Marco Reus spricht über seine neue Fußball-Heimat in Los Angeles, einen möglichen Wechsel nach Saudi-Arabien, den BVB-Abschied und die hohe Belastung bei Spielern und Spielen.
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SportTranskript
00:00Natürlich hatten wir noch andere Optionen. Natürlich war Saudi-Arabien dann auch eine
00:06Option. Aber wir haben uns dann einfach so am Ende einfach fürs Leben, glaube ich, entschieden und
00:12einfach für die Möglichkeit hier einfach weiter auch Business aufzubauen, neue Kontakte zu knüpfen
00:19und einfach nochmal seinen eigenen Horizont zu erweitern. Ich verdiene immer noch gut Geld. So
00:26ist es nicht, muss man schon so sagen. Aber klar, wenn wir jetzt über Saudi-Arabien reden,
00:31wäre natürlich das Zehnfache wahrscheinlich drin gewesen. Aber ich war nie so der Mensch,
00:39der das Geld wirklich immer an erster Stelle gesetzt hat, sondern immer geguckt hat,
00:45dass ich mich mit meiner Familie einfach wohlfühle, dass wir eine Atmosphäre irgendwie schaffen,
00:52wo wir einfach Spaß miteinander haben, wo wir verschiedene Dinge machen können. Der ganze
00:57Prozess hat ein bisschen gedauert, auch zu verarbeiten, aber ich bin trotzdem unheimlich
01:04stolz, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist, weil ein besseres Ende in Anführungsstrichen.
01:08Natürlich haben wir das Champions-League-Finale verloren, aber so im letzten Bundesliga-Spiel,
01:12darum die letzten Wochen, muss ich sagen, habe ich schon sehr, sehr genossen. Und die Liebe,
01:15die mir da entgegengebracht worden ist von der Stadt, von den Fans im Stadion, das war schon
01:19einmalig und ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich das erleben durfte. Es gab ja jetzt schon
01:25verschiedene Spieler, die sich da auch geäußert haben und dort einfach ihre Angst auch zum
01:33Ausdruck gebracht haben, dass sie es halt irgendwann einfach nicht mehr kompensieren
01:37können. Dass der Körper dann halt irgendwann sagt, ich kann einfach nicht mehr und das ignorierst du
01:42mit Tabletten, Voltaren oder Ibuprofen und das kannst du mal ein paar Spiele machen,
01:47aber irgendwann holt der Körper sich das, was er braucht. Das ist unmöglich, 60, 70 Spiele in
01:52einer Saison zu machen, verletzungsfrei. Und am Ende sitzen die Leute zu Hause vor dem Fernseher
01:57und wollen halt ein Spiel sehen auf einem wirklich geilen Niveau, wo man sich wirklich zerreißt und
02:03man läuft halt Gefahr, dass es halt gar nicht mehr so der Fall sein wird und die Spieler dann
02:10halt Schritte weniger machen im Spiel, weil sie einfach nicht mehr können. Was hast du alles
02:17geplant für die Jungs in den nächsten Jahren? Das ist gigantisch und das kannst du nur aufhalten,
02:23indem du auch Tacheles redest und da auch Dinge einfach vorantreibst als Spielergewerkschaft
02:31oder whatever.