Die jungen Ärzte -388- Reifung

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00:00Da steht jemand auf meinem Parkplatz, den hättet ihr doch wohl abschleppen können.
00:09Wie die drei Stunden. Ich brauch diesen Parkplatz, sonst kann ich den Wagen nicht richtig abstellen.
00:18War echt schön gestern.
00:20Fand ich auch.
00:21Wir sehen uns.
00:22Wir sehen uns.
00:23Ciao.
00:24Stopp! Auf dem Gelände ist Rückgeschwindigkeit.
00:31Wegen dir hab ich verschlafen. Ich hasse es, zu spät zu kommen.
00:34Dann kann ich nichts dafür, wenn du deinen Wecker nicht hörst.
00:36Hallo? Wegen dir oder deiner Melissa oder...
00:38Ja, Rissa.
00:39Ja, dann halt Larissa. Hab ich kein Auge zu bekommen und war die ganze Nacht wach.
00:43Scheiße.
00:44Nina, wir gehen ein bisschen Rücksicht aufeinander.
00:48Sorry, zwei Minuten zu spät.
01:12Sagen Sie das dem Mann mit der Aortenruptur, für den es um jede Minute geht?
01:15Kam wirklich eine Aua?
01:16Nein, aber es hätte eine reinkommen können.
01:17Wir bekommen jetzt eine Patientin mit Verdacht auf Patella-Fraktur.
01:20Handschuhe wären gut.
01:21Kommen Sie, das ist Ihnen doch sicher auch schon mal passiert, oder?
01:23Ich hab meine Trompete im Auto vergessen. Ich muss sie holen.
01:26Das ist keine so gute Idee.
01:29Michelle Bröckmann, 28, Autounfall.
01:31Ich bin Dr. Rantala und das ist Dr. Maric.
01:34Ich kann nicht hierbleiben. Ich muss mich auf meine Tournee vorbereiten.
01:38Wir schauen uns jetzt erst mal Ihr Knie an und checken, ob Sie noch weitere Verletzungen
01:41haben.
01:42Und dann schauen wir weiter, ja?
01:43Gut.
01:44Schockbox 1.
01:45Okay, Knie ist deutlich geschwollen.
01:47Oh.
01:48Lässt sich nicht ganz strecken.
01:54Sind Sie frontal wogegen gefahren, Frau Bröckmann?
01:58Gegen einen Baum.
01:59Okay, sieht nach einer klassischen Dashboard-Verletzung aus.
02:02Dr. Maric?
02:03Wenn die untere Extremität beim Aufprall gegen das Armaturenbrett knallt,
02:06kommt es häufig zu einer Patella-Fraktur.
02:08Zum Glück sind meine Finger heil.
02:09Hey.
02:10Manu!
02:11Moment, Moment.
02:12Und Sie sind?
02:13Ihr Manager, Manuel Koltwey, hi.
02:16Manu organisiert gerade meine erste Tournee.
02:18Nächste Woche geht's los.
02:20Was hast du denn angestellt?
02:22Bin von der Straße abgekommen.
02:23Spüren Sie das?
02:24Mhm.
02:25Einfach so?
02:26Ja.
02:27Gibt es Vorerkrankungen?
02:30Ja, sie hat Atemaussetzer beim Schlafen.
02:36Obstruktive Schlafapnoe?
02:38Tragen Sie nachts eine C-PAP-Maske?
02:39Seit zwei... seit ein paar Monaten.
02:45Warten Sie bitte draußen.
02:46Ich will jetzt Ihren Bauch scheinen.
02:48Eimer freimachen, bitte.
02:49Manu, du musst meine Trompete aus dem Auto holen.
02:53Ich muss üben.
02:54Röntgen in zehn Minuten.
02:58A-L-Cab.
02:59Und dann wollte mein Chef, dass ich am Gröberfall mitarbeite.
03:02Verdacht auf Steuerhinterziehung, Paragraf 370a...
03:04Frau Müller, Sie müssen bitte stillhalten.
03:06Jedenfalls, ich hol mir also einen Tritt,
03:11weil ich jetzt auch nicht die Allergrößte bin
03:12und die Akte ganz oben im Schrank ist.
03:14Da kippt der komplette Schrank auf mich drauf.
03:16Frau Müller, bitte, ja?
03:17Sind Sie denn bald fertig?
03:21Ich muss alles für den Gerichtstermin nächste Woche vorbereiten.
03:24Es würde schneller gehen, wenn Sie ein bisschen stillhalten würden.
03:27Sorry, ich hatte eine kleine Panne.
03:29Anrufen wäre eine super Idee gewesen.
03:31Wenn Sie mit mir arbeiten, darf so was nicht passieren.
03:34Entschuldigung, ich bin Dr. Hummel, Assistenzärztin.
03:37Hallo.
03:38Das ist Frau Müller, 25.
03:39Ein Aktenschrank ist aus Sie draufgefallen.
03:41Ein Aktenschrank?
03:42Waren Sie ohnmächtig?
03:43Nur kurz.
03:44Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit?
03:45Mir ist ein bisschen schlecht.
03:46Worauf deutet das hin?
03:47Ein Schädelhirntrauma.
03:48So, Vorsicht einmal.
03:49Okay.
03:50Okay, folgendes.
03:51Wir machen jetzt ein Ultraschall von Ihrem Bauch in Ihrem Brustkorb,
03:52um zu sehen, ob Sie noch weitere Verletzungen haben,
03:53und dann machen wir ein CT von Ihrem Kopf.
03:54Und dann darf ich gehen, wenn alles okay ist?
03:55Leider nicht.
03:56Wir müssen Sie 24 Stunden in den Krankenhaus bringen,
03:57um zu sehen, ob Sie noch weitere Verletzungen haben,
03:58und dann machen wir ein CT von Ihrem Kopf.
03:59Und dann darf ich gehen, wenn alles okay ist?
04:00Leider nicht.
04:01Wir müssen Sie 24 Stunden in den Krankenhaus bringen,
04:02um zu sehen, ob Sie noch weitere Verletzungen haben,
04:03und dann machen wir ein CT von Ihrem Kopf.
04:04Das geht nicht.
04:05Bitte, ich bin erst seit einer Woche fest in der Kanzlei.
04:06Ich will meinen ersten Fall.
04:07Sie werden es kaum glauben, aber es wird noch weitere Fälle geben.
04:08Spülen.
04:09Saugen bitte.
04:10Spülen.
04:11Saugen.
04:12Spülen.
04:13Spülen.
04:14Ich bin erst seit einer Woche fest in der Kanzlei.
04:17Ich will meinen ersten Fall.
04:18Sie werden es kaum glauben, aber es wird noch weitere Fälle geben.
04:26Spiel.
04:30Saugen, bitte.
04:31Ziemlich viele Fragmente.
04:35Warum mache ich eine Zuggurtungs-Osteosynthese,
04:38um die Patellatrümmerfraktur zu richten?
04:40Weil es zu einer Kompression der Frakturfragmente führt
04:43und damit zu einer besseren Heilung.
04:45Exakt. Lür?
04:47Zerklarstrahl vorbereiten.
04:49Wie gehe ich vor?
04:50Sie legen den Draht in Achtertouren
04:52um die anderen in Längsrichtung platzierten Drähte.
04:54Am liebsten würden Sie das selber machen, oder?
04:57Ich übernehme gern, wenn Dr. Rantala's Hand krampft.
05:00Davon würde ich vorher nicht ausgehen.
05:02Im Anschluss warten wir,
05:03ob Sie und Ihre Kollegen noch eine andere Aufgabe haben.
05:06Zähbogen fürs intraoperative Kontrollröhren können?
05:08Frau Bröckmann hat Extrasystolen.
05:10Eine ganze Menge davon.
05:12Sie hat obstruktive Schlafabnähe.
05:14Das können Sie zusammenhängen. Dem würde ich nachgehen.
05:17Mhm.
05:18Zähbogen!
05:28Wie geht's meinem Vater?
05:33Okay, ich versuche, so schnell wie möglich vorbeizukommen. Danke.
05:38Hey.
05:39Hey.
05:40Alles okay?
05:42Kannst du heute eine OP-Assistenz für mich übernehmen?
05:45Du gibst freiwillig eine OP ab?
05:47Machen wir das munteres OP-Tausend?
05:49Ich müsste heute ein bisschen früher gehen.
05:52Das ist was Persönliches.
05:55In Ordnung.
05:56Da ich Sie gerade hier sehe, kann ich Ihnen das auch persönlich geben.
05:59Eine Evaluation?
06:00Für die Fachamt-Oberaste?
06:02Keine Sorge, anonymisch.
06:04Nehmen Sie sich Zeit beim Ausführen.
06:06Es sind nur ein paar Kreuzer,
06:07aber die helfen uns, unseren Job besser zu machen.
06:10Wir sollen Schulnoten beurteilen?
06:11Wenn Sie die Ausbildungsfähigkeit einschätzen,
06:14bekommen Sie genug Feedback von eins sehr gut bis sechs ungenügend.
06:17Schafft der Ausbilder eine Atmosphäre, die das Lernen erleichtert?
06:21Dr. Lindner, Dr. Scherbers, Dr. Albeck, Dr. Berger, Dr. Rantaner,
06:24sogar einer für die Professorin.
06:26Mhm. Und einer für Dr. Murom.
06:31Frau Brückmann, die OP ist gut verlaufen.
06:34Wie fühlen Sie sich?
06:35Geht so.
06:36Wenn Sie Schmerzmittel brauchen, sagen Sie einfach Bescheid, ja?
06:40Ich würde gerne mit Ihnen über Ihre Schlafapnoe sprechen.
06:45Während der OP hatten Sie mehrere Extrasystolen.
06:48Einfacher gesagt, Ihr Herz ist mehrmals gestolpert.
06:51Es schlägt also nicht, wie es normalerweise schlagen sollte.
06:53Wir vermuten einen Zusammenhang mit Ihren Atemaussätzen im Schlaf.
06:56Ich schlafe seit Monaten mit dieser blöden Maske.
06:59Regelmäßig?
07:01Außer vor Proben und Konzerten, weil mein Ansatz darunter leidet.
07:05Ich schätze, Proben und Konzerte sind Ihr Alltag, oder?
07:09Mir hilft die Maske einfach nicht.
07:10Was ist mit anderen Therapiemöglichkeiten?
07:12Hab ich alles durch.
07:18Ich würde gerne ein Zwölfkanal-EKG und eine Echokardiographie machen,
07:23um Ihre Herzleistung zu checken.
07:25Muss das sein? Ich will hier so schnell wie möglich wieder raus.
07:28Nächste Woche gehe ich für zwei Monate auf Tournee.
07:30Frau Brückmann, Extrasystolen sind keine Lappalie.
07:33Außerdem, Ihr Knie braucht Physiotherapie.
07:35Die mache ich.
07:39Wenn Sie meine Meinung als Arzt wissen,
07:41Sie sollten zuerst an Ihre Gesundheit denken.
07:43Denn das, was ich hier sehe, gibt kein gutes Bild ab.
07:49Unfassbar. Endlich Anwältin und ich sitze hier fest.
07:54Das verstehe ich.
07:57Ich konnte es auch kaum erwarten, meine erste Patientin zu behandeln.
08:00Sie sind auch neu im Job?
08:02Ich habe vor ein paar Wochen mein Staatsexamen bestanden.
08:05Gratuliere.
08:07Ich habe letzte Woche mein Referendariat abgeschlossen
08:09und wurde zum Glück übernommen.
08:11Aber ich habe immer noch keinen Mandanten.
08:13Krass, schon eine ganze Woche.
08:15Ja, selbst wenn es nur ein Bußgeld wäre
08:18oder eine Geschwindigkeitsüberschreitung.
08:22Ich habe heute Morgen aus Versehen
08:24das Auto da mit meinem Roller zerkratzt.
08:26Haben Sie vielleicht einen Tipp?
08:28Das Blaue da? Ja, das mit dem Zettel.
08:30Was hat der Halter des Fahrzeugs gesagt?
08:32Ich habe einen Zettel mit meiner Nummer dagelassen.
08:34Sie haben die Polizei gerufen?
08:37Wieso? Es steht auf dem Mitarbeiterparkplatz.
08:39Ich dachte, wir klären es unter Kollegen.
08:41Sie wissen schon, dass das als Fahrerflucht gesehen werden kann?
08:44Wieso? Ich habe doch meine Nummer dagelassen.
08:46Damit riskieren Sie eine fette Geldstrafe.
08:48Und ab einem Schaden von 1300 Euro
08:50geht das Gericht von einem bedeutenden Schaden aus.
08:53Ein Gericht?
08:55Ich kann Ihnen helfen. Ich kläre das für Sie, wenn Sie wollen.
08:58Ja, okay. Was kostet mich das?
09:00Das mache ich pro bono für Sie.
09:02Okay, von mir aus.
09:05Sie sind meine erste Mandantin.
09:07Schön.
09:11So, das war der Letzte.
09:18Oh, nein.
09:20Nein, der Trompete ist nicht passiert.
09:30Danke. Du bist der Beste.
09:33Du musst dich ausruhen.
09:35Ich muss üben. Jeden Tag.
09:3710 % Talent, 100 % Fleiß.
09:39Das hat meine Mutter immer gesagt.
09:41Komm.
09:43Hier, damit du deinen Ansatz nicht verlierst.
09:45Aber mehr nicht.
09:53Bist du am Steuer eingeschlafen?
09:55Ich musste ...
09:58Ich wollte zum Friseur, weil ich ...
10:00Ach, ist doch wurscht. Das war ein Unfall.
10:02Du bist so müde,
10:04du kannst dich nicht mal mehr daran erinnern, was heute passiert ist.
10:07Es war nur eine Sekunde.
10:09Ich war vielleicht einfach nur abgelenkt.
10:11Ich starte jetzt das EKG.
10:13Wir müssen was finden, damit es dir besser geht.
10:16Es geht so nicht weiter.
10:18Lass uns die Tournee absagen.
10:20Wir sagen ja gar nichts ab.
10:22Ich werde endlich auf der großen Bühne spielen.
10:25Wir sind eine Woche von unserem großen Traum entfernt.
10:28Alles halb so wild. Wirklich.
10:30Wenn keines der Hilfsmittel nur gegen Ihre Schlafmachung wirkt,
10:33gäbe es immer noch die Option, Ihnen mit einer OP zu helfen.
10:36Einen Zungenschrittmacher?
10:38Daran habe ich auch schon gedacht, aber ...
10:41Ich habe da was, was Frau Brückmann bestimmt helfen könnte.
10:44Was damit? Einen Zungenschrittmacher?
10:46Über einen Schrittmacher, der in der rechten Brust implantiert wird,
10:49stimuliert eine Elektrode gezielt den Zungennerv und verhindert,
10:52dass die Zunge erschlafft und die oberen Atemwege verschließt.
10:55Der Magenraum ist gut durchblutet.
10:57Die Gefahr von Nachblutung ist nicht unerheblich.
10:59Wir vergessen, was wichtig ist. Frau Brückmann ist Trompeterin.
11:02Wenn wir den Zungennerv beschädigen,
11:04könnte sie das ihren Beruf und ihre Karriere kosten.
11:07Wir sollten die Option trotzdem erwägen.
11:09Ich habe alles darüber recherchiert.
11:11Ich kann Frau Brückmann bestimmt überzeugen.
11:14Das ist die Entscheidung des behandelnden Arztes.
11:19Ausnahmsweise. Stellen Sie was zusammen,
11:21dann gehen wir gemeinsam zu ihr.
11:23Ich würde es immer so noch fragen mögen, für Sie zum Ausfüllen.
11:29Du hast das Patientengespräch hoffentlich nicht nur abgegeben,
11:32um ein paar Punkte in der Evaluationswahl.
11:34Quatsch. Erinnert mich nur an die Zeit,
11:36als ich selbst frischgebackener Assistenzarzt war.
11:39Denk dran, die vier haben noch viel zu lernen.
11:41Manche Situationen sollten von erfahrenen Ärzten gelöst werden.
11:44Was hat zwei Daumen und den Einfall für die genialste Therapie-Idee ever?
11:48Ein sechssüchtiger E-Romane mit Größenwahn.
11:51Ein Zungenschrittmacher gegen Schlafapnoe.
11:53Dr. Ranteler, Dr. Albeck und ich, wir waren so voll auf Augenhörmäßig.
11:56Aber du hältst.
11:58Bist du immer noch grummelig?
12:00Wegen dir habe ich heute Morgen ein Auto zerkratzt.
12:03Und du hast dein Ärgern im Auto ausgelassen?
12:05Aus Versehen, weil ich müde war?
12:07Ist aber krass unverantwortlich von dir, übermüdet Roller zu fahren.
12:10Ja, okay, ich melde mein nächstes Date bei dir an.
12:13Danke. Bitte.
12:15Rücksichtsvoll von dir.
12:17Oder ihr geht einfach das nächste Mal zu ihr,
12:19weil ich mich nicht mehr dafür interessiere.
12:21Hat er gesagt, wie es auf der Weiterbildung läuft?
12:23Mega. Aber dafür verpasst er die Evaluation der Oberärzte.
12:26Hier, kannst dich ja noch eine Runde
12:28bei Dr. Albeck und Dr. Ranteler einschleimen.
12:30Wenn ich ein Problem mit denen hätte, würde ich es ihnen einfach sagen.
12:33So, auf Augenhöhe.
12:36Genau.
12:38Wir sollen auch Dr. Morobe werden.
12:40Das ist anonym.
12:42Wir sind sechs Assistenzärzte auf der Chirurgie.
12:44Zwei davon sind nicht da,
12:46weil Olli und Sophia auf Weiterbildung sind.
12:48Da kann man schlecht in der Menge verschwinden.
12:50Sag nicht, dass du Schiss hast, die Wahrheit zu sagen.
12:52So voll auf Augenhöhe?
12:54Ich möchte dich mal sehen, wenn es ein Rohs-Auto wäre,
12:56was du zerkratzt hast.
12:58Frau Müller's Bildgebung ist da.
13:00Tschau.
13:03Ja, ja, tschau.
13:05Ja, ich weiß, dass die Situation anders ist.
13:07Aber na ja, das wird schon funktionieren.
13:09Frau Müller? Sie gehören ins Bett.
13:11Ich muss Schluss machen. Aber danke für den Tipp.
13:13Sorry, ich musste nur kurz mit einem Kollegen aus der Kanzlei telefonieren.
13:16Für den Fall von ... einer Mandantin.
13:20Okay. Gute Neuigkeiten.
13:22Ihr Schädel-CD ist unauffällig.
13:24Dann kann ich gehen, oder?
13:26Nein, Sie müssen trotzdem eine Nacht hierbleiben.
13:28Sicherheitshalber zur Überwachung.
13:30Es kann immer zu Komplikationen kommen.
13:33Und das heißt auch körperliche Schonung.
13:35Also.
13:37Sofort.
13:39Kann ich vorher noch eine Minute mit Dr. Hummel sprechen, bitte?
13:42Eine Minute.
13:46Also, Status Quo ist folgender.
13:48Ich habe gerade mit meiner Kanzlei telefoniert.
13:50Die Halterin des Fahrzeugs arbeitet nicht hier.
13:52Ich wollte nicht, dass Sie Ihre halbe Kanzlei entschalten.
13:54Ich habe mit denen nur kurz die Rechtslage gecheckt.
13:57Und jetzt hatte ich gerade vor, Sie anzurufen und die Sache zu klären.
14:00Okay, aber bitte vom Bett aus.
14:02Da habe ich keinen Empfang.
14:04Sie sind echt eine harte Brocken.
14:06Aber dann, in fünf Minuten sind Sie auf Ihrem Zimmer.
14:10Frau Hanna Berger?
14:12Alexia Müller, mein Name. Rechtsanwältin.
14:14Sie sind bereit?
14:16Super.
14:18Sie sind Halterin eines Fahrzeugs mit dem Kennzeichen EF-HB...
14:32Sind Sie schon alle fertig?
14:34Alle, bis auf Dr. Moreau.
14:36Darf ich mal sehen?
14:38Wir müssen die Oberärzte ehrlich bewerten.
14:40Wie sollen sie denn wissen, wo sie sich verbessern können?
14:42Das ist eine Frage von Moreau.
14:53Glaubst du, er macht uns das Leben zur Hölle,
14:55wenn wir ihn negativ bewerten?
14:57Gegenfrage, glaubst du, es interessiert Ihnen wirklich,
15:00dass wir ihn überhaupt bewerten?
15:02Ist die Zweite für mich?
15:04Sie sind schon mein Vater.
15:06Wie geht es Ihnen?
15:12Nicht gut, oder?
15:19Er liegt im Bett, weil er nicht mehr laufen kann.
15:23Er hat Windeln um.
15:25Er muss gefüttert werden, weil er nicht mehr weiß,
15:27wie man mit einem Löffel isst.
15:35Ich komm klar.
15:39Danke, dass du für mich anspringst.
15:41Ich bin froh, dass du da bist.
15:51Wie bei jeder OP kann es im seltenen Fall
15:53zu Komplikationen kommen.
15:55Blutungen, Entzündungen, Thrombosen.
15:57Beim Einsetzen der Elektrode
15:59kann der Zungennerv beschädigt werden, aber...
16:01Bedeutet das, dass ich nie wieder Trompete spielen kann?
16:03Das passiert selten.
16:05Dann mach ich's nicht.
16:07Frau Brückmann, Sie könnten endlich wieder besser schlafen.
16:09Ich kann nicht mehr so oft gegen die OP sein.
16:12In Ihrem EKG haben Sie auch weiterhin
16:14reichlich Extrasystolen gehabt.
16:16Mangelnder Schlaf führt zur Ausschüttung von Stresshormonen.
16:19Und das wiederum führt zu zahlreichen Herz-Kreislauf-Krankheiten.
16:22Die OP ist Ihre einzige Option.
16:24Alle anderen Therapiemöglichkeiten haben Sie ja bereits ausprobiert.
16:30Ich spiele Trompete, seit ich acht bin.
16:33Musik ist nicht nur mein Beruf.
16:36Sie ist mein Leben.
16:38Gut, wir wollen Ihnen nur diese Option präsentieren.
16:41Aber...
16:43Wir schauen später noch mal vorbei.
16:45Okay.
16:47Denken Sie einfach drüber nach.
16:52Arno, wie sieht's aus?
16:54Gut. Ich hab mit unserem Booker telefoniert.
16:56Die ersten drei Bühnen sind Rollstuhl geeignet.
16:58Und eine Kleinigkeit.
17:00Alle Konzerte sind ausverkauft.
17:02Ist alles in Ordnung?
17:06Du weißt, dass du mit mir reden kannst, oder?
17:08Krisen und Katastrophen sind mein Geschäft.
17:12Haben die Ärzte was gesagt?
17:16Alles gut.
17:18Wir hatten nur ein paar Fragen.
17:22Ausverkauft?
17:26Wenn es irgendwas gibt, was ich tun kann,
17:28damit es dir besser geht, dann sag es.
17:31Wenn es irgendwas gibt, was ich tun kann,
17:33damit es dir besser geht...
17:35Bis auf mein Bein geht's mir gut.
17:37Sie wollte nicht mal drüber nachdenken.
17:39Ich bin mir sicher, in ihr arbeitet es.
17:41Ja, und wenn nicht?
17:43Wie können ihr denn ihre Konzerte wichtiger sein als ihre Gesundheit?
17:46Karriere aufgeben zu müssen, ist beängstigend.
17:48Ich war mal selbst in so einer Situation.
17:50Sie?
17:52Distale Radiusfraktur, gefolgt von einer Ruptur
17:54der Extensor-Polysis-Longoszene.
17:57Ich war blöd genug, nicht auf meinen Arzt zu hören.
17:59Wir können unseren Patienten und Patientinnen nur aufzeigen,
18:02was therapeutisch möglich wäre.
18:04Ich habe noch eine Menge Papierkram. Machen Sie erst mal Pause, ja?
18:07Klar.
18:09Hey.
18:11Manchmal müssen wir Geduld haben oder Umwege gehen.
18:14Ja.
18:16Ja, aha.
18:18Aha, weiß ich.
18:20Ja, hallo, Herr Berger.
18:22Meine Art.
18:24Jetzt beruhige dich.
18:26Bist du sicher, dass das am Telefon keine Trickbetrügerin war?
18:29Ich soll gefährlich geparkt haben?
18:31Nein, ich sehe nichts.
18:33Nee.
18:35Ich weiß es nicht.
18:37Ich weiß es nicht.
18:40Ich weiß es nicht.
18:42Ich weiß es nicht.
18:45Nee.
18:50Das gibt es doch nicht.
18:52Okay, danke. Und messen Sie uns die Minuten bitte noch mal rüber.
18:56Jetzt macht ihr mal keine Sorgen und ich kümmere mich drum, ja?
18:59Anna, ich muss jetzt auflegen, ja? Ich melde mich später noch mal.
19:03Tschüss.
19:05Alles in Ordnung?
19:07Irgendeine Frau hat mal das Auto zerkratzt
19:09und deren Anwältin beschuldigt mich jetzt, gefährlich geparkt zu haben.
19:12Was ist mit dem Auto?
19:14Meinst du, es ist in der Werkstatt?
19:16Es ist aber nicht der Punkt, die will mich abzocken.
19:18Aber nicht mit mir.
19:20Ich schalte jetzt die Polizei und meinen Anwalt ein.
19:22Kann es sein, dass du ein bisschen überreagierst?
19:24Ich? Diese Frau hat überreagiert.
19:27Leider hat Mama ihren Namen nicht mitgekriegt,
19:29aber die soll mich kennenlernen.
19:31Ja, Berger.
19:33Ich hätte gern Herrn Reul gesprochen.
19:35Aber einen Aufzug haben Sie?
19:37Ja, perfekt. Das macht es doch viel leichter.
19:39Ja, wir uns auch.
19:41Und? Läuft alles?
19:43Ja.
19:45Gesundheitsprobleme bei Künstlern sind der absolute Super-GAU.
19:49Alle haben Angst vor irgendwelchen Absagen.
19:51Aber ich kriege das schon organisiert.
19:53Probleme lösen sich dir Ding, oder?
19:55Ist mein Job.
19:59Sie ist echt gut, oder?
20:01Oh, ja.
20:03Ich habe Michelle zum ersten Mal
20:05bei einer Open-Mic-Session in einem kleinen Jazz-Club gesehen.
20:08Ich habe sofort gewusst,
20:10dass sie auf die große Bühne muss.
20:12Solange sie darauf nicht mit ihrer Trompete einschläft.
20:15Was genau wollen Sie?
20:17Na ja, es gibt noch eine Therapiemöglichkeit.
20:20Sie hat Ihnen sicher davon erzählt.
20:22Nein.
20:24Was für eine Therapie?
20:26Einen Zungenschrittmacher.
20:28Aber ...
20:32... sie will die Therapie nicht.
20:38160 zu 95.
20:40Der Blutdruck ist eindeutig zu hoch.
20:42Dann geben Sie mir Tabletten dagegen.
20:44Mit Symptombekämpfung ist das alleine nicht getan, Frau Bröckmann.
20:47Wir müssen die Ursache beheben.
20:49Warum hast du mir nichts davon gesagt?
20:51Wovon?
20:54Dass es eine Behandlung gibt für dein Problem, die Zungen-OP.
20:57Weil meine Zunge gelähmt werden könnte.
20:59Abgesehen davon ist es allein meine Sache.
21:01Und wenn du irgendwann auf der Bühne tot umkippst,
21:03ist es dann auch allein deine Sache, oder was?
21:05Du machst dir Sorgen um deine Zukunft, was?
21:07Wie bitte? Ich mache mir Sorgen um dich.
21:09Du weißt, dass ich krank bin.
21:11Und seit du weißt, dass ich krank bin,
21:13hast du Schiss davor, dass alles umsonst war.
21:15Schon klar.
21:17So siehst du mich.
21:19Du bist nur mein Manager.
21:21Nur dein Manager.
21:24Ich glaube, Sie sollten das ein anderes Mal ...
21:26Wenn es mir nur um Profit ginge,
21:28würde ich dich mit allen Mitteln auf die Bühne zerren,
21:30bis du da umkippst.
21:32Ich habe vorgeschlagen, die Tournee zu canceln.
21:34Schon vergessen?
21:37Ich bin raus.
21:40Dann geh doch.
21:42Ich schaffe es auch ohne dich.
21:46Ich bringe die Vertragsauflösung vorbei.
21:49Na, wieder besser drauf?
21:54Bitte, Tamar, ich sterbe, sonst verschlechter ich mich ein bisschen.
21:59Ich komme schon klar.
22:01Und hast du dich schön eine Runde
22:03bei Dr. M. mit der Evaluation eingeschränkt?
22:05Nee, keine Zeit. Ich habe eine beratungsresistente Patientin.
22:10Herr Berger.
22:12Scheiße, Scheiße, Scheiße.
22:14Mach dich mal locker, es ist nur ein Kratzer.
22:16Nur ein Kratzer?
22:18Ja, nur ein Kratzer.
22:29Kann es sein, dass das Auto einem Herrn Berger gehört?
22:31Wie spät ist es?
22:33Ähm, nein.
22:35Einer Frau Berger.
22:38Einer Frau Berger? Woher wissen Sie das?
22:40Weil Herr Berger gerade unten mit der Polizei steht.
22:42Das muss eh gemeldet werden, weil er Klage einreicht.
22:44Was?
22:46Sie haben gesagt, Sie klären das.
22:48Ich bin dabei.
22:50Am Telefon war Frau Berger so klein mit Hut.
22:52Sie haben nicht nur Sie,
22:54sondern auch noch Ihren Mann auf mich gehetzt.
22:56Das ist alles Teil meiner Strategie.
22:58Er will uns nur einschüchtern.
23:01Und deshalb reichen wir eine Gegenklage ein.
23:03Er hat verkehrsgefährdend geparkt.
23:05Er will uns nur einschüchtern.
23:07Vielleicht können wir so noch ein paar Euro aus der Sache rausquetschen.
23:09Sie lassen ab jetzt die Finger von meinem Fall.
23:11Ich kläre das selber.
23:13Okay, okay, okay.
23:15Sie müssen Ihre Emotionen aus der Sache rausnehmen.
23:17Cool bleiben.
23:19Die Sachlage nüchtern betrachten.
23:21Okay.
23:23Ich sag Ihnen jetzt mal, was die nüchterne Sachlage ist.
23:25Herr Berger ist mein Chef.
23:38Warum haben Sie Herrn Koltwell von der OP erzählt?
23:40Ich habe darauf spekuliert,
23:42dass es ihm gelingt, Frau Bröckmann mit ins Boot zu holen.
23:44Hat er aber nicht.
23:46Und aus welchen Gründen auch immer
23:48sie es von Herrn Koltwell verschwiegen hat,
23:50sie hat ein Recht dazu.
23:52Ich dachte, vielleicht kommt so Bewegung in die Sache.
23:54Ein bisschen zu viel Bewegung für meinen Geschwank.
23:56Die beiden haben sich gestritten
23:58und jetzt steht Frau Bröckmann ohne Manager da.
24:01Das wollte ich nicht.
24:03Sie haben sich in die Privatangelegenheiten
24:05einer Patientin eingemischt
24:07und damit die Schweigepflicht verletzt.
24:09Streng genommen habe ich Herrn Koltwell nur gesagt,
24:11dass es eine Möglichkeit gibt,
24:13die Schlafapnoe in den Griff zu kriegen.
24:18Clever sind Sie, ja. Das muss man Ihnen lassen.
24:23Die Chatsette wird auf Station gebraucht.
24:25Jawohl, Chef.
24:28Du bist so nachlässig mit ihm.
24:31Findest du?
24:33Finde ich.
24:35Ich denke nicht, dass die Verbrüderung
24:37mit den Assistenzärzten eine gute Idee ist.
24:39Zumindest nicht vor Feierabend.
24:49Ja, genau.
24:51Ich weiß nicht.
24:53Ein Tobirgist hat mir gesagt,
24:55ich weiß nicht.
24:57Ein Tourbus?
24:59Wie viele Plätze?
25:01Keine Ahnung.
25:03Welchen Tag haben wir heute?
25:06Donnerstag.
25:08Dann haben Sie noch fünf Tage.
25:10Nee, sechs.
25:12Die Technik kommt direkt über den Veranstalter.
25:14Licht und Beschallung.
25:16Und klar, das Pult auch.
25:18Und das Licht.
25:20Welches Monitoring?
25:22Das ist doch ...
25:24Ach so, das auf der Bühne.
25:26Ich nehme an, dass die auch ...
25:30Unprofessionell.
25:35Ich muss noch Presseanfragen beantworten
25:37und einer meiner Musiker hat Terminprobleme.
25:39Die Sie heute Abend nicht mehr lösen werden.
25:41Wissen Sie, wie wenige Trompeterinnen es gibt?
25:45Das hier sollten Sie ausschalten.
25:48Die Aufregung tut Ihrem Blutdruck nicht gut.
25:50Wenn Sie sich zwischen Ihrem Leben und der Medizin entscheiden müssten,
25:54was würden Sie wählen?
25:57Ich bin Mediziner.
26:01Aber ich würde mich für das Leben entscheiden,
26:04auch wenn es schwerfällt.
26:08Ich weiß, das ist nicht angenehm,
26:10aber Sie sollten versuchen, jetzt zu schlafen.
26:12Okay.
26:14Ich habe an Straßenecken gespielt,
26:17auf Hochzeiten und in Ratzenklubs.
26:19Aber wenn die Tour gut läuft, dann wird alles gut.
26:25Gute Nacht.
26:27Klingelton
26:29Musik
26:31Klingelton
26:33Musik
26:35Musik
26:37Musik
26:39Musik
26:41Musik
26:43Musik
26:45Musik
26:48Musik
26:50Musik
26:52Musik
26:54Musik
26:56Musik
26:58Musik
27:00So spät und so gute Laune, Albrecht?
27:02Was gibt es zu grinsen?
27:04Unsere Assistenzärzte bringen mich zum Grillen.
27:06Was ist so lustig an denen?
27:08Wie sie uns als ausbildende Oberärzte in der Evaluation bewerten.
27:11Vor allem Sie.
27:13Das interessiert mich herzlich wenig.
27:16Das ist sehr schade.
27:18Ich weiß auch, so was drinne steht.
27:20Wollen Sie nicht doch mal einen kleinen Blick riskieren?
27:23Anders als Sie brauche ich keine Anerkennung
27:25von einer Gruppe von pubertären Anfängern.
27:27Ist ein gutes Korrektiv.
27:29Wenn ich mich korrigieren will, dann schaue ich in den Spiegel.
27:32Auch auf die Gefahr hin, dass Sie es nicht hören wollen.
27:35Ich fasse es mal kurz zusammen.
27:37Sie sind der beliebteste Oberarzt des Monats.
27:41Musik
28:00Das glaube ich nicht.
28:02Spannende Musik
28:12Spannende Musik
28:17Stöhnen
28:24Frau Bröckmann?
28:26Frau Bröckmann, ich bin bei Ihnen.
28:28Alles ist in Ordnung.
28:31Versuchen Sie, ruhig zu atmen.
28:33Atmen
28:35Geht's?
28:37Atmen
28:40Frau Bröckmann, Sie können so nicht weitermachen.
28:43Ich schaue mir Ihr EKG mit meinen Kollegen an.
28:46Dann reden wir noch mal, ja?
28:48Aber jetzt setzen wir erst mal wieder die Maske auf, okay?
28:51Ich bleibe bei Ihnen.
28:53Spannende Musik
29:01Guten Morgen, Frau Huml.
29:03Ist alles in Ordnung?
29:05Nichts ist in Ordnung.
29:07Ich habe gestern Morgen aus Versehen das Auto Ihrer Mutter zerkratzt.
29:11Nein, jetzt hören Sie mir zu.
29:13Das ist doch total übertrieben. Das ist doch nur ein Kratzer.
29:16Jetzt will mich Ihr Vater verklagen.
29:18Sie waren das.
29:21Welche Schmerzen denn?
29:23Ihr Mandant hat verkehrswidrig geparkt
29:25und meine Mandantin geschädigt.
29:27Warum haben Sie Ihre Anwältin eingeschaltet?
29:29Das ist nicht meine Anwältin, das ist Frau Müller.
29:31Sie wollte unbedingt Ihren ersten Fall.
29:33Ich wusste doch nicht, dass das Auto Ihrer Mutter gehört.
29:36Ich sage Ihnen jetzt mal was.
29:41Ich weiß, ich habe Mist gebaut.
29:43Aber ich kann Sie verstehen, die Aufregung, der Tatendrang.
29:46Ich konnte auch nicht wissen, dass das so eskaliert.
29:50Das verstehe ich auch, aber Sie sehen doch,
29:52dass zu viel Enthusiasmus schnell mit nach hinten losgehen kann.
29:55Ich ...
29:58Ich ...
30:00Mir kommt da gerade was dazwischen.
30:03Wir kriegen das schon wieder hin.
30:09Frau Müller.
30:12Sehen Sie das?
30:14Hier, hier und hier stolpert Ihr Herz.
30:16Und da setzt auch Ihr Atem aus.
30:18Wie oft?
30:20Mehrmals die Stunde.
30:22Jedes Mal, wenn das passiert, bekommen Sie keinen Sauerstoff.
30:25Darauf reagiert Ihr Körper mit Stress.
30:27Das schwächt Ihr Herz und beeinträchtigt Ihr Gehirn.
30:30Sie haben sich vor, der Drummer Ihrer Band hört,
30:32einfach mitten im Song aufzuspielen
30:34und gleichzeitig vergessen Sie die Noten.
30:36Weniger musikalisch ausgedrückt,
30:38Ihr Körper bekommt nicht die Ruhe, die er braucht, um sich auszuruhen.
30:42Ja, ja, ich habe es kapiert.
30:44Ich befürchte, das haben Sie nicht.
30:46So eine Tournee ist anstrengend,
30:48selbst für jemanden, der gesund und ausgeschlafen ist.
30:50Und Sie wollen das ganz alleine machen?
30:52Es bleibt mir alles übrig. Manu hat mich im Stich gelassen.
30:54Weil Sie sich im Stich lassen.
30:56Bitte?
30:58Bitte, bitte.
31:00Dr. Maric bringt Sie in einer Stunde wegen Ihrem Knie zum Kontrollröntgen.
31:03Kommen Sie.
31:12Frau Brückmann ist die Entscheide. Nicht Sie oder ich.
31:15Ja, aber sie riskiert Ihr Leben. Das ist scheiße.
31:17Ja, ich musste lernen, das zu akzeptieren.
31:19Und Sie müssen das auch.
31:21Herr Maric!
31:26Morgen.
31:28Oh, die Evaluationsbögen.
31:30Ich hatte noch gar keine Zeit, einzusäen.
31:33Ich habe die Geldnicht.
31:35Seit wann interessierst du dich für so etwas?
31:37Seitdem ich den Mister gelesen habe.
31:39Hier würden Sie die Ausbildungsfähigkeiten einschätzen.
31:41Sehr gut.
31:43Schafft der Ausbilder eine Atmosphäre, die das Lernen erleichtert, sehr gut.
31:46Ist das alles Deine?
31:48Sehr gut. Du bist überall sehr gut.
31:53Oh, oh.
31:55Hier ist aber einer sehr ehrlich.
31:58Oder eine.
32:00Ausreichend, ausreichend, ausreichend.
32:02Überall nur ausreichend.
32:04Bei Umgangston ist das Kreuz sogar hinterungenügend.
32:10Ich werde den grünen Stift finden.
32:12Was habe ich Ihnen gesagt?
32:15Dass ich im Bett bleiben soll.
32:17Ganz genau.
32:19Mit einem Schädel-Hirntraum war es nicht zu spaßen.
32:22Wenn Sie sich zu sehr anstrengen,
32:24dann kann Ihr Hirn immer noch anschwellen.
32:28Beweisführung abgeschlossen, euer Ehren.
32:30Kann ich wegen der Gehirnerschütterung
32:33auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren?
32:35Wir müssen das nähen. Ich betäube jetzt die Stelle.
32:40Sie sind aber nicht Hannbergers Frau, oder?
32:42Ich bin seine Tochter.
32:44Dann ist Hanna Berger ...
32:46Meine Mutter, ganz genau.
32:48So, ich denke, zwei Nähte müssten reichen.
32:53Es tut mir so leid, wirklich.
32:55Ich bin die schlechteste Anwältin überhaupt.
32:57Sagen wir mal, Sie sind jung, unerfahren
32:59und vielleicht ein bisschen zu engagiert.
33:02Haben Sie schon mal eine Naht gesetzt?
33:04Ja.
33:06Hätten Sie was dagegen, wenn meine Kollegin das übernimmt?
33:09Ich habe sie in eine unmögliche Lage gebracht.
33:12Aber ich versuche, es wieder gut zu machen.
33:15Aber Sie machen es schon schön, oder?
33:17Wenn Sie still hätten, ja.
33:19Spielen Sie eigentlich ein Instrument?
33:21Wenn so ein bisschen Rumklimpern auf dem Schulklavier zählt?
33:25Wenn ich nicht mehr spielen kann, dann war alles umsonst.
33:28Dann habe ich nichts mehr.
33:30Ich kann nur Musik. Mann!
33:32In fünf Minuten müssen wir morgen sein.
33:34Ich gehe mir nur schnell einen Kaffee holen.
33:39Die Vertragsauflösung.
33:44Und der ist für dich.
33:46Ich weiß, wie wichtig dir die Trompete ist.
33:50Der war teuer. Gib mir die Rechnung.
33:53Ich habe nicht vor, in deiner Schuld zu stehen.
33:55Er ist ein Geschenk, Michelle.
33:57Geld ist mir nicht ganz so wichtig, wie du denkst.
34:04All diese Kicks in den kleinen Clubs.
34:10Wir haben uns nicht mal ein zweites Hotelzimmer leisten können.
34:13Aber ganz ehrlich, ich bereue es nicht.
34:15Auch wenn ich die ganzen Nächte wach lag
34:17und geguckt habe, dass du nicht im Schlaf erstickst.
34:20Ich mache mir Sorgen um dich.
34:22Ich hoffe, dass du spielen kannst.
34:24Manu ...
34:26Alles Gute, Michelle.
34:28Und viel Erfolg für die Tournee.
34:39Michelle?
34:41Dr. Maric?
34:43Ganz ruhig atmen.
34:45Atmen.
34:47Rufen Sie Dr. Rantala.
34:49Ich kann nicht mehr atmen.
34:52In einer Stunde kann Frau Müller ins Kontroll-City.
34:55Super, danke schön.
35:03Ist wie Pflasterbreißen.
35:05Besser, man bringt es schnell hinter sich.
35:07Meinen Sie, er kann mich deswegen feuern?
35:15Frau Hummel, was kann ich für Sie tun?
35:17Sie hat super Neuigkeiten für dich.
35:19Den kann ich gebrauchen.
35:21Ich habe gerade den Kostenvoreinschlag
35:23für den Kratzer am Auto meiner Frau bekommen.
35:25Das war meine Schuld.
35:27Ich war das mit dem Kratzer.
35:29Das war ein Unfall.
35:31Sie stand halb auf der Straße und ich habe nicht aufgepasst.
35:34Warum sind Sie nicht gleich zu mir gekommen,
35:36anstatt mir Ihre Anwältin auf den Hals zu ätzen?
35:38Weil die Anwältin unsere Patientin ist
35:40und sie wollte unbedingt ihren ersten Fall.
35:42Sie ist Patientin hier?
35:44Ja, ist sie.
35:46Ich konnte nicht wissen, dass ...
35:48Das tut mir wirklich leid.
35:50Guck mal, Papa, es war ein Versehen
35:52und ein blödes Missverständnis. Mir nicht.
35:56Okay, ist in Ordnung.
35:59Aber Sie übernehmen meine Anwaltskosten und den Schaden.
36:02Papa!
36:04Natürlich, Herr Börger.
36:06Schönen Tag.
36:08Ich bringe das in Ordnung.
36:11Mikko, wieso wird meine Herrin in der OP verschoben?
36:13Frau Bröckmann,
36:15sichtbare ST-Hebungen auf dem EKG,
36:17Luftnot und Vernichtungsschmerz.
36:19Infarkt?
36:21Verstehe, ist dringender. Herzkatheter?
36:23Wenn keine Komplikationen auftreten,
36:25denke ich, sind wir in zwei Stunden durch.
36:27Darf ich den Schnitt für die Schleuse machen, Chef?
36:29Ich bin nicht Ihr Chef
36:31und ich bin auch nicht Ihr Kumpel, Herr Maritsch.
36:34Ich bin Ihr weisungsberechtigter Vorgesetzter.
36:36Nein, Sie dürfen den Schnitt nicht machen.
36:38Und noch was.
36:40Lassen Sie mich nie widerstehen, wenn ich mit Ihnen rede.
36:42Und Sie dürfen mir auch nicht assistieren.
36:44Aber Sie können doch nicht alleine operieren.
36:46Ich habe Ersatz angefordert.
36:48Keine Ahnung, warum der noch nicht da ist.
36:50Meine OP wurde verschoben.
36:52Ich habe Zeit.
36:54Danke.
36:56Darf ich wenigstens zusehen?
36:58Nein. Sie sollten aber noch wissen, Sie haben gut reagiert.
37:00Danke.
37:16Hier.
37:18Nimm den.
37:20Danke.
37:27Stadler!
37:29Sie waren schon immer eine Nervensäge.
37:31Aber deswegen lieben Sie mich doch so.
37:33Ich habe mir Ihre Evaluation angesehen.
37:35Die Anonymen?
37:39Sie waren das.
37:41Sie haben mich negativ bewertet.
37:43Sie haben mich negativ bewertet.
37:46Das war ich.
37:49Hummel!
37:51Sie halten meinen Lehrstil also für ...
37:53... ungenügend?
37:55Immerhin habe ich Ihnen bei Vermittlung von Fachkompetenzen
37:57ausreichend gegeben.
38:03Nächste Woche Fastiotomie.
38:05Seien Sie vorbereitet.
38:09Wirklich?
38:11Ich habe ein Schicksal.
38:14Ich habe ein Schicksal.
38:16Ich habe den mega schlecht bewertet.
38:18Also nicht als Arzt.
38:20Er ist ein guter Arzt, ein ziemlich guter sogar.
38:22Na ja.
38:24Wenn man ihn gut genug kennt,
38:26kann man ganz schön viel von ihm lernen.
38:34Führungsdraht.
38:367500 IE Heparin.
38:38Ich setze den Draht ein.
38:43Was ist mit Michelle?
38:45Sie wird gerade von Dr. Randeler und Dr. Eiberg operiert.
38:47Mehr darf ich Ihnen nicht sagen.
39:00Sie denkt, ich interessiere mich nur für Ihren Erfolg.
39:03Kommst du jetzt gleich an der Engstelle an?
39:07Ballon-Katheter, bitte.
39:09Ich hätte mit Herrn Maritsch nicht einen Sorfkumpel machen sollen.
39:13Du hast es ja korrigiert.
39:15Du bist noch nicht lange Facharzt.
39:17Als Assistenzarzt war es für mich das Größte,
39:19wenn ihr mich wie einen von euch behandelt habt.
39:22Gehen wir genauso.
39:24Um in diese verantwortungsvolle Führungsposition hineinzuwachsen,
39:26braucht Zeit.
39:28Ich bin so weit reingewachsen,
39:30dass mir mein Vorgesetzter assistiert.
39:32Gewöhn dich nicht dran.
39:34So, komm jetzt. Langsamer, vorsichtig.
39:36Warum sind Sie eigentlich nicht mit dem OP?
39:39Ich habe Ärger mit Dr. Randeler.
39:41Ich wollte, dass er mein Freund ist.
39:43Ist er doch bestimmt auch.
39:45Gut, Sie haben eine berufliche Beziehung.
39:47Es ist wahrscheinlich schwierig, Grenzen zu ziehen.
39:49Da sagen Sie was.
39:52Ich kenne das.
39:54Es ist schwierig, auszutarieren.
39:56Freundschaft, Beruf, heikles Feld.
40:00Wahrscheinlich wollte ich zu viel.
40:04Bei uns ist es zu wenig.
40:06Dieses rein Professionelle funktioniert nicht.
40:08Sie stehen auf Sie.
40:10Nein.
40:12Nein, es geht nicht um Liebe.
40:14Es geht um Vertrauen.
40:18Verstehe.
40:20Ich bin an der Endstelle angekommen.
40:23Gut.
40:25Dann Badum ausdehnen, bitte.
40:30Frau Müller, wie fühlen Sie sich?
40:32Ich bin gut.
40:34Wie fühlen Sie sich?
40:36Mein Kopf tut weh und ich bin müde.
40:39Und ich habe tierischen Ärger mit meinem Chef.
40:41Warum wundert mich das nicht?
40:43Was haben wir denn für medizinische Neuigkeiten, Dr. Hummel?
40:47Das Kontrazitti war unauffällig.
40:49Keine Einblutungen oder so.
40:51Es kann aber noch ein paar Tage dauern,
40:53bis Schwindel und Kopfschmerzen ganz weg sind.
40:55Daher erst mal einen aufruhig machen.
40:57Er ist angekommen.
40:59Vielleicht nutze ich die Zeit
41:01und überlege mir für die Zukunft eine neue Strategie.
41:04Vielleicht etwas weniger aggressiv?
41:06Oder auf Klienten hören wäre auch nicht verkehrt.
41:08Konnten Sie eigentlich alles klären?
41:10Ich übernehme die Kosten für den Anwalt und für den Schaden.
41:12Aber ich habe mich noch nicht getraut reinzugucken,
41:14wie viel es ist.
41:16Wenn Sie wollen, kann ich es anfechten.
41:18Nein, danke. Sie haben mir schon genug geholfen.
41:20Na ja, ich kann ja jetzt auch eh nicht,
41:22weil ich mich schonen muss.
41:25Ich mache dir mal die Entlassungspapiere fertig.
41:27Okay.
41:29Wann genau werde ich entlassen?
41:31In sechs Monaten
41:33machen wir eine kardiologische Kontrolluntersuchung.
41:35In 20 bis 30 % der Fälle
41:37kann es zu erneuten Einengungen kommen.
41:39Diese müssten wir erneut mit einem Stand aufdehnen.
41:41Ich würde lieber hören.
41:43Dann sind Sie gesund.
41:45In 70 bis 80 % der Fälle sind Sie es auch.
41:48Zumindest was diese Gefäßverengung betrifft.
41:50Was Ihre anderen Baustellen betrifft,
41:52sind Sie gesund.
41:54Ich würde lieber hören.
41:56Dann sind Sie gesund.
41:58Was Ihre anderen Baustellen angeht ...
42:00Klopfen
42:02Darf ich reinkommen?
42:04Über den Rest machen wir uns morgen Gedanken.
42:15Wie geht es dir?
42:19Furchtbar.
42:21Ich fühle mich ...
42:23... dumm.
42:26Leer.
42:28Und ...
42:30... nutzlos.
42:32Das bist du aber nicht.
42:34An diese Gedanken muss ich mich noch gewöhnen.
42:42Und mir fehlen meine Trompete.
42:44Meine Finger sind schon ganz nervös.
42:48Die hat Dr. Maric schon Verwahrung genommen.
42:51Vielleicht ...
42:54... ist diese Zungen-OP doch eine gute Lösung.
42:58Okay, jetzt ...
43:00Gehen wir mal davon aus, dass es gut geht.
43:03Dann erholst du dich, machst die Reha für dein Knie.
43:06Ich plane alles um.
43:08Und wir holen die Tournee nächstes Jahr nach.
43:16Ich mache die OP.
43:18Aber bitte ...
43:20... geh nicht weg.
43:23Nicht, wenn du es nicht willst.
43:40Alles gut bei dir?
43:42Ich habe Ärger mit Dr. Rantala.
43:44Wieso bist du so gut gelaunt?
43:46Rate mal, mit wem ich in den OP darf.
43:49Ich darf bei einer Phas-Zötomie dabei sein.
43:51Mit Dr. M.
43:53Nicht dein Ernst.
43:55Als Belohnung für meine unterirdische Bewertung.
43:57Er hat dich belohnt, weil du ehrlich warst?
43:59So sieht's aus.
44:01Krasse Taktik.
44:03Das ist keine Taktik, ich bin einfach ehrlich.
44:05Hat sich das mit dem Unfall geklärt?
44:07350 für einen Anwalt.
44:09Du hast einen Anwalt eingeschaltet?
44:11Nicht ich, sondern Herr Berger.
44:141.600 für einen Kratzer.
44:17Ist der Kratzer tief?
44:19Ja, nein, ich bin ein Anwalt.
44:23Herr Maric?
44:27Wünsche mir Glück.
44:44Puh.
44:53Wissen Sie, wie vielen Patienten und Patientinnen
44:56ich als Assistenzarzt hinterhergerannt bin,
44:58weil sie sich nicht behandeln lassen wollten und einfach gegangen sind?
45:01Nein.
45:03Bei einigen wusste ich, dass sie ohne Behandlung sterben werden.
45:06Ich musste lernen, das zu akzeptieren.
45:08Ich musste lernen, damit umzugehen.
45:10Und Sie werden das auch.
45:12Es bedeutet nicht, dass man nicht kämpfen darf.
45:15Aber mit der Verletzung der Schweigepflicht
45:18haben Sie echt Mist gebaut.
45:20Sie müssen sich immer mit mir absprechen.
45:22Als Ihr Vorgesetzter bin ich für Sie verantwortlich.
45:24Das dient Ihrem eigenen Schutz.
45:30Ich habe keine klare Grenze zwischen uns gesetzt.
45:33Dafür entschuldige ich mich.
45:36Übrigens, Frau Bröckmann macht die Zungen-OP.
45:39Schön Feierabend.
46:01Frau Huml?
46:04Frau Huml?
46:06Kommen Sie mal her.
46:11Ich habe den Eindruck, der Kratzer ist kleiner geworden.
46:15Deutlich kleiner.
46:17Eigentlich sieht man ihn fast nicht mehr.
46:19Als ob er nie da war.
46:24Gute Arbeit.
46:26Die Lackierung hat sich erledigt. Schönen Abend.
46:28Danke, Ihnen auch.
46:31Es gilt aber nichts für die 350 Euro Anwaltskosten.
46:53Bock auf Streaming heute Abend?
46:57Ich muss die Lackierung nicht bezahlen.
46:59Ich freue mich für dich.
47:01Wenn du möchtest, koche ich uns was.
47:03Und ich habe kein Date.
47:05Kochen wäre mega.
47:11Du Chaot.