Am 9. November 2024 fand in Deutsch-Wagram eine würdevolle Gedenkveranstaltung zur Präsentation der „Steine der Erinnerung“ und einer neuen Kultur[er]leben Tafel statt. Die Tafel mit dem Titel „Übergriffe, Verfolgung, Flucht und Deportation“ erinnert an die Schicksale der Menschen, die 1938 unter der Herrschaft des Nationalsozialismus aus ihrer Heimat in Deutsch-Wagram vertrieben und verfolgt wurden.
___________________________________________________________________
Das Abruf-TV, wo News, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aufeinandertreffen https://www.tv21.at
-------------------------------------------------------------------------------------
TV21 Austria wird unterstützt von https://www.remax.at/de/ib/remax-drea...
___________________________________________________________________
Das Abruf-TV, wo News, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aufeinandertreffen https://www.tv21.at
-------------------------------------------------------------------------------------
TV21 Austria wird unterstützt von https://www.remax.at/de/ib/remax-drea...
Category
🗞
NewsTranskript
00:00Am 9. November 2024 fand in Deutschwagram eine würdevolle Gedenkveranstaltung zur Präsentation
00:24der Steine der Erinnerung und einer neuen Kultur der Leben-Tafel statt.
00:29Die Tafel mit den Titel Hübergriffe, Verfolgung, Flucht und Deportation erinnert an die Schicksale
00:35der Menschen, die 1938 unter der Herrschaft des Nationalsozialismus aus ihrer Heimat in
00:41Deutschwagram vertrieben und verfolgt wurden.
00:44Das Projekt, das von Magister Heinz Bogner, Ingenieur Manfred Groß und Magister Markus
00:49Windbichler initiiert wurde, zielt darauf ab, die Geschichte sichtbar zu machen und
00:54das Gedenken an die Opfer wachzuhalten.
00:56Zahlreiche Besucher versammelten sich in der Schulallee vor den Borg Deutschwagram, um
01:01an der Zeremonie teilzunehmen.
01:03Wir stehen heute gemeinsam hier an einem besonderen Ort, um das Herzensprojekt von Manfred Groß,
01:15von Markus Windbichler und von mir zu eröffnen und so mit der Vergangenheit unserer Stadt
01:22und unserer Geschichte uns bewusst auseinanderzusetzen.
01:25Sie sehen hier Gedenksteine, jetzt noch nicht ganz offensichtlich, sie sind im Boden, die
01:33uns erinnern sollen, Gedenksteine, die Steine der Erinnerung sind, die uns an die Geschichte
01:42und die Menschen erinnern, die hier einst gelebt und gelitten haben.
01:46Ihre Namen stehen hier stellvertretend für tausende Menschen, für all das Leid und die
01:52Boshaftigkeit, die der Nationalsozialismus gebracht hat.
01:59Es sollen auch Steine der Erinnerung sein, die uns immer wieder vor Augen führen, dass
02:04Antisemitismus und Hass in der Mitte unserer Gesellschaft keinen Platz haben.
02:13Gerade in Zeiten von geopolitischen Instabilitäten, in Zeiten des Krieges in Europa und in Zeiten
02:20von vielschichtigen Unsicherheiten ist es besonders wichtig, sich mit den Fehlern der
02:27Geschichte auseinanderzusetzen, den Opfern zu gedenken und auch daran zu erinnern, dass
02:33wir Verantwortung tragen und wir die Gesellschaft, in der wir leben möchten, auch aktiv mitgestalten
02:42können.
02:43Mein Dank geht auch an Frau Talia Hindler, meine erste Ansprechpartnerin und Vorsitzende
02:53des Wiener Vereins Steine der Erinnerung.
02:55Sie war mir immer eine verlässliche Stütze, immer dann, wenn ich nicht weiter wusste.
03:01Ein besonderer Dank galt auch dem Großenzersdorfer Stadtrat Martin Sommerlechner, der seine Kenntnisse
03:07aus ähnlichen Gedenkprojekten teilte und den Ablauf unterstützte.
03:12Claudia Laupert brachte die Idee ein, die Steine als Steine der Erinnerung zu bezeichnen,
03:17um ein bewusstes, dauerhaftes Symbol des Gedenkens zu schaffen.
03:21Ebenso dankte er Bürgermeisterin Ulla Mühittinger, die das Projekt genehmigte, und Magister Markus
03:27Windbichler, der im Hintergrund unterstützend wirkte und zur erfolgreichen Umsetzung beitrug.
03:32Wir wissen alle, was die Ogromen 1938 gebracht haben.
03:39Die Reichskristallnacht von 9.
03:41auf 10.
03:42November 1938 fand statt.
03:44Hier wurde Gewalt, massive Gewalt gegen Juden gepflogen.
03:50In der heutigen Zeit dürfen wir darauf auf gar keinen Fall vergessen.
03:54Wir müssen uns das immer vor Augen halten.
03:58Und ich danke dir, lieber Heinz, und lieber Manfred, auch an den Markus Windbichler ein
04:04herzliches Dankeschön für die Initiative.
04:07Ich glaube, das ist eine wichtige Sache, und ich freue mich, dass ihr das umgesetzt habt
04:12und dass es umgesetzt werden konnte mit Spenden.
04:15Ein Dank gilt auch den Schülerinnen und Schülern des BORG Deutsch-Waggram.
04:23Der Herr Direktor Breitegger ist auch da, herzlich willkommen, Andreas.
04:26Die haben eine Broschüre für uns zusammengestellt, die liegt hier auf, auch an die Schülerinnen
04:33und Schüler ein großes Dankeschön in diesem Zusammenhang.
04:36Ich darf dir nun wieder das Wort zurückgeben.
04:41Ich mache Geschichtsspaziergänge, beginne da bei der ersten Besiedlung, bei der ersten
04:49zukundlichen Erwähnung, aber die Zeit von 1938 bis 1945 war sicherlich die traurigste
04:57und die bitterste in der Geschichte unseres Landes und auch in der Geschichte unserer
05:02Stadt, denn Österreich hat aufgehört zu existieren.
05:07Es wurde als Ostmarkteil Hitler-Deutschlands, und der Systemwandel passierte ja nicht nur
05:15an der Staatsspitze und auf Landesspitze, sondern in jeder einzelnen Gemeinde.
05:19Der Bürgermeister von Deutsch-Waggram wurde abgesetzt, der Gemeinderat aufgelöst, Personen
05:25eingesetzt vom nationalsozialistischen Regime, die sofort hier durchgegriffen haben und wenn
05:31man sich die Tafel durchliest, sollten innerhalb weniger Monate keine Juden mehr in Deutsch-Waggram
05:36leben.
05:37Das ist wirklich unglaublich, was hier passiert ist und es ist wichtig, sich dessen bewusst
05:44zu sein, was das für ein Wandel war und ich kann nur eines sagen, ich hoffe, wir lernen
05:51aus der Geschichte und es gibt ein Niemals-Wieder.
05:54Dankeschön.
05:55Zahlreiche Unterstützer, welche durch die Zustimmung zur Namensnennung auch Courage
05:59zeigen.
06:00Dank ihrer Beiträge können wir heute diese Erinnerungssteine präsentieren und einen
06:06Ort schaffen, der zum Nachdenken und zur Erinnerung anregt.
06:11Bei Gemeinderat Bediener Bergauer, bei Gemeinderat Ralf Hachmeister, bei Stadtrat Gurdjalsing
06:19Baeva, bei Aigner Graschina, bei Bauer Gerhard und Christine, bei Bauer Werner, bei Daniela
06:31Böckl, bei Lisa Breiner, bei Birgit Deutsch, bei Mira Deutsch, bei Amrita Enzinger, bei
06:43Marianne Ertl, Gertraud Flach, die Freiheitskämpfer des Bezirks Gensendorf, Walter Glatz und Gertrude
06:54Bartke, bei Christian Matula, Marie-Therese Oberndorfer, Fritz Quirxt, Karl Rosenmeier,
07:04Hubert Schiffer, Josef Schlederer, Pierre Schlederer, Elisabeth Schusser, Carsten Stab, Michael Vogt
07:18und Herbert Zornpfennig.
07:21Ein deutliches Zeichen für Freiheit und dorthin, wo wir nicht mehr kommen wollen.
07:31Ein herzliches Dank an alle Spender und Spenderinnen.
07:36Er hat eigentlich alles gesagt, was es zu sagen gibt.
07:39Was ich noch sagen möchte, ich möchte begrüßen die Presse, ich glaube, die hat er vergessen.
07:44Eines der wenigen.
07:47Viele Vertreter der Museumsgesellschaften sind da, auch ein herzliches Grat von mir.
07:51Und natürlich viele Freunde von mir und die Spender, ganz herzliches Willkommen von mir.
07:56Wurde doch erzählt.
07:58Ja, und dann war eigentlich Stille um dieses Thema.
08:01Und dann war 2022, waren die Pläne in der Lönert-Villa eine Arztpraxis zu richten.
08:08Und wie es so sei, der Ralf Hachmeister hat mich angerufen und gesagt, du Manfred, gibt es
08:13vielleicht über diese Villa einige Unterlagen, was war dort, wie ist die Geschichte dazu.
08:17Ich habe ein paar Unterlagen geliefert und er hat gesagt, das wäre doch was, wenn man
08:21da vor der Villa so einen Stein setzen würde.
08:23Ich habe gesagt, gute Idee.
08:24Er hat gesagt, das machen wir, ich zahle einen Stein.
08:26Und Ralf, danke, du hast dich daran gehalten, du hast einen Stein bezahlt.
08:29Dankeschön.
08:32Ja, ich habe die Idee aufgegriffen, muss ich gestehen.
08:37Ich bin damit zum Heinz gegangen, mit dem ich vorab schon einige Projekte gemacht habe,
08:42wie den Kirchenfriedhof und Kulturtafeln.
08:44Und habe ihm da gesagt, wie wäre es, machen wir so einen, machen wir mehrere Gedenksteine.
08:50Und er hat sich dann der Sache angenommen, hat es versucht im Gemeinderat durchzubringen
08:55und was draus geworden ist, das sieht man heute hier.
08:58Es ist entstanden die Tafel und diese fünf Steine.
09:02Ein großes Dankeschön an den Christian Matula.
09:05Viele von Ihnen werden ihn kennen, da steht er.
09:12Der Christian steht mir stets mit Rat und Tat zur Seite,
09:16schaut alle meine Texte sicher zehnmal durch und findet immer noch einen Fehler drin.
09:21Gott sei Dank, weil ich habe auch hier Fehler gemacht.
09:24Er hat Fehler gefunden, er ist gut im Recherchieren,
09:27hat viele Unterlagen noch entdeckt im Internet, in alten Unterlagen
09:31und uns zur Verfügung gestellt.
09:33Es klingt vielleicht jetzt komisch, aber für mich ist das ein Beginn,
09:36weil während diesen Recherchen haben wir festgestellt,
09:39es sind jetzt nicht nur jüdische Mitbürger, die vertreten wurden, 38,
09:44es wurden während des Krieges auch andere politische,
09:48also Deutsche Waage haben aus politischen Gründen verfolgt,
09:52manche sind sogar in Konzentrationslagern umgekommen.
09:55Und ich denke, es wäre noch ein schönes Projekt,
09:58vielleicht hier eine zweite Tafel für politisch Verfolgte anzubringen
10:02und noch einige Steine zu versetzen.
10:05Aber das ist Zukunftsmusik, vielleicht findet sich noch jemand,
10:09der uns dabei unterstützt und ein bisschen was spendet.
10:14So, nun zur Kulturtafel.
10:17Das ist bereits die 19. Kulturtafel, die wir in Deutsch-Waggram eröffnen.
10:23Der Christian hat einen schönen Namen dafür erfunden oder kreiert,
10:27der möchte ich gut gefällen, und zwar das Museum im öffentlichen Raum.
10:32Man kann, unser Museum ist ja etwas begrenzt im Raum,
10:37aber durch diese Tafeln und durch die Spaziergänge von unserem Herrn Präsidenten,
10:42den Fritz Quirxt, haben wir die Möglichkeit, Geschichte nach außen zu tragen
10:46und die an vielen Orten zu sehen und an die Bevölkerung weiterzugeben.
10:53Ja, was sieht man hier an dieser Kulturtafel?
10:55Also Überschrift ist Übergriffe, Verfolgung, Flucht und Deportation.
10:59Begonnen hat es tatsächlich mit Übergriffen.
11:02Ich habe Augenzeugen interviewt, das war damals die Christine Thirnhüger,
11:07und die da dabei war, und ich sagte, im März 1938, nach dem Einwasch,
11:11gleich da vorne auf der Bahnhofstrasse beim Gemeindeamt, war die Rettungsstation,
11:16und vor dem Stadtamt wurden Gruppenkreuze aufgemalt mit Kalkfarbe
11:24und es wurden 1938 jüdische Bürger aus ihren Häusern geholt,
11:28die mussten diese Gruppenkreuze wegwaschen,
11:32und es wurde die Frau Grünwald zum Beispiel in die Rettungsstation gebracht,
11:37und dort musste sie Rettungsauto waschen.
11:39Und Fensterscheiben des Hauses der Familie Drucker wurden eingeschlagen.
11:44Das ist, wie gesagt, Zeitzeugenbericht von einer Frau, von der Christine Thirnhüger.
11:49Ich habe viele Leute gefragt, wie war es damals, was war los,
11:53hat man etwas gesehen, was gehört?
11:55Stillschweigen, man hört da nichts, es gibt nichts Schriftliches.
11:59Man findet nur Protokolle von Gemeinderatssitzungen, zum Beispiel von 1925 bis 1938.
12:07Es wurde festgelegt, dass das gesamte Ortsgebiet bis 15. September 1938 judenfrei sein muss.
12:13Die Juden wurden aufgefordert, beziehungsweise sie mussten ihre Häuser verlassen,
12:18mussten nach Wien ziehen, dort gab es sogenannte Sammelwohnungen,
12:21wo viele jüdische Familien auf ein weiteres Schicksal warten mussten.
12:26Am 24. September 1938 verließen die letzten jüdische Bevölkerung von der Tschwagam den Ort,
12:34das war der Leopold- und der Adele-Reich.
12:37Von den 13 jüdischen Einwohnern wurden sieben Personen in Konzentrationslager deportiert,
12:41lediglich eine Person überlebte.
12:43Zwei Personen gelangen die Auswanderung, und zwei weitere Überlebten versteckt bis 1945 in Wien.
12:49Über das Schicksal von zwei weiteren Personen, die aus der Tschwagam abgemeldet wurden,
12:53liegt derzeit keine weitere Information vor.
12:57Ich sage derzeit, weil wir noch auf der Suche sind nach Unterlagen,
13:04also wenn es auch von innen Personen gibt, es gibt ja viele, was ich jetzt gesehen und auch gehört habe,
13:08die im jüdischen Museum arbeiten, habe ich gerade gehört,
13:11vielleicht gibt es dort Unterlagen, die uns weiterhelfen können,
13:14um noch Licht ins Dunkel zu bringen.
13:18Ein Name, der stellvertretend für alle steht, ist Josef Karl Löhner,
13:22geboren am 29. August 1848 in Florentow als Josef Karl Löhbe.
13:28Er war der Sohn des Kaufmanns Adolf Löhner und seiner Frau Marie, geborenem König.
13:34Im Laufe seines Lebens konvertierte er zum katholischen Glauben
13:38und änderte seinen Familiennamen zu Löhnern.
13:41Doch seine jüdischen Resseln bieten Teil seiner Identität.
13:44Im Jahr 1907 heiratete er große Könige und ließ sich in Magach-Neusingen nieder.
13:50Dort und später in Bad Schwarheim wirkte er als Tierarzt und engagierte Führer.
13:55Sein Einsatz für die Gemeinde zeigte sich unter anderem
13:58bei der fährlichen Entkühlung des Kriegedenkmals am 25. August 1922,
14:03wo er als Bezirksobertierarzt eine bedeutende Rolle spielte.
14:07Seine berufliche Laufbahn führte 1925 von Magach-Neusingen nach Bad Schwarheim,
14:12wo er als Landes-Veterinär-Oberinspektor tätig war.
14:16Seine Fachkompetenz und sein Engagement wurden 1932
14:20durch die Verleihung des Vizes-Veterinärheirat durch Bundesminister William Mikasch gewürdigt.
14:26Doch die dunklen Schatten des Nationalsozialismus holten auch ihn ein.
14:31Nach dem Anschluss Österreichs musste Josef Löhner seine Praxis in der Hammerlingstraße 1 aufgeben
14:36und dort Schwarheim am 25. April 1938 verlassen
14:40und zog gezwungenermaßen nach Wien.
14:44Am 20. August 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert.
14:49Dort im KZ Theresienstadt unter unmenschlichen Bedingungen
14:52verlor er am 6. Juli 1944 sein Leben.
14:57Die Tragik seines Schicksals wurde nach Kriegsende durch christliche Aufarbeitung beleuchtet.
15:03Die Verantwortlichen für seine Demonstration und Deportation
15:07wurden vor Gericht gestellt und verurteilt.
15:10Dieses Kapitel mahnt uns, die Verantwortung für unser Handeln und unseren Mitmensch stets ernst zu nehmen.
15:15Heute erinnern wir an Josef Löhner und alle jene,
15:18die durch Verwaltung und Gewalt aus unserer Mitte gerissen wurden.
15:22Die Steine der Erinnerung und die Gedenktafel sollen nicht nur an ihr Leid erinnern,
15:26sondern auch ein Zeichen für Versohnung, Menschlichkeit
15:29und das gemeinsame Streben nach einer besseren Zukunft sein.
15:34Mit den Namen Jakob Grünwald, Bertha Grünwald, Leopold Grünwald.
15:41Denken Sie, was das Strahlsystem hat, wie gewohnt.
15:45Das waren Kaufleute im Viertel, wo heute die Volksbank ist.
15:50Wurden am 03.12.1949 in Antwerpen deportiert.
15:59Die dritte Tafel, wo Heinz gerade die Kerze entzündet,
16:03ist für Malwina Sternberg, Geborene Lustig, Kaufmannskatrin.
16:10Sie wohnte in der Hauptstraße 25.
16:14Dort, wo sich der Schulter greppet,
16:17bin ich später die Papierhandlung Brauser befand.
16:24Sie wurde am 14.06.1942 noch so beborgen, deportiert.
16:32Die vierte Tafel nennt Leopold Reich von AD Reich.
16:42Sie lebt in der Friedhofstraße 4
16:46und wurde am 15.04.1941 noch abgeholt, deportiert.
16:56Und die letzte, hinterste Tafel
16:59nennt die Namen von Julius Grünwald und Edith Grünwald
17:02in der Letztenstraße 12.
17:05Sie wurde am 15.04.1941 noch abgeholt, deportiert.
17:10Beim Kriegerdenkmal, genau hinsehen,
17:13werden Sie die Namen darauf finden.
17:16Das Kriegerdenkmal ist da vorne gleich um die Ecke.
17:20Beide Herren, Helden und Opfer der Kriege,
17:28der beiden Weltkriege.
17:31Doch neben diesen Namen stehen seit heute auch jene der Familien,
17:36die ebenfalls aus Deutsch-Wagram stammten
17:39und Opfer des Holocaust wurden.
17:42Familien, die einst hier gelebt, vertrieben
17:45und in Konzentrationslager deportiert wurden.
17:48Wir holen Sie jetzt wieder zurück ins Zentrum von Deutsch-Wagram.
17:53Die Steine der Erinnerung und auch diese Bezeichnung
17:57sollen uns dazu einladen, uns mit der Geschichte zu verbinden
18:02und uns aktiv daran zu erinnern,
18:05dass es ein stiller, aber bewusster Weg ist,
18:08um den Opfern ihren Platz in unserer Gemeinschaft zurückzugeben
18:12und gleichzeitig das Gedenken in einer offenen
18:16und respektvollen Weise zu fördern.
18:19Vielleicht fragen Sie sich auch, warum gerade heute
18:24und vielleicht fragen Sie sich auch,
18:27warum dies immer noch wichtig ist nach 86 Jahren.
18:32Die Welt durchlebt derzeit schwierige und herausfordernde Zeiten.
18:36Auch in Österreich sehe ich die derzeitige Entwicklung mit Sorgenfalten
18:40und ich sehe die Gefahr, dass aus der Vergangenheit nichts gelernt wurde.
18:45Gerade jetzt ist es entscheidend, dass wir uns unserer Vergangenheit bewusst werden,
18:50dass wir uns daran erinnern, was passieren kann,
18:53wenn Hass, Intoleranz und Ausgrenzung die Oberhand gewinnen.
19:00Und gerade wir, eine Gemeinschaft, die in Freiheit und Frieden leben darf,
19:06haben die Verantwortung, die Erinnerung wachzuhalten
19:10und uns klar gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung zu stellen.
19:17Wir haben heute die Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen.
19:21Diese Steine der Erinnerung erinnern uns daran,
19:24dass jeder Name, jede Geschichte unmittelbar mit echten, mit realen Menschen in Verbindung steht.
19:34Dass diese Menschen ein reales Leben hatten und sie durch die Gewalt jener Zeit ausgelöscht wurden.
19:40Es liegt an uns, sicherzustellen, dass diese Namen nicht verloren gehen,
19:46sodass wir uns aktiv und bewusst an sie erinnern.
19:51Lassen Sie uns gemeinsam dafür einstehen, dass diese Erinnerung lebendig bleibt
19:56und dass unsere Gesellschaft auf den Werten von Respekt, Mitgefühl und Offenheit aufgebaut ist und bleibt.
20:06Ich danke Ihnen von allem Herzen, dass Sie heute hier sind.
20:11Um gemeinsam mit uns diesen bedeutsamen Moment zu erleben,
20:16mögen diese Steine eine stetige Mahnung und ein Zeichen der Hoffnung für die Zukunft sein.
20:46Dass sie getötet wurden, dass sie verletzt wurden,
20:49dass sie gebrannt wurden, dass sie verletzt wurden,
20:52dass sie in ihrem Leben getötet wurden
20:54und dass sie in allen möglichen und schrecklichen Richtungen
20:57in den Händen der Deutschen, der Nazis und ihrer Helfer gestorben sind
21:01und dass sie auf die Welt gegangen sind, um Gott zu heilen.
21:04Weil wir uns um ihre Atemzüge beten,
21:07wird der Götter der Gnade in seinem Knochenkreis
21:11die Welten verstecken und die Atemzüge der Leben zerstören.
21:15Der Götter der Gnade in seinem Knochenkreis
21:18wird die Welten verstecken und die Atemzüge der Leben zerstören.
21:21Der Götter der Gnade in seinem Knochenkreis
21:24wird die Welten verstecken und die Atemzüge der Leben zerstören.
21:27Der Götter der Gnade in seinem Knochenkreis
21:30wird die Welten verstecken und die Atemzüge der Leben zerstören.
21:33Der Götter der Gnade in seinem Knochenkreis
21:36wird die Welten verstecken und die Atemzüge der Leben zerstören.
21:39Der Götter der Gnade in seinem Knochenkreis
21:42wird die Welten verstecken und die Atemzüge der Leben zerstören.
21:45Der Götter der Gnade in seinem Knochenkreis
21:48wird die Welten verstecken und die Atemzüge der Leben zerstören.
21:51Der Götter der Gnade in seinem Knochenkreis
21:54wird die Welten verstecken und die Atemzüge der Leben zerstören.
21:57Der Götter der Gnade in seinem Knochenkreis
22:00wird die Welten verstecken und die Atemzüge der Leben zerstören.
22:03Der Götter der Gnade in seinem Knochenkreis
22:06wird die Welten verstecken und die Atemzüge der Leben zerstören.
22:09Wenn wir für ihre Seelen beten, wird der Herr der Barmherzigkeit
22:12sie für immer unter seinen Flügeln beschützen
22:15und ihre Seelen im Bündel des Lebens binden.
22:18Im Himmel wird ihre Ruhe sein, der Herr ist ihr Besitz.
22:21Und sie werden in Frieden in ihren Betten ruhen
22:24und dazu sagen wir Amen.
22:35Die starke Resonanz der Gedenkfeuer zeigte,
22:38dass das gemeinsame Erinnern in der Stadt
22:41über politische und gesellschaftliche Grenzen hinweg fest verankert ist.