Die 1960 in Wien geborene Künstlerin widmet sich seit über 15 Jahren intensiv den vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten menschlicher Gesichter und Körper. Schönes und Perfektes stehen dabei nicht unbedingt im Vordergrund. Gesichter, die starke Emotionen zeigen oder einen subtilen Ausdruck, sind besonders faszinierend. Häufig sehen die von ihr Portraitierten die Betrachtenden direkt an, als ob sie bewusst Augenkontakt mit ihnen suchen würden, um deren Blicke zu erwidern: ein spannender Moment der (Selbst-)Reflexion entsteht!
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KreativitätTranskript
00:00Musik
00:12Neben mir steht die Künstlerin, die diese Bilder geschaffen hat.
00:17Das sind wirklich tolle Bilder und man erkennt sofort, wer drauf abgebildet ist.
00:22Und das ist immer wichtig.
00:23Danke, ich glaube das sind die Übungen, dass man die Leute kennt.
00:27Wie kommt man dazu, solche Bilder in dieser Art zu machen?
00:30Also ich habe vor ungefähr 15 Jahren angefangen, Unterricht zu nehmen.
00:34Also ohne Unterricht, glaube ich, kriegt man diese Qualität nicht hin.
00:38Und ich hatte Glück, dass ich mehrere sehr gute Lehrmeisterinnen und Lehrmeister hatte
00:43und habe natürlich auch viel geübt zu Hause und im Unterricht gemalt.
00:48Und mit den entsprechenden Anweisungen, die man natürlich umsetzen muss,
00:54kriegt man dann schon diese Qualität hin.
00:56Diese Bilder sind Acryl?
00:58Das ist alles Öl auf Malplatte oder Leinwand oder Malkarton.
01:03Das heißt, das ist aber dann noch eine zusätzliche Herausforderung,
01:05weil es ja mehrere Schichten sind, an die man immer wieder warten muss.
01:08Bei Öl ist es schon so, ja.
01:10Wobei es gibt schon Mittel, die dafür sorgen, dass die Farbe schneller trocknet.
01:15Aber das hat einen Vorteil, wenn ich warten muss, setze ich mich vor das Bild
01:19und dann schaue ich, wo gehört noch was korrigiert, was kann ich noch verbessern und optimieren.
01:24Und das hat auch einen Nutzen.
01:26Und ich lasse mir Zeit.
01:28Ich muss nicht an drei Nachmittagen ein Bild gemalt haben.
01:31Jetzt gibt es da irgendjemanden, also einen Lieblingsdarsteller, sage ich jetzt einmal,
01:35der abgebildet wurde oder eine Darstellerin?
01:37Ja, habe ich schon, muss ich gestehen, und zwar aus der Game of Thrones Serie.
01:41Die Person in der Serie heißt Yoram Mormont, wer ihn kennt,
01:45und das ist der Schauspieler Ian Glenn.
01:48Und dieses Bild, an dem habe ich monatelang gearbeitet,
01:51weil das war nie perfekt genug und dann war ich überglücklich,
01:55weil ich ihn wirklich perfekt getroffen habe.
01:57Also wer ihn kennt, der weiß, das ist der Ian Glenn.
02:00Absolut, weil wenn man hinschaut, glaubt man, es ist ein Foto.
02:03Ja, es ist fast hyperrealistisch.
02:06Jetzt für mich auch eine wichtige Frage, wie kommt man dazu, überhaupt zu malen,
02:11oder der Weg zur Kunst, wie war der?
02:13Ich war immer schon ein bisschen kreativ und mir wurde nachgesagt,
02:17dass ich gut zeichnen kann und habe dann aber beruflich ganz andere Dinge gemacht.
02:22Und erst so um die 50 herum habe ich dann eben angefangen,
02:30Unterricht zu nehmen oder mal dort ein Workshop, da ein Workshop.
02:34Und da hat sich sehr schnell herausgestellt, die Menschen sind's, die mich begeistern,
02:38die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten von Gesichtern und von Körpern.
02:43Und da geht's mir eben nicht um das Perfekte und das Schöne,
02:46sondern mir geht's um das Einzigartige oder auch Eigenartige.
02:51Und da ich auch für eine Behindertenhilfsorganisation gearbeitet habe,
02:56habe ich auch eine Affinität zu Menschen mit Beeinträchtigungen.
03:01Weil zum Beispiel der Peter Dinklitsch ist ein kleinwüchsiger Schauspieler,
03:05ein erfolgreicher, bekannter.
03:07Oder ich habe in einer Auslage auch einen männlichen Akt von einem Veteran,
03:11der eine Amputation hat.
03:14Und der ist aber genau so abgebildet mit diesen amputierten Gliedmassen.
03:18Und das finde ich extrem wichtig. Also ich möchte das auch noch fortsetzen.
03:22Also das heißt nicht dieses klassische Schönheitssymbol oder die Meinung, was ist schön,
03:27sondern die Schönheit steckt ganz woanders.
03:29Genau. Wie man so schön sagt, liegt im Auge des Betrachters.
03:33Und auch ein Veteran, ein junger, muskulöser, gutaussehender Mann,
03:38dem ein Unterschenkel fehlt, ist schön.
03:41Aber das muss man halt auch wahrnehmen.
03:44Manche Leute nehmen das vielleicht gar nicht so wahr.
03:47Jetzt eine wichtige Frage. Gibt es Personen, wo man sagt, die kann ich nicht malen,
03:53oder die will ich nicht malen?
03:55Personen nicht, aber vielleicht. Ich will keine Hunde und Katzen porträtieren.
03:59Da gibt es eh genug.
04:01Ja, weil manche Leute sagen, du, ich hätte gern ein Bild von meinem Haustier,
04:05von meinem verstorbenen Pudel. Kannst du das malen?
04:07Da sage ich, na bitte, Entschuldigung, mache ich nicht.
04:10Weil mich halt nur Menschen interessieren.
04:12Aber Widerlinge würde ich auch nicht malen.
04:15Also ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ein Bild von Hitler male oder so.
04:19In die Richtung eher nicht.
04:22Wunderbare Sachen. Jetzt letzte Frage.
04:25Zwei noch. Wir müssen dann fragen, wo man die Bilder erwerben kann.
04:28Aber die vorletzte Frage. Was ist geplant als nächstes?
04:32Ich werde jetzt einige einzelne Bilder platzieren in diversen Galerien in Wien.
04:38Und nächstes Jahr hoffe ich dann, dass ich wieder eine Einzelausstellung, eine größere machen kann.
04:43Wunderbar. Und jetzt kann man die Bilder wo erwerben? Nehmen wir mal an hier.
04:47Ja hier jetzt noch bis 28. September.
04:51Und was übrig ist, kann man dann in meinem Atelier erwerben.
04:55Ich habe eine Website, da ist mein Kontakt drauf.
04:58Die Website ist www.ateliergif.wordpress.com
05:04Wunderbar. Wunderbare Bilder, kann ich sagen. Fantastisch.
05:07Vielen Dank, das freut mich sehr. Dankeschön.
05:10Ja, mir gegenüber steht ein Künstler der besonderen Art, ein Schmuckkünstler.
05:15Aus was sind diese Dinge gefertigt?
05:18Die sind aus Messing und eine Gussarbeit.
05:22D.h. wird recyceltes Material von verschiedenen Gegenständen geschmolzen und individuell gemacht.
05:32D.h. es gibt keine irgendwelche...
05:37Sind alles Unikate? Alles Unikate, d.h. zweites gibt es nicht.
05:40Z.B. das ist von einem Stein wurde gemacht.
05:45Das ist von einem Olivenholz.
05:49Und die Ringe?
05:54Die Ringe wurden auch in einen Baum gegossen.
05:59Nur geschliffen und geschnitten.
06:04Manchmal einfach nur so geschliffen und ein bisschen poliert.
06:08Das ist alles.
06:10D.h. wenn Sie fragen würden, ob ich die zweite haben kann, es gibt sie nicht.
06:15Die kann man nicht machen, die Natur ist auch einzigartig.
06:19Jetzt diese Gegenstände, jetzt Messing, nimmt das nicht Fabian, nimmt das nicht der Patiner an?
06:25Mit der Zeit schon, aber wird beschichtet mit einem Spezialbalsam.
06:31Wenn man will, dann wird es nicht patiniert, sondern einfach bleibt so wie sie ist.
06:37Aber trotzdem muss man sie ein bisschen putzen.
06:40Die Steine z.B. sind über ein Jahr, die ich entworfen habe.
06:44Und die schauen genau so gut aus.
06:47Die leicht zu machen?
06:50Nein, nicht leicht, aber die Steine z.B. nicht.
06:53Diese Gegenstände kann man schon...
06:56Das ist ein Quarz?
06:57Das ist ein Quarz, ja.
06:59Ich verwende weniger Steine, weil ich will nicht, dass man die Natur beschädigt, um Steine zu verkaufen.
07:06Das heißt, ich verwende das Material, das ich kaufe, aus verschiedenen Wasen, aus Messing oder Bronz.
07:18Und da ist so eine Idee entstanden, was ich kann.
07:22Ich war 20 Jahre lang als Therapeut in einem alternativen Bereich.
07:27Und habe ich nicht mehr entschieden, sondern habe mir gedacht, wie kann ich mit den Menschen kommunizieren?
07:33Diese Idee ist plötzlich entstanden und ich habe mir gedacht, dass ich das kann.
07:38Und die Veronika, Gott sei Dank, hat mir geholfen, hier alles aufzustellen, weil ich habe so viel produziert.
07:46Das hat sich stagniert.
07:49Jetzt kann man aber sagen, diese Gegenstände sind ein Abdruck der Natur.
07:52Das ist ein Abdruck der Natur, ja.
07:55Das heißt, ich mische mich nicht ein, einfach, es ist so, was passiert bei mir.
08:02Ich fange zum Schmelzen an, habe ich eine Idee, nicht Ideen, irgendwelche Objekte vor mir, dann fange ich zum Gießen an.
08:09Und dann, was da rauskommt, kann auch sein, eine große oder kleine Objekte.
08:16Dann schaue ich, wie ich sie schneiden soll.
08:19Aber nicht, zumal habe ich heute versucht, nachzumachen.
08:25Siebenmal habe ich versucht, hat nicht geklappt.
08:27Jetzt, wo kann man das herbehaben?
08:30Nur hier.
08:32Alles klar, also dann auf jeden Fall hier in die Josefsklasse zu kommen, und da kann man die wunderbaren Sachen herbehaben.
08:37Ich bin froh, dass ich hier bin, weil diese Atmosphäre, es ist unglaublich angenehm.
08:43Normalerweise mehr als zwei Stunden, ich halte es nirgends so aus.
08:46Aber hier schon.
08:49Und von dem gibt es kein zweites?
08:51Nein, nein.
08:53Wie wir.
08:54Wie wir, genau.
08:56Das ist auch eine Frucht.
08:59Und das ist wirklich an griechischen alten Früchten.
09:03Genau, das war in Griechenland, in Italien.
09:06Das hat mich so fasziniert.
09:08Wie kann ich das überhaupt machen?
09:10Nicht genau dasselbe.
09:12Ja, das haben wir gesehen, das ist ja wahnsinnig.
09:15Zum Beispiel das.
09:17Wunderbare Sachen.
09:20Können Sie uns noch Ihren Namen verweisen?
09:24Ja, mein Name ist Sedat.
09:25Sedat Selepoglu.
09:27Ich war seit 20 Jahren als Scherzopraktiker.
09:30Ich habe mit Oztischen Kindern gearbeitet, mit Epileptikern und Schmerztherapien.
09:36Aber das habe ich nicht mehr können.
09:39Jetzt arbeite ich teilweise.
09:42Und jetzt habe ich in mir entdeckt, dass ich auch Künstler bin.
09:48Gut, wir sind heute wieder hier bei einer Vernissage.
09:52Und wieder in deiner Galerie.
09:54Ein Schmuckstück, kann ich nicht wiederholen.
09:57Ich freue mich, dass Sie wieder bei mir sind.
10:01Darf ich einfach den Blick auf unsere neue, schöne Begegnungszone werfen?
10:06Das war ja hier noch bis vor einigen Wochen Baustelle.
10:09Jetzt haben wir da Freiheit.
10:11Es ist schön, es ist offen.
10:13Und unsere Künstler werden sich sicherlich auch sehr darüber freuen,
10:17dass wir jetzt auch noch einen Scharnigarten kriegen.
10:20Ist durchgegangen?
10:23Ich sage jetzt einfach, es geht durch.
10:27Ich sage jetzt einfach, es geht durch.
10:29Liebe Stadtverwaltung, es geht durch.
10:31Wir werden das schaffen.
10:33Jetzt haben wir heute zwei wunderbare Künstler, eine bildende Künstlerin
10:36und einen Schmuckdesigner von der besonderen Art kennengelernt.
10:40Wenn ich Künstler bin, wie schaffe ich es, dass ich hierher komme?
10:44Wie man herkommt mit den Öffentlichen ist mir schon klar.
10:47Aber dass ich hier, dass man ausstehen kann.
10:50Es ist nicht schlimm, es ist ganz einfach.
10:53Man schreibt mir ein Mail oder man ruft mich einfach an.
10:56Kein Geheimnis.
10:58Es kostet ein bisschen was, aber relativ wenig im Vergleich zu anderen Galerien.
11:02Wir bieten, wie man leicht sehen kann, schöne Feste.
11:06Wir haben einmal die Woche irgendein gutes Event.
11:09Wir haben eine schöne Medienpräsenz, dank euch auch unter anderem.
11:14Einfach anrufen, anmailen, vorbeikommen, eine Visitenkarte da lassen.
11:20Wenn ich das Gefühl habe und wenn mein Sohn, der auch sehr begabt ist
11:25und ein Kunststudent war, also er ist fertig jetzt,
11:28dann wird das was. Das ist kein Thema.
11:32Kriegt man hin.
11:34Tolle Sache. Was ist das Nächste bei dir?
11:36Der Gallery Walk. Ganz wichtig.
11:38Heute in einer Woche haben wir hier Ramba Zamba.
11:40Die Isa, eine sehr begabte Künstlerin, die heute auch hier ist,
11:44wird ihre Vernissage haben.
11:46Und dann haben wir den Gallery Walk.
11:48Deswegen habe ich jetzt gerade den Herrn Fink begrüßt.
11:50Der hat uns auch gerade besucht.
11:52Das ist der Organisator vom Gallery Walk.
11:54Vorbeikommen, Brötchen essen, Musik hören.
11:58Wir haben wieder einen Pianisten da, den Kai.
12:01Wunderbar. Also besser kann man es ja nicht mehr sagen.
12:04Ja, dann ab in die Galerie in der Josefsgasse.
12:09Einfach Wien-artig. Die sind immer artig da.
12:13Ja, wir sind Gott sei Dank artig.
12:15Manchmal sind wir es nicht ganz so.
12:17Aber in der Regel haben unsere Kunden viel Spaß
12:19und ich habe auch viel Spaß.
12:21TV 21.
12:23Wo News, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aufeinandertreffen.