Salto Kommunale E25-Bürgerführerschein

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00:00Nö, nö, geht klar, das machen wir schön, ich bin doch hier der Ansperrsohn.
00:10Nö, nö, geht klar, und seien Sie froh, weil uns hat Ordnung im Büro.
00:15Er stempelt drauf, dann ist es gut, und in der Ablage der Hut,
00:19was sie betrifft, nach Dienstvorschrift.
00:22Nö, nö, geht klar.
00:31Nö.
00:35Hallo.
00:49Morgen, mein Rudi.
00:52Morgen, Rudi.
00:54Und in Warseins Wartezimmer ist voll, und der ist nicht da.
00:58Ich habe es natürlich ohne Kenner gekocht.
01:01Alles muss man hier alleine machen.
01:03Guten Morgen.
01:09Keiner da? Hallo.
01:12Ach, da sind Sie, Herr Stankowalski.
01:14Moin, moin.
01:16Wo ist denn Reschke?
01:18Morgen, morgen, Herr Mäßig.
01:20Ich weiß nicht, wo der Reschke ist.
01:22Wahrscheinlich hat er verschlafen.
01:24Wie das hier aussieht, alles muss man alleine machen.
01:27Das ist das Landratsamt mit einer guten und einer schlechten Nachricht.
01:31Können Sie damit nicht warten, bis der Reschke da ist?
01:34Die gute Nachricht ist, auf den Gemeindeämtern
01:37wird jetzt der Bürgerführerschein eingeführt.
01:40Sagten Sie was?
01:42Nee, ich habe nichts gesagt.
01:44Was meinen Sie denn mit dem Bürgerführerschein?
01:47Der Bürgerführerschein, Herr Stankowalski,
01:50berechtigt Beamte, wie sie zum Umgang mit Bürgern.
01:53Wer keinen besitzt, darf unsere Bürger auch nicht führen.
01:56Herr Stankowalski, wir werden Ihnen nicht einmal drangsalieren.
02:00Was haben Sie gesagt?
02:02Da muss man wohl noch eine Prüfung machen für diesen Bürgerführer.
02:06Herr Mäßig, jetzt hören Sie doch mal auf.
02:09Was wollen Sie denn?
02:11Ich habe doch nichts gesagt.
02:13Lassen Sie ihn doch mal ausreden.
02:15Klar haben Sie was gesagt.
02:17So haben Sie gemacht.
02:19Erlauben Sie mal.
02:21Ich mache doch nicht ...
02:23Jetzt haben Sie gehört.
02:25Das war doch eben Sie.
02:27Nein, ich habe nicht gemacht.
02:29Sie haben gemacht.
02:31Ich komme aus der Richtung.
02:33Oh nein, Schwertmelder Rudi.
02:35Du kannst ihn aber auch nur erschrecken.
02:42Sieh mal einer an.
02:44Herr Reschke schläft während der Dienstzeit.
02:47Nein, Herr Mäßig, der Rudi denkt nur ganz intensiv über was nachzudenken.
02:52Stimmt's, Rudi?
02:55Was ist denn los?
02:57Wo bin ich? Wer bin ich?
02:59Das sage ich Ihnen gerne.
03:01Sie sind einer von denen,
03:03die den Bürgerführerschein bestimmt nicht schaffen.
03:06Herr Mäßig, was denn für einen Bürgerscheinführer?
03:09Rudi, das erklärst du ja dann später.
03:11Mach jetzt erst mal auf meinen Kinn.
03:13Das ist doch ein klarer Fall.
03:15Er hat gestern Abend einen draufgemacht.
03:17Was Reschke fehlt, ist eine kalte Dusche.
03:19Herr Mäßig, wissen Sie, was dem Reschke fehlt?
03:21Ihre schlechte Nachricht vom Landratsamt.
03:24Gut, dass Sie mich daran erinnern.
03:30Heute kommt eine Journalistin vom Heimatecho
03:33und will über die erfolgreiche Einführung des Bürgerführerscheins
03:36in Niederbörnige berichten.
03:38Aber wenn ich mir Sie so ansehe, weiß ich doch schon jetzt,
03:41dass wir eine sehr schlechte Presse haben werden.
03:43Ja, Herr Mäßig, Rudi, Herr Mäßig,
03:45wir sind ja für Fingerspitzengefühl und Sensibilität
03:50im Umgang mit den Bürgern berühmt.
03:56Nur wenn uns einer Blöde kommt, dann ...
03:58Ja, ja, da erkennt man uns nicht wieder.
04:00Aber das passiert ja nur bei jedem Zweiten.
04:02Machen Sie nur so weiter, Herrschaften.
04:04Der Bürgerführerschein kann auch entzogen werden.
04:07Und wer Ihnen los ist, Herr Stankoweit,
04:09hat hier nichts mehr zu suchen.
04:11Ach, immer ich, immer ich.
04:13Sagen Sie mal, Herr Mäßig, müssen Sie auch
04:15so einen Bürgerführerschein ablegen
04:17wie wir die hier zur Arbeit machen.
04:19Also jetzt aber raus.
04:21Bitte, bitte.
04:23Und merken Sie sich, der Bürgerführerschein
04:25kann auch entzogen werden
04:27wegen Unbotmäßigkeit gegenüber Vorgesetzten.
04:29Sie können immer jede Freude am Arbeiten nehmen.
04:35Ich sagte raus!
04:37Mensch, Rudi, komm, du, der Herr Mäßig.
04:40Ach, der Mäßig, der Mäßig, der Mäßig kann mich mal.
04:43Meine Müdigkeit, Wunderdi,
04:45ist schlimmer als meine Angst vor Mäßig.
04:47Mensch, Wolle, ich bin hundemüde.
04:49Ich könnte auf der Stelle wieder einschlafen.
04:51Ich kann schlafen, Rudi, komm.
04:53Du kannst jetzt mal einen Kaffee kochen.
04:55Nee, mach du mal, Wolle, mach du mal.
04:57Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht.
05:00Warum?
05:02Vor meinem Schlafzimmer, da wütet eine Baustelle.
05:05Was denn für eine Baustelle?
05:07Die bauen die neue Tankstelle weiter.
05:11Mensch, wir haben ja wirklich schon genug Tankstellen.
05:14Mensch, Wolle, wenn die wenigstens Leise bauen würden.
05:17Aber stell dir mal vor, nachts schreddern die Baumwurzeln.
05:20Das klingt so, als würde ein Panzer durch mein Bette rollen.
05:24Ist endlich mal wieder was los in deinem Bette, hä?
05:33Sehr witzig, wirklich sehr witzig.
05:36Die bauen nicht nur nachts, Wolle, die bauen auch am Wochenende.
05:39Was denn?
05:40Rudi, sag mal, dürfen die denn das ohne Genehmigung scheinen?
05:43Scheinbar ja.
05:44Mensch, in Deutschland brauchen wir für alles einen Schein, oder wie?
05:47Ja, für Hunde, für die Rente, für Autos.
05:49Nichts geht ohne Schein.
05:51Selbst wenn du tot bist, brauchst du einen Schein?
05:53Ja, wenn du nämlich keinen Schein hast, dann sind die nur scheintot.
05:56Ja, ja.
05:57Richtig, Rudi.
05:58Rudi, dann was soll ich denn machen?
06:00Was du da machen sollst, da gehst du hin,
06:02und da machst du drunter noch richtig Rabatz,
06:04da klopfst du mal auf den Tisch.
06:06Na, ich kann doch kein Portugiesisch.
06:08Sag mal, können die kein richtiges Deutsch verstehen?
06:11Na, jedenfalls nicht, wenn ich mit denen rede.
06:13Dann muss der Mäßig hin, das ist sein Zuständigkeitsbereich.
06:16Da meinst du, der kann Portugiesisch?
06:18Ach, Wolle, komm, lass mich mal bitte in Ruhe.
06:21Na, lass mal, Rudi.
06:22Rudi, wenn du erst einen Bürgerführerschein hast,
06:24ist das alles kein Problem mehr.
06:26Da gehst du hin, da zeigst du deinen Schein vorhin.
06:29Rudi.
06:31Rudi.
06:32Guten Tag, meine Herren.
06:37Heimatecho, ich möchte ein Interview mit Herrn Mäßig.
06:40Sagen Sie mal, schneiden Sie immer so in fremde Schlafzimmer,
06:43äh, hier, in fremde Amtsstuben rein?
06:45Ich will zum Bürgermeister.
06:47Ja, Sie können gleich zum Bürger.
06:57Sie können gleich zum Bürgermeister,
06:59aber wenn Sie jetzt erst mal im Wartezimmer warten,
07:01ich ruf Sie dann gleich rein, Menschenskinder.
07:05Der ist ja schon ganz rot angelaufen.
07:11Ich erkläre dem Kollegen gerade mal die Anwendung des Bürgerführerscheins.
07:15Und weil der so rot angelaufen ist,
07:17nur deswegen, weil der sich ein bisschen dumm anstellt
07:20bei dem Bürgerführerschein.
07:22Und Sie, Sie warten jetzt bitte draußen im Wartezimmer,
07:25bis ich Sie aufgerufen habe, ja?
07:27Der Bürgerführerschein wird in Niederbörnig eingeführt,
07:29und das mit diesen Methoden.
07:31Ja, mit aller Macht machen wir das.
07:33Der Bürgerführerschein wird Ihnen, Herr Wieser,
07:35bestimmt wahnsinnig interessieren.
07:37Ich ruf Sie dann auf, ja?
07:39Sag mal, spinnst du?
07:41Mensch, du hättest mich ja beinahe erstickt.
07:43Gut, wenn du so laut schnorchst.
07:45Mensch, was soll denn die Kollegin von der Presse denken,
07:47die Bürgerin?
07:49Weißt du, was das Allerschlimmste ist?
07:51Was denn?
07:53Jetzt bin ich putzmunter.
07:55Da kann sich jetzt wenigstens ein Kaffee kochen gehen.
07:59Immer ich, immer ich.
08:01Damit das klar ist.
08:03Den schrieb sie ja.
08:05Nehmen Sie zurück.
08:07Den können Sie sich in A...
08:09Nein, nein, nein.
08:11...archivieren.
08:13Ich löhne nicht.
08:15Null Kohle, ihr Schnallt.
08:17Moment mal bitte.
08:19Was lohnt hier nicht?
08:21Die Wuchermaut für ein Slatko.
08:23Moment mal.
08:25Was ist denn jetzt für eine Wuchermaut?
08:27Und was ist denn jetzt für ein Slatko?
08:29Und was ist denn jetzt für ein Luftloch in der Rübe?
08:31Hast du das hier?
08:33Luftloch in der Rübe?
08:35Werden Sie mal nicht ausfällig.
08:37Rudi, denk an den Bürgerführerschein.
08:39Immer höflich sein.
08:41Sonst gibst du noch einen Meckerzettel her.
08:43Entschuldige.
08:45Schönhöflich.
08:47Dann wollen wir doch mal sehen,
08:49wer hier ein Vakuum in der Rübe hat.
08:51Ach, wissen Sie was?
08:53Wenn's drauf ankommt, hab ich das Größere.
08:55Bürger, es ist völlig klar, was hier vorliegt.
08:57Sie sind wegen der Hundesteuer hier Herr...
08:59...Mickrich, ja?
09:01Micklich.
09:03Genau, Herr Mickrich.
09:05Und Sie haben einen Hund.
09:07Ja, der nach der Hundeverordnung
09:09zu den Kampfhunderassen zählt.
09:11Den Hund hab ich für meine Sicherheit.
09:13Waffenschein haben die Bullen ja nicht rausgerückt.
09:15Slatko ist bei mir in der Spielothek angestellt.
09:17Moment mal.
09:19Ich denke, Slatko ist auf Tournee.
09:21Rudi.
09:23Rudi, der Köter.
09:25Der bewacht hier ein bisschen die Bürger,
09:27wenn die in seiner Kneipe ein bisschen Remedemmi machen.
09:29Endlich ist er durch ihre Hirnanhangdrüse durchesickert.
09:35Rudi, höflich, höflich bleiben.
09:37Hier, Bürger,
09:39wenn ich Sie mal darauf aufmerksam machen dürfte,
09:41Sie hätten bis Jahresende Ihren Hund anmelden müssen.
09:43Und das haben Sie eben leider
09:45wie ein bisschen verschlafen.
09:47Und deshalb Ordnungsgeld. 300 Mark.
09:49300 Mark.
09:51Rudi, Rudi.
09:53Weil Ihr Hund ja bei Ihnen angestellt ist,
09:55verzichten wir ausnahmsweise mal,
09:57dass Sie Soli-Beitrag
09:59und Pflegeversicherung zahlen müssen.
10:01Sondern nur Hundesteuer.
10:03Und zwar 800 Mark.
10:05Soll ich Ihnen mal was sagen?
10:07Sie haben nichts geschnallt.
10:09Ich wollte Ihnen nur sagen,
10:11dass Ihr Hund manchmal wie ein bisschen verbissen guckt.
10:13Deshalb braucht er eine Dienstkleidung.
10:15Und zwar Halsband, Leine und Maulkorb.
10:17Ist das klar?
10:19Hier.
10:21Und Hundeführerschein, wenn das klar ist.
10:23Das erklären Sie dem Slatko mal selber.
10:25Und jetzt machen Sie eine Nummer, ja?
10:27Rudi, Rudi.
10:33Was geht denn hier vor?
10:35Herr Messig hier,
10:37der Bürger Micklich,
10:39der hat nur mal in Sachen Slatko vorgesprochen.
10:41Und der ist ausfällig geworden, Herr Messig?
10:43Nicht ausfällig, sondern vorstellig.
10:45Sie haben also diesen Herrn Micklich
10:47in Ihrer altbewährten Art und Weise abgefertigt.
10:49Sie legen es geradezu darauf an,
10:51dass die Bürger bei uns starbhellweise Meckerzettel ausfüllen.
10:53Nein, Herr Messig,
10:55wir haben alles für den Bürgerführerschein getan.
10:57Worum ging es denn?
10:59Um die neue Hundeverordnung, Herr Messig.
11:01Um den neuen Hundeführerschein.
11:03Oh, Fräulein Lemmel.
11:05Also ich kann wirklich nicht länger warten.
11:07Herzlich willkommen, ich grüße Sie.
11:09Darf ich Sie bekannt machen?
11:11Meine Mitarbeiter, Herr Reschke.
11:13Ach, Sie leben ja noch.
11:15Bitte?
11:17Ich glaube, ich sollte nicht mehr leben.
11:19Der Kollege Reschke hatte vorhin einen kleinen Anfall.
11:21Das habe ich gesehen.
11:23Darf ich Sie bitten?
11:25Die beiden sind harmlos.
11:27Richtig geführt könnten Sie sogar kleinere Aufgaben
11:29bei selbstständiger Verantwortung erledigen.
11:31Bei den wirklich wichtigen Dingen,
11:33bitte nehmen Sie doch Platz,
11:35bei den wirklich wichtigen Dingen,
11:37wie Sie Schutz und Sicherheit der Bürger nun einmal darstellen,
11:39da steht mit mir natürlich
11:41ein versierter Entscheidungsträger zur Verfügung.
11:43Verstehe, Herr Doktor Messig.
11:45Ach, den Doktor, den lassen wir mal weg.
11:47Natürlich, Herr Messig.
11:49Ja.
11:51Aber damit wäre ich beim Thema.
11:53Schutz und Sicherheit der Bürger.
11:55Wie verbessert die Einführung des Bürgerführerscheins
11:57dieses so wichtige Anliegen?
11:59Äh, ja.
12:01Da wäre erstens, das ist ganz einfach,
12:03der Bürgerführerschein in seiner Bedeutung,
12:05der Rolle, oder wie wir sagen,
12:07seiner Rolle, der Bedeutung.
12:09Könnten Sie unseren Lesern Beispiele nennen?
12:11Selbstverständlich.
12:13Da wäre erstens, wie Sie wissen, der Umstand,
12:15dass zweitens die Einführung des Bürgerführerscheins
12:17eine notwendige Maßnahme war,
12:19und drittens...
12:21Könnten Sie für unsere Leser etwas konkreter werden, bitte?
12:23Selbstverständlich, gern.
12:25Wir waren bei drittens.
12:27Ja, was nun viertens angeht,
12:29möchten Sie einen Kaffee?
12:31Ich dachte es mir.
12:33Mit Milch und Zucker.
12:35Herr Stankoweit.
12:37Oh, Herr Stankoweit, kommen Sie doch bitte mal rein
12:39und geben Sie der Presse Ihre Erfahrungen
12:41Ja, Herr Reschke.
12:43Sie machen uns bitte einen Kaffee, ja?
12:45Menschenskind, nun kommen Sie doch endlich.
12:47Frau Lemmel, mein Mitarbeiter Herr Stankoweit
12:49wird Ihnen gerne ausführlich Bericht erstatten.
12:51Dann erschießen Sie mich aus, Herr Stankoweit.
12:53Ja, also hier,
12:55der Bürgerführerschein,
12:57das ist also sozusagen
12:59gewissermaßen, ja?
13:01Quasi.
13:03Kann man so sagen, ne?
13:05Ja, ja, sehr schön, Herr Stankoweit,
13:07aber geht es Ihnen nicht ein bisschen konkreter?
13:09Ja, also wenn Sie meinen, wenn Sie wollen,
13:11also der Bürgerführerschein,
13:13das ist sowas wie ein Hundeführerschein.
13:15Und der Hundeführerschein ist ja
13:17eigentlich verankert in der Hundeordnung.
13:19Und die Hundeordnung ist wiederum
13:21geregelt in der Gemeindeverordnung
13:23von Niederbirnigge,
13:25stimmt's Herr Messig?
13:27Entschuldigen Sie, was haben Hunde mit dem Bürgerführerschein zu tun?
13:29Naja, Hunde sind ja auch Menschen.
13:31Steuerzahler,
13:33Steuerzahler, ja?
13:35Und wir in der Gemeinde hier im Amt,
13:37wir sind ja alle Lebewesen und deswegen
13:39behandeln wir alle auch gleich Hund wie Tier.
13:41Äh, Mensch, ja.
13:43Bürger. Ich hoffe, Sie haben das jetzt verstanden.
13:45Ja, wenn ich ehrlich bin, nein. Ach so.
13:47Für solche wie Sie
13:49haben wir also einen Service eingerichtet
13:51hier im Internet, sozusagen eine
13:53Homepage.
13:55Und zwar unter
13:57www.
13:59messichhundbeiß.com
14:01Come.
14:09Werde ich mir in der Redaktion downloaden.
14:11Haben Sie schon Hundeführerscheine,
14:13Bürgerführerscheine ausgestellt?
14:15Jaja, da haben wir hier...
14:17Jaja, wir stellen aus und ein,
14:19was Sie wollen, ja.
14:21Apropos, wo bleibt eigentlich der Kaffee?
14:23Mein Gott, diese Mitarbeiter. Ich werde mich selber darum kümmern.
14:25Bleiben Sie, bleiben Sie.
14:27Aber was bedeutet die...
14:29Was bedeutet die Anwendung im Einzelnen?
14:31Für den einzelnen Bürger in Niederbörnigke, bitte.
14:33Ja, also wir, der Kollege Resch und ich,
14:35wir gehen also hier in Niederbörnigke,
14:37gehen wir auf Streifengang.
14:39Und da kontrollieren wir den Laien- und Maulkorbzwang.
14:41Was machen Sie? Sie kontrollieren den Maulkorbzwang?
14:43Jaja, wir haben ja hier welche im Ort,
14:45die beißen sogar.
14:47Die beißen?
14:49Ja, es gibt sogar welche, die sind so schlimm,
14:51die müsste man einschläfern.
14:53Einschläfern? So wie Ihren Kollegen vorhin?
14:55Ne, da war das andersrum.
14:57Und den habe ich dann wieder ausgeschläfert.
14:59Also vielleicht verstehen Sie es dann hier.
15:01Wenn hier, also wenn ich dann der Kollege
15:03mäßig den Kaffee bringe,
15:05können Sie es vielleicht verstehen.
15:07Sie entschuldigen mich mal, ich gucke mal nach.
15:09Also jetzt, jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.
15:11Mensch, nun machen Sie schon, geben Sie den Kaffee her.
15:13Ich habe Angst, der Stankoweit redet mir da irgendwelche Ungereimtheiten.
15:15So, Fräulein Lämmel,
15:17ich hoffe, mein Mitarbeiter hat Sie gründlich aufgeklärt.
15:19So, Fräulein Lämmel, ich hoffe, mein Mitarbeiter hat Sie gründlich aufgeklärt.
15:21Du Arschloch!
15:24Haha!
15:26Rudi, ne?
15:28Mensch, Fräulein, ist mein Herz.
15:30Ich denke, du bist da drinnen.
15:32Ach, mein Rudi, weißt du, der mäßig,
15:34der ist der Einzige, der hier einen Bürgerführerschein braucht.
15:36Ja, der hatte nämlich keine Ahnung an der.
15:38Das ist ja sogar zu dämlich, mit der Fresse umzugehen.
15:40Ja, nicht mehr mit so einer, mit so einer schönen Figur.
15:42Aber lass mal, Rudi, ich hab jemanden, der uns helfen kann.
15:44Wen? Wen denn?
15:46Und zwar die Ministerin, die Verbraucherministerin.
15:48Ja.
15:50Die sowas, sowas von kühn an der ihren Ast hat,
15:52An der ihren Ast hat mir keiner geseh'n.
15:54Frau Kühnast, hier ist der Stankuweit aus Niederbürnige.
16:00Sind Sie Verbraucherministerin geworden,
16:03weil Sie so unverbraucht sind?
16:05Ach nee, Sie verstehen was vom Amt.
16:08Warum haben wir in letzter Zeit so einen großen Ministerverbrauch?
16:13Ach, da haben Sie schon was.
16:15Die Minister bekommen jetzt alle einen grünen Punkt,
16:19damit sie später besser weiterverwendet werden können.
16:29Frau Kühnast, wir haben hier einen Chef,
16:32der schon acht Jahre im Amt ist.
16:34Der führt jetzt einen blöden Bürgerführerschein.
16:37Ach, dafür sind Sie nicht zuständig.
16:40Sie sind bloß zuständig für den Verbraucher.
16:43Sie schützen den Verbraucher vor dem BSA.
16:47Da hab ich Angst, wenn jetzt so viele Kühe geschlachtet werden.
16:52Warum? Weil bei uns nur noch Ochsen rumlaufen.
17:02Sie wollen mit dem Grünen dafür sorgen,
17:05dass wir eine ökologische Landwirtschaft haben.
17:08Der Kollege Reschke hat noch ein Slogan für Sie.
17:12Fünf Mark pro Liter Milch.
17:17Wenn Ihnen das noch nicht ausreicht,
17:20dann müssen Sie mal Herrn Eichel fragen.
17:23Der hat Erfahrung im Melken und Auspressen.
17:29Frau Kühnast, schützen Sie die Verbraucher
17:32auch für den März von der CDU?
17:34Ach, haben Sie schon gehört?
17:37Der will Bundeskanzler werden.
17:39Der Kollege Reschke meint, das würde nicht gehen wegen Klimaschutz.
17:43Er sagt, der produziert zu viel heiße Luft.
17:51Dagegen ist Angela Merkel bescheiden.
17:54Die würde nie wie Schröder am Bundeskanzleramt rütteln.
17:58Ich will hier rein.
18:00Nee, die rüttelt lieber an der CDU-Zentrale.
18:03Ich will hier raus.
18:09Trotzdem, die Frau Merkel gibt nicht auf.
18:12Die will wegen ihrer Popularität sogar bei Girsken mitmachen.
18:20Aber die ist durch die Aufnahmeprüfung gefallen.
18:23Warum nicht bei Girsken mitmachen?
18:26Die war die einzige Teilnehmerin, die ihren Namen richtschreiben konnte.
18:35Frau Kühnast, kriegt man auch BSA, wenn man sich solche Sendungen anguckt?
18:41Warum?
18:42Immer, wenn ich gucke bei solchen Sendungen.
18:45Da schüttelt's mich durch.
18:47BSA soll ja auch das Gehirn angreifen.
18:50Ach, solche Sendungen sind nicht fürs Gehirn,
18:53sondern für den Arsch.
18:55Das hast du gesagt, Rudi.
18:57Das war der Kollege Reschke.
18:59Frau Kühnast hat keine Zeit mehr, die muss zur Kabinettsitzung.
19:03Kennen Sie den Unterschied zwischen einer Kabinettsitzung
19:07und einer leeren Bierbüchse?
19:09Eine leere Bierbüchse hat außen rundrum Blech und innen ist es hohl.
19:18Aber die Bierbüchsen wären wertvoller dagegen.
19:21Es wird ja bald einen Flaschenpfand draufgeben.
19:28Jetzt hat die aufgelegt, Rudi.
19:31Das versteh ich gar nicht.
19:33War aber auch Pech.
19:34Mir gefällt's.
19:35Schade, dass sie aufgelegt hat.
19:38So, brav, Slatko.
19:43Da bin ich wieder.
19:44Kann doch nicht wahr sein.
19:46Sagen Sie bloß, Sie haben Ihren Köter mitgebracht.
19:50Ich sag Ihnen, Bürger, das ist verboten.
19:52Mitgebracht?
19:53Nö, der steht draußen vor der Tür und regelt den Verkehr.
19:58Wir sind also ganz unter uns.
20:02Rudi, guckst du mir nach, ob das stimmt?
20:05Ich hab da eine bessere Idee.
20:07Ich sichere das Hinterland.
20:09Du bist aber ein Feigling, Rudi.
20:11Sagen Sie bloß, das soll jetzt heißen,
20:14dass Ihr Köter ein öffentliches Amt hier belagert?
20:17Cool, endlich haben Sie es geschnallt.
20:20Slatko, zeig dem Pfotzer mal die Beißerchen.
20:23Das ist doch nicht wahr!
20:27Mir kommt da eine Idee, eine spontane.
20:30Ich komme gleich wieder.
20:32Und damit das klar ist ...
20:35Der Hund kommt erst weg, wenn der Steuerscheiß vom Tisch ist.
20:39Damit das klar ist, kommen Sie hier nicht durch.
20:42Das ist Nötigung, Erpressung, Geiselnahme.
20:45Ich kann Ihnen einsorgen, ich wehre dich.
20:48Was wehren Sie denn? Ich hab noch keine Ahnung.
20:51Oh, nee, das kann doch nicht wahr sein.
20:54Reschke, der Kaffee ist ... Wo ist denn Reschke?
20:57Der ist vor eine Idee gekommen und schon war er weg.
21:01Dann machen Sie doch bitte neuen Kaffee.
21:03Herr Messig, der Bürger hat auch ein Recht,
21:06behandelt und geführt zu werden, wie er es verdient.
21:09Unglaublich! Aber nun kann man nichts mehr machen.
21:13Dann trinken wir in der Kantine einen Espresso,
21:16und ich erkläre Ihnen alles, was Sie wissen wollen.
21:19Ich darf Sie doch einladen.
21:21Ich bekomme endlich mehr Informationen von Ihnen.
21:24Vielleicht darf ich noch eine Information
21:27für den Bürgermeister geben.
21:29Da liegt Slatko. Und singt?
21:31Der gehört ja. Kampfhund.
21:33Den drei Köter liegt vor der Türe seit einer Viertelstunde
21:37und blockiert unsere Behörden-Türe.
21:39Da hilft Bürgerführerschein.
21:41Das wollen wir doch gleich mal sehen.
21:44Ihr Kollege hat einen merkwürdigen Humor.
21:46Humor im Dienst ist schlimmer als Alkohol.
21:49Brrrr!
21:51Was ist denn das?
21:53Das ist Slatko.
21:55Ich hab gesagt, das ist sein Hund, aber auf mich hört ja keiner.
21:59Herr Messich, Sie hatten doch vorhin erklärt,
22:02mit der Einführung des Bürgerführerscheins
22:05wären die Bürger der Gemeinde absolut sicher.
22:08Das sind Sie ja auch, Frau Lämmel.
22:10Strankewald wird sofort Polizei und Bundesgrenzschutz alarmieren.
22:14Vielleicht soll ich noch den NATO-Eingreif-Truppe bestellen?
22:18Hier sind Sie sicher.
22:19Herr Messich, soll ich Sie wieder rausholen,
22:22wenn der Hund eingeschläfert ist?
22:24So bekommen Sie den Bürgerführerschein nie.
22:27Ich schiebe den Tisch in die Asche, und der Hund hält die Schnauze.
22:31So funktioniert das nicht.
22:33Ich werde jetzt was mit Ihnen machen, das wird furchtbar sein.
22:37Slatko, zeig mal, wie wir uns fürchten.
22:40Brrrr!
22:42Brrrr!
22:44Brrrr!
22:46Brrrr!
22:48Brrrr!
22:50Das ist ja ein Ding!
22:52Herr Mickrich, diese hässliche Promenadenmischung,
22:55das ist der Hund von seiner Wolle.
22:57Er spielt sich auf wie der Hund von Barskemmel.
23:00Er wackelt mit dem Bein und winzelt und winzelt.
23:03Haben Sie was, mein Slatko, angetan?
23:05Bist denn du verrückt?
23:07Warum denn?
23:09Das ist eine lebende Bombe auf vier Beinen.
23:12Wenn der dich anfällt,
23:14bist du nicht mehr für eine Organspende zu gebrauchen.
23:17Nein, ich schütze dich.
23:19Seit wann wedelt eine Bombe mit einem Schwanz?
23:22Seit wann wedelt eine Bombe mit einem Schwanz?
23:25Sprach bloß, Rudi, du hast die Bäsche gezähmt.
23:28Naja, nicht direkt.
23:30Das war unsere Tierschutzbeauftragte.
23:33Ach, Frau Kempf!
23:35Frau Kempf, bitte schön.
23:37Oh, Frau Kempf!
23:39Und ich hab die geholt.
23:41Tja, da bin ich.
23:43Das war ja eine feine Leistung von dir, Rudi.
23:46Es ist wunderbar, dass Sie gekommen sind, dass Sie uns helfen.
23:49Sehr gut ist das.
23:52Was haben Sie denn mit meinem Hund gemacht?
23:54Ach, Sie sind der Rudi,
23:56der diese Hinterhofkreuzung an der Schwelle abgelegt hat?
24:00Von wem? Das war mal ein erstklassiger Hund.
24:02Aus!
24:04Und Hund nennen Sie diese arme, verwahrloste Kreatur?
24:07Pass mal auf, du altes Walross.
24:09Aus!
24:11Ich rede.
24:14Ihr Hund hat schlechte Zähne, ihr Hund hat zu lange Krallen,
24:17ihr Hund hat dreckige Ohren.
24:19Ich verbitte Sie das!
24:21Aus!
24:23Sitz!
24:28Ihr Hund ist hier ganz Niederbörnigke,
24:30ein öffentlicher Skandal.
24:32Deshalb wird er jetzt konfisziert und kommt erst mal ins Tierheim.
24:36Das können Sie doch nicht machen!
24:38Sitz!
24:40Aber wenn das Flachgut nicht mehr da ist, dann ...
24:43Dann sind Sie auch entschärft.
24:45Sagen Sie mal, warum kümmert sich nicht die Gemeindeverwaltung
24:49um solche wandelnden Zuchtlosigkeiten?
24:51Das müssen Sie mal dem mäßig erzählen.
24:53Aber darum haben wir beide, haben Sie ja als Tierschutzbeauftragte,
24:57haben wir Sie ja geholt.
24:59Ja, brav, Zunge!
25:01Das war eine feine Entscheidung.
25:08Also, Sie melden sich am Montag mit geputzten Zähnen,
25:12mit geschnittenen Fingernägeln, mit gesäuberten Ohren
25:16und vollständiger Ausrüstung
25:18zur Hundeführer-Grundausbildung.
25:21Aber Punkt sechs!
25:23Ernst? Morgens!
25:25Ich betreibe ein Spielcasino.
25:27Morgens um sechs bin ich noch kein Mensch.
25:29Den mache ich schon aus Ihnen. Verlassen Sie sich auf mich.
25:32Also, wann? Montagfrüh um sechs.
25:34Wie? Gewaschen und gebügelt.
25:36Und? Mit Maulkorb und Leine.
25:38Ab! Weiter machen!
25:41He!
25:44Na, Herr Röthi, wie haben wir das gemacht?
25:47Davon kann sich der Mäßig eine Scheibe abschneiden.
25:50Der dressiert doch lieber seine Mitarbeiter
25:52mit so einem blöden Bürgerführerschein.
25:55Und derweil vergnügt er sich da drinnen mit so einem blonden Lämpchen.
25:59Das Lämpchen ist von der Presse, Röthi.
26:01Kuckuck! Herr Mäßig!
26:03Kuckuck!
26:05Herr Mäßig, Sie sind wohl gerade dabei,
26:08den Bürgerführerschein einzuführen.
26:10Frau Lemmel, der Herr Mäßig hat noch keinen Bürgerführerschein.
26:13Ich muss doch sehr bitten. Ich brauche auch keinen.
26:16Genau, Frau Lemmel.
26:18Bei uns führt der Herr Stankoweit bei uns die Bürger.
26:21Das ist nicht schlimm.
26:23Stankoweit hat dafür keine Qualifikation,
26:26keine Verbindungen, keinen Background, nichts.
26:28Dafür habe ich aber einen gesunden Menschenverstand hier oben.
26:31Und er hat vor allem ein Herz für die Bürger.
26:34Hören Sie auf, das ist alles Mumpitz.
26:36Streiten Sie weiter, das interessiert unsere Leser.
26:39Herr Mäßig, wir haben Pressefreiheit.
26:41Da werden doch ganz andere Sachen gedruckt.
26:43Geben Sie sofort das Aufnahmengerät her.
26:45Denken Sie gar nicht daran! Oder was?
26:47Oder ich vergesse mich.
26:50Sie haben mich doch jetzt nicht etwa fotografiert.
26:52Aber natürlich, Herr Mäßig.
26:54Für einen schönen Antike-Braunbräu ein schönes Bild.
26:57Ich habe auch schon eine Bildunterschrift.
26:59Welche?
27:02Herr Mäßig, bei der Anwendung des Bürgerführerscheins.
27:05Das macht mor schön.
27:07Ich bin doch hier ganz persönlch.
27:09N-N-Geht zwar, und seien Sie froh.
27:12Weil uns hat Ordnung im Büro.
27:14Wenn's damit geht, dann ist es gut.
27:16Und in der Ablage der Hut.
27:18Was die betrifft, nach Dienstvorschrift.
27:20N-N-Geht zwar.
27:35Am nächsten Sonntag um 22.15 Uhr zum 50. Male Salto.
27:43Sie werden's nicht glauben.
27:45Zum letzten Mal!

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