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KurzfilmeTranskript
00:00:00Ja, sage mal, warte. Ich erwische euch.
00:00:13Ich erwische euch alle! Ich krieg euch!
00:00:16Ich erwische euch alle! Ich krieg euch!
00:00:19Ich erwische euch alle! Ich krieg euch!
00:00:22Ich erwische euch alle! Ich krieg euch!
00:00:25Ich erwische euch alle! Ich krieg euch!
00:00:28Das ist bestimmt euer Papa!
00:00:31Oh Gott! Oh Gott!
00:00:33Entschuldige, ich verspreche.
00:00:35Ich hab noch Tränen und keine Wasser-Tapfen.
00:00:38Das macht ja riesigen Spaß.
00:00:41Ihr kleinen Wilden, seid ihr schon wieder halbwegs trocken?
00:00:46Alles klar, ja?
00:00:47Woran sieht er noch artig? Alles wunderbar.
00:00:50Dann gebt mir mal eure Spritzpistolen.
00:00:53Ihr verabschiedet euch.
00:00:55Dürfen wir euch nächste Woche wieder besuchen?
00:00:58Du kannst wiederkommen, wann immer ihr wollt.
00:01:01Tschüss, meine Kleine. Habt ihr alles?
00:01:04Tschau. Grüß mir Simone. Ja, mach ich.
00:01:07Bald haben wir unser eigenes Kind.
00:01:09Ich hoffe es.
00:01:11Ich hab richtig Bammel vor dem psychologischen Gutachten.
00:01:15Ich weiß, dass ein ausländisches Adoptiv-Kind
00:01:18neben seiner Vergangenheit auch seine eigene Mentalität mitbringt.
00:01:23Aber ich würde es genauso lieben wie mein eigenes.
00:01:26Warum haben Sie den Wunsch, ein Kind zu adoptieren?
00:01:30Ein Kind, das Sie nicht selbst geboren haben?
00:01:33Na ja, wir können keine eigenen bekommen.
00:01:36Auch schon mal mit künstlicher Befruchtung versucht?
00:01:41Ja, haben wir. Dreimal.
00:01:43Aber Sie hatten leider keinen Erfolg.
00:01:52Sehe ich das richtig?
00:01:54Es liegt an Ihrer Frau, dass Sie keine Kinder kriegen können.
00:01:58Ist das denn so wichtig? Es geht doch hier um eine Adoption.
00:02:02Wir wollen uns hier einen Gesamteindruck verschaffen.
00:02:06Nein, es liegt nicht an meiner Frau.
00:02:09Also an Ihnen, verstehe.
00:02:11Und stellt Ihre Zeugungsunfähigkeit ein Problem für Ihre Ehe dar?
00:02:16Nein, glücklicherweise nicht.
00:02:20Gott, was die alles wissen wollten!
00:02:23Dieses Gutachten war schlimmer als jedes Vorstellungsgespräch.
00:02:28Vielleicht hab ich kein Kind verdient.
00:02:31Die wissen nicht, dass du der beste Vater der Welt bist.
00:02:37Hallo, mein Schatz, du bist ja noch wach.
00:02:40Ich konnte eh noch nicht schlafen.
00:02:42Der Flieger hatte wieder mal eine Spätlinie.
00:02:45Schön, dass du wieder da bist.
00:02:48Du ahnst nicht, was heute passiert ist.
00:02:51Mein Chef will mich befördern zur Abteilungsleiterin.
00:02:55Ich dachte schon, die Adoptionsstelle hat sich gemeldet.
00:02:59Nein, schön wär's.
00:03:00Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.
00:03:03Wenn Sie unseren Antrag ablehnen ...
00:03:08Es ist unsere letzte Chance.
00:03:10Wenn ich meinem Chef sage,
00:03:12dass wir uns um ein Adoptivkind beworben haben,
00:03:16krieg ich die Stelle nie.
00:03:18Es ist deine Entscheidung.
00:03:20Wenn es wieder nicht klappt.
00:03:22Wir dürfen die Hoffnung einfach nicht aufgeben.
00:03:28Morgen. Morgen.
00:03:30Das hier schon gelesen?
00:03:32Wie können Sie mich so vor vollendete Tatsachen stellen?
00:03:37Bitte, wollen Sie denn nicht Platz nehmen?
00:03:40Ich war mir sicher,
00:03:41dass Sie dieses Angebot nicht ablehnen werden.
00:03:45Nach all den Jahren sind Sie mit diesem Unternehmen verwachsen.
00:03:49Solche engagierten Mitarbeiter brauche ich.
00:03:52Entschuldigung, Herr Morassi, da ist ein Anruf.
00:03:55Ein Anruf für den Chef der Adoptionsstelle.
00:03:58Entschuldigung, Herr Morassi, da ist ein Anruf für Frau Born.
00:04:02Für mich? Kein Problem.
00:04:04Verfügung Sie ruhig über mein Telefon.
00:04:07Danke.
00:04:08Hallo?
00:04:09Henning?
00:04:11Ist was passiert?
00:04:12Nein, die haben sich endlich gemeldet.
00:04:15Wer? Die von der Kinderadoptionsstelle.
00:04:18Marleen, wir kriegen ein Kind aus Chile.
00:04:21Es ist zurückgetreten. Wir müssen sofort die Koffer packen.
00:04:25Je eher wir vor Ort sind, desto besser.
00:04:27Es geht los, Marleen. Es geht endlich los.
00:04:30Es geht los?
00:04:35Es geht los!
00:04:36Es geht los!
00:05:06Es geht los!
00:05:29Das ist Puerto Montt.
00:05:33Können wir nicht gleich zum Adoptionsbüro fahren?
00:05:36Nachher ist vielleicht keiner mehr da.
00:05:39Ich würde so gerne wissen, wie es weitergeht.
00:05:42MUSIK
00:06:04Bitte, mir leid.
00:06:07Ich habe heute noch gar nicht mit Ihnen gerechnet.
00:06:10Wir haben jetzt Feierabend.
00:06:12Kommen Sie morgen früh wieder. Pünktlich um neun.
00:06:14Bitte, Signora Picotta.
00:06:16Wir würden gerne wissen, welcher kleine Junge oder welches Mädchen unser Kind wird.
00:06:20Wir können nicht länger warten.
00:06:22Warten gehört aber dazu.
00:06:24Bitte. Wir sind mehr als 20 Stunden unterwegs.
00:06:32Gut.
00:06:37Das ist alles gar kein Problem.
00:06:39Die Akten sind da, alles ist übersetzt, so glaube ich.
00:06:43Ihr psychologisches Gutachten hervorragend.
00:06:46Einkommensnachweis, polizeiliches Führungszeugnis.
00:06:50Heirats- und Geburtsurkunde.
00:06:53Und ich sehe, Sie haben ein paar Fotos von Ihrem Heimatort beigelegt.
00:06:56Ja, das wird sicher Eindruck machen.
00:06:59Also, machen Sie sich keine Sorgen, bitte.
00:07:02Alles gar kein Problem.
00:07:04Wenn Sie noch mal kein Problem sind, mache ich mir Sorgen.
00:07:07Morgen haben Sie eine Audienz beim Richter hier vor Ort.
00:07:11Er wird nach einem persönlichen Gutachten darüber entscheiden,
00:07:14ob Sie das Kind sehen dürfen oder nicht.
00:07:17Noch ein Gutachten?
00:07:19Ja, warum? Es wird doch nicht das letzte sein.
00:07:22Ich werde Sie als Betreuerin während Ihres gesamten Aufenthalts begleiten
00:07:26und am Ende noch ein abschließendes Gutachten schreiben,
00:07:29wonach der Richter dann beurteilen wird,
00:07:31ob Ihnen das Kind zugesprochen wird oder nicht.
00:07:35Hier ist es.
00:07:37Das ist Araceli.
00:07:39Das Kind ist sieben Jahre alt.
00:07:42Die Mutter ist noch ein Teenager.
00:07:44Ihr wurde das Kind abgenommen, weil sie überfordert war.
00:07:46Sie ist drogenabhängig.
00:07:48Das Kind hat dann zwei Jahre lang
00:07:50bei der übrigens deutschstämmigen Großmutter gelebt.
00:07:52Und die Großmutter ist leider letztes Jahr verstorben.
00:07:55Seitdem lebt das Kind in einem Heim und braucht dringend eine Familie.
00:07:59Das ist sie.
00:08:02Das ist unser Kind.
00:08:06Araceli.
00:08:09Sie wirkt so zart.
00:08:14Das Verfahren wird sich mindestens einen Monat hinziehen,
00:08:17wenn nicht sechs Wochen oder gar länger.
00:08:19Aber in Deutschland hat man uns gesagt,
00:08:21wir können das Kind nach zwei Wochen mitnehmen.
00:08:22Ich habe nicht so lange Urlaub.
00:08:23Es liegt ganz bei Ihnen.
00:08:25Das kriegen wir hin.
00:08:27Wir müssen vollkommen sicher sein,
00:08:28dass Sie zusammenpassen, Sie und das Kind.
00:08:31Dass die Chemie stimmt und dass Ihre Ehe in Ordnung ist.
00:08:34Das ist sie.
00:08:35Gut.
00:08:36Dann fahren wir morgen gemeinsam zum Gericht.
00:08:38Ich hole Sie im Hotel ab.
00:09:01Ich buche nie mehr ein Hotel über Internet.
00:09:03Diese Dusche, entweder ist sie eiskalt oder kochenpreis.
00:09:06Was meinst du?
00:09:07Welches Spielzeug würde dir am besten gefallen?
00:09:09Du hast ja fast den ganzen Laden leer gekauft.
00:09:11Ich wusste ja nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.
00:09:25Hallo, Mama.
00:09:27Ja.
00:09:29Du bist genau richtig.
00:09:53Soweit ist alles in Ordnung.
00:09:57Bisher gab es noch nie irgendwelche Probleme
00:09:59mit deutschen Adaptiveltern.
00:10:01Sie dürfen das Kind also besuchen.
00:10:04Die endgültige Entscheidung treffe ich allerdings erst,
00:10:08wenn mir Signora Picotta Ihren Bericht vorgelegt hat.
00:10:12Vielen Dank.
00:10:14Danke.
00:10:16Muchas gracias.
00:10:18Signora Picotta, können wir gleich zu Araceli?
00:10:27Wir kommen unangemeldet.
00:10:30Von daher warten Sie besser im Wagen.
00:10:33Ich muss erst mit der Heimleitung sprechen.
00:10:46Ich kann das kaum mehr aushalten.
00:10:49Komm, lass uns nur mal schauen.
00:10:51Aber Marlene, sie hat doch gesagt, wir sollen...
00:10:53Komm, komm.
00:10:56Siehst du sie?
00:11:00Nein, weil vielleicht ist sie ja weiter hinten.
00:11:03Oder gar nicht, oder?
00:11:05Siehst du sie?
00:11:08Nein, weil vielleicht ist sie ja weiter hinten.
00:11:11Oder gar nicht, oder?
00:11:16Ja, aber es ist doch schönes Wetter.
00:11:18Warum ist sie dann nicht draußen?
00:11:21Wir starren hier wie im Zoo. Das ist peinlich, oder?
00:11:25Ja, aber es ist doch schönes Wetter.
00:11:27Warum ist sie dann nicht draußen?
00:11:30Wir starren hier wie im Zoo. Das ist peinlich, oder?
00:11:33Wir starren hier wie im Zoo. Das ist peinlich. Komm, lass uns gehen.
00:11:47Herr und Frau Born?
00:11:50So geht das nicht.
00:11:54Ich hatte Sie doch gebeten, im Auto zu warten.
00:11:57Entschuldigung.
00:11:59Kommen Sie. Sie dürfen zu Araceli.
00:12:01Das nächste Mal halten Sie sich besser an meine Anweisungen.
00:12:07Frau Kinn?
00:12:09So, nehmt die Teller. Ihr wisst ja wohin.
00:12:14Das ist Signora Sophia.
00:12:16Herr und Frau Born.
00:12:18Guten Tag.
00:12:20Ich habe Sie gar nicht zu früh erwartet.
00:12:22Die beiden wollten Araceli so schnell wie möglich kennenlernen.
00:12:25Na ja, unsere Araceli.
00:12:27Das ist ein ganz besonderes Kind.
00:12:30Sie ist so wohlerzogen und sozial.
00:12:33Achtet immer darauf, dass es allen anderen auch gut geht.
00:12:37Wird sie uns mögen?
00:12:39Was meinen Sie?
00:12:41Aber natürlich.
00:12:43Ich muss Ihnen aber auch sagen,
00:12:45sie ist ein ganz, ganz sensibles Kind.
00:12:48Ein Herz aus Gold.
00:12:51Verlangen Sie nicht zu viel.
00:12:54Verlangen Sie nicht zu viel.
00:12:59Ich habe ihr eine Puppe mitgebracht.
00:13:02Eine Puppe?
00:13:04Ach, ja.
00:13:10Wie tut sie das denn?
00:13:12Ach, Quatsch.
00:13:23Bitte.
00:13:33Hola.
00:13:36Hallo, Araceli.
00:13:41Da bist du ja.
00:13:44Ich bin Marlen.
00:13:48Das ist Henning.
00:13:50Hallo, meine Kleine.
00:13:52Schau mal.
00:13:54Ich habe dir was mitgebracht.
00:13:59Das ist für dich.
00:14:08War ich zu forsch?
00:14:10Ach.
00:14:12Ich...
00:14:14Ich habe mir das alles viel einfacher vorgestellt.
00:14:16Viel leichter.
00:14:18Ach, sie hatte richtig Angst.
00:14:20Ja, wir haben ihr doch keine Angst gemacht.
00:14:22Hoffentlich nicht.
00:14:24Meinst du, es fließt alles mitten in unsere Beurteilung ein?
00:14:26Was haben Sie denn mit ihr gemacht?
00:14:28Nichts. Überhaupt nichts.
00:14:30Wir haben sie überhaupt nicht berührt.
00:14:32Geschweige denn in den Arm genommen.
00:14:34Ich habe Ihnen doch gesagt, sie ist sehr sensibel.
00:14:36Sie müssen ganz behutsam sein.
00:14:38Dieses Kind ist ein bisschen verschlossen.
00:14:42Aber so schnell geht es natürlich auch nicht.
00:14:44Kommen Sie morgen wieder
00:14:46und sorgen Sie uns.
00:14:50Es ist wohl nicht so gut gelaufen.
00:14:52Was machen wir, wenn Araceli uns gar nicht spielt?
00:14:56Bei uns wird kein Kind gezwungen, zu Adoptiveltern zu gehen,
00:14:58die es nicht mag.
00:15:00In solch einem Fall findet die Adoption eben nicht statt.
00:15:04Es kann dauern, bis man ein Kind für sich gewinnt.
00:15:08Wichtig ist, dass Sie beide gemeinsam versuchen,
00:15:10sich dem Kind zu nähern.
00:15:12Versuchen Sie es morgen wieder.
00:15:14Das durchmachen ist noch einmal eine besonders schwierige Etappe.
00:15:18Nicht alle halten diese Anspannung aus.
00:15:30Wie wird es wohl sein, wenn sie größer ist?
00:15:32Was sein wird?
00:15:36Es ist, wenn wir uns nicht verstehen.
00:15:40Wenn wir ihr fremd bleiben.
00:15:42Was ist mit dem Training? Hast du Zweifel?
00:15:46Wir werden gute Eltern sein.
00:15:48Alles andere wird sich zeigen.
00:15:52Du hast recht.
00:15:56Ich wusste gar nicht, dass es in Chile so kalt ist.
00:15:58Wir gehen spazieren.
00:16:00Ist das nicht ein zu großer Schritt für den Anfang?
00:16:02Nein.
00:16:04Senora Sofia hat doch gesagt,
00:16:06die Kinder kommen nicht oft raus.
00:16:08Das wird ihr bestimmt gefallen.
00:16:10Das ist etwas Neues für sie.
00:16:12Ich hoffe.
00:16:16So, Araceli.
00:16:18Schau, da ist jemand,
00:16:20der mit dir spielen möchte.
00:16:22Buenas Dias, Araceli.
00:16:24Ma?
00:16:26Sagst du uns guten Tag?
00:16:34Was hat sie denn?
00:16:36Ich verstehe das nicht.
00:16:38Was machen wir denn falsch?
00:16:40Sie ist ein bisschen verschreckt.
00:16:42Vielleicht ist es besser,
00:16:44wenn sie morgen nicht kommt.
00:16:46Was?
00:16:48Vielleicht spürt sie ihre Erwartungshalte.
00:16:50Sie sind ihr fremd und das macht ihr Angst.
00:16:58Darf ich es nochmal versuchen?
00:17:00Nein, auf keinen Fall.
00:17:02Bitte.
00:17:04Ich brauche noch eine Chance.
00:17:06Wo könnte sie denn hingelaufen sein?
00:17:20Ich bin die Hanifi!
00:17:44Wer bist du denn?
00:17:46Wer bist du denn?
00:17:50Du hast recht. Ich würde auch erschrecken, wenn jemand Fremder mit mir spielen will.
00:17:59Ja
00:18:01Ich bin Marleen und ich komme von ganz weit her, um ein kleines Mädchen zu besuchen.
00:18:08So, woher kommst du denn?
00:18:11Aus Deutschland.
00:18:14Deutschland? Das kenne ich ja gar nicht.
00:18:18Schau mal.
00:18:21Hier.
00:18:23Hier ist die ganze Welt auf einem Ball.
00:18:29Hier. Da unten ist Chile. Da sind wir jetzt gerade. Und da
00:18:39da oben ist Deutschland. Das ist sehr weit weg.
00:18:44Aber da ist es auch wunderschön.
00:18:47Da kann ich ja hin hüpfen.
00:18:50Na, du kleiner Frechdachs.
00:18:53Da kann man doch nicht hin hüpfen.
00:18:55Das ist viel zu weit weg. Da kann man nur hinfliegen. Mit dem Flugzeug. Was meinst du?
00:19:02Ich könnte morgen wiederkommen und einen Puppenwagen mitbringen.
00:19:06Da setze ich dich rein und zeige dir die Stadt.
00:19:10Vielleicht schiebt dich auch jemand.
00:19:14Du meinst, Araceli könnte dich schieben? Na, dann frag sie doch.
00:19:22Du traust dich nicht?
00:19:28Willst du morgen mit uns kommen und den Puppenwagen schieben?
00:19:37Das dürfte eine Weile reichen.
00:19:44Ich habe inzwischen mal nach einem Puppenwagen gesucht.
00:19:49Und? Nichts.
00:19:53Und jetzt?
00:19:56Jetzt ist Bastelstunde.
00:20:07So habe ich mir das eigentlich nicht vorgestellt.
00:20:09Ist doch schön.
00:20:12Der Puppenwagen ist die Attraktion.
00:20:15Vielleicht haben sie morgen mehr Glück und können mit Araceli alleine spazieren gehen.
00:20:19Wenn Araceli erst mal bei uns ist, koche ich jeden Tag. Und ich mache viel Fisch, damit sie sich zu Hause fühlen.
00:20:28Weißt du, das sieht so eine Mischung aus. Aufgeweckt und traurig.
00:20:32Aber das ist nicht so.
00:20:35Das ist eine Mischung aus aufgeregt und traurig.
00:20:38Das ist eine Mischung aus aufgeregt und traurig.
00:20:41Das ist eine Mischung aus aufgeregt und traurig.
00:20:44Das ist eine Mischung aus aufgeregt und traurig.
00:20:46Weißt du, das sieht so eine Mischung aus. Aufgeweckt und traurig.
00:20:50Sicher auch ein bisschen misstrauisch.
00:20:53Auf jeden Fall weiß sie ganz genau, was sie will.
00:20:56Genau wie du.
00:20:59Oh, meine Stia.
00:21:02Sie hat schon den ganzen Morgen hier auf Sie gewartet.
00:21:07Ups, da müssen wir uns wohl beeilen.
00:21:10Danke, Signora Sofia.
00:21:12Adios.
00:21:13Adios.
00:21:14Gracias.
00:21:16Oh.
00:21:18Oh.
00:21:20Oh.
00:21:22Oh.
00:21:24Oh.
00:21:26Oh.
00:21:28Oh.
00:21:29Oh.
00:21:52Umdrehen.
00:21:54So ja.
00:21:56So.
00:21:58Soll ich dir die Schuhe ausziehen?
00:22:18Komm, so geht's besser.
00:22:24Soll ich dir die Schuhe ausziehen?
00:22:54Soll ich dir die Schuhe ausziehen?
00:23:01Komm, so geht's besser.
00:23:08Soll ich dir die Schuhe ausziehen?
00:23:17Ach, du bist ja ganz nass.
00:23:47Soll ich dir die Schuhe ausziehen?
00:24:17Willst du Asyl? Ich kauf dir ein Tier, ja?
00:24:32Keines, nur für dich. Welches willst du?
00:24:37Den Affen? Gut, der hält dich fest, wenn wir nicht da sind.
00:24:42Komm. Es geht ganz einfach.
00:24:47So, da bin ich aber gespannt.
00:24:52So, hier kommt der Kran.
00:25:01Kein Problem, du kriegst den, ja? Und wenn ich hier die ganze Nacht durchfische?
00:25:06Ich glaub, dir wird nicht reichen.
00:25:11Aber jetzt.
00:25:24Sie sind spät. Tut uns leid.
00:25:27Ich habe schon Signora Picotta angerufen, wo Sie nur bleiben.
00:25:32Oh, Rassili. Hast du Kupfi?
00:25:35Was? Du hast Kupfi? Sehen Sie, was sie angerichtet haben?
00:25:38So ein langer Tag. Viel zu anstrengend für das Kind.
00:25:41Aber wir waren doch nur am Strand.
00:25:42Signora Sofia, es tut uns leid. Es war so schön. Wir haben einfach die Zeit darüber vergessen.
00:25:45Bis morgen, Rassili. Bis morgen.
00:25:53Signora Picotta, wir haben uns bereits für unser Zu-spät-Kommen entschuldigt.
00:25:56Es ist alles geklärt. Wir kommen morgen wieder.
00:25:58Morgen geht nicht. Es gibt Probleme mit Ihren Unterlagen.
00:26:01Probleme? Was für Probleme?
00:26:08Für dich.
00:26:10Für mich? Danke. Danke.
00:26:15Buonas tardes.
00:26:16Buonas tardes.
00:26:18Den bring ich dir, wenn ich das nächste Mal wiederkomme.
00:26:24Statt Born steht Born in ihrem polizeilichen Führungszeugnis.
00:26:28Das wird vom Zentralregistern Santiago so nicht akzeptiert und muss neu beantragt werden.
00:26:32Das darf doch wohl nicht wahr sein.
00:26:34Das kann doch kein Problem sein. Ein Schreibfehler.
00:26:37Aber wir können Rassili doch trotzdem weiterhin besuchen.
00:26:40Das hat der Richter zu entscheiden und der ist erst wieder am Montag zu sprechen.
00:26:54Was machst du?
00:26:56Morgen dringend ein Tapetenwechsel.
00:26:59Das ist nicht überraschend.
00:27:01Habe ich vorhin im Vorbeigehen entdeckt.
00:27:04Und ist auch noch näher am Heim.
00:27:09Oh, der Blick entschädigt natürlich für die ganze Aufregung.
00:27:13Ja, das finde ich auch.
00:27:17Hoffentlich ist der Richter uns wohlgesonnen.
00:27:19Ja, hoffentlich.
00:27:21Ausgerechnet jetzt, wo Rassili uns akzeptiert, gibt es Schwierigkeiten mit unseren Unterlagen.
00:27:25Nein, das wird schon. Ich klemme mich gleich morgen früh ans Telefon.
00:27:35Was, und du willst wirklich nicht mit in die Stadt?
00:27:39Ich hatte noch auf Björns Rückruf wegen des polizeilichen Führungszeugnisses.
00:27:59Brauchen Sie Hilfe?
00:28:02Ja, ehrlich gesagt habe ich etwas die Orientierung verloren.
00:28:05Wo geht es denn bitte zum Hafen?
00:28:09Gegenfrage, was macht eine so hübsche Frau wie Sie ganz allein in Portomont?
00:28:14Sind Sie geschäftlich hier?
00:28:15Nein, mein Mann und ich wollen hier ein Kind aus dem Heim adoptieren.
00:28:20Ein sehr ehrenwertes Vorhaben.
00:28:22Wissen Sie, es gibt hier sehr viele Waisenkinder, die nun darauf warten adoptiert zu werden.
00:28:26Besonders gern von deutschen Eltern.
00:28:29Waren Sie schon in unserer Kirche?
00:28:31Nein.
00:28:32Eine der schönsten des gesamten Landes.
00:28:37Sind Sie religiös? Glauben Sie an die Gerechtigkeit Gottes?
00:28:44An seine Gerechtigkeit zu glauben fällt mir manchmal schwer.
00:28:49Die meisten Chilenen sind sehr gläubig, streng katholisch.
00:29:03Okay, und jetzt?
00:29:05Beten Sie, aber natürlich stumm.
00:29:08Manchmal hat sie ein offenes Ohr.
00:30:06Ach, das ist doch nicht zu fassen.
00:30:08Was ist denn los?
00:30:09Diese deutschen Behörden, für ein polizeiliches Führungszeugnis
00:30:12muss man persönlich vor Ort einen Antrag stellen.
00:30:14Ja, soll ich jetzt mal eben so hin und herfliegen, oder was?
00:30:16Hast du schon bei der deutschen Botschaft versucht?
00:30:19Ach, dafür ist jetzt zu spät.
00:30:21Komm, ich hab die Nase voll, lass uns was essen gehen.
00:30:27Ich fühl mich so ohnmächtig.
00:30:29Und alles nur, weil unser Name nicht richtig geschrieben ist.
00:30:32Henning, wir werden einen Weg finden.
00:30:34Wir müssen Geduld haben.
00:30:36Was sind schon ein, zwei Tage gegen all die Jahre davor?
00:30:39Aber jetzt, jetzt ist alles anders.
00:30:44Jetzt kennen wir Araceli.
00:30:47Sollen wir sie wegen eines blöden Schreibfehlers wieder verlieren?
00:30:50Marlene, am liebsten würde ich sie jeden Tag nur im Arm halten.
00:30:58Ich auch.
00:31:02Entschuldigung?
00:31:03Ja?
00:31:04Haben Sie auch Lachs?
00:31:05Nein, aber stattdessen empfehle ich Ihnen Robalo.
00:31:08Robalo?
00:31:10Ja, ein Edelfisch hier aus der Region.
00:31:12Wunderbar, dann probieren wir den.
00:31:14Ja.
00:31:17Es wird alles gut auf Araceli.
00:31:23Es wird alles gut auf Araceli.
00:31:48Hallo.
00:31:49Guten Morgen.
00:31:50Morgen.
00:31:51Gute Nachrichten.
00:31:52Der Richter verzichtet vorerst auf eine weitere Audienz
00:31:54und erlaubt, den Araceli weiterzusehen,
00:31:56bis die Sache mit dem Führungszeugnis geklärt ist.
00:31:58Das ist ja toll.
00:31:59Apropos, könnten Sie mir einen Kontakt zur Deutschen Botschaft herstellen?
00:32:01Ja, selbstverständlich.
00:32:02Ich hab das Handy mal auf.
00:32:03Ich geh schon mal.
00:32:08Hallo?
00:32:09Tut mir leid, aber ich habe heute überhaupt keine Zeit für Sie.
00:32:14Sie können gleich wieder nach Hause gehen.
00:32:16Einige der Kinder sind krank.
00:32:18Araceli auch?
00:32:19Ja, die auch.
00:32:20Was ist denn passiert?
00:32:21Ach, es geht eine Grippe um.
00:32:23Ich kann es Ihnen auch nicht erklären.
00:32:25Die Kinder brauchen mich.
00:32:27Kommen Sie einfach in den nächsten Tagen wieder oder rufen Sie an.
00:32:30Ja, aber können wir was tun?
00:32:32Nein, die größte Hilfe wäre wirklich, wenn Sie wegbleiben.
00:32:36Die Kinder können nicht noch mehr Aufregung gebrauchen.
00:32:39Ich werde die Grippe mit meinen guten alten Hausmitteln
00:32:41schon in den Griff kriegen.
00:32:47Oh.
00:32:50Senora Cecilia!
00:33:16Araceli.
00:33:18Hallo.
00:33:20Hallo, Araceli.
00:33:28Was ist denn nur meine Kleine?
00:33:35Hier.
00:33:39Hatte ich Sie nicht gebeten zu gehen?
00:33:42Wollen Sie etwa auch mit Grippe im Bett liegen?
00:33:44Ich wollte doch nur das Äffchen bringen.
00:33:47Senora Sofia, mir scheint das Fieber sehr hoch.
00:33:51Wollen Sie nicht lieber doch einen Arzt rufen?
00:33:54Wollen Sie mir jetzt noch Vorschriften machen?
00:33:56Ich weiß schon, was gut ist für die Kinder.
00:33:58Ich werde sie schon wieder auf die Beine kriegen.
00:34:00So, und jetzt gehen Sie,
00:34:02bevor ich wieder Senora Picotta rufen muss.
00:34:04Bis dann.
00:34:30Warum hast du denn nicht auf mich gewartet?
00:34:32Sie kann doch nicht von einem Tag auf den anderen
00:34:34so hohes Fieber haben.
00:34:36Wieso, was ist denn los?
00:34:38Araceli ist krank und andere Kinder auch noch.
00:34:40Angeblich haben sie Grippe.
00:34:42Vielleicht war sie einfach nur zu lange barfuß im Sand.
00:34:44Wir hätten ihr die Schuhe nicht ausziehen sollen.
00:34:46Meinst du, wir haben etwas falsch gemacht?
00:34:48Nein, ich will sehen, wie viele Kinder noch krank sind.
00:34:58Es sind wirklich nur ein paar Kinder draußen.
00:35:03Senora Sofia weiß schon, was sie tut.
00:35:06Das hoffe ich.
00:35:08Irgendwas stimmt da nicht.
00:35:10Komm, wir sorgen.
00:35:12Komm.
00:35:40Henning, Henning, wach auf!
00:35:56Vor den Kinderheimen stehen Krankenwagen.
00:35:58Henning!
00:36:08Senora Sofia!
00:36:10Senora Sofia!
00:36:12Senora!
00:36:27Fahren Sie in den Krankenwagen nach, schnell!
00:36:32Das darf jetzt nicht sein, bitte.
00:36:34Es ist doch gar nicht klar, ob Araceli dabei ist.
00:37:01Araceli!
00:37:03Das ist Araceli.
00:37:05Was ist denn passiert?
00:37:07Ich habe den Arzt angerufen und er hat gesagt,
00:37:09alle Kinder müssen sofort ins Krankenhaus.
00:37:11Über die Hälfte der Kinder sind krank.
00:37:13Was habe ich nur falsch gemacht?
00:37:15Nichts, gar nichts.
00:37:17Aber das Fieber, es steigt und steigt.
00:37:25Hallo?
00:37:27Entschuldigung, sind Sie der zuständige Arzt?
00:37:29Ja.
00:37:31Meine Tochter ist gerade eingeliefert worden.
00:37:33Araceli.
00:37:35Die Kinder stehen unter Quarantäne.
00:37:37Ich muss Sie bitten zu warten.
00:37:39Ja, aber ich muss wissen, was los ist.
00:37:41Es ist kein deutsches Kind dabei.
00:37:43Wir sind die Adoptiveltern.
00:37:45Das heißt, das Verfahren läuft noch.
00:37:47Es tut mir leid.
00:37:49Bitte, das Kind ist uns schon so gut wie zugesprochen.
00:37:51Können Sie nicht eine Ausnahme machen?
00:37:53Nein, Sie sind nicht verwandt.
00:37:55Ich kann Sie nicht zu ihr lassen.
00:37:57Dann sagen Sie mir wenigstens, was sie hat.
00:37:59Eine Hirnhautentzündung.
00:38:01Aber man hat mir gesagt, das ist nur eine leichte Grippe.
00:38:03Ich muss mich jetzt wirklich um die Kinder kümmern.
00:38:05Gehen Sie nach Hause.
00:38:07Sie können hier nichts machen, Marlene.
00:38:09Verdammt, ich kann Sie doch nicht im Stich lassen.
00:38:29Sie sind immer noch hier.
00:38:31Wie geht es Araceli und den anderen Kindern?
00:38:35Kommen Sie, einen Wunsch kann ich Ihnen heute noch erfüllen.
00:39:29Es tut mir leid.
00:39:31Es tut mir leid.
00:39:33Es tut mir leid.
00:39:35Es tut mir leid.
00:39:37Es tut mir leid.
00:39:39Es tut mir leid.
00:39:41Es tut mir leid.
00:39:43Es tut mir leid.
00:39:45Es tut mir leid.
00:39:47Es tut mir leid.
00:39:49Es tut mir leid.
00:39:51Es tut mir leid.
00:39:53Es tut mir leid.
00:39:55Es tut mir leid.
00:39:57Es tut mir leid.
00:40:05Wie geht es Ihnen?
00:40:07Immer noch unverändert.
00:40:09Aber sie geben ihr jetzt ein starkes Antibiotikum.
00:40:11Und hoffen, dass es bald besser wird.
00:40:15Zum Glück.
00:40:17Komm.
00:40:27Untertitel der Amara.org-Community
00:40:57Es gibt keine guten Neuigkeiten. Die Kinder schweben in Lebensgefahr.
00:41:01Lebensgefahr?
00:41:02Ja, die Medikamente schlagen nicht an. Ich weiß auch nicht, warum. Wir geben natürlich nicht auf.
00:41:05Aber Sie hatten doch vorher alles im Griff. Und jetzt sprechen Sie plötzlich von Lebensgefahr?
00:41:09Wir tun hier alle unser Bestes, ja?
00:41:12Aber wie kann das sein?
00:41:14Was denken Sie eigentlich? Wir arbeiten auf dieser Station zu Zehn daran, dass es den Kindern so schnell wie möglich wieder gut geht.
00:41:20Also, vertrauen Sie uns, ja? Und verzeihen Sie den lauten Ton, aber mir gehen jetzt auch langsam die Nerven durch.
00:41:28Dr. Ferren!
00:41:31Schlägt es bei allen Kindern nicht an?
00:41:34Ja.
00:41:35Aber wie kann das sein, dass die Kinder gegen das Antibiotikum resistent sind? Ich verstehe das nicht.
00:41:40Nicht die Kinder sind resistent, der Erreger.
00:41:43Ja, aber wenn der Erreger resistent ist, dann muss er mit dem Antibiotikum in Berührung gekommen sein.
00:41:48Bei einer früheren Erkrankung der Kinder zum Beispiel.
00:41:51Dann müsste es sich aber um eine hohe Dosis gehandelt haben.
00:41:53Aber die Kinder sind doch gerade mal sechs, sieben Jahre alt. Werden denn hier Antibiotika so leichtfertig verschrieben?
00:41:59Ganz im Gegenteil, meist fehlt das Geld.
00:42:01Wie kann das denn sein?
00:42:03Es ist mir selbst ein Rätsel.
00:42:10Senora Picotta will uns sprechen.
00:42:12Ach, was will die denn schon wieder?
00:42:14Ja, Marlene, wir sind auf Sie angewiesen.
00:42:16Ich muss aber noch mal ins Kinderheim.
00:42:18Warum vertraust du nicht einmal den anderen? Die werden schon herausfinden, woran es liegt.
00:42:21Du kannst jetzt nicht gehen, unser Kind liegt da drin schwer krank.
00:42:23Deswegen muss ich was tun. Ich kann nicht warten.
00:42:26Du verbaust uns mit deiner Sturheit noch die ganze Adoption.
00:42:28Lass dir doch ihren Part machen und wir machen unseren.
00:42:30Ja, und der bedeutet nichts anderes als warten.
00:42:33Henning, hier stimmt was nicht.
00:42:36Die Antibiotika wirken bei den Kindern nicht.
00:42:38Und niemand weiß, welches Mittel ihnen sonst helfen könnte.
00:42:41Ach, und du, Frau Schlaumeier, willst das herausfinden, ja?
00:42:43Meinst du nicht, der Arzt schafft das auch ohne dich?
00:42:45Nein, da kommt da extra Frau Born aus Deutschland, die ihm sagen muss, wo es lang geht.
00:42:49Marlene, bleib hier!
00:42:57Senora Sofia.
00:43:00Senora Sofia.
00:43:04Sie müssen mir helfen.
00:43:07Haben die Kinder vor dieser Erkrankung schon mal Antibiotika bekommen?
00:43:11Antibiotika?
00:43:13Sie haben Vorstellungen. Wissen Sie, was das kostet?
00:43:17Wir behandeln hier nach ganz traditionellen Methoden, teilweise noch nach unseren Großmüttern.
00:43:22Mit Pflanzen, aber nicht mit Antibiotika. Nein.
00:43:26Aber irgendwoher muss diese Resistenz gegen das Antibiotikum doch kommen.
00:43:30Ich bin seit 30 Jahren hier. Ich kenne jedes Kind, das hier ein- und ausgegangen ist.
00:43:36Das glaube ich Ihnen, aber was nehmen die Kinder normalerweise immer wieder in großen Mengen zu sich?
00:43:43Was essen sie? Was trinken sie?
00:43:46Kakao? Tee?
00:43:49Das Wasser. Das Wasser.
00:43:52Das Wasser ist gut.
00:43:55Senora Sofia, ich muss einfach alle Möglichkeiten ausschöpfen.
00:43:59Haben Sie eine kleine Flasche für mich? Ich möchte gerne eine Probe entnehmen.
00:44:03Es ist gutes Wasser. Nein. Nachher kriege ich noch Ärger mit der Gesundheitsbehörde wegen der alten Leitungen.
00:44:09Nein. Bitte, Senora Sofia. Es ist wichtig.
00:44:30Entschuldigung.
00:44:33Ich bin schon wieder.
00:44:36So langsam machen Sie mir Angst.
00:44:39Soll ich Ihnen vielleicht noch einen Kaffee holen? Oder rauchen Sie eine Zigarette vielleicht?
00:44:45Nein, danke.
00:44:49Könnten Sie dieses Wasser bis heute Abend im Labor untersuchen lassen?
00:44:55Es ist das Trinkwasser aus dem Heim.
00:44:58Aha. Ich verstehe.
00:45:01Ich bewundere Ihr Engagement. Aber ich weiß nicht, wie Sie sich das vorstellen.
00:45:06Das Labor ist geschlossen. Wir haben Wochenende.
00:45:09Alle haben Überstunden gemacht. Wir müssen auch mal ausschlafen.
00:45:12Bis wann könnte das Wasser untersucht sein?
00:45:14Zwei Tage. Schneller geht's nicht.
00:45:16Bis dahin ist es vielleicht schon zu spät.
00:45:18Könnte ich Sie überreden, mir den Schlüssel fürs Labor zu geben?
00:45:21Zu Hause mache ich sowas täglich.
00:45:24Ich bin MTA.
00:45:26In einer Stunde müsste ich das Ergebnis vorlegen haben.
00:45:30Das ist schnell. Kommen Sie.
00:45:51Und?
00:45:53Keine Spur von Antibiotika.
00:45:56Es ist wirklich einwandfreies Trinkwasser.
00:45:59Trotz der alten Leitungsrohre.
00:46:03Ich komme einfach nicht drauf, was die Kinder zu sich genommen haben.
00:46:26Beep. Beep. Beep.
00:46:45Da ist sie ja, die Mama.
00:46:47Signora Picotte hat Dich vermisst.
00:46:49Ich habe recherchiert.
00:46:51Und haben Dich Deine Recherchen weitergebracht?
00:46:55Irgendetwas habe ich übersehen.
00:46:58Wahrscheinlich nur eine Kleinigkeit.
00:47:00Aber das ist ja immer so.
00:47:02Auf die einfachsten Dinge kommt man nicht.
00:47:04Marlene, ich reiße mir hier die Beine aus, um unser kleines Glück zu retten.
00:47:07Und Du, Du ziehst durch die Gegend und spielst Detektiv.
00:47:09Jetzt lass uns nicht streiten, bitte.
00:47:16Vielleicht muss ich ja nur wieder an den Anfang zurück.
00:47:20Du kannst es nicht lassen, oder?
00:47:23Was haben die Kinder regelmäßig zu sich genommen?
00:47:36Als ich vor 30 Jahren hierher kam, gab es nichts außer einem Haufen Dreck.
00:47:42Wir haben gesehen, wie viel Elend es in der Stadt gibt.
00:47:46Und wie viele Kinder auf der Straße leben.
00:47:49Ich habe die Leute motiviert.
00:47:51Und alle haben geholfen, das hier mit aufzubauen.
00:47:56Als Araceli vor zwei Jahren hier abgegeben wurde,
00:48:00kam sie mir gleich in die Arme gelaufen
00:48:04und hat sich sofort wie zu Hause gefühlt.
00:48:11Gibt es heute eigentlich gar keinen Lachs?
00:48:14Nein.
00:48:16Aber morgen kriegen sie wieder Lachs.
00:48:19Da ist alles drin, was ein Kind braucht.
00:48:22Wir wollen doch nur das Beste für die Kinder.
00:48:26Dass sie groß und stark werden.
00:48:28Auch die kleine Araceli, unser kleiner Engel.
00:48:32Wissen Sie, was Araceli heißt?
00:48:34Nein.
00:48:36Himmelsalter.
00:48:40Wollen Sie mitessen?
00:48:42Nein.
00:48:44Nein.
00:48:46Nein, danke.
00:48:48Ich muss noch.
00:48:50Danke, Signora Sofia.
00:48:57Buenos Dias.
00:48:59Salmon?
00:49:01Lachs?
00:49:03Haben Sie Lachs?
00:49:05Salmon?
00:49:08Guten Tag, schöne Frau.
00:49:10Wollen Sie frischen Fisch kaufen?
00:49:12Wie, Lachs?
00:49:14Äh, nein.
00:49:16Damit kann ich leider nicht dienen.
00:49:18Aber ich hätte schönen Kongrio da,
00:49:20heute Morgen ganz frisch gefangen.
00:49:22Na, wäre der nicht was?
00:49:24Außerdem kann ich Ihnen noch einen schönen Zandoya anbieten.
00:49:27Der schmeckt auch sehr gut.
00:49:29Ganz zartes Rosa-Fleisch.
00:49:31Sehr lecker.
00:49:33Schön, aber ich komme aus Deutschland
00:49:35und ich bin eigentlich gar keine so gute Köchin.
00:49:38Aber mit Lachs, da kenne ich mich aus.
00:49:40Haben Sie ein Filet oder so?
00:49:42Nein, habe ich leider nicht.
00:49:44Wann kommt denn die nächste Lieferung?
00:49:46Ah, das ist schwer zu sagen, Signora.
00:49:48Das liegt im Ermessen der Züchter.
00:49:50Das wissen wir vorher nie.
00:49:52Gut, dann komme ich morgen wieder.
00:49:54Ja, ja, kommen Sie morgen wieder.
00:49:56Aber ich kann Ihnen nichts garantieren.
00:49:58Signor?
00:50:00Pardon.
00:50:02Können Sie mir sagen,
00:50:04warum es hier plötzlich überall keinen Lachs mehr gibt?
00:50:07Ja, wir essen hier lieber qualitativ hochwertigen Fische.
00:50:11Ja, aber gegen Lachs ist doch nichts einzuwenden.
00:50:16In Deutschland wird viel Lachs gegessen.
00:50:20Ich weiß, unsere Lachsfarmen hier exportieren viel nach Europa,
00:50:23aber hören Sie,
00:50:25was man uns hier als Lachs andrehen will,
00:50:28würden Sie in Deutschland als Gammelfisch bezeichnen.
00:50:31Oft schon Tage alt und nur schlecht gekühlt.
00:50:34Es gibt also eine Lachsfarm hier in der Nähe?
00:50:37Ja, gar nicht weit weg und sogar eine ziemlich große.
00:50:41Unser Küstengewässer ist anscheinend ideal dazu.
00:50:44Sie gehört Signor Orutava Fuertu.
00:50:47Na ja, und das heißt,
00:50:49er macht einen ganz schönen Haufen Geld damit.
00:50:52Obwohl der Fisch hier gar nicht heimisch ist.
00:50:54Solange er sich vermehrt, interessiert das jedoch niemanden.
00:50:57Bloß vielleicht ein paar Tierschützer,
00:50:59die sich aufregen, dass die Netze etwas zu klein sind.
00:51:02Dann ist der Fisch auch sehr krankheitsanfällig.
00:51:05V.a. wenn er auf engstem Raum gehalten wird.
00:51:08Benutzt man dann auch Antibiotika?
00:51:14Hey, Signor!
00:51:16Signor!
00:51:32Warte, warte!
00:52:03Hallo!
00:52:05Sie sind es, hallo.
00:52:07Ich würde gerne eine kleine Bootstour machen.
00:52:09Verstehe.
00:52:11Also, das Tourismusbüro finden Sie da hinten links,
00:52:14gleich um die Ecke.
00:52:16Ja, ja, ja.
00:52:18Ich würde gerne eine kleine Bootstour machen.
00:52:21Verstehe.
00:52:23Also, das Tourismusbüro finden Sie da hinten links,
00:52:26gleich um die Ecke.
00:52:28Ja, ja, ja.
00:52:30Also, das Tourismusbüro finden Sie da hinten links,
00:52:33gleich um die Ecke.
00:52:35Wissen Sie, was da sogar angeboten wird?
00:52:37Whale-Washington.
00:52:39Aber heute ist geschlossen.
00:52:41Ja.
00:52:43Leider.
00:52:45Ich würde aber lieber mit Ihnen fahren.
00:52:47Sie sind doch von hier und kennen das Meer.
00:52:50Es gibt eine Lachsfarm hier in der Nähe.
00:52:53Bitte helfen Sie mir.
00:52:56Sie sind der Kinder wegen hier, nicht wahr?
00:52:59Ja.
00:53:01Ich habe beim Bau des Heims mitgeholfen.
00:53:03Wie geht es den Kindern?
00:53:05Nicht gut.
00:53:07Es kann sein, dass sie sterben.
00:53:10Das tut mir leid.
00:53:14Komm, hilf mir mal.
00:53:26Bitte.
00:53:28Bitte.
00:53:30Kann mich jemand von Ihnen zur Lachsfarm fahren?
00:53:34Es arbeitet doch bestimmt jemand von Ihnen
00:53:37auf der großen Lachsfarm in der nächsten Bucht.
00:53:40Es ist schon merkwürdig, oder?
00:53:43Dass es im ganzen Ort von einem Tag auf den anderen
00:53:46plötzlich keinen Lachs mehr gibt.
00:53:48Warum denn nur?
00:53:50Vielleicht, weil die Kinder aus dem Heim krank geworden sind?
00:53:53Verschwinden Sie!
00:53:55Es werden doch Antibiotika in der Fischzucht verwendet, oder?
00:53:58Nein!
00:54:00Sind euch die Kinder alle egal?
00:54:02Ist euch egal, wenn sie sterben?
00:54:04Senora, ich gebe Ihnen den guten Rat, verschwinden Sie.
00:54:11Setzen Sie sich doch bitte zu mir.
00:54:13Ach, Sie. Wir kennen uns doch.
00:54:16Danke.
00:54:18Endlich mal wieder.
00:54:21Endlich mal jemand, der mit mir spricht.
00:54:27Trinken Sie ein Glas Wein mit mir?
00:54:31Das ist ein ganz edler Tropfen.
00:54:34Die Seele unseres Landes ist darin verborgen.
00:54:37Und seine Schönheit.
00:54:39Sie haben doch sicher gehört,
00:54:41dass die Kinder aus dem Heim krank geworden sind.
00:54:44Ich bin der festen Überzeugung,
00:54:46dass Ihre Resistenz gegen das Antibiotikum
00:54:49von den Lachsen kommt.
00:54:56Versetzen Sie sich doch mal in die Lage dieser Männer.
00:54:59Viele haben früher ihr Geld als Fischer verdient.
00:55:02Heute sind die Lachsfarmen Ihre einzige Einnahmequelle.
00:55:05Ich brauche einen Lachs zur Analyse.
00:55:07Aber ich komme nicht dran.
00:55:11Das mit den Kindern tut mir wirklich sehr leid.
00:55:14Ich werde Spenden für Medikamente sammeln.
00:55:17Das ist eine nette Geste, aber das allein wird nicht reichen.
00:55:21Ich muss jetzt los.
00:55:25Es hat mich sehr gefreut, Sie wiederzusehen.
00:55:28Hoffentlich nicht zum letzten Mal.
00:55:42Sie machen sich hier sehr unbeliebt mit Ihrer Fragerei.
00:55:45Das weiß ich, aber ich brauche den Lachs.
00:55:48Die Leute, denen die Zuchtfarmen gehören, sind sehr mächtig.
00:55:51Gegen die haben Sie keine Chance.
00:55:53Außerdem sind die Zuchtfische von enormer wirtschaftlicher Bedeutung.
00:55:56Was haben Sie als Fischer davon?
00:55:58Ach, natürlich nichts. Was denken Sie denn?
00:56:00Früher war das Meer hier reich an Fischen,
00:56:02aber der Bestand ist dramatisch zurückgegangen.
00:56:04Es lohnt sich ja kaum noch rauszufahren.
00:56:07Vielleicht können wir ja gemeinsam etwas dagegen tun.
00:56:10Nein, nein, nein.
00:56:12Dabei will ich nicht auch noch verlieren.
00:56:14So denken wahrscheinlich alle.
00:56:16Und die Kinder sind Ihnen völlig egal.
00:56:36Ja, sieht man dich auch noch mal.
00:56:38Was ist denn los?
00:56:40In ein paar Tagen ist mein Urlaub zu Ende und nichts passiert.
00:56:43Dafür kann ich nun wirklich nichts.
00:56:45Signora Picotta hat dich gesehen.
00:56:47In netter Begleitung.
00:56:49Unten in der Bodega am Hafen.
00:56:51Wirft natürlich ein tolles Licht auf unsere Ehe
00:56:53und uns als Adoptiveltern.
00:56:55Henning, da ist nichts.
00:56:57Ich habe diesen Mann doch nur wegen der Lachsfarm befragt.
00:57:00Ich muss irgendwie an Lachs rankommen.
00:57:03Wahrscheinlich sind die Kinder wegen dem ganzen Lachs
00:57:05gegen die Antibiotika resistent geworden.
00:57:07Du spinnst ja, so viel Lachs kann man überhaupt nicht essen.
00:57:10Oh, Doktor!
00:57:12Entschuldige.
00:57:14Doktor!
00:57:25Wie geht es den Kindern?
00:57:27Nicht besonders gut.
00:57:29Sie hätten es doch wissen müssen.
00:57:32Sie müssen zumindest eine Ahnung gehabt haben,
00:57:35dass der Lachs die Ursache für die Resistenz gegen das Antibiotikum ist.
00:57:39Es ist doch so, oder nicht?
00:57:42Ich konnte nicht wissen, dass die Kinder fast täglich Lachs zu sich nehmen.
00:57:45Doktor Ferren!
00:57:47Auf welcher Seite stehen Sie?
00:57:49Auf der der Lachs züchtet oder wollen Sie den Kindern helfen?
00:57:52Wenn ich herausfinden würde,
00:57:55welche Antibiotika auf den Lachsfarmen verfüttert werden,
00:57:58dann müsste ich doch eine Chance haben,
00:58:01ein anderes Antibiotikum für die Kinder zu benennen.
00:58:04Oder nicht?
00:58:06Ja, es wäre eine Möglichkeit.
00:58:08Ja.
00:58:10Die Lachsfarmen hierzulande verwenden zum Teil im Vergleich zu Europa
00:58:13die über zweihundertfache Menge an Antibiotika.
00:58:15Die über zweihundertfache?
00:58:17Da muss man doch das Handwerk legen.
00:58:20Es gibt schon klare Richtlinien für das Zufüttern von Medikamenten in der Lachstucht,
00:58:24aber es hält sich keiner dran.
00:58:26Und die Gesetzesfütter trauen sich nicht, die Verstöße zu melden.
00:58:29Ja. Und deshalb sollen wir einfach wegschauen.
00:58:32Wollen Sie die Kinder einfach sterben lassen?
00:58:35Sie fahren mich jetzt sofort zu dieser Lachsfarm von Orotava, Puerto.
00:58:39Sind Sie wahnsinnig, Frau Born?
00:58:41Ich weiß gar nicht, wie Sie sich das vorstellen.
00:58:43Man kann da nicht so einfach hinfahren.
00:58:45Das kostet mich meinen Job.
00:58:47Es geht hier um die Kinder.
00:58:55Ich werde Ihnen die Adresse aufschreiben.
00:58:58Aber Sie müssen mich ab jetzt daraus halten.
00:59:02Wenn rauskommt, dass ich Ihnen geholfen habe,
00:59:04dann wird er nicht nur die ganze Klinik hier schließen lassen.
00:59:06Er wird noch mehr tun.
00:59:09Orotava, Puerto, ist ein sehr einflussreicher Mann.
00:59:18Seien Sie vorsichtig.
00:59:28Was machst du denn so früh morgens?
00:59:32Ich möchte ein paar Fotos machen.
00:59:36Ja.
00:59:38Senora Picotta.
00:59:40Das ist ja erfreulich. Ja, ja, wir kommen nachher gern zu Ihnen.
00:59:43Du glaubst es nicht, das polizeiliche Führungszeugnis ist da.
00:59:46Es muss jetzt nur noch übersetzt und beglaubigt werden.
00:59:48Wir sollen nachher zu ihr ins Büro kommen.
00:59:50Tut mir leid, ich kann nicht.
00:59:52Erfinde irgendeine Ausrede, ich kann nicht.
00:59:54Tut mir leid.
00:59:55Was?
00:59:58Wenn es jetzt mit der Adoption nicht klappt,
01:00:00es ist allein deine Schuld.
01:00:04Marlene!
01:00:27Marlene!
01:00:57Marlene!
01:01:27Marlene!
01:01:57Marlene!
01:02:27Marlene!
01:02:57Seht zu, dass ihr mit dem Verladen fertig werdet.
01:03:27Seht zu, dass ihr mit dem Verladen fertig werdet.
01:03:57Hey, was war denn das?
01:04:21Was denn?
01:04:22Das Geräusch.
01:04:23Ich habe nichts gehört.
01:04:24Lass uns mal nachsehen.
01:04:41Was machen Sie denn da?
01:04:43Hey, stehen bleiben!
01:04:51Schatzi, los, hierher!
01:04:52Schnapp sie und bring sie zum Rotawa-Puerto!
01:05:23Jetzt sind Sie bestimmt ein wenig überrascht, nicht wahr?
01:05:29Si.
01:05:31Einen Kaffee für die Dame, bitte.
01:05:34Ihnen gehört das alles hier.
01:05:37Sie sind der Besitzer der Lachsfarbe.
01:05:39Sie sind Rotawa-Puerto.
01:05:46Ignacio für meine Freunde.
01:05:51Sie sehen einfach umwerfend aus.
01:05:55Hinsetzen.
01:06:01Sie verstehen es einer Frau, Komplimente zu machen.
01:06:03Aber deswegen bin ich nicht hier.
01:06:07Aber Sie können sich vielleicht denken, warum ich hier bin.
01:06:12Nein, nicht die leiseste Ahnung.
01:06:15Natürlich hege ich die Hoffnung, Sie sind nur meinetwegen gekommen.
01:06:18Weil Sie immer an mich denken mussten.
01:06:22Wo ist denn eigentlich Ihr Mann?
01:06:25Der ist im Krankenhaus bei unserer Tochter.
01:06:29Wie Sie wissen, ist sie schwer erkrankt.
01:06:34Ehrlich, das mit den Kindern tut mir leid und geht mir sehr nah.
01:06:37Aber ich kann Ihnen nicht helfen.
01:06:40Und ich versichere Ihnen, dass wir keine Antibiotika verfüttern.
01:06:44Das wäre ja auch gegen das Gesetz.
01:06:46Glauben Sie, ich würde durch so einen Missbrauch meine Firma aufs Spiel setzen?
01:06:50Wenn Sie mir jetzt gesagt hätten, Sie verfüttern nur wenig Antibiotika,
01:06:53dann hätte ich Ihnen vielleicht geglaubt.
01:06:55Aber gar keines.
01:06:58Eine konventionelle Fischzucht kommt heutzutage ohne Antibiotika nicht mehr aus.
01:07:02Aber das wissen Sie wahrscheinlich besser als ich.
01:07:08Wie können Sie zulassen, dass die Kinder sterben?
01:07:14Sie sind eine wunderhübsche Frau.
01:07:17Sind in Deutschland eigentlich alle Frauen so hartnäckig wie Sie?
01:07:21Lenken Sie nicht ab.
01:07:24Wollen Sie nicht ans Telefon?
01:07:43Ich möchte mich zu meinem Kind.
01:07:46Ja, ich weiß.
01:07:49Sie werden bei Gericht erwartet.
01:07:53Aber ich könnte mit dem Richter reden.
01:07:56Dann gäbe es bei der Adoption eines anderen Kindes keinerlei Schwierigkeiten.
01:08:02Und außer uns Zweien würde keiner davon erfahren.
01:08:08Das war dann unser erstes kleines Geheimnis.
01:08:15Ich halte nichts von Geheimnissen.
01:08:18Ich bin für die Wahrheit.
01:08:22Wenn Sie mich jetzt bitte...
01:08:24Ich glaube, es ist besser, Sie bleiben noch ein wenig.
01:08:28Senor Ignacio?
01:08:30Telefon für Sie, es ist dringend.
01:08:37Entschuldigen Sie mich. Nur für einen Moment.
01:08:51Senor Morales ist dran.
01:08:55Ja. Ja.
01:09:01Nein. Nein.
01:09:09Hey!
01:09:12Lass sie gehen.
01:09:18Geh zum Schiff, die Fässer müssen weg.
01:09:40Henning, Henning, wozu braucht man Kristallviolett und Malachitgrün?
01:09:45Wieso?
01:09:46Ich habe auf der Lachsfarm Fässer mit der Aufschrift Kristallviolett und Malachitgrün gefunden.
01:09:51Im Allgemeinen zur Bekämpfung von Pilzen.
01:09:53Mit den Chemikalien reinigen Sie hier die Käfige und Netze, in denen der Lachs gezüchtet wird.
01:09:57Die Pestizide richten erhebliche Umweltschäden an.
01:10:00Kann ich mal telefonieren?
01:10:02Wen willst du jetzt anrufen?
01:10:05Die Polizei.
01:10:31Aus der Traum, aus und vorbei.
01:10:34Der Richter hat für morgen früh einen Termin angesetzt, um ganz offiziell mitzuteilen, dass er unseren Adoptionsantrag ablehnen wird.
01:10:40Du kannst ja gern Widerspruch einlegen, das ist ja deine Stärke.
01:10:42Aber mir reicht's.
01:10:44Ich werde nicht noch meinen Job riskieren.
01:10:46Das Einzige, was mir noch bleibt.
01:10:49Und was wird aus den anderen Kindern?
01:10:52Wir dürfen jetzt nicht nur an Araceli denken.
01:10:54Das ist wieder typisch. Dir geht's gleich um die ganze Welt.
01:10:56Aber das hatten wir bereits. Es ist vorbei!
01:11:05Bon?
01:11:17Araceli?
01:11:47Araceli?
01:12:16Araceli?
01:12:36Es ist gut, dass Sie jetzt füreinander da sind.
01:12:40Aber ich bin doch der Richter hier mit Gefühl und räumt Ihnen die Chance auf ein anderes Kind ein.
01:12:47Ich will kein anderes Kind.
01:12:50Marlene, du hast das Richtige getan und du musst weitermachen.
01:12:53Ab jetzt werde ich dich dabei unterstützen, so gut ich kann.
01:12:57Vielleicht haben wir wirklich noch eine Chance.
01:13:02Ich bleib bei dir.
01:13:05Kein anderes Kind.
01:13:07Kein anderes Kind.
01:13:17Senora Picotta, darf ich Sie um etwas bitten?
01:13:19Selbstverständlich. Was kann ich für Sie tun?
01:13:21Wie Sie sehen, nimmt das meine Frau alles sehr mit.
01:13:23Wäre es möglich, dass Sie beim Richter ein gutes Wort für uns einlegen und den morgigen Termin verschieben?
01:13:26Natürlich. Das verstehe ich gut.
01:13:28Ich werde versuchen, auf den Richter einzuwirken.
01:13:30Danke.
01:13:59Sie wollen tauchen, oder?
01:14:00Ich bin mal im Urlaub getaucht.
01:14:08Das hier?
01:14:09Das.
01:14:17Sie wollen doch nicht etwa mit dieser Lustschale zur Lachswamm rausfahren?
01:14:21Was schlagen Sie vor?
01:14:27Kommen Sie und nehmen Sie Ihr Zeug mit.
01:14:57Es geht immer auf Kosten der Schwächsten, aber ich finde, es reicht jetzt.
01:15:12So kann ich wenigstens einen kleinen Teil dazu beitragen, dass das endlich aufhört.
01:15:16Danke.
01:15:19Hier vor der Küste liegen die letzten Brutstätten der Blauwale.
01:15:23Leider bekommt man sie immer seltener zu Gesicht.
01:15:26Lassen Sie mich raten. Kristall, Violett und Malachitgrün.
01:15:31Es kommt von den Pestiziden.
01:15:33Ja, genau. Anders kriegen Sie die dicke Schicht aus Futterresten und Exkrementen unter den Netzen einfach nicht weg.
01:15:40Die Leute haben Angst, dass die Wale eines Tages gar nicht mehr kommen.
01:15:44Das wäre sehr schlimm.
01:15:48Und die Regierung?
01:15:51Die ist gut geschmiert und zieht einfach weg.
01:15:55Sie wird hinters Licht geführt, wie man ja gesehen hat.
01:15:59Und Leute wie Ignacio Rotava-Fuerto machen das große Geld daraus?
01:16:03Ja.
01:16:06Was würde passieren, wenn man herausfinden würde, welche Unmengen von Antibiotika er für seine Lachszucht verwendet?
01:16:12Er würde seine Lizenz verlieren und viele andere mit ihm auch.
01:16:20Wir sind gleich da. Ist das Messer auch scharf?
01:16:23Ja, das ist es.
01:16:24Gut, also ich habe mir Folgendes überlegt.
01:16:26Ich werde ein wenig im Kreis herumfahren und die Wachen ablenken.
01:16:29Alles klar? Und jetzt ab ins Wasser, schnell!
01:17:54Hey Alter, was hast du denn da vor?
01:18:18Wonach sieht es denn aus? Was hat ein alter Fischer auf offener See wohl vor?
01:18:22Fischen natürlich, was sonst?
01:18:23Du kannst fischen, aber nicht so dicht an den Lachsnetzen. Los, fahr weiter weg!
01:18:28Eine Frage! Ist dir schon aufgefallen, dass eure Netze kaputt sind?
01:18:31Eure Lachse schwimmen ja alle davon. Da ist sie nur!
01:19:00Also das nenne ich ja mal einen tollen Fang.
01:19:18Ah, danke. Ohne Sie hätten wir das nie geschafft.
01:19:27Noch nie hat mir die Arbeit so viel Spaß gemacht wie heute.
01:19:33Schnell! Wie lange braucht ihr für die Analyse?
01:19:36Wahrscheinlich die ganze Nacht.
01:19:38Der Lichter hat sich nicht erreichen lassen. Es bleibt bei dem Termin.
01:19:40Morgen früh um acht. Schaffen Sie es bis dahin?
01:19:42Ich versuche es, was ich kann.
01:20:11Ich kann Ihre Frau nirgends finden.
01:20:13Sie hat sich noch ein wenig hingelegt vor der Audienz beim Richter.
01:20:18Ja, ich würde mich gerne auch noch umziehen. Treffen wir uns gleich beim Gericht?
01:20:21Ich kann gerne auf Ihre Frau und Sie warten.
01:20:23Danke, das ist nicht nötig. Wirklich nicht. Also bis gleich.
01:20:40Wie ist es? Wir haben noch eine knappe Dreiviertelstunde.
01:20:43Das werde ich nicht schaffen. Ich konnte das passende Antibiotikum noch nicht ermitteln.
01:20:50Was ist mit Araceli? Wie viel Zeit haben wir noch?
01:20:52Je eher Sie es haben, desto besser. Jede Minute zählt.
01:20:55Am besten geht es schon mal vor.
01:20:57Ihr müsst den Richter und Signora Picotta hinhalten.
01:21:00Kommen Sie, Ihre Frau schafft das schon. Sie ist gut.
01:21:02Ich weiß, aber ich weiß nicht, ob ich es schaffe, den Richter hinzuhalten. Mach's gut.
01:21:10Unter Pünktlichkeit versteht man etwas anderes.
01:21:14Bleibt denn Ihre Frau?
01:21:17Ich bitte um Verzeihung. Sie wollte noch etwas besorgen.
01:21:47Das lasse ich mir nicht bieten. So geht das nicht.
01:21:58Entschuldigung. Hier, ich habe das Ergebnis. Gegen dieses Antibiotikum besteht keine Resistenz.
01:22:06Ich werde die Medikation sofort bestellen.
01:22:10Jetzt habe ich aber genug. Ihr Verhalten ist unglaublich, Signora Bonn.
01:22:15Glauben Sie etwas? Sie können hier tun und lassen, was Sie wollen.
01:22:19Woher nehmen Sie das Recht, sich in Dinge einzumischen, die Sie nichts angehen, und angesehene Bürger in Misskredit zu bringen?
01:22:24Es tut mir leid, Marlene. Ich musste es sagen. Ich hatte keine...
01:22:26Du hast ihm alles...
01:22:33Ich weiß, ich habe mich in Ihren Augen nicht richtig verhalten.
01:22:39Und ich kann verstehen, wenn Sie unser Adoptionsverfahren jetzt ablehnen.
01:22:44Wenn Ihr Entschluss unwiderruflich feststeht, dann muss ich das wohl akzeptieren.
01:22:51Aber ich konnte nicht anders. Es ging um das Leben der Kinder.
01:22:58Ich musste das tun.
01:23:04Trotzdem glaube ich immer noch, dass ich eine gute Mutter wäre.
01:23:12Erheben Sie sich.
01:23:25Ja, das glaube ich ehrlich gesagt auch.
01:23:33Sie haben mit Mut und Verstand für die Kinder gekämpft.
01:23:37Ich kann mir keine bessere Mutter für Araceli vorstellen.
01:23:41Darum verfüge ich, dass Araceli Groma Sanchez den Eheleuten Marlene und Henning Born zugesprochen wird.
01:23:53Danke.
01:24:12Ja!
01:24:33Ich glaube, wir müssen gleich zum Flughafen.
01:24:36Kommst du, Araceli?
01:24:48Wiedersehen.
01:24:53Danke.
01:24:55Der Dank gilt Ihnen.
01:25:00Danke.
01:25:03Sie sind eine starke Familie. Sie und Araceli passen gut zusammen.
01:25:08Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen. Danke, Signora Picotta.
01:25:13Besuchen Sie uns bald wieder.
01:25:23Danke.
01:25:33Tafflug 8348 nach Frankfurt steht in wenigen Minuten zum Einsteigen bereit.
01:25:39Alle Passagiere des Fluges werden gebeten, sich zum Ausgang C15 zu begeben.
01:25:49Setzen wir uns dahinter, Araceli.
01:25:54Danke.
01:26:24Auf Wiedersehen.
01:26:54Untertitelung des ZDF für funk, 2017