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00:00:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:00:30Untertitel von Stephanie Geiges
00:01:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:01:09Und Stich. Und zu ist der Sack.
00:01:14Oh oh, jetzt sind wir aber wieder gut aufgelegt.
00:01:17Vielleicht solltest du deine Wirtschaft zum alten Grantler nennen.
00:01:20Wenn dich deine Kühe sehen, wird die mich gleich sauer.
00:01:23Ich hab gehört, Freundlichkeit im Dienstleistungsgewerbe könnte die Umsatzeinbußen ausgleichen.
00:01:27Ja genau, sei heute freundlich, dann machen wir ein Foto von dir.
00:01:30Das kleben wir in eurer Speisekarte und du wirst Mitarbeiter des Monats.
00:01:33Sagst du, der Rosi, wir hätten einen Hunger.
00:01:36Rosi!
00:01:37Lach halt mal wieder. Kannst auch nicht mehr.
00:01:41Der versteht ja gleich warm. Kein Spaß mehr.
00:01:46Ihr kennt ihn doch, oder?
00:01:49Wie wird das bloß werden, wenn der Bub erst da ist?
00:01:58Hübsch hier.
00:02:00Jetzt sind wir gleich da.
00:02:15Machen wir so weiter, dann vertreibst du auch noch die letzten Gäste.
00:02:19Dann kannst du die Wirtschaft gleich zusperren.
00:02:22Ja, und?
00:02:23Und was willst du leben?
00:02:25Ein bisschen Landwirtschaft.
00:02:28Früher war das halt noch anders.
00:02:30Als die Frau noch gelebt hat.
00:02:33Den ganzen Tag war das Haus voll.
00:02:37Die ist auch anders umgegangen mit den Leuten.
00:02:39Naja, muss man ein bisschen helfen.
00:02:48Grüß Gott.
00:02:49Jonas!
00:03:00Hallo?
00:03:01Ist jemand da?
00:03:03Herr Ettenberger?
00:03:08Grüß Gott.
00:03:09Hirblinger vom Jugendamt München.
00:03:11Und das ist Ihr Enkel Jonas aus Hamburg.
00:03:15Schön, dass du da bist.
00:03:17Schön, dass du deinen Großvater endlich kennenlernst.
00:03:19Das hast du dir doch bestimmt schon lange gewünscht.
00:03:27Jonas?
00:03:29Grüß dich Gott.
00:03:30So, jetzt kommst du erst einmal rein.
00:03:33Kriegst was Anständiges zum Essen.
00:03:39Brauchen Sie mich noch?
00:03:41Ja.
00:03:47So.
00:03:51Jetzt lasst es schmecken.
00:03:58Fangen wir an, sonst wird es kalt.
00:04:01Ich habe gar nicht so großen Hunger.
00:04:03Na freilich hast du Hunger nach der langen Reise.
00:04:05Musst du eh ordentlich essen.
00:04:07Du bist voll zu dünn.
00:04:08Du hast Neuwachs in deinen Hosen.
00:04:10Dass du reinwächst in deine Hose.
00:04:14Die gehört so.
00:04:26Bist du wirklich ganz allein von Hamburg nach München geflogen?
00:04:30Du hast keine Angst gehabt?
00:04:33Nein.
00:04:35Ich habe keine Angst gehabt.
00:04:37Du hast keine Angst gehabt?
00:04:40Mich bringen keine zehn Pferde in den Flieger.
00:04:43Darum war ich auch noch nie weiter als bis München.
00:04:52Also, ich bin die Rose und zu mir sagst du.
00:05:07Das wird schon noch.
00:05:12So, komm.
00:05:32Also, wenn du ausgepackt hast, dann zeige ich dir alles andere, gell?
00:05:37Ja.
00:05:51Warum bringen sie den nicht zu seinem Onkel?
00:05:54Zu den Großkopfern am Starnberger See?
00:05:56Da würde er besser hinpassen.
00:05:58Schön, dass er da ist.
00:06:00Kommt wenigstens ein bisschen Leben ins Haus.
00:06:03Seine Geschecke, na.
00:06:05Der schaut ja aus wie unser Freddy.
00:06:08Wie wer?
00:06:10Unser Cockli.
00:06:21Hast du du schon mal überlegt, wie sich der Bub fühlt?
00:06:25Beide Eltern tot.
00:06:27Eine völlig neue Umgebung, wo er keinen Menschen kennt.
00:06:30Das ist ein Kind.
00:06:31Dieser Kind.
00:06:33Der braucht ein Heim.
00:06:35Was tue ich mit einem Kind?
00:06:38Das ist das Kind von deinem Sohn.
00:06:44Ich hab keinen Sohn mehr.
00:06:47So lange nicht mehr.
00:06:51Das ist unser Wirtsstuhl.
00:06:57Keine Gäste?
00:07:02Ja.
00:07:04Viel los ist nicht.
00:07:08Ja, jetzt zeige ich dir unseren Stall.
00:07:20So, jetzt komm.
00:07:27Musst schon aufpassen.
00:07:31So, schau her, das ist unser Lieb.
00:07:33Das ist unser eigenes Ding.
00:07:34Der kriegt bei uns das Gnadenbrot.
00:07:37Hast du schon mal eine Kuh gesehen?
00:07:39Ja.
00:07:40Aber ich hab gedacht, die sind lila.
00:07:43Na ja.
00:07:46So, schau zu.
00:07:49Schmecken lernst du auch noch.
00:07:52Haben sie Internet?
00:07:54Nein.
00:07:56Und einen Computer?
00:07:58Nein.
00:08:01Wenigstens einen Fernseher.
00:08:03Der Landfunk kommt bei uns aus dem Radio.
00:09:01Was?
00:09:21Da vorne ist der Schul.
00:09:24Sie können mich gleich hier rauslassen.
00:09:26Ich muss noch zur Bank.
00:09:28Bin ich gleich bei der Schule.
00:09:32Servus.
00:09:33Servus.
00:09:59Ludwig, grüß dich.
00:10:00Du willst, dass ich vorbeikomme?
00:10:01Ja, komm in mein Büro, bitte.
00:10:06Setz dich.
00:10:07Ja, was ist?
00:10:09Was ist?
00:10:10Die Sache ist die, du bist mit den Raten für deinen Kredit zwei Monate im Rückstand.
00:10:15Ja, und?
00:10:17Wenn du die Raten nicht zahlst, dann kündigt die Bank den Kredit und holt sich ihr Geld wieder.
00:10:22Das Geld steckt im Hof, das weißt du doch.
00:10:24Dann nimmt dir die Bank den Hof.
00:10:27Das ist ja ähnlich wie ein Blutsauger.
00:10:29Ich mach doch sowieso schon, was ich kann.
00:10:31Aber irgendwann sind mir die Hände gebunden.
00:10:33Bis nächsten Monat muss eine Zahlung eingegangen sein.
00:10:36Verstehst?
00:10:40Dann kriegst dein Geld schon.
00:10:42Das ist nicht mein Geld.
00:10:44Wenn es nach mir ging, dann ...
00:10:45Na komm, spart dir den Senf.
00:10:47Ab heute haben wir neuen Schüler.
00:10:49Am besten stellst du dich selbst vor.
00:10:54Ich heiße Jonas und ich komme aus Hamburg.
00:10:56Ich bin sicher, ihr werdet Jonas helfen,
00:10:58dass er sich schnell in die Klassengemeinschaft integrieren kann.
00:11:01Neben Thomas ist noch ein Platz frei, bitte.
00:11:05Wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben.
00:11:07Zellen, Bewege und Organe, Seite 13, bitte.
00:11:22Hallo.
00:11:23Hey, warte mal.
00:11:27Hi, ich bin Jula, ich geh in deine Klasse.
00:11:30Wohnst du auch hier?
00:11:32Mhm.
00:11:34Wo denn?
00:11:36Kennst du den alten Wirt?
00:11:38Ja.
00:11:40Da wohne ich, bei meinem Großvater.
00:11:42Und deine Eltern?
00:11:44Die sind beide Forscher
00:11:46und sind zurzeit im brasilianischen Regenwald.
00:11:48Sie suchen nach einem neuen Medikament gegen Krebs.
00:11:50Echt? Wow, cool.
00:11:52Ja, und solange die weg sind, wohne ich bei meinem Großvater.
00:11:55Und du, wohnst du schon immer in diesem Caf hier?
00:11:58Nein, erst seit zwei Jahren.
00:12:00Meine Eltern sind geschieden und ich wohne bei Carla.
00:12:02Carla?
00:12:04Ja, das ist meine Mutter.
00:12:06Ach so.
00:12:08Ja, die hat so eine Art Asyl für Bärte gekommen heute.
00:12:10Geht natürlich nur auf dem Land.
00:12:12Sagen wir mal, habt ihr Fernsehen?
00:12:14Ja klar, ihr nicht?
00:12:15Die kleine Große da ist der Thomas.
00:12:17Und der ausschlaggebende Haflinger ist die Marei.
00:12:20Und da ist die Emma.
00:12:22Die ist schon länger bei uns.
00:12:24Der geht es auch momentan nicht so gut.
00:12:26Der hat irgendwas am Hof.
00:12:28Und da wohnen wir.
00:12:30Hallo, Mama.
00:12:34Hallo, Julia.
00:12:37Na?
00:12:39Na?
00:12:41Na?
00:12:43Na?
00:12:45Das ist Jonas, der ist neu bei uns.
00:12:47Hallo, Jonas.
00:12:49Hallo.
00:12:51Und, wie geht's?
00:12:53Gut, danke.
00:12:55Wollt ihr was trinken? Ich hab unheimlich Durst.
00:12:57Gerne.
00:12:59Komm.
00:13:10Um sieben gibt's hier Abendbrot.
00:13:12Und um sieben sitzt du hier am Tisch.
00:13:13Verstanden?
00:13:17Jawohl, ja.
00:13:25Hier gibt's Regeln.
00:13:27Die werden eingehalten.
00:13:29Jetzt lass ihn halt mal in Ruhe.
00:13:31In meinem Haus sag immer noch ich, was mir nicht passt.
00:13:35Ich hab keinen Hunger.
00:13:38Jonas!
00:13:40Sag mal, warum musst du immer so ekelhaft sein?
00:13:42Um sieben gibt's hier Abendbrot.
00:13:44Das war schon immer so.
00:13:46Und das bleibt auch so.
00:13:47Das bleibt auch so.
00:14:12Hey, machst du jetzt ein Disco auf?
00:14:14Hahaha!
00:14:16Ludwig, jetzt...
00:14:26Wer macht mich so narrig?
00:14:28Was wollt ihr denn schon?
00:14:29Macht das sofort ab!
00:14:32Das ist kein Krach!
00:14:33Das ist Offroad!
00:14:34Was?
00:14:35Das schaut doch überhaupt aus!
00:14:37Hat der keine Ordnung beigebracht?
00:14:44Nein.
00:15:08Darf es ein bisschen mehr sein?
00:15:09Ja, freilich.
00:15:15Wie ist denn das passiert mit seinen Eltern?
00:15:17Das war ein Autounfall.
00:15:19Die beiden waren sofort tot.
00:15:21Nur der Jonas hat überlebt.
00:15:23Der war wochenlang im Krankenhaus, bevor er zu uns gekommen ist.
00:15:27Und dann kommt er ausgerechnet zu dem alten Gerantler.
00:15:29Hat er denn keine anderen Verwandten?
00:15:31Naja, da ist noch ein Onkel am Starnberger See.
00:15:34Aber der und seine Frau, die sind halt dauernd unterwegs.
00:15:36Die haben ihn nicht nehmen können.
00:15:39Kriegst du sonst noch was?
00:15:40Ja, von dem schwarzen Dresser gibst du mir noch vier Scheiben, bitte.
00:15:43Manchmal ist das Schicksal schon unerbittlich.
00:15:45So jung und von Vollweise.
00:16:02Herr Julia!
00:16:04Na, wie geht's?
00:16:09Ist was?
00:16:10Hallo, was ist denn?
00:16:13Wieso erzählst du mir solche Geschichten?
00:16:17Was?
00:16:18Was ist mit deinen Eltern?
00:16:40Ich verstehe nicht, wo das herkommt.
00:16:42Ich weiß es nicht.
00:16:43Ich weiß es nicht.
00:16:44Ich weiß es nicht.
00:16:45Ich weiß es nicht.
00:16:46Ich weiß es nicht.
00:16:47Ich weiß es nicht.
00:16:48Ich weiß es nicht.
00:16:49Ich weiß es nicht.
00:16:50Ich weiß es nicht.
00:16:51Ich weiß es nicht.
00:16:52Ich weiß es nicht.
00:16:53Ich weiß es nicht.
00:16:54Ich weiß es nicht.
00:16:55Ich weiß es nicht.
00:16:56Ich weiß es nicht.
00:16:57Ich weiß es nicht.
00:16:58Ich weiß es nicht.
00:16:59Ich weiß es nicht.
00:17:00Ich weiß es nicht.
00:17:01Ich weiß es nicht.
00:17:02Ich weiß es nicht.
00:17:03Ich weiß es nicht.
00:17:04Ich weiß es nicht.
00:17:05Ich weiß es nicht.
00:17:06Ich weiß es nicht.
00:17:07Ich weiß es nicht.
00:17:08Ich weiß es nicht.
00:17:09Ich verstehe nicht, warum der Jonas so lange bleibt.
00:17:12Er war ja noch nie pünktlich.
00:17:14Mensch, Mann!
00:17:15Zum Essen war er immer noch da.
00:17:17Da muss etwas passiert sein.
00:17:19Gell?
00:17:20Was soll denn da passiert sein?
00:17:22Und wenn er weggelaufen ist?
00:17:25Was?
00:17:26Wir müssen ihn suchen.
00:17:29Vielleicht hat er sich getroffen.
00:17:35Wir gehen ja jetzt zur Polizei.
00:17:37Hör mal auf mit der Polizei!
00:17:38Ich hab mit der Polizei noch nie was zu tun gehabt.
00:17:40♪ Ruhige Gitarrenmusik und Motorengeräusche
00:17:58Wo suchen wir jetzt?
00:17:59Das ist mir wurscht.
00:18:01Ich hab kein Zeit mehr, die Arbeit wartet.
00:18:03Jetzt langt's mir aber.
00:18:05Wer ist denn schuld an dem ganzen Schlamassel?
00:18:08Du bist doch schuld, du ganz allein.
00:18:10Der Bub hat er daheim gebraucht, und was hat er gefunden?
00:18:13Einen verbitterten alten Esel, der sich selber nicht mag.
00:18:16Du hast ihn doch regelrecht aus dem Haus getrieben.
00:18:19Genau wie dein Sohn damals.
00:18:20Wenn deine Frau sehen könnte, wie du dich verändert hast.
00:18:23Im Grab tät die sich umdrehen.
00:18:27Weißt du was?
00:18:28Kannst du morgen eine andere Arbeit suchen.
00:18:33Du tust mir leid.
00:18:34Du sture Alter, tippt, du!
00:18:36♪ Ruhige Gitarrenmusik und Motorengeräusche
00:19:05Ja, Ettenberger?
00:19:09Ja, ja, der bin ich.
00:19:11Bin der Großvater, ja.
00:19:14Augsburg.
00:19:16Mhm.
00:19:17Ja.
00:19:18Ja, ja.
00:19:19Ja, ja, ich hab's.
00:19:20Ich hab's.
00:19:22Ich hab's.
00:19:23Ich hab's.
00:19:24Ich hab's.
00:19:25Ich hab's.
00:19:26Ich hab's.
00:19:27Ich hab's.
00:19:28Ich hab's.
00:19:29Ich hab's.
00:19:30Ich hab's.
00:19:32Ich hab's.
00:19:33Mhm.
00:19:35Ja, mhm.
00:19:36Wohin?
00:19:52Wo willst du denn hin?
00:19:59Komm, geh mal.
00:20:04Ich hätt gern die Nudelsuppe, das Wiener Schnitzel und ...
00:20:08und den Kaiserschmarrn.
00:20:09Ist nicht ein bisschen viel? Das sind große Portionen.
00:20:12Bringen Sie ihm alles, was er haben will.
00:20:15Und mir bringen Sie Bier.
00:20:16Und für mich eine Cola, bitte. Gerne.
00:20:21Ja.
00:20:24Ich hab mir doch was vorgestellt.
00:20:26Ja, ja.
00:20:28Ja, ja.
00:20:29Ja, ja.
00:20:30Ja, ja.
00:20:31Ja, ja.
00:20:32Ich hab mir doch was überlegt.
00:20:36Ähm ...
00:20:42Danke.
00:20:44Ja, was soll ich jetzt sagen, Freund?
00:20:52Probieren wir's noch mal miteinander.
00:20:59Ich mein, was ich sagen will, ist ...
00:21:03Tagen wir noch mal ganz von vorn an, hm?
00:21:08So, wie wenn wir uns grad kennengelernt hätten.
00:21:15Ich bin der Ludwig, dein Opa.
00:21:22Und ich bin der Jonas, dein Enkel.
00:21:24Ja, genau.
00:21:26Wo ist deine Hose?
00:21:29Hier.
00:21:44Was?
00:21:45Ha, ha, ha.
00:21:47Ja, ja.
00:21:48Ja, ja.
00:21:49Ja, ja.
00:21:50Ja, ja.
00:21:52Ja, ja.
00:21:53Ja, ja.
00:21:54Ja, ja.
00:21:55Ja, ja.
00:21:56Ja, ja.
00:21:57Ja, ja.
00:21:58Ja, ja.
00:22:00Ja, ja.
00:22:01Ja, ja.
00:22:02Ja, ja.
00:22:18Also dann.
00:22:26Und die auch nicht.
00:22:28Komm!
00:22:29Trockne die Koffer wieder rauf.
00:22:36Meine Träne.
00:22:39Du brauchst auch was Anständiges zum Essen.
00:22:44Das gibt's ja nicht. Der Junge ist ja stinkreich.
00:22:48Wer ist stinkreich?
00:22:49Na, hier, dieser Jonas.
00:22:50Das Jugendamt hat uns umgebracht.
00:22:52Seine Eltern haben eine Lebensversicherung
00:22:55über 400.000 Euro für den abgeschlossen.
00:22:57Na, und?
00:22:59Das geht uns doch alles nichts mehr an.
00:23:02Hier steht, dass das Geld an den Vormund ausgezahlt wird.
00:23:06An den alten Zausel auf dem Bauernhof.
00:23:10Ich glaub's dir nicht. Wie konnten wir nur so blöd sein?
00:23:13Erstens haben wir nichts davon gewusst,
00:23:16und zweitens gehört das Geld dem Jungen nicht.
00:23:18Und zweitens haben wir nichts davon gewusst,
00:23:20und zweitens gehört das Geld dem Jungen.
00:23:23Aber wird das schon groß kontrollieren?
00:23:25Weißt du was?
00:23:26Wir machen unsere Entscheidung rückgängig.
00:23:28Das ist immerhin der Sohn deiner verstorbenen Schwester,
00:23:32und du bist sein Onkel.
00:23:33Du hast dich doch mit Händen und Füßen gegen das Kind gewehrt.
00:23:36Erinnere dich mal bitte, was du alles gesagt hast.
00:23:39Ja, dann sag ich jetzt eben was anderes.
00:23:43Wer soll sich um den Jungen denn kümmern?
00:23:47Eine Haushaltshilfe.
00:23:48Am besten eine Polin.
00:23:49Die sind billig und sollen sehr kinderlieb sein.
00:23:52Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs.
00:23:58Perfekt. Genau hier. Zehn mal sechs.
00:24:02Hier bauen wir den Swimmingpool.
00:24:05Kinder planschen auch so gern.
00:24:07Sag mal, wie heißt noch mal die Tussi vom Jugendamt,
00:24:10die uns so genervt hat?
00:24:11Herblinger.
00:24:12Mara, du musst lauter sprechen.
00:24:14Herblinger!
00:24:15Und der Junge?
00:24:16Bingo.
00:24:19Bring mir mal das Telefon.
00:24:33Kommst du auch fahren?
00:24:40Ja, ich fahr.
00:24:41Ich fahr.
00:24:42Ich fahr.
00:24:43Ich fahr.
00:24:44Ich fahr.
00:24:46Ja.
00:24:49Juhu!
00:24:51Bravo.
00:24:53Gut machst du das.
00:24:59Ein Naturtalent.
00:25:00Gar nicht schwer.
00:25:07Vorsicht.
00:25:08Ich kann ja bitten.
00:25:16Da war ich schon ewig nicht mehr da.
00:25:24Wege so alt war wie du, da war das mein Lieblingsplatz.
00:25:32Hm.
00:25:33Ist wirklich schön hier.
00:25:37Ja.
00:25:38Ja.
00:25:39Ja.
00:25:40Ja.
00:25:41Ja.
00:25:43Ja.
00:25:44Ja.
00:25:45Hm.
00:25:47Das ist ein Locken.
00:25:48Ich glaub, Blond ist der Schmarrn.
00:25:52Schau.
00:26:04Das ist Maya, unsere Neue.
00:26:07Ich hoffe, ihr werdet Maya helfen,
00:26:09dass sie sich schnell in die Klassengemeinschaft integrieren kann.
00:26:13Ich glaub, das ist bei Pferden einfacher.
00:26:15Na, ihr zwei?
00:26:16Wie wär's mit einer Fütterung für die Jugend?
00:26:19Ja? Jippie!
00:26:20Essen!
00:26:26Und? Hast du dich schon eingelebt in deinem neuen Zuhause?
00:26:29Danke. Passt schon.
00:26:30Wie kommst du mit deinem Großvater klar?
00:26:33Ich glaub, ich hab ihn nicht mehr gesprochen,
00:26:35seit er uns die Wiesen für die Pferde verpachtet hat.
00:26:38Ist ganz okay, wenn man ihn erst mal richtig kennt.
00:26:41Ja, und? Wie läuft's in der Schule um 15?
00:26:43Das frag ich mich noch nicht so aus.
00:26:45Total ätzend. Ist viel schwieriger hier.
00:26:47Die Schüler sind nicht so stylish wie in Hamburg.
00:26:50Vielleicht sollte ich mal in der Lederhose kommen.
00:26:53Ja.
00:26:54Ja.
00:27:05Sag mal, wie kommt denn Maya auf die Straße?
00:27:07Entschuldigung, ist Ihnen irgendwas passiert?
00:27:10Das gibt's doch nicht! Verdammt!
00:27:15Ist das Pferd Ihr Eigentum?
00:27:17Mhm.
00:27:18Dann muss ich Ihnen mitteilen, ich bin Anwalt.
00:27:21Und das wird teuer.
00:27:23Scheiße.
00:27:25Und meinen Termin kann ich auch vergessen.
00:27:28Oft hab ich dir gesagt, dass man immer kontrollieren muss,
00:27:31dass das Gatter geschlossen ist.
00:27:33Ich weiß ja.
00:27:34Ja, Patrick.
00:27:35Sagen Sie bitte den Termin bei Münchmayr ab.
00:27:37Mir leid.
00:27:38Ich hatte einen Unfall. Nein, nein.
00:27:40Aber das Auto ist nicht mehr fahrtgültig.
00:27:43Ich ruf später wieder an, ja.
00:27:44Ja.
00:27:47Also ...
00:27:48Also, ich bin Carla Stelzer.
00:27:51Das ist meine Tochter Julia und ihr Freund Jonas.
00:27:55Patrick von Hallen. Entschuldigung.
00:27:58Na ja, ist ja nichts weiter passiert.
00:28:00Nichts passiert?
00:28:02Das ist ja wohl leicht unterdrückt.
00:28:04Ihnen ist nichts passiert, Sie sind doch in Ordnung, oder?
00:28:07Ja, mir geht's gut.
00:28:08Tja.
00:28:09Und dem Unfallverursacher anscheinend auch.
00:28:11Na ja.
00:28:13Wollen Sie vielleicht mit ins Haus kommen?
00:28:15Dann können wir drinnen alles besprechen.
00:28:17Na ja, ich werde einen Abschleppdienst brauchen und ein Taxi.
00:28:21Ein Taxi? Hier?
00:28:23Gut, also, ihr bringt jetzt erst mal Maya zurück auf die Koppel.
00:28:26Und zwar sofort.
00:28:27Ja.
00:28:28Ja.
00:28:29Ja.
00:28:31Ja.
00:28:32Ja.
00:28:34Ja, und ...
00:28:35Ich werde einen Abschleppdienst für Sie besorgen und ein Taxi.
00:28:38Kann ich Ihnen vielleicht irgendwas anbieten?
00:28:41Kaffee? Oder einen Tee?
00:28:45Ähm ...
00:28:48Ja, warum nicht?
00:28:51Vorausgesetzt, Sie leisten mir Gesellschaft.
00:28:54Aber nur, wenn Sie mir versprechen, mich nicht zu verklagen.
00:28:57Mama!
00:28:58Mama!
00:28:59Schickt sie mal.
00:29:00Schickt sie mal.
00:29:17Um Gottes Willen, was ist denn jetzt los?
00:29:21So.
00:29:22Jetzt ist er endgültig hin.
00:29:24Ja, dann müssen wir ihn richten lassen.
00:29:26Wie soll man denn sonst zum Einkaufen fahren?
00:29:29Weißt du, was ein neuer Motor kostet?
00:29:32Da kann ich dir raten, würde er nicht zahlen.
00:29:34Dann muss der Gesauer noch ein bissel warten.
00:29:37Sonst können wir die Wirtschaft gleich beisperren.
00:29:39Das können wir sowieso beizubringen.
00:29:41Ja, ich kann mich noch sehr gut an unser Gespräch von damals erinnern.
00:29:46Sie sagten damals ...
00:29:50Eine regelmäßige Betreuung des Kindes kann unmöglich garantiert werden,
00:29:54weil sie beide beruflich sehr engagiert sind,
00:29:56im Ausland und so weiter, und so weiter.
00:29:59Und das hat sich jetzt auf einmal geändert?
00:30:02Nein.
00:30:03Die Situation ist noch genauso, wie wir sie damals geschildert haben.
00:30:06Aber wir haben beschlossen, sie zu ändern.
00:30:09Wissen Sie, es war so ein Schock damals.
00:30:13Es kam alles so plötzlich.
00:30:16Harald hat seine Schwester verloren.
00:30:18Und dann auf einmal ein Kind.
00:30:22Aber mittlerweile lässt uns die Sorge um den Jungen kaum noch schlafen.
00:30:26Wir haben uns alles reiflich überlegt
00:30:28und wollen beruflich so zurückstecken,
00:30:30dass wir uns gut um Jonas kümmern können.
00:30:32Ja.
00:30:33Ich hab mein Kosmetikstudio sowieso im Haus
00:30:35und kann meine Zeit frei einteilen.
00:30:38Außerdem wollen wir eine Haushälterin einstellen.
00:30:42Was sind schon Karriere und Geld gegen das Glück eines Kindes?
00:30:46Tja, leider kommen Ihre Überlegungen ein bisschen spät.
00:30:50Ich hab Sie damals so bekniet,
00:30:51weil ich Jonas viel lieber bei Ihnen gesehen hätte.
00:30:54Sie sind altersmäßig passender und Ihr Umfeld entspricht mehr dem,
00:30:58was Jonas von zu Hause gewöhnt war.
00:31:00Eben, wir sind doch die Familie.
00:31:02Ja, aber ...
00:31:03Mittlerweile hat die Bürokratie einen Lauf genommen
00:31:06und Jonas' Großvater wurde zu seinem Vormund bestimmt.
00:31:08Aber da muss man doch was machen können, Frau Hepplinger.
00:31:12Na, so einfach nicht.
00:31:15Aber ich werde mich von Jonas Wohlergehen überzeugen.
00:31:18Und wenn es da was zu beanstanden gibt, dann ...
00:31:20Dann können wir ja noch mal drüber reden.
00:31:22Ja.
00:31:24Ja.
00:31:47Opa, warum hast du uns eigentlich nie besucht?
00:31:49Aber du hättest doch mal schreiben können oder anrufen.
00:31:53Dann hättest du gesagt, Jonas, ich bin dein Opa Ludwig.
00:31:57Ich komm dich mal besuchen.
00:31:59Ja.
00:32:02Das hätt ich machen können.
00:32:05Aber ich glaub, der Vater wär dagegen gewesen.
00:32:10Aber du hast es doch gar nicht versucht.
00:32:13Ich hab's versucht.
00:32:15Ich hab's versucht.
00:32:17Weißt du, dein Vater und ich, wir haben uns immer noch gestritten.
00:32:21Es ging nur gut, wenn er klein war.
00:32:23Aber selbst da hat er schon seinen eigenen Kopf gehabt.
00:32:26Nur mit seiner Mutter, da war ein Herz und eine Seele.
00:32:30Die hat er vergöttert.
00:32:34Aber wie er dann nicht mehr da war, holt er ihn nur noch weg.
00:32:38Oder er verlangt, dass ich ihm sein Erbe ausziehe.
00:32:41Ich hab's versucht.
00:32:43Ich hab's versucht.
00:32:45Oder er verlangt, dass ich ihm sein Erbe auszahle.
00:32:48Obwohl ich fast den Hof hätte verkaufen müssen.
00:32:53Ja, aber ...
00:32:55Danach, wieso habt ihr da nicht noch mal ...
00:32:58Später ist er noch mal gekommen und wollte mir deine Mutter vorstellen.
00:33:04Aber ...
00:33:06Da war schon so viel zwischen uns.
00:33:11Da haben wir wieder nur gestritten.
00:33:14Und dann hab ich ihn nie mehr gesehen.
00:33:16♪ Melancholische Klaviermusik
00:33:23Aber jetzt bist du da.
00:33:25Und ich glaub, deine Eltern da oben,
00:33:27die wollen, dass wir zwei das jetzt besser machen.
00:33:30♪ Melancholische Klaviermusik
00:33:36Glaubst du, die sind da oben?
00:33:38Na freilich.
00:33:40Die sind immer bei dir.
00:33:42Immer.
00:33:44♪ Melancholische Klaviermusik
00:33:52J'aime le pain au chocolat.
00:33:54Et je déteste le français.
00:33:56Non, tu ne peux pas manger le français.
00:33:59Tu dois l'aimer.
00:34:01Ich hasse sie aber.
00:34:04Diesen blöden Akzent auch.
00:34:06Überhaupt.
00:34:08Ich möchte jetzt eine Pause.
00:34:10Pause gibt's erst nach der zweiten Lektion.
00:34:12Du bist eine gemeine Streberin und willst mich fertig machen.
00:34:15Wirklich so schlimm?
00:34:21Bist schon okay.
00:34:24Süß.
00:34:26Tschüss.
00:34:28♪ Melancholische Klaviermusik
00:34:39Schon wieder Disco.
00:34:41Das ist doch genau dein G'schmack, oder?
00:34:43Der Franz ist halt bei der Neunermuskuli
00:34:45und bei den Flipperstäblen.
00:34:47Ein Schiff wird kommen.
00:34:49Ja freilich.
00:34:51Du tanzt mit denen einfach so eine Musik.
00:34:53Ich seh's direkt vor mir.
00:34:56Tanzen tu ich überhaupt nicht.
00:34:58Und wenn, dann schon gleich dreimal nicht mit meiner halten.
00:35:01Sag einmal, müssen wir für die Musik eigentlich einen Aufschlag zahlen?
00:35:04Nein, das kostet euch überhaupt nix.
00:35:06Wir tanzen heutzutage nur so was.
00:35:08Und, was Gescheites dabei?
00:35:10Servus.
00:35:12Servus.
00:35:14Da, von der Schule.
00:35:17Was wollen die von mir?
00:35:19Lies halt.
00:35:21♪ Melancholische Klaviermusik
00:35:23Herr Ettenberger, wir machen uns beträchtliche Sorgen um Ihren Enkel.
00:35:26Das sind die erheblichen schulischen Defizite,
00:35:28die eine Versetzung gefraglich machen.
00:35:30Und das Rauchverbot nimmt die Schule besonders ernst.
00:35:33Schon allein wegen der Suchtprävention müssen wir da...
00:35:36...durchmorgen.
00:35:39Herr Ettenberger, ich glaube nicht, dass Ihre Meinung hier relevant ist.
00:35:42Die Leistungsanforderungen Ihrer Zeit sind sicher nicht vergleichbar.
00:35:45Unser Gymnasium...
00:35:47Sie reden immer von Leistungen, was Sie beim Jonas vermissen.
00:35:50Wissen Sie, was ich bei Ihnen vermisse?
00:35:52Ein Verständnis für so einen Buam in der schwierigen Situation.
00:35:55Es geht ja nicht um blödes Schulwissen,
00:35:57das nachher sowieso keiner mehr brauchen kann.
00:36:00Sondern es geht um Menschlichkeit.
00:36:02Und da, glaube ich, ist Ihnen der Jonas bei weitem überlegen.
00:36:05Und wenn er irgendwann nicht reden muss, dann ist mir das wurscht.
00:36:08Auf Wiederschauen.
00:36:17Herr Julia!
00:36:22Hallo.
00:36:29Ist irgendwas?
00:36:32Dein Opa hat unseren Pachtvertrag gekündigt.
00:36:34Er will die Wiesen verkaufen, wir müssen hier weg.
00:36:38Aber das kann er doch nicht machen.
00:36:40Doch, kann er.
00:36:43Dabei hat Mama ihr ganzes Geld in den Pferdehof gesteckt.
00:36:46Die Spenden sind auch zurückgegangen,
00:36:48weil die Leute nicht mehr so viel Geld haben.
00:36:52Wir jetzt hier weg müssen, das ist das Ende vom Pferdehof.
00:36:56Was wird dann aus euch?
00:37:02Ich weiß es nicht.
00:37:21Wo ist der Opa?
00:37:23Auf dem Feld, du bist ihn zu aufgeregt.
00:37:25Was er jetzt gemacht hat, soll ich ihm nie verzeihen.
00:37:28Jonas? Was ist denn, was war's denn?
00:37:32Warum hast du das gemacht?
00:37:34Du bist die Jonas, was ist denn?
00:37:36Du kannst die Julia und die Carla doch nicht einfach rausschmeißen.
00:37:39Und was willst du denn?
00:37:42Nur, weil sie kein Geld mehr haben.
00:37:44Wenn sie jetzt weg müssen!
00:37:46Wer hat kein Geld?
00:37:48Tut das nicht.
00:37:50Du bist die Julia.
00:37:52Du bist die Julia.
00:37:54Du bist die Julia.
00:37:56Du bist die Julia.
00:37:59Du bist die Julia.
00:38:01Wer hat kein Geld?
00:38:03Tu doch nicht so.
00:38:05Du hast ihnen den Pachtvertrag gekündigt
00:38:07und jetzt müssen sie den Pferdehof dicht machen.
00:38:09Ach so.
00:38:11Die müssen sich halt ein anderes Gelände suchen.
00:38:13Aber das geht doch nicht.
00:38:15Schau, wenn die Wiesen jetzt zum Baugrund werden,
00:38:18dann sind sie viel mehr wert.
00:38:20Nur wegen dem Geld? Das ist so unfair.
00:38:22Komm, komm, komm, da verstehst du nichts, ja?
00:38:24Das geht dir gar nichts an!
00:38:31Ich hab sie gar nicht kommen hören.
00:38:33Sie sind noch mal da wegen dem Unfall.
00:38:35Nein.
00:38:37Wegen der Wiedergutmachung.
00:38:39Wiedergutmachung?
00:38:42Ja.
00:38:44Sie haben mir zum Schadensersatz
00:38:46und als Wiedergutmachung für den Unfall
00:38:48ein nettes Abendessen in Aussicht gestellt.
00:38:50Was?
00:38:52Sie haben mir zum Schadensersatz
00:38:54und als Wiedergutmachung für den Unfall
00:38:56ein nettes Abendessen in Aussicht gestellt.
00:38:58Ja, ich weiß, aber es tut mir leid.
00:39:01Ich glaub, ich bin im Moment nicht so in der Stimmung
00:39:03für netter Abendessen.
00:39:13Kummer?
00:39:15Ja.
00:39:17Ich glaub nicht, dass dir das interessiert.
00:39:19Ich bin ein erprobter Kummerkasten.
00:39:23Mit einem netten Abendessen in Aussicht?
00:39:25Ja.
00:39:27Mit einem netten Abendessen als Honorar.
00:39:30Na ja, nur ...
00:39:32wenn es mir auch verzwungen wird.
00:39:34Na, kommen Sie.
00:39:44Warum haben Sie für solch ein Vertragswerk
00:39:46keinen juristischen Beistand bemüht?
00:39:48Ich hätte Sie das nie unterschreiben lassen.
00:39:50Also, ehrlich gesagt,
00:39:52ich hab mir das damals noch nicht mal richtig durchgelesen.
00:39:55Die Pacht war einfach so günstig.
00:39:57Es war die Gelegenheit.
00:39:59Im Prinzip kann ich Ihnen jederzeit kündigen.
00:40:01Sogar ohne Angabe von Gründen.
00:40:05Wer will ja alles verkaufen?
00:40:07Die ganzen Wiesen sollen Bauland werden.
00:40:09Aber ich mein, was soll ich mit dem Haus
00:40:11ohne die Wiesen für die Pferde?
00:40:17Aber es ist doch Ihre Existenz, oder?
00:40:19Ja, nicht nur.
00:40:21Ich mein, es ist auch unser Zuhause.
00:40:24Wir fühlen uns wohl hier, wir haben hier unsere Freunde.
00:40:27Und noch mal von vorne anfangen,
00:40:29mit den Pferden und alledem.
00:40:31Nee, das schaff ich nicht.
00:40:36Ein Zuhause.
00:40:40Aber es ist auch Ihre Existenz.
00:40:42Und da können wir was machen.
00:40:44Soll ich was unternehmen?
00:40:46Also, der Alte ist ein ziemlich harter Brocken.
00:40:48Aber ...
00:40:50wenn Sie dann eine Möglichkeit sehen ...
00:40:53Soll ich?
00:40:55Toll, aber ...
00:40:59ich kann Ihnen im Moment nichts dafür bezahlen.
00:41:05Ich freu mich auf viele nette Abendessen.
00:41:14Jetzt eine Zartik-Schädel und vertrag dich wieder mit ihm.
00:41:17Nein.
00:41:19Glaubst du das?
00:41:21Die Sturheit liegt bei euch in der Familie.
00:41:24Ach, ich denk doch gar nicht dran.
00:41:26Ich mein, hier geht's um meine Freunde.
00:41:28Nur wegen so einer blöden Wiese.
00:41:32Pass mal auf, junger Mann.
00:41:35Wenn dein Großvater diese blöde Wiese verkaufen kann,
00:41:38dann kann er seine Schulden bei der Bank zahlen.
00:41:41Ich mein, das werd ich dir nicht sagen,
00:41:43weil er zu stolz ist, aber es ist so.
00:41:45Und dass diese Wiese Bauland geworden ist,
00:41:47das ist ein großes Glück für ihn.
00:41:49Und da verdienst du, dass er mal ein bisschen Glück hat.
00:41:52Ja, aber Julia ist doch meine Freundin.
00:41:56Des einen freut, des anderen leid.
00:41:58Frau Stelzer wird von mir anwaltlich vertreten.
00:42:01Und ich möchte Ihnen mitteilen,
00:42:03dass sie auf keinen Fall freiwillig gehen wird.
00:42:05Sie werden schon eine Räumungsklage gegen Sie anstrengen müssen.
00:42:08Und wir werden selbstverständlich eine Gegenklage erheben.
00:42:12Ich muss gar nix. Ich hab den Pachtvertrag gekündigt.
00:42:14Und die Stelzer muss raus mit ihrem Pferd.
00:42:17Frau Stelzer hat ihr gesamtes Vermögen in die Anlage gesteckt.
00:42:21Sie hat Stallungen gebaut, Koppeln angelegt und so weiter.
00:42:24Das hat ihr keiner angeschafft.
00:42:26Durch die Kündigung des Pachtvertrages
00:42:28ist die Existenz von Frau Stelzer gefährdet.
00:42:31Dadurch ergibt sich eine sittenwidrige Härte
00:42:33gemäß Paragraf 765a der ZBO.
00:42:35Sie werden drei Jahre lang brauchen, um sie wieder rauszuklagen.
00:42:39Und wenn das nicht reicht,
00:42:41werden wir die Presse mobilisieren und das Fernsehen.
00:42:44So, jetzt schanz das Nachkommen.
00:42:46Sonst mobilisiere ich noch ganz was anderes.
00:42:48Und dann sagst du, die kam immerhin.
00:42:55Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:43:18Jonas?
00:43:20Geh weg.
00:43:49Komm, jetzt hören wir mal zu.
00:43:51Ich geh weg von hier.
00:43:54Jetzt red doch mal mit mir.
00:43:56Schau, das mit dem Pferdehof, das tut mir auch leid.
00:44:02Aber ich brauch dringend das Geld.
00:44:06Frau Stelzer, die muss sich heute ein anderes Gelände suchen.
00:44:14Das ist das Haus vom Pferdehof.
00:44:16Sie hat kein Geld mehr für einen Neuanfang.
00:44:18Alles, was sie hatte, hat sie in den Pferdehof gesteckt.
00:44:21Hm.
00:44:23Hm.
00:44:25Das leidige Geiz.
00:44:27Die beiden sind doch meine Freunde.
00:44:31Wer weiß, wo Julia hinzieht.
00:44:34Vielleicht ...
00:44:36Vielleicht seh ich sie ja nie wieder.
00:44:39Na, Saffer, servus.
00:44:42Servus.
00:44:44Ich hätt was mit dir zu besprechen.
00:44:46Ja, red.
00:44:48Es geht um den Kredit.
00:44:50Ich brauch heut noch meinen Aufschub.
00:44:52Da kann ich jetzt nix mehr machen.
00:44:54Die versprochene Reite ist wieder nicht eingegangen.
00:44:57Ja, weil, das liegt daran, weil das Auto kaputtgegangen ist.
00:45:01Ja.
00:45:03Ich hab's ja schon gesagt.
00:45:05Ich hab's ja schon gesagt.
00:45:07Das liegt daran, weil das Auto kaputtgegangen ist.
00:45:09Und dann wegen dem Buben.
00:45:11Allein, was der für die Schule braucht.
00:45:13Da brauchst du mir nix erzählen, Kinder machen dich arm.
00:45:15Und Ansprüche haben die.
00:45:18Gott sei Dank sind meine ja schon aus dem Haus.
00:45:20Kannst nicht ein bissel noch warten.
00:45:22Verkauf halt deine Wiesen, die sind doch jetzt Baugrund.
00:45:24Nein, die Wiesen verkauf ich nicht.
00:45:26Ludwig, dann weißt du mir den Ohrenschlag aus dem Schneider.
00:45:28Ich hab dir gesagt, die Wiesen verkauf ich nicht.
00:45:30Weißt du was, dann tut's mir leid.
00:45:32Dann kann man dir halt nicht helfen.
00:45:34Pfiat di.
00:45:37Hettenberger ist eine harte Nuss, aber ...
00:45:39wir können die ganze Sache hippig rauszögern.
00:45:41Zumindest so lange ...
00:45:43bis die was anderes gefunden haben.
00:45:45Das bringt doch nichts.
00:45:47Ob jetzt oder in ein paar Monaten, was ändert das schon?
00:45:50Na ja ...
00:45:52Es ist wirklich toll, wie sie sich bemüht haben.
00:45:54Aber einen Neuanfang wird's nicht geben.
00:45:56Dafür fehlt mir einfach das Geld.
00:45:58Hey!
00:46:00Der Opa verkauft die Wiesen nicht.
00:46:02Hä? Echt?
00:46:04Ja.
00:46:07Was?
00:46:09Und wieso will er jetzt auf einmal nicht verkaufen?
00:46:11Ihr könnt hierbleiben.
00:46:13Haben Sie ihn so eingeschüchtert?
00:46:16Ist doch völlig egal, Hauptsache wir können hierbleiben.
00:46:18Ja?
00:46:20Trinken wir auf Jonas, den Überbringer der guten Nachrichten?
00:46:22Nein, stoßen wir lieber auf den Opa an.
00:46:24Also, auf den Opa.
00:46:26Auf den Opa.
00:46:31Ich freu mich wirklich für Sie.
00:46:33Jetzt steh ich ja schon wieder in Ihrer Schuld.
00:46:36Das wird schwer werden, das abzutragen.
00:46:38Aber ...
00:46:40Sie können ja einen Anfang machen.
00:46:42Und mir das Du anbieten.
00:46:44Wir müssen nur Französisch lernen.
00:46:46Spinnst du?
00:46:49Ich lerne doch jetzt kein Französisch.
00:46:51Mann, die wollen alleine sein. Los, jetzt.
00:46:53Ach so, ja.
00:47:05...
00:47:13...
00:47:23Wieso hat deinem Opa so plötzlich die Meinung geändert?
00:47:25Weiß nicht.
00:47:29Wahrscheinlich hat das nicht übers Herz gebracht, uns zu verjagen.
00:47:31Ja, das hat es wohl nicht.
00:47:33Ich weiß es nicht.
00:47:35Das geht ihm ziemlich mies.
00:47:38Wieso?
00:47:41Finanziell.
00:47:45Was ist mit der Wirtschaft? Läuft die nicht gut?
00:47:48M-m.
00:47:54Dann braucht ihr ein Marketing-Konzept.
00:47:59Hä?
00:48:00Public Relation, Werbung.
00:48:02Was ist der US-Marketing-Konzept?
00:48:03Was?
00:48:05USP, Unique Selling Point.
00:48:06Das besondere, einmalige,
00:48:08womit man für eure Wirtschaft werben kann.
00:48:10Hä? Woher weißt du das alles?
00:48:12Mein Vater arbeitet in einer Werbeagentur.
00:48:14Ich seh ihn zwar nicht oft, aber wenn,
00:48:16dann textet er mich mit Sachen aus der Agentur zu.
00:48:20Also, was ist das Besondere am alten Wett?
00:48:24Rosies Schweinebraten.
00:48:26Und ihre Knödel.
00:48:28Wie wär's mit ...
00:48:30Ähm ...
00:48:31Was?
00:48:32Wie wär's mit ...
00:48:35Einen Tag All-You-Can-Eat von Rosie Schweinebraten?
00:48:38Die Portion kann doch eh keiner aufessen.
00:48:41Passt doch, wir machen Direct Marketing.
00:48:43Mhm.
00:48:45Und was heißt das?
00:48:46Briefkastenwerbung.
00:48:47Ab morgen muss jeder in der Umgebung einen Zettel im Briefkasten haben,
00:48:51der ihn über das Angebot informiert.
00:48:53Du bist super.
00:48:54SWR 2021
00:49:24Wo kommst du denn her?
00:49:25Jonas und ich haben eine Werbeaktion für den alten Wett gestartet.
00:49:29Schön.
00:49:30Wo kommst du denn her?
00:49:31Jonas und ich haben eine Werbeaktion für den alten Wirt gestartet.
00:49:35Hm. Schön.
00:49:42Du bist verknallt.
00:49:46Ja.
00:49:47Ich bin so ...
00:49:48Ich bin so ...
00:49:49Ich bin so ...
00:49:50Ich bin so ...
00:49:51Ich bin so ...
00:49:52Ich bin so ...
00:49:54Ich bin so ...
00:49:55Ich bin so ...
00:49:56Ich bin so ...
00:49:57Ich bin so ...
00:49:58Ich bin so ...
00:49:59Ich bin so ...
00:50:01Und du ...
00:50:03Ha, ha, ha!
00:50:08Ha!
00:50:09Was ist denn los, Ludwig?
00:50:10Oh ...
00:50:12Oh!
00:50:13Hexenschuss. Das kenn ich schon.
00:50:16Im Alter, gell, wenn's hinten zwickt ...
00:50:19So alt bin ich auch wieder nicht.
00:50:21Arbeit muss gemacht werden.
00:50:22Du legst dich in dein Bett.
00:50:24Jonas, komm.
00:50:26Aber vorsichtig, gell. Vorsichtig!
00:50:29Ja, die Wirtschaft, die müssen wir zusperren.
00:50:31Nein, das können wir uns nicht leisten.
00:50:32Heute wollen nicht mal mehr Gäste kommen.
00:50:33Na ja, heute ist doch der Alles-was-du-essen-kann-Tag.
00:50:35Da wird's voll.
00:50:36Ja genau, die Rosi und ich machen das.
00:50:37Wir können gleich anfangen.
00:50:38Nein, nein, nein, nein, nein.
00:50:39Du gehst in die Schule.
00:50:40Helfen kannst später.
00:50:41Du bringst mich jetzt ins Bett.
00:50:42Ja, pass auf.
00:50:43Geh, Jonas, bring uns das Hähnchen.
00:51:08Geh, Jonas, bring uns da drei Halbe.
00:51:14Ja.
00:51:15Hat's Ihnen geschmeckt?
00:51:16Wie immer.
00:51:17Sagt der Rosi, ein Schweinsbrot ist unübertroffen.
00:51:20Als ob ihr das nicht schon wissen würdet.
00:51:22Du bist wirklich tüchtig.
00:51:23Da kann der Ludwig froh sein über so eine Hilfe.
00:51:26Danke.
00:51:27So, gleich geht's los, gell?
00:51:32Opa?
00:51:33Opa!
00:51:34Schau mal, dass du nicht verhungerst.
00:51:39Ganz schön was los da unten.
00:51:42Kann man wohl sagen.
00:51:43Wir haben alles im Griff.
00:51:44Geht's schon besser?
00:51:47Solange wir nicht rühren, ja.
00:51:49Bist halt auch nicht mehr der Jüngste.
00:51:51Jetzt fang du an.
00:51:53Keine Sorge, Opa.
00:51:54Du bist schon noch ganz gut in Schuss.
00:51:56Normalerweise.
00:51:57Na, du Frechda!
00:52:09Kann ich Ihnen schon was zu trinken bringen?
00:52:11Oh, Frau Hirblinger, hallo.
00:52:13Hallo, Jonas.
00:52:14Sag mal, arbeitest du hier?
00:52:15Ja, ich helfe dem Großvater.
00:52:17Wann hast du denn heute angefangen?
00:52:19Gleich nach der Schule.
00:52:20Wir haben ja heute den All-You-Can-Eat-Tag
00:52:22und da brauchen wir Unmengen von Knödel.
00:52:24Die Rosi und ich, wir schmeißen den Laden heute allein,
00:52:26weil der Großvater krank ist.
00:52:27Aber ich glaube, wenn er gesund ist, helfe ich trotzdem weiter,
00:52:30weil jetzt kommen viel mehr Gäste.
00:52:32Nehmen Sie den Schweinebraten, der ist super.
00:52:35Und was ist mit der Schule?
00:52:37Schule?
00:52:39Was ich da lerne, brauche ich eh nie wieder.
00:52:41Der Großvater sagt, die beste Schule ist das Leben.
00:52:44So, sagt dein Großvater.
00:52:46Ist deine Versetzung gefährdet?
00:52:48Der Opa findet eine Ehrenrunde nicht so schlimm.
00:52:51Jonas!
00:52:52Ich muss wieder.
00:52:53Nehmen Sie den Schweinebraten?
00:52:55Ja, gern.
00:52:56Und ein Mineralwasser, bitte.
00:52:57Vielleicht können wir ja später noch ein bisschen reden.
00:53:00Na klar.
00:53:02Sag mal, das ist doch die Frau aus dem Jugendamt, gell?
00:53:05Was will denn die?
00:53:06Deinen Schweinebraten.
00:53:07Und, was will sie von dir wissen?
00:53:09Das, was alle Erwachsenen wissen wollen.
00:53:11Schule.
00:53:12Als ob es kein anderes Thema gäbe.
00:53:31So, und da unterschreiben wir noch.
00:53:33Jugendamt.
00:53:35Wir haben es aber wichtig, gell?
00:53:39Danke.
00:53:40Servus.
00:53:41Servus.
00:53:55Was hast du denn da?
00:53:58Ludwig?
00:54:00Was ist denn los?
00:54:05Nein, das glaube ich nicht.
00:54:07Das glaube ich einfach nicht.
00:54:09Sie nehmen uns den Bumm weg.
00:54:11Pädagogisches Unvermögen.
00:54:13So eine Frechheit.
00:54:14Diese hinterfotzige Person.
00:54:17Der Direktor von Jonas' Schule führt Jonas' mangelnde Leistungsbereitschaft
00:54:20auf die diesbezüglich fehlende Motivation seines Großvaters zurück.
00:54:24Und, was ist denn das?
00:54:26Das ist ein Schicksal.
00:54:27Ein Schicksal.
00:54:28Ein Schicksal.
00:54:29Ein Schicksal.
00:54:30Ein Schicksal.
00:54:31Ein Schicksal.
00:54:32Ein Schicksal.
00:54:34Er schickt seine Leistung seines Großvaters zurück.
00:54:37Am schwersten wirkt aber zweifellos die Ausbeutung,
00:54:41die Ausbeutung des Kindes durch die anstrengende Arbeit
00:54:44in einem Gastronomiebetrieb.
00:54:46Deshalb werden als neuer Betreuer von Jonas
00:54:49sein Onkel Harald Messen und dessen Frau Sonja eingesetzt,
00:54:52die dem Kind das dringend benötigte stabile Umfeld bieten können.
00:54:55Mit freundlichen Grüßen, Herr Blinger.
00:54:57Sie nehmen uns den Bumm weg.
00:54:58Jetzt brauche ich einen Schnaps.
00:55:07Da, jetzt trink erst einmal.
00:55:17Das ist ganz schlecht.
00:55:19Du darfst dir das nicht gefallen lassen.
00:55:21Du gehst jetzt da hin und sagst,
00:55:23dieser Person ordentlich Bescheid.
00:55:25Das ist doch schon alles beschlossen.
00:55:27Sogar das Datum steht drauf, wenn sie ihn abholen.
00:55:29Ja, dann gehen wir ihn einfach nicht raus.
00:55:31Dann holen sie ihn mit der Polizei.
00:55:33Ich tue dem nicht an.
00:55:35Aber irgendwas musst du tun, Ludwig.
00:55:37Sonst lässt er ja auch nichts gefallen.
00:55:42Vielleicht ist das die Strafe.
00:55:45Geh, red doch nicht zu einem Schmarrn.
00:55:47Ja, ich weiß.
00:55:49Vielleicht ist das die Strafe.
00:55:51Geh, red doch nicht zu einem Schmarrn.
00:55:53Das straft ja doch nur der Jonas.
00:55:57Und das lassen wir einfach nicht zu.
00:56:01Du versprichst mir jetzt, dass du da hingehst.
00:56:03Auf das Jugendamt.
00:56:05Versprichst mir das.
00:56:07Ja, ich verspreche es.
00:56:19Das können sie doch nicht machen.
00:56:21Dich einfach wegschicken.
00:56:25Ist ja nicht für lange.
00:56:27Der Opa hat mir versprochen,
00:56:29dass er mich zurückholt.
00:56:33Wie ist denn dein Onkel so?
00:56:39Ich kann mich nicht mehr an ihn erinnern.
00:56:41Nur an seine Frau.
00:56:43Und das ist so eine total blöde Tussi.
00:56:45Du musst dich so unmöglich benehmen,
00:56:47dass die dich gleich wieder loshaben wollen.
00:56:49Kannst du rülpsen?
00:56:51Weiß nicht.
00:57:01Jetzt du.
00:57:07Du musst die Luft runterschlucken
00:57:09und dann rauspressen.
00:57:11Warte.
00:57:13Noch mal.
00:57:19Ich könnte dir sagen,
00:57:21das sei was Angeborenes.
00:57:23Ein Geburtsfehler.
00:57:33Ich werde dich so vermissen.
00:57:35Ich dich auch.
00:57:43Tschüss.
00:58:05Da sind sie ja schon.
00:58:09Ich gehe raus und sage denen die Meinung.
00:58:11Das tust du nicht.
00:58:13Das ändert gar nichts.
00:58:15Das macht alles bloß noch schlimmer.
00:58:17Hallo?
00:58:25Du bist bald wieder da.
00:58:37Alles gut?
00:58:42Ich hole dich zurück.
00:58:44Ich verspreche es dir.
00:58:46Du gehörst hierher.
00:58:48Sie werden gleich einen Fehler machen.
00:58:50Nicht noch mal.
00:58:52Ich hole dich zurück, ich schwöre es dir.
00:58:56Jonas, kommst du bitte?
00:59:04Hallo.
00:59:06Grüß dich, Jonas.
00:59:08Komm, Jonas.
00:59:11Tschüss.
00:59:41Du bist bald wieder da.
00:59:45Bestimmt.
00:59:53Geht das auch ein bisschen vorsichtiger?
00:59:56Du hast sicher Hunger.
01:00:00Was ist denn das?
01:00:02Das ist Mung Dal.
01:00:04Das sind gelbe Linsen.
01:00:06Das ist gut für Sonjas Warterdosche.
01:00:08Allerdings frage ich mich, warum wir das auch essen müssen.
01:00:12Gesundes Essen hat noch niemandem geschadet.
01:00:14Das ist Tofu, den magst du sicher.
01:00:16Was für ein Zeug?
01:00:18Soja-Quark. Schmeckt köstlich.
01:00:20Sehr vitaminreich.
01:00:22Bäh.
01:00:24Naja, was der Baul nicht kennt.
01:00:26Lass ihn doch.
01:00:28Danuta?
01:00:32Bringen Sie bitte etwas Brot und Aufschnitt.
01:00:34Äh, Kielbassa.
01:00:44Kielbassa.
01:00:46Aufschnitt.
01:00:48Nein.
01:00:50Brot, Butter, Aufschnitt.
01:00:52Im Kühlschrank.
01:00:56Danuta wird dir mittags das Essen machen.
01:00:58Harald ist im Büro.
01:01:00Und ich bin meistens unterwegs.
01:01:02Harald ist im Büro.
01:01:04Und ich bin meistens unten im Kosmetikstübchen.
01:01:06Ich esse höchstens einen Salat zwischendurch.
01:01:18Deine ländlichen Tischmanieren,
01:01:20die musst du dir aber abgewöhnen.
01:01:26Wie ich schon sagte, es muss sich einiges ändern.
01:01:28Ich kann nichts dafür.
01:01:30Ich glaube, ich habe kein Verständnis für deine Art von Humor.
01:01:34Danuta?
01:01:40Das ist ein sehr teurer Teppich.
01:01:44Dieses Haus ist sehr sorgfältig
01:01:46und sehr kostspielig eingerichtet.
01:01:48Und ich erwarte einen sorgsamen Umgang mit all diesen Sachen.
01:01:50Hast du das verstanden?
01:01:52Tut mir leid. Kann ich aufstehen?
01:02:00Sind Sie wahnsinnig?
01:02:02So ruinieren Sie doch den Teppich.
01:02:04Das ist John-Dam.
01:02:06Ihr Putzen.
01:02:08Bin ich denn hier nur von Idioten umgeben?
01:02:10Ich muss nochmal ins Büro.
01:02:12Ja, das ist typisch.
01:02:14Bei jeder Schwierigkeit verdrückst du dich.
01:02:16Du hast es so gewollt.
01:02:20Hören Sie auf!
01:02:24Ich will den Jonas wieder zurückhaben.
01:02:26Sie wollten den Jungen doch gar nicht haben.
01:02:28Und meine Entscheidung hat sich ja auch leider als Fehler herausgestellt.
01:02:30Na, das war doch kein Fehler.
01:02:32Ihr Sinneswandel hängt vielleicht damit zusammen,
01:02:34dass sich Jonas als überaus tüchtige Arbeitskraft erwiesen hat.
01:02:36Davon konnte ich mich persönlich überzeugen.
01:02:38Das ist ja eine Frechheit.
01:02:40Wollen Sie damit sagen, dass Sie den Jonas nur zurückhaben will,
01:02:42zum Arbeiten, oder was?
01:02:44Herr Ettenberger, Sie sind Ihren erzieherischen Aufgaben
01:02:46in keinster Weise nachgekommen
01:02:48und haben den Jonas als billige Arbeitskraft missbraucht.
01:02:50Ich habe es doch mit meinen eigenen Augen gesehen.
01:02:52Sie haben doch überhaupt keine Ahnung.
01:02:54Darf ich fragen, was Sie da verlangen?
01:02:56Sie sind doch keine Verwandte, oder?
01:02:58Das bin ich nicht, aber...
01:03:00Dann möchte ich Sie bitten, dazu keine Stellung zu nehmen.
01:03:04Ich weiß aber genau, wie der Jonas zu seinem Großvater steht.
01:03:06Ihre Meinung ist hier nicht relevant.
01:03:10Herr Ettenberger,
01:03:12ich habe hier Auskünfte über Ihre finanzielle Situation.
01:03:14Ich kann durchaus verstehen,
01:03:16dass Ihnen eine zusätzliche Arbeitskraft weiterhelfen würde.
01:03:18Sie verstehen doch überhaupt nichts.
01:03:20Fangen Sie doch den Jonas, wo er hin will.
01:03:22Ich habe zu berücksichtigen,
01:03:24was für das Kind am besten ist.
01:03:26Und es ist nicht zum Besten eines Kindes,
01:03:28wenn es die Schule nicht schafft,
01:03:30weil es bis spät am Abend in einer Kneipe bedienen muss.
01:03:32Aber so war es doch gar nicht. Sie verdrehen alles.
01:03:34Der Jonas, der hat mir nur helfen wollen,
01:03:36weil ich krank war.
01:03:38Ja, ich habe schon gesagt,
01:03:40dass ich durchaus Verständnis für Ihre Situation aufbringen kann,
01:03:42Herr Ettenberger.
01:03:44Aber das ändert nichts an meiner Entscheidung.
01:03:48Ich habe dem Jonas versprochen,
01:03:50dass er daheim darf.
01:03:52Da kann ich Sie beruhigen.
01:03:54Kinder gewöhnen sich sehr schnell an neue Situationen.
01:03:56Ich bin sicher, dass sich Jonas bei seinem Onkel
01:03:58sehr schnell zu Hause fühlen wird.
01:04:02Sie sind eine ganz herzlose Kuh.
01:04:06Unser Gespräch ist hiermit beendet.
01:04:10Wenn Sie möchten, können Sie eine schriftliche Eingabe machen.
01:04:14Auf Wiedersehen.
01:04:22Musik
01:04:24Musik
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01:05:02Musik
01:05:04Musik
01:05:06Musik
01:05:08Musik
01:05:10Musik
01:05:12Musik
01:05:14Musik
01:05:16Musik
01:05:18Aber in meinem Haus gibt es Regeln.
01:05:21Und dazu gehört, dass Schuhe nichts auf dem Bett verloren haben.
01:05:27Ebenso wenig möchte ich je wieder Spuren von deinen ungewaschenen Händen
01:05:30auf dem weißen Sofa und an den weißen Wänden sehen.
01:05:33Und wenn wir schon dabei sind!
01:05:35Türen kann man auch leise schließen. Haben wir uns verstanden?
01:05:49Was ist schon auf dem Jugendamt?
01:05:51Gegen die kommst du ja nicht an.
01:05:52Wenn du uns als Zeugen brauchst.
01:05:54Die lassen doch gar nicht zu Wort kommen.
01:05:57Aber der Bub mag dich doch auch so gern.
01:05:58Was interessiert dich da nicht?
01:06:01Der ist schlecht in der Schule, der hat dir ausgeholfen.
01:06:03Jetzt habe ich ihn als billige Arbeitskraft missbraucht.
01:06:05Ach so ein Schmarrn.
01:06:06Das ist eine solche Grandfehler, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.
01:06:10Ihre Meinung ist hier nicht relevant.
01:06:12Tja, wenn die Weiber böse sind, dann richtig.
01:06:14Du musst dir einen Anwalt nehmen.
01:06:16Ohne Anwalt kommst du mit den Behörden nicht zurecht.
01:06:18Da redet der Richtige.
01:06:20Wo sollen sie das Geld hernehmen?
01:06:22Da hat er recht.
01:06:24Sobald du denen das Geld sagst, wollen sie das Geld sehen.
01:06:26Ich habe dem Jonas versprochen, dass ich ihn heimhaue.
01:06:28Und jetzt?
01:06:30Grüß Gott Beinand.
01:06:32Ich suche den Herrn Ettenberger.
01:06:34Ja, was ist?
01:06:36Ich bin der von der Bank bestellte Gutachter.
01:06:38Könnten Sie mir bitte die Räumlichkeiten
01:06:40und das dazugehörende Gelände zeigen?
01:06:43Was?
01:06:45Ich erstelle das Gutachten für die Bank.
01:06:47Was für ein Gutachten?
01:06:49Über den Wert des Ganzen hier.
01:06:51Der Hof wird zwangsversteigert.
01:07:05Ich bin Majas neuer Sponsor.
01:07:07Sie kriegt von mir lebenslangen Karotten und Äpfel.
01:07:09Ohne sie hätte ich dich nicht kennengelernt.
01:07:11Maja wird das sicher zu schätzen wissen.
01:07:13Nur mit dem lebenslang.
01:07:15Da wäre ich ein bisschen vorsichtig.
01:07:17Ach, du bist unromantisch.
01:07:19Man möchte etwas Schönes nicht enden lassen.
01:07:21Robert, komm mal.
01:07:25Das ist ein Brief von Jonas.
01:07:27Hör mal zu.
01:07:29Liebe Julia,
01:07:31Sonja ist die blödeste Tosi,
01:07:33die man sich vorstellen kann.
01:07:35Sie meckert mich nicht.
01:07:38Sie meckert von morgens bis abends.
01:07:40Ich glaube, Onkel Harald mag sie auch nicht.
01:07:42Aber er traut sich nicht zu sagen.
01:07:44Die Schule ist absolut ätzend.
01:07:46Alle sind Snubs
01:07:48und tragen Markenklamotten
01:07:50und kommen sich dabei ganz toll vor.
01:07:52Die Lehrer sind noch blöder als unsere.
01:07:54Ungelogen.
01:07:56Anuta spricht kein Deutsch,
01:07:58ist immer...
01:08:00Gib mal den Brief.
01:08:04...ist immer schlecht gelaunt
01:08:07und kocht eine Pampe,
01:08:09die man nicht essen kann.
01:08:11Ich träume schon
01:08:13von roses Schweinebraten.
01:08:15Bitte, Opa, hol mich zurück.
01:08:19Lange hat das hier nicht mehr aus.
01:08:23Nicht einmal was Anständiges zum Essen kriegt der Bub.
01:08:27Der rechnet jeden Tag damit,
01:08:29dass wir ihn abholen.
01:08:31Wir haben doch die Eingabe gemacht.
01:08:33Vielleicht auf eine Wirklichkeit zurück.
01:08:35Ja, meinst du?
01:08:39Wir müssen was unternehmen.
01:08:41Die schicken Jonas nie freiwillig zurück.
01:08:45Du, ich kann ja überhaupt nichts machen.
01:08:47Ich bin keine Verwandte oder so.
01:08:49Die beim Jugendamt würden mich überhaupt nicht ernst nehmen.
01:08:51Aber ich verstehe das nicht.
01:08:53Er hat doch geschrieben,
01:08:55dass sein Opa ihn holen will.
01:08:57Und wenn nicht?
01:08:59Du musst da halt ein bisschen Geduld haben.
01:09:01Ich weiß, das ist ein Fremdwort für dich,
01:09:04aber es dauert nur mal ein bisschen länger, als man möchte.
01:09:06Er sagt es dem armen Jonas.
01:09:08Der muss es bei dieser Ziege aushalten.
01:09:10Ich verstehe dich ja.
01:09:12Julia!
01:10:04Hey, Julia!
01:10:06Was machst denn du hier?
01:10:08Ist ja super.
01:10:10Endlich ein Mensch in dieser Zombie-Welt.
01:10:12Wirklich so schlimm?
01:10:14Noch schlimmer.
01:10:16Du Armer.
01:10:18Ich weiß gar nicht, warum die mich haben wollten.
01:10:20Sonja kann mich nicht ausstehen.
01:10:22Und Harald hat so nichts in Meinung.
01:10:24Weißt du schon, wann ich nach Hause kommen kann?
01:10:26Nee, ich bin heimlich hier.
01:10:28Ich hab nie jemandem etwas gesagt.
01:10:30Ich hab gedacht, du kannst vielleicht
01:10:32Mann, bin ich froh, dass du gekommen bist.
01:10:34Ich hab schon gedacht,
01:10:36die Hexe lässt mich vielleicht nicht rein.
01:10:38Bei der ist alles möglich.
01:10:46Schule ist total ätzend.
01:10:48Das sind alles nur so schicke Micky-Typen,
01:10:50die nichts als angeben.
01:10:52Ich hätte nie gedacht,
01:10:54dass ich mich mal so nach unserer Penne zurücksehne.
01:10:56Mit den ganzen Prolls.
01:10:58Ich vermisse euch alle so.
01:11:01Und wen am meisten?
01:11:03Na wen wohl?
01:11:05Keine Ahnung.
01:11:07Kannst ja mal raten.
01:11:09Die Rosi?
01:11:11Den Opa?
01:11:13Nein.
01:11:15Ich glaub, du kommst nicht drauf.
01:11:17Gib mir nen Tipp.
01:11:21Sie ist sehr, sehr eingebildet.
01:11:27Was ist hier los?
01:11:31Ähm.
01:11:33Das ist Julia.
01:11:35Ich will gar nicht wissen,
01:11:37wie das kleine Flittchen heißt.
01:11:39Und jetzt raus hier.
01:11:41Julia.
01:11:43Nee, nee, nee. Du bleibst da.
01:11:45Sowas gibt es bei uns nicht.
01:11:47Und das hier?
01:11:49Ist hiermit konfisziert.
01:11:51Vielleicht lernst du dadurch mal
01:11:53ein bisschen Rücksichtnahme.
01:12:01Ja.
01:12:27Was machst du denn da herum?
01:12:30Komm her.
01:12:32Dann zeig ich's dir.
01:12:49Da sind Erinnerungen drin.
01:12:52Der Vieh zu lange wegsperrt.
01:12:54Wie der Jonas ihm gleichschaut.
01:12:57Wenn der Jonas wieder da ist, dann macht man so fette Fotos von ihm, das muss auch da sein.
01:13:09Ich warte jetzt noch eine halbe Stunde, dann fahre ich zur Polizei.
01:13:12Das hat Julia noch nie gemacht, sie ist immer so zuverlässig.
01:13:15Es gibt tausend Gründe, sich zu verspäten.
01:13:17Ja, warum ruft sie da nicht an?
01:13:19Vielleicht hat sie ein Problem.
01:13:20Es gibt tausend Gründe, sich zu verspäten.
01:13:22Ja, warum ruft sie da nicht an?
01:13:24Vielleicht ist der Akku leer.
01:13:27Ah, da kommt sie ja.
01:13:31Sag mal, wo warst du denn?
01:13:33Kannst du dir vielleicht vorstellen, dass ich mir Sorgen gemacht hab?
01:13:36Wieso hast du mich wenigstens mal angerufen?
01:13:38Akku ist leer.
01:13:43Mann, hab ich nen Hunger.
01:13:45Wo kommst du überhaupt her?
01:13:47Von Jonas.
01:13:48Da haust du einfach so ab, ohne was zu sagen.
01:13:50Ah, dann musst du sich ja um ihn kümmern.
01:13:52Du hast doch nur Augen für den da.
01:13:54Es interessiert keinen, dass Jonas es bei dieser Tiger aushalten muss,
01:13:58wo er nicht mal was zu essen kriegt.
01:14:00Er kriegt nichts zu essen?
01:14:02Naja, schon, aber nur so widerliches Zeug.
01:14:04Dann hat sie mich rausgeschmissen.
01:14:06Wer hat dich rausgeschmissen?
01:14:08Die alte Hexe.
01:14:10Die Frau von seinem Onkel?
01:14:12Ja, echt so eine widerliche Bonzenkeule.
01:14:14Das will ich jetzt aus meinem Haus verschwinden.
01:14:16Das hat sie gesagt?
01:14:18Ja.
01:14:20Dann war ich so verwirrt,
01:14:22dass ich in den falschen Zug eingestiegen bin
01:14:24und mich total verfahren hab.
01:14:26Ich dachte, ich komm nie mehr nach Hause.
01:14:28Och, komm mal her, mein armes Mäuschen.
01:14:30Bitte Mama, du musst was unternehmen.
01:14:32Sicher macht sie den armen Jonas total fertig.
01:14:34Weißt du was?
01:14:36Wir fahren morgen zu seinem Opa und fragen ihn, was es Neues gibt.
01:14:39Ja?
01:14:41Mhm.
01:14:48Morgen.
01:14:50Morgen.
01:15:18Morgen.
01:15:49Jonas, hältst du da nicht mehr aus?
01:15:51Ja, meinst du, das weiß ich nicht?
01:15:53Aber ich kann ja nichts machen.
01:15:55Ich hab alles versucht.
01:15:57Die behandeln mich ja wie ein Deppen da drin im Amt.
01:16:00Sagen, ich soll eine schriftliche Eingabe machen
01:16:02und dann hör ich nichts mehr von denen.
01:16:05Ich weiß nicht, was ich machen soll.
01:16:07Einen Antrag kann ich mir nicht leisten.
01:16:09Und jetzt will mir die Bank auch noch den Hof versteigern.
01:16:12Und ich kann die Wiesn nicht verkaufen,
01:16:14weil ich es dem Jonas versprochen hab.
01:16:15Das hab ich nicht gewusst.
01:16:17Jonas hat gar nichts gesagt.
01:16:19Ich hab einfach gedacht, sie hätten es sich anders überlegt.
01:16:22Aber wir haben noch einen Anwalt.
01:16:24Na, dein Patrick.
01:16:26Patrick ist auf Wirtschaftsrecht spezialisiert.
01:16:28Weißt du, Familienrecht ist ganz was anderes.
01:16:30Ich frag ihn, der kann das sicher auch.
01:16:32Ich versteh das nicht.
01:16:34Sie haben doch die Behandlung sonst immer so gut vertragen.
01:16:37Was haben Sie mir da ins Gesicht geschmiert?
01:16:39Toilettenreiniger?
01:16:41Nein, das ist unmöglich.
01:16:43Das ist ...
01:16:45Das ist ...
01:16:47Das ist ...
01:16:49Das ist ...
01:16:51Das ist ...
01:16:53Das ist ...
01:16:55Das ist ...
01:16:57Das ist ...
01:16:59Das ist ...
01:17:02Das ist ...
01:17:04Das ist ...
01:17:06Das ist ...
01:17:14Sag mal, willst du mich mästen?
01:17:16Soll die richtig gut gehen bei uns.
01:17:22Hör zu.
01:17:24Ich hab keine Ahnung von Familienrecht.
01:17:26Und ich weiß nicht mal,
01:17:28ob Herr Ettenberger sich überhaupt von mir vertreten lassen möchte.
01:17:31Das ist die ideale Basis für ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Mandant und Anwalt.
01:17:36Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen.
01:17:38Ich habe nicht gewusst, in was für finanziellen Schwierigkeiten er steckt.
01:17:41Er nimmt lieber eine Zwangsversteigerung in Kauf, als Devisen zu verkaufen, nur weil es Jonas versprochen hat.
01:17:46Wir haben es doch nur Jonas zu verdanken, dass wir noch hier sind.
01:17:49Ich habe den Alten echt total falsch eingeschätzt.
01:17:51Der liebt seinen Enkel und würde alles für ihn tun.
01:18:02Was soll ich schon gegen zwei so schöne Frauen ausrichten?
01:18:06Das ist ungeheuerlich. Das ist Körperverletzung.
01:18:10Ich kann froh sein, wenn ich von der Frau nicht verklagt werde.
01:18:13Als Kundin bin ich sie sowieso los. Und wenn sich das rumspricht.
01:18:20Ich will endlich wissen, was du dir dabei gedacht hast.
01:18:25Jetzt sag was!
01:18:32Deine Passivität treibt mich doch zum Wahnsinn.
01:18:34Und dann nimm, was du siehst, doch, dass ich mit ihm nicht fertig werde.
01:18:38Du wolltest den Jungen doch unbedingt haben.
01:18:40Bitte?
01:18:43Wie kannst du mir so in den Rücken fallen?
01:18:45Das ist der Sohn von deiner Schwester.
01:18:50Harald, bleib hier!
01:18:53Ich geh!
01:18:54Ja, ich werde sie bestimmt nicht aufhalten.
01:18:57Sonja ist zu dir.
01:19:01Du hast Hausarrest.
01:19:05War's das?
01:19:13Jetzt dauert es nicht mehr lang, bis er wieder zurückkommt, der Jonas.
01:19:19Jetzt haben wir einen Anwalt aus der Stadt.
01:19:21Einen ganz scharfen Hund.
01:19:24Mit dem geht es nicht so umspringen wie mit mir.
01:19:26Eltenberger!
01:19:28Ja?
01:19:29Könnten wir vielleicht woanders?
01:19:30Ja!
01:19:31Ey, komm schon!
01:19:40Wissen Sie, dass ihr Enkeln reiche Erbe ist?
01:19:43Was?
01:19:45Seine Eltern hatten eine hohe Lebensversicherung abgeschlossen.
01:19:49Um genau zu sein, über 400.000 Euro.
01:19:52Und der Begünstigte ist Jonas.
01:19:53400.000 Euro?
01:19:55Wäre ich es aber nicht gewusst.
01:19:57Und der Jonas sich auch nicht.
01:20:00Ich habe ein paar interessante Dinge in den Akten gelesen.
01:20:03Die Messens waren nämlich die erste Anlaufstelle des Jugendamtes.
01:20:07Zunächst haben sie es vehement abgelehnt, Jonas bei sich aufzunehmen.
01:20:10Naja, das hat die Frau Hebling auch gesagt.
01:20:12Kurze Zeit später allerdings kam die totale Kehrtwende.
01:20:15Sie wollten den Jungen unbedingt haben.
01:20:18Und ich weiß, dass das nicht einfach war.
01:20:20Sie wollten den Jungen unbedingt haben.
01:20:22Und ich weiß auch, woher dieser totale Sinneswandel der Messners rührt.
01:20:26In der Akte war ein Brief der Versicherung mit einem Vermerk des Jugendamtes,
01:20:30wann die Kopie dieses Schreibens an die Messners rausgegangen ist.
01:20:34Die wollen Sie das Geld unter Norge reißen.
01:20:37Ja, das glaube ich auch.
01:20:39Das werden wir dann sauber versalzen. Da fahre ich sofort hin.
01:20:42Moment, so einfach geht das nicht.
01:20:44Wir müssen schon den offiziellen Weg einhalten.
01:20:47Ich werde mich erst schriftlich an das Jugendamt wenden.
01:20:49Wie lange dauert das?
01:20:51Das kann ich nicht so genau sagen.
01:20:52Aber alles, was mit den Behörden zu tun hat, braucht seine Zeit.
01:20:55Das dauert mal zu lang. Da fahre ich jetzt hin.
01:20:57Herr Ettenberger, so geht das nicht.
01:20:59Herr Ettenberger, bitte.
01:21:07Wollen Sie sich nicht setzen?
01:21:09Das redet sich doch leichter.
01:21:14Herr Ettenberger würde sich gerne mit Ihnen glücklich einigen,
01:21:16bevor die ganze Sache vor das Familiengericht geht.
01:21:19Wir könnten uns alle dadurch eine Menge Zeit und Unkosten ersparen.
01:21:23Natürlich wird Jonas vor Gericht gehört werden.
01:21:25Aber es ist nur eine Formensache, bis er wieder zurück zu seinem Großvater kommt.
01:21:28So ist es.
01:21:30Das glaube ich kaum.
01:21:32Nun, was Jonas' Vermögen betrifft, so ist ihm ja bekannt, dass er 400.000 Euro erben wird.
01:21:36So werde ich in Herrn Ettenbergers Namen dafür Sorge tragen,
01:21:40dass dieser Betrag mündelsicher angelegt wird, sodass sich niemand daran bereichern kann.
01:21:44Genau. Nix ist mit der Erbschaft.
01:21:49Wir haben gar nicht gewusst, dass der Junge erbt?
01:21:52Der entsprechende Brief der Versicherung ist Ihnen zugeschickt worden.
01:21:56Das Jugendamt hatte diesbezüglich ein Vermerk in den Akten.
01:22:00Hast du diesen Brief gelesen?
01:22:02Harald?
01:22:05Also, ich weiß jetzt nicht. Ich bin ganz irritiert.
01:22:09Wir haben doch alle nur das Wohl des Jungen im Auge.
01:22:11Und Jonas möchte gerne zurück zu seinem Großvater.
01:22:14So ist es.
01:22:16Ja, das ist vielleicht auch wirklich das Beste.
01:22:19Nein!
01:22:21Ich finde, Jonas sollte sich vielleicht selbst dazu äußern,
01:22:24weil wir ihn mal lieben möchte.
01:22:26Wo ist er denn?
01:22:28Ich hole ihn. Jonas? Jonas?
01:22:32Jonas? Ich bin's, der Opa.
01:22:37Der ist überhaupt nicht da.
01:22:39Ich glaube, der hat heute länger Schule.
01:22:42Sie wissen gar nicht, wann er nach Hause kommt?
01:22:45Geben Sie mir doch mal die Telefonnummer seiner Schule.
01:22:54Hier bitte.
01:22:56Dankeschön.
01:23:04Der Jonas, der hat mir schon geschrieben, wie Sie ihn behandeln.
01:23:07Hat er Ihnen auch geschrieben, dass er Attentate auf meine Kundin verübt hat?
01:23:11Ich könnte ihn wegen Körperverletzung anzeigen.
01:23:14Sonja. Das bringt doch jetzt nichts.
01:23:17Ja, danke. Das wollte ich wissen. Wieder.
01:23:21Was ist?
01:23:24Jonas war heute gar nicht in der Schule.
01:23:27Aber Frau Messner ist in Schuligung. Die ist eingegangen.
01:23:32Da hat er meine Unterschrift gefälscht.
01:23:35Da sehen Sie mal.
01:23:38Indem Jonas was passiert ist, dann ...
01:23:40Das wird sich alles nicht besonders gut machen vor Gericht.
01:23:44Wir werden nicht vor Gericht gehen.
01:23:47Jonas soll zurück zu seinem Großvater.
01:23:50Kommen Sie. Wir gehen Jonas suchen.
01:23:53Auf Wiedersehen.
01:23:59Harald, da habe ich aber auch noch ein Wörtchen mitzureden.
01:24:03Halt den Mund!
01:24:05Du hast genug angerichtet.
01:24:06Ja, aber was ist jetzt mit dem Swimmingpool?
01:24:09Die haben doch schon angefangen. Das ist doch schon alles bestellt.
01:24:13Weißt du was, Sonja? Das ist mir alles scheißegal.
01:24:18Harald!
01:24:20Ich mache mal solche Vorwürfe. Ich hätte ihn nicht gehen lassen sollen.
01:24:24Sie hatten auch gar keine andere Wahl.
01:24:27Jonas wäre von der Polizei geholt worden.
01:24:30Und wenn er versucht, zu Ihnen zu kommen, dann muss er damit rechnen,
01:24:33wieder zurückgebracht zu werden.
01:24:36Versetzen Sie sich mal in seine Lage.
01:24:39Was würden Sie an seiner Stelle tun?
01:24:42Ich glaube, ich hätte da schon eine Idee.
01:24:45Jonas!
01:24:47Jonas, bist du da oben?
01:24:51Hey Jonas!
01:24:55Jonas!
01:24:57Jonas!
01:24:59Hey!
01:25:01Jonas!
01:25:03Jonas!
01:25:05Jonas!
01:25:07Jonas!
01:25:09Jonas!
01:25:11Jonas!
01:25:12Warte, ich komm rauf.
01:25:22Boah, Mann, bin ich froh, dass dir nichts passiert ist, du.
01:25:26Ich geh da nie mehr hin.
01:25:27Nein, das musst du doch auch nicht, du.
01:25:30Das verspreche ich dir, du.
01:25:32Du dummer Kerl.
01:25:34Du dummer Kerl.
01:25:36Du dummer Kerl.
01:25:38Du dummer Kerl.
01:25:40Du dummer Kerl.
01:25:42Nie mehr haust du dich jetzt weg.
01:25:47Du dummer, dummer Kerl.
01:25:57Grüß Gott.
01:25:59Hallo.
01:26:00Ich bitte die Verspätung zu entschuldigen,
01:26:02aber ich habe noch auf einen wichtigen Brief gewartet.
01:26:05Das ist der Beschluss des Familienrichters.
01:26:08Jetzt haben sie es schwarz auf weiß, dass Jonas hierbleiben darf.
01:26:14Danke.
01:26:16Hallo.
01:26:18Das ist ja toll.
01:26:21So, Bursche, jetzt gehörst du hierher.
01:26:25Opa.
01:26:32Nein, nein, nein, das Geld gehört dir.
01:26:34Das haben deine Eltern so gewollt und so macht man das auch.
01:26:37Ich nehme nur meinen Enkel sein Geld nicht weg.
01:26:41Ich habe schon dafür gesorgt, dass Herr Ettenberger
01:26:43eine ordentliche Summe für Jonas' Unterhalt bekommt.
01:26:46Jetzt kann er die Hypothek abbezahlen.
01:26:48Das habe ich mit der Bank schon besprochen.
01:26:51Sag mal, gibt es eigentlich irgendwas, was du nicht hinkriegst?
01:27:03Dich zu überzeugen.
01:27:06Das hast du doch schon.
01:27:19Zeit für Stimmung.
01:27:21Habe ich.
01:27:22Haben wir wieder Disco.
01:27:24Ich hätte nie für möglich gehalten, dass mir mal der Lärm so abgehen würde.
01:27:28Opa, das müsste was für dich sein.
01:27:36Untertitel der Amara.org-Community
01:28:06Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt