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Transkript
00:00Martin wurde vor vielen hundert Jahren in Ungarn geboren.
00:05Als er noch klein war, zogen seine Eltern nach Italien.
00:09Beide Länder gehörten damals zum Römischen Reich.
00:14Martins Vater war ein Offizier der römischen Armee.
00:21Jeden Tag beobachtete Martin seinen Vater und die anderen Soldaten,
00:27wenn diese auf dem großen Platz ihre Paraden und Formationen einübten.
00:33Sein Vater wollte unbedingt, dass auch Martin einmal Soldat wird.
00:38Martin jedoch war sich unsicher.
00:42Eines Abends sagte Martin zu seinem Vater,
00:46Ich weiß nicht, ob ich später ein Soldat wie du werden möchte.
00:50Martins Vater schenkte ihm ein Steckenpferd,
00:54einen Römerhelm und sogar ein Schwert aus Holz.
00:58Martin sollte damit spielen.
01:04Es dauerte einige Jahre, bis Martin 15 Jahre alt war.
01:09Jetzt war er bereit, als römischer Soldat dem Kaiser zu dienen.
01:16Martin war ein sehr guter Soldat und wurde bald Offizier.
01:24Er bekam ein eigenes Pferd und einen Diener, der sich um ihn kümmerte.
01:35Als der Herbst vorüber war und der Winter kam,
01:39befahl der Kaiser seinen Soldaten und Offizieren,
01:43von Italien über die Alpen nach Frankreich zu ziehen,
01:47um dort die römischen Städte vor den Germanen zu schützen.
01:51Nach vielen Reisetagen erreichten sie die französische Stadt Amiens.
01:57Es war bitterkalt.
02:00Ein Bettler saß halbnackt vor dem Stadttor und sah Martin flehend an.
02:07Martin sah den Mann, überlegte nicht lange,
02:11nahm seinen warmen, roten Umhang ab, holte sein Schwert
02:16und teilte mit seinem scharfen Schwert den dicken Stoff seines Mantels in zwei Hälften.
02:23Eine Hälfte gab er dem Bettler und die andere Hälfte gab er Martin.
02:30Der Mann wollte sich bei Martin bedanken,
02:33doch dieser hatte es eilig, seinen Soldaten hinterherzukommen und ritt weiter.
02:39Martin war sehr erschöpft von dem anstrengenden Tag
02:44und legte sich, als er das Lager der Soldaten in Frankreich besiegt hatte,
02:49in eine kleine Kiste.
02:52Martin war sehr erschöpft von dem anstrengenden Tag
02:57und legte sich, als er das Lager der Soldaten erreicht hatte,
03:02in sein Bett, um zu schlafen.
03:05In dieser Nacht hatte er einen besonderen Traum.
03:09Jesus hat zu ihm gesprochen und sich bei ihm für den halben Mantel bedankt,
03:15den er dem Bettler gegeben hat.
03:18Jesus sagte zu Martin,
03:21Dieser Bettler, das war ich.
03:25Martin wollte schon lange Christ werden.
03:30Jetzt wollte er ganz zu Jesus gehören.
03:34In einer Kirche ließ sich der Soldat Martin von einem Priester
03:39mit Wasser auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen
03:47und wurde Christ.
03:52Eines Tages rief der römische Kaiser seine Soldaten in die deutsche Stadt Worms.
03:58Auch Martin musste kommen.
04:01Dort sagte Martin dem Kaiser,
04:04dass er nicht mehr länger für ihn in der Armee kämpfen möchte.
04:08Er möchte den Menschen helfen, gut sein und niemanden umbringen.
04:15Der Kaiser war enttäuscht.
04:18Er wollte Martin nicht gehen lassen, da er ein sehr guter Soldat war.
04:23Martin bedeutet Kriegsmann.
04:26Aber Martin machte dem Kaiser einen Vorschlag.
04:31Am nächsten Tag wird er unbewaffnet in die Schlacht ziehen
04:36und wenn er überlebt, ein freier Mann sein.
04:40Der Kaiser willigte ein.
04:45Die Wachen fesselten Martin und führten ihn ab.
04:52So verbrachte Martin eine lange Nacht im Kerker und betete zu Gott.
05:01Gott half ihm, denn am nächsten Tag kamen die Germanen
05:05mit weißen Fahnen und baten um Frieden.
05:09Niemand musste kämpfen und Martin durfte die Armee verlassen.
05:19Martin zog durchs Land und tat viel Gutes.
05:23Überall, wo er hinkam, freuten sich die Menschen.
05:27Er ging viele Wege, die wir heute noch als Martinuswege kennen
05:32und ihm auf seinen Spuren folgen dürfen.
05:37Nach einigen Jahren war er so beliebt,
05:41dass die Menschen in der französischen Stadt Tour
05:45ihn zum Bischof wählen wollten.
05:48Doch Martin wollte das nicht.
05:51Deshalb versteckte er sich in einem Gänsestall.
05:55Die Gänse schnatterten aber so laut,
05:58dass die Menschen Martin nach langem Suchen gefunden haben.
06:04So wurde Martin der Bischof von Tour.
06:08Er tat viel Gutes für die Menschen,
06:12baute in Tour eine große Kirche, eine Schule und ein Kloster.
06:34Bischof Martin von Tour wurde sehr alt.
06:38Als er gestorben war, sagten die Menschen.
06:42Bischof Martin hat die Armen, die Kranken, die Kinder und die Traurigen geliebt.
06:47Und er hat ihnen geholfen.
06:49Er hat gelebt, wie Jesus das wollte.
06:52Er war ein Heiliger.
06:55Und so nennen wir ihn heute noch den Heiligen Martin,
06:59Zur Erinnerung an ihn gehen wir heute mit unseren Laternen auf die Straßen
07:04und sind kleine Freudenlichter für alle Menschen in unserer Stadt.
07:29Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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