und alles wegen mir.
01:29:16Er hat dich also ruiniert.
01:29:18Das kannst du sagen.
01:29:20Hast eine ziemliche Wut gehabt, oder?
01:29:22Allerdings.
01:29:24Auf den Conny.
01:29:28Wieso auf den Conny?
01:29:30Gerhard, der Job ist weg, das Haus ist weg.
01:29:32Frau und Kind haben dich verlassen. Du bist am Ende.
01:29:34Also wenn du was zum Sagen hast, sag's jetzt.
01:29:36Red aus, bevor es zu spät ist.
01:29:38Vielleicht kann man noch was retten.
01:29:41Das wollte ich doch nicht.
01:29:43Keiner wollte was.
01:29:45Ich wollte es wirklich nicht.
01:29:47Also?
01:29:49Aber ich hab halt geglaubt, dass ...
01:29:51dass der Conny war.
01:29:53Weil wir haben doch miteinander für die Bank dieses Computersystem installiert.
01:29:56Und dann bin ich halt einmal hingefahren in dieses Internet-Café.
01:29:59Und ich hab mir gedacht, ich krieg ein Geständnis.
01:30:01Aber der war nur arrogant.
01:30:03Hat sich auch nur lustig gemacht über mich und meine Familie.
01:30:07Da bin ich halt ausgerast.
01:30:09Und ich hab ihm einen Stress gegeben.
01:30:13Den Rest wisst man.
01:30:17Wer von uns ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
01:30:28Nun möchte ich uns allen
01:30:30noch einen wichtigen Gedanken mit auf den Weg geben.
01:30:34Wer sich in einer virtuellen Welt bewegt,
01:30:37der möge sich auch immer
01:30:39die realen Konsequenzen vor Augen halten.
01:30:42Auf dass sich diese schrecklichen Dinge nicht wiederholen.
01:30:47Zum Abschluss noch eine Bitte.
01:30:49Verrauscher wünscht,
01:30:51dass von einer Kondolenz am Grabe Abstand genommen wird.
01:30:54Trixi, weil, bleib nicht stehen!
01:30:56Ist schon in Ordnung. Binden Sie los.
01:31:04Trixi!
01:31:08Trixi!
01:31:10Trixi!
01:31:12Trixi!
01:31:14Trixi!
01:31:16Trixi!
01:31:20Trixi!
01:31:23Du hast alles kaputt gemacht.
01:31:26Ich wollte es nicht.
01:31:29Ich weiß.
01:31:32Florian, wird schon wieder. Du hast ja keinen umgebracht.
01:31:38Pass uns gut auf Mama auf.
01:31:44Der wird ja behandelt wie ein Schwerverbrecher.
01:31:46Weißt du, was bei uns hier schlimm ist als Mord und Totschlag?
01:31:49Nee.
01:31:50Immer Bankbescheiße.
01:32:20Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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