• vor 2 Monaten
In einer Frauentoilette des Senders „Antenne Blau-Weiß“ wird die Leiche des Angestellten Sebastian Mittner gefunden, der mit einem messerähnlichen Gegenstand erstochen wurde. Mittner war für Höreranfragen und Fanpost zuständig. Das Entsetzen im Sender über Mittners Tod hält sich jedoch in Grenzen, da der Kollege von den anderen Mitarbeitern kaum wahrgenommen worden ist – er galt als still und verschlossen. In seinen Antwortbriefen an die Fans zeigte er sich anders – wenn er im Namen von Kult-Moderatorin Mona Seidler einfühlsam Fanpost beantwortete … Nina wird indessen von ihrem Ex-Lover Werner besucht, der inzwischen „erkannt“ hat, dass es mit keiner Frau „so gut“ war, wie mit Nina.
Er tut einiges, um Nina wieder zu verführen, dass Verhältnis wieder aufleben zu lassen. Aber Nina bleibt Dank Leos Hilfe standhaft. Leo kämpft an ganz anderer Front – nämlich gegen sich selbst. Er ist eifersüchtig, weil Thorsten den ausgesprochen attraktiven Celloschüler Lajos hat, der ihm Geschenke mitbringt und Thorsten verehrt … (Text: Sat.1)

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Transkript
00:00So Freunde, jetzt ist wieder Zeit für mich und Zeit für euch.
00:08Wir machen uns auf unseren Weg in die Nacht.
00:11Wir machen, was wir wollen und denkt daran,
00:14morgen um dieselbe Zeit treffen wir uns wieder hier,
00:17auf Mona Seidlers Nachtschiene.
01:00Oh, der ist aber lieb von dir.
01:22Sag mir schnell, was drin ist, ich muss los.
01:26Für Torsten.
01:28Sieht toll aus.
01:31Ist für mich.
01:33Wahrscheinlich ein kleines Dankeschön für seinen Lehrer.
01:36Hast du ja auch verdient.
01:38Ich muss los.
01:40Okay.
01:51Ich wünsche Ihnen einen schönen guten Morgen, Herr Kommissar.
01:54Ja.
02:02Sag ich doch.
02:04Der Mann wurde erstochen.
02:06Die Frage ist nur.
02:08Morgen allerseits.
02:10Morgen.
02:14Na, warst du schon sofort aus dem Bett gefallen?
02:17Kollege Wacke ist Professor Nella Singelbich.
02:19Was soll man da lang im Bett?
02:21Was haben wir?
02:23Das kann ich immer folgen.
02:25Und weiter.
02:27Der Tote ist Sebastian Mittner.
02:29Verheiratet, 2 Kinder.
02:31War zuständig für die Fans von Mona Seidler.
02:33Höreranfragen, Besucher usw.
02:35Ja, der Kultmoderatorin Mona Seidler.
02:37Ja, genau.
02:39Sieht nach einer heftigen Messerattacke aus.
02:41Falsch.
02:43Es war ein einziger tödlicher Stich mitten ins Herz.
02:46Auf jeden Fall war es kein Küchenmesser.
02:48Vermutlich ein gängiges Jagdmesser.
02:50Und die Tatwaffe ist verschwunden.
02:52Wissen wir schon ungefähr, wann es passiert ist?
02:54Ich schätze so zwischen 20 und 23 Uhr.
02:57Der Mann liegt erstochen auf dem Damenklo eines Umfunkzenters.
03:01Ja, aber eine Erklärung für das Damenklo hätten wir wenigstens schon mal.
03:05Bleibt die Frage, wer etwas bemerkt.
03:08Als ich gegangen bin, so gegen halb 10,
03:11Sebastian wollte noch ein paar Fanbriefe beantworten.
03:14Persönlich.
03:16Das macht er oft.
03:18Manche Leute schicken ja jede Woche was an die Seidler.
03:21Wer war außer ihm noch auf der Abteilung?
03:24Ich habe keine Ahnung.
03:26Ich habe nicht in alle Büros reingeguckt, bevor ich gegangen bin.
03:29Jedenfalls waren Sebastian und Mona, ich meine Frau Seidler,
03:32noch hier, als ich gegangen bin.
03:34Wo ist denn Frau Seidler jetzt?
03:36Noch ein paar Minuten auf Sendung.
03:38Gut, dann schauen wir uns am besten zuerst das Büro des Büros an.
03:44Was sind das für Leute, die solche Briefe an eine Radiomoderatorin schreiben?
03:47Na ja, Leute, die ihre Träume und Fantasien auf Fremde projizieren.
03:50Du meinst im Gegensatz zu uns normalos,
03:53die wir unsere Träume und Fantasien auf unsere Freunde projizieren, ja?
03:56Du träumst doch auch manchmal von Brad Pitt.
03:59Ja, aber da bleibt es ja beim Traum.
04:02Jedenfalls erfordert eine Liebesbeziehung eine emotionale Kompetenz.
04:05Weißt du, die bei Gewalttätern in der Regel unausgereift oder verkümmert ist?
04:08In der Regel.
04:10Und die Ausnahme?
04:12Na ja, jeder von uns in der Lage zu töten.
04:14Fragst nur, wie viel Druck einer über die Jahre aushält, bevor er durchdreht.
04:17Sonst frage ich mich auch mal nicht mehr.
04:21Willst du auch einen?
04:23Nein.
04:26Also gut.
04:28Du hast was entdeckt.
04:30Und was ist das Großartiges?
04:33Willst du mir wieder sagen, dass Sebastian mich betrügt?
04:35Isabel, können wir nicht woanders hingehen?
04:38Was meinst du damit?
04:40Wo wir in Ruhe reden können.
04:42Mach's nicht so spannend.
04:44Die Kinder kommen erst in einer halben Stunde.
04:47Die ist von Sebastian.
04:57Ja, hier Mitner.
05:02Was ist?
05:07Hallo?
05:09Carina?
05:11Hier ist Florian Kaiser.
05:18Oh, hör dir das hier mal an.
05:20Ich kann nicht mehr schlafen.
05:22Ich denke Tag und Nacht an dich.
05:24Bitte, antworte mir nur ein einziges Mal.
05:26So jemand könnte ja irgendwann auf die Idee kommen, seine Angebetete um jeden Preis zu treffen.
05:30Mitner könnte einem fern im Weg gewesen sein.
05:32Alles klar.
05:34Der Pförtner hat gesagt, wer an mich reinkommen will, der schafft es auch.
05:38Außerdem gehen viele, die vorne reingekommen sind, hinten wieder raus.
05:42Das heißt auf Deutsch, Mitners Mörder könnte unbemerkt kommen und gehen.
05:45Haben Sie sich notiert, wer den Pförtner angesehen hat?
05:47Ja, aber...
05:49Nichts aber!
05:51Ich will genau wissen, wer hier gestern rein und raus ist.
05:53Löchern Sie den Mann doch mal.
05:55Außerdem muss der ganze Briefkram ins Büro.
05:57Schulz und Sie werden das Zeug sichten.
05:59Vielleicht ist ja einer von den wilden Schreibern unser Mann.
06:01Klar, Chef.
06:04Wegen Mona ist schon öfter mal einer ausgeflippt.
06:07Vor ein paar Tagen stand sogar einer hier im Studio.
06:11Der ist völlig durchgedreht.
06:13Wollte unbedingt Mona sprechen.
06:15Ließ sich überhaupt nicht beruhigen, wir mussten die Polizei rufen.
06:17Und?
06:19Zu spät.
06:21Sebastian hat versucht, ihn festzuhalten, aber der hat sich losgerissen.
06:23Mona Seidler.
06:25Grüß dich.
06:27Moment.
06:29Es ist alles so schrecklich.
06:31Ich...
06:34Wir müssten Ihnen ein paar Fragen stellen.
06:36Ich weiß.
06:38Herr Mittner war wohl ein besonders guter Kollege.
06:40Er war so etwas wie ein Freund.
06:42Er hat mir alles vom Hals gehalten.
06:44Ich weiß es nicht.
06:47Wann haben Sie denn Herrn Mittner gestern Abend zum letzten Mal gesehen?
06:51Ich bin gegen zehn Uhr gegangen da.
06:53War er wohl noch da?
06:55Ich meine...
06:57Wissen Sie, was ich glaube?
06:59Das war der Verrückte.
07:01Er hat so etwas gesagt, dass er Sebastian irgendwann mal alleine mischt.
07:05Können Sie ihm beschreiben?
07:07Ich?
07:09Ich kann ihn beschreiben.
07:13Wollen wir uns einen Moment setzen?
07:17Kommt das öfter vor, dass Sie so belästigt werden?
07:21Wissen Sie, die meisten sind harmlos.
07:23Die schicken Blumen und Geschenke.
07:25Und die weniger harmlosen?
07:27Seit zwei Jahren geht es jetzt so, dass ich verfolgt und belästigt werde.
07:29An diese Anrufe.
07:31Zu Hause habe ich mittlerweile eine Geheimnummer.
07:33Aber hier im Sender...
07:35Haben Sie eine Anzeige erstattet?
07:37Bei der Polizei, ja.
07:39Anfangs gegen Unbekannte.
07:41Aber die können nichts tun, solange nichts passiert.
07:47Ich gebe Ihnen mal meine Visitenkarte.
07:49Wenn etwas ist, rufen Sie mich an.
07:51Das ist nett. Vielen Dank.
07:53Nein, die Nase.
07:55So eher?
07:57Ja.
07:59Ja, so eher.
08:01Und das Kinn?
08:03Nicht so kantig.
08:05Moment.
08:07So?
08:09Ja, und jetzt noch die Haare.
08:11Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen, was wichtig sein könnte?
08:13Die waren blonder und struppiger.
08:15Ich weiß nicht.
08:17Letzte Woche hat jemand einen Beerdigungskranz geschickt.
08:19Ohne Absender.
08:21Mona weiß es gar nicht.
08:23Ja, die Haare sind jetzt gut.
08:25Okay.
08:27Wo ist der Kranz?
08:29Das Ding ist im Müll gelandet, wo es hingehört.
08:31Erst diese beiden Titel und dann fange ich an mit meiner Moderation.
08:35Gib mir mal Mona.
08:37Es ist ihr Bruder.
08:41Eddie?
08:43Eddie?
08:45Ja.
08:47Gut so.
08:49Ja.
08:51Mach dich ganz zum Fenster,
08:53damit ich mehr von deinen geilen Brüsten sehe.
08:59Mein Junge.
09:05Ja, Mutter.
09:09Mit wem hast du telefoniert?
09:11Ich habe einen Friseurtermin für dich ausgemacht, Mutter.
09:15Vorher brauche ich aber noch meine Massage.
09:17Ja, sicher.
09:21Du bist doch mein lieber Junge.
09:25Mutter, ich bin kein Junge mehr.
09:29Du bist mein guter Junge.
09:41Vera?
09:43Hast du es nur noch nicht verstanden?
09:45Ich habe es dir ein für alle Mal gesagt.
09:47Für mich keine Anrufe durchstellen.
09:49Keine, ist das klar?
09:57Sie müssen von der Polizei sein.
09:59Werft.
10:01Florian Kaiser.
10:03Ich bin der Bruder von Isabel Mittner.
10:05Jemand vom Sender hat uns informiert.
10:09Frau Mittner, ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen.
10:11Ihr geht jetzt mal mit Tante Lisa.
10:13Wir schauen uns mal eure Hausaufgaben an, ja?
10:17Haben Sie einen Verdacht, wer das gewesen sein kann?
10:23Wissen Sie was von Drohungen gegen Ihren Mann?
10:27Frau Mittner hatte Ihren Mann Feinde?
10:31Oder hat er irgendwas gesagt,
10:33was wichtig sein könnte?
10:35Isabel, sag doch was.
10:37Ich habe nichts zu sagen.
10:43Bitte finden Sie den Mörder meines Mannes.
10:47Ich werde mein Bestes tun.
10:51Sie war nicht glücklich mit ihm.
10:53Das ist Ihre Meinung.
10:55Früher war sie anders.
10:57Bevor er aufgetaucht ist.
10:59Sie meinen, Ihr Schwager hat Ihre Schwester nicht glücklich gemacht?
11:01Das kann man wohl sagen.
11:03Sebastian war unfähig, Gefühle zu zeigen.
11:05Sie konnten Ihren Schwager aber nicht besonders gut leiden.
11:07Er war ein Arschloch.
11:09Meine Schwester hat seinetwegen Tabletten geschluckt.
11:11Antidepressiva.
11:13Er hat sich schon seit zwei Jahren nicht mehr angerührt.
11:17Hat sie Ihnen das erzählt?
11:19Nein, sie hat es meiner Frau erzählt.
11:21Wo waren Sie denn gestern Abend, Herr Kaiser?
11:25Vergessen Sie es.
11:27Ich habe es Ihnen erzählt.
11:29Vergessen Sie es.
11:31Ich war zu Hause.
11:33Bei meiner Frau, Lisa.
11:35Wir sehen uns, Herr Kaiser.
11:43Wieso kannst du nicht aufhören,
11:45schlecht über Sebastian zu reden?
11:47Ich habe nur die Wahrheit gesagt.
11:51Isabelle,
11:53ich wollte dir nicht wehtun.
11:55Es war mir so schwer,
11:57es war mir so schwer,
11:59mit ansehen zu müssen,
12:01wie sehr du gelitten hast.
12:09Du hast gar nichts kapiert.
12:11Überhaupt nichts.
12:13Ich habe Sebastian geliebt.
12:15Über alles geliebt.
12:17Aber er dich nicht.
12:19Du warst ihm doch scheißegal.
12:21Woher willst du das eigentlich wissen?
12:27Scheiße.
12:29Verdammte Scheiße.
12:31Wer kommt denn überhaupt als Täter infrage?
12:33Jetzt mal aus dem großen Unbekannten.
12:35Wir haben keine brauchbaren Spuren am Tatort.
12:37Also die Suche nach dem Motiv.
12:39Wer hatte eins?
12:41Mitner war bei seinen Kollegen beliebt.
12:43Er war hilfsbereit,
12:45pünktlich.
12:47Da konnten sie alle gut leiden.
12:49Außer sein Schwager.
12:51Der konnte ihn nicht leiden.
12:53Bringt man jemanden um,
12:55der nicht gut leiden kann?
12:57Ich weiß es nicht.
12:59Ich meine, du hast es selbst gesagt.
13:01Kaiser hatte eine sehr intensive Beziehung
13:03zu seiner Schwester.
13:05Ich meine, vielleicht war Mitner
13:07so eine Art Konkurrent und ihm im Weg.
13:09Ja, habe ich auch schon gedacht.
13:11Aber erstens, der hat ein Alibi.
13:13Zweitens, warum soll er ihn im Sender umbringen?
13:15Stimmt, es gibt tausend bessere Möglichkeiten.
13:21Sieht ganz so aus,
13:23als war Mitner einem irren Fan im Weg,
13:25der unbedingt an Mona Seidler ran wollte.
13:31Aber die, die so aussehen,
13:33die waren es am Ende doch nicht.
13:35Man kann ja wenigstens Menschen ansehen,
13:37wie es ihnen am Ende dann aussieht.
13:39Dir sehe ich immer was an.
13:41Alles in Ordnung mit Torsten?
13:43Alles Bestes.
13:45Komm, ich bringe dich jetzt nach Hause.
13:47Komm.
13:51Wenn du nicht so wahnsinnig schlecht lügen würdest.
14:01Sag mal, hattest du schon mal was
14:03mit dem Stalker zu tun?
14:05Nee, du etwa?
14:07Ja, in der Schule gab es mal so einen.
14:09Die wollten mir ständig was schenken
14:11und ich immer so leidend angeschaut, weißt du.
14:13Nee, das war die reinste Folter.
14:15Ach, deine Knie.
14:17Das kennt man ja normalerweise aus anderen Gründen.
14:19Du doch nicht, deine Knie sind doch reinzer Stahl.
14:21Von wegen reinzer Stahl.
14:23Ich sage dir mal was.
14:25Als ich Torsten kennengelernt habe,
14:27bin ich eine halbe Stunde vorher in die Kneipe,
14:29um mir einen Sitzplatz zu sichern.
14:31Ja, ja, Torsten.
14:35Komisch, ich hätte schwimmen können.
14:37Ich habe heute Morgen das Licht ausgemacht.
14:45Werner?
15:05Werner?
15:07Was machst du denn hier?
15:09Ich meine, wie bist du denn überhaupt hier reingekommen?
15:11Du hast doch gesagt,
15:13es wäre ein Notfall.
15:15Also, das war doch...
15:17Also, ich meine...
15:19Oh Mann.
15:21Kathi hat mich rausgeschmissen.
15:33Du kannst nicht einfach jedes...
15:35Nie wieder.
15:39Gestern Nacht, das war...
15:43Ich meine, schließlich haben wir uns seit Wochen
15:45gestern das erste Mal wieder gesehen.
15:47Die Situation ist doch jetzt eine völlig andere.
15:49Die Sache mit Kathi
15:51ist endgültig vorbei, Lina.
15:55Das hast du das letzte Mal auch gesagt.
16:13Gott, Lina.
16:17Die letzte Nacht war wunderbar.
16:23Du kommst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
16:27Ich muss dich sehen, dich fühlen, dich spüren.
16:33Ich will dich.
16:35Ich will dich.
16:37Ich will dich.
16:39Ich will dich.
16:41Ich will dich.
17:11Seidl, was ist denn mit Ihnen los?
17:13Da war jemand an meinem Auto.
17:15Es war niemand an Ihrem Auto.
17:17Was ist denn überhaupt passiert?
17:19Vergessen Sie es.
17:21Ich habe doch immer ein Auge auf Ihr Auto.
17:23Das wissen Sie doch.
17:41Torsten?
17:45Wie sieht es denn hier aus?
17:49Ich habe die ganze Nacht geprobt,
17:51bin noch mit Laios im Klios.
17:53Laios braucht jemand zum Reden.
17:55Warte nicht auf mich, du Spitze.
18:11Torsten?
18:41Also, um das mal ganz klarzustellen.
18:43Ich bin mit Leo zusammen.
18:45Und das wird auch so bleiben.
18:47Keine Panik.
18:53Schaut bloß nicht aus, jetzt schon frei.
18:55Sieht so aus, hm?
19:01Entschuldigung, ich wollte euch nicht stören.
19:03Ich habe noch meinen Schlüssel.
19:05Ich habe noch meinen Schlüssel.
19:07Ich habe noch meinen Schlüssel.
19:09Entschuldigung, ich wollte euch nicht stören.
19:11Ich habe noch meinen Schlüssel im Büro.
19:13Vergessen.
19:17Er wird später bei mir liegen unter die Fußmatte.
19:25Herr Kraft?
19:27Herr Kraft?
19:29Ich.
19:31Können Sie kommen, bitte?
19:33Ja, ich bin gleich da.
19:35Bei mir wird es auch später.
19:39Ah, typisch.
19:45Verlieb dich nie einem Bullen.
19:47Da gehen die Leichen vor.
19:51Du bist ja zum Glück kein Bulle.
19:55Erfahrungsgemäß kommt ein Täter nicht zweimal in der gleichen Nacht.
19:57Das ist ja ungeheuer beruhigend.
19:59Und was ist, wenn doch?
20:03Scheiße!
20:09Ich kann nicht mehr.
20:11Helfen Sie mir, bitte.
20:15Okay, Entschuldigung.
20:17Entschuldigung.
20:23Ich tue, was ich kann.
20:25Das verspreche ich.
20:31Versuchen Sie mal, sich an irgendetwas zu erinnern.
20:33Vielleicht haben Sie sein Gesicht gesehen.
20:35Sie sehen gut, der Mann hat eine Kapuze auf.
20:39Vielleicht, wenn ich sein Gesicht noch mal vor mir hätte.
20:41Vielleicht.
20:45Hören Sie, Sie sollten heute nicht im Haus bleiben.
20:49Es ist vielleicht am besten, wenn Sie bei Freunden oder Verwandten schlafen.
20:51Das können Sie auch hinbringen.
20:55Die halten mich sowieso schon alle für völlig verrückt.
20:59Das ist doch nicht so.
21:01Die halten mich sowieso schon alle für völlig verrückt.
21:05Ich möchte in meinem Haus bleiben.
21:07Ich möchte in meinem eigenen Bett schlafen.
21:09Verstehen Sie das?
21:21Na?
21:23Gut geschlafen?
21:25Ja, das erste Mal seit langem.
21:27Vielen Dank für die Nachtwache.
21:31Übrigens, warum wollten Sie eigentlich nicht drinnen übernachten?
21:33Übrigens, warum wollten Sie eigentlich nicht drinnen übernachten?
21:37Weil dieser Wagen der einzige Ort ist, an dem ich garantiert kein Auge zukriege.
21:39Weil dieser Wagen der einzige Ort ist, an dem ich garantiert kein Auge zukriege.
21:41Aha.
21:49Was soll das denn? Noch mehr von deinem Zeug?
21:53Spürst du es denn nicht?
21:57Was?
21:59Ich hasse Fisch, Nina.
22:01Und bitte sag mir, dass es dir genauso geht.
22:03Ich ähm...
22:05Ich...
22:07Ich meine...
22:09Ich weiß gerade nicht.
22:11Ich stecke gerade in diesem Fall.
22:13Weißt du, diese Frau, die von Männern verfolgt wird.
22:15Die sie angeblich lieben.
22:17In Amerika, da heißt sowas Stalking.
22:19Die Typen schreiben ihr wahnsinns Briefe.
22:21Die schleppen Geschenke an.
22:23Und die interessiert es überhaupt nicht, wie die Frau das findet.
22:29Ich habe hier was für dich.
22:33Dieser Ring.
22:35Dieser Ring hat meiner Großmutter gehört.
22:37Und sie sagte mir mal,
22:39dass er nur an die richtige Hand passen würde.
22:53Ist ja wie Barschenbuttel.
22:55Da war es ein Schuh.
22:57Der Schuh war zu klein, die Recht braucht.
22:59Die blieb allein.
23:01Es heißt daheim, nicht allein.
23:03Ist doch egal.
23:05Nein, es ist nicht egal.
23:07Ja.
23:09Ich ähm...
23:11Ich muss dann mal.
23:13Ich gehe zum Dienst.
23:15Wann bist du wieder zu Hause?
23:17Hä?
23:27Sieh da, die Sonne geht auf.
23:29Passen Sie auf, dass sich nicht die Finger verbrennen.
23:31Brandheiße Neuigkeiten.
23:33Ich habe mir den Pförtler noch mal richtig zur Brust genommen.
23:35Die Liste hatten wir schon.
23:37Sein Spatzenhirn hat noch ein bisschen Nachhilfe gebraucht.
23:39Und sieh da,
23:41ihm ist noch was eingefallen.
23:43Da war am Mordabend noch jemand im Sender.
23:47Warum müssen Frauen immer so brutal sein?
23:53Warum müssen Männer immer so ein Theater machen?
23:55Florian Kaiser war am Mordabend im Sender.
23:57Ja, nicht nur das.
23:59Er arbeitet da.
24:01Als freier Mitarbeiter.
24:03Sozusagen ein Kollege von Mittner.
24:05Vor allem jetzt diese Fanbriefe hier, die sind alle von einem und demselben.
24:07Das finde ich doch sehr auffällig.
24:09Es heißt Kamphöfer, Harald Kamphöfer.
24:11Die hier sind auch von dem Typ.
24:13Aber der ist doch nicht so blöd
24:15und schreibt seinen eigenen Namen da runter.
24:17Weiß man's?
24:19Richtig.
24:21Wenn es diesen Kamphöfer tatsächlich gibt, dann brauchen wir sein Adress.
24:23Dann schauen Sie doch bitte in der Polizeidatei,
24:25ob dieser Mann schon mal auffällig geworden ist.
24:31Ja, mach schon!
24:43Kraft.
24:45Wo steckst du denn?
24:47Wir müssen sofort zu Florian Kaiser.
24:49Hängt ein Schild an einer Bäckerei.
24:51Ab 15 Uhr warme Berliner.
24:53Kommt einer rein und fragt.
24:55Sind die Jungs auch pünktlich?
25:05Was meinst du?
25:07Ob ein Feger wie die Seidler
25:11auch ein Schwul mit Kraft heilen könnte?
25:13Also ich glaube ja,
25:15Homosexualität ist gar keine Krankheit,
25:17für die man bloß das richtige Gegenmittel braucht.
25:19Ach nee.
25:21Und was ist es deiner Meinung nach?
25:23Das ist eine Entscheidung.
25:25Was denn sonst?
25:27Bei einem richtigen Mann
25:29fallen hier die Entscheidungen nicht da.
25:33Was sagt denn eigentlich Thorsten dazu,
25:35dass du die ganze Zeit nicht zu Hause warst?
25:37Ich hab mein blödes Handy nicht gehört.
25:39Erst als du angerufen hast.
25:41Wegen der Seidler hast du alles in halbem Dienst verpennt?
25:43Ärgern mit Thorsten und mit einem Mörder
25:45sitzt gemütlich am Tatort oder was?
25:47Ich kann dir grad nicht ganz folgen.
25:49Kaiser war nicht nur am Mordabend im Sender.
25:51Nein, er ist auch noch freier Mitarbeiter bei Radio Arabella.
25:53Ah, er hat gelogen.
25:55Och, du hast es erfasst.
25:57So, was ist mit dir los?
25:59Du hast ja eine scheiß Laune.
26:01Ja, die hab ich auch.
26:03Du kannst dir nur einen Grund für geben.
26:05Ich weiß zum Teufel aber nicht,
26:07warum er mich immer wieder umkriegt.
26:09Verstehst du, ich kann mich gegen den nicht wehren.
26:11Jedes Mal, wenn er mich anfasst, da...
26:13Sag nichts!
26:15Du bist nicht objektiv!
26:19Ja, ich habe gelogen.
26:21Ich war im Sender.
26:23Weil meine Schwester Isabel
26:25mit den Nerven völlig am Ende war.
26:27Weiter.
26:29Es war schon nach halb zehn
26:31und Sebastian war noch immer nicht zu Hause.
26:33Wie so oft in letzter Zeit.
26:35Und, was haben sie da gedacht?
26:37Gedacht?
26:39Der hatte immer so komische Ausreden.
26:41Von wegen viel Arbeit und so.
26:43Aber im Sender ist er nicht ans Telefon gegangen.
26:45Also bin ich hingefahren.
26:47Sie sind davon ausgegangen, dass er lügt.
26:49Klar.
26:51Ich hatte schon lange den Verdacht,
26:53dass er was mit einer Kollegin hat.
26:55Eins nach dem anderen.
26:57Sie sind also ins Sender gefahren, ja?
26:59Wann war das?
27:01Um kurz vor zehn.
27:03Aber Sebastian war nicht da.
27:05Er hat mal wieder gelogen.
27:07Also bin ich wieder gegangen.
27:09Haben sie jemanden angetroffen?
27:11Wollen sie sich nicht setzen?
27:13Ja Menschenskind, warum haben sie uns nichts gesagt?
27:17Wissen Sie,
27:19mein Schwager und ich,
27:21wir waren nicht gerade ein Dreamteam.
27:23Ich dachte, nachher kommt da noch jemand nach falschen Gedanken.
27:25Genau das ist der Fall, Herr Kaiser.
27:27Genau das ist der Fall.
27:29Nee, nee, also mit seinem Tod habe ich nichts zu tun.
27:31Das kann ich beweisen.
27:33Meine Frau hat unten im Auto gewartet.
27:35Ich war höchstens drei Minuten oben.
27:37Lisa?
27:39Lisa, kommst du mal bitte?
27:41Ja, Florian?
27:45Herrgott, dieses Klumpf.
27:47Schaut ihr das an?
27:49Was machen wir jetzt?
27:51Bin ich der Computerspezialist oder du?
27:53Ich habe keine Ahnung.
27:55Ich weiß nicht mehr weiter.
27:59Was machen drei Schwule mit einer Frau alleine im Wald?
28:01Ich weiß es nicht, Sackholz.
28:03Zwei halten sie fest.
28:05Einer macht sich die Haare.
28:09Schaut ihr das an?
28:11Du glaubst es nicht.
28:13So, jetzt haben wir ihn.
28:15Da schau.
28:17Der Kamphöfer, der hat vor zwei Jahren
28:19mehrfach eine Frau belästigt.
28:21Die hat ihn ein paar Mal angezeigt.
28:25Die Aussage seiner Frau
28:27ist natürlich aus dem Schneider.
28:29Ach, Lisa, Kaiser deckt doch ihren Mann.
28:31Er lügt.
28:33Selbst wenn es so ist.
28:35Wir können es nicht beweisen.
28:37Der Leiche warnt keinen.
28:39Auf der Toilette ist die halbe Abteilung veredelt.
28:43Dann holen wir uns eben das Suchungsbefehl.
28:45Kriegen wir nicht.
28:47Leo, ich sag dir jetzt mal, wie es war.
28:49Die Seidler waren im Büro.
28:51Mitner war auf der Toilette.
28:53Kaiser ist ihm gefolgt.
28:55Und?
28:57Kraft?
28:59Wacker hier.
29:01Wir haben ihn.
29:07Mann!
29:37Du bist ein echt guter Bulle.
29:39Doch.
29:43Ja, klar stehe ich auf die Frau.
29:45Die ist ein echter Schuss.
29:47Die war mal Model.
29:49Ich habe alle Fotos von ihr.
29:51Waren Sie vor ein paar Tagen im Sender
29:53und haben versucht, Mona Seidler zu sprechen?
29:55Ja.
29:57Mein Gott, was ist dabei?
29:59Sie haben die Frau gegen ihren Willen belästigt.
30:01Echt?
30:03Gegen ihren Willen, davon hat sie kein Wort gesagt.
30:05Sie waren auch nicht zum ersten Mal im Sender, richtig?
30:07Ja, was ist daran so schlimm?
30:09Die einen stehen auf Schumacher,
30:11die anderen auf die Feldbusch
30:13und ich stehe auf Mona Seidler.
30:15Ich sag Ihnen, was schlimm daran ist.
30:17Weil Sie die Privatsphäre von Frau Seidler nicht respektieren.
30:19Mann!
30:21Ich liebe die Frau.
30:23Ich liebe sie.
30:25Und wenn man jemanden liebt, dann versucht man ihm nahe zu sein.
30:27Es interessiert Sie einen Scheißdreck,
30:29ob Frau Seidler das will oder nicht.
30:31Was wollen Sie mir hier handeln?
30:33Sie waren gestern Abend zwischen 20 und 23 Uhr.
30:35Und wo waren Sie gestern Abend zur gleichen Zeit?
30:37Joggen.
30:39Um die Zeit bin ich immer joggen.
30:41Was soll die Frage?
30:43Ich sag es Ihnen.
30:45Vorgestern Abend wurde Sebastian Mittner im Sender ermordet.
30:47Wissen Sie, der Mann, dem Sie vor ein paar Tagen gedroht haben,
30:49als Sie unbedingt zu Mona Seidler wollten?
30:51Und Mona Seidler wurde gestern Abend vor Ihrer Wohnung überfallen.
30:53Ihr Schweinehilde, ihr wollt mir was anhängen,
30:55nur weil ich eine Frau liebe.
30:57Jetzt mäßigen Sie mal Ihren Ton.
30:59Warum waren Sie denn bewaffnet, Herr Kamphöfer?
31:01Wo steht geschrieben, dass wir kein Mösser haben?
31:03Und warum sind Sie abgehauen, wenn Sie nichts zu befürchten hatten?
31:07Ich sag kein Wort mehr.
31:09Ich will einen Anwalt.
31:11Können Sie haben, Herr Kamphöfer.
31:13Ich nehme Sie vorläufig fest.
31:15Wer sagt das?
31:17Was passiert hier mit meinem Sohn?
31:19Mach dir keine Sorgen, mein Junge.
31:21Ich hab schon einen Anwalt angerufen.
31:23Ihr Junge steht unter Mordverdacht, Frau Kamphöfer.
31:25Grüß Gott, Herr Kraft.
31:27Ihr Mitbewohner ist auch schon da.
31:29Danke.
31:31Ich hätte es wahrscheinlich nicht bemerkt.
31:33Sagen Sie,
31:35ist jetzt da noch ein Mann im Spiel?
31:37Der ist zumindest dauernd hier.
31:39Und das Paket mit den Luftballons,
31:41das war auch von dem.
31:43Erstklassige Observation, Frau Streibl.
31:45Wenn der Kerl hier noch mal auftaucht,
31:47rufen Sie mich am besten gleich an.
31:49Oh, geh mal aus.
31:53Danke.
31:55Ich geh noch schnell duschen.
31:57Layas hat mich eingeladen.
31:59In die Oper.
32:01Und zum Essen.
32:03Sie scheinen sich schwer beeindruckt zu haben.
32:05Das ist eine Art, Danke zu sagen.
32:07Danke?
32:09Ja, danke.
32:11Das ist eine Art, Danke zu sagen.
32:13Danke?
32:15Das ist eine Art, Danke zu sagen.
32:17Danke?
32:19Wofür?
32:21Für die erfolgreiche Probenarbeit.
32:23Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.
32:33Ich hole die Autos.
32:35Danke.
32:47Frau Seidler, hier ist Leo Kraft.
32:59Oh, mein Nachtlechter.
33:01Heute sein Geschützer.
33:03Ich möchte Ihnen eine Frage stellen.
33:05Den können Sie gleich auf den Kompost werfen.
33:07Der ist nicht von mir.
33:09Kennen Sie diese Sträuße?
33:11Das ist immer ein anderer Blumenhändler
33:13und keiner kann sich an den Auftraggeber erinnern.
33:17Wir haben den Mann gefunden,
33:19der Sebastian mitten in Ihrem Büro bedroht hat.
33:21Und?
33:23Naja, wir überprüfen seine Angaben,
33:25aber es wäre schon ganz gut,
33:27wenn Sie ihn sich noch mal ansehen.
33:29Sie kommen dann morgen vorbei, ja?
33:31Am Mordabend war Florian Kaiser im Sender.
33:33Das war so ungefähr, als Sie gegangen sind.
33:35Was ist jetzt daran die Frage?
33:37Haben Sie Florian Kaiser gesehen?
33:39Wissen Sie, ich kann mich wirklich nicht an alles erinnern.
33:41Ich bin sehr, sehr müde
33:43und deswegen bitte ich Sie auch nicht herein.
33:45Ich muss jetzt schlafen.
34:01Der Tod uns scheidet
34:03im Gedenken an meine Göttin.
34:07Meine Göttin.
34:13Nina, wo steckst du?
34:23Nina?
34:25Hallo, ich bin's.
34:27Kathi.
34:31Guten Tag.
34:33Guten Morgen.
34:35Du stehst jetzt schon im Büro.
34:37Ach, naja.
34:39Und was treibt dich so früh hierher?
34:41Reines Pflichtgefühl.
34:43Sehr löblich.
34:45Sehr löblich.
34:47Ich hab gehofft,
34:49dass du schon da bist.
34:51Leo?
34:53Werner hat mir
34:55einen Heiratsantrag gemacht.
35:01Ganz schöner Klunker.
35:03Da war doch bestimmt
35:05seine Goldkrone eingeschmolzen.
35:07Ich bitte dich, das ist ein Erbstück.
35:09Oh Gott, du hast hoffentlich Nein gesagt.
35:13Nicht!
35:15Du hast doch nicht etwa Ja gesagt.
35:17Ich hab überhaupt nichts gesagt.
35:19Jetzt sag mir nicht, du denkst ernsthaft drüber nach.
35:23Mir hat doch noch nie jemand
35:25einen Heiratsantrag gemacht.
35:27Und vielleicht wird es nie wieder jemand tun.
35:31Nina.
35:33Sollte es hier so weit kommen,
35:35dann glaube mir,
35:37dann werde ich dich fragen.
35:39Und was sagt Thorsten?
35:41Die vom Labor...
35:45Die vom Labor sagen,
35:47Kamphöfers Messer ist nicht die Tatwaffe.
35:49Aber auf der Schleife vom Beerdigungskratz
35:51waren Mitners Fingerabdrücke
35:53und die vom Kamphöfer.
35:57Nehmen Sie jetzt die Kapuzen ab.
35:59Nehmen Sie jetzt die Kapuzen ab.
36:11Der, der war's, Nummer 4.
36:13Das ist der Mann.
36:15Das haben wir in ihrer Wohnung gefunden.
36:17Mona Seidler hat sie wiedererkannt.
36:19Und der Blumenhändler auch.
36:21Und dann haben wir noch die Briefe.
36:23Und die Fingerabdrücke auf dem Beerdigungskratz.
36:25Mensch, Kamphöfer, nur reden Sie schon.
36:27Gut, dann sage ich Ihnen mal,
36:29wie wir die Sachen sehen.
36:31Sie haben sich am Mordabend in den Sender geschlichen
36:33und auf der Toilette versteckt,
36:35um Mona Seidler aufzulauern.
36:37Und Mitner ist Ihnen dabei in die Quere gekommen.
36:39Und wo ist das Messer, mit dem Sie Sebastian Mitner getötet haben?
36:43Was glauben Sie, wird Ihre Mutter dazu sagen,
36:45wenn wir jeden Winkel Ihrer gemeinsamen Wohnung auseinandernehmen?
36:49Ich habe den Schisser vom Sender nicht angefasst.
36:51Mit einem Mord habe ich nichts zu tun.
36:53Sie haben Frau Seidler
36:55einen Beerdigungskranz nach Hause geschickt.
36:57Das kommt einer Todesdrohung gleich.
36:59Nein, das war ganz anders gemeint.
37:01Ich habe den Kranz im Sender abgekippt.
37:03Ich habe zu dem Zeitpunkt noch nicht mehr Ihre Adresse gewusst.
37:05Sie sind ihr nach Hause gefolgt
37:07und haben sie überfallen.
37:09Nein.
37:11Ich wollte nur mit ihr reden,
37:13aber die hat gleich angefangen zu schreien.
37:15Mensch, ich wollte ihr nichts tun.
37:17Ich wollte nur einen Moment mit ihr alleine sein.
37:19Das war alles.
37:25Bitte.
37:27Mitkommen.
37:35Ich habe mir überstanden, die Wahrheit zu sagen.
37:39Seit wann arbeitet Mitner eigentlich im Sender?
37:43Seit zwei Jahren.
37:45Seit zwei Jahren hat er doch auch seine Frau nicht mehr angefasst.
37:47Die Fingerabdrücke waren auch auf dem Kranz.
37:49Jetzt frage ich dich, was ist,
37:51wenn er den Kranz nur als beruflichen Vorwand gebracht hat?
37:53Für ein privates Stellchen.
37:55Die hatten was miteinander.
37:57Das führt uns wieder zu Kaiser.
37:59Ja, und vielleicht hat Kaiser seinen Schwager
38:01mit der Seitlein-Flagranti erwischt.
38:03Und dann hat er gewartet, bis Mitner aufs Klo geht.
38:05Und ihn da erstochen, ja.
38:07Seine Schwester von der grausamen Ehe zu erlösen.
38:09Nein, Leo, möglich wäre es.
38:11Gut, knüpfen wir uns die Kaisers noch mal vor.
38:13Und ich suche die Wohnung.
38:15Vielleicht finden wir da die Tatwaffe.
38:17Es war so, wie wir gesagt haben.
38:19Ich bin in den Sender.
38:21Sebastian war nicht da.
38:23Oh, oh.
38:25Das müssen Sie sich ansehen.
38:33Warum hast du das Scheißding nicht in den Keller gebracht?
38:35Interessante Sammlung.
38:39Die Tasche gehört nicht meinem Mann.
38:41Sie gehört Sebastian.
38:43Ich habe sie auf seinem Schreibtisch gefunden.
38:45Das sind ja wohl Beweise genug.
38:47Beweise wofür?
38:49Beweise, die Mona Seidler hatte.
38:51Ich bin mit der Tasche zu meiner Schwester,
38:53um ihr die Augen zu öffnen.
38:55Aber da hat Carina angerufen und erzählt,
38:57dass Sebastian...
38:59Ja, das war doch Fanpost.
39:01Das war sein Job, das zu sichten.
39:03Aber es ist doch seine Handschrift.
39:05Und die Bilder hat er auch gemacht.
39:09Entschuldigung.
39:11Wir haben es einig.
39:13Walter, Herbert, kommt ihr mit?
39:15Mitner hatte kein Verhältnis mit Mona Seidler.
39:17Er hat sie vor die Hütte gelegt,
39:19weil der Spruch auf der Schleife
39:21auch seine Gefühle ausgedrückt hat.
39:23Das waren Fotos, Liebesbriefe.
39:25Ich meine, Mitner war auch einer
39:27von seinen durchgeknallten Fans.
39:29Das ist der handschriftliche Entwurf von einem Brief,
39:31den ich dir vorgestern mit in das Büro vorgelesen habe.
39:33Das heißt, er erfindet verrückte Fans,
39:35um ihr noch mehr Angst zu machen
39:37und um sie hinterher besser beschützen zu können.
39:39Leo, das ist pervers.
39:41Stell dir doch mal vor, du willst dich schützen
39:43und holst dazu, ohne es zu wissen,
39:45Sebastian Mitner hat den Kranz vor ihre Tür gelegt.
39:47Haben Sie es gewusst?
39:49Er war es auch,
39:51der Ihnen auf die Toilette gefolgt ist.
39:53Deswegen hat Florian Kaiser niemanden angetroffen.
39:57Kennen Sie die Handschrift?
39:59Frau Seidler,
40:01was ist zwischen Ihnen und Sebastian Mitner passiert?
40:05Könnten Sie sich um die Tatwaffe handeln?
40:11Ich hatte keine Ahnung.
40:15Ich hatte keine Ahnung,
40:17dass Sebastian einer von denen war.
40:19Ich habe immer gedacht,
40:21er wäre ein Freund,
40:23der das alles verhindern würde,
40:25wenn er könnte.
40:27Im Gegenteil.
40:29Die meisten Drohbriefe waren von ihm.
40:31Was ist da passiert auf der Toilette?
40:35Ich wollte nach Hause gehen.
40:39Sebastian kam in mein Büro
40:41und er hatte diesen Ausdruck in den Augen.
40:43Ich bin auf die Toilette
40:45und auf einmal ging das Licht aus.
40:47Es war ganz dunkel.
40:49Ich habe mir das so oft vorgestellt,
40:51mit einem von diesen Irren alleine zu sein.
40:53Dieses Messer hat mein kleiner Bruder
40:55mir zu meinem 14. Geburtstag geschenkt.
40:57Seitdem ich mit dieser Angst leben muss,
40:59trage ich es immer bei mir als Trost.
41:03Ich war panisch.
41:05Ich habe einfach zugestochen.
41:07Ich habe zugestochen,
41:09bevor ich es begriffen habe.
41:13Noch ehe ich begriffen habe,
41:15dass Sebastian einer von ihnen war.
41:21Mona Seidler, es tut mir echt leid.
41:23Oh ja, mir auch.
41:27Was wird mir jetzt mit ihr?
41:29Es kann sein,
41:31dass sie gar nicht ins Gefängnis muss.
41:33Sie hat die Tat ja nicht geplant.
41:35In gewisser Weise war es ja
41:37so etwas wie Notwehr.
41:39Schon verrückt mit den Männern.
41:41Da denkt man, man kennt jemanden.
41:43Und kennt gerade seinen Namen.
41:45Haha, wie witzig.
41:47War ernst gemeint.
41:49Wo steckt der denn, dein Werner?
41:51Keine Ahnung.
41:53Aber eigentlich wollten wir heute Abend reden.
41:55Ernsthaft.
41:57Über uns sozusagen.
41:59Sag nicht, du glaubst doch nur die Spur davon,
42:01dass Werner es ernst meint.
42:03Wieso denn eigentlich nicht?
42:05Weil der Kerl ein Blender ist. Ganz einfach.
42:07Das ist kein Tropfen Bier mehr da.
42:09Der Kerl hat das ganze Bier ausgesoffen.
42:11Lass mir ruhig ein Glas Wasser geben.
42:13Hier.
42:15Fuckin' hell.
42:17Fuckin' hell.
42:23Sieht seltsam aus, ist aber armlos.
42:25Nee, nee, ist kein Problem.
42:27Ich bin froh, dass du da bist.
42:29Macht die Sache irgendwie leichter.
42:31Ich bin ganz entkrankt, dass wir beim Du sind.
42:33Du, ich...
42:35Welche Sache?
42:37Mir geht's gar nicht gut.
42:39Sie schläft nicht mehr.
42:41Sie isst nicht mehr.
42:43Sie trinkt nicht mehr.
42:45Sie braucht mich jetzt.
42:47Was?
42:49Ja, du hast ja Leo.
42:51Aber Kathi hat niemanden.
42:53Ach so, der Ring.
42:55Der gehört meiner Großmutter.
42:57Könnte ich den vielleicht...
42:59Kein Problem.
43:01Ich kann den noch später holen.
43:03Leo?
43:05Ich brauch jetzt ein Bier.
43:09Ach, Herzchen.
43:13Gehst du mit mir ins Klios?
43:17Wo steckt denn eigentlich Thorsten?
43:21Komm Leo, wir gehen.
43:23Leo!
43:35Klios geht weg.
43:37Ich fahre zurück nach Polen.
43:41Tut mir leid.
43:43Es war jetzt blöd.
43:45Mhm, sehr blöd.
43:49Aber irgendwie auch süß.
43:53Ihr werdet jetzt ein Bier mit mir trinken.
43:55Und zwar darauf, dass ich Glück in Unglück habe.
43:57Reibt ihr mit und schnappt.
43:59Och nee, lass mal hören.
44:01Werner ist wenigstens nur ein Arschloch.
44:03Er ist ein Psychopath wie der Typ, den wir gerade verhaftet haben.
44:05Die Grenzen sind da fließend.
44:07Oh, man kann sich steigern.
44:09Auch in die falsche Richtung.
44:11Also ist die Frage,
44:13was muss ich ab sofort an meinem Leben ändern?
44:15Die Frage ist...