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Das Aus im Olympischen Viertelfinale war gleichbedeutend mit dem Ende der beeindruckenden Tischtennis-Karriere von Timo Boll. Damit verabschiedet sich einer der größten deutschen Sportler der Geschichte von der internationalen Bühne.

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Sport
Transkript
00:00Ja, es war schon ein kleines bzw. eher schon ein großes Gefühlschaos.
00:10Auf der einen Seite natürlich die Enttäuschung, dass wir nicht weitergekommen sind.
00:15Wir hatten uns viel vorgenommen, hatten eigentlich eine gute Vorbereitung, aber es sollte nicht
00:20sein.
00:21Die Schweden waren stark, davor müssen wir einfach auch Respekt haben und danach natürlich
00:28wird einem auch bewusst, es war das letzte internationale Spiel, das letzte Mal mit dem
00:34Team zusammen.
00:36Von daher war man dann schon auch wehmütig und die Standing Ovations, die danach, nach
00:42dem Spiel in der Halle waren für mich, da hat es mich dann auch so ein bisschen zerrissen.
00:47Ja, ich wusste gar nicht so richtig, wie ich mich verhalten sollte.
00:57Ich habe dann einfach den Gefühlen freien Lauf gelassen.
01:02Klar war zuerst die Enttäuschung da und dann aber auch irgendwie diese Anerkennung zu spüren.
01:07War natürlich sehr schön und emotional und da sind ein paar Tränen geflossen.
01:12Da merkt man aber natürlich auch, wie viel einem der Sport bedeutet und von daher ein
01:18sehr schönes Gefühl.
01:19Ja, wir haben jetzt natürlich viele Nachrichten bekommen und viele Beiträge im Internet gesehen,
01:33wo auch so ein paar einzelne Szenen immer auch von früher gezeigt wurden.
01:38Das ist immer eine schöne Erinnerung einfach, weil man vergisst selbst so viel und während
01:43der Karriere blickt man eigentlich immer nur nach vorne und zum nächsten Ziel und vergisst
01:49so ein bisschen auch, was früher war, was man auch erreicht hat und ich glaube, da kommt
01:54jetzt so ein bisschen die Zeit dafür, auch mal wieder zurückzuschauen und einfach so
02:01die Erinnerung wieder hochholen, was da alles passiert ist.
02:05Da freue ich mich jetzt auch drauf, da auch wieder ein bisschen tiefer reinzugehen, weil
02:11als Spieler und Sportler war ich immer so, alles was war, schnell abhaken, egal ob Sieg
02:16oder Niederlage und auch nach vorne blicken und nach der Karriere kann man auch mal in
02:22die Vergangenheit schauen.
02:23Ja, ich meine, zufrieden ist immer auf keinen Fall, wir haben ja gesagt, dass jeder Medaillenambitionen
02:37hat, die beiden auch im Einzel, ich dann zusammen mit ihnen in der Mannschaft, dass wir immer
02:44vorher nur gegen China verloren haben, von daher waren wir da schon sehr, sehr verwöhnt
02:49und es lief eigentlich immer zu gut und diesmal hat es jetzt leider nicht gereicht.
02:54Klar, war ich auch nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung, hätte vielleicht noch ein,
03:02zwei Spiele gebraucht, um so ein bisschen den Rhythmus zu finden, aber hätte wenn und
03:06aber, es sollte nicht sein, die Gegner waren zu stark, das müssen wir jetzt einfach anerkennen
03:11und meine Jungs müssen jetzt einfach weiterarbeiten, ich bin froh, dass jetzt Patrick da jetzt
03:16auch reinrutschen kann, war auch eine schwierige Situation für uns alle, weil wir ihn ja auch
03:23so gern mögen, er ist ein super Freund und wir haben da auch mit ihm mitgelitten irgendwo
03:30und von daher freue ich mich auch für ihn jetzt, dass er seine Chancen bekommt.
03:35Die Olympischen Spiele sind immer was Besonderes und gerade so dieses gemeinsame Gefühl, gepusht
03:48zu werden durch die anderen Teammitglieder, wenn man hier durch das deutsche Haus läuft
03:55und sieht die anderen Athleten, die auch motiviert sind, besonders die Haarspitzen, bis in die
04:01Haarspitzen, ja dann wird man einfach mitgezogen und das Gefühl bekommt man nirgends woanders,
04:06auf keiner WM, bei keiner EM, das ist immer dieses Team-Day-Gefühl und das macht es sehr
04:12besonders und das werde ich auch vermissen, aber ich schaue es mir jetzt gerne aus der Ferne an.
04:25Ja, ich erfülle jetzt noch meinen Vertrag bei Borussia, das heißt, spiele diese Saison
04:30noch zu Ende, es wird auch nochmal eine kleine Abschiedstour, glaube ich, aber ich werde es
04:38versuchen, einfach zu genießen. Ich hänge weiterhin an dem Sport, aber habe natürlich
04:42die letzten Jahre gemerkt, dass ich immer mehr und mehr kämpfen muss gegen den Körper, gegen
04:50den Leistungsabfall und von daher als Perfektionist und ehrgeiziger Sportler hat mich das auch sehr,
04:59sehr unzufrieden oft gemacht und das Gefühl wollte ich einfach jetzt nicht mehr haben und
05:04habe mich jetzt nochmal für die Olympischen Spiele echt nochmal pushen können. War nochmal eine
05:10riesen Freude, mit den Jungs zu trainieren, wirklich ans Limit zu gehen. Leider nicht
05:16belohnt worden, aber es war dennoch eine schöne Zeit.
05:19Selten, aber wenn, dann bin ich ganz gut dabei. Ja, ich meine, ich glaube, wenn man jetzt nicht
05:33wissen feiern sollte, dann nie wahrscheinlich und wie gesagt, ich habe immer mein Team auch so als
05:41meine kleine Familie auch angesehen, weil wir uns auch super verstanden haben und ja, die kleine
05:47Familie verliere ich jetzt und deshalb so ein bisschen wehmütiges Feiern ist auch ganz schön.

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