Rote Rosen Folge 1223

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00:00I was afraid that the Cavalier already belongs to an extinct species.
00:04Welcome to the Hotel Dreikönig.
00:10Two flight tickets?
00:14To India?
00:26Vincent, what are you doing there?
00:30I'm born and painted by the sun
00:32And it's in my eyes
00:34And it's in my eyes
00:38Caught by the rapture of the dawn
00:40And a restless sky
00:42And a restless sky
00:46This is my life
00:50This is the way to find my own
00:54This is my life
00:56This is my life
00:58This is the world where I belong
01:04I'm rolling on
01:06I'm rolling on
01:26I'm rolling on
01:28I'm rolling on
01:30I'm rolling on
01:32I'm rolling on
01:34I'm rolling on
01:36I'm rolling on
01:38I'm rolling on
01:40I'm rolling on
01:42I'm rolling on
01:44I'm rolling on
01:46I'm rolling on
01:48I'm rolling on
01:50I'm rolling on
01:52I'm rolling on
01:54I'm rolling on
02:08Hey!
02:10Aren't you happy?
02:12Yes, I am.
02:14But I mean,
02:16India is quite far away.
02:20I know.
02:22Ella lives there.
02:32Well,
02:34then you don't want to go anymore.
02:36But...
02:38you wished so much
02:40to bring the package yourself.
02:42Yes, but I didn't know
02:44that you would immediately
02:46go and buy tickets.
02:48I'm from the fast squad.
02:50A special offer.
02:52A bargain.
02:54Last minute.
02:56I just had to go.
02:58Right?
03:00It would be nice.
03:02We would see Ella again.
03:04Get to know this
03:06great, exciting country.
03:14But...
03:16you...
03:18you are afraid that it will be too exhausting.
03:20Nonsense!
03:22Do we belong to the old iron?
03:24So...
03:26so...
03:28we fly?
03:30Yes, we fly.
03:32Provided I find
03:34a representation for the pharmacy.
03:36But...
03:38that is certainly not a problem.
03:40Achim...
03:42What?
03:44You shouldn't always
03:46use the word torture.
03:48Old sadist.
03:54Yes.
03:56Of course.
03:58We will remove all flowers from the room.
04:00Of course.
04:02Thank you. Goodbye.
04:04What an idiot.
04:06He should sleep at home if he doesn't want to sleep in other people's beds.
04:08Hey, hey!
04:10What is this?
04:12Bring it where it belongs.
04:20A small thank you
04:22for a great deed.
04:24Thank you for saving our daughter Bente's life.
04:26Roman and Susanne Winter.
04:28Hey, hey, hey, hey!
04:32I give it to you.
04:40Tell me, young man.
04:42What kind of boss are you?
04:44He is in an important meeting.
04:46Shall I help you?
04:48Thank you. Or should I?
04:50Would you be so kind
04:52to get my car out of the underground garage?
04:54The curves there are incredibly narrow.
04:56It's a sports car.
04:58I'm sure you don't drive it every day.
05:12I'm not responsible for that.
05:14Find someone else.
05:22Shamelessness.
05:42Yes.
05:44Nice.
05:46That the new and the old family
05:48now live under one roof.
05:50For a limited time.
05:52But I still think it's nice.
05:54It's cozy.
05:56Thomas.
05:58Get us the cookies.
06:00Yes, gladly.
06:02But in one's own home
06:04it's better to eat and stay.
06:06Of course, darling.
06:08It's out of the question.
06:10Excuse me.
06:12Work is calling.
06:14See you later.
06:16Goodbye.
06:22Well,
06:24you don't seem very excited
06:26about him moving in here.
06:28Yes, yes.
06:30He's got a lot on his plate right now.
06:32I'm definitely happy.
06:34Have you ever thought about
06:36looking for your father again?
06:38The idea that your own father
06:40is a war criminal
06:42is not particularly pleasant.
06:44I can understand that.
06:46On the other hand...
06:48Yes.
06:50On the other hand,
06:52my thoughts are constantly revolving
06:54around this why,
06:56why did my father become a criminal?
06:58What did he do that was so terrible?
07:00But do I really want to know?
07:02It's not an easy decision.
07:04What does Lars have to say about it?
07:06I haven't told him anything yet.
07:08Okay.
07:10Yes, yes, yes, you don't have to go on.
07:12I know. Of course he has a right
07:14to know. And Fenja too.
07:16After all, it's about her grandfather.
07:18If you need my support, I...
07:20No, thank you.
07:22I can do it on my own.
07:24Yes.
07:26Maybe I'd better do it right away.
07:28Yes.
07:30I've suffered for a lifetime
07:32not knowing anything about my family.
07:34So...
07:36Yes.
07:38See you later.
07:40See you later.
07:48Oh.
07:52Vielen Dank, Herr Albers.
07:56Ja.
07:58Ja.
08:06Herr Flickenschild?
08:08Guten Tag.
08:10Frau von Lohen.
08:12Ehrlich gesagt,
08:14bin ich jetzt etwas irritiert.
08:16Ich hatte vorhin einen Kurztermin.
08:18Aber jetzt habe ich gerade das Gefühl,
08:20ich hätte mich im Kleiderschrank vergriffen.
08:22Nein, nein, überhaupt nicht.
08:24Sie sehen bezaubernd aus.
08:26Ach ja?
08:30Bitte.
08:32Danke.
08:34So viele Reservierungen.
08:36Erwarten Sie eine größere Gesellschaft?
08:38Nein.
08:40Doch, ja, allerdings später.
08:42Schön, dann laufen die Geschäfte ja bestens.
08:44Ich hoffe, dass wir auch im Askania Park
08:46bald mit vollen Tischen und Betten rechnen können.
08:48Unbedingt.
08:50Ein Aperitif für die Herrschaften?
08:54Wie wär's mit einem Glas Champagner?
08:56Champagner?
08:58Ach, ich weiß nicht so recht.
09:00Ja, dann vielleicht etwas anderes.
09:02Ein Bier?
09:04Diese Uhrzeit, nein danke, lieber nicht.
09:06Wir haben ja auch noch einiges zu besprechen.
09:08Ein Mineralwasser vielleicht?
09:10Mineralwasser, ja, natürlich.
09:12Ja, was die Besprechung angeht,
09:14es hat ja noch etwas Zeit.
09:16Wir könnten doch in der Zwischenzeit dann...
09:18Ich hab das schon alles vorbereitet.
09:20Ja, außerdem
09:22kommt ja vielleicht auch bald
09:24Ihre größere Gesellschaft
09:26und dann wird es hier unruhig.
09:28Also der Golfplatz ist,
09:30wenn man die doch eher ungünstige Jahreszeit berücksichtigt,
09:32recht gut ausgelastet.
09:34Ist ja das, schön.
09:36Danke, Herr Albers, ich kümmere mich darum.
09:38Danke sehr.
09:40Es ist sicherlich etwas, Entschuldigung, etwas
09:42ungewöhnlich, mit Wasser anzustoßen,
09:44aber, ja,
09:46unsere Begegnungen waren ja auch immer von einer etwas
09:48ungewöhnlichen Art, also im Zusammenhang mit Wasser.
09:50Ja, Sie waren etwas feucht.
09:52Ich wollte sagen,
09:54auf gute Zusammenarbeit und viel Erfolg
09:56mit dem Askania Park.
09:58Ja, auf das und
10:00mehr.
10:10Da hat aber jemand gute Laune.
10:12Oh, ja.
10:14Na,
10:16bei Ihnen scheint es aber nicht der Fall zu sein.
10:18Na, Junge, komm.
10:20Trinken wir erstmal einen Kaffee, ja?
10:22Gerne.
10:24Sie haben noch Zeit.
10:26Oder haben Sie so viel zu tun mit Ihrer
10:28Gendatenbank?
10:30Eigentlich ja, aber eigentlich auch nicht.
10:32Na, was denn nun?
10:34Ja oder nein?
10:36Ja, aber ich kann mich einfach nicht konzentrieren.
10:38Nicht konzentrieren? Bist du krank?
10:40Wie man es nimmt.
10:42Liebeskummer macht ja bekanntlich auch krank.
10:44Ach, Junge, ich weiß.
10:46Ella.
10:48Ich vermisse sie so wahnsinnig.
10:52Die erste große Liebe ist immer was Besonderes.
10:54Nicht mal die Arbeit lenkt mich ab.
10:56Ohne Ella macht das einfach alles keinen Spaß mehr.
10:58Ich weiß wirklich nicht, wie ich das ein Jahr
11:00durchhalten soll.
11:02Aber wieso? Ihr telefoniert doch laufend
11:04übers Internet miteinander.
11:06Das ist doch nicht wirklich ein Ersatz.
11:08Das stimmt natürlich.
11:12Vielleicht ist es kein großer Trost, aber
11:14Ella hat garantiert genauso viel Sehnsucht.
11:20Sagen Sie, haben Sie das Paket an sie
11:22eigentlich schon abgeschickt?
11:24Ich würde nämlich noch gern was mitgeben.
11:26Naja, wir können das natürlich
11:28direkt mitnehmen.
11:30Ich wollte es eigentlich nicht sagen,
11:32jetzt wo es dir so schlecht geht,
11:34aber Achim Meiser und ich,
11:36wir fliegen nach Indien zu Ella.
11:38Falls er einen Ersatz für seine Apotheke bekommt.
11:40Das ist ja eine tolle Idee.
11:42Da wird sich Ella bestimmt riesig freuen.
11:46Ich habe hier mal anhand verschiedener
11:48Statistiken versucht auszurechnen,
11:50was der Askania Park erwirtschaften könnte.
11:52Ich weiß, es ist normalerweise nicht
11:54meine Aufgabe, aber ich dachte,
11:56es könnte ja vielleicht nicht schaden.
11:58Hätten die Herrschaften vielleicht
12:00jetzt etwas Speisen?
12:02Das ist eine großartige Idee.
12:04Es tut mir leid, aber ich habe offengestanden
12:06gar keinen Hunger.
12:08Nicht mal eine Kleinigkeit?
12:10Nicht wirklich.
12:12Ist ja dann schade.
12:16Und ich dachte, wir hätten schon genug
12:18über das Geschäft gesprochen.
12:20Sie haben doch gar nichts gesagt.
12:22Ich habe zugehört.
12:24Außerdem, es gibt doch noch andere Themen.
12:28Ah, Sie meinen, was das Bauvorhaben angeht?
12:32Ja, das, aber nicht nur.
12:36Verstehe.
12:42Frau Pannon, ist alles in Ordnung mit Ihnen?
12:44Danke, danke. Das geht schon wieder.
12:46Das passiert mir öfter, wenn ich so viel
12:48geredet habe.
12:50Ja, ich werde dann wohl besser.
12:52Ich habe Sie auch schon genug belästigt
12:54mit meinen Prognosen.
12:56Nein, haben Sie nicht.
12:58Nicht? Ich glaube, ich habe noch
13:00Ja, dann
13:02Auf Wiedersehen.
13:04Entschuldigung.
13:06Auf Wiedersehen.
13:18Hat wohl nicht geklappt, nicht?
13:20Bitte?
13:24Mein Großvater ist ein Kriegsverbrecher.
13:26Ja.
13:28Hat ja auch nicht jeder in der Familie.
13:32Er war im Falklandkrieg?
13:34Ja.
13:36Offenbar wurde er vor ein Kriegsgericht
13:38gestellt und dann unehrenhaft
13:40aus der Armee entlassen.
13:42Naja.
13:44Unehrenhaft werden wohl alle entlassen,
13:46die jemals gesessen haben.
13:48Ist ja nicht gerade ein
13:50Aushängeschild für die Armee.
13:52Mag sein.
13:54Auf jeden Fall habe ich beschlossen,
13:56nicht mehr weiter nach ihm zu suchen.
14:00Und eigentlich wolltest du es
14:02Fenja und mir gar nicht erzählen.
14:04Tut mir leid, aber...
14:06Hey, ich kann dich verstehen.
14:08Das war bestimmt ein ziemlicher Schock für dich.
14:10Vor allem nachdem du hier so tolle
14:12Verwandtschaft gefunden hast.
14:14Ja.
14:16Aber dich scheint es ja nicht
14:18besonders zu beeindrucken.
14:20Für mich ist er eine
14:22komplett fremde Person.
14:24Ich habe mir nie Gedanken
14:26über meinen Großvater gemacht,
14:28weil ich ihn nie vermisst habe.
14:30Ja.
14:32Umso besser.
14:34Du willst dich also auch nicht
14:36weiter beschäftigen.
14:40Woher weißt du das alles überhaupt?
14:42Hast du jemanden gefunden, der ihn kannte?
14:44Nein.
14:46Das stand auf einer Internetseite
14:48von einem Veteranen-Club.
14:50Da stand etwas von einem Vorfall im Falkland-Krieg,
14:52der dazu führte, dass er
14:54unehrenhaft von der Armee
14:56entlassen wurde.
14:58Mama,
15:00bloß weil man unehrenhaft
15:02entlassen wurde, ist man nicht automatisch
15:04ein Kriegsverbrecher.
15:06In Kriegszeiten schon.
15:08Aber du hast die Information aus dem Internet.
15:10Das ist doch keine zuverlässige Quelle.
15:12Hast du das verifiziert?
15:14Wie denn?
15:16Dann weißt du doch gar nicht, ob das überhaupt stimmt.
15:20Das Internet ist bestimmt total praktisch,
15:22aber da steht so viel Blödsinn drin,
15:24den kein Mensch kontrolliert.
15:32Ja, bitte?
15:34Herr Flickenschild,
15:36entschuldigen Sie die Störung,
15:38aber hätten Sie vielleicht einen Moment?
15:40Ja, natürlich.
15:42Ja, ich habe noch einen Außentermin auf der Baustelle.
15:44Steht Ihnen gut.
15:48Was kann ich für Sie tun?
15:50Normalerweise bin ich niemand,
15:52der sich schnell über das Personal beschwert,
15:54aber...
15:56Sie hatten Probleme?
15:58Ja, der junge Mann unten an der Rezeption.
16:00Blonde Haare, ziemlich groß.
16:02Sie sprechen sicherlich von Herrn Eckert.
16:04Ich weiß seinen Namen leider nicht,
16:06aber ich habe ihn gebeten,
16:08meinen Wagen aus der Tiefgarage zu holen.
16:10Ja, und er hat mir,
16:12wie soll ich es sagen,
16:14auf recht ungehörige Weise geantwortet.
16:16Oh, das tut mir leid.
16:18Ich werde sofort mit Herrn Eckert sprechen.
16:20Normalerweise ist er die Höflichkeit in Person.
16:22Ja, wie gesagt,
16:24ich wollte es auch nur erwähnt haben.
16:26Ich kann mich nur für das Verhalten
16:28meiner Angestellten entschuldigen,
16:30aber vielleicht kann ich Ihnen ja
16:32als Wiedergutmachung eine Flasche Wein
16:34aufs Zimmer bringen lassen.
16:36Das ist reizend,
16:38das würde mir eine größere Freude machen.
16:40Ja, das Dreikönige steht Ihnen im Ruf,
16:42seinen Gästen jeden Wunsch zu erfüllen.
16:44Lüneburg scheint ganz hübsch zu sein,
16:46aber leider habe ich bisher sehr wenig gesehen.
16:48Und allein macht eine Erkundung auch keinen Spaß.
16:50Ob Sie mir vielleicht
16:52Gesellschaft leisten könnten?
16:54Oh, das tut mir leid,
16:56aber ich habe noch einen Termin.
16:58Och, bitte, das können Sie mir nicht abschlagen.
17:02Also gut, wenn es Ihnen
17:04eine solche Freude macht,
17:06sehen wir uns in einer Stunde?
17:10Ich werde da sein.
17:24Was soll ich denn davon halten?
17:26Ich denke, wir haben ein Geschäftstreffen
17:28und dann sitzt er da im Freizeitoutfit.
17:30Jeans, Hemd, Pullover.
17:32Und?
17:34Hop oder top?
17:36Top. Und zwar sowas von.
17:38Schön.
17:40Schön? Von wegen.
17:42Was hat er denn gesagt?
17:44Nichts.
17:46Nichts? Er muss doch irgendwas gesagt haben.
17:48Ich habe ja die ganze Zeit geredet.
17:50Über wirtschaftliche Prognosen.
17:52Wow, das klingt ja spannend.
17:54Wir hatten ja auch ein Geschäftsessen.
17:56Bist du dir sicher?
17:58Zumindest dachte ich das.
18:00Ich habe auch nur so viel geplappert,
18:02um ganz so dämlich rüberzukommen,
18:04weil ich so schrecklich nervös war.
18:06Und ist dir das wenigstens gelungen?
18:08Bestimmt.
18:10Gunther wird gedacht haben,
18:12dass die langweiligste und merkwürdigste Frau
18:14auf dem ganzen Planeten vor ihm sitzt.
18:16Also ich glaube nicht,
18:18dass er Flickenschild dich für langweilig
18:20und merkwürdig hält,
18:22obwohl letzteres...
18:24Ich könnte mir eher vorstellen,
18:26dass er nicht der klassische Draufgänger ist,
18:28sondern eher zurückhaltend.
18:30Du meinst, er konnte gar nichts sagen,
18:32selbst wenn er es gewollt hätte?
18:34Wie ich dich kenne, hatte er doch gar keine Chance dazu.
18:36Außerdem, Merle, überleg doch mal.
18:38Ein Herr Flickenschild kommt doch nicht
18:40im Freizeitlook zu einem Business-Treffen.
18:42Glaubst du, er findet mich vielleicht
18:44gar nicht so blöd?
18:46Ich glaube sogar, er findet dich ziemlich toll.
18:50Oh Gott, schon zu spät?
18:52Thomas' Mutter und Kind CD entspannt derartig,
18:54dass ich all meine Termine vergesse.
19:00Wirklich, die später...
19:10Hallo!
19:16Jemand zu Hause?
19:18Oh, Entschuldigung, ich hab dich gar nicht kommen hören.
19:20Ja, das hab ich gemerkt.
19:22Schauschierst du immer noch, ob die CD,
19:24die Thomas Anne geschenkt hat, dem Kind schaden könnte?
19:26Nein, ab und zu kümmere ich mich sogar mal
19:28um meine Kanzlei und Arbeite.
19:30Also Thema Adapter gelegt?
19:32Ja, natürlich. Anne weiß schon, was sie tut.
19:34Wusstest du eigentlich, dass man verschiedene Bereiche
19:36im Gehirn eines Ungeborenen
19:38zwar mit externen Reizen stimulieren kann,
19:40vermutlich aber zu Lasten von anderen Arealen?
19:44Aber ich glaube jetzt nicht,
19:46dass dein Sohn ein zweiter Mozart wird,
19:48der nur bis 100 zählen kann,
19:50weil das Areal fürs Zahlengedächtnis
19:52irgendwie gelitten hat.
19:54Ich wollte es auch nur erwähnt haben.
19:56Aber du hast schon recht.
19:58Wahrscheinlich richtet eine einzige CD
20:00keinen Schaden an.
20:02Und wie geht's dir?
20:04Jetzt bist du wenigstens wach.
20:06Ja, jetzt geht's mir gut.
20:10Ich könnte eine kleine Pause machen.
20:12Und wie sieht's mit meiner
20:14stressgeplagten Lieblingsköchin aus?
20:16Salto,
20:18Ascania Park,
20:20Ernährungsberatung
20:22im Krankenhaus?
20:24Ja, was macht man dagegen?
20:26Oh, ich könnte mir eine Entspannungs-CD
20:28aus dem Internet runterladen.
20:30Du weißt, was ich davon halte.
20:32Ich bin mehr für die gute alte Handarbeit.
20:48Was?
20:50Ratan, das ist nicht dein Ernst.
20:52Du willst mich besuchen, um Ella zu besuchen?
20:54Ja, das glaube ich, dass du da gerne mitmöchtest.
20:56Ach, übrigens, ich habe mit meinen Freunden
20:58in Berlin telefoniert, wegen des Zimmers.
21:00Das macht doch keine Umstände.
21:02Die sind so stolz, dass du an die Charité gehst.
21:08Sag mal, wer kocht denn heute Abend von euch?
21:10Ach, egal.
21:12Eigentlich ist mir im Moment jede Essenseinladung recht.
21:14Ja, okay.
21:16Tschüss, Ratan.
21:18Ich habe gerade ein paar alte Kollegen besucht
21:20und ich dachte, ich schaue mal rein.
21:22Störe ich?
21:24Nein, überhaupt nicht.
21:26Gut.
21:28Hast du dir mal die CD angehört?
21:30Ja.
21:32Die Klassik gefällt mir wirklich sehr gut.
21:34Aber die Gedichte...
21:36Ich glaube nicht, dass mein Baby
21:38sehr viel davon mitbekommt.
21:40Im Gegenteil.
21:42Du würdest dich wundern, was es alles mitbekommt.
21:44Man kann gar nicht früh genug anfangen,
21:46einem Ungeborenen etwas beizubringen.
21:48Ich würde sagen, die Fortsetzung.
21:50Und was ist da jetzt drauf?
21:52Englisch für Anfänger und Grundlagen der Mathematik.
21:54Du bist nicht dein Ernst.
21:56Der regelmäßige Hörgenuss, erhöhte Intelligenz,
21:58das kann ja nicht schaden.
22:00Mit der CD kannst du allerdings noch ein bisschen warten.
22:02Die ist erst ab dem siebten Schwangerschaftsmonat gedacht.
22:04Ach.
22:06Ja.
22:12Achim.
22:14Kannst du dir eigentlich vorstellen,
22:16dass es in Mumbai
22:18fast 14 Millionen Einwohner gibt?
22:20Und in Bollywood, ja?
22:22Da werden mehr Filme gedreht,
22:24als in Hollywood.
22:26Das hätte ich überhaupt nie gedacht.
22:28Weißt du?
22:30Das kommt mir fast vor.
22:38Klappt es doch nicht mit deiner Vertretung?
22:42Herr Alman ist starrgekältet.
22:44Ist ja auch kein Wunder um diese Jahreszeit.
22:48Und ich hab mich so gefreut.
22:50Wir zwei beide nach Indien.
22:54Das sieht Herr Alman genauso.
22:58Und deshalb wird er noch
23:02eine extra Portion Vitamin C nehmen,
23:04damit er fit ist,
23:06wenn er mich in der Apotheke vertritt.
23:08Das gibt's nicht!
23:10So hüpfig bist du!
23:12Au, au, au!
23:20Arme alte Frau!
23:22Arme alte Frau!
23:26Auf nach Indien!
23:28Ich bin wahnsinnig!
23:40Herr Eckert?
23:44Pflegenschild.
23:46Sie können sich vorstellen, worum es geht?
23:48Ja.
23:50Ich nehme an, diese Dame...
23:52So ein Hotelgast hat sich über mich beschwert.
23:54Allerdings.
23:56Dann wissen Sie auch, dass ich ein solches Verhalten
23:58seitens meines Personals nicht dulden kann.
24:00Herr Eckert, ich verstehe Ihr Verhalten nicht.
24:02Sie sind doch sonst nicht so unkontrolliert.
24:06Ich weiß es auch vollkommen daneben von mir.
24:10Wahrscheinlich ist mir momentan einfach alles ein bisschen viel.
24:12Die Ausbildung hier dazu, die Assistentenstelle
24:14und dann...
24:16die BWL-Abendschulkurs.
24:18Ich weiß, das ist eine Menge, aber das wussten Sie vorher.
24:20Ich erwarte von Ihnen,
24:22dass Sie sich bei der Dame formvollendet entschuldigen.
24:24Klar mache ich.
24:28Komme nicht wieder vor.
24:30Mein lieber Schwan.
24:32Es fehlen nur noch die grauen Schläfen
24:34und du wirst doch noch interessant.
24:36Ja, danke auch.
24:38Das ist wahrscheinlich auch der Grund,
24:40warum das Essen mit ihr in die Hosen gegangen ist.
24:42Mit deiner chaotischen Gärtnerin?
24:46Sie ist nicht chaotisch.
24:48Neurotisch, psychotisch.
24:50Erotisch lasse ich jetzt mal aus.
24:52Also, was ist passiert?
24:54Eben nichts.
24:56Ein Espresso, bitte.
24:58Ja, für mich auch, bitte.
25:00Weiter.
25:02Nichts.
25:04Sie ist einfach so temperamentvoll,
25:06dass ich mir daneben vorkomme wie ein Riesenlangweiler.
25:10Also, wenn du meine Meinung wissen willst...
25:12Nein.
25:16Trotzdem...
25:18Ich weiß, was du sagen willst.
25:20Das Essen für mich ist, weil die Frau
25:22sein ganzes Leben durcheinander bringen würde.
25:24Richtig.
25:26Danke.
25:28Und das willst du doch nicht, oder?
25:30Aber vielleicht täte mir das ja gut.
25:38Lieber verbrenne ich mir die Zunge als die Finger.
25:40Das heißt, du gibst sie endgültig auf?
25:42Ja, es bleibt mir nichts anderes übrig.
25:44Sie interessiert sich ähnlich für mich.
25:46Und das ist auch gut so.
25:48Ich möchte haben, auch schöne...
25:58So, ich hoffe, es schmeckt euch.
26:00Eigentlich wollte ich ja was Indisches kochen,
26:02aber erstens habe ich davon keine Ahnung
26:04und zweitens ließe das Herr Eulen nach Athen tragen.
26:06Kennst du das Sprichwort?
26:08Sprichwort?
26:10Na ja, Herr Eulen und Athen, also...
26:12Du bist ja der beste indische Koch unter uns.
26:14Ach, vergiss es.
26:16Wir freuen uns jedenfalls,
26:18dass wir dich mal wieder zu Gesicht bekommen.
26:20Du arbeitest ja nur noch.
26:22Gibt's Ärger im Krankenhaus?
26:24Nein, nein, alles in Ordnung.
26:26Wirklich?
26:28Willst du nicht mehr in Berlin studieren?
26:30Doch, auf jeden Fall.
26:32Aber das ist auch mein Problem.
26:34Ich fühle mich Frau Prof. Harzfeld-Winter
26:36gegenüber verpflichtet.
26:38Inwiefern? An die Charité zu gehen?
26:40Nein, das Datenbankprojekt weiter zu betreuen.
26:42Wenn das nicht wäre,
26:44dann würde mich bis zum Studienbeginn
26:46hier nichts mehr halten.
26:48Wo willst du denn hin?
26:50Ich würde sofort nach Indien, zu Ella.
26:52Ich vermisse sie einfach so sehr.
26:54Rajan,
26:56Karriere und Beruf ist nicht alles im Leben.
26:58Du bist noch so jung.
27:00Ich meine, du hast noch genug Zeit,
27:02dich hinter Computern
27:04und Reagenzgläsern zu verstecken.
27:06Wie meint ihr das?
27:08Dass es immer noch die Liebe ist,
27:10die alle Dinge auf der Welt zusammenhält.
27:12Das reibt sich sogar.
27:14Also, was wir damit meinen, ist,
27:16hör auf dein Herz.
27:18Und Frau Prof. Harzfeld-Winter
27:20wird dir schon nicht den Kopf abreißen.
27:22Solange du die Dinge mit ihr offen besprichst.
27:26Okay.
27:28Guten Appetit.
27:30Oh ja.
27:36Frau Westphal,
27:38ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen.
27:40Ich weiß,
27:42ich habe mich vorhin völlig daneben genommen.
27:44Es tut mir leid.
27:46Ich hoffe,
27:48Sie nehmen meine Entschuldigung an.
27:50Wie heißt es?
27:52Allein der Wille zählt.
27:54Gut.
27:56Entschuldigung angenommen.
27:58Was bin ich Ihnen schuldig?
28:00Es geht selbstverständlich aufs Haus.
28:02Alles zu Ihrer Zufriedenheit?
28:04Danke schön.
28:06Ich werde doch eine schöne Frau,
28:08wie Sie nicht warten lässt.
28:10Bereit für unseren kleinen Stadtbummel?
28:12Ihre Chance, es wieder gut zu machen.
28:20Danke, Herr Eckhardt.
28:22Ich glaube,
28:24wir nehmen ein Wagen.
28:26Ja, gerne. Liebend gern.
28:28Das ist die Macht der Gewohnheit,
28:30wenn man alleine lebt.
28:32Tja, bitte.
28:36Tschüss.
28:48Kannst du die Post schnell bearbeiten, bitte?
28:50Ich erwarte ein wichtiges Schreiben vom Bauamt.
28:52Ja, wird gemacht.
28:58Fenja!
29:00Wie ist es gelaufen?
29:02Ah, gratuliere.
29:04Das heißt,
29:06du bleibst gleich in Barcelona?
29:08Ja, natürlich,
29:10sag ich Mama Bescheid,
29:12wenn sie dich nicht schon vorher anruft.
29:14Ich grüße alle von dir. Bis dann.
29:20Fenja hat den Ausbildungsplatz
29:22bei dem Sternekoch in Barcelona bekommen.
29:24Bei Nils Rager?
29:26Das freut mich für sie.
29:28Alles in Ordnung bei dir?
29:30Ja, alles in Ordnung.
29:32Das sieht aber nicht so aus.
29:36Ich habe mich mit meinem Freund gestritten.
29:38Mit Van Loon?
29:40Was Ernstes?
29:42Na ja,
29:44Streit kommt bei den besten Familien vor.
29:46Stimmt wohl.
29:48Sag mal,
29:50weißt du eigentlich,
29:52was der mit Clemens zu tun hat?
29:54Der hat das Loft über dem Teekontor von ihm gemietet.
29:56Verstehe.
29:58Hier sind noch 2 Briefe,
30:00die musst du unterschreiben.
30:02Und ich wollte dir auch noch was zeigen.
30:04Ja, was denn?
30:06Schau mal.
30:08Ich habe dir ein digitales
30:10Ablagesystem installiert.
30:12Das hatten wir auch in der Bank in Lichtenstein.
30:14Das hat sich gut bewährt.
30:16Und wie funktioniert das?
30:18Du hast einen virtuellen Speicher,
30:20eine sogenannte Wolke,
30:22auf der du alle deine Dateien hast.
30:24Und auf diese Wolke kannst du von jedem Ort
30:26Zugreifen.
30:28Das nennt sich Cloud Computing.
30:30Klingt interessant.
30:32Aber ist das auch sicher?
30:34Ich meine, kommt da kein anderer ran?
30:36Nur die, denen du den Zugriff gestattest.
30:38Natürlich ist das über diverse Systeme
30:40verschlüsselt und gesichert.
30:42Das spart jede Menge Papierkram.
30:44Das heißt, mit anderen Worten,
30:46ich hätte die Akten aus Frankfurt
30:48gar nicht extra herschicken lassen müssen.
30:50Genau.
30:52Sehr schöne Idee.
30:54Danke.
31:00Ich werde Rajan vermissen, wenn er in Berlin ist.
31:02Ja, ich auch.
31:04Hoffentlich findet er neben der ganzen Arbeit
31:06noch ein bisschen Zeit für sich.
31:08Er ist wirklich so fleißig und intelligent.
31:10Ich bin sehr stolz auf ihn.
31:12Wahrscheinlich hat ihm seine Mutter
31:14während der Schwangerschaft auch Musik
31:16und Gedichte vorgespielt.
31:18Erinnere mich bloß nicht an diese komische CD von Thomas.
31:20Ich habe schon eine zweite bekommen.
31:22Das ist nicht dein Ernst, oder?
31:24Das ist doch nur nett gemeint.
31:26Das mag ja alles sein.
31:28Aber es gibt Studien, die besagen,
31:30dass diese ganzen pränatalen Spinnereien
31:32durchaus schädlich sein können für das Baby.
31:34Entschuldigen Sie bitte.
31:36Ich tue doch nichts,
31:38was Anne oder dem Baby schaden könnte.
31:40Ich halte mich lediglich an wissenschaftliche Fakten.
31:42Dann haben Sie offensichtlich
31:44die wichtigen Passagen überlesen.
31:46Wissen Sie überhaupt,
31:48was bei dem Baby im Bauch ankommt?
31:50Bitte, dann klären Sie mich auf.
31:52Also, die Bauchdecke und das Fruchtwasser,
31:54die dämpfen die Geräusche, die von außen kommen,
31:56und verfremden sie.
31:58Und das Blut, das durch die Nabelschnur fließt,
32:00verursacht Geräusche wie ein Wasserfall.
32:02So sieht's aus.
32:04Redet ruhig weiter, es ist wirklich sehr lehrreich.
32:06Also selbst Sie werden verstehen,
32:08dass von Händler und Mozart bei dem Baby
32:10sehr wenig ankommt.
32:12Wenn überhaupt, dann wäre Heavy Metal
32:14wahrscheinlich sinnvoller.
32:16Das ist doch alles Blödsinn.
32:18Und wie hat man das rausgefunden?
32:20Das Interview mit einem Ungeborenen?
32:22Das Kind kriegt einen erhöhten Herzschlag
32:24auf Melodien und Tönen, die es schon kennt.
32:26Außerdem fördert es die Intelligenz.
32:28Also, das ist bei meinem Sohn ja wohl nicht notwendig.
32:30Also, entschuldigt bitte, aber Mutter und Kind
32:32ziehen sich jetzt zurück.
32:34Uns werden die Geräusche hier nämlich zu laut.
32:36Beide sind wirklich ein schlechtes Beispiel.
32:38Unglaublich.
32:40Sehen Sie das?
32:42Wieso ist hier noch angefangen?
32:45In der Sankt-Johannis-Kirche
32:47soll der junge Johann Sebastian Bach
32:49das Orgelspielen gelernt haben.
32:51Tatsächlich?
32:53Und war der Turm damals auch schon so schief?
32:55Oder geht es ihm wie dem aus Pisa?
32:57Nein, nein, der war anfangs kerstengerade.
32:59Allerdings schlug dann der Blitz ein.
33:01Er wurde wieder errichtet, aber leider schief.
33:03Das muss man auch erst mal fertig bringen,
33:05einen Turm schiefzubauen.
33:07Und der Legende nach soll sich der Baumeister
33:09daraufhin aus dem Fenster gestürzt haben.
33:11Gott, der arme Mann.
33:13Er hatte allerdings Glück, weil er mit
33:15heubelladener Wagen vorbeifuhr und er landete weich.
33:17Stimmt die Geschichte wirklich?
33:19Bei meiner Lüneburger Ehre.
33:21Na gut, dann will ich Ihnen mal glauben.
33:27Schön, dass Sie sich für mich freinehmen konnten.
33:29Ja, es ist für mich auch eine interessante
33:31und angenehme Abwechslung.
33:33Wie viel von Ihrer kostbaren Zeit
33:35haben Sie denn noch für mich übrig?
33:37Ja, jetzt leider nicht mehr so viel.
33:39Naja, macht nichts.
33:41Ich muss mich auch dringend um ein paar
33:43Familienangelegenheiten kümmern.
33:45Aber der Tag ist ja noch jung.
33:47Wie sieht es denn später aus?
33:49Später?
33:51Ja, später gern auf ein Glas Wein.
33:53Oder ein Champagner.
33:55Mit dem allergrößten Vergnügen.
33:57Wussten Sie eigentlich, dass Lüneburg nach
33:59Madrid die größte Kneipendichte Europas hat?
34:01Was Sie alles wissen.
34:11Später.
34:33Mama!
34:35Du?
34:37Hast du jemand anderen erwartet?
34:39Ich war jetzt als allerletztes, komm rein.
34:41Was machst du hier?
34:43Ja, mich um dich kümmern.
34:45Wie geht's dir? Hast du Schmerzen?
34:47Schmerzen?
34:49Von deinem Unfall.
34:51Ach Quatsch, Mama, mir geht's gut.
34:53Das hab ich dir doch schon am Telefon gesagt.
34:55Bist du jetzt extra deswegen hierher gekommen?
34:57Meine eigene Tochter fährt mit dem Auto
34:59gegen eine Laterne.
35:01Kommt beinahe zu Tode und ich soll ruhig zu Hause bleiben?
35:03Ich bin vor Sorge fast gestorben.
35:05Mama, mir geht's gut, glaub mir.
35:07Na, wie du meinst.
35:09Es ist trotzdem gut, dass ich hier bin.
35:11So kann ich dir wenigstens gegen deinen Vater beistehen.
35:13Seiner eigenen Tochter
35:15einen Sekretär in den Posten anzubieten.
35:17Eine bodenlose Frechheit.
35:21Liebling, du kannst viel mehr.
35:23Das weißt du.
35:25Möchtest du ein Glas Wasser?
35:27Hm? Gerne.
35:31Ich find den Job
35:33mittlerweile gar nicht mehr so schlecht.
35:35Wie bitte?
35:37Das sind ja ganz neue Töne.
35:39Am Telefon warst du noch verzweifelt,
35:41dass dein Vater dich offensichtlich so wenig schätzt.
35:43Ich seh das mittlerweile ein bisschen anders.
35:45Der Job ist mein Sprungbrett.
35:49Hat Roman dir das so gesagt?
35:55Du glaubst doch nicht im Ernst daran,
35:57dass dein Vater sein Versprechen hält.
35:59Er nutzt dich aus.
36:01Die Gefühle anderer sind ihm vollkommen egal.
36:05Mama, warum musst du eigentlich
36:07immer so schlecht über Papa reden?
36:09Ihr habt euch doch mal geliebt.
36:13Was würdest du von einem Mann halten,
36:15der Frau und Kind
36:17für eine Jüngere verlässt?
36:21Ich bin so froh,
36:23dass du diesen Teeladen wieder eröffnest
36:25und damit der Tradition
36:27deiner Familie folgst.
36:31Ich bin auch so glücklich über diese Entscheidung.
36:33Vielleicht ist es ja doch nicht
36:35der letzte Schritt auf der Suche nach deinen Wurzeln.
36:39Ich habe übrigens mit Lars gesprochen.
36:41Er meinte, es muss nicht alles stimmen,
36:43was im Internet steht.
36:45Die Frage ist nur, wie findet man heraus,
36:47was stimmt und was nicht?
36:49Ich will ja nicht übergriffig sein,
36:51aber ich habe mir nach unserem letzten Gespräch
36:53noch ein paar Gedanken gemacht.
36:55Thomas hat doch einige Kontakte in Brüssel.
36:57Und unter anderem
36:59einen britischen Militärattaché.
37:01Er hat doch wieder seinerseits Kontakte.
37:03Ja, und?
37:07Ich habe die E-Mail-Adresse deines Vaters.
37:31Entschuldigen Sie, Eckhardt,
37:33ich wollte Sie nicht erschrecken.
37:35Ist alles in Ordnung bei Ihnen?
37:37Ja, es ist kein Problem.
37:39Ich war nur in Gedanken.
37:47Herr Eckhardt,
37:51Sie sind in letzter Zeit so
37:55unberechenbar, unbeherrscht
37:57und
37:59es passt gar nicht zu Ihnen.
38:05Ich möchte Ihnen auch gar nicht zu nahe treten,
38:07aber
38:09wie Sie vorhin reagiert haben,
38:11es war vollkommen überzogen.
38:13Man hatte fast den Eindruck,
38:15dass Sie Angst vor der Dame hätten.
38:19Ja, sogar
38:21Angst vor dem Autoschlüssel.
38:25Was ist los mit Ihnen?
38:27Mir geht es gut.
38:31Und mir würde es noch viel besser gehen,
38:33wenn mich endlich alle in Ruhe lassen würden!
38:35Danke.
38:55Ein Bier, bitte.
38:57Kommt sofort.
38:59Also das vorhin...
39:01Nein, nein, nach Ihnen.
39:03Nein, nein, nach Ihnen, Herr Lichtnagel.
39:05Finden Sie nicht, dass wir uns mit unserem
39:07pränatalen Gequatsche bei Anne vorhin
39:09etwas lächerlich gemacht haben?
39:15Total.
39:17Das ist ja gut.
39:19Meine beiden Söhne,
39:21Theo und Lutz, die sind auch ohne diesen Schnickschnack
39:23ganz gut groß geworden.
39:25Ja, Jule und Tanja auch.
39:27Danke.
39:29Bitte sehr.
39:31Auf uns, Väter.
39:33Auf uns, Väter.
39:41Na?
39:43Ärger mit Blondie?
39:45Wie kommst du denn darauf?
39:47Hallo, bist du mein Bruder?
39:49Ich sehe doch, was los ist.
39:53Bente ist sauer, weil sie glaubt,
39:55dass ich nur wegen ihrem Vater an ihr interessiert bin.
39:57Das stimmt doch nicht, oder?
39:59Ich weiß nicht.
40:01Ich hab sie einfach wahnsinnig gern.
40:03Na los, dann sag's ihr.
40:05Worauf wartest du noch?
40:07Nicht alle Frauen können Gedanken lesen.
40:09Ja, das sagst du so einfach.
40:11Okay, komm.
40:13Jetzt stell dich nicht so an.
40:15Deine Probleme sind ein Sandkorn
40:17im Vergleich zu der Wüste,
40:19die sich bei mir auftut.
40:21Dreimal darf ich raten, Gunter Flickenschild.
40:25Anna glaubt, Gunter würde sich für mich interessieren.
40:29Ich glaube, dass er das nicht tut.
40:33Zwei Gläubige unter sich.
40:35Toll.
40:37Warum machst du nicht das, was du früher
40:39immer in solchen Situationen gemacht hast?
40:41Woher willst du denn wissen,
40:43was ich früher immer gemacht habe?
40:45Bin ich dein Bruder?
40:47Also, wie lautet der Plan?
40:49Aufbrezeln, angreifen, gewinnen.
40:51So und nicht anders.
40:53Und so werd ich's bei Bente auch machen.
40:59Hallo.
41:01Suchst du jemanden?
41:03Nicht direkt.
41:05Ihn jedenfalls nicht.
41:09Guten Abend, Roman.
41:11Hallo.
41:13Wunderst du dich gar nicht, mich hier zu sehen?
41:15Bei dir wundert mich nur wenig.
41:17Also, was verschafft uns die Ehre?
41:21Ich habe mir Sorgen um unsere Tochter gemacht.
41:23Du hast es ja nicht für nötig gehalten,
41:25mir mitzuteilen,
41:27dass sie beinahe gestorben wäre.
41:29Zumindest bist du deiner
41:31theatralischen Ader treu geblieben.
41:33Du findest mich theatralisch,
41:35weil ich mir Sorgen um unsere Tochter mache?
41:37Nicht auszudecken,
41:39was hier alles hätte passieren können.
41:41Zum Glück ist ja alles gut gegangen.
41:43Typisch.
41:45Die Dinge abtun, als wäre nichts geschehen.
41:47Mama, es ist auch überhaupt nichts passiert.
41:49Ja, du stehst deinem Vater noch bei,
41:51obwohl er dich nur ausnutzt.
41:53Wäre doch schlimm,
41:55wenn du deine preiswerte
41:57Aushilfskraft verloren hättest.
41:59Wer sollte dir dann die Briefmarken
42:01auf die Umschläge kleben?
42:03Ich habe mich schon früher
42:05nicht von dir und deinen kindischen Sprüchen
42:07provozieren lassen.
42:09Und jetzt werde ich bestimmt nicht damit anfangen.
42:13Einen schönen Abend noch, Bente.
42:15Wir sehen uns morgen im Büro.
42:17Deine Idee mit dem Computerablagesystem
42:19ist wirklich großartig.
42:21Du hast es ja mal wieder sehr eilig,
42:23zu deiner Susanne zu kommen.
42:25Richtig.
42:27Ich denke auch, du weißt, warum, oder?
42:29Ich bin gespannt.
42:31Ganz einfach.
42:33Menschen wie du kosten mich Kraft,
42:35während meine Frau mir welche gibt.
42:45Lieber Herr Johnson,
42:47mein Name ist Susanne Winter
42:49und ich bin die Tochter von Luise Kupfer.
42:51Ich bin im August 1964 in Lüneburg geboren
42:53und habe herausgefunden,
42:55dass Sie möglicherweise mein Vater sind.
42:57Ich würde mich sehr freuen,
42:59wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen würden.
43:01Hochachtungsvoll, Susanne Winter.
43:05Ach, so geht das alles nicht.
43:09Guten Abend.
43:11Donna Vetta.
43:21Ehrlich okay?
43:23Okay? Das ist atemberaubend.
43:27Wie möchtest du denn, dass der Atem wegbleibt?
43:29Gunter Flickenschild?
43:31Im Ernst?
43:33Das ist ja super.
43:37Er hat bestimmt ein schönes Paar.
43:39Findest du?
43:41Ich fürchte, er sieht es anders.
43:43Naja, das ist eine lange Geschichte.
43:45Und keine sehr glückliche.
43:47Dann wird es Zeit,
43:49Initiative zu ergreifen.
43:51Manchmal muss man
43:53über seinen Schatten springen.
43:55Apropos Schatten.
43:57Schreibst du an deinen Vater?
43:59Thomas hat mir
44:01die E-Mail-Adresse gegeben.
44:03Frag nicht die wievielte Fassung
44:05das bereits ist.
44:07Zeig mal.
44:13Ist doch gut.
44:15Hast du die Mail noch nicht abgeschickt?
44:17Naja, weil mir immer wieder Zweifel
44:19gekommen sind, ob ich es wirklich tun sollte.
44:29Manchmal braucht es einen kleinen Schubs,
44:31um über seinen Schatten zu springen.
44:35Meinst du, wir werden viel herumkommen,
44:37um uns die Sehenswürdigkeiten anzusehen?
44:39Naja.
44:41Wir zwei allein wohl
44:43sicher nicht.
44:45Allein schon wegen der Verständigungsschwierigkeiten.
44:47Stimmt, mein Englisch ist ja auch nicht gerade bedeutend.
44:51Aber es gibt doch sicherlich
44:53organisierte Ausflüge.
44:55Doch wir finden schon was.
44:57Aber
44:59Ella können wir damit nicht belästigen.
45:01Die hat genug mit ihrem Studium zu tun.
45:03Obwohl ein persönlicher Reiseführer
45:05wäre schon sehr gut.
45:09Wer weiß, ob Ella
45:11so groß rumgekommen ist.
45:13Die wird sich bestimmt noch gar nicht
45:15besonders gut auskennen.
45:17Aber ein Auto mieten und selber fahren,
45:19nein, nein, also das kommt überhaupt
45:21nicht in Frage. Linksverkehr?
45:23Ja.
45:25Das traue ich mir auch nicht zu.
45:27Außerdem, heilige Kühe,
45:29die laufen manchmal einfach so auf der Straße herum.
45:31Mhm.
45:33Indien ist eben was anderes, als einfach so an der Müritz
45:35herumzufahren.
45:37Wir zwei Hübschen schaffen das schon.
45:39Na genau.
45:45Um diese Uhrzeit
45:49ist doch hoffentlich nichts passiert.
45:53Herr Meisner?
45:55Kann ich kurz reinkommen?
45:57Ja, natürlich.
45:59Ich hoffe, ich störe nicht.
46:01Was können wir für Sie tun?
46:03Nein, also.
46:05Ich wollte Ihnen sagen, dass ich...
46:07Ich spuck's aus.
46:09Komm, immer ganz ruhig.
46:11Was wollten Sie uns sagen?
46:13Ich komme mit nach Indien, zu Ella.
46:15Und das Ticket habe ich auch schon.
46:17Dann haben wir ja unseren Reiseführer.
46:21Das ist einmal Ihre.
46:23Und einmal für Sie.
46:25Ja, vielen Dank.
46:27Schönen Aufenthalt.
46:29Guten Abend.
46:35Guten Abend.
46:37Ich wollte wissen, ob Sie wissen...
46:39Ich meine, wo finde ich hier ein Flickenschild?
46:41Dort.
46:43Frau van Loon.
46:45Ein Flickenschild.
46:49Ich muss gestehen, Sie...
46:51sehen wieder bezaubernd aus.
46:53Ja.
46:55Gut, dass ich Sie treffe.
46:57Ich wollte mit Ihnen noch mal über dieses Geschäftsessen sprechen.
46:59Also, der eigentliche Grund war ein anderer.
47:01Ich...
47:03So.
47:05Ach, wie auch immer.
47:07Also, eigentlich wollte ich Ihnen was sagen.
47:09Und zwar?
47:11Also, ich wollte Ihnen sagen...
47:13Ich wollte Ihnen sagen, dass ich...
47:21Hast du deinem vermeintlichen Vater Pete Johnson schon gemailt?
47:23Ja.
47:25Nein.
47:27Nein?
47:29Mein Bekannter, der Militärattaché aus Brüssel,
47:31von dem ich auch die E-Mail-Adresse habe,
47:33hat weiter nachgeforscht.
47:35Mhm.
47:37Herr Eckart,
47:39in den letzten 24 Stunden
47:41hat sich die Notwendigkeit, sich zu entschuldigen,
47:43erheblich potenziert. Finden Sie nicht auch?
47:47Schön.
47:49Ich spare mir die Frage, warum,
47:51da ich ohnehin keine Antwort erhoffe.
47:53Ich wollte Sie darauf vorbereiten,
47:55dass Sie möglicherweise ohne mich fliegen müssen.
47:57Dann fliegen wir alle drei eben nicht.
47:59Aber das erklärt einer von euch, ja?
48:01Der armen, armen Ellen.
48:03Ich nicht. Punkt.