• vor 2 Monaten
Michael Manousakis hat ein unwiderstehliches Angebot erhalten. Die Luxusjacht ist zwar nicht mehr im besten Zustand, dafür aber preiswert. Solche Deals sind genau nach Michaels Geschmack. Aber: Der Billig-Einkauf muss schnellstens zu einem günstigen Liegeplatz geschleppt werden, damit am Ende nicht doch noch hohe Unkosten anfallen. Die fälligen Reparaturen will der Ober-„Steel Buddy“ anschließend selbst durchführen. Während sich der Firmenboss auf das Kräftemessen mit Poseidon vorbereitet, bringt sein Team ein Amphibienfahrzeug der US-Army auf Vordermann. (Text: DMAX)

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Transkript
00:00Packen in Petersla.
00:03Der Chef bricht heute nach Italien auf.
00:06Zu einer besonderen Geschäftsreise.
00:09Zu einer, für die er womöglich Spezialausrüstung braucht.
00:13Wasserfeste.
00:17Also ich habe ganz günstig erstehen können eine Benetti 100.
00:22Das ist fast 30 Meter lang. Ein Stahlschiff, klassische Bauform. Davon gibt es ganz, ganz wenige. Von 1975 in anscheinend gutem Zustand.
00:39Wobei guter Zustand wohl eher relativ ist. Denn von der einstmals luxuriösen Ausstattung ist wohl nichts mehr vorhanden.
00:47Michael kauft die Luxusjacht splitterfasernackt.
00:52Ja, der ehemalige Besitzer ist mit dem Ding leider in die falsche Werft gefahren.
00:57Die haben aus so einer Bagatell-Reparatur das ganze Schiff auseinander genommen, die Motoren rausgebaut, ist total zerlegt.
01:05Irgendwann hat der Kunde sich dann von dem Ding getrennt. Der Preis war so, da musste ich einfach zuschlagen.
01:11Bis heute steht die Jacht in der Werft. Für 1000 Euro Liegegebühr. Pro Tag.
01:19Deswegen will Michael das komplett ausgeweidete Schiff schnellstmöglich in einen günstigeren Hafen schleppen.
01:29Die Feuerwehrpumpe soll dabei helfen.
01:33Ja, wenn man so mit alten Schiffen handelt, dann ist eine gute Pumpe schon was wert.
01:38Weil wir gehen mal davon aus, dass das nicht 100% dicht ist.
01:43Weil das Ding keine Generatoren mehr hat und auch keine Motoren, müssen wir das Wasser irgendwie anders da rausholen.
01:49Ja, und wir sind natürlich nicht eine Bootsabschleppfirma und mussten auch mal irgendwie so ein bisschen improvisieren.
01:54Lieber auf Nummer sicher. Zumal Michael seine Neuerwerbung auch nur von Fotos kennt.
02:00Ein klassischer Blindkauf.
02:03Hast du den scheiß Schlüssel? Wann hast du mir den Schlüssel gegeben?
02:08Alter, diese Scheiße.
02:19Mechaniker Olaf und drei weitere Helfer begleiten Michael.
02:24Über 1000 Kilometer sind es nach Imperia an der Mittelmeerküste.
02:28Ja, meine Erwartungen sind natürlich so, dass wir jetzt da hinfahren mit einem ganz konkreten Plan, wer was macht.
02:35Dass der Plan fünf Minuten später in der Tonne ist und wir gucken, was wir das irgendwie gebügelt bekommen haben.
02:45Der Verkauf ausgesonderter US-Army-Fahrzeuge ist das Hauptgeschäft in Petersla.
02:52Heute bekommt diese besondere amphibische Rarität einen neuen Besitzer.
02:56Die Gammagoods sind Fahrzeuge, die während oder nach des Vietnamkriegs entwickelt wurden.
03:03Das sind Aluminiumfahrzeuge, 6x6 mit Riesenreifen, vorn und hinten lenkend und schwimmfähig.
03:09Die haben eine Menge Fahrzeuge in diesen Sümpfen verloren.
03:12Deswegen haben sie so ein monströses Gerät gebaut, was überall durchkommt und schwimmt.
03:18Der künftige Besitzer heißt Tillmann.
03:20Der künftige Besitzer heißt Tillmann.
03:23Kommt aus Unterfranken und möchte noch heute mit seiner Gammagood wieder nach Hause fahren.
03:34Einen wunderschönen guten Morgen.
03:37Da möchte jemand sein Gammagood abholen.
03:40So ist der Plan. Ich habe gehört, ihr seid fertig. Alles ordnungsgemäß? Keine Probleme?
03:45Alles durch, alles schön, alles fein.
03:47Ein neuwertiges Fahrzeug?
03:48So ungefähr. Eine Probefahrt können wir gleich noch zusammen machen.
03:51Auf jeden Fall.
03:53Hier so ein bisschen durch Gebüsch finden wir schon was Tolles, weil es muss ja immer ausprobiert werden.
03:57Würde ich sagen, gehen wir mal raus.
03:59Gehen wir zur Tat.
04:02Das rare Fahrzeug hatte Morlock Motors online inseriert.
04:06Und Tillmann war der Schnellste.
04:09Er hat aus der Ferne direkt zugeschlagen.
04:12So, ein Gammagood. Herrlich.
04:14In ganz Deutschland gibt es keine Ahnung.
04:172.500 Porsche Turbo und Cabrio zu kaufen und 1.500 Gammagoods.
04:22Also, es ist schon super selten aus Aluminium.
04:25Es war damals wirklich eine Entwicklung. Einzelradaufhängung, Vorgelege, wasserdichte Trommelbremsen, Zweitaktdiesel, schwimmend.
04:33Schon interessant.
04:35Genau wie ich es mir vorgestellt habe.
04:39Rostfrei. Herrlich.
04:45Schön, schön, schön.
04:47Sogar mit einem Satz 11-18er Ersatzreifen, die man oft schneller braucht, als man denkt.
04:53Wie habt ihr das hingekriegt? Einordnungsgemäße Ries.
04:57So wird das mit einer Heimreise im M561 sicher nichts.
05:03Das geht ja so nicht. Ich würde sagen, da machen wir da fix einen anderen drauf.
05:08Fix hört sich gut an.
05:10Die Reifen sorgen sogar im Wasser für Vortrieb. Gebraucht kostet das Stück locker 150 Euro.
05:19Das ist schon geil. Hier, da kommt sogar was. Herrlich.
05:2515 Minuten dauert der Austausch durch den Profi. Maximal.
05:34Ist das nochmal ein Sprengring um die Augen zu gucken?
05:36Ja. Echt? Scheiße.
05:39Das ist ja ein hässliches Einzugsgebiet, wenn der Sprengring fliegt.
05:45Normalerweise sind Kunden in der Werkstatt auch ähnlich tabu wie Kaffeetassen.
05:55Da braucht man Finger wie ein Chirurg.
05:57Insgesamt 18 Radmuttern sorgen für perfekten Sitz auf jedem Terrain.
06:04Okay, fertig.
06:06So, auf zur nächsten Runde. Ach, wo ist er denn, der Stefan?
06:11Fällt ein Teammitglied aus, springt das andere sofort ein. Ehrensache.
06:17In diesem Fall übernimmt Günther die Kundenbetreuung.
06:21Für was willst du das denn haben, das Scheißding? Als Hobby, ne?
06:25Als Hobby, nur als Hobby.
06:31Das ist ja auch zu viel, ne? Was machst du mit dem Ding? Ist das der Autobahn?
06:37Wir wollen erst mal Landstraße und dann irgendwann haben wir die Schnauze voll und dann werden wir Autofahren fahren.
06:42Das sind die LKW-Fahrer, die haben Treuheit.
06:45Das glaubst du.
06:46Das sind die LKW-Fahrer, die haben Treuheit.
06:49Das glaubst du.
06:51Da machen die einfach Musik gegen dich.
06:53Laut Datenblatt schafft er schon 90.
06:55Aber ich schätze mal, da fehlt ein wenig die Leistung, daher wird er nicht so schnell fahren, der Wagen.
07:00Das Ding läuft doch nicht so sexy.
07:02Wir haben ja Zeit. Wir haben ja Zeit.
07:05Da fühlst du dich ja blöd, weil du bist ja den ganzen Tag am Fahren.
07:08Da braucht er 1000 Liter Sprit.
07:11Gut, dass der Kunde schon gekauft hat, vor der Beratung durch Günther.
07:16Wie sieht der Reifen aus?
07:18Sieht gut aus. Neuwertig.
07:21Gibt es noch andere diverse versteckte Mängel, die wir noch finden müssen?
07:25Ich würde sagen, die finden wir jetzt am besten mal in der Probenfahrt.
07:28Die Semi-Amphibie bietet Platz für zwei Personen.
07:32Und die sollten ähnlich gelenkig sein wie das Fahrzeug.
07:37Könntest du dir keinen Golf kaufen?
07:39Ich hab ihn schon wieder rum.
07:41Als Fahrer einsteigen ist ja schon scheiße.
07:46Verbaut ist ein Dreizylinder-Zweitakt-Kompressormotor mit 103 PS.
07:54Ich fahr jetzt nicht die Reifen direkt kaputt.
07:56Da müssen wir schon drüber kommen, ne?
07:58Meinst du?
08:05Der Dreiachser ist zweiteilig, aber alle Räder sind angetrieben.
08:10Rund 15.000 Stück wurden gebaut als Mannschaftstransporter, Funk- und Radarwagen oder Sanitätsfahrzeuge.
08:19Fahrkomfort kannst du direkt ausbauen. Hinter dir läuft ein Dreizylinder-Zweitakt-Diesel.
08:28Der hat 100 PS und ist ziemlich laut.
08:31Wie fährt der sich?
08:33Die Scheinung ist ja weggenötig.
08:35Ja gut, das kommt mit der Zeit.
08:37Ja, hoffen wir, dass es wieder heimfährt.
08:45Ihren Namen Gammagoat verdankt die Ziege dem Konstrukteur Roger Gemount.
08:52Der hat das Gelenk zwischen den beiden Rädern.
08:56Kein Wunder, dass die Probefahrt mal wieder etwas länger dauert.
09:04Imperia nahe Genua. Rund 1.000 Kilometer von Peterslah entlang.
09:11Die Räder sind auf dem Weg nach Genua.
09:14Die Räder sind auf dem Weg nach Genua.
09:17Die Räder sind auf dem Weg nach Genua.
09:20Imperia nahe Genua. Rund 1.000 Kilometer von Peterslah entfernt.
09:26Hier liegt die ehemalige Luxusjacht, die Michael vor kurzem blind gekauft hat.
09:33Alter, hoffentlich ist das alles so, wie ich mir das auf den Fotos vorgestellt habe.
09:37So ein Überraschungspaket.
09:39So wie ich das jetzt verstanden habe, ist der ganze Rumpf neu geschweißt.
09:42Es sind jede Menge Sachen ausgetauscht. Es sind monsterviel Arbeiten gemacht worden an dem Schiff.
09:46Ich weiß nicht, wie weit das fertig ist und wie weit das zusammengebaut ist.
09:49Wir lassen uns da mal überraschen.
09:51Aktuell kostet jeder Tag in der Werft 1.000 Euro.
09:55Michael will die Jacht daher so schnell wie möglich von ihr wegbringen.
10:00Da hinten liegt schon das Schiff, was wir günstig ergattert haben.
10:06Und jetzt müssen wir mal gucken, wie weit die Arbeiten schon sind.
10:11Aber ich glaube, das wird ein Riesenpapierkram.
10:15Solange nur Papierkram einer schnellen Verlegung der Jacht im Wege steht,
10:20müsste die geplante Herausforderung doch zu meistern sein.
10:29Das Geschäft wird dadurch, weil du das super günstig eingekauft hast,
10:34jetzt schleppst du das in die Werft, die sowieso zur Zeit nichts zu tun haben
10:39und die einen guten Kurs machen für den Wiederaufbau.
10:41Dann baust du das so weit wieder auf, bis der Kunde kommt
10:45und kann seine finalen Ideen da einfließen lassen.
10:48Und ich glaube, dass da wirklich satt was übrig bleibt.
10:51Aber ganz im Gegensatz zu ihren luxuriösen Nachbarn
10:55hat Michaels Benetti Favoriter momentan keine Chance,
10:59die Werft aus eigener Kraft zu verlassen.
11:02Seit sechs Jahren hat sie sich nicht bewegt.
11:05Die komplette Ausstattung fehlt.
11:08Da habe ich nicht genug Ärger, muss ich irgendeinen Scheiß schief anfangen.
11:12Da habe ich vor 30 Jahren mit aufgehört, fange ich jetzt wieder an.
11:23Ja, die Sache ist natürlich nicht so ganz einfach,
11:26dass wir da hinkommen und bekommen fast gutes Boot mit einem Schlüssel
11:29und dann muss man nur eine Batterie einbauen
11:31und dann fahren wir es zum anderen Kunden und kassieren dann die dreifache Kohle.
11:34Sondern wir werden jetzt mal sehen, wie gut die Italiener das geschweißt haben
11:37und mal sehen, wie schnell wir tatsächlich wegkommen.
11:41Zwei Schlepper sollen das Schiff in eine andere Werft ziehen.
11:45Dort will Michael seine Benetti dann wieder flott machen.
11:49Mit professioneller Hilfe.
11:52Mein Name ist Heinz Grieb, ich beschäftige mich seit über 30 Jahren
11:56mit Schiffsbau, Schiffskonstruktion, Schiffsverkauf
11:59und auch alles, was mit Schiffen zusammenhängt, also Privat- und Motorjagden.
12:03Dazu gehört natürlich auch der Transport
12:06und Transport bedeutet bei Schiffen diese Größenordnung weltweit.
12:09Nicht nur Michael, auch sein Partner Hans sieht die Jacht heute zum ersten Mal in real.
12:16Wenn man immer dasselbe macht, was man macht,
12:19dann bekommt man auch immer nur dasselbe, was man verdient hat.
12:22Also habe ich mir gedacht, mit diesem Kauf und Verkauf von diesem Schiff
12:27wird sich viel Geld verdienen lassen.
12:30Das müssen wir jetzt noch aussitzen, wie das ausgeht.
12:33Zwei Tage hat Michael kalkuliert,
12:36um seine Jacht bereit für den Abtransport zu machen.
12:45Ach du Scheiße!
12:52Ja, das ist eine Menge Arbeit, ne?
12:56Was soll ich denn jetzt dazu sagen?
12:59Eine Katastrophe, Alter.
13:04Und als hätte Michael nicht schon Sorgen genug,
13:07muss er sich auf dem ausgeweiteten Schiff
13:10jetzt auch noch um seine Begleiter kümmern.
13:14Hier Benni, du musst jetzt mal zuhören.
13:17Du musst jetzt wirklich aufpassen.
13:20Du musst deinen eigenen Kopf benutzen, weil das Ding hat keinen Kopf.
13:22Wenn hier ein Loch ist, fällst du rein.
13:25Da ist keine Lichtschranke und ein weißer Handschuh,
13:28der kommt und zieht dich aus dem Kragen wieder raus.
13:31Du musst schon gucken, wo du hinguckst.
13:34Ist das klar? Alles klar. Wunderbar.
13:371975 kostete die Jacht rund 3 Millionen D-Mark.
13:41Vom Glanz vergangener Tage
13:44sind heute allerdings nur noch ein paar Fragmente zu sehen.
13:48Katastrophe.
13:50Langsam erklärt sich,
13:53warum der Vorbesitzer nach 6 Jahren entnervt aufgegeben hat.
13:57Ja, das war mal ein wirklich schönes Schiff.
14:00Das haben die dann in diese Werft gebracht,
14:03eigentlich für eine Lappalie.
14:06Die Werft hat natürlich direkt gerochen,
14:09dass sie damit viel Kohle machen können,
14:12haben es aus dem Wasser rausgeholt und haben es aufgeschnitten.
14:15Dann haben sie die komplette Innenausstattung
14:17mit einer Kettensäge ausgebaut,
14:20haben die Motorfundamente umgebaut
14:23und die neuen Motoren aber nicht wieder eingebaut.
14:26Leck mich am Arsch.
14:29Stück für Stück wurde aus einem einstmals stolzen Schiff
14:32ein nackter Koloss aus Stahl.
14:35Wenn auch ein sehr beeindruckender.
14:38Wunderbar, jetzt sind wir mal den Morlocks zurück.
14:41Der Maschinenraum des Graufens.
14:44Jetzt ist das ganze Schiff zerlegt,
14:47alles ist in alle Winde verstreut, keiner kriegt es mehr zusammen
14:50und die Werft hat sich jetzt entschlossen,
14:53den Mietpreis von 80 Euro am Tag auf 1000 anzuheben.
14:56Das ist einfach das Todesurteil.
14:59Los, hoch.
15:02Michael scheint fest entschlossen,
15:05dem kreativen Geschäftsmodell der Italiener etwas entgegenzusetzen
15:09und als Sieger von Bord zu gehen.
15:11Alter, was ein fettes Schiff.
15:14Großbaustelle, aber die Substanz ist sehr gut.
15:17Man muss ja auch immer das Alter sehen.
15:20Das Schiff ist 40 Jahre auf dem Wasser,
15:23Salzwasser ausgesetzt und wurde wohl, bis es hier ankam,
15:26immer sehr gut gepflegt.
15:29Die Chancen stehen also gut,
15:32der Yacht ihren alten Glanz zurückzugeben.
15:35Wenn es denn gelingt, sie zum Wiederaufbau
15:38in eine andere Werft zu schleppen.
15:41Das Schiff muss oben dicht werden,
15:44die Bullaugen müssen zu, es muss genug Ballast rein,
15:47das Schiff muss unten drunter dicht geschweißt werden
15:50und wir müssen irgendwas dran machen,
15:53dass man das richtig schleppen kann.
15:56Irgendeinen festen, fixen Punkt.
15:59Klingt nach einer Menge Holz für gerade mal zwei Tage.
16:02Probefahrt in einer Gamma Goat von 1970.
16:05Kunde Tillmann hat die Landspartie
16:08mit dem Vietnam-Veteranen ordentlich ausgekostet.
16:11Weiter!
16:14Der müsste jetzt gut zu Kasten bleiben.
16:17Ah!
16:20Ah!
16:23Ah!
16:26Ah!
16:28Ah!
16:32Eines der Besonderheiten am Gamma Goat ist natürlich,
16:35dass das Ding vorne und hinten lenkt
16:38und es hat keine Servolenkung.
16:41Also, du musst wirklich zupacken.
16:44Schalldämpfer? Ebenfalls Fehlanzeige.
16:47Im Militärdienst war deshalb Gehörschutz Pflicht.
16:50Oh, diese Ruhe!
16:53Diese menschliche!
16:58Ach!
17:03Wie war die Probefahrt?
17:06Ja, exorbitant, muss ich sagen.
17:09In einem exzellenten Zustand, alles funktional.
17:12Nur die letzte Kleinigkeit würde ich noch gerne testen.
17:15Die da wäre?
17:18Wenn die Kiste voll läuft, dass ich das Wasser wieder rauskriege.
17:21Ich gebe dir einen Plastikeimer.
17:24Eimer? Da brauchen wir einen Schlauch, Junge.
17:26Und dann kann sich die Semi-Amphibie
17:29dank Bumpe selber trockenlegen.
17:32Jo!
17:35Wenn es geht, nicht auf den Motor direkt?
17:38Ja, ich tue mein Bestes.
17:41Läuft!
17:45Kunde Tillmann will offenbar sicher gehen,
17:48dass er selbst bei einer Atlantik-Überquerung nicht absäuft.
17:52So soweit, kann ich einmal probieren.
17:55Sieht gar nicht so schlecht aus.
18:03Ich würde sagen, die läuft.
18:06Alles klar.
18:09Wir können los, oder?
18:12Vielleicht noch warten,
18:15bis das Testwasser wieder vollständig ausgespuckt wurde.
18:18Bezahlt haben wir alles.
18:21Papiere sind auch geklärt.
18:24Der Wagen ist schon angemeldet.
18:27Dann würde ich sagen, gute Reise.
18:30Du hast nicht mehr so weit, 4 Stunden im Sonnenschein.
18:33Die Hälfte der Strecke haben wir ja, wir sind ja schon da.
18:36Genau, eine Hälfte ist ja schon mal gefahren.
18:39Nur noch eine Spazierfahrt.
18:42Wir haben das Fahrzeug auf Herz und Nieren getestet.
18:45Es ist alles sehr zufriedenstellend.
18:48Jetzt gucken wir mal, ob es die Heimfahrt überlebt,
18:51das gute Fahrzeug.
18:54Der nächste Ansprung.
19:03Nackt und ausgeweidet.
19:06Zum Schnäppchenpreis hat Michael
19:09die ehemalige 3-Millionen-Yacht gekauft,
19:12die seit 6 Jahren im italienischen Imperia auf dem Trockenen sitzt.
19:16Aber damit soll jetzt Schluss sein.
19:19Jetzt geht es ans Schiff.
19:21Wir müssen jetzt schnell weiterfahren,
19:24damit es direkt hier schnell weitergeht
19:27und wir nicht noch mehr Liegegebühr zahlen müssen.
19:302 Schlepper sollen die Yacht in eine andere Werft ziehen.
19:33Dort soll sie dann ihre Wiederauferstehung feiern.
19:36Für die Vorbereitung des riskanten Transports übers Mittelmeer
19:39hat Michael einen Experten ins Boot geholt.
19:42Der Helmut macht dasselbe, was ich mit Autos mache.
19:45Der handelt halt mit so komischen, alten, schlechten Schiffen.
19:48Wir beide werden das jetzt hier schaukeln.
19:51Die Yacht seetüchtig oder zumindest transportfähig zu machen,
19:54wird kein Zuckerschlecken.
19:57In vielerlei Hinsicht.
20:00Wir müssen doch nicht mit dem Helm rumlaufen.
20:03Kein Mensch hat hier einen Scheißhelm auf.
20:06Wollen die haben? Steht drin.
20:09Und los!
20:12Vorschrift ist Vorschrift. Sogar in Italien.
20:15Wir müssen ja echt mit so einem bescheuerten Calimero-Helm.
20:18Warum hast du keinen Helm auf?
20:21Nach 180 Seemeilen soll die Benetti sicher über das Mittelmeer
20:24geschleppt werden.
20:27Dafür dichtet das Team nicht nur das ab,
20:30was unter der Wasserlinie liegt, sondern auch die Aufbauten.
20:33Das ist Folie.
20:36Die machen wir vor den Fenstern.
20:39Dann wird die mit Flamme geschmolzen, praktisch eingeklebt.
20:42Damit es nicht so windig ist.
20:45Wir müssen bei der Überführung auf dem Schiff sein.
20:48Sonst holen wir uns den Tod bei dem Wetter.
20:51Die verlangen, dass Olaf und Michael
20:54während der gesamten 48-stündigen Schleppaktion
20:57an Bord der Yacht bleiben.
21:00Sorry.
21:03Jetzt weißt du, warum ich einen Helm habe.
21:06Bei der Demontage der Yacht wurden auch 4 Poller
21:09für die Anbringung der Schleppseile entfernt.
21:12Die Poller selbst sind aber noch vorhanden.
21:15Zumindest teilweise.
21:17Irgendwas ist ein bisschen komisch.
21:23Da ist bestimmt eine Unterkonstruktion gewesen.
21:26Da muss irgendwas sein, was groß und dick ist.
21:29Wo die Schrauben durch sind.
21:32Wenn wir das da festschrauben, ziehst du das durch.
21:35Wo ist die Stützhülse?
21:38So wird das ja nichts.
21:41Irgendwas Großes muss da drunter gewesen sein.
21:44Was groß und dick war, das müssen wir suchen.
21:47Hier unten sind die Löcher.
21:50Da muss eine Stahlplatte drunter.
21:53Dass die Löcher bei Seegang nicht ausreißen,
21:56wenn das Schiff am Schlepperrand ist.
21:59Das Problem ist einfach,
22:02hier haben Menschen Dinge auseinandergebaut.
22:05Wir müssen alles zusammensuchen,
22:08damit wir wieder eine Fahrtabigkeit herstellen können.
22:11Und wissen, wo die was hingeschmissen haben.
22:14Das ist das Problem.
22:17Hier sind Blöcke, die sind zum Schleppen nötig.
22:20Da hängt dieses ganze 200-Tonnen-Teil dran.
22:23Wenn die massive Unterlegplatte fehlt,
22:26hat der Poller also bestenfalls dekorativen Wert.
22:30Zum Schleppen taugte er ohne sein Gegenstück nicht.
22:34Und das ist offenbar verloren gegangen.
22:38Das ist aber doof.
22:41Ach, du schlechtes Auto.
22:44Diese Unterlegplatte ist aus Eisen.
22:47Sie war nicht da.
22:50Zum Beispiel ins Hafenbecken, in den Schrottcontainer,
22:53in irgendeinen Arsch oder unter irgendein Scheißregal.
22:56Sie war nicht da.
22:59Das Original fehlt.
23:02Also bleibt Michael nichts anderes übrig,
23:05als das Teil nachzubauen.
23:08Eine Platte, zwei Löcher.
23:11Klingt nach einer lösbaren Aufgabe.
23:14Auch unter Zeitdruck.
23:17Eine Schablone und echtes Teamwork.
23:20So soll passgenauer Ersatz entstehen.
23:23Hopp, rein.
23:26Und wie auch sonst im Leben.
23:29Wo der Chef ist, ist oben.
23:33Kann ich das durchbremsen?
23:36Nein, das muss genau angepasst werden.
23:42Komm mal raus.
23:45Alter, das ist ja eisig kalt.
23:48Dafür fahre ich doch nicht nach Italien.
23:51Zeig mal.
23:54Nein.
23:57So muss das drunter.
24:00Das geht nicht.
24:03Alter, alter Scheiß.
24:06Du darfst das nicht durchbremsen.
24:09Kletter jetzt da rein.
24:11Vielleicht ganz gut,
24:14dass der Chef den Rest von einer externen Firma machen lässt.
24:18So ein Schiff ist immer ein Scheißgebastel.
24:21Es ist alles anders. Jede Ecke ist gefrickelt.
24:24Wir brauchen vier Stück.
24:27Genau so.
24:30Da soll er das da ein Loch reinmachen.
24:33Da ein Loch reinmachen.
24:36Die erste Platte so, die zweite so.
24:38Und das bitte möglichst schnell.
24:41Schließlich kostet jeder weitere Tag in der Werft 1000 Euro.
24:45Immerhin kommt das Team beim Abdichten der Fenster gut voran.
24:53Wir haben es vorher mal warm gemacht und vorher ausprobiert.
24:57Funktioniert tipptopp.
25:00So können wir es lassen.
25:03Trotzdem, der Plan, das Schiff noch heute transportbereit zu bekommen,
25:06erweist sich als deutlich zu ambitioniert.
25:09Wir sind natürlich nicht fertig.
25:12Wir sind leider auch nicht ins Wasser gekommen.
25:15Das wird dann hoffentlich morgen sein.
25:18Aber leider soll morgen total schlechtes Wetter werden
25:21mit 50 km Wind.
25:24Mal sehen, ob das wirklich morgen besser wird.
25:27Scheiß. Was ein Scheiß.
25:29Das ist ja nicht normal.
25:35In Abwesenheit des Chefs
25:38halten Büroangestellte Nicole, Staplerfahrer Bogdan
25:42und Werkstattleiter Stefan im Büro die Stellung.
25:45Ein Kunde hat online einen Chevy K30 bestellt.
25:48Eigentlich ein ganz normaler Vorgang,
25:51wenn irgendwer wüsste, wo das Fahrzeug abgestellt wurde.
25:55Steht die Nummer da drin? Weiß ich nicht.
25:576588.
26:00Das hat der Chef. Irgendwas wollte der Chef.
26:03Ich bin der Chef.
26:066588, das Auto ist verkauft.
26:09Jetzt müssen Sie das bei uns auf dem Platz suchen.
26:12Gucken, was da alles dran gemacht werden muss.
26:15Die Teile bestellt und angefangen.
26:18Wenn ich jetzt die Fahrgestellnummer habe mit der internen Nummer,
26:21dann bewege ich meinen Kadaver den Berg hoch und suche die Karre.
26:24Bin ich mal wieder gespannt, was das für ein schönes Auto ist.
26:27Das ist ein J.
26:30Wenn jemand wissen sollte, wo der Chevy steht,
26:33dann doch am ehesten Staplerprofi Bogdan.
26:36Schließlich ist er es,
26:39der die meisten der über 1.000 Fahrzeuge
26:42an ihren Platz gebracht hat.
26:48Du sollst das Auto mal kontrollieren,
26:51wo das ist, wie das aussieht.
26:54Dann mache ich da mal ein paar Fotos von.
26:57Wo ist das Auto?
27:00Wo ist das Auto?
27:03Spurensuche mithilfe zweier Nummern.
27:06Der intern vergebenen, sowie der Fahrgestellnummer.
27:09Diese Nummer ist ganz anders.
27:12Hier in der Reihe ist er nicht bei.
27:15Der muss weiter oben stehen.
27:18Das Morlock'sche Parksystem ist für Laien nur schwer zu durchschauen.
27:22Dumm nur, dass es den Profis nicht besser geht.
27:28Auch nicht.
27:31Wie die Autos ankommen, kriegen die eine laufende Nummer.
27:35Das hat aber nichts mit der Platzordnung hier zu tun.
27:38D.h., der 6588 steht nicht neben dem 6589.
27:41Sondern das steht alles hier irgendwo explodiert auf dem Hof rum.
27:45Zu viele Autos und viel zu wenig Platz
27:48klingt nach einem hausgemachten Problem.
27:50Du kannst auch dieses ganze Gelände so weit auseinanderziehen
27:54und organisieren, dass du doppelte Menge
27:57vom Berliner Flugplatz brauchst.
28:00Dann stehen alle Autos schön nach Nummern sortiert.
28:03Die Lücke lassen wir dann auch, bis das letzte Auto verkauft ist.
28:07Dann ist das alles für normale Menschen schneller zu verstehen.
28:11Das kann bloß keiner finanzieren.
28:14Das ist das Problem.
28:16Ob es aber Geld spart,
28:192 Mitarbeiter eine Stunde lang ein Auto suchen zu lassen,
28:23bleibt Michaels Geheimnis.
28:26Keine.
28:29Auch nicht.
28:32Über 20 K30 stehen auf dem Gelände verteilt.
28:35Auch nicht.
28:38Keine.
28:41Auch nicht.
28:43Nichts.
28:46Gar nichts.
28:49So viele Autos.
28:52Wie kann man nur so viele Autos kaufen?
28:55Unser Job ist normal, diese Autos fertig zu machen und zu verkaufen.
28:59Dafür musst du die Autos kaufen, die es gibt.
29:02Wenn es viele gibt, kaufst du viele.
29:05Wenn es wenig gibt, kaufst du wenige.
29:08Wenn es keine gibt, kaufst du halt gar keine mehr.
29:10Es ist normal, die Dinger aufzubereiten und zu verkaufen.
29:13Was du dafür brauchst, ist eine gute Grundsubstanz.
29:16Die musst du kaufen, wenn es die gibt.
29:19Ich gehe jetzt mal runter.
29:22Ich gucke mal nach Bildern von dem Auto.
29:25Können wir mit Foto mal gucken.
29:31Runter.
29:36An der Mittelmeerküste nahe Genua
29:38zeichnet sich für die Benetti Favorita
29:41nach 6 Jahren auf dem Trockenen eine echte Veränderung ab.
29:45So, 3. Tag.
29:48Heute sollte das Boot wirklich ins Wasser gehen.
29:51Um 12 Uhr ist der Kran frei.
29:54Dann setzen wir das Ding ins Wasser und hoffen,
29:57dass das wirklich dicht ist.
30:003 Mann haben die komplette Nacht am Rumpf der Yacht geschweißt.
30:04Und auch die nötigen Unterlegscheiben für den Abschlepppoller
30:08sind angekommen und bereit zur Montage.
30:11Außerdem sind alle Fenster abgedichtet.
30:14Sieht doch gut aus, oder?
30:18Wir warten jetzt darauf, dass sie das hier freiräumen.
30:22Dann fädeln die den Kran hier drüber, heben das an,
30:25legen das da ins Wasser und dann gucken wir mal,
30:28ob da Wasser reinläuft und ob das Schiff stabil im Wasser liegt.
30:32Weil Motoren, Getriebe, Wellen, Schrauben, Generatoren, Boiler,
30:35alles ist raus und dann kann das sein,
30:38dass das Ding aufschwimmt und zur Seite rollt.
30:41Das wäre schlecht.
30:44Besonders dann natürlich, wenn Michael währenddessen an Bord ist.
30:48So, wir müssen jetzt gucken,
30:51dass wir die Fenster in das Scheißschiff kriegen.
30:54Komm jetzt!
30:57Die ehemalige Brücke wollen wir vorne in die Fenster reinmachen,
31:01damit wir während der Fahrt da rausgucken können
31:04Das geht natürlich nicht mit Folie,
31:07deswegen bauen wir da die alten Fenster ein.
31:10Helmut, wo ist denn der Felix? Der muss jetzt hier Fenster ziehen!
31:14Komm, Fenster ziehen!
31:17Komm, jetzt, jetzt, jetzt!
31:20Der Chef drückt auf die Tube.
31:23In einer halben Stunde wird der Kran frei.
31:26Bis dahin sollten die Fenster an Bord sein.
31:34Ich hab was vergessen, wie dieser Scheißknoten geht.
31:38Gut, dass das dem Chef und nicht einem der Helfer passiert ist.
31:47Das kommt davon, wenn du sowas 30 Jahre nicht mehr machst,
31:51dann ist es plötzlich weg.
31:58Michael, jetzt ernsthaft.
32:00Eher selten, dass Mitarbeiter den Chef zur Eile drängen.
32:04Wie schwierig.
32:07Wie schwierig, wie schwierig.
32:10Wie schwierig, wie schwierig.
32:13Aber so geht das nicht.
32:16Ja, doch, das geht schon so. Das ist nämlich total einfach.
32:20Kann jeder blöder ...
32:23Nur ich jetzt gerade nicht.
32:26Scheiße.
32:28Bis zum Knoten.
32:31Nur Dutzende Schlaufen später ...
32:34Passte!
32:37... kehren die zwölf Fensterelemente auf das Schiff zurück.
32:41Stück für Stück.
32:44Und weitgehend unbeschadet.
32:48Ui, ui, ui.
32:53An Bord holen und dann sofort einbauen.
32:58Denn der 220-Tonnen-Kran,
33:01der die Jacht ins Wasser bringen soll,
33:04hat sich schon in Bewegung gesetzt.
33:07So, komm. Gleich hängt sie in der Luft.
33:10Dann ist sie schon im Wasser.
33:13Und dann fängt die Katastrophe erst richtig an.
33:19Oh, weißt du, was wir brauchen?
33:22Wo ist der Sticker-Flex?
33:24Das muss ich jetzt haben. Wir wollen das jetzt dazu machen.
33:28Jetzt, jetzt, jetzt.
33:31Durch diese Öffnungen laufen die Propellerwellen.
33:34Unverschlossen und ohne Pumpe an Bord
33:37hätten sie definitiv nasse Füße bedeutet.
33:40Das kam also gerade noch rechtzeitig.
33:43Was das Meistersat nicht ziert, wird mit Sticker-Flex verschmiert.
33:50Für die Benetti scheint damit
33:52das Ende ihres sechs Jahre dauernden Landgangs gekommen.
33:57Der Kiel ist austariert, das Schiff ist austariert.
34:01Jetzt werden die ganzen Seitenstützen,
34:04alles, was man benötigt, damit das Schiff stabil startet, entfernt.
34:08Das wird dazu alles weggemacht.
34:11Und dann werden wir mit diesem Traveller-Lift
34:14das Boot in den Hafen manövrieren und ins Wasser lassen.
34:17Geht doch. Und, was wiegt's?
34:20Das 30-Meter-Schiff ist mit 90 Tonnen viel zu leicht.
34:29Jetzt ist das Schiff viel, viel leichter
34:32als mit Innenausstattung, Tanks, Motoren
34:35und allem Blödsinn, das da draufgeschraubt war.
34:38Das Schiff muss das richtige Gewicht haben.
34:41Sonst schwimmt das nämlich auf und kippt zur Seite,
34:44läuft dann voll Wasser und sinkt.
34:46Das wäre der Super-Grauen.
34:55In Petersla suchen Stefan und Bogdan
34:58bereits seit über einer Stunde nach einem Chevy K30.
35:04Nein. Nein. Beklaut.
35:10Der Wagen wurde von einem Kunden online reserviert.
35:14Jetzt sollen Fotos auf dem Computer helfen, ihn zu finden.
35:19Heiß, oder? Heiß ist?
35:22Hallo.
35:25Nein, nicht gucken. Gucken ist verboten.
35:28Auch nicht Pullman in meinen Kaffee halten.
35:31Okay, alles klar.
35:34Bei der Suche nach dem verschollenen Wagen
35:37im hauseigenen Fotoarchiv
35:40gibt es nur ein winziges EDV-Problem namens Stefan.
35:44Ich fahre dir alles durch die ganze Welt,
35:47aber hier so ein Computer bringt mich um.
35:50Weil ich mit so einem dreckigen Computer nicht umgehen kann.
35:54Alle 1.080 Fahrzeuge auf dem Hof sind fotografiert und archiviert.
35:58Tatsächlich auch der gesuchte K30.
36:06Hast du die gefunden, die 6588? Nein.
36:09Ja, hier drin schon, aber das Auto noch nicht.
36:12Tja, wo ist dieser Auto?
36:15Da ist es auch wieder schön fotografiert.
36:18Es sind wieder keine Fahrgestellnummern fotografiert,
36:21keine internen Nummern.
36:24Nur nicht aufgeben.
36:27Manchmal liegt die Lösung so viel näher, als man denkt.
36:36Guck mal da.
36:39Was soll das hier, ey?
36:42Was soll das hier?
36:45Ich wollte gerade sagen, ein Scheiß-Aufkleber.
36:48Oh Mann, ich stehe vor der Tür, ey.
36:51Ich gehe gucken.
36:54Hauptsache, ich renne den Berg hier hoch.
36:57Drei Mitarbeiter, zwei Stunden.
37:00Und am Ende ein Erfolg.
37:03Oder?
37:05Es sind sechs Arbeitsstunden,
37:08die wir mit der Suche von diesem Auto verplempert haben.
37:11Das musst du dir als Chef einfach angewöhnen,
37:14so etwas wirklich schnell wieder zu vergessen.
37:17Hast du verstanden?
37:20Hast du verstanden?
37:27Gut austariert, auf insgesamt acht Hebegurten,
37:30transportiert der Kran die benachteiligten Fahrzeuge.
37:32Michaels Neuerwerbung soll noch heute die Werft verlassen
37:35und binnen 48 Stunden einen anderen Hafen erreicht haben.
37:38Im Schlepptau.
37:41Der nächste spannende Moment, ob wir eine Übersicht haben.
37:44Ich sage dir, liegt die gerade oder nicht?
37:47Ja, historisch.
37:50Historisch?
37:53Ja, historisch.
37:56Ja.
37:59Ja.
38:02Jetzt ist sie wieder dem Element zugeführt,
38:05für das es gebaut wird.
38:08Ja, da muss sie hin.
38:11Auch als sie schon zu Wasser gelassen ist,
38:14steht der Kran der Yacht noch bei, als Schwimmhilfe.
38:17Ganz wichtiger Moment.
38:20Eigentlich schwimmt das Schiff jetzt schon.
38:23Und weil ja in dem Schiff überhaupt nichts mehr drin ist,
38:26kein Ballast, nichts mehr, sind wir viel zu hoch.
38:29Das bedeutet, wir haben eine Instabilität.
38:32Ungefähr an den guten 16, 15, 16 Tonnen.
38:35Das ist nicht mehr sehr viel.
38:38Ja, wie wir sehen können, ist der fette blaue Balken die Wasserlinie.
38:41Tiefer darf sie nicht rein.
38:44Aber so weit raus, wie sie jetzt ist, darf sie auch nicht sein.
38:47Das bedeutet, wenn wir die jetzt losmachen, kippt die zur Seite.
38:50Läuft voll und bleibt dann für ewig hier.
38:53Wir müssen ganz dringend in das Schiff Ballast bringen
38:56in Form von viel Wasser.
38:59Wir müssen die ganzen Tanks jetzt mit Wasser füllen,
39:02um einen Füllbereich zu haben, damit das Schiff auf Wasser liegt.
39:05Das ist ja super hier.
39:08Ach du Scheiße.
39:11Nee.
39:14Nee.
39:23Schnell!
39:29Eine flinke Maßnahme in Sachsen.
39:32Dann ist der Weg frei.
39:35Nicht nur für die Crew, sondern auch für die Schläuche,
39:38die Wasser als Ballast in den Rumpf befördern sollen.
39:44So, Wasser kommt.
39:4750 Tonnen Wasser müssen in die Tanks.
39:50Und nur dahin, hat den Schläuchen offenbar keiner gesagt.
40:03Das ist Schrott.
40:06Das ist ja undicht.
40:09Da steht das ganze Schiff unter Wasser jetzt.
40:12Die Werft hat uns dann sogenannte Lochschläuche gebracht.
40:15Die zeichnen sich dadurch aus,
40:18dass hinten, da wo die Wasseruhr läuft,
40:21die man bezahlen muss, da richtig Wasser durchkommt,
40:24leider vorne aus der Düse nichts ankommt.
40:27Bedeutet natürlich, dass du viel zahlst
40:29und dein Schiff nicht voll wird.
40:32Das geht so nicht. Du musst da hin.
40:35Wieder Wasser von der Decke tropft.
40:44Können wir denn jetzt nicht durch die Bullaugen gehen?
40:47Dann ist der Weg kaputt.
40:50Stimmt.
40:53Ist da ein Bullauge hinten?
40:56Ja, zwei.
40:59Durch den kürzeren Weg
41:02kann zumindest der undichteste Schlauch eingespart werden.
41:05Ja.
41:08Alter, das geht jetzt gleich in die Hose, pass auf.
41:11Das geht gleich in die Hose.
41:15Jo, jo, jo, jo.
41:18Au.
41:21Ja, ich heb das hoch. Katastrophe.
41:24Top.
41:29Oder?
41:32Geht das? Wunderbar.
41:35Alles klar.
41:38Endlich fließt Wasser dahin, wo es hingehört.
41:41Und mit jedem Liter steigt die Chance,
41:44dass die Yacht die Werft tatsächlich heute noch verlässt.
41:47Müsste man meinen.
41:50Es muss einfach jeder noch was Geld verdienen.
41:53Und wir müssen noch was Geld bezahlen.
41:56Und zwar noch mehr als ohnehin schon befürchtet.
41:59Für alle Schiffe, die geschleppt werden,
42:02gibt es Vorschriften.
42:05Also ist die nächste Sache,
42:08wir müssen noch ein bisschen im Wasser liegen, um zu gucken,
42:11ob Wasser reinläuft. Es läuft kein scheiß Wasser rein,
42:14aber wir müssen noch drei Tage extra zahlen.
42:17Wenn das umsonst wäre, könnten wir das verstehen.
42:20Aber nein, wir müssen jetzt unbedingt an einem Liegeplatz liegen,
42:23der 1500 Euro kostet, weil jetzt sind wir ja nicht mehr Land,
42:26sondern im Wasser, um zu gucken, dass kein Wasser ins Schiff läuft.
42:29Und das müssen wir jetzt zahlen.
42:32Schon wieder unerwartete Zusatzkosten.
42:35Aber als Geschäftsmann kalkuliert man ja immer mit einem Puffer.
42:41Das Business wird jetzt so langsam,
42:44fängt es an, nicht mehr so gut zu werden,
42:47wie wir uns das gewünscht haben.
42:50Noch geht's.
42:53Du willst 35 Stunden auf dem Mittelmeer ein Schiff ziehen lassen.
42:56Alter, es ist das Mittelmeer.
42:59Das ist doch Porn, das sind doch keine sieben Meter Wellen.
43:02Es wird so eine Welle sein, und wenn es genug schaukelt,
43:05wird doch einer von euch Typen anfangen, durch die Nase zu kotzen.
43:08Du hast Angst, ne?
43:11Das ist doch keine Verarbeitungsstrategie,
43:14sich ein Bad wachsen zu lassen gegen Seekrankheit.
43:17Oh nein, oh nein.
43:20Pass auf, das Gute ist, wenn man Angst hat,
43:23dann muss man da drangehen, nicht weglaufen.
43:25Untertitelung des ZDF für funk, 2017