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Martin Kirst muss die kleine Jette, die in ihm ihren neuen Vater sieht, länger als geplant betreuen. Jettes Oma liegt nach einem Herzanfall im Krankenhaus und es besteht vorläufig keine Aussicht auf Besserung ihres Zustandes. Inzwischen hat sich Jette in den Kopf gesetzt, gemeinsam mit ihrem neuen Vati nach einer passenden Mutti zu suchen, was Martin in gewisser Weise entgegenkommt. Er hat aber keinesfalls die Absicht, überstürzt eine feste Bindung einzugehen. Dann verliebt er sich in Heike, die auch Jette mag und von ihr als zukünftige Mutti angesehen wird. Den beiden zuliebe verzichtet Heike sogar auf einen mehrjährigen Forschungsaufenthalt im Ausland. Doch im alltäglichen Zusammenleben spüren Heike und Martin, dass sie trotz aller Zuneigung wohl gar nicht bereit sind, eine Familie zu gründen. Martin hat Angst, Heike könne ihren voreiligen Entschluss schon bald bereuen. Da stellt ihn Heike wieder vor die Wahl; diesmal soll Martin entscheiden. (Text: MDR)

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Transkript
00:00Zu Hosen und Beinen, bitte.
00:03Such mal weiter.
00:12Das da.
00:13Schön, nicht?
00:15Das sind wir wohl beide.
00:17Im Kaufhaus.
00:18Da sind aber viele Frauen.
00:20Ich war da mal in der großen Auswahl.
00:22Aha, was suchen wir denn?
00:24Na, eine Mutti.
00:27Eine Mutti? Im Kaufhaus?
00:30Welche gefällt dir am besten?
00:32Mir gefällt die hier am besten.
00:34Wir können uns doch keine Mutti kaufen.
00:36Nein, du sollst sie heiraten.
00:40Jetzt muss ich die erst mal zu Seiferts bringen.
00:42Du weißt doch, dass ich heute mit meinen Kollegen Lichtwege im Botshaus.
00:45Aber morgen suchen wir eine Mutti.
00:47Mal sehen, ob wir überhaupt eine finden.
00:50Es ist viel zu heiß.
00:55Es ist viel zu heiß.
00:58Jawohl.
01:00Hitze, verbunden mit körperlicher Tätigkeit,
01:03kann zu einem sogenannten Wärmestaub führen.
01:06Vor die Freuden des Wassersports hat die BSG den Schweiß gesetzt.
01:10Wenn du so eine Sonderschicht vorschlägst,
01:12bleibt uns ja wohl nichts anderes übrig, als zuzustimmen.
01:15Oder?
01:16Ach.
01:18Habt ihr eure Flossen also nur aus Prestigegründen gehoben?
01:21Es ist viel zu heiß.
01:24Es ist viel zu heiß.
01:28Und jetzt Leute ab in die kühlen Fluten.
01:30Genau.
01:31Ich bring nur noch das Zeug hier weg.
01:49Kann ich Ihnen helfen?
01:51Nicht nötig.
01:53Ich glaube aber doch.
01:55Darf ich mal?
01:57Plötzlich hält es nicht mehr.
01:59Typisch weiblich.
02:01Sehr witzig.
02:09An der Kerze liegt es nicht.
02:11So weit war ich auch schon.
02:13Warum sagen Sie es denn dann nicht?
02:15Ich hätte Ihnen die Gelegenheit beweisen können.
02:20Oh, pardon.
02:21Wollten Sie Waren fahren?
02:23Nein, nach Hause.
02:25Haben Sie es weit?
02:26Nur bis zum Gut.
02:27Da hätten Sie doch schieben können.
02:29Ich gebe nicht gern auf.
02:30Dann lassen Sie das.
02:31Das kann ich alleine.
02:33Der Vergaser ist verstopft.
02:35Ach, Herr Ehring.
02:39Das kriegen wir schon hin.
02:42Da ist er ja.
02:44Martin, ist das noch eine Selbstverpflichtung?
02:46Der Retter der Landstraße.
02:48Ich nehme den nächsten.
02:50Ahoi.
02:52Das ist viel zu heiß.
02:59So.
03:01Jetzt müsste es klappen.
03:04Gern geschehen.
03:08Gern geschehen.
03:12Vorschlag.
03:14Wir machen eine kleine Probefahrt.
03:16Wir haben unsere Erfrischung redlich verdient.
03:18Ich kann nicht.
03:19Ich habe noch zu tun.
03:21Oh, ist doch schade.
03:23Wenn Sie nicht waschen wollen, gehen Sie mit zum Gut.
03:25Einverstanden.
03:26Ich gehe nur noch schnell meine Klamotten holen, ja?
03:31Wie heißen Sie denn eigentlich?
03:33Heike.
03:37Sag mal, betreut Martin eigentlich das kleine Mädchen?
03:40Mit Herzen, mit Schmerzen.
03:42Hey, du als sein Freund müsstest das doch wissen.
03:44Na sicher.
03:46Und dann fährt er nicht mal mit uns mit?
03:49Nun können wir ihm doch auch mal ein kleines Vergnügen.
03:52Nee, nee, so geht das nicht.
03:54Da müssen wir uns weiter drum kümmern.
03:56Ja, das fehlt er noch.
03:58Er hat es doch nur für kurze Zeit.
04:00Wie lange denn noch?
04:02Bis seine Wirtin aus dem Krankenhaus kommt.
04:04Freunde der Bus.
04:11Ah!
04:14Haben Sie sich wehgetan?
04:16Ach, ein echter Räderwert.
04:18Ist doch wirklich nichts passiert.
04:20Keine Bange.
04:24Alles an der richtigen Stelle.
04:26Schade.
04:28Wir hätten Sie gern verarztet.
04:30Mein Vater ist Veterinär.
04:32Ah ja, na dann wäre ich da bestimmt noch mal drauf zurückgekommen.
04:34Der Typ könnte sich waschen.
04:40Darf ich mich entkleiden?
04:42Bitte.
04:44Und wo waschen Sie sich?
04:46Oben.
04:52Ach, das erfrischt.
04:54Können Sie mir nicht ein Eimer über den Rücken gießen?
04:58Mit Vergnügen.
05:06Sie wollten wohl eine kleine Erfrischung.
05:08Danke.
05:10Sehr freundlich.
05:12Ja, wann denn?
05:14Frau Heike, werden Sie kein Glück haben.
05:16Ihre Liebe gilt zur Zeit der russischen Sprache.
05:18Ach so.
05:20Ja, sie macht ein Intensivkursus mit.
05:22Und Sie auch?
05:24Nein, ich bin Physiotherapeutin.
05:26Ja.
05:28Ja.
05:32Übrigens, schön Dank für Ihre Gesellschaft.
05:34Nicht zu danken, hat mir doch Spaß gemacht.
05:36Wenn Sie wollen, ich kann Sie mit in die Stadt zurücknehmen.
05:38Heike Bock, mir der Moped.
05:40Das wäre nicht schlecht.
05:42Ich muss um neun im Krankenhaus sein.
05:44Oh, dann ist es mir zu spät. Dann muss ich doch den Bus nehmen.
05:46Bis jetzt.
05:54Herzlich.
05:58Prima.
06:00Papi, Papi.
06:02Frau Sagen hat uns einen ganzen Kuchen Erdbeermilch gebracht.
06:04Na toll.
06:06Können wir aber essen.
06:08Klar, machen wir.
06:10Aber die Hälfte nehmen wir der Oma mit, ja?
06:12Klar.
06:14Zuerst müssen wir Eierkuchen essen.
06:16Darfst du mir da welche?
06:18Jetzt noch unmöglich.
06:20Ich möchte doch Eierkuchen essen.
06:22Mit Milch wegen Erdbeeren auch.
06:24Aber nicht so gut wie das Eierkuchen.
06:26Aber Mama muss.
06:28Jette, so spricht man nicht.
06:30Und wenn ich dir verspreche es nicht mehr zu sagen, machst du mir da welche?
06:32Nein.
06:56Jetzt kann ich mal.
06:58Macht nichts.
07:02Die nehmen wir alle der Omi mit.
07:06Naja, gut.
07:08So.
07:10Und jetzt ab in die Badewanne.
07:12Och, schon?
07:14Nun ist es acht Uhr durch, was denkst du dir?
07:16Noch eine Runde Schwarzer Peter.
07:18Nein, nein, ich habe dir zu lieber Eierkuchen gebacken.
07:20Und jetzt tust du mir auch einen Gürtel an.
07:22Komm, komm schnell.
07:24Ja.
07:32Und wann suchen wir uns eine Mutti?
07:36Wie kommst du bloß darauf,
07:38dass wir eine Mutti brauchen?
07:40Na, alle Kinder und Kindergarten haben eine Mutti.
07:42Nur ich nicht.
07:44Na, du hast doch die Oma.
07:46Ja, aber wenn wir eine Mutti finden, dann müssen wir.
07:48Sicherlich.
07:50Aber man muss da sehr aufpassen.
07:52Wieso?
07:54Na, wenn man erst eine ausgesucht hat,
07:56dann muss man sie auch behalten.
07:58Umtauschen ist da nicht so einfach.
08:00Wieso denn umtauschen?
08:02Na, so.
08:04Halt mal.
08:06Wenn man eine noch bessere und hübschere findet,
08:08was dann?
08:10So.
08:12Das ist ja schmutzig.
08:16Heute wird es schon nochmal gehen.
08:18Ja, und dann bittet uns
08:20ein neuerer Kollektiv vom Werkzeugbau,
08:22einen Kollegen zu delegieren,
08:24der Lust hat, Ihnen beim Tüfteln
08:26am elektrischen Teil zu helfen.
08:28Na, wer hat Lust?
08:32Kollege Britz und Kollege Kirst.
08:34Also ich bin für Kollegen Britz.
08:36Warum?
08:38Na, erstens bist du neu bei uns
08:40und hast in unserem Arbeitsbereich noch genug zu lernen
08:42und zweitens hast du ein Kind zu betreuen.
08:44Was hat denn das damit zu tun?
08:46Das ist eine große Menge. Ich hoffe, du bist darüber im Klaren, Martin.
08:48Na, entschuldige mal.
08:50Den Kollegen Britz treffe ich jeden Morgen im Kindergarten
08:52und der hat zwei.
08:54Ja, aber am Nachmittag holt sie seine Frau ab.
08:56Wir haben Frauen.
08:58Ihr könnt sie mir ja reihum ausleihen.
09:00Oh, das macht lieber nicht.
09:02Sei doch mal ruhig.
09:04Helmut, worauf sollten das praktisch hinaus?
09:06Martin, genauso zu behandeln,
09:08wie wir eine ledige Mutter mit Kind behandeln würden.
09:10Fräulein Kirst, darf ich Ihnen das Netz tragen?
09:12Halt's Maul, Thomas.
09:14Jetzt reicht's mir aber.
09:16Ich meine das im Ernst.
09:18Wir müssen Martin von allen zusätzlichen Belastungen freihalten.
09:20Im einen pünktlichen Feierabend garantieren, ihn entlasten.
09:22Einverstanden.
09:24Ich kann auch einen Haushaltstag für ihn beantragen.
09:26Iris, wenn schon, dann schon.
09:28Jetzt darf ich vielleicht auch mal was sagen.
09:30Schön.
09:32Ruhe, hier spricht eine werktätige Mutter.
09:34Hör doch mal auf.
09:36Ich betreue die Kleine für eine Weile,
09:38aber wohl nicht für die Ewigkeit.
09:40Und im Übrigen, wenn ich auf dem Zahnfleisch laufe, werde ich mich schon melden.
09:42Aber bis dahin möchte ich behandelt werden,
09:44wie jeder von euch.
09:56Martin, sei nicht so sauer.
09:58Die wollen dir echt helfen.
10:00Ach, die soll mich nicht in die Vitrine stellen.
10:02Ich hab was anderes für dich.
10:04Mensch, du wolltest doch neulich mal zu...
10:06Ich verspreche, ich komm demnächst bestimmt mal rum.
10:08Na, hoffentlich.
10:10Mir ist ja neulich in der Hitze so eine Idee gekommen.
10:12So?
10:18Das gleiche Problem wie in meiner Laube.
10:20Es fehlt ein Entlüfter.
10:22Machst du mit, so ein Ding zu entwickeln?
10:24Mach ich.
10:30Wo hast du denn eigentlich gestern aus der Kleinen gewohnt?
10:32Man sollte da am Sonntag zum Tanz gehen.
10:34Kommst du denn mit?
10:36Ich?
10:38Gar nicht so übel.
10:48Sieh mal!
10:50Die Oma kommt uns ja schon entgegen.
10:52Omi, mir haben die Ärzte mitgebracht.
10:54Ach, das ist aber fein.
10:56Danke, mein Herzog.
10:58Guten Tag.
11:00Sie sind schon auf den Beinen, Frau König.
11:02Ja, es geht bergauf.
11:04Guten Tag.
11:06Das ist ja ein Traum.
11:08Ach, Jette, lauf mal ganz schnell zu der Bank,
11:10damit sich niemand draufsetzen kann.
11:12Eierkuchen haben wir auch für dich.
11:14Ach, fein.
11:16Jetzt sind sie beide erlöst, Herr Kirsten.
11:18Ach, machen Sie sich keine Sorgen.
11:20Das klappt alles ganz prima.
11:22Das tut mir leid, Herr Kirsten.
11:24Am Wochenende fahren wir zu unseren Verwandten.
11:26Macht nichts.
11:28War nur ne Frage.
11:30Können Sie Jette nicht mitnehmen?
11:32Zum Tanzen aufs Dorf?
11:34Nein.
11:36Aber am Dienstag zum Konzertanrecht, da klappt es doch.
11:38Da nehme ich die Jette, wie abgesprochen.
11:40Dankeschön.
11:42Moment mal.
11:44Grüß dich, alter Junge.
11:46Ach, grüß dich, Pitt.
11:48Du, kleine Sekunde noch, ja?
11:50Ich habe Jettes Sachen gleich mitgewaschen.
11:52Oh, das ist aber nett.
11:54Was Sie für uns alles tun.
11:56An Ihnen bleibt noch genug hängen.
11:58Es geht doch nichts über gute, nachweilige Beziehungen.
12:00Komm.
12:02Hast du schon angefangen?
12:08Unseren Sonntagshof darfst du vergessen.
12:10Wieso?
12:12Mit der sozialistischen Hilfe klappt das nicht immer.
12:14Ich habe niemanden für Jette.
12:16Ach.
12:18Papi, ich kann nicht einschlafen.
12:20Jette, was ist denn?
12:22Du musst jetzt schlafen.
12:24Mir tut aber der Hals weh.
12:26Mach keinen Quatsch.
12:28Komm mal her.
12:30Ah.
12:32Pitt, siehst du was?
12:34Noch mal für Onkel Pitt.
12:36Ah.
12:40Na?
12:42Nichts zu sehen.
12:44Aber es tut weh, hier.
12:46Fieber hat sie nicht.
12:50Ab ins Bett.
12:52Ich koche dir noch einen Tee.
12:54Oh ja, mit Honig.
12:56Afriflor.
12:58Pfefferminztee.
13:00Das ist das Richtige.
13:02Pfefferminz bei Halsschmerzen.
13:04Hier.
13:06Die hilft immer.
13:08Die nehme ich immer für meine Katze.
13:10Der Kind ist doch keine Katze.
13:12Hustentee.
13:14Oma König hat an alles gedacht.
13:16Wieso hat Jette denn Husten?
13:18Husten und Halsschmerzen sind doch dasselbe.
13:20Hast du eine Ahnung?
13:22Ich mache ihr Honig rein.
13:24Das hilft garantiert.
13:26Hoffentlich.
13:28Mach ihr doch einen Strumpf um den Hals.
13:30Am besten eine dicke Wollsocke von dir.
13:32Möchtest du von mir eine Wollsocke um den Hals haben?
13:34Nein.
13:36Na also.
13:48Tut schon gar nicht mal weh.
13:50Hoffentlich keine Andina.
13:52Ach wo, da hätte sie Schmerzen.
13:54Aber in den Kindergarten kann sie morgen nicht.
13:56Aufein.
13:58Du freust dich.
14:00Aber ich kann nicht arbeiten.
14:02Dann spielen wir den ganzen Tag.
14:04Dann gehen wir zum Arzt.
14:06So und jetzt wird geschlafen.
14:08Gute Nacht.
14:10Gute Nacht Jette.
14:16Also.
14:18Wenn wir die Zuleitung hier hineinführen
14:20und dort und hier
14:22vertraten.
14:24Moment mal, hat Jette nicht eben gerufen?
14:26Ich höre nichts.
14:28Dann könnten wir.
14:30Entschuldige.
14:52Einfach bloß geträumt.
14:56Na Walter, was sind Sie?
15:02Meine Schwester Reni sagt immer
15:04Pit, jetzt wirst du schon wieder ein Jahr älter.
15:06Wann wirst du endlich erwachsen?
15:08Es sind nicht die Jahre
15:10die uns verändern.
15:12Und was willst du damit sagen?
15:14Du verliebst dich.
15:16Mal richtig, mal nicht.
15:18Und zack.
15:20Du erkennst dich selbst nicht wieder.
15:22Oder du hast ein Kind.
15:24Ich habe kein Kind.
15:26Du hast es.
15:28Oder vielmehr, du wirst es nie mehr nicht haben.
15:30Naja.
15:32So richtig vorstellen kann ich es mir
15:34eigentlich schon gar nicht mehr.
15:36Aber eines Tages wird das sein
15:38und ich werde leben genau nicht anders wie immer.
15:40Wirst du nicht.
15:42Du hast bereits eine neue Qualität erreicht.
15:44Es ehrt mich ja, dass du mich für eine neue Qualität hältst.
15:46Aber am Ende
15:48werde ich sagen, es war ein schönes Erlebnis.
15:50Am Ende wirst du heiraten
15:52und deine Familie haben.
15:54Nee mein Lieber, heiraten ist bei mir
15:56nicht eingeplant. Vorläufig nicht.
15:58Das hat schon mancher gesagt.
16:00Prost.
16:02Hätten Sie noch eine Karte?
16:04Nein.
16:06Haben Sie vielleicht noch eine Karte?
16:08Leider nicht.
16:10Haben Sie vielleicht noch eine Karte?
16:12Ja, sie suchen wohl eine.
16:14Oh, Pater.
16:16Tag.
16:18Tag.
16:20Was macht das Russisch?
16:22Das schafft mich, hatte bis jetzt Konsultation.
16:24Wollen Sie mit ins Konzert?
16:26Ich habe noch eine Karte.
16:28Ich bin zu müde.
16:30Schade.
16:32Schade.
16:34Ich warte auf den Bus.
16:36Ihr fahrbarer Untersatz ist wohl schon wieder kaputt?
16:38Die Reparatur war eben doch nicht so erfolgreich.
16:40Wann fährt denn Ihr Bus?
16:42In der Stunde.
16:44Sie haben ein bisschen die Zeit, ja?
16:46Aber Ihr Konzert?
16:48Ich verkaufe die Karten.
16:50Ich wäre am Sonntag gerne tanzen gekommen,
16:52aber leider, hat nicht geklappt.
16:54Aber diesen Sonntag vielleicht.
16:56Allerdings könnte ich nur nachmittags,
16:58dann müsste meine Kleine mitbringen.
17:00Ihre Kleine?
17:02Sie heißt Jeannette, wie Ihre Freundin,
17:04aber da sie klein ist, nenne ich sie Jette.
17:06Was heißt denn klein? Ich bin auch klein.
17:08Nee, Sie sind dagegen sehr groß.
17:10Sie haben ein Kind?
17:12Aber das ist eine lange Geschichte.
17:14Oder eigentlich auch nicht.
17:16Wissen Sie was? Die erzähle ich Ihnen am Sonntag.
17:18Haben Sie auch eine Frau?
17:20Nee. Brauche ich die dazu?
17:24Ist es weit bis dahin?
17:26Naja.
17:28Einige Bushaltestellen müssen wir schon fahren.
17:30Finden wir da eine, Mutti?
17:32Aber nein, Jette.
17:34Oh, das ist aber schade.
17:42Hallo.
17:44Hallo.
17:46Guten Tag, Jette.
17:48Guten Tag, und wer bist du?
17:50Das ist Heike.
17:52Das ist für dich.
17:54Danke.
17:56Und jetzt machen wir eine schöne Spazierfahrt, ja?
17:58Und abends gibt es Kakao und Apfelkuchen und Schlagsahne.
18:00Sie haben ja ein richtiges Programm zusammengestellt.
18:02Muss man doch bei so lieben Besuch.
18:12Hihi.
18:14Das macht Spaß.
18:16Warum müssen Sie eigentlich so intensiv Russisch lernen?
18:18Damit ich es in sechs Wochen so ungefähr verstehe.
18:20Ich werde von meinem Betrieb nach Sibirien delegiert,
18:22in ein Obstsaarinstitut.
18:24Da werden Obstsorten gezüchtet, die frostbeständig sind.
18:26Freuen Sie sich?
18:28Ja, und wie.
18:30Aber ich habe auch ein bisschen Angst.
18:32Denn wovor?
18:34Haben Sie noch nie Angst gehabt, etwas nicht zu schaffen,
18:36was man Ihnen zutraut?
18:38Eigentlich nicht.
18:40Die männliche Überlegenheit.
18:44Was heißt denn das?
18:46Das ist Russisch und heißt, du bist ein hübsches Mädchen.
18:48Ah, so ähnlich.
18:50Und das heißt Jette?
18:52Und Papi?
18:54Und mein Papi war Seemann?
18:56Jette, jetzt ist es aber genug.
18:58Sie waren Seemann?
19:00Ja.
19:02Ich komme von der Küste, bei Wolgast.
19:04Was? Und da sind wir uns nicht begegnet?
19:06Es hat ja doch noch geklappt.
19:08Wie? Wie?
19:26Es war wirklich ein sehr schöner Tag.
19:32Müssen wir schon nach Hause?
19:34Wir haben noch einen weiten Weg, der Bus fährt nicht so oft.
19:36Wir sehen uns das sicher wieder.
19:38Bestimmt?
19:44Bestimmt, Jette.
19:58Jetzt musst du mich ins Bett bringen, ja?
20:06Na, was fehlt dir denn?
20:08Sagt der Butt.
20:10Ach, meine Frau,
20:12will Kaiser immer alle Menschen sehen.
20:14Aber da geht der Sturm los
20:16und bruste,
20:18dass du kaum auf die Füße stehen kannst.
20:20Geh mal heim,
20:22sagt der Butt.
20:24Deine Frau sitzt wieder in ihrem Bett.
20:26Und da sitzen sie noch
20:28bis ab diesem Tag.
20:30War das schön?
20:32War das auch Russisch?
20:34Das war Plattditsch.
20:36Meine Großeltern haben so gesprochen.
20:38Bist du abendschlau?
20:40Manchmal bin ich gar nicht schlau.
20:42Da pumpt mir der Schädel,
20:44als ob er sagen wollte,
20:46jetzt will nichts mehr rein.
20:48Na, ich schlafe schön.
20:50Für kleine Mädchen
20:52ist es schon viel zu spät.
21:04Wie gefällt dir ihr?
21:06Sehr.
21:10Und wie gefällt dir Jeannette?
21:12Wie kommst du denn da rauf?
21:14Sie bleibt, ich fahr weg.
21:18Das ist mir zu ökonomisch gedacht.
21:20Ich würde es eher vernünftig nennen.
21:22Ah,
21:24richtest du dich immer nach der Vernunft?
21:26Ja,
21:28das ist mir zu ökonomisch gedacht.
21:30Ich würde es eher vernünftig nennen.
21:32Richtest du dich immer nach der Vernunft?
21:34Leider nein,
21:36obwohl ich es immer versuche.
21:38Das hat doch gar keinen Sinn.
21:40Hat es Sinn, sich zu verlieben,
21:42wenn man für zwei Jahre ins Ausland fährt und so weit weg?
21:44Komm, setz dich doch.
21:46Ist Liebe denn immer gleich Bindung fürs Leben?
21:48Ja, was denn sonst?
21:50Willst du dich nur verlieben,
21:52wenn es für ewig ist?
21:54Und woher weißt du denn,
21:56dass es für ewig ist?
21:58Vielleicht verliebst du dich in Sibirien.
22:00Willst du deshalb dein Leben lang dort bleiben?
22:04Warum denn am Übermorgen denken
22:06und dabei vergessen, heute glücklich zu sein?
22:08Warum agitierst du mich?
22:10Wieso?
22:12Du weißt genau, dass ich mich in dich verliebt habe.
22:14Weißt du, was du bist?
22:16Ah, schlecht dran.
22:18Warum?
22:20Weil mein letzter Bus weg ist.
22:22Was habe ich dir neulich gesagt?
22:24Du wirst heiraten und eine Familie gründen.
22:26Da muss ich aber lachen.
22:28So, kuppelst du mal ein?
22:32Von heiraten kann gar keine Rede sein.
22:34Ihr hockt doch Tag und Nacht zusammen.
22:38Ist gekuppelt.
22:44Jetzt läuft's ja wieder.
22:46Manchmal abends, nachts leider fast nie.
22:48Sie hat zu büffeln, vergiss das nicht.
22:50Ja, wer's glaubt, wird selig.
22:52Ach, Mist.
22:54Wir müssen doch die Zange auswechseln.
22:56Sag mal,
22:58können wir uns doch wieder mal an unseren Entlüfter machen?
23:00Nee, lass mal Heikers nach Sibirien abdampfen.
23:02Na, wenn die überhaupt fährt.
23:04Was heißt wenn?
23:06Wenn heißt wenn.
23:08Meinst du, sie gibt so eine Möglichkeit auf?
23:10Wofür denn? Für mich etwa?
23:12Das wäre alles
23:14und nun können wir in die Diskussion eintreten.
23:16Wer möchte dazu etwas sagen?
23:18Ja, Kollegin Kraussmann?
23:20Halb fünf, ich muss in den Kindergarten.
23:22Ich auch.
23:24Wer hat's gehört?
23:26Aber vielleicht nicht mehr lange.
23:28Wie meinst du das?
23:30Psst.
23:46Ach, jetzt.
23:48Waren Sie schon lange auf uns?
23:50Wir mussten nämlich meine Brottasche noch suchen.
23:52Geh mal weg, wir mussten...
23:54Grüß dich.
23:56Wir mussten den ganzen Kindergarten auf den Kopf stellen.
23:58Ich hab's schon gehört.
24:00Tja, nun ist von der Stunde bis zu deinem Bus schon die Hälfte weg.
24:02Hab ich mir ein Eis.
24:04Du möchtest heute besser kein Eis.
24:06Ich bin doch nicht daran schuld.
24:08Ich weiß doch auch nicht, wer meine Brottasche verschmissen hat.
24:10Pass besser auf deine Sachen auf,
24:12dann können sie die anderen nicht verschmeissen.
24:14Leg doch wenigstens für die halbe Stunde das Brot weg.
24:16Martin, ich hab mir heute einen feinen Abend gegeben.
24:18Kommst du mit zu mir?
24:20Du hast gesagt Abend.
24:22Bei dir verpasse ich wieder den letzten Bus.
24:24Nun wär denn das so schlimm?
24:26Sparst du morgen früh die Fahrzeit in die Stadt?
24:28Diese Regelung könnten wir überhaupt einführen, hm?
24:30Deine Argumente sind Unwahr.
24:36Herr Ober?
24:38Ja, bitte?
24:40Für das Kind bitte ein Eis.
24:42Danke.
24:44Und du, Heike, auch ein Eis?
24:46Also drei Eis, bitte.
24:48Danke.
25:06Du verwirrst uns ja gar nicht, wenn du.
25:10Morgen schreiben wir eine Klausur.
25:12Gehört zu unserer Abschlussprüfung.
25:14Ach ja?
25:16Wie die Zeit vergeht.
25:26Übrigens, heute Abend hätte ich Zeit.
25:28Oh, wie kommt's denn?
25:30Die Dame kann doch noch nicht außer Lande sein.
25:32Tschüss.
25:34Heike hat jetzt dauernd Abschlussprüfungen.
25:36Tschüss, Junge.
25:38Tschüss.
25:40Einen angenehmen Feierabend.
25:42Ja, gleichfalls.
25:44Ich komme um acht.
25:46Da hab ich Hirte schon ins Bett gebracht, ja?
25:48Nur einverstanden.
25:52Ja?
25:56Wir haben einen Termin.
25:58So?
26:02In vier Wochen wird geheiratet.
26:04Gratuliere.
26:06Werd glücklich.
26:08Wie du das sagst.
26:10Wie sag ich's denn?
26:12Das ganze Leben.
26:14Tja.
26:16Ich werde bald aufhören zu arbeiten.
26:18Er will mich ganz für sich allein.
26:20Spinnt ihr?
26:22Nein.
26:24Du weißt doch, dass seine frühere Frau keine Kinder wollte.
26:26Und er will mindestens drei.
26:28Mindestens.
26:30Na, wenn das keine Perspektive ist.
26:32Das überlegst du dir noch, hm?
26:34Ich glaub, da gibt's nichts zu überlegen.
26:36Das erste bekomm ich schon.
26:38Heike,
26:40wollen wir zusammen heiraten?
26:42Wer?
26:44Na, du deinen Martin und ich meinen Doktor.
26:46Eine Doppelhochzeit.
26:48Überleg doch mal, das wär was.
26:50Du weißt, dass das nicht geht.
26:52In vier Wochen bin ich in Sibirien.
26:54Du fährst doch nicht nach Sibirien.
26:56Wieso nicht?
26:58Eher fress ich einen Besen.
27:00Dann friss ihn.
27:02So.
27:04Aus mit ihm.
27:06Gut.
27:08Brauchst du den Hafen für dein Schiff?
27:10Brauchst du mit?
27:12Später.
27:22Ich bin noch nicht trocken.
27:36Willst du was?
27:38Ach, du mit deiner Prüfungsangst.
27:40Du schaffst das bestimmt.
27:42Ich denk daran,
27:44dass es einer unserer letzten gemeinsamen Tage ist.
27:50Das scheint dich nicht weiter zu stören.
27:56Willst du eine Stulle?
27:58Nein.
28:00Dann nehm ich dir eine.
28:02Willst du eine Stulle?
28:04Nein.
28:06Immer zu daran denken, ändert auch nichts.
28:10Damit ist für dich das Problem gelöst.
28:12Nein.
28:14Aber wir können es doch nicht ändern.
28:16Wir haben uns jeden Tag so schön wie möglich gemacht.
28:18Und es war doch auch schön.
28:20Eben war es nicht schön.
28:24Wir haben von Anfang an gewusst,
28:26dass der letzte Tag kommt.
28:28Heike.
28:30Papi, ich hab Durst.
28:40Warum ist mir Heike traurig?
28:44Ich bin nur ein bisschen traurig,
28:46weil ich wegfahren muss.
28:48Nimmst du uns nicht mit?
28:50Nach Sibirien, das geht nicht.
28:52Ich denke, du wirst meine Mutti.
28:54Aber Jette, wie kommst du denn darauf?
28:56Du hast mir versprochen,
28:58wir sollen uns eine suchen.
29:02Heike muss für zwei Jahre fortfahren.
29:04Das macht doch nichts.
29:06Ich hab schon mal viel länger auf meinen Papi gewartet.
29:08Dann ist er doch gekommen.
29:14Ich geh wieder ans Wasser.
29:16Für sie gibt es keine Probleme.
29:20Eine Frau fährt fort.
29:22Na und, können Männer nicht auch mal warten?
29:24Wenn man sich liebt, ist es keine Frage.
29:28Heike, bitte.
29:30Du hast recht.
29:32Viel zu viel Theater um eine Liebelei.
29:36Ich möchte gerne auf einen Lehrgang.
29:38Weißt du nicht einen?
29:40Ich hab wohl den Bildungshunger ergriffen.
29:42Vor allem möchte ich weg sein, wenn Heike abfährt.
29:44Bitte, du wolltest doch mal.
29:46Heute komm ich ganz bestimmt.
29:48Heute?
29:50Am besten nimmst du Urlaub und fährst nach Hause.
29:52Deine Eltern freuen sich
29:54und die Kleine ist gleich mit versorgt.
29:56Ich möchte, dass ich ihr zwei Jahre treu bleibe.
29:58Könntest du das?
30:00Bin ich Tantalus.
30:02Ich hätte gerne eine Woche Urlaub.
30:04Eine Woche?
30:06Du bringst unseren ganzen Urlaubsplan durcheinander.
30:08Entschuldige,
30:10aber es ist wirklich sehr wichtig.
30:12Na schön.
30:14Du hast ja gewisse Sonderrechte.
30:16Danke.
30:18Komm mir aber nicht oft mit solche Schuden.
30:20Bestimmt nicht.
30:22Tja,
30:24jetzt darf ich meinen Urlaub verschieben.
30:26Meine Frau wird jubeln.
30:32Guck mal,
30:34ich habe ein Telegramm.
30:36Ein Telegramm?
30:38Nun, wer schickt uns denn ein Telegramm?
30:48Ich muss noch mal ganz schnell
30:50in meine Tasche und gehe zu Frau Seifert, ja?
30:52Super, ich mache es.
31:00Sie bekommen Besuch.
31:02Dankeschön.
31:04Was ist denn passiert, Frau König?
31:06Guten Tag.
31:08Ich hatte einen erneuten Herzanfall, ist schon wieder gut.
31:10Aber ich mache mir Sorgen um Jette.
31:12Ach, das brauchen Sie doch nicht.
31:14Das ist alles in Ordnung.
31:16Ich weiß, Frau Seifert hat mir erzählt,
31:18was für ein rührender Vater Sie sind.
31:20Aber was
31:22vier Wochen schön ist,
31:24kann vier Monate unerträglich sein.
31:26Und vier Monate muss ich noch hierbleiben.
31:28So lange kann ich in Jette nicht mehr zumuten.
31:32Hauptsache, Sie werden wieder gesund.
31:36Sei froh, dass du fährst.
31:38Wenn du fährst.
31:40Na klar, fahre ich.
31:42Jetzt ist Kim mit geheiratet und wer weiß, ob das gut gegangen wäre.
31:44Wieso?
31:46Die Großmutter hat bei mir eine Behandlung.
31:48Die kann sich in den nächsten Tagen nicht um das Kind kümmern.
31:50Wenn überhaupt wieder.
31:54Ist das wahr?
31:56Na klar.
31:58Na dann...
32:02Kann ich Sie jetzt nicht im Stich lassen.
32:04Hey, was ist denn los?
32:06Vielleicht komme ich morgen erst wieder.
32:08So.
32:14Und jetzt schlafen.
32:22Wer kommt denn jetzt?
32:24Ich weiß nicht.
32:26Vielleicht der Pitt?
32:32Heike?
32:34Heike!
32:36Da staunt ihr, was?
32:38Allerdings.
32:40Bitte.
32:46Für Verreisen kommst du mit?
32:48Ich verreise nicht.
32:50Ich werde meinen Leuten klar machen, dass sie jemand anderes delegieren müssen.
32:52Ich fahre nicht nach Sibirien.
32:54Wie bitte?
32:56Ich kann es einfach nicht.
32:58Was kannst du nicht?
33:00Ich kann nicht wegfahren.
33:02Bleibst du jetzt hier?
33:04Ich will dir was sagen.
33:06Fernweh und Abenteuerlust, alles gut und schön.
33:08Aber meine Obstbäume kann ich auch hier pflegen.
33:10Und selbst meinen Russisch kann ich hier gebrauchen.
33:12Ich habe übrigens mit zwei bestanden.
33:14Gratuliert ihr mir?
33:16Gratuliere dir!
33:18Heike, weißt du, was du da aufgeben willst?
33:20Ja.
33:22Einen himmelschreienden Blödsinn machst du.
33:24Vielleicht.
33:26Andererseits, ich bin seit Wochen nicht mehr so glücklich gewesen wie jetzt,
33:28wo mein Entschluss gefasst ist.
33:30Ich hab's gewusst.
33:32Bleib bei uns.
33:34Komm, Mutti, bring mich ins Bett.
33:36Hör dir das an.
33:38Nein, Jette, so geht das nicht.
33:40Klar geht das.
33:42Na, lass sie doch.
33:44Bleibst du jetzt bei uns, Mutti?
33:46Das geht doch nicht.
33:48Ich hab doch gar nichts mit.
33:50Nicht mal ein Nachthemd.
33:52Macht doch nichts.
33:54Schlechte Hemden so.
33:56Du guck doch nicht so.
33:58Wenn wir jetzt eigene Kinder haben, klingt das ganz selbstverständlich.
34:00Heike, ich ...
34:06Und nun wieder kein Urlaub.
34:10Also bei allem Verständnis für deine Lage, Martin.
34:12Aber so geht's auch nicht.
34:14Es wäre wünschenswert, wenn du deine Familienverhältnisse
34:16bald mal klären würdest.
34:18Tja.
34:20Hätte ich bloß gewettet.
34:22Was hab ich dir gesagt?
34:24Sie fährt nicht.
34:26Na?
34:28Und deine Prinzipien?
34:30Heiraten nicht eingeplant?
34:32Siehste?
34:34So schnell geht das.
34:36Ich hab gehört, du heiratest?
34:46Sieht Heike denn nun zu dir?
34:48Weiß ich doch nicht.
34:56Mit Sack und Pack, wie du siehst.
34:58Komm rein.
35:00Gut, dass du da bist.
35:02Das war vielleicht ein Kampf, die zu überzeugenden Aufstand war.
35:04Aber endlich ist es ausgestattet.
35:06Sei bitte leise. Jette ist krank.
35:08Ach, du Schreck.
35:10Ich darf doch?
35:12Natürlich. Du bist jetzt hier zu Hause.
35:14Nein.
35:22Solange Jette krank ist,
35:24bleib ich natürlich zu Hause.
35:26Ich kann dann entweder im Gut unterkommen
35:28oder bei der GPG Obstbau.
35:30Da bleib ich wenigstens in meinem Fach.
35:32Ich bin ja zwar eine Stunde auf dem Moped,
35:34aber ganz so weit wie nach Sibirien ist es nicht.
35:36Kann ich deine Pullover hochlegen?
35:38Mach, wie du es für richtig hältst.
35:40Die Kleinschmidt ist vielleicht selig,
35:42dass sie an meiner Stelle fahren kann.
35:44War meine Mutter sauer.
35:46Die hätte mir mehr gewünscht als das übliche Frauenschicksal.
35:48Heike, wirst du nicht eines Tages selber sauer sein?
35:50Warum?
35:52Weißt du wirklich, was du da aufgegeben hast?
35:54Vielleicht ist es tatsächlich das übliche Frauenschicksal.
35:56Dann wäre ich damit einverstanden.
35:58Und nun, Jette,
36:00du bist doch nicht die einzige,
36:02die dir das Gefühl hat,
36:04dass du dich für dich selbst verliebst.
36:06Dann wäre ich damit einverstanden.
36:08Und nun bitte ich um Wortmeldung.
36:10Ach ja, ich weiß,
36:12du musst um halb fünf zum Kindergarten.
36:14Martin, du kannst gleich mitgehen.
36:16Nicht mehr nötig.
36:18Du, Helmut,
36:20ich hätte da noch was zu sagen.
36:22Bist du inzwischen verheiratet?
36:24Noch nicht,
36:26aber es ist nicht mehr aufzuhalten.
36:28Na, mein Schatz, wie geht's?
36:30Du kommst ja so spät, Papi.
36:32Was hast du noch zu tun?
36:34Hier, ein paar Vitamine.
36:36Isst du jetzt auch Abendbrot?
36:38Natürlich.
36:42Aber die Tür offen lassen!
36:44Na klar, so, ja?
36:52Guten Appetit.
37:02Schmeckt prima.
37:04Wenn's recht ist,
37:06basteln wir wieder mal bei dir,
37:08um sieben, ja?
37:10Bei mir?
37:12Donnerwetter, hast du ausgeangst?
37:14Du wolltest doch mal!
37:16Es tut mir furchtbar leid.
37:18Es hat neulich nicht geklappt,
37:20aber am Dienstag bestimmt, ja?
37:22Was trinkst du?
37:24Bier, Arsen, mein Obstwein?
37:26Bei dir schmeckt doch alles nach Arsen.
37:32Tschüss.
37:58Entschuldige, ich bin eingeschlafen.
38:00Wie spät ist es denn?
38:02Wir waren so schön im Zuge.
38:04Pitt lässt dich grüßen.
38:06Danke.
38:08Wie geht's Jette?
38:10Passt gesund.
38:12Und, was hast du den ganzen Abend gemacht?
38:14Oh, ich bin immer in Trab.
38:16Du musst es mir nicht übernehmen,
38:18wenn ich jetzt öfters später komme.
38:20Ist ja wieder so.
38:22Verwöhnen Sie ihn nur nicht zu sehr.
38:24Ach, Frau Seifert, mag ich ihn?
38:26Männer lassen sich das allzu gern gefallen.
38:28Wenn Sie noch ein paar Stunden los sein wollen,
38:30schicken Sie sie ruhig zu mir.
38:32Meine drei freuen sich,
38:34und auf eins mehr oder weniger
38:36kommt's nicht an.
38:38Danke schön.
38:46Nicht tot zu kriegen, das Kind.
38:54Hast du nicht mal wieder ein Anricht?
38:56Wieso?
38:58Ich hätte Lust, mal wieder ins Theater zu gehen.
39:00Ach so.
39:02Natürlich.
39:04Sobald ich einen freien Abend habe.
39:06Tschüss.
39:26Sieben.
39:28Liebe ist eine Triebkraft, was?
39:30Das solltest du doch wissen,
39:32wo das Mädchen deinetwegen auf Sibirien verzichtet.
39:34Aber eines Tages kommt sie vielleicht zu sich
39:36und begreift, was sie sich da eingetauscht hat.
39:38Und dann haut sie mir das vor,
39:40und wir haben den Schlamassel.
39:42Zwei.
39:44Du hättest sie wegschicken sollen, als sie anrückte.
39:46Das hätte sie mir mal vormachen sollen.
39:48Das hätte ich sehen mögen.
39:50So, seid nicht sauer, ich muss...
39:52Eine Frau zu Hause ist auch eine Triebkraft, hä?
39:54Das ist besser, wir können bleiben.
39:56Na, dann wirf.
39:58Wir machen noch eine Runde.
40:00Der Hase aber meinte,
40:02das geht nicht so mit rechten Dingen.
40:04Und Lobnockmoll.
40:10Ja, hier bei Kirsten.
40:12Wir haben Apparat.
40:14Was?
40:18Wieso denn?
40:20Ich dachte, das ist jetzt erledigt.
40:22Wieso?
40:26Alles gut, ich gebe ihm Bescheid.
40:28War es was Wichtiges?
40:30Jette, ich muss noch mal weg.
40:34Ich bringe dich inzwischen zu Frau Seifert, ja?
40:38Wo willst du denn hin?
40:40Zur Großen, Janett.
40:42Zu meiner Freundin, weißt du?
40:52Bleibst du lange fort?
40:54Na schön,
40:56die kleinen Schmidt kann ich nach Sibirien.
40:58Und, was geht es dich an?
41:00Sie haben telefoniert, ob ich nicht vielleicht auch komm.
41:02Die haben Nerven.
41:04Die Sache ist doch entschieden, oder?
41:06Etwa nicht.
41:08Tut es dir schon leid?
41:10Nein.
41:12Na also.
41:14Aber vielleicht tut es ihm leid.
41:16Wie kommst du denn darauf?
41:18Wie kann man es wissen?
41:20Du machst es ihm zu leicht.
41:22Mich einfach preiszugeben bringt nichts ein.
41:24Männer sind egoistisch.
41:26Aber ich weise ein Heilmittel dagegen.
41:28Wir machen Doppelhauptfall.
41:30Ach, ach, ach.
41:32Ich werde mal mit ihm reden.
41:34Kommt nicht in Frage.
41:36Mädchen, du kannst dich doch nicht alle Augenblicke neu entscheiden.
41:38Nein.
41:40Diesmal ist es seine Entscheidung.
41:50Hast du abgesagt?
41:52Noch nicht.
41:54Aha.
41:56Hätte ich absagen sollen.
41:58Was hat dir denn deine Freundin geraten?
42:00Nichts.
42:02Von mir willst du die Entscheidung hören.
42:04Nee, nee.
42:06Sie hat es mir gesagt.
42:08Sie hat es mir gesagt.
42:10Sie hat es mir gesagt.
42:12Sie hat es mir gesagt.
42:14Sie hat es mir gesagt.
42:16Sie hat es mir gesagt.
42:18Nein.
42:20Nee, nee.
42:22Das ist deine Entscheidung.
42:26Martin, wenn ich neben dir liege,
42:28dann weiss ich, es war alles richtig so.
42:30Nimm mich in deine Arme und alles ist entschieden.
42:38Nein, Mädchen.
42:40Die Tage bestehen nicht nur aus Nächten.
42:42In meinen Armen bist du die wenigste Zeit.
42:44Du willst mich nicht.
42:46Ich will nicht, dass du eines Tages aufwachst
42:48und die Tage bereust.
42:50Du sagst es selbst einmal.
42:52Ein Frosthauch und alle Blüten sind erfroren.
42:54Das will ich nicht.
42:56Und dann ist es wirklich eine Plage
42:58mit diesem frostempfindlichen Obst.
43:00Also fahr hin und züchte bessere Sorten.
43:02Nicht nur Jette wird es dir danken.
43:06Um ein Uhr geht mein Zug.
43:08Mit dem könnte ich morgen früh bei meinen Eltern sein.
43:10Du hast dich schon erkundigt?
43:12Ich bring dich zum Baum.
43:14Nicht nötig.

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