Rote Rosen Folge 1183

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00:00Rein optisch ist die Studentin keine Frage mehr.
00:02Cool, oder?
00:03Fensterglas, aber macht richtig was für er.
00:05Auf dem Wege sind wir fremd, ha?
00:06Meistens.
00:09Die Lüneburger aber brauchen einen Oberbürgermeister, der sowohl in der Politik als auch in der Familie Stabilität ausstrahlt.
00:16Verdammt, er schafft es immer wieder, das letzte Wort zu haben.
00:19Möchtest du meine Frau werden, Katja Meisner?
00:22Du fragst mich, ob ich dich heirate?
00:30I'm worn and painted by the sun
00:32And it's in my eyes
00:34And it's in my eyes
00:38Caught by the rapture of the dawn
00:40And a restless sky
00:42And a restless sky
00:47This is my life
00:51This is the way to find my own
00:55This is my life
00:56This is my life
00:58This is the world where I belong
01:04I'm rolling on, I'm rolling on
01:23Ist das ein Ja?
01:24Ja.
01:26Ich will.
01:29Wenn mir das jemand vor ein paar Monaten erzählt hätte.
01:38Die Liebe bahnt sich ihren Weg.
01:41Manchmal geht's schneller, manchmal langsamer.
01:45Du, ein bisschen Geduld werden wir noch haben müssen.
01:48Auch wenn es zu einer Härtefallsscheidung kommt.
01:50Von heute auf morgen geht das leider nicht.
01:53Das stehen wir auch noch zusammen durch.
01:55Ich will sowieso erstmal diesen Prozess hinter mich bringen.
01:58Uns bringt nichts mehr auseinander.
02:05Sicher ist sicher.
02:08Du machst mich zum glücklichsten Mann der Welt.
02:13Tja, so und das will gebührend gefeuert sein.
02:16Und nicht mit Papa Meisners Kräutertee.
02:23Wo willst du jetzt hin?
02:25Hab Geduld.
02:27Ich liebe dich bis ans Ende des Universums.
02:41Na, das nenn ich mal spontan.
02:45Das ist meine Stärke.
02:48Vielleicht die einzige.
02:53Ich wüsste doch schon noch so die ein oder andere.
02:57Rein BWL-technisch natürlich.
03:03Und, war meine Arbeit wirklich so gut?
03:06Nee, ich war mir da beim Portugal-Teil nicht ganz so sicher.
03:09Na doch, doch, alles bestens.
03:12Hey, hast du zufällig was zu trinken hier?
03:16Eine Apfelschorle, denke ich.
03:18Oder ich mach die Nudeln noch mal warm.
03:20Die anderen räum ich nachher weg.
03:22Danke, danke, für mich nicht.
03:32Du interessierst dich für Pferderennen?
03:35Nein, das ist für einen Gast im Drei Könige.
03:39Ich hab zu lang im Casino gearbeitet, um an Glücksspiel zu glauben.
03:43Kriegst du wenigstens eine Provision, wenn der Pferd abwollt?
03:46Schön wär's.
03:47Ich muss für meinen Traum leider hart arbeiten.
03:50Was ist denn dein Traum?
03:52Ein eigenes Surfhotel.
03:54Deshalb mach ich die Ausbildung hier im Hotel und den ganzen BWL-Kram.
03:58Das ist ja wohl nicht dein Ernst.
04:00Doch, ich hab das eigentlich immer für ganz vernünftig gehalten.
04:02Ich meine das hier.
04:04Lotus?
04:05Hey, der hatte zweimal Tendinitis.
04:07Die können froh sein, wenn der es überhaupt ins Ziel schafft.
04:09Tendi-was?
04:11Tendinitis.
04:12Eine Sehnenverletzung.
04:13Meist wegen Überanstrengung.
04:15Und woher weißt du sowas?
04:19Du, ich bin mit Pferden groß geworden.
04:22Ich meine es mit Lotus. Das steht doch sicher in keiner Rennzeitung.
04:28Du, das hab ich irgendwo aufgeschnappt.
04:34Hey, sag mal, wusstest du, dass in London eine Flasche Apfelsaft drei Pfund kostet?
04:40Das sind mehr als drei Euro.
04:43Senf.
04:45Puschbunen?
04:47Puschbunen, doch.
04:49Dr. Sefeld schafft es immer wieder, mich dumm aussehen zu lassen.
04:53Ich hab so auf dieses Rededuell gesetzt.
04:56Sei froh, dass der Wahlkampf vorbei ist und du diesen Holzkopf endlich los bist.
05:00Der Wahlkampf endet am Sonntag um 18 Uhr.
05:03Sag mal, bist du dir jetzt eigentlich mit Herrn Flickenschild wegen des Grundstückverkaufs einig geworden?
05:07Ich würde eher sagen, er nutzt meine Notlage schadenlos aus.
05:10Mach jetzt Feierabend, ich hab keine Lust mehr.
05:15Er muss irgendwie mitgekriegt haben, dass ich dieses Wühlmausproblem habe.
05:19Und jetzt hat er mich von 200.000 Euro nochmal auf 160.000 runtergedrückt.
05:24Noch dazu setzt er mir das Messer auf die Brust.
05:27Wenn ich bis morgen nicht einwillige, steigt er ganz aus.
05:33Oh nein, Merle, das tut mir so leid.
05:37Das mit den Wühlmäusen, das weiß er von mir.
05:40Und auch, dass du deswegen Lieferschwierigkeiten hast. Ich dachte, er weiß davon.
05:45Man könnte meinen, dass du als Politikerin ein bisschen mehr taktisches Gespür hast.
05:50Was kann ich denn jetzt tun?
05:52Wenn du wiedergewählt wirst, dann will ich mehr Aufträge von der Stadt.
05:55Du schuldest mir 40.000 Euro.
05:58Träum weiter.
06:00Darüber reden wir noch.
06:03Ist das wieder von diesem Lindberg?
06:05Nein, diesmal nicht.
06:07Aber du chattest doch noch mit ihm.
06:09Ungefähr zehnmal am Tag.
06:11Stell dir vor, er interessiert sich einfach für alles, sogar für meine Tulpen.
06:15Weißt du denn jetzt, wer er wirklich ist?
06:18Nein, aber ich weiß, wie er aussieht.
06:22Wow!
06:23Nicht schlecht, oder?
06:27Den kenne ich von irgendwoher.
06:29Was? Woher denn?
06:32Vielleicht doch aus Hannover.
06:35Warte mal.
06:43Was denn, sowas liest du?
06:45Was für Tante Erika.
06:47Ach!
06:51Ist ja der Hammer. Lindberg ist ein Model.
07:03Hey.
07:05Hey.
07:08Hier kommt der neue Bereichsleiter.
07:11Hat alles geklappt?
07:15Wenn Sie bitte mal vorblättern möchten auf Seite drei.
07:22Wow!
07:24Da hast du ja richtig gut verhandelt.
07:26Das ist doppelt so viel wie vorher.
07:28Ich hatte richtig Glück.
07:30Irgend so ein Scheich hat in die Firma investiert.
07:32Und seitdem gehen die Gehälter der Leitenden Angestellten nach oben.
07:35Toll. Das hast du dir aber auch verdient.
07:38Du hast lange genug an der Basis gearbeitet.
07:41Ja, und die Basis bekommt leider keine Gehaltserhöhung.
07:44Aber dafür hast du jetzt auch mehr Verantwortung.
07:47Wenn du erstmal Chef von dem Laden bist, dann verteilst du die Gehälter gerecht.
07:51Ja.
07:53Ich werde erstmal versuchen, diesen Job hier so gut ich kann es zu erledigen.
07:57Wie war dein Tag?
07:59Nicht so gut.
08:01Wir hatten ein paar schwere Fälle und ich musste die ganze Zeit an morgen denken.
08:06Im Grunde genommen musst du doch nur das, was du bereits ausgesagt hast, wiederholen.
08:11Aber ich muss denen klar machen, in welcher Situation Frau Meisner das mit dem Koma gesagt hat.
08:16Ich bin mir ganz sicher.
08:18Du wirst das souverän machen und klarstellen, dass Frau Meisner das noch perfekt gesagt hat.
08:23Ja, weil Frau Stein sie provoziert hat. Das ist wichtig.
08:28Ich hab mir morgen übrigens...
08:33Du hast dich freigenommen meinetwegen.
08:35Glaubst du, ich lasse dich da alleine hingehen?
08:39Wenn ich liebe dich.
08:41Ich liebe dich.
08:53Ich liebe dich.
09:17Ist offen.
09:23Sorry, ich hab noch Licht gesehen und wollte dir nur viel Glück für morgen wünschen.
09:27Das ist lieb von dir, danke.
09:29Sag mal, störe ich auch nicht?
09:31Du störst doch nie.
09:33Toll, das ist ein Nachthähnchen, das sich zum Anbeißen ausgibt, was du feierst.
09:39Philipp und ich, wir werden heiraten.
09:41Nein.
09:43Und das erfahre ich mal eben so nebenbei.
09:45Er hat mir eben gerade einen Antrag gemacht.
09:47Oh Gott, ja.
09:49Ich freu mich so für dich.
09:51Frau!
09:53Meine Seele, herzlichen Glückwunsch.
09:55Wie schön.
09:57Dann kann ja jetzt nichts mehr schief gehen mit dem Prozess.
09:59Ich hab das Gefühl, ich kann es jetzt mit allem aufnehmen.
10:03Philipp und ich, wir haben so viel miteinander durchgemacht.
10:05Das hat unsere Liebe nur stärker gemacht.
10:07Dass Philipp dich jetzt heiratet, müsste dem Gericht eigentlich klar machen,
10:10dass du nicht die zurückgesetzte, rachsüchtige Gliebte bist.
10:14Wo ist eigentlich der Bräutiger?
10:16Der wollte noch kurz eine Überraschung besorgen.
10:18Ich hab auch keine Ahnung, wo der bleibt.
10:22Entschuldige bitte, es hat...
10:26Jetzt ist mir klar, warum ich Sie nicht in der Gärtnerei getroffen habe.
10:29Es tut mir leid.
10:31Aber ab heute duzen wir uns, okay?
10:33Wer meine beste Freundin heiratet, den kann ich nicht länger siezen.
10:36Herzlichen Glückwunsch, Philipp.
10:39Vielen Dank, danke.
10:41Ich freu mich so.
10:43Ich wünsche euch viel Glück für morgen und für den Rest eures Lebens.
10:47Ja, ich bin dann mal wieder weg.
10:50Schön.
10:55Ich liebe dich.
10:57Sind die schön.
10:59Du bist schön.
11:01Ich liebe dich.
11:31Der ist aber auch ein unangenehmer Gegner.
11:33Allein schon, wie er heute abgerauscht ist.
11:35Das ist genauso wie im Streit den Telefonhörer aufknallen.
11:38Ich hasse sowas.
11:40Oh, gut zu wissen.
11:42Ich hasse es auch, mich zu streiten.
11:44Ich auch.
11:47Schön, dass du wieder da bist.
11:49Ich hab dich vermisst.
11:51Ich dich auch.
11:54Aber es gibt noch eine Sache, die wir klären müssen.
11:58Wo ist der Vertrag?
12:00Unverändert.
12:02Was ist damit?
12:04Es fehlt etwas ganz Entscheidendes.
12:06So, und was?
12:08Nämlich meine Unterschrift.
12:12Dann solltest du das ganz schnell nachholen.
12:26Habe ich gerade ein Haus gekauft?
12:28Also genau genommen hast du das erst nach dem Notartermin und der Eintragung...
12:38Immer diese Anwälte.
12:40Ich weiß es ganz gut einzuhaben.
12:42Ja, an Frau Meisners Stelle wäre ich sehr glücklich, dich an meiner Seite zu haben.
12:46Das wird ein anstrengender Prozess, oder?
12:48Ja.
12:50Es sei denn, es gelingt mir, die Belastungszeugen auf meine Seite zu ziehen.
12:53Dann ist morgen der erste und der letzte Prozess da.
12:56Dann sollten wir jetzt ganz schnell schlafen gehen, damit du morgen fit bist.
13:01Also, das mit dem Inspekten finde ich schon ganz gut.
13:17Morgen sieht es aber doch frisch.
13:19Das stimmt.
13:20Aber herrlich.
13:21Ja, finde ich auch.
13:23Obwohl es ja nur Tee gibt.
13:26Wer schwarze geht.
13:30Weißt du, manchmal finde ich das eigentlich gar nicht so schlecht,
13:33dass man mal ein bisschen Abstand zu seinen lieben alten Gewohnheiten bekommt.
13:37Du hast ja recht.
13:39Ist gut.
13:42Ich bin manchmal vielleicht etwas eingefahren.
13:46Daran sollte ich wohl arbeiten.
13:48Wir beide.
13:49Ja, oder wir finden Lösungen, wie wir unsere lieben alten Gewohnheiten behalten können
13:55ohne den anderen einzuschränken.
13:58Stichwort Zweitfernseher, ja?
14:00Ja.
14:01Zum Beispiel, gibst du mir mal ein Brötchen?
14:03Ja.
14:04Damit wären zumindest die Interessenkonflikte zwischen Tim Borowski und Tim Melser vom Tisch.
14:11Also, wenn dieser wundervolle Ausflug eins bewiesen hat,
14:14dann, dass wir durchaus Lösungen und Kompromisse finden.
14:18Und das sollten wir doch auch zu Hause hinkriegen, oder?
14:20Ja, wenn nicht, dann können wir uns ja immer noch einen zweiten Fernseher anschauen.
14:25Ja, ja, ist gut, ist gut.
14:27Du kriegst deinen eigenen Fernsehapparat.
14:29Sandfußballspiel auf allen Kanälen.
14:37So, aber du, nach dem Frühstück müssen wir dann auch anfangen zusammenzupacken.
14:42Aber lass uns doch nochmal zum Deich gehen und uns verabschieden von der wunderschönen Aussicht.
14:50Ja, so viel Zeit muss sein.
14:56Guten Morgen.
14:57Na, das nenne ich perfektes Timing.
14:59Wow, du hast ja ganz schön was aufgefahren.
15:02Ich freue mich einfach, dass du Zeit hast, mit mir zu frühstücken.
15:05Hast du das Heide Echo schon gelesen?
15:07Nein.
15:08Auch eine Premiere, seit der Wahlkampf begonnen hat.
15:12Für Seefeld ist er scheinbar noch nicht zu Ende.
15:18Was?
15:20Das ist aber klein.
15:22Das ist link, niederträchtig und erbärmlich.
15:25Aber nach seinem Auftritt gestern wirklich keine Überraschung.
15:28Patchwork-Familien sind doch heute sowieso das gängigere Lebensmodell.
15:32Aber es gibt immer noch ein paar erzkonservative Wähler, die nicht so denken.
15:35Ein paar. Aber selbst denen muss doch inzwischen klar sein, wie niveaulos das ist.
15:40Aber so war doch sein ganzer Wahlkampf.
15:42Und so wird auch die Politik sein, die er als Oberbürgermeister macht.
15:46Ich kann nur hoffen, dass die Wähler sich richtig entscheiden.
15:49Aber komm, jetzt wollen wir uns nicht von diesem Mistkerl das Frühstück verderben lassen.
15:53Du hast recht.
15:55Wenn du erstmal die Wahl gewonnen hast, wirst du sowieso keine freie Minute mehr haben.
15:59Also genieße es.
16:03Ich hätte jetzt richtig Lust, noch weiter die Elbe runter zu fahren.
16:07Oder zu laufen.
16:09Trotz des Regens.
16:10Ich auch.
16:12Dann kommen wir eben nochmal wieder mit etwas mehr Zeit.
16:16Und Kaffee im Gepäck.
16:20Ich hoffe, der Prozess zieht sich nicht so in die Länge.
16:24Katja hat auch mal ein bisschen Entspannung für diese.
16:28Guck mal da, die Fähre.
16:35So, dann wollen wir mal.
16:40Gut.
16:41Soll ich dich vielleicht noch rauslegen?
16:43Ja, bitte. Es wird schon überall matschig.
16:45Nicht, dass wir uns noch festfahren.
16:47Immerhin schon.
17:02Oh nein!
17:07Spring nicht an!
17:11Vielleicht haben wir das Licht angelassen.
17:13Nein, das hatte ich extra nochmal kontrolliert.
17:18Arschloch!
17:20So ein Mist aber auch!
17:22Ich muss hier weg!
17:23Wenn wir jetzt nicht losfahren...
17:25Ich rufe jetzt den Pannendienst an.
17:27Und wenn wir Glück haben, dann sind wir noch rechtzeitig zurück.
17:30Ach niemals!
17:31Bis die hier sind und den Fehler gefunden haben.
17:34Bleibt ganz ruhig, bleibt ganz ruhig.
17:36Wir müssen unsere Nerven bewahren.
17:42Oh danke, nein, ich bin satt.
17:44Aber ich esse ja auch nicht für zwei.
17:46Hoffentlich muss ich mir das nach der Schwangerschaft nicht alles wieder abarbeiten.
17:49Ach, Blödsinn.
17:51Ich hab mal gelesen, beim Stillenputzen liebt Pfunde ganz von allein.
17:54Na dann.
17:55Hau rein.
17:57Sag mal, hast du eigentlich nochmal diesen Lindberg angesprochen wegen des Fotos?
18:01Ist der wirklich Model?
18:03Ach nein, bestimmt nicht.
18:05Wer weiß, was der zu verbergen hat.
18:07Vielleicht ist er ja ein Promi und möchte nicht erkannt werden.
18:11Vielleicht ist er ja klein und dick und hat eine Glatze.
18:14Oder er hat eine Familie zu Hause und sucht nur ein bisschen Abwechslung.
18:17Ach, eine Affäre kann man doch auch im Job haben.
18:20Na ja.
18:22Aber es wäre die einzig vernünftige Erklärung dafür, dass er mir seine Telefonnummer nicht geben will.
18:28Allein schon der Name, Lindberg.
18:31Der war verheiratet, hatte drei Geliebte und sieben uneheliche Kinder.
18:35Ach komm.
18:36Das wäre mal wieder typisch für mich.
18:38Sogar im Internet falle ich auf verheiratete Männer rein.
18:40Warum triffst du ihn nicht einfach, dann weißt du es.
18:42Nur wenn er so blöd ist, seinen Ehering anzubehalten.
18:45Aber du hast recht.
18:47Ich mache ein Date mit ihm aus und diesmal kneife ich nicht.
18:53Ich hätte doch besser den Hosenanzug anziehen sollen.
18:56Der ist doch viel seriöser, oder?
18:58Katja, du siehst gut aus.
19:01Ja, wenn es danach ginge, wärst du gar nicht erst vorgeladen.
19:04So, wir treffen uns dort, ja?
19:07Grüß Julika.
19:08Mach ich.
19:09Tschüss.
19:11Gehen wir zu Fuß? Die frische Luft würde gut tun.
19:14Wer weiß, ob ich nach dem Prozess noch Gelegenheit dazu habe.
19:17Ob ich überhaupt noch mal nach Hause komme.
19:19Die Indizienlage ist mehr als dünn.
19:23Entschuldige mich noch mal.
19:25Und wenn Frau Knesebeck bei ihrer Aussage bleibt?
19:30Torben wird sich schon weich kochen.
19:32Und der Staatsanwalt?
19:33Der Held braucht schnelle Beweise.
19:35Schon allein aus Karrieregründen.
19:36Für den bin ich doch schon so gut wie verurteilt.
19:38Der Oberstaatsanwalt entscheidet aber nicht über den Ausgang der Verhandlungen.
19:45Bis Torben.
19:48Na, seid ihr bereit?
19:51Na, komm.
19:52Oh nee, mir ist zu warm.
20:09Weißt du, das mit Mik und mir ist auch gar nichts Ernstes.
20:12Das kann ich mir auch im Moment gar nicht leisten.
20:14Ich muss mich voll auf mein nächstes A-Rennen konzentrieren.
20:17Noch ein Rennen bis zum Profi-Reiter.
20:20Aber danach, Mik und du?
20:22Nein, als Jockey-Tingelst du von einem Rennen zum nächsten.
20:25Das macht auf Dauer kein Partner mit.
20:27Weshalb dein Vater auch dagegen ist.
20:30Er wünscht sich eine geregelte Zukunft für seine Tochter.
20:33Und vielleicht auch ein paar Enkel.
20:35Aber das bin ich einfach nicht.
20:37Mik und du, ihr seid euch eigentlich ziemlich ähnlich.
20:40Der studiert BWL.
20:42Das werde ich nie verstehen.
20:45Und er hat die echte BWL-Studentin abgekauft.
20:49Aber, Julika, bei deinem Vater dürfte das nicht so leicht sein.
20:54Oh, shit.
20:56Hi, Papa.
20:58Hallo.
20:59Wie war's in Neustadt?
21:00Gut.
21:02Hi.
21:03Hallo.
21:04Jetzt habe ich endlich Zeit, mich um meine schöne Tochter zu kümmern.
21:08Aber an diese Brille, da kann ich mich irgendwie nicht so richtig dran gewöhnen.
21:14Weißt du, die ganze Zeit vorm Computer.
21:17Und dann all die Bücher.
21:19Das geht nur mal auf die Augen.
21:21Meine arme Juliska.
21:23Weißt du was?
21:24Ich zieh mich rasch um, und dann gehen wir essen.
21:27Und du erzählst mir alles über Oxford und dein Studium.
21:30Einfach alles. Ich will alles wissen, okay?
21:32Also bis gleich.
21:34Ja, kein Problem.
21:39Chaos oder geordnete Verhältnisse?
21:41Ziemlich geschmacklos, oder?
21:43Ja, vor allem der stört so ein Chaos, wenn der Bürgermeister mit...
21:45Dem geht's doch nur um Macht und Ego.
21:47Vielleicht sollte ich dem Scheich gegenüber mal das andeuten.
21:50Nicht, dass er diesem Seefeld noch mit Investitionen hilft.
21:53Hat sich Ihre Exzellenz schon dazu geäußert, ob es sich an Ihrem Zuchtpferdenetzwerk beteiligt?
21:57Ich bin dran, aber vielen Dank für Ihren Tipp.
21:59Viel Glück, Herr Albers.
22:01Danke, Herr Albers.
22:03Oh Gott, ich wünschte...
22:06Ich wäre mit Frau Verloren schon so weit.
22:09Jetzt kann ich mit dem Architekten wieder neu verhandeln.
22:19Carla, ein Glück. Ich hatte schon Angst, dass du nicht mehr da bist.
22:22Hast du das Heide Echo gelesen?
22:23Ja, du anscheinend auch.
22:25Es tut mir so leid, dass du da jetzt mit reingezogen wirst.
22:27Darum geht es nicht, aber es kann doch übel für deine Wahl sein.
22:30Wenn der Seefeld noch einmal im Salto auftaucht, dann...
22:34Vor allem kann mich das im letzten Moment einige Wählerstimmen kosten.
22:38Anna, du hast alles getan. Du hast einen fairen Wahlkampf geführt.
22:41Jetzt müssen die Wähler entscheiden.
22:44Weißt du was?
22:45Ich leite dich auf ein Getränk ein, dann kommst du auf andere Gedanken.
22:48Und dann schmeißen wir noch ein bisschen Salz über die Schulter.
22:51Das bringt auch noch Glück.
22:53Hoffentlich läuft uns keine schwarze Katze über den Weg.
23:01Sieht gut aus.
23:09Es wird alles gutgehen. Mach dir keine Sorgen.
23:16Einen wunderschönen guten Morgen, meine Damen.
23:19Sind Sie bereit?
23:20Natürlich.
23:21Kein Grund zur Nervosität.
23:23Sie wiederholen einfach genau das, was Sie mir vorher schon gesagt haben.
23:27Dass Sie regelmäßig Digoxin nehmen und dass Frau Stein keine Möglichkeit hatte,
23:32an das Medikament heranzukommen, weil Sie es ständig bei sich tragen.
23:36So war es doch nicht wahr?
23:37Natürlich.
23:39Schön. Ihr Anwalt der Verteidigung wird natürlich versuchen,
23:42Sie zu verunsichern.
23:45Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen.
23:47Bleiben Sie bei Ihrer Aussage.
23:49Was anderes können wir auch gar nicht.
23:51Ich unterstütze Sie natürlich, wo ich nur kann.
23:54Ah, da sind auch die anderen Herrschaften.
23:57Morgen, Herr Helm.
23:58Herr Kollege.
23:59Ich sehe, sind Sie alle da.
24:00Guten Morgen.
24:01Warten Sie, wo Oma steht.
24:02Darf ich bitte?
24:03Ja, ich glaube, dann können wir auch schon reingehen.
24:06Sie werden dann aufgerufen.
24:07Wir schaffen das.
24:08Das sehe ich auch so.
24:12Sie enttäuschen mich.
24:20Jetzt.
24:22Jetzt.
24:24Sagt mir nicht, dass ich doch...
24:25Wenn du rückst, ist es jetzt zu spät.
24:37Sie werden aufgerufen.
24:51Sie werden aufgerufen.
25:03Herr Flickenschild,
25:05Sie sind ein enger Freund von Herrn Philipp Stein?
25:08Ja.
25:10Ja, das stimmt.
25:12Ich frage mich, wo Opa und Erika bleiben.
25:14Ich kann es auch nicht verstehen.
25:16Wussten Sie,
25:17dass Herr Stein ein Verhältnis mit der Angeklagten hatte,
25:21während seine Frau im Koma lag?
25:24Es war mehr als das.
25:26Können Sie uns bestätigen,
25:28dass Herr Stein zu seiner Frau zurückgekehrt ist,
25:31nachdem sie aus dem Koma erwachte?
25:34Ja.
25:35Damit war also die Beziehung zwischen Herrn Stein und der Angeklagten beendet.
25:39Soweit ich weiß, ja.
25:41Trotzdem hat die Angeklagte ihren damaligen Lebensgefährten verlassen,
25:44nachdem Herr Stein angeschossen wurde.
25:48Ja.
25:49Und obwohl die Steins vor hatten, wieder nach Berlin zu ziehen.
25:53Ja.
25:55Können Sie uns somit bestätigen,
25:57dass die Angeklagte niemals aufgehört hat, Herrn Stein zu lieben?
26:01Das dürfen Sie nicht mich,
26:03sondern das müssen Sie Frau Katja Meisner fragen.
26:07Können Sie uns denn sagen,
26:09ob Herr Stein und die Angeklagte ihre Beziehung wieder aufgenommen haben,
26:13nachdem er genesen war?
26:15Ja.
26:16Dennoch ist er ein weiteres Mal zu seiner Frau zurückgezogen.
26:21Ja.
26:22Weil seine Frau...
26:23Danke.
26:24Keine weiteren Fragen.
26:26Haben Sie noch Fragen an den Zeugen?
26:29Ja.
26:30Herr Flickenschild,
26:31mit wem war Herr Stein liiert, als Frau Stein vergiftet wurde?
26:35Er war mit Frau Katja Meisner zusammen.
26:37Von seiner Frau hatte er sich getrennt.
26:40Danke, Herr Flickenschild.
26:41Keine weiteren Fragen.
26:42Gut, dann sind Sie als Zeuge entlassen, Herr Flickenschild.
26:46Sie bleiben unvereidigt und können hinten Platz nehmen, wenn Sie möchten.
26:54Dann rufe ich jetzt Frau Dr. Britta Thies in den Zeugenstand.
27:05Herr Soska,
27:07so früh schon zurück?
27:09Dann können Sie sich jetzt glatt noch Lüneburg anschauen.
27:10Unbedingt.
27:12Und für mein Töchterchen möchte ich auch noch mal was Gutes tun.
27:15Das dürfte Ihnen nicht schwerfallen.
27:16Bei den Sehenswürdigkeiten, die wir haben.
27:18Sie arbeitet so hart für Ihr Studium,
27:20da soll sie wenigstens in den Ferien ein bisschen Spaß haben.
27:24Sie können mir doch sicherlich sagen,
27:25wo man hier sehr gut ausgehen kann, oder?
27:28Naja, es kommt natürlich drauf an.
27:31Wo gehen Sie denn immer hin?
27:33Unterschiedlich.
27:35Gestern Abend, wo waren Sie gestern Abend zum Beispiel?
27:38Zu Hause.
27:39Zu Hause? In Ihrem Alter?
27:42Naja, es war eine Bekannte zu Besuch,
27:44und wir wollten eigentlich mal eine Hausarbeit durchgehen,
27:46aber es ist dann ein bisschen später geworden.
27:49Aber das ist ja was ganz anderes.
27:50Aber Sie studieren auch?
27:51Nein, ich besuche die Abendschule,
27:52aber meine Bekannte studiert BWL.
27:54Ja, wie meine Tochter.
27:56Die studiert sogar in Oxford.
27:58Hallo, Mik.
27:59Ja.
28:00Wo kommen die hin?
28:01Oh, Sie entschuldigen mich.
28:02Ja, natürlich.
28:03Ich wollte sowieso meine Tochter treffen.
28:06Scheiße.
28:07Was soll das?
28:09Das war gerade Julikas Vater.
28:12Und? Macht er einen netten Eindruck?
28:14Ja, nur wäre er sicher nicht mehr so nett,
28:16wenn er wüsste, dass ich gestern mit seinem Töchterchen im Bett war.
28:19Du kennst doch Julika kaum.
28:21Ja, Rajan, und in Indien,
28:22da werden die Kinder auch noch vom Storch gebracht.
28:25Na, immerhin kenne ich sie jetzt schon besser als gestern.
28:27Und sowas passiert nun mal.
28:29Ich weiß, aber wie sollte ein Problem damit?
28:32Bei Vätern sollte man immer vorsichtig sein.
28:34Das ist in Indien allerdings auch so.
28:37Siehst du?
28:38Ja.
28:39Mik, ciao.
28:40Tschüss.
28:45Sie haben gehört, was die Zeugin Dr. Thies ausgesagt hat,
28:49dass Sie Ihrer Rivalin den Tod gewünscht haben.
28:54Können Sie diese Aussage bestätigen?
28:58Ich habe das in einem Moment der Wut gesagt,
29:01aber nicht so gemeint.
29:03Frau Stein hat mich provoziert.
29:05Frau Meissner,
29:06Sie haben sehr viel für Herrn Stein aufgegeben.
29:09Ihren damaligen Lebensgefährten.
29:11Ein Leben in San Francisco.
29:14Und trotzdem ist Herr Stein immer wieder zu seiner Frau zurückgekehrt.
29:18Er ist ein sehr verantwortungsbewusster Mann.
29:21Frau Stein ging es nicht gut.
29:24Aber das muss doch sehr verletzend für Sie gewesen sein.
29:27Und weil dieses ewige Hin und Her nicht aufhörte,
29:31da sahen Sie keine andere Möglichkeit,
29:33als Ihre Rivalin endgültig aus dem Weg zu schaffen
29:36und sie dahin zu befördern,
29:38wo sie Ihrer Meinung nach ohnehin hätte bleiben sollen,
29:41ins Koma.
29:42Nein.
29:44Herr Stein hatte sich für mich entschieden.
29:46Selbst jetzt.
29:47Können oder wollen Sie der Wahrheit nicht ins Auge sehen.
29:51Die einzige Person, die uns sagen kann, wie es wirklich war,
29:54ist neben Frau Stein die Zeugin Nicole Knesebeck.
29:57Wir rufen jetzt Frau Knesebeck in den Zeugenstand.
30:00Bitte setzen Sie sich.
30:15Frau Knesebeck, dass Sie vor Gericht die Wahrheit sagen müssen,
30:18das wissen Sie.
30:20Wenn Sie das nicht tun, dann begehen Sie eine Straftat.
30:23Sie können schweigen,
30:25sofern Sie sich bei wahrheitsgemäßer Aussage selbst einer Straftat
30:27verzichtigen müssten.
30:29Ja.
30:31Gut.
30:33Dann hat Anwalt Lichtenhagen das Wort.
30:35Danke.
30:37Frau Knesebeck, Sie sind herzkrank
30:39und nehmen regelmäßig das Herzmittel Digoxin ein.
30:42Ja.
30:44Ich leide an einer Herzinsuffizienz
30:46und trage das Medikament immer griffbereit bei mir.
30:49Haben Sie es jetzt auch dabei?
30:51Ja, natürlich.
30:53Wo bewahren Sie die Flasche auf?
30:55Für gewöhnlich in meiner Handtasche.
30:57Wären Sie so freundlich und würden uns das Medikament zeigen?
31:00Gerne.
31:08Frau Knesebeck?
31:10Ich, ähm, ich muss mich entschuldigen.
31:12Ich habe in der Aufregung wohl,
31:14dass mir die Handtasche draussen auf dem Flur vergessen.
31:17Ach.
31:19Das ist ja interessant.
31:21Das heisst, jeder, der draussen zufällig vorbeikommt
31:23und ihre Handtasche findet,
31:24hat Zugriff auf ein Medikament,
31:26das falsch angewendet zum Tode führen kann.
31:30Ich passe normalerweise besser drauf auf.
31:33Können Sie mit Sicherheit sagen,
31:35dass Sie, als Sie bei Ihrer Freundin wohnten,
31:37Ihre Handtasche jederzeit im Blick hatten?
31:40Ich weiss es nicht.
31:46Frau Knesebeck,
31:48stimmt es, dass Frau Stein versucht hat, sich umzubringen?
31:51Ja, deshalb bin ich ja nach Lüneburg gekommen.
31:54Sollten Sie dann nicht besonders darauf achten,
31:56dass Frau Stein keinen Zugriff auf ein potenzielles Gift hat?
32:00Oder wussten Sie bereits,
32:02dass Frau Stein nicht erneut versuchen würde, sich umzubringen,
32:04weil sie bereits eine andere Lösung für ihr Problem gefunden hat?
32:08Ich weiss nicht, was Sie meinen.
32:11Dann will ich mir etwas deutlicheres ausdrücken.
32:14Frau Stein hat einen Giftanschlag inszeniert,
32:17um ihre Rivalin Katja Meisner aus dem Weg zu räumen.
32:20Und sie musste das Digoxin dafür sich nicht erst besorgen,
32:22weil Sie selbst es ihr gegeben haben.
32:26Ja.
32:28Ja.
32:30Kann ich bitte ein Glas Wasser haben?
32:32Herr Vorsitzender, ich beantrage eine Pause.
32:35Ich denke, der Zeugin geht es nicht sehr gut.
32:38Einverstanden.
32:40Damit ist die Verhandlung unterbrochen.
32:42Wir sehen uns dann nach der Mittagspause wieder.
32:44Nach der Mittagspause wieder.
32:49Gut, meine heilige Seelacht.
32:53Und was hältst du von diesem Rinderbraten mit Klößen?
32:56Danke, ich nehm nur einen Salat.
32:58Oder Nudeln mit Pfifferlingsrahm?
33:01Papa.
33:03Ja, du machst doch nicht etwa so eine Diät oder sowas?
33:05Du bist nämlich ganz schön dünn, fast wie so ein Jockey.
33:08Entschuldigung, haben Sie sich entschieden?
33:10Ja, wir nehmen zweimal Rinderbraten mit extra Soße, bitte.
33:12Aber gerne.
33:14Bist du eigentlich kurz- oder weitsichtig?
33:18Ich brauche sie nur zum Lesen.
33:21Ja, und das Studium macht doch Spaß, oder?
33:26Ja, meistens schon.
33:28Schön. Und die Professoren, sind sie nett?
33:31Es gibt solche und solche.
33:33Lehrjahre sind keine Herrenjahre.
33:37Aber das Wichtigste ist doch, dass die Noten stimmen.
33:40Das tun sie doch, oder?
33:42Ja, des Bestens.
33:44Ja, ich habe von meiner Julichka auch nichts anderes erwartet.
33:47Also ich bin sehr stolz auf dich.
33:49Und nach dem Studium steht dir die ganze Welt offen.
33:52Auch für BWLer wird es immer schwieriger auf dem Markt.
33:55Ja, nicht für dich.
33:57Denn Papa hat glänzende Kontakte.
33:59Und der Scheich, der sucht immer nach besonderen Talenten.
34:03Vielleicht machst du mal ein Praktikum in seinem Konzern.
34:06Papa, du, ich will aber nicht in die Wüste.
34:07Kleines, der Scheich operiert weltweit.
34:10Moskau, Shanghai, New York.
34:13Du kannst dir das aussuchen.
34:15Das ist deine Chance.
34:19Es wird nicht einfach für Torben Lichtenhagen, deine Lücke zu finden.
34:22Katja als emotional labile und obzessive Frau darzustellen, ist wirklich absurd.
34:27Erzählen Sie das nicht mir, sondern dem Richter.
34:29Das würde ich ja gerne, ich bin leider nicht geladen.
34:32Doch so wie Sie Verhandlungen mit mir führen,
34:34werden Sie dem Oberstaatsanwalt ein ebenbürtiger Gegner.
34:35Ich warne Sie, wenn das kein Kompliment war.
34:38Wir beide haben heute Waffenstillstand.
34:44Hey, hallo, wie war's?
34:46Es war nicht so schlimm, wie ich dachte.
34:49Ich hoffe, ich konnte klarstellen, dass Frau Stein Frau Meisner provoziert hat.
34:52Das hat sie echt gut gemacht.
34:54Ich glaube, dass jetzt niemand mehr denkt,
34:56dass Frau Meisner das mit dem Koma wörtlich gemeint hat.
34:58Gut.
35:00Falls Sie einen Kaffee trinken wollen, geht aufs Haus.
35:02Danke.
35:03Tschüss.
35:05Sehen Sie, noch ist nichts verloren.
35:07Dieser Held kann von Glück sagen,
35:09dass er es nicht mit mir zu tun hat.
35:11Katja Meisner aber auch.
35:13Bei ihrem Temperament könnte die Befragung leicht nach hinten losgehen.
35:16Sie haben ja recht.
35:18Dieser karriere-süchtige Oberstaatsanwalt
35:20hat mich schon mal aufs Glatteis geführt,
35:22als es um Katjas U-Haft ging.
35:24Drücken wir ihr lieber die Daumen.
35:26Bitte haben Sie Verständnis.
35:28Keine Fotos, sonst kein Kommentar.
35:30Ich halte Sie nicht mehr aus.
35:32Du bist schon so gut wie fertig.
35:34Aber du verlangst eine Falschaussage von mir.
35:37Niemand kann dir etwas nachweisen.
35:39Du musst nur noch ein bisschen durchhalten.
35:41Glaubt mir, die Knesebeck wird einknicken.
35:43Ich weiß nicht.
35:45Henriette hat immer noch großen Einfluss auf Sie.
35:47Nein, sorry, harmonisch wirken die beiden allerdings nicht.
35:50Frau Stein wirkt mehr als angespannt.
35:52Also, Frau Knesebeck kann einem fast leidtun.
35:55Wo steckt ihr denn?
35:57Ich versuche euch die ganze Zeit zu erreichen.
35:59Wir sitzen hier fest.
36:01Der Motor springt nicht an.
36:03Erika telefoniert gerade mit dem Pannendienst,
36:05aber die lassen sich Zeit.
36:07Verdammt.
36:09Ich werde hier fast verrückt.
36:11Wie läuft es denn?
36:13Sag mal, wieso kannst du überhaupt sprechen?
36:15Ist der Prozess schon vorbei?
36:17Nein, nein, wir machen eine Pause.
36:19Die Knesebeck-Familie ist in einer Situation,
36:21in der sie nicht mehr zuhören kann.
36:23Wird sie jetzt endlich die Wahrheit sagen?
36:25Ich glaube schon.
36:27Sag mal, wie geht es denn Katja?
36:29Kann ich mit ihr reden?
36:31Das ist im Moment nicht so gut.
36:33Sie bespricht sich gerade mit Herrn Lichtenhagen und Philipp.
36:36Ich drück sie von mir jetzt.
36:38Es tut mir so leid, dass ich nicht da sein kann.
36:41Das sage ich ihr.
36:43Und euch viel Glück mit dem Pannendienst.
36:45Wir kommen so schnell es geht.
36:47Erika, was soll das?
36:48Wir kommen so schnell es geht.
36:50Erika lässt grüßen.
36:52Und sie drückt ganz fest die Daumen.
36:55Liebe Grüße zurück. Bis später, Opa.
36:58Ja, bis später. Tschüss.
37:03Der Prozess wurde unterbrochen.
37:05Aber es kann sein,
37:07dass Frau Knesebeck doch noch für Katja aussagt.
37:10Na, das sind ja mal gute Neuigkeiten.
37:13Und der Pannendienst?
37:15Keine so guten Neuigkeiten.
37:16Es gab einen größeren Unfall auf der A7.
37:19Es wird noch eine Weile dauern, bis sie hier sein können.
37:22Die können uns hier doch nicht so hängen lassen.
37:25Wir sind kein Verkehrsrisiko.
37:27Sie müssen sich natürlich erst mal um die Unfallautos kümmern.
37:30Also ich glaube das ja nicht.
37:32Wieso passiert ausgerechnet mir das?
37:35Ausgerechnet mir!
37:37Nimm es als Übung für Gelassenheit.
37:40Ich bin aber nicht gelassen!
37:42Ich will hier weg!
37:43Ich will nach Lüneburg zu meiner Tochter!
38:00Schön, dass Sie die Zeit gefunden haben, Herr Albers.
38:03Setzen Sie sich doch.
38:05Ein Glas Tee?
38:07Nein, danke.
38:09Ich bitte Sie, Herr Albers.
38:11Eine Verhandlung ohne Tee ist keine Verhandlung.
38:13Natürlich, selbstverständlich, sehr gerne.
38:17Ich mag Ihre Stadt.
38:19Sie ist so, wie sagt man, beschaulich.
38:23Ah, Lüneburg hat einiges zu bieten, ja?
38:27Genau wie Ihr Netzwerk.
38:29Das Sie mir leider nicht überlassen wollen.
38:31Obwohl ich Ihnen mehr als großzügiges Angebot gemacht habe.
38:34500.000 Dollar.
38:36Ja, ich weiß das auch sehr zu schätzen.
38:39Aber leider steht das Netzwerk nicht komplett zum Verkauf.
38:44Haben Sie über mein Angebot schon mal nachgedacht?
38:47Was ich Ihnen anbieten kann, sind 30%.
38:5270, 30?
38:55Nein, das kann ich nicht annehmen.
38:58Wissen Sie, mein Herz hängt an diesem Zuchtpferdenetzwerk.
39:03Und ich möchte es gerne weiterentwickeln
39:05und deshalb auch bestimmen können,
39:06was weiterhin damit geschieht.
39:08Sie glauben, ich ruiniere Ihr Netzwerk?
39:11Nein.
39:13Nehmen wir mal an,
39:15Sie haben den besten Betreuer der Welt für Ihre Pferde.
39:18Jemandem, dem Sie voll vertrauen.
39:20Den habe ich.
39:22Würden Sie ihm Ihr Lieblingspferd überlassen,
39:24ohne Einfluss darauf nehmen zu können,
39:26wie man es behandelt oder trainiert?
39:30Na gut.
39:32Sie wollen also die Mehrheit behalten.
39:33Leider ist das für mich keine Option.
39:36Ja.
39:38Was anderes kann ich Ihnen nicht anbieten.
39:41Entschuldigen Sie mich.
39:43Ich muss telefonieren.
40:04Gott sei Dank.
40:06Ich habe mir schon Sorgen gemacht.
40:08Bitte, ich muss mich ausruhen.
40:10Natürlich.
40:13So schlimm?
40:15Jette, ich kann nicht mehr lügen.
40:17Lass uns bitte reinen Tisch machen.
40:20Aber du weißt doch, was dann passiert.
40:23Meine Ballettschule hätte sich erledigt
40:25und du musst doch an deine Boutique denken.
40:28Was hat die denn damit zu tun?
40:30Hier glaubst du deine Kostüme,
40:31möchten von einer Betrügerin bedient werden?
40:34Dein Ruf ist ruiniert,
40:36wenn die ganze Wahrheit ans Licht kommt.
40:39Du hast gewusst,
40:41dass ich dein Digoxin genommen habe.
40:43Ich könnte auch durchblicken lassen,
40:45dass du es mir gegeben hast,
40:47weil du wusstest,
40:49dass ich Katja Meisner schaden wollte.
40:51Sag mal, erpresst du mich gerade?
40:54Wie kommst du denn darauf?
40:56Ich will damit nur sagen,
40:58wir hängen da beide drin.
40:59Und wir müssen das auch zusammen zu Ende bringen.
41:04Und was ist, wenn Frau Meisner ins Gefängnis kommt?
41:07Das wird nicht passieren.
41:09Die Beweislage ist viel zu dünn.
41:11Aber für uns steht so viel auf dem Spiel.
41:14Wir können alles verlieren.
41:17Ich weiß, du kannst es schaffen.
41:19Nicole,
41:21ich zähle auf dich.
41:23Danke für den Anruf.
41:25Dann können wir uns wenigstens darauf einstellen.
41:28Ja und?
41:30Sind Sie endlich unterwegs?
41:32Nein.
41:34Sie können erst in ein paar Stunden hier sein.
41:37Wofür zahle ich eigentlich meine Mitgliedsbeiträge?
41:41Ich werde die verklagen!
41:43Ach, Hein,
41:45das ist eine Ausnahmesituation.
41:47Dafür kann niemand etwas.
41:49Doch!
41:50Die Firma, die uns dieses Ding hier vermietet hat.
41:53Wir müssen nämlich dafür sorgen,
41:55dass Ihre Wagen ordentlich funktionieren.
41:58Meinetwegen verklagt die ganze Welt.
42:00Das ändert auch nichts daran,
42:02dass wir hier festsitzen.
42:07Wir sollten die Zeit nutzen
42:09und ein bisschen spazieren gehen.
42:11Ich gehe doch jetzt nicht weg hier.
42:13Ach so,
42:15dann wirst du hier fünf Stunden
42:17vor dem Wohnmobil rumgucken.
42:18Das ist doch schöner.
42:25Was habe ich mir bloß dabei gedacht,
42:28so kurz vor dem ersten Verhandlungstag auf Tour zu gehen?
42:33Katja war während meines Prozesses immer für mich da.
42:37Katja hat Philipp,
42:39Ella und einen sehr guten Anwalt an ihrer Seite.
42:42Sie hat den schwersten Tag in ihrem Leben
42:45und ich fahre Angeln.
42:49Du kannst ja auch für Katja da sein,
42:52wenn wir wieder zurück sind.
42:54Und Angeln wirst du überhaupt noch gar nicht.
42:58Wir haben doch ja sowieso nichts zu tun.
43:01Angeln beruhigt.
43:04Komm.
43:08Komm.
43:13Es tut mir leid,
43:15dass ich nicht mehr fahre.
43:16Es tut mir leid,
43:18dass ich nicht mehr vorbereitet habe.
43:20Ich konnte ja nicht ahnen,
43:22dass wir so schnell wieder zu Hause sind.
43:24Das ist doch alles wunderbar.
43:26Oh, Opa,
43:28Sie kommen nicht für heute Abend.
43:30Die arme Frau Rose.
43:32Mein Vater ist unausstehlich,
43:34wenn es nicht nach seinem Kopf geht.
43:36Ruf Sie ihn bitte noch mal an.
43:38Morgen.
43:40Du, die Sache mit der Handtasche.
43:42Kompliment.
43:44Ja, reines Glück.
43:46Ich frage mich, warum die das macht?
43:48Aus falsch verstandener Solidarität mit Henriette.
43:51Nicole ist eigentlich eine ehrliche Haut.
43:53Ja, aber sie ist die Schwachstelle.
43:55Freundschaft trägt bis zu einem gewissen Punkt,
43:57aber dafür straffällig werden ...
43:59Sagen Sie, muss sie eigentlich mit Konsequenzen rechnen?
44:02Ich meine, sie hat immerhin schon bei Oberstatsanwalt Held
44:05eine Falschaussage gemacht.
44:07Ja, aber sie hat nicht unter Eid ausgesagt.
44:09Sie kann ihre Aussage noch zurückziehen.
44:11Und dann wäre alles vorbei?
44:13Wenn sie aussagt,
44:14dass Frau Stein sich das Digoxin selbst verabreicht hat,
44:17natürlich.
44:19Das würde ja Frau Meisner als Unschuld beweisen.
44:21So, alles super.
44:23Erika scheint Opa beruhigen zu können.
44:25Na gut.
44:27Wenn das alles hinter uns liegt,
44:29dann werde ich eine Party schmeißen,
44:31die meine eigene Hochzeit toppen wird.
44:33Höre ich da Hochzeit?
44:39Philipp und ich, wir werden heiraten.
44:41Eine Hochzeit im Rosenhaus, wie wunderbar.
44:45Das kann nur ein gutes Omen sein.
44:52Es hat etwas länger gedauert.
44:54Und? Sind wir noch im Geschäft?
44:57Hier ist mein Angebot.
44:59Ich bekomme 70 Prozent,
45:01Sie bekommen 200.000 Dollar.
45:04Und Sie haben uneingeschränktes Mitspracherecht.
45:11Und wie soll das gehen?
45:13Sie betreuen Deutschland
45:15und ich übernehme das internationale Geschäft.
45:18Pflege und Wartung des Netzwerks teilen wir uns.
45:22Das hört sich nicht schlecht an.
45:26Hören Sie auf zu zocken.
45:28So ein Angebot erhalten Sie nie wieder.
45:34Soska, Sie kommen gerade richtig.
45:37Ich steige gerade in ein äußerst innovatives Pferdenetzwerk ein.
45:41Sie können meine Berater und Fachmann in alle Pferde fragen.
45:45Und in dieser Funktion möchte ich Ihnen drehend abraten.
45:48Ich bitte Sie,
45:50High Class Houses International ist die Zukunft.
45:53Ich habe da ganz andere Informationen.
45:55Kann ich Sie kurz sprechen?
45:58Allein?
46:02Wenn Sie uns kurz entschuldigen.
46:04Bitte.
46:07Bitte setzen Sie sich.
46:11Wir fahren mit der Verhandlung fort.
46:14Geht es wieder, Frau Knesebeck?
46:16Schön.
46:18Ja, dann bitte, Herr Lichtenhagen,
46:20aber diesmal etwas gemäßigter.
46:22Ja.
46:24Frau Knesebeck,
46:26ich halte Sie für eine ehrliche Frau.
46:28Und ich denke, das ist auch der Grund,
46:30warum dieser Prozess Sie so mitnimmt.
46:32Sie sind niemand, der eine unschuldige Frau hinter Gitter bringt.
46:35Um den perfiden Plan einer gekränkten Ehefrau zu unterstützen.
46:40Sie haben einen Fehler gemacht.
46:42Aber noch ist es nicht zu spät.
46:44Noch kann man Sie nicht wegen Falschaussage belangen.
46:47Deshalb, sagen Sie diesem Gericht, wie es wirklich war.
46:52Frau Stein hat das Digoxin freiwillig genommen,
46:55um sich an Katja Meisner zu rächen.
47:05Frau Knesebeck, wir warten.
47:07Ich...
47:15Ich möchte an meine Aussage...
47:30Das ist vielleicht eine Idee.
47:31Ich stelle dem Scheich ein Ultimatum,
47:33dann muss er sich entscheiden
47:35zwischen diesem ungarischen Pfefferfresser und mir.
47:37OB.
47:39Ja. Nein, ist notiert.
47:41Okay.
47:43Bis gleich, Baby.
47:45Da hat ja jemand Ahnung von Pferderennsport.
47:47Redknopf ist ein echter Geheimtipp.
47:49Nur Profis wissen, was dieser Wallach so wirklich drauf hat.
47:52Die Kombination BWL und Pferdefachverstand
47:55ist nicht sehr oft.
47:57Die Frist Ihres großzügigen Angebots
47:58ist doch noch nicht abgelaufen.
48:00Ich weiß gar nicht, warum Sie zögern.
48:02Von dem Geschäft profitieren wir doch beide.
48:04Na klar, Sie haben Ihren lukrativen Hotelneubau
48:06und ich ein paar angefressene Blumenzwiebeln.
48:08Darf ich mich vielleicht als Vermittler anbieten?
48:10Das wird nicht nötig sein.
48:12Ich werde mich deinen Stadtentwicklungsplänen
48:14nicht in den Weg stellen.