Die Stadt St. Pölten sowie die Bezirke St. Pölten-Land und Tulln bleiben nach dem Hochwasser in Niederösterreich weiterhin Katastrophengebiet. In allen anderen Regionen wird dieser Status aufgehoben, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz. Das Bundesland sei jedoch "noch lange nicht in der Normalität zurück". Aufräumarbeiten und Schadensbeseitigung gingen auch zum Start der neuen Woche weiter.
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NewsTranskript
00:00Niederösterreich ist mit den Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser beschäftigt.
00:05Die Bezirke Tulln, Sankt Pölten und Sankt Pöltenland bleiben weiterhin zum Katastrophengebiet erklärt.
00:13Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte am Montag bei einem Medienbriefing in Sankt Pölten,
00:20dass die Folgen der schweren Unwetter das Land noch lange begleiten würden.
00:25Deswegen ist es auch so wichtig, dass wir jetzt an der Seite der Menschen stehen,
00:28dass vor allem diese Menschen betreut werden, Hilfe auch annehmen vom Kriseninterventionsteam.
00:35Denn viele sind massiv betroffen, viele wissen nicht, wie es weitergeht,
00:42viele haben intensive Tage hinter sich und brauchen psychologische Betreuung.
00:50Und da bitte ich auch alle, diese psychologische Betreuung auch anzunehmen.
00:55Denn die Normalität wird erst nach einigen Monaten zurückkehren.
01:00Die Landeshauptfrau zeigte sich auch stolz, nach dementsprechenden Wahlkampf-Aufforderungen
01:07anderer Parteien die Ersatzrate für Schäden nun doch von 20 auf 50 Prozent erhöhen zu können.
01:15Das hatte es bei den vergangenen Hochwässern weder 2002 noch 2013 gegeben.
01:21Aber aufgrund dessen, dass es eine Hochwasserkatastrophe noch nie in dieser Dimension gegeben hat,
01:27war es für uns wichtig und notwendig, hier diese Ersatzraten auch zu erhöhen,
01:33um den Menschen Zuspruch zu geben.
01:35Und ich denke, da ist gerade Niederösterreich vorbildhaft,
01:39aber über ein zukünftiges System kann man jederzeit diskutieren
01:44und es ist ja vor allem auch dann in Diskussion ein sogenanntes Versicherungssystem.
01:49Ich denke, ja, man muss sich hier jeder Debatte und Diskussion stellen.
01:53180 Gemeinden hätten Geologen angefordert,
01:57die Hänge auf die Gefahr möglicher Hangrutschungen untersuchen sollen.
02:02Ein weiteres Thema seien die hohen Grundwasserspiegel,
02:05erklärte Landeshauptfrau Stellvertreter Stefan Pernkopf.
02:09Das Thema, das uns heute und die nächsten Tage, Wochen und Monate beschäftigt,
02:13das sind eben diese hohen Grundwasserspiegel.
02:15Die Müllverbrennungsanlage ist außer Betrieb, weil sie selber Opfer des Hochwassers geworden ist.
02:21Das heißt, der normale Müll muss aber untergebracht werden
02:24und jetzt noch die zusätzlich anfallenden Kubikmeter von Sperrmüll,
02:28die man an alle Orte zieht und wir werden hier alles unternehmen,
02:31um gemeinsam mit den Gemeinden, Städten und auch mit den Umweltverbänden
02:35diesen Sperrmüll möglichst rasch abtransportieren zu können.
02:3891 Häuser seien nach wie vor evakuiert.
02:42In acht Gemeinden seien Ortsteile noch schwer zu erreichen.
02:46In 37 Gemeinden gäbe es Probleme mit der Trinkwasserversorgung.