Mord mit Aussicht S03E06-Moorleiche

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Im Hengascher Moor wird eine Leiche gefunden – vom Torf völlig mumifiziert. Es soll sich dabei um eine Frau handeln, die vor etwa 20 Jahren verstorben ist. Nachdem eine erste Spur zum Gärtner Schönfelder führt, deutet nach dessen Entlastung alles darauf hin, dass Dagmar Brandt die Tote sein könnte. Dagmar soll vor etwa 20 Jahren ihren Mann Arthur und ihren gemeinsamen Sohn, Stefan, zurückgelassen haben und mit ihrem Liebhaber durchgebrannt sein. Schließlich findet Sophie durch einen Trick heraus, dass Dagmar Brandt tatsächlich verstorben ist. Doch wie kam die Leiche ins Moor? Sophie und Jochen Kauth leben ihren Alltag wie in einer Beziehung, versichern einander aber immer wieder, dass sie im Grunde Singles seien, die nur gerne Zeit miteinander verbringen. Bärbel ist vom One-Night-Stand mit ihrem Date Timo versehentlich schwanger. „Muschi“ und „Mutti“ Schäffer liefern sich häusliche Machtkämpfe und im Vorfeld der Bürgermeisterwahlen kochen die Emotionen auf allen Seiten hoch. (Text: ARD)

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Transcript
00:00Gemma, italienische Nudelsorte mit S, hat die keine einen?
00:15Nee.
00:17Spaghetti?
00:19Ja, passt aber nicht.
00:21Schreibt man jetzt ohne H.
00:23Ach so, Spaghetti.
00:27Und hier Muffmolch, sind Sie da ganz sicher?
00:31Ja, Muffmolch, das stimmt hundertprozentig.
00:33Was ist mit Ihnen los? Ist Ihnen schlecht?
00:36Ein bisschen, ja.
00:38Lala, ist das Fragestunde zur Bürgermeisterwahl.
00:44Die beiden Kandidaten Hans Zielonka und Jan Schulte beantworten Ihre Fragen Mittwochabend im Gasthof Aubach.
00:51Na, da geh ich doch hin.
00:54Im Ernst, Sie gehen da hin?
00:57Irgendwas muss man doch hier machen.
00:59Und stellen Sie sich mal vor, was passiert, wenn der Zielonka hier Bürgermeister wird.
01:03Können wir den Laden doch dicht machen.
01:07Polizeihänger, Sophia Haas am Apparat, guten Tag.
01:12Ja? Wo?
01:16Danke. Wir kommen sofort.
01:20Eine Leiche.
01:22Im Moor?
01:24Nee, ne?
01:34Gott sei Dank haben wir uns so beeilt.
01:36Vielleicht ist der Mörder ja noch in der Nähe.
01:38Chef, das konnten Sie doch nicht wissen, dass das so eine Leiche ist.
01:45Vorsicht! Nicht, dass Sie den Arm abbrechen.
01:47Entschuldigung.
01:48Meinen Sie, die ist so richtig alt?
01:51Also wertvoll?
01:54Weiß ich nicht.
01:56Aber wenn, dann benennen wir sie auf jeden Fall nach Ihnen.
01:59Bärbel.
02:03Mir wird schlecht.
02:05Was ist denn mit Ihnen los?
02:07Morgen, Herr Bechermann.
02:09Morgen.
02:11Ah ja.
02:13Ja, das ist ja mal was...
02:15Was ganz, ganz anderes.
02:19Ja, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich würde sagen, Herzinfarkt.
02:25Also...
02:27Offenbar hat hier jemand versucht, Torf auszugraben.
02:31Ist natürlich illegal, wir sind ja hier im Naturschutzgebiet.
02:33Dabei ist er aus Versehen auf die Leiche gestoßen, ist abgehauen und hat den Bagger stehen lassen.
02:40Und der hier hat alles beobachtet und hat uns angerufen.
02:47Können Sie mir vielleicht sagen, wie alt die ungefähr ist?
02:50Nö.
02:52Zehn Jahre, 100 Jahre, 500 Jahre.
02:54Was?
02:56Die sehen alle gleich aus.
02:58Rote Haare, das macht der Torf.
03:00Und dann nach einer Weile, da sind die Knochen weg.
03:02Und dann sind sie alle platt.
03:06Platt.
03:08Ja, also wenn Sie mich nicht mehr brauchen, dann ich habe jetzt Sprechstunde.
03:11Ja, danke.
03:13Tschüss.
03:16Oh.
03:18Ich weiß, wem der Bagger gehört.
03:20Dem Andi.
03:22Andreas Briel.
03:24Nee, ne?
03:26Ja, den hatte ich mir mal ausgeliehen, als wir bei uns die Veranda neu gemacht haben.
03:28Ja, aber hier geht es ja nicht darum, wer den Torf geklaut hat, sondern wer die Leiche ist.
03:32Naja.
03:34Ist aber auch wichtig.
03:36Ihnen vielleicht.
03:39Also, Gefahrenverzug scheint ja hier nicht mehr zu bestehen.
03:42Bärbel, Sie sorgen dafür, dass die Leiche in die Rechtsmedizin kommt.
03:45Und wir beide, wir gehen mal zu diesem Briel und fragen ihn nach der Leiche.
03:49Sehr gut.
03:51Bärbel.
04:01Der ist weg.
04:03Ja, natürlich ist der Bagger weg, der steht ja im Moor.
04:05Wenn Sie das sagen.
04:07Seit wann ist er denn weg?
04:09Gestern Abend.
04:11Gestern Abend war er noch da.
04:14Und kommt das öfter vor, dass Ihre Gerätschaften einfach so weg sind?
04:18Nee.
04:20Hast du den denn abgeschlossen?
04:23Abschließen, wieso?
04:26Herr Briel, wissen Sie, was ich glaube?
04:28Sie haben gestern versucht, im Naturschutzgebiet illegal Torf abzubauen.
04:32Dabei sind Sie zufällig auf die Leiche gestoßen, haben ein Mordschrecken bekommen und sind einfach abgehauen.
04:36Was will ich denn mit Torf?
04:39Düngen?
04:41Ich dünge nichts.
04:43Können Sie sich gerne mal umsehen.
04:46Ja, ehrlich gesagt nicht nötig.
04:48Sehen Sie einfach zu, dass der Bagger aus dem Moor wieder verschwindet.
04:51Und demnächst schreiben Sie einfach mal zum Äußersten und schließen Ihre Gerätschaften ab.
05:02Super, und wann kommen die ersten Ergebnisse?
05:05Das wissen sie noch nicht, aber sie wollen sich vereilen.
05:14Entschuldigung.
05:16Frau Haas?
05:18Entschuldigung.
05:20Frau Haas, alles in Ordnung?
05:22Ja, ja, ja, ist alles in Ordnung.
05:24Wir sehen uns gleich auf der Wache, ne?
05:26Ja, ich wollte gerne vorher noch zum Arzt.
05:28Geht das? Ah, okay.
05:30Dann bis gleich.
05:32Gucken Sie mal.
05:34Schönfelder, ist der wieder da?
05:36Ich weiß nicht, aber was brauchen Gärtner immer?
05:38Und vor allem einer, der nicht gerade in Geld schwimmt?
05:40Torf.
05:42Ja, aber der Schönfelder, der klaut doch keinen Torf.
05:44Weiß nicht.
05:46Ähnliches haben sie schon mal über ihn gesagt.
05:48Und dann war die Gärtnerei eine einzige Haschisch-Plantage.
05:52Den schauen wir uns jetzt an.
05:54Sie sind der Chef.
05:56Eben.
06:04Ja.
06:30Herr Schönfelder!
06:34Mhm.
06:44Hm, schön warm.
06:46Herr Schönfelder! Ich kann Sie gar nicht sehen! Wo sind Sie?
07:08Haul!
07:11Wo sind Sie nur?
07:15Herr Schönfelder!
07:38Herr Schönfelder! Ich kann Sie sehen!
08:03Jetzt berühre ich Sie sogar!
08:07Guten Tag!
08:12Guten Tag!
08:14Grüß dich, Paul.
08:15Hallo! Lange nicht gesehen. Ganz lange.
08:19Sehr lange nicht. Aber Sie haben die Haare schön.
08:22Was? Ach so, ja, damals hatte ich ja noch den Zopf, ne?
08:28Warum hast du dich denn für uns versteckt?
08:30Ich hab mich doch nicht versteckt!
08:31Wohl!
08:32Ich hab was gesucht!
08:35Mein Dingens!
08:36Herr Schönfelder!
08:38Haben Sie gestern Abend den Bagger von Andreas Briel ausgeliehen, um Torf im Moor zu klauen?
08:47Den Bagger?
08:48Mhm.
08:49Ich?
08:50Mhm.
08:51Ich klaue doch keinen!
08:54Doch, ja, das stimmt, ja.
08:57Mann, Mann, Mann! Du machst auch nur Quatsch!
09:03Morgen, Herr Schönfelder!
09:04Morgen!
09:22Torfgarten ist nicht drin, hm?
09:24Nee, leider nicht.
09:26Und Bagger-Ostern dann wahrscheinlich auch nicht.
09:28Nee, leider auch nicht.
09:30Mann, Mann, Mann!
09:34Und weil Sie von der Haschisch-Sache noch auf Bewährung sind, haben Sie gedacht, Sie hauen ab?
09:45Ja, genau.
09:47Hier, Zucker.
09:55Und jetzt?
10:00Ja, also streng genommen ist ja überhaupt noch nichts passiert.
10:06Der Briel bekommt seinen Bagger zurück, der Torf liegt noch im Moor.
10:15Echt?
10:22Vielen Dank, Frau.
10:23Haas.
10:24Frau Haas, weiß ich doch.
10:30Mögen Sie Löwenmäulchen?
10:38Nochmal, bitte.
10:42Ach, der Schönfelder.
10:44Aber echt.
10:45Chef, haben wir eigentlich noch offene Vermissten-Anzeigen?
10:48Ich meine, von vor meiner Zeit.
10:51Müsste man mal im Keller nachgucken.
10:55Müsste ich mal im Keller nachgucken.
10:57Hui.
10:58Sieht ja aus, als ob die Bürgerbefragung vorverliehen würde.
11:01Sie haben kein Recht, Ihren Konterfeind hier einfach aufzustellen.
11:04Silonka, jetzt beruhigen Sie sich doch erstmal.
11:06Ich muss hier auch keine Plakate aufstellen, wenn Ihnen die Stelle so am Herzen liegt.
11:10Ich war zuerst hier.
11:12Ich war schon hier, da haben Sie noch in den Windel geschissen.
11:15Silonka, Silonka!
11:19Eine super Idee, Sie machen keine Bürgerbefragung, Sie steigen einfach gemeinsam in den Ring.
11:24Frau Haas.
11:25Hallo.
11:26Es geht um die Wahlplakate.
11:27Ich wollte hier gerne eins aufstellen, aber damit scheint Herr Silonka nicht einverstanden zu sein.
11:31Aber wie gesagt, wenn ihm so viel an dieser Stelle liegt, bitte, ich bin gerne bereit, das Feld zu räumen.
11:35Obwohl der Herr Schulte zuerst hier war.
11:37Ach, die Frau Schäffer.
11:39Heike.
11:40Was?
11:41Der Herr Schulte war zuerst hier, also bleibt sein Plakat auch da stehen.
11:43Ich finde, der Chef hat Recht.
11:45Ich finde, hier ist genügend Platz für alle Plakate.
11:48So, ich schlage vor, wir vertagen diese Auseinandersetzung auf die Bürgerbefragung.
11:52Da kann sich jeder ein Bild davon machen, wie ich mir die Zukunft dieses Ortes vorstelle.
11:55Und was Ihre Ideen zu diesem Thema sind, Herr Silonka.
11:59Ich werde dort meine Ziele in aller Deutlichkeit darstellen, und das sind einige.
12:04Und ich werde Ihnen zeigen, warum ich glaube, dass ich der geeignete Mann für das Amt des Bürgermeisters bin.
12:09Offen, ehrlich, transparent.
12:11Willst du noch? Ja?
12:13Mhm.
12:14Und sowas gibt es bei mir im Kühlschrank?
12:16Nee, die Kräuter gibt es schon mal bei dir im Garten.
12:21Entschuldigung, haben Sie was dagegen, wenn ich heute mit Ihnen übernachte?
12:24Nein.
12:26Frau Haas?
12:28Die Bärbel?
12:30Frau Haas, hallo?
12:31Was macht die denn hier?
12:32Sind Sie da?
12:33Ja!
12:35Äh, was ist denn hier los?
12:37Was macht die denn hier?
12:38Sind Sie da?
12:39Ja!
12:40Äh, ich gehe nach oben und verstecke mich.
12:42Ja. Nein!
12:43Geh raus und spreche draußen mit ihr.
12:45Frau Haas?
12:52Bärbel, was machen Sie denn hier?
12:55Störe ich?
12:56Was?
12:57Ich störe.
12:58Entschuldigung.
12:59Äh, ich weiß auch nicht.
13:01Es hat auch bis morgen Zeit, finde ich.
13:04Ist alles in Ordnung mit Ihnen?
13:06Ja?
13:07Nee.
13:08Ich weiß nicht.
13:10Setzen Sie sich.
13:11Ja.
13:12Ähm, ich komme sofort zu Ihnen raus.
13:15Ich gehe nur ganz kurz rein und hole mir mein Glas Wein und meine Zigaretten und komme zu Ihnen raus.
13:23Und dann können Sie mir alles erzählen, was Sie auf dem Garten haben.
13:29Hallo.
13:35Mann, Mann, Mann.
13:37Schmeckt es?
13:38Mh, sehr gut. Lecker. Danke, Mama.
13:44Isst du nicht mit?
13:48Es ist nicht lecker. Die hat nochmal nachgewürzt und alles versaut.
13:52Was macht sie denn da eigentlich?
13:54Sortiert den Wohnzimmerschrank mal.
13:57Wieso hast du dich vorhin auf den Marktplatz eigentlich gegen den Chef gestellt?
14:00Fand ich nicht gut.
14:01Das war klar. Du bist natürlich für den Ernst, den Alten. Was früher gut war, ist für immer gut.
14:05Das ist dein Motto.
14:06Wieso dein Motto? Ich wollte einfach wissen, wieso.
14:08Neues hat bei dir überhaupt keine Chance. Egal, wie man sich anfühlt und macht. Tot.
14:14Soll ich dir einen schönen, heißen Kakao kochen? Ohne Haut, wie du ihn gern magst.
14:18Oh ja, Mama. Das wäre nett.
14:20Den trinke ich aber nur, wenn du jetzt damit aufhörst, die Schränke umzuräumen.
14:25Das ist Heikes Job.
14:34Herzlichen Glückwunsch.
14:37Danke.
14:45Wissen Sie wann? Also ich meine, von wem?
14:49Klar.
14:54Timo. Nach dem Abend im Aubach. Nur einmal.
15:03Die Frauen in meiner Familie sind alle sehr fruchtbar. Habe ich wohl geerbt.
15:10Und was wollen Sie jetzt? Also wollen Sie das jetzt? Wollen Sie das jetzt?
15:18Jetzt? Ich meine, das ist eine Entscheidung, die Ihr ganzes Leben betrifft.
15:25Ich weiß es nicht. Keine Ahnung.
15:31Timo?
15:36Ach Bärbel.
15:42Wird schon.
15:44Danke.
15:49Ja, dann rufen Sie doch mal an.
15:51Danke.
15:53Unsere Moorleiche. War eine Frau. 20 bis 30 Jahre tot.
15:59Mehr nicht.
16:00Nein. Mehr nicht.
16:03Haben Sie was gefunden in den alten Akten?
16:0620 bis 30 Jahre. Da müsste man nochmal runter in den Keller und bei den ganz alten Ordnern gucken.
16:13Müsste ich nochmal runter in den Keller bei den ganz alten Ordnern gucken.
16:19Ah, Wuschi. Gut, dass du kommst. Ich habe Mittag gar nicht gefunden, du.
16:22Ist das jetzt auch mein Job? Mittag? Gibt es Streit? Kriege ich jetzt ein Essen?
16:27Frau Haas, Sie kommen doch zu der Bürgerbefragung. Ich glaube, wir könnten Ihre Unterstützung sehr gut gebrauchen.
16:31Weiß nicht. Mal schauen.
16:32Wir?
16:34Gibt es irgendwas Neues von der Moorleiche?
16:36Gibt es irgendwas Neues von der Moorleiche?
16:39Wuschi, du weißt doch, dass der Chef in laufenden Ermittlungen keine Informationen rausgeben darf.
16:44Ja, das stimmt.
16:47Ich darf leider überhaupt nichts sagen.
16:50Über diese Frau, die da seit 20 oder 30 Jahren tot im Moor liegt.
17:00Dietmar.
17:02Dietagmar. Das ist Dietagmar.
17:04Ach, Quatsch.
17:05Dagmar Brandt. Wenn die seit 20 Jahren tot ist, dann ist das die Dagmar Brandt.
17:09Was war mit der Dagmar Brandt?
17:11Danke. Das war die Frau von Arthur. Arthur Brandt von der Feuerwehr.
17:14Der, der Ihnen mal die geklaute Kasse vom Feuerwehrfest unterjubeln wollte?
17:17Genau.
17:18Und dessen Frau, die ist also vor 20 Jahren verschwunden?
17:20Nein, die ist nicht verschwunden. Die ist einfach mit einem anderen abgehauen.
17:24Und hat den Arthur mit dem kleinen Stefan einfach sitzen gelassen.
17:27Ja, das erzählt der. Das habe ich nie geglaubt.
17:29Morgen. Wer erzählt was?
17:31Mein Güte, Bärbel. Was siehst du denn aus? Ist dir nicht gut? Hast du die Grippe?
17:34Der Arthur Brandt, der könnte womöglich der Mörder von unserer Moorleiche sein.
17:38Die Heike Schäffer, die kennt sich so gut aus. Viel besser als die Gerichtsmedizin.
17:42Leider muss sie jetzt trotzdem gehen.
17:45Ihr Mann und ich, wir müssen nämlich noch ein bisschen ermitteln, ne?
17:49Bärbel?
17:50Ha?
17:52Sie bleiben hier und...
17:54...bleiben erreichbar. Ist auch wichtig.
17:57Denken nach, wollte ich eigentlich sagen.
18:01Schäffer! Mütze!
18:03Ja, danke.
18:06Bärbel?
18:07Guck doch mal im Keller bei den ganz alten Ordnern, ob da wer vermisst wurde.
18:12Äh, Dietmar?
18:16Nichts.
18:21Ja, also am Anfang...
18:23Ja, also am Anfang war bei dem Brandts alles prima.
18:26Sie war wunderschön und er ein waschechter Hengascher.
18:30Die haben geheiratet und dann kam der Stefan.
18:34Ja.
18:36Und dann über die Jahre wurde der Arthur eben immer erfolgreicher,
18:40aber die Dagmar nicht unbedingt schöner.
18:42Was soll das denn heißen?
18:45Außerdem war die gemein.
18:47Chef, das stimmt. Können Sie jeden hier fragen.
18:50Die Dagmar hat dem Arthur immer nur die Hölle heiß gemacht.
18:53Konnte keiner mehr leiden.
18:55Die war richtig schlimm, die beiden.
18:57Ist ja auch kein Wunder, wenn alle so über die geredet haben wie Sie jetzt gerade.
19:02Schäffer, und dann?
19:04Ja, dann war die plötzlich weg.
19:06Und ist durchgebrannt mit so einem Kerl aus Bonn.
19:09Und hat den Arthur mit dem kleinen Stefan einfach...
19:13Schlimm war das.
19:15Und Sie und Silanka, Sie haben damals in dem Fall ermittelt, ja?
19:18Ja.
19:20Naja.
19:22Gab ja nicht mehr so viel zu ermitteln.
19:24Die war halt weg.
19:26Wie jetzt? Die war älter geworden und sah nicht mehr so hübsch aus.
19:28Und deswegen war es nicht so schlimm, oder?
19:30Wie darf ich das verstehen?
19:31Nein, es ging nicht darum, dass die nicht mehr hübsch war.
19:33Sondern es ging darum, dass sie nicht mehr so hübsch war.
19:35Ja, das stimmt.
19:36Ja, das stimmt.
19:37Ja, das stimmt.
19:38Ja, das stimmt.
19:39Ja, das stimmt.
19:40Ja, das stimmt.
19:41Ja, das stimmt.
19:42Ja, das stimmt.
19:43Nein, es ging nicht darum, dass die nicht mehr hübsch war.
19:45Sondern die war gemein.
19:46Und es gab ja auch gar keine Leiche.
19:48Aber jetzt gibt es eine Leiche.
19:50Schäfer?
19:53Sie sind still.
19:54Ich stelle die Fragen.
19:55Sonst laden Sie uns einen vielleicht mal danach zum Barbecue ein.
19:58Hallo!
20:00Wollen Sie was von mir?
20:01Sieht man?
20:02Arthur.
20:03Es geht um Ihre Frau.
20:05Was ist mit meiner Frau?
20:06Verschwunden vor 20 Jahren, stimmt's?
20:08Nee, die ist nicht verschwunden.
20:09Die ist durchgebrannt.
20:10Und Sie haben nie wieder von der gehört?
20:12Nee.
20:13Am Anfang als noch ein paar Postkarten.
20:15Aber irgendwann dann auch nicht mehr.
20:17Hm.
20:18Es ist nämlich so.
20:19Wir haben eine weibliche Leiche im Moor gefunden.
20:22Und die ist ziemlich genau 20 Jahre tot.
20:24Ist aber nicht Dagmar.
20:25Warum nicht?
20:27Weil die nicht gestorben ist.
20:29Sondern abgehauen.
20:30Überhaupt.
20:31Wer sollte damals den Grund gehabt haben, sie umzubringen?
20:33Wissen Sie, Herr Brandt, ich habe gehört,
20:35dass Ihre Frau nicht besonders hübsch war.
20:37Nicht immer ganz nett war, meinte ich natürlich.
20:40Und da habe ich gedacht,
20:42vielleicht hat sie damals einen Feind gehabt oder eine Feindin.
20:45Hören Sie, ich weiß nicht, von wem Sie Ihre Informationen haben,
20:48aber Dagmar ist damals einfach gegangen.
20:50Das ist ewig her.
20:52Ich weiß auch nicht wieso und warum,
20:54aber die Wege des Herrn sind unergründlich.
20:56Aber die Wege Ihrer Frau, die sind ja vielleicht nachvollziehbar.
20:59Und die Leute, von denen ich meine Informationen beziehe,
21:02die haben mir übrigens auch erzählt,
21:04dass die Dagmar auch zu Ihnen nicht immer so ganz nett war.
21:07Vielleicht hatten Sie ja damals Streit mit ihr.
21:09Nein.
21:12Kann ich die Postkarten mal sehen?
21:16Habe ich nicht mehr.
21:18Das haben Sie alles weggeschmissen?
21:20Ich muss Sie jetzt auch bitten, wieder zu gehen.
21:22Ich muss noch 2 Hebekissen holen.
21:26Ein Foto hätte ich gern noch von Ihrer Frau.
21:29Brauche ich nur für die Kollegen von der Rechtsmedizin,
21:32damit die Ihre Frau als Moorleiche ausschließen können.
21:35Muss ich mal suchen.
21:37Das ist von Ihnen, vielen Dank.
21:39Kann aber dauern.
21:42Kein Problem.
21:46Geht mal, Arthur.
21:48Hilfe!
21:50Zieh es ab!
21:54Der hat die umgebracht.
21:56Das ist ganz klar.
21:58Weiß ich nicht.
22:00Ist ja noch gar nicht raus, dass unsere Leiche überhaupt die Dagmar ist.
22:02Haben Sie selbst gesagt.
22:04Ja, aber da hatte ich auch noch nicht mit Ihnen gesprochen.
22:06Das ist doch die Figur, die geworden ist,
22:08als ich diese Postkarten sehen wollte.
22:10Nee, nee, nee, Chefa.
22:12Unsere Moorleiche, die liegt seit 20 Jahren im Moor.
22:14Und die Dagmar ist vor 20 Jahren verschwunden.
22:16Mit einem Mann, den keiner kennt.
22:18Den noch nie jemand gesehen hat.
22:20Den es wahrscheinlich nie gegeben hat.
22:22Ja, aber das heißt ja nicht, dass er sie umgebracht hat.
22:24Ich meine, die hat ihn genervt.
22:26Ja.
22:28Aber wenn es danach geht,
22:30dann würden ja rund um Hengasch Hunderte von...
22:32Glaube ich nicht.
22:34Bärbel, haben Sie da schon was gefunden in den Akten?
22:36Hm?
22:38Hm?
22:40Nee.
22:42Doch.
22:44Ja, nur, dass der Sarah Maurer mal als vermisst gemeldet wurde.
22:46Aber der ist ja später dann auch wieder aufgetaucht.
22:48Als Frau.
22:50Als welche Frau?
22:52Als Frau Maurer.
22:56Pro-Kontra-Kind.
22:58Und die muss echt langweilig sein.
23:00Bärbel, Kaffee?
23:02Ja.
23:08Nee, ne?
23:10Hm?
23:12Du bist nicht...
23:14Bist du...
23:16Seit wann?
23:18Von wem?
23:20Weiss Heike das schon?
23:22Das geht die Heike überhaupt nichts an.
23:24Schäfer, lassen Sie die Bärbel in Ruhe.
23:26Die weiß ja selber noch nicht so genau, ob...
23:28Hm?
23:30Was? Hm?
23:32Ja. Nee.
23:34Dietmar, sag's auf gar keinen Fall der Heike, bitte.
23:36Auf gar keinen Fall.
23:38Ich hab's ja noch nicht mal dem Vater gesagt.
23:40Wieso? Wer ist denn der Vater?
23:42Ähm...
23:44Der Timo.
23:46Timo?
23:48Mann, Mann, Mann.
23:50Gut, Gott sei Dank.
23:52Gibt's in den Hängers ja noch andere Probleme.
23:54Zurück an die Arbeit.
23:56Mann, Mann.
23:58Junge, Junge.
24:00Na, komm mal her.
24:06Jochen!
24:10Du bist zu früh.
24:12Nee, du bist zu spät.
24:14Wirklich? Okay, egal.
24:16Was machen wir jetzt?
24:18Ich sag, ich komm grad aus Monschau
24:20und du kommst grad aus Köln.
24:22Okay, du bist aus Monschau, ich komm aus Köln.
24:24Ich komm aus Köln. Genau.
24:26Gut.
24:28Ja.
24:30Hallo.
24:32Hallo.
24:34Guten Abend, Lydia.
24:36Na, Herr Dr. Kraut?
24:38Mensch, war richtig knapp. Ich komm grad aus Monschau.
24:40Aha. Ja.
24:42Oh, hallo. Hallo.
24:44Hallo, Lydia. Na, Frau Haas?
24:46Ich komm grad aus Monschau. Sie auch?
24:48Köln. Köln.
24:50Naja, wo auch immer Sie waren, war's bestimmt sehr schön, nicht?
24:54Ich war Monschau, du warst Köln.
24:56Mensch, hier ist ja Tudhängersch versammelt.
24:58Was hast du gedacht?
25:00Ich meine, Zielonka gegen Schulde, das ist sowas wie...
25:04Asterix gegen Cäsar.
25:06Wir müssen uns trennen.
25:08Kannst du dich bitte mal hinsetzen?
25:10Du machst mich wahnsinnig.
25:12Muschi, das geht so gar nicht.
25:14Das ist mir gegenüber Eloia.
25:16Dir gegenüber? Ja, und dem Chef gegenüber.
25:18Also dem Hans.
25:20Hallo, Sophie.
25:22Äh, Chef.
25:24Hallo.
25:26Ich bin schon richtig gespannt, Frau Haas.
25:28Ich warte am Glas an.
25:30Ich auch.
25:34Oh, hallo.
25:36Hallo.
25:44Guten Abend.
25:46Herzlich willkommen, Hängersch.
25:48Juhu.
25:50Was ist denn hier los?
25:52Der hat doch nur guten Abend gesagt.
25:54Ich möchte, dass du in Zukunft auch so reagierst,
25:56wenn ich guten Abend sage.
25:58Und möchte mich zunächst mal vor allem bei Lydia
26:00und ihren bezaubernden Helferinnen
26:02für die großartige Ausrichtung bedanken.
26:12Wir sind heute Abend hier,
26:14damit Sie sich ein Bild davon machen können,
26:16wer Sie, wer Euch und Hängersch
26:18in Zukunft als Bürgermeister vertritt.
26:20Hans Zielonka.
26:22Bravo.
26:24Wer kennt ihn nicht?
26:26Oder ich.
26:32Ich schlage vor, dass wir direkt ohne Umschweife anfangen.
26:34Herr Zielonka, möchten Sie mit Ihrem
26:36Eröffnungstädoyer beginnen?
26:38Ja, bitte.
26:40Ich bin gespannt.
26:42So.
26:44Ja.
26:46So.
26:48Guten Abend zusammen.
26:50Ihr kennt mich ja alle.
26:52Ich bin kein Mann
26:54von vielen überflüssigen Worten.
26:56Ich kenne Hängersch.
26:58Ich liebe Hängersch.
27:00Man könnte fast sagen, ich bin Hängersch.
27:06Hängersch
27:08ist unser aller Zuhause.
27:10Es ist friedlich, ordentlich,
27:12gemütlich und sauber.
27:14So war es schon immer.
27:16Und das ist auch gut so.
27:18Und ich verspreche Euch,
27:20wir können so bleiben, weil Hängersch ist Hängersch.
27:24Dankeschön.
27:26Danke, danke. So, bitte Sie jetzt.
27:30Ja, Sie haben gehört, was Hans Zielonka gesagt hat.
27:32Hängersch
27:34ist unser Zuhause.
27:36Und da hat er recht.
27:38Aber halten wir hier doch mal einen ganz kleinen Moment inne
27:40und stellen wir uns vor,
27:42was unser Zuhause noch alles sein könnte.
27:44Was Hängersch
27:46in Zukunft sein könnte.
27:56Das kann unser Hängersch sein.
28:02Hängersch ist Deutschland.
28:04Ja, Deutschland besteht
28:06in Wahrheit nicht aus den großen Städten,
28:08aus Hamburg, aus München, aus Berlin, aus Köln.
28:10Nein, Deutschland
28:12besteht aus uns.
28:14Aus diesen vielen kleinen Gemeinden,
28:16die in ihrer Gesamtheit erst dieses Land ausmachen.
28:18Deutschland wird von Leuten
28:20wie uns zusammengehalten.
28:22Und ich weiß, ich war lange weg.
28:24Aber nur wenn man
28:26weg ist, dann weiß man, woher man kommt.
28:28Manchmal sogar besser,
28:30als wenn man für immer dageblieben wäre.
28:32Wuh!
28:36Deutschland besteht aus Hängersch?
28:38Dann sitzt man doch ganz schön tief in der Patsche.
28:40Hier, Frau Haas
28:42hat eine Frage. Ich?
28:44Ja, na klar.
28:46Herr Schulte, langweilen Sie uns
28:48doch mal mit Einzelheiten.
28:50Was genau haben Sie denn jetzt mit Hängersch vor?
28:52Aber gerne. Hängersch
28:54ist wie ein roher Diamant.
28:56Ungeschliffen.
28:58Uninteressant. Kann keiner was mit anfangen.
29:00Es ist nichts Besonderes.
29:02Aber wenn man sich ein bisschen
29:04Mühe gibt, wenn man sich
29:06drum kümmert, wenn wir also unser Hänger
29:08schleifen, dann, und das verspreche
29:10ich Ihnen, und zwar jedem Einzelnen hier im Raum,
29:12dann bekommt jeder sein Stückchen
29:14vom Diamanten ab.
29:16Applaus
29:18Nettersheim
29:20hat's uns vorgemacht.
29:22Im Kleinen, mit dem Schmetterlingswanderpfad.
29:24Und sowas, sowas brauchen wir im Großen.
29:26Ein großes Hotel.
29:28Nichts gegen dich, Lydia, aber
29:30ökologisch,
29:32Wellness,
29:34Massagen nach der Wanderung,
29:36ne Raftingstrecke, oder ne gesicherte
29:38Kletterwand.
29:40Urlaub vom Leben in der Großstadt.
29:42Eben. Im Grünen,
29:44aber mit den Standards der Stadt.
29:46Ich verspreche Ihnen, wenn Sie wollen,
29:48wenn ihr wollt,
29:50dann wird
29:52Hängersch der Naturerlebnisort
29:54im Nationalpark in der Eifel Wirklichkeit.
29:56Und ihr alle werdet was davon haben.
29:58Applaus
30:00Ich war dir peinlich.
30:02Weißt du eigentlich, wie peinlich das für mich ist,
30:04wenn mein eigener Mann aus purer Engstirnigkeit
30:06gegen jeden Fortschritt ist?
30:08Was denn für ein Fortschritt, Muschel?
30:10Manub-Blablabla, was soll das?
30:12Naturerlebnisort Hängersch.
30:14Der macht sich wenigstens Gedanken um die Zukunft.
30:16Ausländische Investoren, also
30:18so ein Quatsch.
30:20Was hat denn dein Hans schon vorzuweisen? Wählt nicht,
30:22ich bin Hänger. Das war ein Scherz.
30:24Das ist überhaupt mein Hans.
30:26Du solltest dir wirklich mal überlegen, wie ihm deine Solidarität gilt.
30:28Silonka.
30:30Ja, dem alten.
30:32Natürlich.
30:34Hier. Danke.
30:36Wo sind unsere Gläser?
30:38Die sind jetzt da drüben.
30:40Näher bei der Spüle.
30:42Ist ja auch viel besser.
30:44Seit immer stehen unsere Gläser
30:46in dem Schrank und da standen sie gut.
30:48Deine Mutter taucht auf und sortiert
30:50hier alles um, was ich jahrzehntelang
30:52für uns beide aufgebaut habe.
30:54Du findest sofort viel besser?
30:56Muschi, das sind nur Gläser.
30:58Das hier ist mein Haus, meine Küche
31:00und meine Gläser. Hier koche ich
31:02und ich sage, wo alles steht und du
31:04hörst in meinem Haus auf das, was ich sage
31:06und ich sage, die Gläser
31:08kommen zurück in den Schrank.
31:10Diesmal muss ich schlafen, ab sofort wieder in unserem Ehebett
31:12und du ziehst ins Gästezimmer
31:14und hältst dich verdammt nochmal aus unserem Leben raus.
31:22Ein richtiges Hotel
31:24will er hier bauen lassen.
31:26Stell dir mal vor, was da in der Sauna
31:28los wäre.
31:30Nee, nee, nee, das will ich mir nicht vorstellen.
31:34Sag mal, den Schulte,
31:36den findest du toll, ne?
31:38Quatsch.
31:40Ich finde,
31:42der hat nur Blödsinn geredet.
31:44Aber Energie hat er.
31:46Das muss man ihm lassen.
31:48Ich hab noch ne Flasche Prosecco
31:50oben.
31:52Im Kühlschrank.
31:56Ich weiß gar nicht, warum sich überhaupt
31:58irgendwas ändern muss.
32:00Genau.
32:06Wenn's nach mir geht,
32:08muss sich hier nie wieder irgendwas ändern.
32:10Aber nach mir geht's irgendwie nie.
32:14Wir können so bleiben.
32:16Wir können so bleiben.
32:20Mann, Mann, Mann.
32:36Ich glaub, das letzte Bier gestern,
32:38das war schlecht.
32:46Oh.
32:54Ja.
32:56Er ist am Apparat, ja.
33:02Ja.
33:04Danke.
33:10So.
33:12Unsere Leiche,
33:14die war zum Todeszeitpunkt
33:16ziemlich genau
33:18ungefähr
33:20Anfang 30.
33:22Hm.
33:24Guten Morgen.
33:26Nicht so laut.
33:28Guten Morgen.
33:30Ich such die Bärbel.
33:32Ein bisschen lauter.
33:34Ich such die Bärbel.
33:36Sie hat gesagt, dass wir uns vor der Wache treffen sollen,
33:38aber da ist sie nicht.
33:40Ja, ähm, also
33:42...
33:44ist sie auch nicht.
33:46Morgen.
33:48Timo.
33:50Ich hatte doch gesagt,
33:52vor der Wache.
33:54Da warst du ja nicht.
33:56Entschuldigung.
33:58Äh, Frau Haase,
34:00könnten wir noch mal
34:02kurz vor die Tür, bitte?
34:04Ja.
34:06Natürlich.
34:08Danke.
34:12Ob sie Ihnen das jetzt sagt?
34:14Was denn?
34:16Naja, dass er der Kind,
34:18der Vater des Kindes ist.
34:20Deswegen hat sie ihn doch
34:22bestimmt hierher bestellt.
34:24Wow.
34:26Sie sind ein großer Kombinierer, Stefan.
34:34Auch einen Schluck?
34:38So, jetzt.
34:40Jetzt kommt die Einleitung, blablabla.
34:42Wir kennen uns schon seit Kindertagen.
34:44Immer schön, dich zu sehen.
34:46So, und jetzt aber,
34:48jetzt sagt sie ihm, dass sie schwanger ist.
34:50Da.
34:52Unglaublich.
34:54Und was macht er jetzt?
34:56Naja, was soll er schon machen? Er macht das, was ein Mann macht,
34:58wenn er jemanden bei einem One-Night-Stand geschwängert hat.
35:00Er rennt.
35:02Sieht nicht so aus, Chef.
35:04Ja, er ist einfach nicht der hellste Stern am Firmament.
35:06Und jetzt muss die Nachricht erstmal bei ihm landen,
35:08und er muss die verarbeiten,
35:10aber dann rennt er, jede Wette.
35:12Bitte?
35:14Der rennt nicht.
35:16Macht er anständig, finde ich.
35:18Anständig?
35:20Ja.
35:22Stefan, anständiger Mann wäre gerannt?
35:24Was ist denn los mit euch Männern in den Hengasch?
35:26Chef, also bitte.
35:28Mehr fällt Ihnen dazu nicht ein?
35:30Nee.
35:32Jetzt haben wir den Schluss verpasst.
35:34Und?
35:36Ich hab's ihm gesagt.
35:38Ja, und?
35:40Er hat gesagt,
35:42dass wir das schon zusammen schaffen,
35:44und dass er sich auf jeden Fall um das Kind
35:46und um mich kümmert.
35:48Anständig.
35:50Und wie finden Sie das?
35:52Naja,
35:54dass ich bald ein Kind kriege,
35:56daran hab ich mich irgendwie schon ein bisschen gewöhnt.
35:58Ich freu mich sogar.
36:00Na, aber der Chef,
36:02der hat doch gesagt,
36:04ja,
36:06aber der Timo,
36:08ich weiß nicht.
36:10Wirklich nicht?
36:14Darf ich mal?
36:16Bitte.
36:22Also auf mich macht er
36:24einen ganz soliden Eindruck.
36:26Ja, ganz sicher.
36:28Aber der Timo ist einfach
36:30nicht der Mann, mit dem ich
36:32dieses Leben verbringen will.
36:34Da brauch ich nicht lang
36:36drüber nachdenken, das weiß ich einfach.
36:38Weil so was
36:40fühlt man
36:42als Frau.
36:44Ne?
36:48Äh, Frau Haas?
36:52Wie bringen wir Brandt
36:54zu einem Geständnis?
36:56Unserem potenziellen Moorleichen,
36:58wie bringen wir den
37:00zu einem Geständnis?
37:04Keine Ahnung.
37:06Aber ich.
37:08Was ist das für eine Kette?
37:10Äh, ein Liebeskreuz.
37:12Das schenken sich hier
37:14Frischverliebte.
37:16Der Heike hab ich auch schon zwei Stück davon geschenkt.
37:18Echt?
37:20Kennen Sie das gar nicht?
37:22Nein, das kenn ich nicht.
37:26Aber darf ich's mal ausleihen?
37:30Und damit wollen Sie den Arthur
37:32zu einem Geständnis bringen?
37:36Das glaub ich nicht, aber
37:38ich hoffe, dass es was in ihm auslöst.
37:42Bärbel?
37:44Hm?
37:48Ich find das richtig gut,
37:50dass Sie dem Timo gesagt haben,
37:52dass das nichts wird.
37:54Ja?
37:56Hoffentlich.
37:58Ihr Sohn?
38:00Stefan?
38:02Ja, wohnt er auch hier?
38:04Nein, in Dümpelbach. Wieso?
38:06Ach, Mensch, das ist aber schade.
38:08Wir hätten
38:10eine Speichelprobe gebraucht.
38:12Die Kollegen von der Rechtsmedizin,
38:14die wollen DNA-Abgleich machen.
38:16Bärbel?
38:18Hm?
38:20Was soll das hier?
38:22Ich hab keine Zeit für so einen Quatsch.
38:24Arthur, jetzt beruhig dich doch mal.
38:26Ja, also ...
38:28Wenn wir die DNA vom Stefan
38:30mit der von der Moorleiche vergleichen
38:32und sehen, dass die unterschiedlich sind,
38:34dann können wir die Dagmar als Leiche ausschließen.
38:36Dann lassen wir dich
38:38auch wieder in Ruhe.
38:40Gut, ich sag ihm Bescheid.
38:42Danke. Super. Danke.
38:44Dann können wir jetzt los.
38:48Was ist?
38:50Ich kann nur meinen Autoschlüssel nicht finden.
38:52Ähm ...
38:54Moment, das ...
38:56Das ist auch nicht ...
39:00Ähm ...
39:02Haben Sie einen neuen Verehrer?
39:04Was? Wieso? Wie kommen Sie darauf?
39:06Nein.
39:08Ach so, deswegen.
39:10Das haben wir bei der Moorleiche gefunden.
39:12Tatsächlich? Sieht aber ganz neu aus.
39:14Ja, ja, klar.
39:16Das haben die ja auch gereinigt in der Universität.
39:18Das kommt jetzt direkt
39:20aus der Wartenkammer.
39:22Och!
39:24Ha!
39:26Ah, da ist er. Gott sei Dank.
39:28Entschuldigung.
39:30Dann können wir ja jetzt los.
39:32Vielen Dank für Ihre Zeit.
39:34Tschüss.
39:36Tschüss, Arthur.
39:38Ich sag ihm Bescheid.
39:44Wir haben aber gar keine Halskette gefunden.
39:50Das weiß ich, Schäfer.
39:52Aber das weiß doch der Brand nicht.
39:56Der hat sich schon sehr für das Liebeskreuz interessiert.
39:58Hat er, ne?
40:00Mhm.
40:02Ich bin mir ja nicht sicher, ob's klappt.
40:04Ich wollte ihn ja nur ein bisschen aus der Reserve locken.
40:06Aber wenn der so tickt, wie ich mir das vorstelle,
40:08dann sitzt er jetzt mächtig auf heißen Kohlen
40:10und fragt sich die ganze Zeit,
40:12wann hab ich endlich Feierabend.
40:1422 Uhr, das wissen wir schon.
40:16Und deswegen werden Sie, Schäfer,
40:18um 20 Uhr das Moor observieren.
40:20Der Täter kommt ja bekanntlich zurück zum Tatort.
40:22Und ich selbst?
40:24Ich leg mich bei seinem Haus auf die Lauer.
40:26Ja, und ich?
40:28Sie bleiben hier.
40:30Ist auch wichtig.
40:32Ist überhaupt nicht wichtig.
40:48Lecker.
40:54Schäfer.
40:56Und?
40:58Noch nichts.
41:00Hier auch nicht.
41:04Ist vielleicht ganz gut,
41:06wenn ich mal einen Abend nicht zu Hause bin.
41:08Ja, aber Funkdisziplin, ja?
41:18Ja.
41:48So.
42:12Aber jetzt schön ins Moor fahren.
42:14Schäfer,
42:16Schäfer,
42:18Schäfer,
42:32Oh mein Gott.
42:46Oh mein Gott.
43:16Lass mir die Waffe fallen!
43:18Ich hab keine Waffe!
43:20Ich auch nicht.
43:22Lass mir die Taschenlampe fallen!
43:24Nein!
43:26Nein!
43:28Nein!
43:30Nein!
43:32Nein!
43:34Nein!
43:36Nein!
43:38Nein!
43:40Nein!
43:42Nein!
43:44Die Taschenlampe fallen!
43:46Nein!
43:48Geben Sie sie mir!
43:58Dagmar.
44:02Och, Herr Brand.
44:04Ein Unfall.
44:06Ich wollte ja nicht,
44:08dass das passiert.
44:14Sie hatte eine ihrer hysterischen Anfälle.
44:18Ich kam an dem Abend zu spät nach Hause.
44:20Ihrer Meinung nach.
44:22Sie wollte mich schlagen.
44:24Ja, hat sie manchmal.
44:26Echt?
44:28Ja, nicht böse gemeint.
44:30Ich stand an der Tür,
44:32zur Kellertreppe.
44:34Ich wollte einfach nur auf die Seite gehen,
44:36weil ich, also, Reflex.
44:38Und sie ist halt dann mit Schwung an dir vorbei.
44:40Die Treppe runter.
44:42Sofort tot.
44:46Ein Unfall.
44:52Mann, Mann, Mann.
44:54Wie soll ich das denn jetzt dem Sterner sagen?
45:02Warum probieren Sie es nicht ausnahmsweise mal
45:04mit der Wahrheit?
45:12Was?
45:14Was?
45:16Ich weiß immer noch nicht,
45:18wer die tote Frau im Moor ist.
45:20Mein erster ungelöster Fall.
45:22Okay, ich geb's zu.
45:24Ich war's.
45:32Bärbel, gibt's was Neues?
45:34Du hast wie immer...
45:36Wir haben Ketchup,
45:38Curry-Ketchup,
45:40Mayonnaise,
45:42Tzatziki, Cocktail-Sauce,
45:44Barbecue-Sauce.
45:46Ah, Frau Haas.
45:48Und der Herr Dr. Kraut.
45:50Ja, aber wir sind nur zufällig zusammen.
45:52Ja, ich wollte das mal gut sein.
45:54Ein Stück Fleisch und Brötchen.
45:56Danke, Lydia.
45:58Na, Bär.
46:00Na, Gucci.
46:02Es tut mir leid, dass ich neulich so...
46:04Das war blöd.
46:08Bis später.
46:10Tschüss.
46:12Hallo.
46:14Hallo.
46:18Und, haben Sie dem Timo schon erzählt,
46:20dass ihr Liebeskreuz uns so weitergeholfen hat?
46:22Frau Haas,
46:24der Timo, das ist
46:26irgendwie ne längere Geschichte.
46:28Ja, liebe Hengascherinnen und Hengascher.
46:30Wie ihr vielleicht mitbekommen habt,
46:32gab es einen beachtlichen Fund
46:34in den vergangenen Tagen in unserer Gegend.
46:36Und zwar eine Moorleiche.
46:38Nun dachte die Gerichtsmedizin
46:40bisher, die Leiche habe nur
46:4220 bis 30 Jahre im Torf gelegen.
46:44Aber nein. Ich habe
46:46gerade gestern mit meinem Freund Dr. Schwerk
46:48telefoniert, bei dem ich parallel ein Rechtsgutachten
46:50in Auftrag gegeben habe.
46:52Und der hat mir versichert,
46:54dass unsere Moorleiche
46:562400 Jahre alt ist.
46:58Was ist denn das für ein Quatsch?
47:00Ich habe mich noch nie geirrt in der Rechtsmedizin.
47:02Und das ist bereits der erste Schritt
47:04in Richtung eines neuen Hengasch sozusagen.
47:06Was der Ötzi
47:08für das Museum in Bozen ist,
47:10das kann diese Moorleiche für unser Hengasch werden.
47:12Namensvorschläge werden noch angenommen.
47:14Danke für die Aufmerksamkeit.
47:18Frau Haas.
47:20Das haben Sie sich ausgedacht.
47:22Haben Sie genau verstanden.
47:24Das haben Sie sich ausgedacht.
47:26Boah.
47:28Wir fallen jetzt mal zu den Aktenlehnen.
47:30Wirklich?
47:322400 Jahren kann es doch auch einen Mord gegeben haben.
47:36Auch eine Wurst?
47:38Ja.
47:40Unbedingt.
47:48Zwei Bratwürste.
47:58Zwei Bratwürste.
48:28Zwei Bratwürste.

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