• vor 2 Monaten
Der Produktionsleiter Hermann Beil erleidet im Betrieb einen Herzanfall und muss ins Krankenhaus. Da er für Wochen ausfällt, befürwortet Gerhard König beim Werkleiter die Beförderung von Beils ambitioniertem Assistent Thomas Mosbach zum kommissarischen Produktionsleiter. Doch schon bald stellt er fest, dass er sich für den falschen Mann eingesetzt hat. Die Arbeiter klagen über den blinden Ehrgeiz des jungen Mannes. Für Mosbach zählt allein das Produktionsergebnis, das Arbeitsklima ist ihm egal. Als Hermann Beil von seiner Kur in den Betrieb zurückkehrt, kommt es zum Eklat. Und König soll es richten. (Text: MDR)

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Transkript
00:00Ist was passiert?
00:06Du darfst es auch nicht überleichtern, Miros.
00:13Na sagen wir mal, langweilig ist das Leben mit dir auf keinen Fall.
00:18Wir sagen, unser Mann ist König.
00:22Jawohl, und zwar bist du nur noch zu retten.
00:30Nein.
00:32Das heißt, dass ich alles verdiene, was du verdienst?
00:36Nein, das ist du, das ist deine Geschichte!
00:38Ich schaffe das sehr!
00:40Der Name, der Name, der Name!
00:43Deine Geschichte.
00:46Ich liebe dich.
00:48So ist es.
00:50Unser Mann ist König
00:52Du fährst zum Geburtstag!
00:54Lass uns zum Geburtstag drüben essen.
00:56Jaja, da ist mein Kumpel.
00:58Ach, Kollege König. Moment bitte, der Bürgermeister hat noch was.
01:01Ja? Was ist denn los?
01:06Ich habe aber was Wichtiges vergessen.
01:08In der Bezirksstadt ist eine ausländische Delegation avisiert.
01:11Kommunalpolitiker.
01:13Ist das klar, was das bedeutet?
01:15Ja, natürlich.
01:16Also nicht? Die landen doch garantiert bei uns.
01:18Das liegt doch auf der Hand.
01:20Alte Kleinstadt, modernes Werk.
01:22Viel Neubau und Zusammenarbeit, Betrieb und Territorium und so weiter.
01:26Das ist nicht möglich.
01:27Was möglich? Das ist sicher wie das Arm in der Kirche.
01:29Ich habe mit deinem Bergleiter heute Morgen deswegen gesprochen.
01:32Er hat mir zwar alle möglichen Sachen zugesagt, aber...
01:35Ich möchte doch, dass du lieber als Abgeordneter die Leute mit durch den Betrieb führst.
01:39Und das Wichtigste, kontrolliere mal vorher, ob alles in Ordnung ist.
01:43Ja, und wann kommen die?
01:45Wann?
01:46Naja, wann? Wann?
01:49Tja.
01:50Ja, was ist denn? Wo bleibt der Leiter der Hofkolonne?
01:52Kollege Schilling müsste gleich hier sein.
01:55Ja, natürlich. Du hast ja recht.
01:58Der Arter Hof sieht schlimm aus.
02:01Jeden Tag geht man vorbei und gewöhnt sich dran.
02:03Trotzdem, der Rummel um die Delegation, in unserer Plansituation...
02:05Bei der Gelegenheit muss ich noch was loswerden.
02:07Das Essen wird immer schlechter.
02:09Gibt's Klagen?
02:10Derzeit ja.
02:11Mann.
02:13Ich möchte noch heute den Küchenleiter sprechen.
02:16Dann kommt eine Delegation.
02:17Das kann jeden Tag passieren.
02:18Was könnten wir denn noch machen?
02:19Ehe die Delegation...
02:20Herr Minister.
02:21Warum ist sie rein mit ihm?
02:24Na, sagen Sie mal, Kollege Schilling.
02:27Wie sieht denn unser Hof aus?
02:29Das ist mir ja sogar schon aufgefallen.
02:32Ja, kann ja mal passieren, dass was rumliegt,
02:34aber darf kein Dauerzustand werden.
02:37Also, ich bitte dringend, dass die Sache schnell in Ordnung kommt.
02:41Ja, man kann doch von niemandem erwarten,
02:43in so einer Unordnung zu arbeiten.
02:45Wie schweige denn ein Fremdeswerkleiter betreten...
02:46Wir erwarten nämlich jeden Tag...
02:47Ja, ja, jeden Tag könnten Fremde kommen.
02:49Was sollen die für einen Eindruck kriegen?
02:50Kollege Werkleiter, das hängt doch davon ab...
02:52Schluss!
02:55Ich will keine Entschuldigung.
02:57Ich will einen aufgeräumten und sauberen Hof.
03:09Los, sonst stehen so viele.
03:10Kommt ihr mit?
03:11Sofort.
03:16Mahlzeit.
03:17Kommen Sie mitessen, Kollege Beil?
03:19Manu, sind Sie satt oder haben Sie es satt?
03:22Ihr versteht doch sonst Spaß.
03:26Ist was mit Ihnen?
03:28Lassen Sie mich mal in Ruhe.
03:32Wird immer schrulliger in der letzten Zeit.
03:34Er hat aber auch viel um die Ohren.
03:35Muss er denn seine Nase in alles stecken?
03:37Macht ihr erst mal, was beigeleistet hat.
03:39So von der Pike auf.
03:40Der macht sich doch selber kaputt.
03:41Und Augenfunktionen dazu, wer hält denn das auf die Dauer durch?
03:43Das muss er selber wissen.
03:44Wir können das nicht wissen.
03:45Genau, Dank dafür kriegt er nie.
03:52Herr, was macht er denn?
03:53Ist dir schlecht?
03:55Was hast du denn?
04:00Gott, was ist denn passiert?
04:02Geben Sie doch mal einen Schluck Wasser und rufen Sie den Arzt.
04:04Kollege Mosbach!
04:05Geht's jetzt?
04:06Ach, das habe ich schon lange kommen sehen.
04:07Na ja, geht ja schon wieder.
04:10Okay, schnell auf den Schreibtisch.
04:18Das ist ein Raubbau, den der Mann mit sich treibt.
04:21In seinem Alter sollte man, weiß Gott, wissen, was man sich noch zumuten kann.
04:24Er ist besetzt, immer zu besetzt.
04:25Dann versuchen Sie es doch noch mal.
04:38Bitte stehen Sie hier nicht herum, Sie behindern nur die Arbeit.
04:40Was ist denn los?
04:41Ein Kollege muss ins Krankenhaus.
04:42Wer?
04:43Warum?
04:44Weil.
04:45Herz.
04:48Also los, gehen Sie an Ihre Arbeitsplätze.
04:50Es gibt überhaupt keinen Grund, hier herumzustehen.
04:52Damit ist niemandem geholfen.
04:55Also weg jetzt, an die Arbeit.
04:56Haben Sie mich nicht verstanden?
04:59Der Schlössel hat's nötig.
05:01Wer denn der ohne Hermann?
05:02Ein Nichts.
05:03Hermann hat doch durchgeboxt, dass er auf die Uni kommt.
05:07Ja, lass mal.
05:08Auf dem Kasten hat er was.
05:09Ja, vor allem das Kommandieren.
05:36Ja, na ja, natürlich.
05:47Da kann ich Ihnen im Moment auch nicht helfen.
05:49Bei uns gibt einer dem anderen hier die Klinke in die Hand.
05:51Aber wie es hier oben weitergeht, darum kümmert sich doch überhaupt keiner.
05:54Seitdem Hermann krank ist, sind hier Zustände eingerissen.
05:56Rühreiern könnte man sich.
05:58Ja, nicht verängern, ja wundern.
05:59Das kommt auch noch, aber bei anderen.
06:01Wenn die Produktion anfängt zu stoppen,
06:03wenn das hier oben so weitergeht, dann schlage ich Koch bei der Partei lang.
06:06Aber wie?
06:07Was ist denn los?
06:09Es dampft zwar, aber früher gab's dabei wenigstens Kaffee.
06:13Nein, genau nach Maß.
06:16Und genau zwei Minuten ziehen lassen.
06:19Ja, da ist was dran.
06:20Das hängt mit dem Tein zusammen.
06:22Was war denn los mit dem?
06:23Fragen Sie doch den Assi selber.
06:26Also jedenfalls, so geht's nicht weiter.
06:28Den Thomas, sei er wie er sei, den kann man nicht so wursteln lassen.
06:31Der hat 50 Entscheidungen am Tag zu treffen.
06:34Kollege Moosbacher, Ihr Tee.
06:36Ja, vielen Dank Frau Häuschen.
06:38Na, wir haben heute unseren ruhigen Tag, wie?
06:47Probleme?
06:49Dann hab ich eins.
06:51Unsere Zulieferung, die hat schon wieder mal ein Husten.
06:53Hier, wir kommen entzwingen.
06:55Ja, das ist mir völlig klar.
06:56Das ist ein rein organisatorisches Problem.
06:58Kann mit einem Schlag gelöst sein.
07:00Na und, bitte?
07:01Kann, Kollege König, kann.
07:03Oder besser, könnte.
07:05Ich hab schon lange einen Gedanken dazu.
07:07Denk mal einfach im Grunde.
07:08Und wir brauchten das Fahrrad gar nicht neu zu erfinden.
07:10Schauen Sie.
07:11Aber ich habe keine Kompetenzen zur Entscheidung.
07:14Sagen Sie mal, wollen Sie mich auf den Arm nehmen?
07:17Sie wissen doch, wie viele Menschen auf unsere Möbel warten.
07:19Sollen die die Kleider so lange auf die Leine hängen?
07:21Es tut mir leid, Kollege König, das ist nicht meine Schuld.
07:23Es hat mich niemand offiziell mit der Vertretung des Produktionsleiters beauftragt.
07:27Ich habe keinerlei Entscheidungsrecht.
07:29Aber das ist doch ein bürokratischer Unsinn.
07:32Ich bin der Assistent, der Assi, ich weiß.
07:35Das fünfte Rad am Wagen, das ist alles.
07:37Und weil ich hier im Zimmer vom Kollegen Beil sitze, kommt jeder zu mir.
07:40Ich muss jeden wieder wegschicken.
07:42Steht da wie ein dummer Junge.
07:44Sie brauchen doch bloß vom Werkleiter verlangen, dass er...
07:46Ich...
07:48Ich dränge mich nicht auf.
07:50Er weiß doch, was ich kann.
07:52Ja.
07:54Ich bin mir darüber nicht ganz im Klaren.
07:58Na ja, Beil hält ein großes Stück auf ihn.
08:01Trotzdem nein, Moosbach ist zu jung, zu unerfahren.
08:05Bis er einmal wiederkommt, muss ich jede seiner Entscheidungen, die er treffen will, überprüfen.
08:08Moosbach muss Vollmachten bekommen.
08:10Überleg doch mal, wie oft du nicht da bist.
08:12Mal bist du im Bezirk, mal beim General.
08:14Es muss doch einer da sein, der unterschreiben kann.
08:16Du setzt dich aber sehr für den jungen Mann ein.
08:18Nicht für den, aber für die Produktion.
08:20Wir haben noch nicht mal die alten Planzimmern erreicht.
08:23Wenn wir jetzt noch in der Leitung Kompetenzprobleme kriegen...
08:25Also gut, gut.
08:29Ich setze Moosbach als Produktionsleiter ein, mit allen Vollmachten.
08:32Aber nur kommissarisch.
08:38Wo steckst du denn das Zeug nicht da?
08:40Na warte, den kann sie mir doch...
08:41Weg damit!
08:44Nicht pfeifen! Zufassen!
08:46Wieso den Meister kommt, den Minister?
08:49Nicht einer, sondern drei.
08:52Ernstlich?
08:54Was soll das für ein Wendemachen?
08:57Es kommt eine Regierungsdelegation.
09:02Höchste Ebene!
09:07Na weißt du...
09:09Du machst Sachen.
09:11Wie geht's dir denn, alter Junge?
09:13Mir geht's fast wieder gut.
09:16Bald kann ich raus.
09:18Na, wer sagt's denn?
09:20Aber dann muss ich doch zur Kur.
09:22Na Leben, ich möchte auch zur Kur.
09:24Du siehst gut aus.
09:26Wenn ich ja wieder rauskomme, werden alle fragen, was ist denn das für ein junger Spund?
09:32Schon dich, alter.
09:34Wenn du so liegst, Gerd...
09:37Die Gedanken kreisen.
09:39Manchmal sind sie deprimiert.
09:41Ach, Alter.
09:42Was im Betrieb wird.
09:44Daran darfst du jetzt überhaupt nicht denken, das läuft.
09:46Dass du nun so ein halber Invalide bist.
09:49Zumindest in den Augen deiner Kollegen.
09:51Aber...
09:52Rede nicht.
09:54Nach dem Aufsehen, was ich gemacht hab.
09:56Und wenn ich jetzt so lange wegbleibe...
10:00Hallo!
10:01Guten Tag.
10:06Schön, dass du dich sehen wirst, Junge.
10:08Oh, das ist nicht gestattet.
10:10Setzen Sie sich hier her.
10:15Und im Betrieb?
10:17Kümmert man sich um dich?
10:19Wir waren zwar ein bisschen durcheinander.
10:21Sie nicht da.
10:23Ich keine Befugnisse.
10:24Ach, Herrmann, das läuft alles.
10:26Übrigens, hier.
10:27Das soll ich dir noch von Redlich geben.
10:29Halt ne Ernse.
10:30Äpfel der Erkenntnis, soll ich dir sagen.
10:32Gesinnter Leben.
10:33Redlich.
10:34Feiner Kerl.
10:36Thomas...
10:38Halt dich an der Fahne, Arbeiter.
10:40Und wenn du mit Meister Schwiedl zu tun hast...
10:44Der Mann hat zu Hause viele Sorgen.
10:46Wenn er mamörisch ist, der meint das nicht so.
10:49Die anderen wissen es.
10:51Vielleicht kannst du überhaupt die Zeit nutzen,
10:53die Kollegen in den Hallen ein bisschen kennenzulernen.
10:57Persönlich wäre gut für dich.
11:00Ist schon klar, aber...
11:02für persönlichen Kram hab ich nicht viel Zeit.
11:05Junge.
11:06Na, Kollege Beil, ich weiß ja.
11:08Doch nun ist wichtig, dass alles weiterläuft.
11:11Das ist doch auch in Ihrem Sinn.
11:13Endlich ein Besuchszettel, meine Herrscher.
11:15Schon?
11:16Bis zum nächsten Mal.
11:17Also, Hermann, mach's gut.
11:19Kommt deine Frau morgen?
11:21Grüße von mir, ja?
11:22Und hab mein Auge auf den Thomas jetzt.
11:24Ist doch klar.
11:26Du wirst oft Rat brauchen.
11:29Gute Besserung.
11:35Halte Ohren steif.
11:38So, meine Kleine.
11:40Das wird dir guttun.
11:42Pass mal auf.
11:43Danke, dass es liegt.
11:46Und nicht so viel.
11:48Von nichts ist nichts.
11:50Will ja nicht immer noch Kranke um mich haben, ne?
11:52Das ist schlimm mit Hermann, nicht?
11:54Ich geh ihm auch mal zu seiner Frau.
11:56Aber nur, wenn dir wirklich gut ist.
11:58Du.
11:59Mhm.
12:02Och.
12:04Och.
12:07Wie läuft's denn so im Betrieb ohne Hermann, ne?
12:10Der Moosbach muss den Laden schmeißen.
12:12Und dann schafft er das?
12:14Na, der hat doch bei Hermann gelernt.
12:16Ach ja.
12:17Und was wird mit ihm, wenn Hermann zurückkommt?
12:22Tja.
12:24Also, Bärbel, das ist ja nun auch eine Methode.
12:27Erst schnitzelst du alles auseinander
12:29und dann klebst du es wieder zusammen.
12:31Gefällt's dir nicht?
12:32Sind alles Kochrezepte.
12:34Du, ich find das aber sehr vernünftig.
12:36Da sind Rezepte dabei, nicht?
12:37Die findest du in keinem Kochbuch.
12:39Wenn sie nicht kochen kann, dann nimmt er sie nicht.
12:41Nur wenn er das hier sieht, dann nimmt er sie erst recht nicht.
12:44Mhm.
12:45Wär?
12:46Wär?
12:47Na, wär schon.
12:48Hau ab, du alter Gipsbo!
12:50Alko!
12:51Ach, Ralf.
12:52Und wer denn nun?
12:56Ach.
12:58Hier, du musst noch so das Schreiben falten.
13:03Hm.
13:05Papi!
13:07Oh.
13:08Moment.
13:09Ist ja wieder so spät geboren.
13:11Susannchen.
13:12Mach so.
13:13Obacht.
13:14Kommt immer erst, wenn wir ins Dorf müssen.
13:16Na, habt ihr denn schön gespielt?
13:18Äh, nein.
13:20Spielst du mit uns?
13:21Einen anderen Mal, Susannchen, hm?
13:23Nee.
13:24Schade.
13:25Und?
13:26Wie spielst du mit uns?
13:27Ich hab dir doch hundertmal gezeigt, wie man die Zähne putzt.
13:29Mach zu.
13:30So.
13:32So.
13:33Und noch.
13:34Susanne, was soll denn das?
13:37Aber der muss doch auch noch mal putzen.
13:41So, ihr Mäuse.
13:42Der Vati sagt euch gleich Gute Nacht.
13:44Ja.
13:45Träumt was Schönes und schlaft schön rund, dass ihr nicht eckig werdet.
13:48Immer dasselbe.
13:50Du, ich komm gleich.
13:51Bring sie bloß noch ins Bett.
13:52Ich hab schon mit ihnen gegessen.
13:56So.
13:57Und jetzt marsch ins Bettchen.
14:02Ich störe dich nicht.
14:04Ich hab sowieso keinen Hunger.
14:06Überhaupt nicht.
14:16Mensch, wenn man das sieht.
14:18Ich kann nicht alles wegschmeißen, Thomas.
14:21Die reißen so viel runter.
14:22Ach hier, das hier.
14:23Das hat doch alles keinen Zug.
14:25Aber das ist sein Werk.
14:26Das hat er sich selbst an den Hals organisiert, weil er nicht durchgreifen kann.
14:29Wie heißt es so schön?
14:31Hermann ist eine Seele von Mensch.
14:33Nur wenn er sich damals nicht so für dich eingesetzt hätte.
14:36Ja, natürlich.
14:37Das bestreite ich auch gar nicht.
14:39Du musst den guten Willen sehen, mein Junge.
14:42Was ich sehen muss, sind Ergebnisse.
14:45Es hat jeder seine Probleme.
14:46Das musst du doch verstehen.
14:48Und wenn Meier unbedingt mit Lehmann und Schulze Mittagessen gehen muss,
14:52wären die Bände einfach abgestellt.
14:54Nichts kommt.
14:56Aber derselbe Meier regt sich darüber auf,
14:59dass seine Tochter keine Schrankwand bekommt.
15:03Verstehst du, hier muss ich einfach mit dem eisernen Besen durchgreifen.
15:07Bloß, wenn du so weitermachst, Thomas,
15:09Abend für Abend,
15:10dann bist du selber bald so fertig wie Beil,
15:13nervös wie du bist.
15:15Dich frisst doch der Ehrgeiz förmlich auf.
15:19Du hast doch überhaupt keinen Blick mehr für uns,
15:21für die Kinder nicht und für mich.
15:23Andere gehen abends mal aus und...
15:25Aber liebes, Tinerlein.
15:28Du, ich hab jetzt eine einmalige Chance zu beweisen, was ich kann.
15:31Und weiß man denn, ob Beil seine alte Arbeit überhaupt wieder machen kann?
15:34Ob der Arzt ihn nicht verbietet?
15:36Und, Tinerlein, wenn ich mich bewiesen habe,
15:38dann sind wir aus dem Schneider.
15:40Dann gehen wir tanzen, dann alles, was du willst.
15:43Aber jetzt musst du mir helfen, mich verstehen.
15:49Müde?
15:50Ja.
15:51Na dann komm.
15:52Komm.
16:22So.
16:24Schlaf gut, Liebes.
16:27Ich störe dich auch nicht, wenn ich ins Bett komme.
16:37Ach, Kollege Köhlig, im Betrieb alles klar mit der Delegation?
16:40Jaja, es läuft alles auf Hochtouren.
16:42Nicht, dass wir bei euch Ärger haben.
16:44Es will alles gut vorbereitet und organisiert sein.
16:47Ja, alles geht seinen Gang.
16:48Wir werden bei dieser Gelegenheit auch gleich ein paar innerbetriebliche Probleme lösen.
16:51Jaja, man muss immer und auf alles gut vorbereitet sein.
16:53Das meine ich.
16:54Dann braucht man kein großes Bremborin.
17:18Und unterwegs?
17:19Ja, danke.
17:21Hermann, bitte, bitte tritt nach der Kur mit der Arbeit kürzer.
17:27Denk mal an dich.
17:28Und auch ein bisschen an mich.
17:30Das ist zu viel.
17:31Ja.
17:32Ja.
17:33Ja.
17:34Ja.
17:35Ja.
17:36Ja.
17:37Ja.
17:38Ja.
17:39Ja.
17:40Ja.
17:41Ja.
17:42Ja.
17:43Ja.
17:44Ja.
17:45Ja.
17:46Ja.
17:47Ja.
17:49Ja.
17:50Es ist zum wirken.
17:51Das ist zu viel was du dir zunutzt.
17:52Das musst du einsehen.
17:53Hör doch endlich auf, dass ich keine 20 mehr bin weiss ich doch.
17:55Du mit deinem Ewigenschone, dich Schone, dich.
17:57Ich hab schon ganz andere Zeiten durchgestanden.
18:00Das du das nicht wahr haben willst, Cloe.
18:01Hermann, du bist nicht jünger geworden.
18:03Das ist kein Grund, mich zum Alten Eisen zu stempeln.
18:05Türen schließen.
18:07Vorsichtabzuger.
18:08Aber jetzt musst du eben einen Blocks zurückstecken.
18:11Ja doch.
18:12Machs gut, Hermann.
18:13Erhol dich.
18:14Bis dann, bis das Essen ist.
18:22Oh, so viele Gerichte gab es schon lange nicht.
18:27Scheint doch zu stimmen, dass jemand von der Regierung kommt.
18:30Quatsch, wer hat hier denn sowas?
18:33Hui, ihr habt euch wohl im Kalender vertan.
18:36Was wollt ihr denn?
18:38Auf der Vertrauensleutevollversammlung wurde die Küche kritisiert.
18:42Sicher mit Recht, Kollegen.
18:44Bitte.
18:45Das Angebot wird besser.
18:47Naja, euch sollte man öfter mal die Rübe scheren.
18:52Also ich nehme ein Eisbein mit Sauerkraut,
18:54Pudding 1,70 und eine Codaschippe.
18:57Gebt mal immer schön Bestecke für uns.
18:59Und viel Kartoffeln.
19:04Da haben sie jetzt eine Schnitzelwalzmaschine rausgebracht.
19:07Die walzt das Fleisch so dünn.
19:09Wir können das mit der Hand so dünn schneiden.
19:12Eisbein schon alle?
19:14Moment.
19:17Bitte.
19:18Nö.
19:20Herzen?
19:21Mehr gibt's nicht.
19:24Ist ja wie ein Karnickel.
19:26Wozu denn das bessere Essen, wenn ich nichts davon habe?
19:29Das bessere Essen brauchen wir,
19:31um dein ewiges hier Jammer zu ertragen,
19:33dass du zu dick wirst.
19:35Mahlzeit.
19:36Mahlzeit.
19:37Herr Meister, haben wir es fertig?
19:40Na frühestens.
19:41Übermorgen.
19:42Was?
19:43Dort müssen wir morgen erst den Putz erneuern.
19:49Kein Bauer.
19:50Altes Ding.
19:52Lieber Gott, Putzen.
19:54Darauf fällt keine Frage, Chef.
19:56Und wenn er mal vor Überstunden dran hängt?
19:58Na ja, mit der Bezahlung, das wird geregelt.
20:01Aber so richtig randklotzen.
20:03Also, was ist?
20:06Gut.
20:08Wenn's sein muss.
20:09Ja, wenn's nicht sein müsste, hätte ich ja nicht gefragt.
20:11Die kann doch nicht ewig so trist aussehen.
20:13Der Anblick verdirbt einem die Freude an der Arbeit.
20:15Kollege, mal bitte.
20:16Ja?
20:17Moment mal bitte.
20:18Moment mal bitte.
20:19Was ist denn?
20:20Nichts.
20:21Was nichts?
20:22Die Delegation kommt nicht.
20:23Die bleiben zwei Tage in der Bezirksstadt.
20:25Der Bürgermeister hat eben angerufen,
20:26damit wir nicht so einen Rummel machen.
20:28Das darf doch wohl nicht sein.
20:29Doch, das ist wahr.
20:31Das ist zu viel.
20:33Ja, ich überlege mir gerade die Sachen mit dem Putzen.
20:36Bleibt ja alles andere liegen.
20:37Das geht nicht.
20:38Bitte.
20:39Aber Farbe geht auch nicht.
20:41Na ja, dann macht er hier eben Schluss.
20:43Ist der Arbeit nur auf den ersten Blick eine Freude.
20:46Im zweiten gleift man die Augen zu und sagt,
20:48reiß aus, ich komme.
20:54Komm, du mir doch mal mit deinen Informationen.
20:59Ein Mann war unser Alter aber sauer.
21:01Habe ich jeden Sommer essen.
21:02Durfte aus, Frau Lotte.
21:03Ja, hat's geschmeckt?
21:05Frau Herz?
21:07Ihrer Schlitze.
21:08Na, Sie sind vielleicht ein Kavalier.
21:10Wenn die Frauen in der Pause, weißt du, Elly, gehen,
21:12hat sie nicht mal Essen gehen zu lassen.
21:14Ach.
21:18Na, Herr Beil, wie fühlen wir uns denn?
21:21Danke, gut.
21:37Herr Beil, bitte.
21:39Danke.
21:41Guten Tag.
22:08Feierabend für heute.
22:10Ja.
22:11Na, haben Sie sich denn schon eingelebt?
22:13Man ist als Patient oft recht einsam.
22:15Ja, das höre ich immer wieder.
22:17Und man möchte sich doch mal was vom Herzen reden, stimmt's?
22:20Nein, nein, so ist das bei mir nicht.
22:22Ich bin ja auch nicht so krank als mancher hier.
22:24Wissen Sie, viel schlimmer ist es, wenn einem alle zusetzen,
22:27schone dich, schone dich, drittkürzer.
22:29Am meisten meine Frau, obwohl sie sonst patent ist.
22:31Wirklich, aber in der Beziehung, nee.
22:33Wenn man immer hört, in deinem Alter.
22:35Und dabei sind Sie ein Mann in den besten Jahren.
22:37Ich weiß schon, die Guten sind vorbei,
22:39jetzt bin ich in den Besten.
22:41Nun fangen Sie auch noch an.
22:43Wissen Sie, Herr Beil,
22:45ich finde, irgendwann im Leben kriegt jeder sein Zipperlein.
22:49Und wenn man vernünftig lebt,
22:51dann ist das doch kein Grund, den Kopf hängen zu lassen.
22:54Es gibt so viele schlimme Dinge im Leben.
22:56Trotzdem muss alles weitergehen.
22:58Moment mal.
22:59Uns geht auch.
23:01Sie sind nicht nur eine kluge Frau,
23:03sondern auch ein lebenswerter Mensch.
23:05Vernünftig bin ich sicher.
23:07Zu dem man sofort Vertrauen hat.
23:09Wenn man sich öfter mit Ihnen unterhalten könnte.
23:12Sie kommen doch jeden Tag ins Badehaus,
23:14und wenn ich Zeit habe...
23:16Wenn, oder wenn ich Sie mal zu einem Kaffee einladen dürfte.
23:18Ist mir klar, dass Sie viele Einladungen bekommen
23:20und ein alter Zaußer wie ich...
23:22Ich brauche es ja nicht, alle anzunehmen.
23:34Vielleicht war es ein bisschen voreilig,
23:36den Junifer den Posten vorzuschlagen.
23:38Der ist doch völlig übergeschnappt.
23:40Sag dem ADLer Bescheid und dem Gruppensekretär.
23:42Da soll die Partei mit ran.
23:44Das nicht. Nicht mit mir.
23:46So geht es nicht, Gerhard.
23:48Trotzdem, verkehrt ist es im Prinzip nicht, was er will.
23:50Na ja, natürlich, aber die Art und Weise scheitert zum Himmel.
23:52Ich rede mit dem Motion Faktor. Sag du Bescheid.
23:59Wenn nichts Außerordentliches ist, bitte um Entschuldigung.
24:02Wenn nichts Außerordentliches ist, bitte um 15 Uhr, Kollege König.
24:04Aber hier ist doch was nicht in Ordnung, oder?
24:06Wieso? Das ist alles korrekt.
24:08In jeder Pause stoppen wir.
24:10Ausgerechnet in dem Nadelöhr.
24:12Die Produktion 30 Minuten und 15 Minuten.
24:14Das ist eine Zeitreserve.
24:16Eineinhalb Stunden in zwei Schichten.
24:18Pro Band.
24:20Kollege Moosbach, ich halte Ihnen zugute,
24:22dass Sie noch jung und unerfahren sind.
24:24Ich rechne Ihnen hoch an, dass Sie den Willen haben,
24:26die Produktion voranzutreiben.
24:28Der Gedanke ist ja auch gar nicht schlecht.
24:30Aber man kann doch nicht einfach die Pausen abschaffen wollen.
24:34Andere Betriebe lassen die Produktion schon längst durchlaufen.
24:37Aber wir, wir arbeiten in dieser Beziehung wie die zu Methusalems Zeiten.
24:41Das wurmt mich schon lange.
24:44Arbeitskräfte aus der Vorfertigung,
24:46die an den hochproduktiven Maschinen arbeiten,
24:48werden in Zukunft bei euch in der Endfertigung in euren Pausen mitarbeiten.
24:52Fazit?
24:54Die Endmontage läuft ohne Pause voll durch.
24:57Ich sage Ihnen doch, der Gedanke ist vom Prinzip her gar nicht schlecht.
25:00Aber also, dann ab Montag. Alles klar?
25:03Aber nichts ist klar.
25:05Man muss doch erst einmal mit allen reden.
25:08Die Kollegen müssen eingearbeitet werden.
25:10So was kann man doch nicht vom Schreibtisch aus machen.
25:12Das muss man mit denen klären, die das wirklich machen sollen.
25:15Aber was denn klären?
25:17Es behält doch jeder seine Pause.
25:19Aber das Band läuft durch.
25:21Und die Kollegen gehen einzeln zu Tisch.
25:24Junge, du willst jahrzehntealte Gewohnheiten einfach ändern?
25:29Man dreht doch in der Pause nicht nur das Essen rein.
25:32Da wird miteinander gesprochen.
25:34Da wird man auch mal eine Sorge los.
25:36Ich will auch oft alleine essen.
25:38Ja, das ist aber auch eine Kontaktfrage.
25:40Aber so eine Geschichte, die kannst du nicht von Donnerstag auf Montag einfach ändern.
25:44Es ist in meiner Anweisung alles bis ins Kleinste präzisiert.
25:48Und ich habe weder Zeit noch Lust, das zu wiederholen.
25:51Ich werde, wie Sie übrigens auch, Kollege König, dafür bezahlt, die Produktion voranzubringen.
25:56Diskutieren Sie also bitte nicht mit mir, sondern mit Ihren Kollegen.
25:59Und das bald, haben Sie mich verstanden?
26:01Kollege Moosbach, Moment mal bitte.
26:03Ich habe zu arbeiten.
26:07Aber nicht so. So nicht.
26:21Untertitel von Stephanie Geiges
26:52Aber Thomas, du kommst ja heute schon.
26:54Sag mal, was machst du eigentlich?
26:55Ach, du weißt schon.
26:56Kannst du auf die Kinder nicht aufpassen?
26:58Lass mich die Leute schon auf der Straße anhalten, weil sie nur Unfug treiben.
27:01Aber Thomas!
27:05Bist du mir böse?
27:08Zum Fußball geht es zukünftig auf den Sportplatz.
27:12Prima, mit dir, Vati?
27:15Gibt's da auch Pause?
27:19Ja, aber morgen noch nicht, meine Kleine.
27:21Der Vati hat noch so viel zu tun.
27:23Aber das wird schon.
27:24So, jetzt legst du dich schön hin und schläfst.
27:28Schlaf gut.
27:32So, Schluss jetzt.
27:34Und denk dran, was Vati sagt, gilt.
27:36Kein Fußball auf der Straße.
27:38Klar?
27:39Ja.
27:43Robert!
27:44Also los jetzt, Schluss, ab ins Bett.
27:46Komm, Küsschen.
27:48Schlaf gut.
27:59Du hast mir noch nicht mal guten Tag gesagt.
28:01Na ja, wenn man doch gleich auf der Straße wegen der Kinder angeekelt wird.
28:06Aber Thomas, das sind doch Kinder.
28:10Du wirst nämlich immer unduldsamer.
28:12Zu Hause müssen sie wie die Mäuschen sein, sogar am Wochenende.
28:15Ach, Tina, du weißt doch, ich mein das nicht so, wenn ich ...
28:19Mir hängt das selbst zum Halse raus.
28:21Die Zeit ist für uns alle schwierig.
28:23Aber ich hab dir doch erklärt, warum ich dadurch muss.
28:26Das ist meine Chance.
28:29Na ja.
28:34Du, ich hab heut Christian getroffen.
28:37Ich hab gesagt, dass wir mal hinkommen, die warten schon so lange drauf.
28:42Ja, ja.
28:43Ja?
28:45Mensch, Thomas.
28:48Prima, hm?
28:50Du, du musst doch auch mal wieder raus.
28:52Gehen wir gleich heute, wenn du gerade mal früh da bist?
28:54Ach, Tina, heute ...
28:56Ach, immer bloß rumsitzen und kein Wort reden.
28:59Geh doch mal eine Stunde alleine hin, hm?
29:02Ach.
29:03Na, warum denn nicht?
29:04Ich versteh doch, dass du ein bisschen Unterhaltung brauchst.
29:07Na, geh schon, hm?
29:09Alleine?
29:10Tina, machst du mir doch schnell was zu essen.
29:12Irgendeine Kleinigkeit.
29:23Thomas.
29:24Was denn, willst du weggehen?
29:26Na, ich denk, ich soll.
29:27Ach so, ja, ja, geh nur, geh.
29:30Na, und hier?
29:31Stell's drinnen, bitte.
29:40Ja.
30:01Lass mich, ich muss jetzt nach oben.
30:03Du kennst doch meinen Vater.
30:05Ja, aus dem Mittelalter.
30:11Ich krieg doch nur Ärger, lass mich.
30:13Du, das ist doch Ralf.
30:15Ihr seid mir eine Familie, also tschüss bis morgen.
30:17Tschüss.
30:18Aber langsam reicht mir das Theater mit deinen Eltern.
30:20Tschüss.
30:21Tschüss.
30:22Hey, hey, du kannst ruhig warten.
30:25Wo kommst du denn jetzt her?
30:27Na, Disco.
30:28Was denn, um diese Zeit?
30:30Ja, Ordnungsdienst, musste ihn aufräumen.
30:32Kannst du deiner Großmutter erzählen?
30:34Vater wird ganz schön meckern.
30:36Über wen?
30:41Hoffentlich kommt der Glaser morgen früh auch.
30:44Moosbach im Betrieb, Moosbach-Sippe hier.
30:47Helga, ich hab da ein ganz schlechtes Gewissen.
30:50Warum?
30:52Na, der Moosbach fängt an, die Arbeiter zu schikanieren.
30:57Und ich werde kritisiert, was meinst du, was ich mir anhören muss?
31:00Na, wenn Hermann bald zurückkommt, du hast doch selber gesagt,
31:03Moosbach ist nur kommissarisch.
31:05Ja, ja, aber die Verantwortung, die ich da übernommen habe...
31:10Der Moosbach will sich einfach nicht helfen lassen.
31:13Dieser Hickhack im Betrieb, der steht mir bis hier.
31:16Also weißt du, das löst du heute Abend auch nicht mehr.
31:19Und der Bursche, der...
31:20Und Moosbach änderst du heute Abend auch nicht.
31:23Ach, Moosbach, Moosbach-Ralph meine ich.
31:25Ach so.
31:26Er ist ein bisschen später geworden.
31:28Der ist mit Bärbel unterwegs.
31:29Na, die ist ja auch ein bisschen älter, ne?
31:31Wo ist denn die überhaupt?
31:33Es kommt immer alles zusammen.
31:35Ärger im Betrieb, Ärger zu Hause.
31:40Ach.
31:45Guten Abend.
31:46Guten Abend.
31:47Geht ihr schon schlafen?
31:48Jetzt reicht's aber, wo kommt ihr denn jetzt her?
31:50Mein Gott, ich war mit Bärbel ein bisschen bummeln.
31:53Was heißt denn hier bummeln?
31:55Ich hab doch aber gesagt, dass ich...
31:57Es ist ja schon gut, Bärbel, komm.
31:59Ich gehe dann jetzt in die Falle. Gute Nacht.
32:03Das Bett hier wird wohl ziemlich werden, Junge, ne?
32:05Na komm.
32:07Gute Nacht.
32:08Gute Nacht. Schlaf schön.
32:28Ist ja eigentlich schön, dass die Kinder sich so gut verstehen, ne?
32:32Dass sie sogar abends zusammen bummeln gehen.
32:38Na, gute Nacht. Schlaf gut.
32:40Schlaf gut.
32:50Dankeschön, Monate.
32:52Hier kann wohl jeder gehen.
32:53Na, das ist in solchen Mestern nicht anders.
32:55Heute habe ich zweifachen Grund zum Feiern.
32:58Dass Sie da sind.
32:59Und hier, Lisa Brich.
33:01Gute Nachricht?
33:02Ja, von meinen Kollegen. Interessieren Sie es?
33:05Aber sicher.
33:07Lieber Hermann, naja und so weiter und so weiter.
33:09Das ist unwichtig, er war hier.
33:11Soweit geht alles seinen Gang.
33:13Allerdings macht sich dein junger Mann tüchtig-mausig.
33:15So ein begabter junger Mensch, den hab ich rangezogen.
33:18Der geht scharf ran, als wenn er alles alleine machen muss.
33:21Es wird Zeit, dass du wieder da bist und mit ihm mal Deutsch redest.
33:24Uns glaubt das nicht.
33:25Na, der Junge hat auch ein paar Ecken, aber sonst ist er prima.
33:28Jedenfalls fehlst du uns sehr.
33:30Sieh mal zu, dass sie dich öfter bessern und durchkneten,
33:33damit du bald wiederkommst.
33:35Lass dich bloß nicht unterkriegen.
33:37Wir warten sehr auf dich.
33:39Ein Kumpel wie du ist nicht zu ersetzen.
33:41Arbeit heben wir dir genügend auf.
33:44Und darauf Prost.
33:48Sie dürfen das nicht und ich trinke kein Pudding.
33:56Oh!
33:59Na sehen Sie, es ist doch gar nicht so, dass Sie von allen abgeschrieben sind.
34:02So was bildet man sich manchmal wirklich bloß ein.
34:05Wenn man krank ist, wird man empfindlich.
34:08Ich bin kein altes Eisen.
34:15Aber ich rede immer nur von mir.
34:17Erzählen Sie doch mal was von sich.
34:19Ach, da gibt's nichts Interessantes.
34:21Das Leben in dem Nest hier?
34:22Nee, nee, lassen Sie mal.
34:23Ihre Angelegenheit ist jetzt wichtiger.
34:25Sie müssen während der Kur ganz taktfest werden.
34:27Genau, man sagt sich ja selber,
34:29da hat man schon ganz andere Sachen durchgestanden.
34:31Wie habe ich denn angefangen?
34:33Als Hilfsarbeiter.
34:34Auf dem Rosenboden gesetzt, gebüffelt dies und das gemacht.
34:37Und dann haben sie gesagt, du machst den Produktionsleiter.
34:40Na, erst hatte ich geschluckt.
34:42Dann hatte ich doch Freude dran.
34:44Wenn dann der Tag kommt, wo man nur noch das fünfte Rad am Wagen sein soll.
34:47Herr Beil, das fünfte Rad, so ein Quatsch.
34:50Sie sind kein Autofahrer, was?
34:52Ohne das fünfte Rad sind Sie bei einer Panne völlig aufgeschmissen.
35:20Mit der Weisung machen Sie sich unmöglich.
35:45Wenn Sie zu wenig Erfahrung haben, fangen Sie uns doch vorher.
35:47Gegenwärtig ist das so überhaupt gar nicht zu machen.
35:49Und wenn Sie nur was auf die Beine bringen wollen,
35:51dann müssen Sie nach oben schöne Berichte schreiben.
35:53Ich habe in anderen Bereichen ähnliche Maßnahmen durchgesetzt.
35:55Dort war es vielleicht möglich.
35:57Sie tun ja gerade so, als ob wir nicht wollen.
35:59Und das wird hier nicht anders sein.
36:01Junger Mann, passen Sie mal auf.
36:02Ihr eiserner Besen ist an manchen Ecken schön und gut.
36:04Aber er hat Widerhaken.
36:05Und damit machen Sie einiges kaputt.
36:07Möglich.
36:08Aber ich habe hier mit einigem Schlendrian aufzuräumen.
36:10Nur sochte Sache.
36:11Der unter meinem Vorgänger eingerissen ist.
36:13Machen Sie aus mir keine Vorwürfe.
36:14Der noch lange auf Hermann rumhackt.
36:16Ich habe doch alles auszubaden.
36:18Sie haben auch eine ganze Menge erreicht.
36:19Das bestreitet doch keiner.
36:20Aber allzu viel forsche, junger Mann.
36:22Also erstens bin ich nicht der junge Mann.
36:24Und zweitens.
36:25Denken Sie über die Weisung nach.
36:27Die bleibt.
36:30Ein sturer Hund ist das.
36:31Nur nicht zugeben.
36:33Was nun, Meister?
36:34Na abwarten.
36:35Beil muss die nächsten Tage zurück sein.
36:37Dann werden wir ja sehen.
36:41Na nun, ist was passiert?
36:43Ich wollte mich noch mal verabschieden.
36:45Doppelt hält besser was.
36:46Ich hätte nicht so fragen können.
36:48Hier.
36:50Was Süßes.
36:51Danke.
36:52Ich musste Sie noch mal sehen.
36:54Gestern waren Sie so aufgekratzt nach Hause, zur Arbeit.
36:57Ist alles weg?
36:58Nein, nein.
36:59Das ist alles in Ordnung.
37:00Ich freue mich.
37:01Fühle mich gut.
37:03Bin optimistisch.
37:04Nur...
37:05Ach, ich bin doch nicht aus der Welt.
37:07Also grüßen Sie, wie gesagt, Ihre Frau unbekannterweise.
37:10Und dass Sie mir ja mal schreiben.
37:12Oft.
37:13Aus den Augen, aus dem Sinn.
37:15Ich habe Ihnen so viel zu verdanken.
37:17Und es geht bestimmt alles gut.
37:18Und jetzt geht erst mal der Zug.
37:20Alles Gute.
37:22Und gleich schreiben.
37:23Ich bin neugierig.
37:25Und dann kneift der einen und zwickt und klatscht und haut und du kannst kaum noch japsen.
37:31Und dann sagt der, nun fühlen Sie sich aber wohl, was?
37:35Aber wie gesagt, Medizin muss bitter sein, sonst nützt sie nichts.
37:38Und geholfen hat's.
37:41Ich freue mich auf die Arbeit.
37:43Wie ein Kind auf Weihnachten.
37:45Na, und zu meiner schönen Schrift sagen Sie überhaupt nichts?
37:47Die hat mich so überwältigt, dass ich sprachlos war.
37:51War vernünftig, dich hierher zu setzen.
37:53Na, das war doch...
37:54Das Licht ist auch besser.
37:57Ja, nun lass mal.
37:58Zum Umräumen ist nachher Zeit.
38:01Erzähl mal.
38:03Ja, Produktionsleitung.
38:04Wie war's denn so?
38:07Gut im Prinzip.
38:08Viel Arbeit, einiges erreicht.
38:10Aber das hier so zwischen Tür und Angel...
38:12Kollege Beil, in zwei Stunden erwartet Sie der Werkleiter.
38:16Mich auch?
38:17Hat er nichts gesagt.
38:18Hui!
38:19Wen haben wir denn da wieder?
38:21Alter Junge, wieder gesund?
38:23Und grad vergeht nicht.
38:25Aber weswegen ich komme?
38:26Du, meine Anlage da unten.
38:28Ja, wer ist denn dafür nun zuständig?
38:30Kollege Moosbach oder machst du das noch, Hermann?
38:33Du bist gut.
38:34Wie soll ich nach sechs Wochen noch wissen, was bei dir los ist?
38:37Nee, ich bin heute neu.
38:38Hier, Thomas.
38:39Kollege Steinhausen, es gibt eine Weisung,
38:41die klipp und klar sagt, wie in solchen Dingen zu verfahren ist.
38:45Ja, aber...
38:48Offenbar ist mit Papier aber nicht alles zu machen.
38:50Ich komm doch mal runter und seh mir die Sache an.
38:52Einverstanden?
38:53Ja, aber bald.
38:54In zehn Minuten.
38:58Junge, so darfst du nie rangehen.
39:00Jeder Arbeiter hat einen Kopf zum Denken.
39:02Voller Erfahrung.
39:03Das ist, wenn du so willst, unser Kapital,
39:05mit dem wir rechnen, mit dem wir arbeiten.
39:07Schöne Theorie.
39:09Und wofür wird ein Leiter bezahlt?
39:11Nicht dafür, dass er anderen das Denken abnimmt.
39:14Ein Leiter sollte die Gedanken aller leiten,
39:17wie es der Name sagt.
39:19In die rechten Bahnen, in die Praxis.
39:21Ich habe wirklich etwas erreicht.
39:23Ich weiß, dass du ein tüchtiger Kerl bist.
39:25Sicher.
39:26Es gibt unterschiedliche Auffassungen im Betrieb.
39:29Was meinst du?
39:31Gehen wir zusammen mal durchs Werk.
39:33Führst mir deine Neuerung vor.
39:35Ich würde schon.
39:37Aber ich habe einen Termin.
39:40Guten Tag.
39:43Na, wie war's?
39:45Na, dicker sind sie aber auch nicht geworden.
39:47War's Essen nicht gut?
39:49So was kann nur unser Herzl fragen.
39:51Gut, dass du wieder da bist, Hermann.
39:53Na ja, heute sehe ich mir das mal alles an
39:55und morgen steige ich voll ein.
39:57Gerhard ist in seiner Bude.
39:58Ja, danke.
40:00Gott sei Dank, dass Papa Beil wieder da ist.
40:03Und wie hat sich unser junger Mann gemacht?
40:05Seit er mit ihm zurechtgekommen ist?
40:07Sesselfurzer.
40:09Von oben herunter dirigieren.
40:11Der kann mich mal, der Rundschreiber.
40:13Hermann.
40:14Guten Tag.
40:16Ja, und ohne vorher mit den Leuten zu reden, du.
40:18Wir sind vielleicht sauer.
40:20Ja.
40:22Ja.
40:24Ja.
40:26Ja.
40:28Ja.
40:30Ja.
40:33Das Resultat wäre gut.
40:35Ich weiß, was du sagen willst, du lass mal.
40:37Da ist an seinem Eifer etwas zugeschossen.
40:39Er ist jung, unerfahren, das kommt vor.
40:41Vergiss es, ich bringe das in Ordnung.
40:47Denn sonst, bis auf einige dieser Dinge
40:49hat der junge Moosbach tadellos gearbeitet.
40:51Danke sehr, Hermann.
40:53Nach dem, was ich gesehen habe, jedenfalls.
40:55Nun, lass uns erst mal in Ruhe reden.
40:57Übrigens, deine 14-Tage-Restwohl-Aufgehängste
40:59würde ich ruhig noch anhängen können.
41:00Aber gut, du bist zurück.
41:02Gewässert, geweicht, gewickelt, geklopft, geschlafen,
41:04gefuttert, spazieren gegangen.
41:06Meine Luft.
41:08Das ist doch prima, Hermann.
41:11Und wie soll es nun hier mit dir weitergehen?
41:13Ich fühle mich gut.
41:15Na, das Walter Hugo.
41:18Im Arztbericht heißt es,
41:20dass der Wiederaufnahme einer Arbeit
41:22unter Berücksichtigung der gesundheitlichen Belange
41:24nichts im Wege steht.
41:26Na ja, morgen stehe ich vor Leyen, ist doch alles in Ordnung.
41:28Moment mal.
41:30Unter Berücksichtigung.
41:32Es ist ein Aber dabei.
41:34Uns geht es doch um dich, Hermann.
41:36Ja, ja, wir brauchen dich.
41:38Aber ich bin doch da, mach doch nicht so ein Gewese.
41:42Sieh mal an, Hermann.
41:44Die Belastung des Produktionsleiters,
41:46die wird doch größer und nicht kleiner.
41:49Und mehr Belastung,
41:51da bringt er doch höchstens neue Herzattacken.
41:54Und dem wollen wir entgegenwirken.
41:56Müssen wir, verstehst du, und ganz entschieden.
42:01Na?
42:03Hermann.
42:05Ja.
42:07Ich hab verstanden.
42:09Abschieben.
42:11Kann nicht mehr wie früher.
42:13Weg.
42:16Na, dann pass mal auf, Hermann.
42:20Jetzt zählen wir mal das Pferd vom Schwanz auf,
42:22damit du mich auch richtig verstehst.
42:26Um das Aber im Arztbericht, da kommen wir nicht rum.
42:28Das ist das Erste.
42:31Und das Zweite, als du weg warst
42:34und in der Produktion einiges schieflaufen wollte,
42:37da hat der Kollege König den Vorschlag gemacht,
42:40den Thomas Moosbach als deine Vertretung einzusetzen.
42:43König?
42:45Ja, ja, König. Und das war gut so.
42:47Natürlich macht der Junge auch noch Bockmist,
42:49vor allem im Umgang mit Kollegen.
42:51Ja, aber im Großen und Ganzen.
42:53Eilan, Umsicht, Intelligenz.
42:55Wem sag ich das, Hermann?
42:57Der Moosbach ist doch dein Produkt.
43:00Unser Vorschlag ist der.
43:02Moosbach wird Produktionsleiter,
43:04aber du arbeitest ihm noch über geraume Zeit ein
43:07und übernimmst dann eine andere Funktion.
43:12Was ist dein Vorschlag, Hermann?
43:18Die Quittung für mehr als 40 Jahre.
43:22Für mehr als 40 Jahre.
43:25Hab ich da einmal gesagt?
43:27Ist das zu viel?
43:30Immer mehr drauf.
43:33Immer mehr.
43:35Ja.
43:38Du hast das genau in den falschen Hals gekriegt.
43:43Ich denke in Ruhe darüber nach und sage uns dann Bescheid.
43:46Sprich auch mit deiner Frau darüber.
43:52Wenn das so ist.
43:55Du hast mir für heute fest versprochen mitzukommen.
43:58Aber du musst verstehen.
44:00Ach, verstehen, verstehen.
44:02Mensch, Thomas, ich arbeite doch täglich auch acht Stunden.
44:06Entschuldige bitte, ich wollte nicht schreien.
44:09Warum geht's denn heute wieder nicht?
44:11Ach, das ist alles so,
44:13weil, verstehst du, der ist fix und fertig
44:16und von mir fühlt er sich abgesägt, weggedrängelt.
44:18Aber du hasst ihn doch nicht.
44:20Natürlich nicht.
44:22Aber sieh dir den Mann an und erklär ihm das.
44:24Natürlich schafft er die Arbeit nicht mehr.
44:26Auf dem Posten gehört ein Mann, der durchgreifen kann.
44:29Das habe ich auch Clavita gesagt.
44:31Und er ist ja zufrieden mit mir.
44:33Bis auf einiges, na gut.
44:35Aber wenn ich wieder den Assi machen soll, dann gehe ich.
44:38Thomas.
44:40Muss man denn erst 40 oder 50 sein, indem man rangelassen wird?
44:43Aber du, das sage ich dir.
44:45Was die da vorher gesagt haben,
44:46Zusammenarbeit mit einem Mann,
44:48der meine Weisungen stillschweigend aufhebt
44:50und mich zum Affen macht.
44:52Nichts, kein Stück, das lehne ich ab.
44:54Entweder der Alte oder ich.
44:56Soll ich zu Hause bleiben?
44:58Wir setzen uns zusammen und bereden alles in Ruhe.
45:00Du, denen lege ich was vor,
45:02dass sie mit den Ohren schlackern.
45:04Das wird sich schon zeigen,
45:06wer hier unentbehrlich ist.
45:08Also, gehe ich doch.
45:10Ja, ja, viel Spaß.
45:16Bettina?
45:18Bettina?
45:40Wunderbar, ihr bringt uns einen Kaffee.
45:43Ja.
45:44Du, die Verwaltung sitzt nebenan
45:46oder rückt sie jetzt an die Basis?
45:48Machen Sie Arbeitsplatzkontrollen?
45:50Was ist denn los, Hermann?
45:52Hast du einen Lernschrank für meine Sachen?
45:56Ihr braucht mich gar nicht so anstarren,
45:58als wenn ich ein Kalb mit fünf Beinen wäre.
46:00Meinen Beruf, den ich gelernt habe,
46:02kann mir keiner nehmen.
46:04Keiner?
46:06Da hinten, der Zweite.
46:08In Ordnung.
46:10Kommt, lasst ihn in Ruhe.
46:12Was soll denn das?
46:14Bist du von allen guten Geistern verlassen?
46:16Du hast für meine Ablösung gesorgt,
46:18nun beschäftige mich.
46:20Hermann, verdrehe doch die Dinge nicht.
46:22Ich verdrehe gar nichts.
46:24Soll ich da oben das fünfte Rad am Wagen spielen?
46:26Ich bin ein alter Holzarbeiter.
46:28Mein Geld kann ich auch hier verdienen.
46:30Ich bin ein alter Holzarbeiter,
46:32mein Geld kann ich auch hier verdienen.
46:34Ich bin ein alter Holzarbeiter,
46:36mein Geld kann ich auch hier verdienen.
46:37Das ist doch kindisch.
46:39Du spielst wieder selber den Märtyrer
46:41und machst dich vor den Kollegen lächerlich.
46:43Meine Sache.
46:45Hermann, komm, geh hoch zu dir
46:47und wir kriegen die ganze Sache als Spaß hin.
46:49Ich will hier einen Arbeitsplatz.
46:51Du brauchst doch Arbeiter.
46:53Also gut, komm.
46:55Arbeiter kann ich immer gebrauchen.
47:08Entschuldige, ich hatte dir etwas falsch gezeigt.
47:11Das ist nicht wahr, ich habe Ausschuss gemacht.
47:13Unsinn, das lag an mir.
47:15Du brauchst das gar nicht zu vertuschen.
47:17Ich brauche kein Mitleid.
47:19Ich kann eben nichts mehr.
47:21Ich bin ein Fasader.
47:28So kann man mit einem Menschen nicht umgehen.
47:30So was Unvernünftiges.
47:32Kein Mensch hat von ihm verlangt,
47:34dass er unten arbeiten soll.
47:35Der muss das begreifen.
47:37Die Entscheidung kann doch gar nicht anders aussehen.
47:39Der macht sich doch kaputt.
47:41Der Arztbericht ist eindeutig.
47:43Aber dafür doch nicht den Moosbach.
47:45Moment mal, Gerhard.
47:47Du selbst hast vorgeschlagen, dass er eingesetzt wird.
47:49Ja, ja, ich weiß.
47:51Aber was weißt du, wie viele Kollegen
47:53der schon durch seine penetrante Art
47:55gegen sich aufgebracht hat?
47:57Wir haben aber eine sichtbare Steigerung unserer Produktion.
47:59Und das sind die Ergebnisse seiner Arbeit.
48:01Aber Moosbach ist nicht gut.
48:06Ich verstehe dich nicht.
48:09Als Abgeordneter arbeitest du doch
48:11nicht nur in deiner Kommission.
48:13Du bist doch auch dazu angehalten,
48:15dich um Betriebsproblematiken zu kümmern.
48:17Planerfüllung, Qualität unserer Produkte, Rationalisierung.
48:19Aber auch fürs Betriebsklima.
48:21Und wie Moosbach mit den Arbeitern umspringt,
48:23da fühlt sich keiner wohl.
48:25Gut.
48:27Gut, darüber werden wir noch sprechen.
48:30Aber Moosbach wird Produktionsleiter.
48:32Ja.
48:33Moosbach wird Produktionsleiter.
48:35Und Beil wird ihn noch eine Zeit lang einarbeiten.
48:40Na schön.
48:44Aber dann musst du mit dem Burschenfraktur reden.
48:47Ich meine wirklich Fraktur.
48:49Die Unzufriedenheit wird immer größer.
48:51Ich sage dir das im Ernst.
48:53Ehrgeiz, das ist manchmal gut.
48:55Aber Größenwahnsinn
48:57bei uns nicht.
49:04Er hat recht.
49:13Kollege Moosbach sofort zu mir.
49:18Verzeihen Sie, können Sie mir sagen, wo Frau Mahler wohnt?
49:21Übernächstes Haus.
49:23Sie ist aber gerade zur Rolle gegangen.
49:25Aber klingeln Sie ruhig, es ist immer jemand im Haus.
49:27Dankeschön.
49:34Ja, bitte.
49:37Entschuldigen Sie die Störung, Herr Birkner.
49:40Mein Name ist Beil.
49:42Frau Mahler ist wohl noch nicht zu Hause.
49:44Nein.
49:46Ach, Herr Beil, ist denn was passiert bei Ihnen?
49:49Wieso?
49:51Weil Sie so plötzlich gekommen sind.
49:55Meine Frau hat mir Ihre Geschichte erzählt.
49:58Aber nicht, wie Sie es wissen.
49:59Meine Frau hat mir Ihre Geschichte erzählt.
50:01Aber nehmen Sie doch Platz.
50:03Ihre Frau?
50:05Ja. Ach so, das ist eine Verwechslung.
50:07Ich heiße nicht Birkner, Mahler.
50:09Hildegard ist meine Frau.
50:11Oh, ich wusste nicht, dass Frau Hildegard
50:13Ihre Gattin verheiratet hat.
50:15Sie müssen nur nicht gleich vor Schreck stottern.
50:17Wissen Sie, die Leute im Ort, die kennen unsere Geschichte.
50:19Und für Fremde wollen wir kein Gesprächsstoff sein.
50:21Bitte, dass ich nicht etwas denke.
50:23Meine Frau ist in jedem Kurdurchgang
50:25für irgendwen Seelentröster.
50:26Männlein wie Weiblein.
50:28Sie hat so eine Art,
50:30dass die Leute Vertrauen zu ihr haben.
50:32Vielleicht kommt das daher,
50:34dass sie selber so viel durchhat.
50:36Mit mir.
50:40Herr Beil, wie denn das?
50:43Ich konnte nicht mehr.
50:45Alles ist vorbei, abgesägt, kaltgestellt.
50:47Verzeihen Sie, ich brauchte jemanden.
50:49Ich wollte nur weg, weg, weg.
50:52Wo sind Sie erst mal hingekommen?
50:53Weg, weg, weg.
50:55Wo sind Sie erst mal?
50:57Hier und holen Sie Luft.
50:59Und dann wird Kaffee getrunken.
51:01Oh ja.
51:05Und meinen Mann müssen Sie ja auch noch kennenlernen.
51:13Autounfall mit 27.
51:15Sie war 23.
51:17Furchtbar.
51:19Ich wollte nicht fragen.
51:20Na ja, heute.
51:22Und drüber weg kommt man nie.
51:24Aber heute lebe ich mein Leben,
51:26so wie es eben nicht zu ändern ist.
51:28Und ich bin sogar zufrieden.
51:30Und in einer Hinsicht glücklich.
51:32Und was machen Sie?
51:34Ich arbeite.
51:36Hier, das ist mein Platz.
51:38Rechnereien und Betrieb schicken mir die Sachen.
51:41Das ist Ihr Beruf?
51:43Nein, das ist mein zweiter.
51:45Der erste war ja futsch.
51:47Sportlehrer.
51:50Ja, als das damals passierte,
51:52da habe ich monatelang gelegen.
51:54Überhaupt nicht ansprechbar.
51:56Die Scheidung habe ich angereicht.
51:58Das hätte dir so passen können, mich loszuwerden.
52:00Ja, und dann hasst man alle.
52:02Es kann gute Ratschläge geben.
52:04Aber schließlich merkt man,
52:06das Leben geht weiter.
52:08Die tapferste von allen, das war sie.
52:11Ach, Frauen müssen Oberwasser behalten.
52:15Wie geht es denn Ihrer Frau?
52:17Hat sie Sie gerne weggelassen?
52:19Ich bin einfach so gefahren.
52:23Was denn?
52:25Die weiß gar nicht, wo Sie stecken?
52:27Na Herr Beil, das können Sie doch nicht machen.
52:29Wir schicken ein Telegramm.
52:31Nein.
52:33Wie wäre es denn, wenn Sie Ihre Frau nachkommen lassen würden?
52:35Das ist die Idee.
52:37Die Kinder sind verreist und da ist offen Platz.
52:39Da können Sie in aller Ruhe weit ab vom Schuss überlegen.
52:49Edwina?
52:51Ich habe etwas für dich.
52:53Eine Überraschung.
52:55Edwina?
53:05Edwina?
53:14Entscheide dich, wie es weitergeht.
53:16Wir sind ja lange beide.
53:19Schade, nie spielst du mit uns.
53:24Du hast doch überhaupt keinen Blick mehr für uns.
53:26Für die Kinder nicht und für mich.
53:28Jede Arbeiter hat einen Kopf zum Denken.
53:30Voller Erfahrung.
53:32Das ist, wenn du so willst, unser Kapital,
53:34mit dem wir rechnen, mit dem wir arbeiten.
53:36Soll ich zu Hause bleiben?
53:38Wir setzen uns zusammen und bereden alles in Ruhe.
53:49Guck mal, wer da ist.
53:52Rennt einfach weg.
53:54Und ich dachte schon, er hat sich was angetan.
53:57Tja, und nun?
53:59Und nun, und nun.
54:01Dass es erst soweit kommen musste.
54:03Hermann hätte schon längst von einigen Funktionen
54:05entlastet werden müssen.
54:08Eingefahrene Gleise.
54:10Man gewöhnt sich dran und glaubt, es müsste immer so weitergehen.
54:13Und jetzt?
54:15Und jetzt?
54:16Und jetzt?
54:18Aber der Moosbach, der hat uns gezeigt,
54:20dass es auch anders geht.
54:22Da muss sich der Moosbach aber ändern.
54:24Oh, wir haben lange mit ihm gesprochen.
54:26Der Junge ist begabt.
54:28Fehler macht jeder, also müssen wir ihn erziehen.
54:30Bring mal Feuer und Wasser zusammen.
54:32Wenn's brennt, muss man Feuer und Wasser zusammenbringen,
54:34damit kein Schaden entsteht.
54:36Ach, ich?
54:38Ach, jetzt soll ich?
54:40Du kennst doch Hermann am besten.
54:46Und jetzt?
54:48Jetzt geht's los.
55:17Vati!
55:20Wo ist jetzt uns nach Hause?
55:47Anne-Marie.
55:53Du bist mir nicht mehr böse?
55:55Ach, nein.
55:57Sieh mal, wer mich hergefahren hat.
56:03Mensch, geh ja hart.
56:06Tag, Hermann.
56:08Tag.
56:11Wir haben ja einiges miteinander zu bereden.
56:14Komm.
56:16Los geht's.
56:47König.
56:49Ja, er?
56:51Ja, ich hab verstanden.
56:53Danke.
57:17Föhner schickt einen 77er näher, oder 80er.
57:20Jo, die Delegation kommt doch.
57:22Was?
57:24Moment, die Delegation kommt doch?
57:26Ja, heute Vormittag.
57:28Sofort den Leiter der Hofkolonne zu mir.
57:30Steckt mir jetzt die Mahler.
57:32Welche Mahler bitte?
57:34Ich rufe später zurück.
57:36Wo arbeiten im Moment die Mahler?
57:47Ich bin auch alles gut vorbereitet mit den Orten.
57:50Man muss immer und auch alles gut vorbereitet sein.
57:52Ja.
57:54Ja.
57:56Ja.
57:58Ja.
58:00Ja.
58:02Ja.
58:04Ja.
58:06Ja.
58:08Ja.
58:10Ja.
58:12Ja.
58:14Ja.
58:17Ja.
58:26Was?
58:29Sie wollten stolz sein, dann braucht man kein großes Brimborium.
58:33War ja nun etwas plötzlich, ne?
58:35Wir müssen erst hier entlang.
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