Kurz vor Mitternacht wird in einer Straße mit Prostituierten ein angetrunkener Mann beim Überqueren der Fahrbahn von einem metallic-silbernen Jaguar erfasst und zu Boden geschleudert. Der Fahrer des Wagens bremst kurz, um dann mit hoher Geschwindigkeit davonzufahren und den tödlich verletzten Unbekannten seinem Schicksal zu überlassen. Ilona kann sich gerade noch die Zulassungsnummer des Tatfahrzeugs notieren, so dass die Polizei kurze Zeit später beim Halter des Fahrzeugs auftaucht. Dr. Markus läuft den beiden Beamten geradewegs in die Arme und behauptet, seinen Wagen heute abend in der Garage gelassen zu haben. Die Inaugenscheinnahme der leeren Garage scheint die Aussage von Dr. Markus nicht gerade zu stützen, zumal er sich erst nach einem nächtlichen Telefongespräch mit seinem Anwalt Dr. Renz zu einer Blutprobe bereitfindet, deren Ergebnis bereits vorher feststeht.
Dr. Markus hat den Abend mit seinem Schwager und Kollegen Dr. Danzer bei Schachspiel und Whisky verbracht. Den Heimweg will er zu Fuß und per U-Bahn angetreten haben. Ihm sei der Führerschein schon einmal wegen eines Alkoholdelikts entzogen worden, und er habe gewusst, dass er beim Schach trinkt. Obwohl Dr. Renz als Anwalt der Firma Markus-Chemie Herrn Dr. Markus und seinem Vater schon lange verbunden ist, fällt es ihm schwer zu glauben, dass ein anderer den Wagen gesteuert hat, um Dr. Markus in seiner Existenz zu vernichten. Einige Recherchen von Matula ändern jedoch das Bild. (Text: ODEON-Film)
Dr. Markus hat den Abend mit seinem Schwager und Kollegen Dr. Danzer bei Schachspiel und Whisky verbracht. Den Heimweg will er zu Fuß und per U-Bahn angetreten haben. Ihm sei der Führerschein schon einmal wegen eines Alkoholdelikts entzogen worden, und er habe gewusst, dass er beim Schach trinkt. Obwohl Dr. Renz als Anwalt der Firma Markus-Chemie Herrn Dr. Markus und seinem Vater schon lange verbunden ist, fällt es ihm schwer zu glauben, dass ein anderer den Wagen gesteuert hat, um Dr. Markus in seiner Existenz zu vernichten. Einige Recherchen von Matula ändern jedoch das Bild. (Text: ODEON-Film)
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00:00Der österreichische Vokal gewährt den deutschen Meistern.
00:19Hallelujah!
00:41Mensch Junge, du bist aber unter die Räder gekommen.
01:06Ein paar Streichhölzer und einen Riatenklang.
01:15Bist du in den Vorschlaghammer gelaufen?
01:18Da hast du deiner Braut wieder Worte gegeben.
01:46Noch eins.
01:52Geh erstmal aufs Klo und wasch dir das Gesicht. Siehst ja zum Fürchten aus.
01:57Dahinten.
03:53Beep, Beep, Beep, Beep.
04:20Tag.
04:21Tag.
04:23Darf ich reinkommen?
04:28Nur zu.
04:39Ich hab Geld.
04:41Da.
04:42Eine ganze Menge.
04:44Wie schön für Sie.
04:46Sie sind doch Privatdetektiv.
04:48Ja.
04:50Sie müssen etwas für mich herausfinden.
04:54Muss ich?
04:56Ja.
04:59Gut.
05:00Was?
05:02Wer ich bin.
05:04Was passiert ist.
05:06Sie wissen nicht, wer Sie sind?
05:08Nein.
05:10Rumpelstilzchen vielleicht?
05:12Werner?
05:14Rudi? Ingo?
05:15Klaus? Holger?
05:18Karin?
05:21Ich hab das Gefühl, die Sache wird auch etwas schwieriger. Setzen wir uns.
05:28Ein Bier?
05:29Hab ich schon versucht. Schmeckt nicht.
05:31Ein Glas Milch?
05:33Das wäre vielleicht besser.
05:35Gesoffen gestern Nacht?
05:37Fühlt sich so an.
05:38Und eine Schlägerei gehabt, hm?
05:42Ich weiß nicht.
05:52Bitte.
05:56Darf ich mal?
06:02Sieht nicht gut aus, sollte sich mein Arzt ansehen.
06:06Mit wem und wo Sie gesoffen haben, da haben Sie einen Filmriss?
06:09Ich weiß ja nicht mal, wie ich heiße.
06:15Keine Papiere? Führerschein? Irgendwas?
06:20Nur, dass viele Geld.
06:22Haben Sie ein schlechtes Gewissen wegen dem Geld?
06:25Meinen Sie, dass es Ihnen nicht gehört?
06:30Ich weiß nicht.
06:32Gut.
06:34Wenn Ihnen gestern und sonst alles fehlt, fangen wir mit heute an.
06:38Wo sind Sie aufgewacht?
06:40Im Bett.
06:41Ich meine etwas. In Ihrem Bett?
06:46Ich weiß nicht.
06:49Das Bett war voller Blut.
06:51Verstehe ich, bei der Kopfwunde.
06:56Das ganze Zimmer war voller Blut.
07:00Und auf dem Boden lag ein Mann.
07:03Er war tot.
07:06Wie haben Sie das festgestellt?
07:09Sein ganzer Schädel war... er war tot.
07:14Auf dem Boden neben ihm lag eine schwere Lampe.
07:18Man hat ihn mit dem Schädel zertrümmert?
07:23Nett.
07:25Und dann?
07:27Dann?
07:29Dann bin ich raus.
07:33Die Wohnung kannten Sie nicht?
07:35Doch.
07:37Sie kam mir bekannt vor, aber das ist alles.
07:40Und den Toten? Kannten Sie den?
07:43Ja. Aber ich weiß nicht, wer er ist.
07:47Wo ist die Wohnung?
07:51Ich bin raus und ein Stück gelaufen.
07:55Und da kam ein Bus. Da stand drauf Frankfurt Hauptbahnhof.
07:58Und da bin ich eingestiegen.
08:00Können Sie den Ort wiederfinden, wo Sie eingestiegen sind?
08:07Mann, Mann, Mann.
08:10Ich werde mal telefonieren.
08:12Nicht mit der Polizei.
08:14Nein.
08:16Ja, ja, ja.
08:46Ja, Hans?
08:48Josef. Was gibt's?
08:52Ja.
08:55Hm.
08:57Wann?
08:59Ich frage ihn, ob er den Busfahrschein noch hat.
09:03Merkwürdig.
09:05Höchst merkwürdig.
09:09Hm.
09:11Dann fahre erst mal mit ihm zu Professor Korte.
09:14Das ist ein guter Neurologe und Freund von mir.
09:16Wenn der an die Amnesie glaubt, sehen wir weiter.
09:18Wenn nicht, dann halte ich aus der Sache raus.
09:21Warum?
09:23Weil ich keine Lust habe,
09:25dich wegen Beihilfe und Verdunklungen in einem Mordfall zu verteidigen.
09:30Wie stellst du dir das denn vor?
09:35Gut. Ich versuche es.
09:39Gut. Ich versuche es.
09:42Die Adresse von Korte ist Richard-Strauss-Allee 8.
09:49Ja. Wir telefonieren dann.
09:51Vielleicht komme ich auch vorbei.
09:53Bis dann. Tschau.
10:09Tag, Renz.
10:11Sagen Sie, wir hatten heute Dienst im 1. Kommissariat.
10:18Bitte drücken Sie mir die Hände.
10:23Fester. Sofistiker.
10:27Sofistiker.
10:30Sofistiker.
10:33Sofistiker.
10:37Tut das weh? Ja.
10:40Sehr weh? Nicht sehr.
10:44Wir können es auch darüber setzen.
10:48Sie erinnern sich nicht daran, in der vergangenen Nacht,
10:51das heißt gestern Abend, viel Alkohol getrunken zu haben.
10:56Doch.
10:58Sie erinnern sich an nichts, aber an den Alkohol erinnern Sie sich.
11:02Ich weiß nicht mehr, dass ich getrunken habe.
11:05Oder wo. Oder mit wem.
11:08Aber ich muss getrunken haben.
11:10Woran erkennen Sie das?
11:12Der Brand.
11:14Ich habe so einen Durst.
11:17Könnte ich vielleicht ein Glas Wasser haben?
11:20Würden Sie ihm bitte ein Glas Wasser bringen?
11:24Und der Brummschädel?
11:26Der könnte auch von Ihrer Kopfverletzung her rühren.
11:29Oder nicht?
11:32Schon. Auch.
11:34Aber ich glaube auch vom Saufen.
11:38An den Zustand des Verkatertseins erinnern Sie sich von früheren Malen her,
11:42aber an Ihren Namen nicht.
11:46Ich glaube auch vom Saufen.
11:50An den Zustand des Verkatertseins erinnern Sie sich von früheren Malen her,
11:54aber an Ihren Namen nicht.
11:58Welcher Arbeit Sie nachgegangen sind, was Sie für einen Beruf hatten,
12:02wissen Sie das?
12:06Student?
12:10Irgendwelche Handgriffe, einstudierte Bewegungsweisen, geht da was?
12:17Ich habe den Eindruck, dass Sie mit Ihren Händen gearbeitet haben,
12:20dass Sie Handwerker sind.
12:22Fällt Ihnen da was ein?
12:26Schauen Sie sich doch mal hier im Raum um.
12:28Ist da irgendwas, was Sie gemacht haben können?
12:41Ich habe Rohre verlegt.
12:43Wasserleitungen, Abflüsse.
12:45Wo haben Sie das gemacht? Mit wem? Für wen?
12:48Sie waren doch sicher nicht selbstständig.
12:53Ich weiß nicht.
12:54Na gut, lassen wir das für einen Moment.
12:56Eigentlich müssten Sie geräumt werden,
12:58zumindest sollten Sie sich so schnell wie möglich hinlegen,
13:00versuchen zu schlafen. Geht das?
13:02Ich weiß ja nicht wo.
13:04Sie können bei mir bleiben, zuerst mal.
13:06Danke, Herr Professor.
13:07Können Sie schlafen.
13:09Medikament kann ich Ihnen leider nicht geben,
13:10höchstens was gegen Ihren Kater.
13:12Ich glaube schon, dass ich so schlafen kann.
13:14Wenn Sie aufwachen, wird Ihnen auch Ihr Name wieder einfallen.
13:17Ich bin da ziemlich sicher.
13:23Glauben Sie auch, dass ich ein Simulant bin?
13:25Simulant?
13:27Was sollst du denn simulieren?
13:30Dass Sie eins über den Schädel gekriegt haben,
13:32das sieht man doch.
13:34Sie wissen, was ich meine.
13:35Nein, ich weiß nicht, was Sie meinen.
13:38Wegen meinem Namen.
13:41Der Professor glaubt mir nicht, dass ich Sie nicht mehr weiß.
13:44Davon hat der Professor aber nichts gesagt.
13:48Warum sollten Sie uns Ihren Namen nicht sagen,
13:50wenn Sie ihn wüssten?
13:52Eben.
13:54Eben.
14:01Es könnte sein, dass ich Willi heiße.
14:04Klar könnte das sein.
14:08Willi.
14:10Dein Name Willi geht mir die ganze Zeit um den Kopf rum.
14:14Also gut.
14:17Dann nenne ich dich von jetzt ab Willi.
14:20Tag Willi.
14:36Er hat eine Gehirnschütterung, eine ziemlich heftige sogar.
14:39Das steht außer Zweifel.
14:41Mit einer Gehirnerschütterung geht häufig ein Gedächtnisverlust,
14:45eine Amnesie einher.
14:47Diese kann schwächer oder stärker sein,
14:49kann den Zeitpunkt des Unfalls, also der Verletzung,
14:52kann aber auch einen längeren Zeitraum betreffen.
14:55Aber der Bursche gibt früher seine ganze Identität vergessen,
14:59verloren zu haben.
15:01Ja, aber das vortäuscht oder ob das wirklich der Fall ist,
15:04kann ich vom medizinischen Standpunkt aus nicht entscheiden.
15:07Du bist doch Psychiater.
15:10Lassen wir den Psychiater mal raus.
15:12Als Neurologe kann ich nicht wissen, was jemand weiß oder nicht weiß.
15:16Man kann Fallen stellen.
15:21Dafür scheint mir gewitzter Anwalt besser geeignet als ein Arzt.
15:26Und was sagt der Psychiater?
15:28Gut, der Junge ist gescheit, für einen Installateur,
15:31der er ja zu sein glaubt, sehr gescheit.
15:33Und er hat Angst, eine tief verkapselte Angst.
15:36Aber ob er nun aus dieser Angst heraus lügt,
15:39das heißt die Amnesie simuliert,
15:41oder ob ihn eben diese Angst daran hindert,
15:43sich an seine Identität zu erinnern,
15:45das weiß auch der Psychiater nicht.
15:48Warum könnt ihr Wissenschaftler nie eindeutig Stellung beziehen?
15:52Weil man uns nie was Einfaches fragt.
15:56Nichts.
15:59Nichts.
16:02Hör auf, du Dreckshau.
16:07Hör mal her, du Dreckshau.
16:12Tu die Kette weg.
16:17Wir tragen die Sarah-Kette.
16:23Wir tragen Sarah in die Sarah-Kette.
16:28Willi.
16:32Willi.
16:38Nicht.
16:47Dienstag um 11 Uhr haben wir den Lokaltermin.
16:51Das kann bis um halb eins dauern.
16:53Sagen wir bis eins.
16:55Dann machen wir das Mittagessen mit Degenhardt um halb zwei.
16:58Bestellen Sie bitte einen Tisch im Epicur
17:00und sagen Sie Degenhardt Bescheid.
17:02Ich bin um drei wieder zurück.
17:04Dann haben wir, glaube ich, den Termin mit Frau Schuster, ja?
17:06Nein, den habe ich um 16 Uhr gemacht.
17:08Na gut, dann...
17:13Ganz leid, Dr. Renz.
17:16Einen Moment bitte.
17:18Hauptkommissar Roland.
17:23Renz.
17:27Natürlich erinnere ich mich an unser Telefongespräch.
17:32Nein, den Mandanten kann ich nicht mitbringen,
17:34aber ich selbst komme sehr gern, wenn Sie nichts dagegen haben.
17:39Gut, welche Adresse?
17:42In Karlbach, Unterausschuss 2 bei Däubel.
17:46Ja, ich hoffe, ich schaffe es in einer halben Stunde.
17:49Bis gleich.
17:52Eine mysteriöse Sache in Imatulada.
17:56Ich erkläre es Ihnen später.
18:00Disponieren Sie alle Termine von heute Morgen um.
18:02Ich schätze, ich bin gegen halb zwölf wieder da.
18:06Bis dann.
18:27Sie können sich noch einen Moment Zeit lassen.
18:32Der Rechtsanwalt Renz, Hauptkommissar Roland erwartet mich.
18:35Davon weiß ich nichts.
18:36Sind Sie Dr. Renz?
18:37Ja.
18:38Sie können reingehen.
18:39Danke.
18:43Heinrich Däubel.
18:45Er ist mit der Bronzelampe erschlagen worden, da liegt sie.
18:49Zwei oder drei Schläge auf den Kopf.
18:51Wann?
18:53In der Nacht, von Freitag auf Samstag.
18:55Genaue Zeit, jetzt nach zwei Tagen, schwer festzustellen.
18:58Wahrscheinlich in den frühen Morgenstunden.
19:17Hier schläft Däubelsohn Willi.
19:20Er hat aber nicht hier geschlafen.
19:23Sieht so aus.
19:30Und hier schläft Uli Gras, den Sie ja wohl kennen.
19:33Er arbeitet als Geselle bei Däubel, hatte hier seine Schlafstelle.
19:38Sein Bett ist voll Blut und der ist verschwunden.
19:42So.
19:47Jetzt haben wir alles gesehen.
19:49Und jetzt werden Sie mir sicher sagen, wo Ihr Mandant sich auffällt.
19:52Welcher Mandant?
19:56Der, dessen wegen Sie mich Samstagmittag angerufen haben.
19:59Der sich wage, zu erinnern glaubt, Freitagnacht, beziehungsweise Samstagmorgen,
20:03in einem Vorort von oder in einem Ort bei Frankfurt,
20:07ein schweres Verbrechen begangen zu haben.
20:10Ach, der.
20:12Es handelt sich doch um Uli Gras, oder?
20:15Ich weiß nicht.
20:16Die Amnesie war so stark, dass er sich nicht mal an seinen Namen erinnerte.
20:21Aber er erinnerte sich daran, dass er ein Mandant von Ihnen war?
20:24Die Sache ist wirklich komplizierter, als Sie glauben.
20:27Der Mann hat gar nicht direkt, sondern über einen gemeinsamen Bekannten,
20:31Kontakt zu mir aufgenommen.
20:33Sie sprachen aber von einem Mandanten.
20:35Ich meinte natürlich einen potenziellen Mandanten.
20:38Vielleicht habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt.
20:42Es ist offenbar ein Fehler, einen Rechtsanwalt wie einen Freund zu behandeln.
20:46Aber da ich diesen Fehler nun mal begangen habe...
20:49Kommen Sie mit.
21:03Bleiben Sie ruhig sitzen, Herr Däubel.
21:07Ich fasse noch mal zusammen, was ich schon weiß.
21:10Sie sind Wilhelm Däubel, der Sohn des toten Heinrich Däubel.
21:15Ihr Vater war Installateur.
21:18Sie haben hier im Ort ein Geschäft, eine Werkstatt.
21:21Sie arbeiten für Ihren Vater als Geselle.
21:24Und Ihr Vater hatte noch einen Arbeiter, Uli Gras.
21:28Sie alle drei haben Ihre Schlafzimmer im Obergeschoss dieses Hauses.
21:32Ja, richtig.
21:35Weshalb wohnt Uli Gras hier im Haus?
21:38Das Zimmer stand leer. Uli war nicht von hier.
21:41Und da...
21:42Da hat sich das so ergeben.
21:44Ja.
21:46Gut.
21:49Sie haben also das Wochenende bei Ihrer Freundin Elke Kirsch in Frankfurt verbracht.
21:53Sind heute Morgen gleich mit Ihrem Wagen zur Werkstatt gefahren.
21:56Haben davor eine halbe Stunde auf Ihren Vater und Uli Gras gewartet.
22:02Sind dann, als beide nicht auftauchten, ins Haus gegangen.
22:05Haben die Leiche Ihres Vaters gefunden und uns angerufen.
22:08Richtig.
22:11Kommen wir zum Freitag. Was war denn da los?
22:14Ja, an dem Abend sind Uli und ich losgefahren und...
22:17Wann war das genau?
22:19Sieben.
22:21Halb sieben.
22:23Ja.
22:25Weiter.
22:27Ja, an dem Abend sind wir nach Frankfurt gefahren.
22:30Wie?
22:32Mit meinem Auto.
22:35Ich war um elf Uhr mit meiner Freundin Elke verabredet.
22:38Sie arbeitet als Kellnerin im Eulenspiegel.
22:41Ja, sie hat meistens so kurz vor Elf Schluss.
22:44Und da sind Uli und ich noch bis Viertel vor Elf durch ein paar Kneipen gezogen.
22:48Die Namen?
22:50Weiß ich nicht.
22:52Ich kann sie Ihnen zeigen, wenn wir hinfahren.
22:55Gut.
22:57Ja, wir sind dann durch die Kneipen gezogen.
23:00Haben Billard gespielt.
23:02Geknobelt und so.
23:04Dann bin ich zu meiner Braut.
23:06Mit Ihrem Auto?
23:08Ich hab ja nur Bier getrunken.
23:10Herr Teube, stell dir nicht zur Debatte, wie viel Alkohol Sie getrunken haben.
23:15Das wirst du ja jetzt gar nicht mehr feststellen.
23:18Außerdem geht es hier um ein anderes Delikt.
23:21Also?
23:23Ja.
23:25Mit meinem Wagen.
23:27Warum haben Sie Ihre Braut nicht abgeholt?
23:29Sie hat ein eigenes Auto.
23:31Wir sind beide gleichzeitig bei ihr angekommen.
23:34Und so ziemlich genau um Elf Uhr sind wir dann zusammen in ihre Wohnung gegangen.
23:38Und den Uli, den haben Sie so alleine in der Kneipe sitzen lassen?
23:41Ja, das haben wir oft so gemacht.
23:43Wir sind zusammen nach Frankfurt reingefahren und haben was getrunken.
23:46Und dann bin ich zu meiner Braut.
23:49Ja, und der Uli ist meistens noch in der Disco, um sich was aufzureißen.
23:52Wenn er was gefunden hat, dann ist er mit zu ihr.
23:55Und wenn nicht, dann ist er nach Hause.
23:58Sie haben sich gut verstanden mit dem Uligas?
24:01Ja, schon.
24:03Und wie war das Verhältnis zwischen Uli und Ihrem Vater?
24:09Beschissen.
24:11In der letzten Zeit haben sie sich nur noch gestritten.
24:15Mein Vater hat ihn dann auch gekündigt, zum ersten Juli.
24:19Darf ich?
24:21Bitte.
24:23In Ulis Zimmer stehen medizinische Fachbücher.
24:26Wem gehören die?
24:28Dem Uli.
24:30Er wollte Arzt werden, das war sein Traum.
24:33Aber dann ist er von der Schule geflogen.
24:36Und jetzt will er unbedingt sein Abitur nachmachen,
24:39damit er noch Medizin studieren kann.
24:43Aber was man sich so ausspinnt.
24:45Hat er die Bücher gelesen?
24:48Halbe Nächte lang.
24:50Danke.
24:53Ja, das war's dann.
24:56Ach so, die Adresse Ihrer Braut vielleicht noch.
25:00Elke Kirsch, Frankfurt 27, Aquinostraße 37.
25:07Ich erreiche Sie hier, ja?
25:10Ich weiß noch nicht, ob ich in den nächsten Tagen Sie im Haus aushalte.
25:14Vielleicht gehe ich zu meiner Freundin, ich weiß es nicht.
25:17Wie war denn Ihr Verhältnis zu Ihrem Vater?
25:20Auch nicht das Beste.
25:22Er hat uns ziemlich tyrannisiert, Uli und mich.
25:26Aber deshalb ...
25:28Deshalb gehört der Betrieb jetzt Ihnen.
25:40Konzentrier dich, dann hast du nie eine Chance.
25:59Ja, danke.
26:27Das ist Willi, das ist Dr. Renz.
26:30Der Anwalt, der uns zu Professor Korte geschickt hat.
26:33Tag.
26:34Tag.
26:36Wie geht's Ihnen heute? Fühlen Sie sich besser?
26:39Uli?
26:40Er heißt nicht Uli, er heißt Willi.
26:42Ich finde, dass Uli viel besser zu Ihnen passt.
26:44Was meinen Sie?
26:46Ich heiße Uli.
26:48Warum hast du das nicht gleich gesagt?
26:50Warum hast du dich die ganze Zeit Willi nennen lassen?
26:52Ich hab es ja nicht gewusst.
26:54Erst jetzt, wo der Herr Dr. Renz es gesagt hat.
26:57Dann ist dir sicher auch wieder eingefallen, wie du weiterhörst.
27:00Uli?
27:02Gras.
27:04Uli Gras.
27:05Und damit ist wohl auch der Rest klar.
27:08Das, was in der Nacht von Freitag auf Samstag passiert ist.
27:12Nein.
27:14Nein, das weiß ich nicht.
27:16Soll ich helfen?
27:18Ja.
27:19Sie arbeiten als Geselle in der Installationsfirma Däubel.
27:22Heinrich Däubel.
27:24Sagt Ihnen der Name etwas?
27:27Ja.
27:29Sie waren am Freitagabend mit Ihrem Freund Willi Däubel in Frankfurt.
27:32Erinnern Sie sich daran?
27:35Wir sind freitags öfter losgezogen.
27:38Ja, und vergangenen Freitag auch.
27:40Ihr wart bis elf in verschiedenen Kneipen der Frankfurter Innenstadt.
27:44Dann ist Willi Däubel zu seiner Braut gegangen und hat sie allein gelassen.
27:53Er ist weggelaufen.
27:55Er hat mir nicht geholfen.
27:57Geholfen? Wobei?
28:00Die Rocker.
28:02Sie haben mich zusammengeschlagen.
28:04Und Willi hat mir nicht geholfen.
28:08King.
28:10Der Anführer hieß King.
28:13Sie hatten Fahrradketten und Totschläger.
28:17Und Willi hat mir nicht geholfen.
28:19Und dann? Was geschah dann?
28:22Sie haben mich zusammengeschlagen.
28:24Und dann?
28:27Ich weiß nicht.
28:29Doch. Sie wissen schon einiges mehr.
28:32Am nächsten Morgen sind Sie in Ihrem Zimmer in Karlbach aufgewacht
28:36und haben Heinrich Däubel vor seinem Wetter schlagen gefunden.
28:40Das haben Sie Herrn Mathodat doch erzählt.
28:43Ich habe ihn nicht erkannt. Es war alles voller Blut.
28:47Aber Sie haben doch Ihre Wohnung, Ihr Zimmer erkannt.
28:55Rufen Sie jetzt die Polizei?
28:59Sind Sie ganz sicher, dass der Willi noch dabei war,
29:02als die Rocker über Sie hergefallen sind?
29:05Er ist weggelaufen.
29:07Aber er hat den Streit mitgekriegt.
29:09Na, er hat ihn ja provoziert.
29:20So, bitteschön.
29:21Danke. Sind Sie Elke Kirsch?
29:23Ja.
29:24Können Sie sich einen Moment zu mir setzen? Ich habe ein paar Fragen.
29:27Ich habe schon darauf gewartet, dass die Polizei mich fragt.
29:30Wegen dem Vater von Willi Däubel, dem Freitagnacht, nicht?
29:34Erzählen Sie mal, was war denn da Freitagnacht?
29:37Ja, viel ist da nicht zu erzählen.
29:39Also, ich habe hier gearbeitet bis halb elf.
29:42Und so 20 vor elf bin ich ja weg und nach Hause.
29:45Wie?
29:46Ja, mit meinem Auto.
29:47Ja?
29:49Ja, und als ich nach Hause kam um elf, da war der Willi schon da.
29:53Gerade von mir reingekommen.
29:55Woher wissen Sie das?
29:56Ich sagte ja, er war da.
29:58Er hat einen Schlüssel. Wir sind verlobt.
30:00Ich meine, woher wussten Sie, dass er gerade gekommen war?
30:05Ich habe ihn noch ins Haus gehen sehen. Er ging rein, als ich vorfuhr.
30:09Er hat nicht auf Sie gewartet?
30:11Er hat mich nicht gesehen.
30:13Herr Däubel sagt, Sie wären zusammen aufgegangen.
30:16Ja, praktisch. Das stimmt ja auch.
30:18Frau Leyen Kirsch?
30:19Ja?
30:20Entschuldigung, Kriminalpolizei. Kann ich Sie mal sprechen?
30:23Aber ich erzähle doch gerade Ihrem Kollegen.
30:27Was?
30:28Wieso?
30:29Hat der Herr gesagt, er sei Polizeibeamter?
30:31Nein, aber er hat mich nach Freitagabend gefragt und da habe ich ihm,
30:34da habe ich angenommen, da habe ich ihm wahrheitsgemäß...
30:37Wer sind Sie?
30:40Bitte?
30:46Herr Matula.
30:47Matula.
30:50Was wollen Sie von Frau Leyen Kirsch?
30:52Nichts.
30:53Die Dame war so freundlich, mir Gesellschaft zu leisten.
30:56Und hat ein bisschen erzählt.
30:58Von sich und ihrem Freund und so.
31:01Stimmt's?
31:02Er hat so getan, als wäre er von der Polizei.
31:04Aber er hat's nicht behauptet.
31:06Ich hab's aber geglaubt.
31:07Sonst hätte ich ihm das alles doch gar nicht erzählt.
31:10Wie komme ich denn dazu, ein wildfremder Mensch?
31:14Jetzt müssen Sie es noch einem wildfremden Menschen erzählen.
31:26Was wollen Sie denn?
31:28Ich bin Journalist.
31:30Ich möchte was über den Mord schreiben.
31:32Etwas, was die anderen nicht haben.
31:34Für welche Zeitung?
31:35Ach, ich bin frei.
31:37Für alle, die es mir abkaufen.
31:40Aber ich glaube nicht, dass ich Ihnen da weiterhelfen kann.
31:43Aber es muss ja eine furchtbare Sache für Sie sein,
31:45dass Ihr bester Freund Ihren Vater erschlagen hat.
31:48Ja, sicher.
31:49Und dass Sie mit Ihrem Freund vorher getrunken haben.
31:52Ich meine, Sie können natürlich nichts dafür,
31:54aber wenn Uli Gras nicht so viel getrunken hätte,
31:56wäre die Tat vielleicht nicht passiert.
31:58Ja, aber da kann ich doch nichts dafür.
32:00Das habe ich ja gesagt.
32:02Aber solche Gedanken müssen doch in Ihrem Kopf herumgehen.
32:05Wenn Sie zum Beispiel...
32:06Wenn, wenn?
32:08Sehen Sie, genau über diese Ihre Pein, Ihre innere Nöte,
32:13würde ich gerne etwas schreiben.
32:15Haben Sie vielleicht ein Foto von sich?
32:17Für die Zeitung?
32:18Ja, sicher.
32:20Für mich sind Sie die tragische Figur in dem ganzen Drama.
32:23Sie und Ihre Braut.
32:24Was hat denn die damit zu tun?
32:26Ja, wenn Sie nicht zu der gefahren wären,
32:28sondern mit Uli zusammengeblieben wären.
32:30Ich habe doch wohl noch das Recht,
32:31das Wochenende mit meiner Braut zu verbringen.
32:33Das Recht?
32:34Die Pflicht, würde ich sagen.
32:36Darin liegt ja die Tragik.
32:42Sie bringen Matula, der mehr für Sie getan hat,
32:44als man von einem vernünftigen Menschen erwarten kann,
32:47der auch jetzt wieder unterwegs ist,
32:49um etwas zu Ihren Gunsten herauszufinden,
32:51in einer höchst misslichen Lage.
32:59Matula ist ehemaliger Polizist.
33:01Matula ist Privatdetektiv.
33:03Er kann nicht den Dummen spielen.
33:11Wenn man Sie hier findet,
33:13geht es für Matula um Begünstigung, Verdunklung,
33:15möglicherweise Beihilfe in einem Mordfall.
33:18Wollen Sie das?
33:19Nein.
33:22Gut.
33:24Ich hau ab von hier.
33:25Mann, Sie müssen sich stellen.
33:27Aber ich habe es doch nicht getan.
33:29Woher wissen Sie das?
33:30Entweder Sie wissen nichts, oder Sie wissen etwas.
33:32Beides geht nicht. Also.
33:34Ich kann das nicht getan haben.
33:36Er war ein alter Mann.
33:38Er war zwar älter als Sie,
33:39aber er war durchaus kein alter Mann.
33:41Er war kräftig, jähzörmig
33:43und wahrscheinlich genauso betrunken wie Sie.
33:45Da kommt es leicht zu einem Streit.
33:51Sie sind wegen Körperverletzung vorbestraft.
33:54Das war anders.
33:56Im Haus Däubel war eine Geldkassette.
33:59Sie soll etwa 4.000 Mark enthalten haben.
34:01Als Sie hierher kamen,
34:03hatten Sie etwa 4.000 Mark bei sich.
34:05Ich glaube ja auch, dass es das Geld ist,
34:07aber ich habe es nicht genommen.
34:09Wenn Sie so sehr von Ihrer Unschuld überzeugt sind,
34:12dann ist das doch ein Grund mehr, sich zu stellen.
34:15Aber für die Polizei bin ich der Täter.
34:19Was gibt's?
34:21Die Polizei ahnt, dass ich weiß, wo Herr Krass ist.
34:24Roland war bei mir und hat Druck gemacht.
34:26Von mir kommt er schnell auf Dich.
34:28Wie sieht Roland aus?
34:30Legerer Typ, mittelgroß, kurzgeschnittene, dunkle Haare, Schnurrbart.
34:34Dann hat er mich eben getroffen und weiß,
34:37dass ich an dem Fall interessiert bin.
34:39Du musst weg von hier.
34:41Er soll dahin gehen, wo er hingehört.
34:43In Untersuchungshaft.
34:44Das geht jetzt nicht.
34:45Warum nicht?
34:46Ich brauche ihn für eine Gegenüberstellung.
34:48Komm, Uli, ich möchte Dich mit ein paar Leuten bekannt machen.
34:51Du willst mit ihm in die Öffentlichkeit?
34:53Ich muss.
34:54Ich komme mit.
34:55Das ist nicht Dein Milieu. Du würdest alles vermasseln.
35:00Nein.
35:01Was ist?
35:02Ich gehe da nicht rein.
35:04Warst Du schon mal hier?
35:06Ich gehe da nicht rein.
35:08Ich verspreche Dir, es passiert Dir nichts.
35:10Nein.
35:11Komm jetzt.
35:16Ich gehe jetzt.
35:37Kennst Du die?
35:41Kennt ihr ihn?
35:42Verpiss Dich, Alter.
35:44Ey.
35:46Falsch.
35:47Du musst die spielen.
35:49Was ist los?
35:50Lass ihn.
35:54Spiel Deine Kugel.
35:56Oder knall sie rein sonst.
36:00Bitte.
36:14Was willst Du?
36:16Ich will wissen, ob ihr ihn kennt.
36:21Du hast doch eben gehört, dass er uns nicht kennt, ja?
36:23Wie sollen wir ihn dann kennen?
36:25Oder ist er vielleicht ein Filmstar?
36:28Der war's.
36:31Mit seiner Kette.
36:35Und der.
36:39Der war's.
36:42Und der auch.
36:46Tisch ab.
36:48Ihr Feigenschweine.
36:50Drei gegen einen.
36:52Wieso? Ihr wart doch auch zwei. Soll ich jetzt?
36:54Ich war alleine.
36:56Nicht, als wir vor die Tür gegangen sind.
36:58Na los, komm.
37:00Gehen wir. Mal sehen, ob Du auch so schnell laufen kannst wie sein anderer Kumpel.
37:03Der andere war spitz.
37:05Feldrekord.
37:06Und der 9-9.
37:08Was habt Ihr nachher mit ihm gemacht?
37:10Nach was?
37:12Nachdem Ihr ihn zusammengeschlagen habt.
37:17Was haben wir?
37:21Was habt Ihr nachher mit ihm gemacht?
37:23Ein Bulle.
37:25Er ist ein Bulle.
37:27Nein, ich bin kein Bulle.
37:29Es geht auch nicht um Euch.
37:31Habt Ihr ihn da liegen lassen, wo Ihr ihn zusammengeschlagen habt?
37:33Ich hab ihm noch einen Gute-Nacht-Kuss gegeben.
37:37Den kannst Du von mir zurückhaben.
37:40Als ihr ihn schafft.
37:42Komm ihn raus.
37:44Du allein.
37:49Eine Kette kannst Du mitnehmen.
38:11Hey.
38:13Na los.
38:40Wohin fährst Du?
38:43Zur nächsten Polizeiwache.
39:10Du musst Dich jetzt stellen.
39:13Ich verspreche Dir, es dauert nicht lang.
39:29Glaubst Du mir, dass ich es nicht war?
39:31Ja.
39:34Aber der Rechtsanwalt.
39:36Was glaubt der?
39:40Ich weiß nicht, was er jetzt glaubt.
39:43Gut.
39:45Ich gehe.
39:48Gehe.
40:10Guten Abend, Herr Matula.
40:13Matula.
40:15Hört zu.
40:17Zieh ab.
40:19Ja.
40:21Na los.
40:23Na los.
40:25Na los.
40:27Na los.
40:29Na los.
40:31Na los.
40:33Na los.
40:35Na los.
40:37Na los.
40:39Sie haben doch sicher nichts dagegen, wenn wir Sie so bleiben.
40:41Nein, spaziert.
40:43Bitte.
40:52Darf ich Ihnen was zu trinken anbieten?
40:54Milch, Saft, Brause.
40:57Er war hier.
41:03Wo ist er?
41:05Auf dem fünften Revier, er hat sich gestellt.
41:11Fragen können Sie schon.
41:15Darf ich?
41:17Ja.
41:19Ja.
41:21Ja.
41:23Ja.
41:25Darf ich?
41:27Gerne.
41:41Hauptkommissar Roland vom 1. Kommissariat.
41:43Ich sag mal,
41:45er hat sich bei euch in Uli Gras gestellt.
41:47Ja,
41:49der gegen den die Fahndung wegen Mord läuft.
41:52Wann soll er sich gestellt haben?
41:54Vor 15 Minuten.
41:56Haben Sie ihn dahin gefahren?
41:58Ja.
42:00Sucht euren Bezirker,
42:02sperrt die Straßen.
42:04Er soll vor 15 Minuten auf eure Wache gekommen sein.
42:06Die Beschreibung habt ihr?
42:09Okay.
42:11Ich komm noch bei euch vorbei.
42:16Herr Matula,
42:18das wird Folgen für Sie haben.
42:21Es handelt sich hier um Begünstigung in einem Mordfall
42:23oder doch zumindest Totschlag.
42:25Aber das wird das Gericht zu entscheiden haben.
42:27Ganz recht.
42:29Und wissen Sie, was das Gericht auch noch zu entscheiden hat?
42:32Wer der Mörder bzw. der Totschläger ist.
42:35Er ist ein Simulant und Lügner.
42:38Das hat er dir jetzt bewiesen.
42:40Er hat einfach Angst, das ist alles.
42:42Angst, wovor?
42:44Weißt du, warum er sich nicht gestellt hat?
42:46Er hat gespürt, dass du ihm nicht glaubst.
42:48Der merkt aber auch alles.
42:50Pass auf, Dieter.
42:52Ich erklär dir, wie es war.
42:55Die Rocker haben Uli zusammengeschlagen,
42:57Willi ist weggelaufen.
42:59Dann, als Uli bewusstlos auf der Straße lag
43:01und die Rocker weg waren,
43:03ist Willi zurückgekommen,
43:05hat seinen Freund ins Auto gepackt
43:07und hat ihn nach Hause gefahren.
43:09Uli war bewusstlos und hat von allem nichts mitgekriegt.
43:12Zu Hause ist der Alte wach geworden,
43:14es gab den üblichen Krach.
43:16Dabei hat Willi seinen Alten erschlagen.
43:18Als ihm klar wurde, was er getan hat,
43:20hat er beschlossen, Uli die Tat in die Schuhe zu schieben.
43:23Er nahm das Geld aus der Kasse und steckte es
43:25dem immer noch bewusstlosen Uli in die Tasche.
43:27Dann ist er zu seiner Freundin Elke gefahren.
43:30Hat ihr von der Sache erzählt oder nicht erzählt,
43:32ist im Moment ja auch egal.
43:34Jedenfalls hat er sie dazu gebracht,
43:36ihm ein Alibi für elf Uhr zu geben.
43:38Das daran was faul ist, haben wir beide bemerkt.
43:41Du bei Willi, ich bei ihr.
43:43Gut, folgen wir dem mal.
43:46Wenn es so gewesen ist,
43:48müssten Flecken von Ulis Blut
43:50in Willis Wagen sein.
43:52Du sagst doch, er war am nächsten Morgen
43:54noch ganz blutverschmiert.
43:56Und wir wissen doch alle, wie heftig Kopfwunden bluten.
43:58Siehste?
44:00Ich geb die Vorlage und du schießt das Tor.
44:02Jetzt haben wir ihn.
44:16Was war das denn?
44:18Ich weiß es nicht.
44:20Ich weiß es nicht.
44:22Ich weiß es nicht.
44:24Ich weiß es nicht.
44:26Ich weiß es nicht.
44:28Ich weiß es nicht.
44:30Ich weiß es nicht.
44:32Ich weiß es nicht.
44:34Ich weiß es nicht.
44:36Ich weiß es nicht.
44:38Ich weiß es nicht.
44:40Ich weiß es nicht.
44:42Ich weiß es nicht.
44:45Was wollen Sie denn schon wieder?
44:47Ihnen zu Ihrem neuen Wagen gratulieren.
44:49Reden Sie doch keinen Scheiß.
44:52Ich hab was erfahren, was...
44:55was sehr unangenehm ist für Sie.
44:58So?
45:00Was denn?
45:02Es betrifft Sie und Ihren Freund Uli.
45:04Freund?
45:06Er hat meinen Vater erschlagen.
45:08Klar, sicher.
45:10Aber vorher, da war er doch Ihr Freund, oder?
45:12Was soll denn das jetzt?
45:14Vorher.
45:16Da hätten Sie ihn nicht so im Stich lassen sollen.
45:19Können Sie mir vielleicht mal sagen, wovon Sie reden?
45:21Vom Freitagabend, die Geschichte mit den Rockern.
45:24Warum haben Sie ihm da nicht geholfen?
45:31Ja, hab ich vielleicht den Streit angefangen oder er?
45:34Können Sie mir das mal sagen?
45:36Ihr seid doch zusammen rausgegangen.
45:38Ja.
45:40Ich, weil ich zu meiner Braut wollte.
45:42Und er, weil er Streit gesucht hat.
45:45Einer gegen drei.
45:47So hat er sich das sicher nicht vorgestellt.
45:51Ich weiß doch gar nicht mehr, was passiert ist.
45:53Ich bin zu meinem Auto gegangen und aus.
45:55Das Auto muss von der Kneipe aber ziemlich weit weg gewesen sein.
45:59Ja.
46:01Warum?
46:03Weil Sie die ersten 100 Meter unter 10 Sekunden geschafft haben.
46:06Wer sagt das?
46:09Ich bin Reporter.
46:12Ich lebe davon, dass ich mehr weiß als andere.
46:14Und dass ich schreibe, was ich weiß.
46:17Aber manchmal lebe ich noch besser davon, wenn ich nicht schreibe, was ich weiß.
46:21Ich verstehe.
46:25Wie viel wollen Sie?
46:27Nee.
46:29Ich kann Sie ja verstehen.
46:32Ich hab die Burschen gesehen. Fahrradketten, Schlagringe, Totschläger.
46:36Ich glaube, ich hätte die Beine auch in die Hand genommen.
46:41Aber eins hätte ich bestimmt gemacht.
46:44Ich wäre nachher, nachdem alles vorbei war, zu meinem halbtoten Kumpel zurückgegangen und hätte mich um ihn gekümmert.
46:49Sie stattdessen kriechen ins warme Bett und...
46:53Aber jeder hat soeben seine eigene Moral.
47:05Guten Tag.
47:35So 1,75m, blond, blauäugig, Typ Prinz Eisenherz mit so einer dunkelblauen Lederjacke.
47:52Kennst du den Willi?
47:55Ich meine, weil das passiert ist mit deinem Vater.
47:58Irgendwie kam mir der Typ komisch vor.
48:01Ja?
48:03Okay.
48:05Tschüss dann.
48:19Tut? Was willst du?
48:21Reinkommen.
48:23Nein.
48:30Komm.
48:34Niemand kann mir sagen, was hier das Beste ist.
48:41Das!
48:45Elke, du musst Willi sagen, dass ich es nicht getan habe.
48:48Aber die Polizei ist sich doch ganz sicher.
48:51Dein Blut war auf seinem Schlafanzug.
48:54Ich habe eine Wut auf ihn gehabt, das stimmt.
48:57Und ich kann mich an nichts mehr erinnern, das stimmt auch.
49:00Trotzdem, wenn man sowas getan hat, sowas kann doch nicht ohne eine Spur im Gedächtnis.
49:12Davon verstehe ich nichts.
49:15Ich glaube nur, dass wenn die Polizei dich sucht, sie auch Beweise haben muss.
49:20Uli, du warst betrunken und dann deine Kopfverletzung.
49:24Und wie er euch immer behandelt hat.
49:26Und er hat den Streit ja auch bestimmt angefangen.
49:29Uli, du kriegst doch nicht viel dafür.
49:34Ich will mein Abitur noch machen.
49:36Und ich will studieren.
49:39Und das alles geht ja nicht mehr, Elke.
49:50Was willst du denn hier?
49:53Ich wollte, dass Elke dir sagt, dass ich es nicht war.
49:56Jetzt sag es dir selber.
50:00Wer war es denn dann?
50:03Komm, hau ab, eh was passiert.
50:06Du hattest mehr Grund, deinen Alten zu erschlagen als ich.
50:09Er hat sich viel schlimmer behandelt.
50:12Und außerdem erbst du den Betrieb und alles.
50:15Sag das nochmal.
50:17Ich habe keine Angst vor dir, Willi.
50:22An dir mache ich mir doch nicht die Hände schmutzig.
50:24Das ist eine Sache für die Polizei.
50:26Ja.
50:28Der Seller ist so feige.
50:30Das haben wir ja gesehen, ne?
50:33Wir müssen gehen.
50:34Wohin?
50:35Wir müssen gehen.
50:38Und du gehst auch.
52:24Hilfe!
52:26Hilfe!
52:48Hilfe!
52:51Hilfe!
52:54Hilfe! Hilfe! Hilfe! Hilfe! Hilfe!
53:01Hilfe!
53:20Ich war ein bisschen früher fertig.
53:23Und ich wusste ja, wo der Willi und der Uli meistens einen trinken gehen.
53:27Ja, und da wollte ich sie abholen.
53:31Und da habe ich den Uli auf der Straße liegen sehen.
53:35Der Willi, der war nirgendswo zu sehen und da habe ich den Uli irgendwie in mein Auto gezerrt.
53:40Zuerst wollte ich ihn ja ins Krankenhaus bringen.
53:43Aber dann habe ich mir die Wunde angesehen und gedacht, das ist vielleicht doch nicht so schlimm.
53:47Und ich wusste ja auch nicht, was da passiert war.
53:50Und ob der Uli vielleicht Ärger kriegt.
53:53Ich meine, er hatte ja schon eine Vorstrafe wegen einer Schlägerei.
53:57Ja, und da habe ich ihn halt nach Hause gefahren.
53:59Warum nicht zu sich nach Hause?
54:03Ich wollte danach mit Willi alleine sein.
54:09Und was geschah dann im Haus Däubel?
54:23Das geschieht ihm ganz recht.
54:26Das kommt davon.
54:29Nichts wie immer nur saufen.
54:32Schlägerei.
54:39Du brauchst ihn nicht auszuziehen.
54:42Mit ihm kannst du heute Nacht sowieso nicht mehr anfangen.
54:47Ich brauche unbedingt warmes Wasser und ein Handtuch, bitte.
54:50Ach, na das gefällt mir.
54:52Aber im eigenen Haus wird man hier rumgescheucht.
54:57Mit Blut bin ich auch noch beschmiert.
55:00Wir müssen ihn versorgen.
55:03Und wenn ich dich mal versorge?
55:06Wie gefällt dir das?
55:11Bitte nicht.
55:14Herr Däubel.
55:17Hör auf.
55:19Lass mich durch.
55:23Nein.
55:30Warte du Biest.
55:33Dich habe ich gleich.
55:49Na das bezahlst du mir.
55:52Du miese Nutter.
56:50Er war ja schließlich schuld daran.
56:53Was wollte ich denn tun?
56:56Ich hatte auf einmal solche Angst.
57:03Ulli.
57:06Was soll ich tun?
57:09Was soll ich tun?
57:12Was soll ich tun?
57:15Was soll ich tun?
57:17Ulli.
57:21Ulli, verzeihst du mir das?
57:34Es war doch mehr ein Doppelpassspiel.
57:37Du gibst die Vorlage, ich passe auf dich zurück und du machst das Tor selbst.
57:40Ein bisschen Glück war auch dabei.
57:43Wenn die 10 Minuten eher weggefahren wären.
57:45Wie beim Fußball, ohne Glück geht gar nichts.
58:16Das war's.
58:19Bis zum nächsten Mal.
58:22Bis zum nächsten Mal.
58:25Bis zum nächsten Mal.
58:28Bis zum nächsten Mal.
58:31Bis zum nächsten Mal.
58:34Bis zum nächsten Mal.
58:37Bis zum nächsten Mal.
58:40Bis zum nächsten Mal.
58:42Bis zum nächsten Mal.
58:45Bis zum nächsten Mal.
58:48Bis zum nächsten Mal.
58:51Bis zum nächsten Mal.
58:54Bis zum nächsten Mal.
58:57Bis zum nächsten Mal.