• vor 3 Monaten
Seit Jahrzehnten kämpft Nintendo gegen Flashkarten wie die R4 und R4i. Doch das war nicht immer so: Anfang der 2000er gab es eine eigene Flashkarte von Nintendo.

Links:
GBNP: https://orangegb.com/gbnp/
GBxCartRW: https://www.youtube.com/watch?v=1t8nOEXQyPI
Nintendo Power bei Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Nintendo_Power_(cartridge)
Discord: https://discord.gg/YZjaedq
Meine Website: https://www.beyondconsoles.tk/

Musik:
Forever and a day - Dark Fantasy Studio
Transkript
00:00Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die Götter, sie helfen und bereiten sich für die Zukunft!
00:17Flash-Cartridges, wiederbeschreibbare Module, manchmal auch gerne mit SD-Karte, die gerne
00:38für Bootlegs und Raubkopien von Retro Games genutzt werden.
00:41Nintendo ein so großer Dorn im Auge, dass sie eine jahrzehntelange Kampagne gegen diese
00:45Module starten.
00:46Aber das war nicht immer so.
00:48Wenn wir die Uhr zurückdrehen auf Ende der 90er Jahre, ist das Bild noch ganz anders.
00:53Nintendo, der riesige Videospielhersteller, hat seine eigenen Flash-Karten verkauft.
00:57Wir schreiben das Jahr 1997, das SNES ist in Japan schon 7 Jahre lang auf dem Markt und
01:03wurde letztes Jahr durch das N64 ausgetauscht.
01:06Logisch, dass die Spiele sich nicht mehr so gut verkaufen, wo es jetzt eine neue Konsole
01:10gibt.
01:11Insbesondere der Gebrauchsmarkt ist dabei angeblich einigen Spiele-Publishern ein Dorn
01:14im Auge.
01:15Nintendos Lösung?
01:16Nintendo Power.
01:17Nein, nicht das Magazin.
01:19Denn in dem Japan-exklusiven Dienst konnte man sich eine Flash-Karte kaufen, in diesem
01:24Fall nicht mit einem MicroSD-Schacht, sondern mit eingebauten Speichern für mehrere Spiele,
01:28und diese dann an speziellen Schreibgeräten in Läden beschreiben.
01:31Natürlich erst, nachdem man Geld für die Spiele ausgegeben hat, die man auf die Karte
01:35schreibt.
01:36In der heutigen Internetzeit, mit E-Shops, die das gleiche Zufall folgen, quasi undenkbar.
01:41Sorry für die wenigen Bilder von dem, worüber ich eigentlich spreche, die wenigen Fotos
01:45im Netz haben leider Lizenzen, die mit YouTube nicht kompatibel sind.
01:48Es gibt aber auf jeden Fall Bilder von dem Discwriter bei Wikipedia.
01:52Am 1.
01:53März 2000 kamen dann zu den SNES-Flashkarten noch Gameboy und Gameboy Color Spiele dazu,
02:00natürlich auch damit einer eigenen Cartridge.
02:01Die Vorteile waren klar, die Spiele waren günstiger, wenn man das Ganze auf die Flashkarte
02:06schreibt, als wenn man sich die Spiele einzeln kauft, und man braucht insgesamt zu Hause
02:10weniger Platz für die Spiele, was gerade bei einer mobilen Konsole wie dem Gameboy
02:15interessant ist.
02:16Aber es gibt natürlich auch einen Nachteil, die Karte hat einen internen Speicher, der
02:20begrenzt ist.
02:21Auf die Karte passen maximal sieben Spiele und das Menü, das heißt die mussten wieder
02:25beschrieben werden und alte Einkäufe wurden dadurch überschrieben.
02:28Und es gab dann auch unterschiedlich große Spiele, die dann an zwei zu drei andere Spiele
02:31überschrieben haben.
02:32Aber wie sieht das Ganze jetzt in der Praxis aus?
02:34Ich habe das jetzt an dem Beispiel von der Gameboy-Cartridge, denn die hat ein Menü.
02:46Einerseits in einer Gameboy-Version und auch in einer Gameboy-Color-Version.
02:57Gameboy-Color-Spiele funktionieren natürlich nur auf dem Gameboy-Color.
03:01Jetzt, wenn man das originale Menü gesehen hat, werde ich aber auch eine besetzte Version
03:05benutzen, weil das halt besser verständlich ist.
03:09Ich habe die Karte jetzt gestartet.
03:11Jetzt gibt es hier eben die Spiele, die ich ausgewählt habe, die ROMs.
03:14Man sieht unten, wie viel Speicher noch frei ist.
03:16Und wenn man jetzt die B-Taste gedrückt hält, während man die Spiele auswählt, kann man
03:20auch sehen, welche der Blöcke benutzt werden.
03:22Von den Speicherständen wird halt keiner benutzt.
03:24Ganz unten sehen wir noch den Text, den ich eingegeben habe.
03:27Und dann kann man hier halt die Spiele starten.
03:29Ich starte erstmal Aladdin, weil es ja zwei Blöcke groß ist.
03:33Das ist auch kein Problem.
03:35Sieht man ja.
03:37Und dann möchte ich hier auch nochmal die Homebrew-Anwendung starten, weil das eigentlich
03:41das wirklich Krasse ist, dass man so eine Homebrew-Anwendung einfach auf eine offizielle
03:45Nintendo-Karte schreiben kann und die dann spielen kann.
03:49Gar kein Problem.
03:51Und auch das originale Gameboy-Menü existiert hier.
03:53Die Schriftart und so kann natürlich ein bisschen anders sein.
03:56Und ich kann hier auch B drücken.
03:58Und dann sieht man auch immer noch, in welchem Speicherslot die Spiele sind.
04:01Aber dann würde ich sagen, gehen wir mit dem Hauptvideo weiter.
04:04Aber wie funktionieren die Karten?
04:06Die enthalten nämlich einen wiederbeschreibbaren Flash-Speicher und einen batteriebetriebenen
04:10S-RAM für Spielestände.
04:12Die beiden Speicher sind in Blöcke aufgeteilt, sodass man pro Block ein Spiel speichern kann.
04:16Die SNES-Karte hat einen 32 MB ROM mit 4 MB pro Block.
04:20Also Spiele können mindestens 4 MB benötigen in 8 Blöcken.
04:25D.h. man kann maximal 7 Spiele plus das Menü draufladen.
04:28Außerdem hat die SNES-Kartouche 256 KB S-RAM mit 16 KB pro Block in 16 Blöcken.
04:35Vermutlich haben dann Spiele, die einen großen Speicher brauchen, die Blöcke in dem S-RAM getauscht.
04:40Die Gameboy-Karte hat einen 8 MB Flash mit 1 MB pro Block in 8 Blöcken.
04:45Und außerdem 1024 KB S-RAM mit 64 KB pro Block in 16 Blöcken.
04:52Größere Spiele können mehrere Blöcke benutzen oder alle, aber dann fällt das Menü weg.
04:56Extra Chips wie der Super FX oder Hardware-Extras wie Rumble oder Sensoren unterstützen die Kartouches nicht,
05:02weil die nicht eingebaut sind, aber die enthalten einen eigenen Mapper,
05:05der eben das Wiederbeschreiben unter die Blockzuweisung ermöglicht.
05:09Der Shop-Service in den Läden wurde jedoch schon am 1. September 2001 eingestellt.
05:13Danach konnten die Karten direkt an Nintendo geschickt werden, um neue Spiele darauf schreiben zu lassen.
05:19Am 28. Februar 2007 wurde der Service endgültig eingestellt.
05:25Aber wie sieht so eine Karte aus und was kann man damit heute noch machen?
05:29In diesem Abschnitt fokussieren wir uns auf die Gameboy-Karte,
05:32weil ich keinen SNES zum Abspielen einer SNES-Karte hätte,
05:35von daher habe ich mir eben nur die Gameboy-Karte für dieses Video gekauft.
05:38Heute kann man wie erwähnt die Kiosks in den Läden nicht mehr benutzen,
05:42weil es sie nicht mehr gibt und auch der Service zum Einschicken wurde eingestellt.
05:46Sind die Karten also nutzlos?
05:48Absolut nicht, vielleicht sind sie sogar sinnvoller als je zuvor.
05:51Es gibt ja ein paar Geräte, um Gameboy-Spiele auf einem PC oder mit einem PC auszulesen,
05:56um dann eben Kopien davon zu erstellen,
05:58z.B. den GBX-Kart-RW von Inside Gadgets, zu dem ich bereits einen Review gemacht habe,
06:02Link in der Infokarte.
06:04Und z.B. der GBX-Kart-RW kann nun auch genutzt werden, um Nintendo-Power-Cartridges zu beschreiben.
06:09Man kann jetzt also völlig frei Spiel darauf laden, solange man genug Speicher hat
06:14und man keine extra Hardware dafür benötigt.
06:16Und das Beste ist, man kann sogar selbst programmierte Spiele oder Homebrew von anderen Nutzern draufschreiben.
06:21Man kann sich also völlig legal eine offizielle Nintendo-Gameboy-Karte sparen,
06:25wo man dann auch eigene Software draufschreiben kann.
06:27Finde ich persönlich schon so ein bisschen brainfuck, aber naja.
06:31Auch das Menü ist kein Problem mehr.
06:33Mit GBNP kann man sich einen Nintendo-Power-ROM aus eigenen Spiele-ROMs mit einem Menü zusammenklicken.
06:39Also dann kriegt man quasi eine große ROM, die das Menü und die ganzen Spiele enthält.
06:43Da sind wir auch schon wieder.
06:45Hier ist jetzt GBNP, womit man sich eigene Nintendo-Power-ROMs mit Menü bauen kann.
06:49Dafür muss man erstmal eine ROM hinzufügen oder mehrere.
06:52Ich habe hier jetzt Aladdin, was 256 KB groß ist.
06:57Das ist größer als die 125 oder 126 KB Slots, die ein einzelner Slot in der Karte braucht.
07:05D.h. dieses Spiel hier braucht jetzt zwei Slots.
07:08Und dann habe ich noch zwei Spiele, also ein Spiel und eine Homebrew mit die 64 KB.
07:12Die zwar eigentlich nur einen halben Slot brauchen, aber da man einen kompletten Slot brauchen muss,
07:17wird das eben dann auf 128 oder 126 KB aufgerundet.
07:22Und dann braucht das eben einen Slot.
07:25Also müssen danach insgesamt vier Slots von den sieben, die neben dem Menü übrig sind, danach noch übrig bleiben.
07:32Aber ich würde sagen, ich ziehe einfach mal die Spiele rein.
07:35Erstmal Aladdin, da sieht man auch schon, dass das zwei Blocks braucht.
07:39Man kann ihm jetzt noch einen Namen geben.
07:41Also ich könnte es jetzt auch Aladdin 2 nennen, wenn ich Lust darauf hätte.
07:46Dann hier noch Boy and His Blob.
07:50Da würde ich jetzt einfach das GB wegnehmen, weil das halt klar ist, dass es ein Gameboy-Spiel ist.
07:55Und dann noch Gunman Clive.
07:57Da kann man sich halt noch ein Leerzeichen dazu machen.
08:00Und die Sachen, die hier stehen, die werden dann auch so in dem Menü angezeigt.
08:06Genau, dann kann man hier noch die Einstellung ändern,
08:09ob man das Ganze auf einen Nintendo Power Gameboy-Kartusch schreiben möchte oder auf eine Inside-Gadgets-Power-Karte.
08:14Die haben so eine Art Nachbau davon gemacht.
08:16Dann kann man hier die Menü-Schriftart auswählen.
08:20Das Original ist ja japanisch, aber ich finde hier eigentlich Gameboy schöner.
08:25Man kann hier noch die Sprache ändern, also hier auch das Menü auf Deutsch übersetzen.
08:29Dann kann man hier noch einen Text für den Ticker eingeben.
08:32Ich gebe jetzt hier einfach einen eigenen Text ein.
08:35Dann kann man hier noch auswählen, dass man das normale Gameboy-Menü auf einem Gameboy-Color benutzen kann.
08:41Hier gibt es noch einen Namen für die ROM.
08:43Also hier könnte man dann noch mit Gunman Clive und Aladdin und so dazu hinzufügen.
08:47Und dann kann man sich hier die ROM-Datei runterladen.
08:53Jetzt muss die noch auf die Karte geschrieben werden,
08:55denn jetzt haben wir halt einfach nur die eine ROM, die 1 MB groß ist für die ganze Karte,
09:01wo dann diese 3 ROMs und das Menü-Tunnel sind.
09:14Und dann starte ich jetzt FlashGBX, womit man die Karte beschreiben kann.
09:20In diesem Fall möchte ich eben eine Gameboy-Karte beschreiben.
09:23Hier sollte auch dann direkt erkannt werden, dass es sich um die Nintendo Power-Karte handelt.
09:28Wenn du die Karte jetzt das allererste Mal nur beschreiben möchtest,
09:31würde ich auf jeden Fall ein Backup der ROM machen, wo dann das originale Menü drin ist und auch die originalen Spiele.
09:36Das habe ich schon gemacht, deshalb mache ich das jetzt nicht extra.
09:39Ich schreibe mir einfach eine neue ROM und dann kann ich hier eben die GBNP-ROM auswählen,
09:43das Ganze öffnen und dann wird das Ganze eben auf die Karte geschrieben, was ein bisschen dauern kann.
09:50Wenn das Ganze fertig ist, sollte hier stehen, dass die ROM erfolgreich aufgeschrieben wurde
09:55und dann kannst du das Ganze hier disconnecten.
09:59Das war jetzt mein Video zu der Nintendo Power-Kartridge.
10:03Hast du schon mal davon gehört und wie findest du das Konzept? Das kannst du mir gerne in die Kommentare schreiben.
10:07Das war jetzt aber nur eine Kuriosität zwischen wiederbeschreibbaren NES-Disketten,
10:11die unter FDS bekannt sind und einer fast Nintendo-DS-Flashkarte für Filme, die DS Vision heißt.
10:18Das war es dann aber mit diesem Video. Vielen Dank fürs Zusehen, dann hoffentlich bis zum nächsten Video und tschüss!
10:28Untertitel der Amara.org-Community

Empfohlen